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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 02.12.1937
Umfang: 16
- Die Bulgarengärtner. Durch den berufständischen Aufbau sind auch die Gärtner zum Berusstand Land- und Forstwirtschaft gekommen. Der Bauernbund und die Bauernkammer haben daher auch für sie die berufständischen Interessen zu vertreten. Unsere Gärtner leiden nun schon seit längerer Zeit an einer Schleuderkonkurrenz, der sie bei unseren Kulturverhält nissen nicht gewachsen sind. Es sind dies die Bulgarengärt- ner. Diese sind aus Bulgarien gekommen, pachten im Lande Grund und Boden und betreiben den Gartenbau

. Da sie fast keine Bedürfnisse haben, in Baracken wohnen, so können sie billig arbeiten. Das allein aber wäre es nicht. Die Bulgaren haben sich eine eigene Methode zurecht gelegt. Einer pachtet Grund und Boden und alle anderen sind dann Gesellschafter. Auf diese Weise schließen sie sich von der Sozialversicherung aus.. Weiters verstehen sie es, sich Erekutionen zu entziehen. Wer gegen einen Bulgaren- gärtner eine Forderung hat, ist fast nie in der Lage, diese zu realisieren, da einfach

und überlegen, in den anderen Jahreszeiten hat man keine Zeit dazu. Das Spinnrad muß wieder zum Leben'kommen und allerwege wahr bleibt der alte Bauern spruch: Selbst gewebt und selbst gemacht, ist die schönste Bauerntracht! scheu Gärtner aus sozialen Gründen nicht mittun können. Während unsere einheimischen Gärtner einen Stundenlohn von mindestens 40 bis 50 Groschen bezahlen, gehen die Bulgaren auf 25 Groschen herunter. Daß unter solchen Verhältnissen die einheimischen Gärtner nicht mehr mit kommen

, ist begreiflich. Jedes Vorgchen war bisher erfolg los, da zwischen Oesterreich und Bulgarien ein Vertrag besteht, der Oesterreicher in Bulgarien und Vulgaren in Oesterreich in selbständigen Berufen tätig sein läßt. Diesen Vertrag aufzuheben, ist umso weniