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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 29.11.1867
Umfang: 8
, daß im Laufe der Verhandlung öfters Gegen- übcrstellungen der Angeklagten über ihre von einander abweichenden Aussagen stattfanden, wenn wir auch nur einige Male hievon Erwähnung machte,! und für unsere Zwecke eS genügend fanden, nur das Hauptsächliche anS den Verhören aufzunehmen. Nach Beendigung der Konstitute schritt der Herr Vor sitzende zur Vernehmung der Zeugen, aus welchen zusrst Anna Witwe Gasser, wiederverehelichte Harasser, im Gerichtösaale erschien. Man hätte glauben mögen, daß das Erscheinen

des von den Angeklagten durch einige Zeit todt geglaubten WeibeS — der einzigen lebenden Zeugin jener schrecklichen Mitternachtsstunde auf dieselben Eindruck machen würde; allein' dem war nicht also, wenigstens ließ keiner sich etwas hievon anmerken. Anna Gasser beschreibt uns jene schauerliche Szene, welche zur gegenwärtigen Verhandlung führte, in folgender Weise: Ich und mein Gatte nuiren am Sonntag den 2. Juni d. I. wie gewöhnlich schon frühzeitig, näm lich um 7 Uhr AbendS, zur Ruhe gegangen. Ich schlief

einen kleinen Stoß gab und er sich nicht bewegte, befürchtete ich daS Schlimmste. Nach ungefähr vier qualvollen Stunden kamen endlich die Nachbarn; ich konnte nicht schreien, son dern hob nur die Hand ans, damit sie mich sehen sollten. Anna Gasser wurde sohin aufgefordert, die Ange klagten sich gut anzusehen und dann zu erklären, ob sie nicht den einen oder andern von jenen Räubern erkenne, worauf dieselbe alle sich bedächtig ansah, aber keinen erkannte Auf an sie gestellte Fragen fuhr dieselbe sohin

mir einmal, daß die Blöde daS Geld ihn habe wägen lassen und daß das Gewicht desselben 4 Pfund auSgetragen habe. Wie ich schon erwähnte, war mein Mann viel zu offen und so mag es leickt sein, daß die Steinmetzen, insbesondere der Koch derselben, von meinem Manne selbst oder durch die , Nachbarn von jener Baarschaft Kenntniß er hielten.' Anna Gasser gibt ferner bezüglich der von den Räubern geraubten Baarschaft an, daß dieselbe in ungefähr ^Vll fl. in Banknoten, darunter 1 Hundert- gulvenbanknote und mehreren

Zehnguldenbanknoten, dann in 4—5 Silberzwanzigern und in 3—Lll Sil bersechsern bestanden habe und daß die Brieftasche, worin das Geld war, nicht in einer der Schub laden, sondern an einem Orte zwischen den Schubs laden und der Rückseite^ des Kastens versteckt war, umstürzten, Entdeckt wurde. ' ^ Anna Gasser bemerkt, daß außer obiger Baarschaft wenigstens 4 bis 5 rothe.Baumwolltücheln, mehrere seidene Tücheln, bei 4 Pfund Zucker und ebensoviel Kaffee und 3 Ellen sogenanntes hauögewirkteS Zeug geraubt, dagegen

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 16.09.1864
Umfang: 4
B. A. Lienz. Die Hiarichtusg des Morder« Dosef Oajser. Letzten Mittwoch berichtet die Keldkircher Ztg., »vurde dem Verurth eil ten das bestätigte TodeSurtheil verkündet. Gasser vernahm eS lautlos und ohne merkliche Bewegung. Eichern Schrittes lehrte er auS dem GerichtSsaale in seine Zelle zurück, wo er um ein GlaS Wein ersuchte. . Den Rest des Mittwochs brachte er ohne Zeichen innerer Bewegung zu, aß mit gutem Appetit und trank auch etwaS. Donnerstag beichtete er Pater Vincenz und er- dielt bis AbendS

geistlichen Zuspruch. Früh, Mittags und AbendS nahm er ordentlich Speisen und Trank zu sich. Bis 1 Uhr NachtS laS Gasser ruhig in Erbauungsbüchern legte sich gegen 2 Uhr zu Bette und schlief ruhig drei Viertelstunden lang. Gegen 3 Uhr besuchte ihn der Herr Stadtpfarrer HäuSle und blieb bis 4^/, Uhr. wo P. Vinzenz kam und dem Deli- quenten die heil. Kommunion reichte. Von dort an bis zur Hinrichtung verweilte der Pater ununterbrochen bei Gasser. Heute früh frühstückte er noch Kaffee und trank

nach und nach noch ungefähr 2 Schoppen Wein, alles ohne Aufregung, und führte auch Gespräche mit den anwesenden Wachen. Ge nau 8^4 wurde Gasser zum geschlossenen Wagen geführt, wel cher ihn zum Richtplatze bringen sollte. Bei ihm nahmen 2 Wachen und Pater Vinzenz Platz, welcher letztere ihm geistli chen Trost zusprach. Gasser erwiederte die Zuspräche gefaßt, mit Ruhe und Verständniß. In einem zweiten Wagen hatten zwei Herren der Gerichtskommission, die. beiden Gerichtöärzte und ein HilfSgeistlicher der Stadtpfarre Platz

versammelt waren. Im ganzen mochten, wie unS erzählt wird, bet 5—6000 Menschen anwesend sein, worunter viele auS der Schweiz, aüS dem angrenzenden Deutschland und auS Lichtenstein. Auf dem Wege nahm Gasser zweimal einen Trunk Wein und einmal Wasser zu sich. Zuweilen blickte er durch die Wagenlucken inS Freie auf die Volksmenge hinaus. Oben angekommen, verließ Gasser festen und raschen Schrittes den Wagen, blickte flüchtig und wie neugierig nach dem verhäng- nißvollen Balken hin, an dem er bald sein Leben

enden sollte. Etwa fünf Schritte vom Galgen entfernt, wurde G. vom Ab« geordneten deS Gerichts dem Freimann übergeben, worauf ihm ^gleich die Ketten abgenommen, vom Scharfrichter der Strick um den HalS gelegt, und die Hände an die Schenkel gebunden wurden. Gasser benahm sich bei dieser schauerlichen Prozedur sehr ruhig, leistete nicht den geringsten Widerstand, j-i legte sich selbst den Strick am Halse ein biSchen zurecht. Pater Vin zenz sprach ihm fortwährend zu. Ziemlich fest bestieg dann Gasser

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.09.1864
Umfang: 6
in der Nacht von gestern auf heute laS Gasser ruhig i» ErbauungSl üchern. 1 Uhr 45 Minuten legte er sich zu Bette und schlief ebenfalls ruhig drei Viertelstun den lang. Gegen 6 Uhr früh besuchte ihn der Herr Dekan und Stadtpfarrer Kanonikus Häule und blieb bis 4'/- Uhr, wo Pater Vinzenz kam und dem De linquenten 8 Uhr früh die heilige Kommunion reichte. Bon dort an bis zur Hinrichtung verweilte der ge» nannte Pater ununterbrochen bei Gosser. Heute früh frühstückte er noch Kaffee und trank

nach und nach noch ungefähr 2 Schoppen Wein, alles ohne Aufregung und führte auch Gklpräche mit den anwesenden Wachen. Genau 8^/» Uhr wurde Gasser zum geschlossenen Wagen geführt, welcher ihn zum Richtplatz bringen sollte. Bei ihm nahmen 2 Wachen und Pater Vinzenz Platz, welcher letztere ihm geistlichen Trost zusprach. > Gasser erwiederte die Ausprüche gefaßt, mit Nuhe und Verständniß. Dieser Wagen war mit 3 Pferden bespannt, ebenso der zweite, in welchem zwei Herren der Gerichtskommis- sion. die beiven Gerichtsärzte

von hier gelegenen Berghohe an. Eine ungeheuere Menschenmenge begleitete den Armensün derzug bis auf die Nichtstätte. wo schon eine Unmasse Leute versammelt waren. Im Ganzen mochten, wie uns erzählt wird, bei S—6lXX) Menschen anwesend sein, worunter viele aus der Schweiz, aus dem an- grenzenden Deutschland und auS Lichtenstein. Auf dem Wege »ahm Gasser zweimal einen Truük Wein und einmal Wasser zu sich. Zuweilen blickte er durch die Wagenlucken in'S Freie auf die Volks menge hinaus. Oben angekommen, verließ

Gasser festen und raschen Schrittes den Wagen, blickte fluch» tig und wir neugierig nach dem verhängnißvollen Balken hin , an drm er bald sein Leben enden sollte. Der Galgen befindet sich etwa 30 Schritte abseitS der Straße auf der ehemaligen Militärschießstätte und war etwa kl) Fuß in'S Gevierte von Stangen umfriedet. Etwa 3 Schritte vom Galgen entfernt wurde Gasser vom Abgeordneten deS Gerichts dem Freimann übergeben, worauf ihm die Kette» sogleich abgenommen, vom Scharfrichter ler Strick

um den HalS gelegt und die Hände an die Schenkel gebunden wurden. Gasser benahm sich bei dieser schauerlichen Prozedur sehr ruhig, leistete nicht den geringsten Widerstand, ja legte sich selbst den Strick am Halse zurecht. Pater Vinzenz sprach ihm fortwährend Trost zu. Ziemlich fest bestieg dann Gasser die 4 Stufen zum Galgen, stellte sich dort, den Rücken parallel mit der Balkenfläche und gegen dieselbe gekehrt, vor den Galgen unter den Nagel hin und blickte noch rasch einmal links und rechtS

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 15.11.1867
Umfang: 6
es, daß die Räuber unversolgt vom Prack- fiedererhofe sich entfernen konnten und die ersten Nach barn, nämlich die Bauern Georg Fifchnaller, Josef Meßner und Georg Rabanser erst gegen 3UhrMorgenS auf die UnglückSstätte kamen und dort nach ihrem Ein treten in die Schlafkammer den Hofbesitzer Math. Gasser als Leiche auf den Boden hingestreckt und zwar mit dem Gesichte nach unten antrafen, während seine Ehe gattin endlich aus ihrer qualvollen Lage — sie hatte mehr als 4 volle bange Stunden unter dem Strohsacke

auf dem Boden liegen müssen — erlöst wurde. Sofort wurden jene taube Magd, welche ihre Schlafkammer neben jener der Thcres Schrott halte, und Anton Lanton, der in einem Gewölbe auf der Ostseite des Hauses schlief, und welche beide von dem ganzen schauerlichen Borgange nicht das Mindeste gehört halten, geweckt, und sogleich Anstalt getroffen für die Anna Gasser den Geistlichen zu holen und der Behörde die Anzeige zu erstatten. UebrigenS wurde von den genannten, zuerst auf den Prackfiedererhof gekommenen

Bauern außer einem beim Backofen vorgefundenen Eisenstecken, dessen sich die Räuber unzweifelhaft zum Einschlagen des Backofens bedient halten, und außer einem alten, geflickten grauen Filzhute, welcher vor dem Hause unweit der Stiege auf dem Boden lag, keine zur Entdeckung der Uebel- thäter dienliche Spur angetroffen. Bei der gerichtlichen Besichtigung und Oeffnung der Leiche zeigte sich, daß Gasser vier Verletzungen erlitten hatte; nämlich zwei leichte Hautabschürfungen in der Mitte des rechten

von derselben ab weichend, indem sie fast senkrecht 1 Zoll tief in die Brusthöhle eindrang,, die Aorta durchschnitt und den Tod in wenigen Minuten herbeiführen mußte; daher diese Stichwunde als die einzige Ursache des erfolgten Todes des Gasser, sohin als absolut tödtlich erklärt wurde. — Bezüglich des Instrumentes, womit obige Wunden beigebracht wurden, erklärten die Herren Gerichtsärzte, daß, aus der Beschaffenheit beider Stich wunden zu urtheilen, dasselbe ein spitziges schmales zweischneidiges Messer

gewesen sein und zur Versetzung beider Stichwunden nur eine mäßige Gewalt ange wendet worden sein dürfte. Anna Gasser (Ploner), welche stärkere Gegenwehr als ihr Ehegatte geleistet hat, erhielt folgende Ver letzungen: I. Am rechten Schulterblatt! 3 Zoll von der Mittellinie des Körpers eine 4 Linien lange, in der Mille ll/2 Linie breite Wunde mit scharf spitzigen Winkeln; 2. an der linken Seile des Rückens, 2 Zoll von der Mittellinie des Körpers, eine 5 Linien lange, der erstern ähnliche Wunde; 3. und 4. an der innern Fläche

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 20.07.1869
Umfang: 6
. Einiges über den Künstler zn sagen, der mit unermüdetcm Fleiße und eminenter Begabung auS dem rohen Steinblocke ein so lebendiges Gebilde schuf. Unser Meister, Herr Josef Gasser, ist zu Pregratten im Pusterthale 1813 geboren und verlebte seine erste Jugendzeit im väterlichen Hause, in welchem allerlei Bildnerei betneben wurde. Im Jahre 1340 kam der schon etwas geschulte Kunstjünger nach Wien an die Akademie, hatte aber allerlei Plackereien zu bestehen, bis er aufgenommen wurde. Nasch gingS nun vorwärts, waS zur Folge

hatte, daß Gasser zum Altmei ster Klieber in'S Atelier kam, ein Umstand, der in vie ler Beziehung sehr einflußreich auf seine künstlerische Aus bildung wurde. Im Jahre 1843 gewann der nun schon tüchtig heran gebildete junge Plastiker einen größern Preis. den die Akademie zu verleihen hatte; Pendl in Meran war da mals fein Rivale. Diese« Ereigniß verschaffte unserem verehrten Künstler die Mittel» Italien, besonders Rom, kennen zu lernen. Ein mehrjähriger Aufenthalt in der Tiberstadt und Studien, die der Künstler

noch besonders in Florenz betrieb» erweiterten seine Anschauungen in der Kunst und machten ihn besonders mit den klassischen Wer ken mehr vertraut, wodurch sein Schönheitssinn noch mehr gesteigert wurde. Im Jahre 1849 kehrte Gasser reich an Kenntnissen nach Wien zurück, lsand aber wenig Beachtung und Be schäftigung, denn eS war eben damals für die bildende Kunst in Wien kein Boden, wo sie gedeihen konnte- Nach mehreren Jahren kam endlich die erste bedeutendere Be stellung. Unser vaterländischer Künstler

hier. Gasser dachte in dieser Zeit mehrmals daran, seinen Aufenthaltsort zu verändern, denn noch immer zeigte sich wenig Aussicht auf eine bessere Zeit. Im Jahre 18V3 trat nun ein Wendepunkt ein. Der zum Kaiser gewäblte Erzherzog Max ließ unsern Künstler nach Miraniar rufen, um die Büsten des nun bald von Europa scheidenden KaiserpaareS zu modelliren und in Marmor auözusübren. Gasser lieferte eine vortreffliche Arbeit und wurde auch später mit dem Guadeloupeorden ausgezeichnet. Von nun an war der Künstler

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 23.01.1864
Umfang: 4
77 Verwundete befand sich nach der Reichung der heil. Sterb sakramente und Erlangung ärztlicher Hilfe wieder etwas besser, und wurde um 1 Uhr Nachmittag in das Spital nach Bregenz abgeführt. Um 12 Uhr erschoß der Uebelihäter den Schlosser Martin Gasser von Schwarzach, der sich den erschossenen Gensdarmen auf der Straße angesehen hatte. Sämmtliche Herren Beamlen des löbl. Bezirksamtes Bregenz verfügten sich schnell an Ort und Stelle, um Anordnungen zu treffen, diesen Bösewicht zu verhaften

. Um halb 3 Uhr schoß er den im gegenüberstehenden Wohnhause unter dem Dach boden befindlichen Fr. N., 30 Jahre alt, Soldat beim 11. Infanterieregimente, der sich derzeit auf dem Bettfedernhandel befand, dmch den Kopf todt. Etwa eine Stunde später wurde Schneider Keidel stark verwundet. Nachher wurden bis z»r einbrechenden Nacht mehrere Schüsse gegenseitig ohne Erfolg gewechselt. Die Nacht hindurch wurde Gasser von der Gensdarmerie und Finanzwachmannschaft an meh reren Orten je zwei Mann stark bewacht

Mittags zwischen 11 und 12 Uhr wurde die Wohnung des Gasser von den Gensdar men, Finanzwache, von Leuten aus dem Civil gestürmt, der Thäter festgenommen und in's Gem.inde-Schulhaus ge bracht. Die ganze Volksmenge, die aus vielen Dörfern herbeigeströmt war, erhob bei dieser Verhaftung ein Freuden geschrei. Abends 4 Uhr, als man mit der Todtenbahre vor dem Schulhause erschien, um den in Urlaub befindlichen Soldaten Fr. N. aus Böhmen zu Grab zu tragen, wurde Gasser unter Bewachung der Gensdarmerie

war eine schlechte Er ziehung; sein Vater war ein roher Mensch, von dem er wenig Gut s lernen konnte. Die zweite Ursache war die Trunkenheit, welchem Laster Gasser in so hohem Grade er geben war, daß er nicht nur an einzelnen Tagen besoffen war, sondern daß er halbe und ganze Wochen lang nur Einen Rausch hatte. Au- diesem Laster entstanden wie der andere Laster, besonders hat er in seiner Trunkenheit seine brave, rechtschaffene Gattin öfter mißhandelt. Vor allem ist cS aber der Mangel an Glauben, weßhalb

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 12
Datum: 06.12.1867
Umfang: 12
Thatbestand und findet, daß daS Faktum am Prackfiedererhofe, insoweit es den unglücklichen Mathias Gasser betrifft, zum-Ver brechen des vollbrachten Raubmordes nach 8. 135 Z. 2 und bezüglich der Strafbarkeit nach 8. 136 St. G, in Beziehung aber auf Anna Witwe Gasser znm Verbrechen des versuchten Raubmordes sich qualifizire. Die k. k. StaatS-Anwaltschast gibt zu, daß der unmittelbare Mörder nicht entdeckt werden konnte, hält jedoch die Ansicht aufrecht, daß alle fünf Ange klagte, welche beim Raube

auf dem Prackfiedererhofe sich betheiligten, die solidarische Verantwortung für alle dort verübten Verbrechen treffe, weil daS Ganze alS Folge der früheren gemeinsamen Verabredung aufgefaßt werden müsse. Die Qualifikation zum Raubmorde aber sei anzunehmen, weil die Tödtung des Mathias Gasser aus Anlaß eines schon früher verabredeten Raubes erfolgt fei, weil der bewaffneten Angreifer vier gewesen seien, während die zwei un glücklichen Opfer unbewaffnet waren und mit den bloßen Händen keinen wirksamen Widerstand leisten

konnten; daher die Annahme, als wäre die tödlliche Verletzung nicht beabsichtigt gewesen, sondern erst in Folge des Widerstandes der Angegriffenen gleichsam im Handgemenge, in einem Momente der Verwirrung und sohin ohne direkte Absicht erfolgt, ganz ausge schlossen sei. Der objektive Beweis des Thatbestandes sei durch die Aussage der'beraubten Anna Gasser, durch den gerickllichen Augenschein nnd beziehungsweise Befund der Sachverständigen erbracht; in subjektiver Bezie hung dagegen liege der Beweis

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.11.1867
Umfang: 6
und zweien anderen Kame raden, die unterdessen vor dem Hause Wache gestanden hatten, Einlaß gaben. Während nun der fünfte, nämlich der jüngste von diesen Spießgesellen, alb Wache vorder hmteren Haus thüre auf der Nordostseit< stehen blieb, drangen die übrigen vier vereint durch den Hausgang in die un- versperrte Wohnstube und gelaugten von dieser un- mittelbar in die kleine Kammer, in welcher Mathias Gasser mit seinem Weibe schlief. Voll Entsetzen waren die Eheleute aus'ihrem Bette gesprungen, die Räuber

erhielten sie aber leider denB-scheid, es wäre unnütz, auf den Prackfiedererhof zu gehen, da das Unglück schon einmal geschehen sei und nur noch ein größeres ersolgen könnte. So kam es, daß die Räuber unversolgt vom Prack fiedererhofe sich entfernen konnten und die ersten Nach barn, nämlich die Bauern Georg Fischnaller, Josef Meßner und Georg Rabanser erst gegen 3 Uhr Morgens auf die Unglücksnätte kamen und dort nach ihrem Ein treten in die Schlafkammer den Hofbesitzer M. Gasser als Leiche auf den Boden

von der Mittellinie des Körpers nach links dem 14te» Rückenwirbel entsprechend, eine Stichwunde vo» der- selben Beschaffenheit wie die vorbeschriebene, nur in der Richtung von derselben abweichend, indem sie fast senkrecht 1 Zoll tief in die Brusthöhle eindrang, die Aorta durchschnitt und den Tod in wenigen Minuten herbeiführen mußt«; daher diese Stichwunde als die einzige Ursache des erfolgten Todes des Gasser, sohin als absolut tödtlich erklärt wurde. — Bezüglich deS Instrumentes, womit obige Wunden beigebracht

wur den, erklärte» die Herren Gerichtsärzte, daß, aus der Beschaffenheit beider Stichwunden zu urtheilen, das selbe ein spitziges, schmales zweischneidiges Messer gewesen sein und zur Versetzung beider Stichwunden nur eine mäßige Gewalt angewendet worden sein dürfte. Anna Gasser (Ploner), welche eine stärkere jGegen- wehr als ihr Ehegatte geleistet hat, erhielt folgende Verletzungen: 1. An rechten Schulterblatte 3 Zoll von der Mittellinie deS Körpers eine 4 Linien lange, in der Mitte 1's- Linien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 14.09.1864
Umfang: 8
. ES sammelten sich dann mehrere Menschen, worauf G. mit dem Gewehre aus sewer Wohnung heraustrat und sie nach Hause wies. AIS später Einige den todten GenSdarmen wegnehmen wollten, wurden sie abgemahnt, nur Martin Gasser ließ eS sich nicht wehren, „weil er von seinem Vetter kein Leid fürchte,' ging ruhig aus feiner Pfeife rauchend zum GenSdarmen, um denselben herum und winkte mit vcr Hand gegen das HauS teS G., worauf aus denr- felben ein Schuß krachte und ihn, in den Kopf getroffen, todt zu Boden streckte

. Erst am folgenden Tage gegen Mittag wurde die HauSthüre im Sturme erbrochen. und G., welcher in Folge eines unternommenen Selbstmordversuches an beiden Armen blutend unv erschöpft in einer Ecke deS HauSgangeS kauerte, festgenommen. Nach dem Ausspruche der GerichtSärzte waren die Verletzungen deS GenSdarmen Erlinger, deS Martin Gasser und Franz Blahut, die sämmtlich in die Stirne getroffen waren, absolut tödtlich, dagegen jene deS GenSdarmen Sprenger und des Dominik Keidl schwer. Joseph G. wurde

G., welcher vom k. k. KreiSgerichte zu Feldkirch durch Urtheil vom 23. April 1864 Z. 43-1 und dann mit Verwerfung der von dem selben dagegen eingelegten Berufung auch vom k. k. OberlandeSgerichte in Innsbruck mit Urtheil vom 1. Juni 1864 Z. 1213 der Verbrechen des vollbrachten Meuchel mordes an dem GenSdarmen Mathias Erlinger. deS versuchten Meuchelmordes an dem GenSdarmen Franz Sprenger, und deS vollbrachten gemeinen MordeS an Martin Gasser und Franz Blahut nach den 88. 3, 134, 135 Nr. 1 und 4 St..G., feinerS deS vollbrach ten

30 st. an Dominik Keidl, per 100 fl. an Joseph Anton Gasser und per 11 fl. 72 kr. an Maria Bkahut, unter Ver weisung derselben bezüglich ihrer Mehransprüche, sowie auch deS Georg Veit rückflchtlich seiner Ansprüche an Unterhaltungskosten für den minderjährigen Georg Veit auf den EivilrechtSweg, verurtheilt worden ist, hat der k. k. oberste Gerichtshof über die ihm vom OberlandeS gerichte mit Bericht vom 1. Juni 1864 Z. 1213 auf Grund deS 8. 303 St.-P.-O. vorgelegten Akten, und nachdem Seine k. k. apostolische

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 25.04.1864
Umfang: 10
und Hingebung für daS Gemein wohl, Aufrechtheit deS Charakters und gewinnende Urbanität verdiente und auch allseitig erwarb. Die Feldkircher Zeitung vom 23. April schreibt: Heute Vormittag kurz nach 9 Uhr wurde das gegen Joseph Gasser geschöpfte Urtheil kundgemacht. Joseph Gasser aus Lauterach, 3g Jahre alt, katholisch, verehelicht, wurde deS Verbrechens deS vollbrachten Meuchelmordes an dem Gendarmen Mathias Erlinger, deS Verbrechens des versuchten Meuchelmordes an dem Gendarmen Franz Sprenger

, deS Verbrechens des voll brachten gemeinen Mordes an Martin Gasser und Franz Blahut, des Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätig keit gegen in Ausübung ihres Dienstes befindliche Wachen und der Uebertretung gegen die körperliche Sicherheit an Dominik Seidel nach den 88. 34, 35, 134, 135, 1 unv 4, 13k, 31 und 335 des Strafgesetzbuches und der 88. 2K8, 269, 234, 341 und 359 der Strafprozeßordnung für schuldig erkannt und zum Tode durch den Strang S8« und zum «rsatze der Kosten deS Strafversahrens

und zur Zahlung aller Entschädigungsansprüche mit Aus nahme zweier, bezüglich welcher aus den Civilrechtöweg verwiesen wirl>, verurtheilt. Gasser vernahm das Urtheil sitzend, in sichtlich niedergedrückter Stimmung, mit einem leichten Zittern, daS besonders an seinen Händen wahrnehmbar war. Wien, 22. April. Im Küstenlande soll gegenwärtig die für Mexiko bestimmte Fremdenlegion organisirt wer den. Die Offiziere werden aus den sich zahlreich mel denden theils aktiven, theils pensionirten k.k. Offizieren gewählt

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.03.1871
Umfang: 8
Lintner. T,chan- derer. l«. Franz, S. des Michael Lusser. Webermeister. Eleonora, T. deS Herrn Max v. Anfschnaiter, k. t. Hauptmann. 2l>. Maria. T. d. Angelo Ricci, Maurer. 21. Anna. T. d. Georg Patiß, Bautischler. Augustm, S. des Nikolaus Ferrari, Bauman». SS. Kresceoz, T. deS Josef Gasser, Ballenzieher. 24. Rosina, T. d. Joh. Mur, Zimmerwaiw. 25. Sebastian, S des Sebastian Tutzer, Ballenzieher. 27. Anton, S. des Anton Dmeyger, GSrdergeselle. 28. Alois, Sohn deS Philipp Mischi, Zimmermann. Getraute

Gasser, Witwe, Untermaurerin in St. Magdalena. Alban Rizzi von Vattaro, Zuckerbäcker hier, mit Maria Gasser, ge boren und wohnhaft hier. Franz Pöder, geb. in Terlan und Zimmermeister in Neumarkt, mit Anna Reichhalter von Afing, im Di'nste in Sill. 7. Andrä Piffer von hier, Hausknecht, mit Filowena Kofler, Bauernt. v. h. Bartlmä Profanter, Bäckermeister in Kältern, mit FilomenaMumelter v. h. 13. Anton Kanton von Unteriun, Oberthalmannbauer in Uuterplatten. mit Anna Rainer von Barbian, in Diensten

von hier, Pitsch am Bach in St. Justina, mit Anna Gasser von VillanderS, im Dienste hier. 21. Herr Johann Benedikter von Jnnichen, k. k. Postkonduk- teur in Brixen, mit Fräulein Anna Stolz von Wilten, wohnhaft hier. Verstorbene iu Bvzen unv RS Malgreien. S>m 2. März. Tbere« Pratzer, TaglöbnerSgatttn. LV Z. alt, a» Lungeuöden. — 3. Aiitoa, Sohn des Franz Kohl, Hojer» müller im Dorf«. 4 M. alt, an Fraisen. — 4. Maria. Tochter des Franz Magaaini, Zimmemaim hier, 1t I. alt, an Serophel- Sucht. — 4. Peter

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.12.1867
Umfang: 4
Schmnzengeld wird von derselben außer dem Ersatz deS geraubten Geldes und Gutes noch der Bettag von UX1 fl. angesprochen. Der Anna Gasser kam vor, daß^ derjenige, welcher ihr zunächst beim Bette stand, von größerer Statur als die übrigen war und ein Messer trog. Anna Gasser kaun die Zahl der Räuber, welche in die Säzlaskammer eingedrungen waren, nicht genau an geben; nach ihrem Dafürhalten aber dürsten es we nigstens 4 gewesen sein, da ihr vorgekommen sei, die Stube wäre alles voll Leute

. Pistolen habe sie keine bei den Räubern gesehen und wisse auch nicht be stimmt, wie viele von ihnen mit Messern bewaffnet gewesen, obgleich ihr vorgekommen, daß seder der selben ein Licht und «in Messer in Händen hatte. Als man der Witwe Gasser vorhielt, daß nach den Angaben der Räuber nur einer ein Licht trug, gab sie zu, daß es wohl so sein könne, da man in einem so schrecklich«» Augenblicke sich nicht vermisse, waS wohl auch der Grund sei. daß sie keinen einigen Räuber weder zu erkennen, noch näher

zu beschreiben im Stande wäre. Wir bemerken noch, daß Anna Gasser den Ange klagten Luigi Mazzurana als jenen „LuiS' erkannte, welcher als Koch der Steinmetzen durch 3 Monate aus ihrem Hose gewohnt hatte und daß nach den Angaben derselben jenes Messer, welches sie mit den Händen gefaßt hatte, ein kurzes Messer, angeblich von der Art war, wie die Binder es benutzen. (Fortsetzung folgt.) LokalChrouik. Bozen, N. Dezember. * (Vom Theater.) Laube's Essex hat bei der ge strigen Vorstellung einen vollständigen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 16.12.1867
Umfang: 4
. Di: t. k. Staatsbehörde entwickelt sohin in um» ständlicher Rede noch einmal den durch die Schluß« Verhandlung festgestellten Thatbtstaud und findet, daß das Faktum am Pracksiedererhofe, insoweit eS den unglücklichen Mathias Gaffer betrifft, zum Verbrechen des vollbrachten Raubmordes nach Z. 135 Z. 2 und bezüglich der.Strafbarleit nach Z. 136 St.-G., in Beziehung aber aus Anna Wittwe Gasser zum Ver brechen des versuchten Raubmordes sich quatifizire. Der objektive Beweis deS Thatbestandes sei durch die Aussage

der beraubten Anna Gasser, durch den gerichtlichen Augenschein und beziehungsweise Befund der Sachverständigen erbracht; in subjektiver Bezie hung dagegen liege der Beweis durch das Geständniß der Angeklagten: Soffia» Randazzo, Lottici, Locatelli vnd Amadori vor, welche alle das vorausgegangene Einverstäödniß, sowie ihre Anwesenheit am Pracksie dererhofe zur Zeit der That eingestanden haben. Ins besondere sei Randazzo geständig, daß er zuerst den Raub mit Amadori verabredet und dann hierfür auch der. Soffia

angeworben habe. Locatelli hab« gleich falls ein mit den Angaben stiner Mitschuldigen und mit dem erhobeneu Thatbestände übereinstimmendes Geständniß abgelegt; einzig und allein in dem Punkte, der unmittelbar die Ermordung deS unglücklichen Math. Gasser betreffe, stehe feine Aussage im Wider- spruch mit den Angaben des Randazzo und Soffia. ES behaupte nämlich Randazzo, daß Lccatelli noch in der Schlafkammer sich befunden hätte, als das Licht eben im Auslöschen gewesen und der Bauer todt zu Boden gefalle

, daher man annehmen müsse, daß die Ver wundungen der Anna Gasser insbesondere von ihm (Lottici) herrührten, was auch mit dem Befunde der Aerzte übereinstimme. Auch gegen Mazzurana findet die Staatsbehörde 5en Beweis der Mitschuld am Verbreche» deS Raube» erbracht. MaMrana habe voraussehen müssen, daß es feinen Genossen nicht ohne Anwendung von Dro hungen oder gar thätlicher Gewalt gelingen werde, jene Baarfchaft der Pracksiederer Hofsbewohner, welche er ihnen so verlockend vorzustellen verstanden

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 12.09.1864
Umfang: 8
verurtheilten Jos. Gasser auö Lauterach letzten Mittwoch sein von allen Instanzen bestätigtes Urtheil verkündet. Die Publikation geschah um 9 Uhr Vormittags im Verhandlungösaale deö k. k. SreiSgerichtcS in Gegenwart deS Vorsitzenden, zweier Richter, deS StaatSanwalteS, eines Protokollführers und der beiden Gerichtsärzte. Gasser vernahm daS Urtheil ohne einen Laut, ohne merkliche Bewegung. Sichern Schrittes, wie er gekommen, kehrte er in seine Zelle

und trank auch etwas. Donnerstag, als an Maria Geburt, Vormittag beichtete er dem hiesigen Sonntagsprediger P. Vinzenz und erhielt Nachmittag bis Abends von demselben Pater geistlichen Zuspruch. In der Früh, Mittags und Abends nahm er ordentlich Speise und Trank zu sich. Bis 1 Uhr in der Nacht von gestern auf heute laS Gasser ruhig in ErbauungS- büchern, 1 Uhr -15 Minuten legte er sich zu Bette und schlief ebenfalls ruhig drei

Viertelstunden lang. Gegen 3 Uhr früh besuchte ihn der Herr Dekan und Stadtpfarrer Kanonikus HäuSle und blieb bis -1l/z Uhr, wo P. Vinzenz kam und dem Delinquenten 5 Uhr früh die heil. Kommunion reichte. Von dort an bis zur Hinrichtung verweilte der genannte Pater ununterbrochen bei Gasser. Heute früh frühstückte er noch Kaffee und trank nach und nach noch ungefähr 2 Schoppen Wein, alles ohne Aufregung, und führte auch Gespräche

mit den anwesenden Wachen. Genau 8 y 4 Uhr wurde Gasser zum geschloffenen Wagen geführt, welcher ihn zum Richtplatze bringen sollte. Bei ihm nahmen 2 Wachen und P Vinzenz Platz, welcher letztere ihm geistlichen Trost zusprach. Gaffer erwiederte d e Zusprüche gefaßt, mit Ruhe und Verständniß. Dieser Wagen war mit 3 Pferden bespannt, ebenso der zweite, in welchem zwei Herren der Gcrichtskommission , die beiden Gerichtsärzte und ein Hilfsgeistlicher

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 17.02.1864
Umfang: 4
. Majestät verliehenen Amtsgewalt in der Strafsache wider Franz Mitterer, Vorsteher, Johann Oberhofer, Rath, Jos.f Außerlechner, Leonhard Jungmann, Johann Fuchs, Josef Niederwieser, Johann Mair, Johann Kater, Martin Bürgler und Johann Lechner, Ausschüsse der Gemeinde An ras; Chrysant Stanglechner, Vorsteher, Rupert Vergeiner, Rath, Franz Stangele, Andrä Weitlaner, Johann Gasser, Anton Bergeiner, Johann Libffeller, Franz Kontriner, Jo hann Unterweger, Peter Vergeiner, Ausschüsse, und Franz Unterweger

, Rath der Gemeinde Asling; endlich gegen Mi chael Gasser, Vorsteher, Johann Pedretscher und Josef Winkler, Räthe, Michael Gsaller, Anton Baumgartner und Josef Solcher, Ausschüsse der Gemeinde Bannberg, und weiters Jakob Kanins, Kurat in Leisach, wegen Uebertretung der Ehrenbeleidigung über die am 9. Jän. 1864 gepflogene mündliche Verhandlung und über das vom Herrn Privat- Ankläger Alois Röck g?gen den hochw. Herrn Kurat in Lei sach, Jakob Kanins, bei derselben abgegebenen Klageab- stchungs-Erklärung

zu Recht erkannt: Franz Mitterer, Jo hann Oberhofer, Josef Außerlechner, Leonhard Jungmann, Johann Fuchs, Josef Niederwieser, Johann Mair, Johann Kater, Martin Bürgler und Johann Lechner, Mitglieder des Gemeindeausschusses von Anras; Krhsant Stanglechner, Ru pert Vergeiner, Franz Stangele, Andrä Weitlaner, Johann Gasser, Anton Vergeiner, Johann Libiseller, Franz Kontri- ner, Johann Unterweger, Peter Veraeiner, Mitglieder des Gemeindeausschusses von Asling; Michael Gasser, Johann Pedretscher, Josef

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 06.12.1867
Umfang: 12
in der Untersuchung abgegebenes Gutachten über die zur Beibringung der von Math. und Anna Gasser erlittenen Wunden angewendeten Werkzeuge näher begründen und über einige erst im Lanse der Schlußverhaudlung aufgestoßene Fragen ihr Parere abgeben, fand der h^ Gerichtshof diesem Antrage stattzugeben und die genannten zwei Sach verständigen sogleich telegrafisch zur Schlußverhand lung zu berufen. Den Herren Sachverständigen, welche, dem ihnen Vormittags zugekommenen Rufe sogleich Folge lei stend, Nachmittag 3 Uhr

schon im VerhandluugSsaale sich cingesnnden hatten, wurden vom Herr» Vor sitzenden folgende Fragen zur Beantwortung vor gelegt: t. Ob sie ihr bei der gerichtlichen Leichenöffnung abgegebenes Gutachten, wornach beide am Rücken des ermordeten M. Gasser vorgefundenen Stich wunden, von denen die untere fast senkrecht 1 Zoll tief in die Brusthöhle eindrang und die Aorta dnrchschnitt, mit einem und demselben Instrumente, d. i. einem spitzigen, schmalen, zweischneidigen Messer uud zwar mit mäßiger

. Die Herren Sachverständigen erklärten auch, daß ein dem ihnen vorgewiesenen piemontesischen Messer ähnliches Instrument zur Beibringung der am Leich name des Mathias Gasser vorgefundenen Wunden vollkommen geeignet war, daß jeneS mit Nr. 2 be zeichnete an der Spitze doppelschneidige ebenfalls als geeignetes Werkzeug bezeichnet, dagegen die Anwen dung des mit Nr. 3 bezeichneten Messers ausge schlossen werden mü»e. 2. Bezüglich der von der Bäurin erlittenen Verletzungen erklärten die GerichtSärzte

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 25.05.1871
Umfang: 4
ist, weßhalb unter einigen we niger Fromylgesinnten sich ichon längere Zeit eine Verstimmung« gegen ihn «zeigte. Unter seinen Pfarr« lindern, die ihm deßhalb grollten, befanden sich auch drei in der Gemeinde wegen ihrer Händelsucht und Rauslust eben nicht .im besten Rufe stehende Bursche, nämlich Martin Gasser, Engelbert Götsch und Josef Köll, von denen der erstere am Abende vor dem Drei königsfeste, während er mit den anderen in einem Schanklocale zu PlauS zechte, m Anregung brachte

Gasser die Flasche au» den^SWgMt einen SUll^uod reichte fie dem Götfch^iMD^MS dar aus trank, woraus er sie unter lautem Gelächter den» Köll übergab. Nachdem auch dieser sich gestärkt, wan derte die Flasche wieder zurück, die erst nach dem Schlüsse des Gottesdienstes auf dem Platze vor deo Kirche von den Burschen ganz geleert wurde, welche sich gleichsam damit brüsten wollten und unter Ge lächter die Flasche herum,eigten, damit ja alle Leute es sahen, daß sie einen Schnap» bei sich hatten. War schon

Angeklagten vor den Schranken des Gerichtes und da sie auch bei der Schlußverhandlung ihr Geständniß wiederholten und Reue über ihren Fehltritt zeigten, ließ der Gerichts hof Milde walten und verurtheilte den Martin Gasser als Anstifter der strafbaren Handlung zu einem Mo nate, den Engelbert Götsch zu 10 und den Köll zn 14 Tagen strengen Arrest Die Burschen erklärten die Strafe antreten zu wollen und waren zufrieden, so gnädig davon gekom men zu sein. Letzte Post. Versailles. 22. Mai. Die diesseitigen

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Volksblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1870
Umfang: 6
, S. des Josef Lunger, Bauer am Virgl. Maria, T. des Josef Gruber, Güter» bescher. 17. Karolina, T. des Peter Pardeller, Schneidermeister. Thoni.is, S. des Thomas Kohlmann, Bahnbeamter. IS. Vigil, S. des Johann Toll, Bäckermeister. 19. Agnes, T. des Loren, Mößl, Schuhmacher. Engenie, T. des Hrn. Josef Banr, Buchhalter. 20. Josef, S. des Zosef Oberrauch, Pächter. Heinrich, S.deS Michael Ealligari. Bahnschlosscr. 22. AloiS, S. des Josef Gasser, Taglöhner. 23. Maria, T. des Alois Plattner, Gnterbesitzer

. 25. Viktor, S. des Herr» .Josef Punzen« gruber, k. k. Straßenmeister. Nothburga, T. des Josef Wieser, Mühlenmacher. 26. Karl, S. des Karl Köitner, Spänglermeister. Maria, T. des Josef SteynSky, Lokomotivführer. 27. Filomena, T. des Johann Zöschg, Taglöhner. 29. Anna, T. deS Valentin Caldonazzi, Feldschaffer zu Partschon in Leitach. Heinrich, S. des Anton.Plattner, Baumann iu Laitach. . 30. .Johanna,-.T. »des Eduard .Chromv S.''deS MachwS^Gasser^. ProdftwenserhMefitz^^^ Getraute in Bozen

Grünfeld in Baden, led. Sattler geselle, 23 I. alt, am Bahnwege erstochen worden. 28. Herr Franz Jnnerebner, Hörer der Philosophie, 21 I. alt, an Tuberkulose. Thomas, S. des Thomas Koll mann, Bahnbeamter, 11 Tag- alt, an Gedärmkatarrh. 29. Johann Pohl an^ Mähren, Eisenbahnarbeiter, 32 I. alt. an Lungenentzündung, im Spital. 30. Johanna. T. des Eduard Chromy, Diurnist, 2 Stunden alt, an Frühgeburt. Rosa, T. des M athias Gasser, PröbstwenserbanerS, '/z Stund alt , an S chwergeburt. Du Barry's heilsame

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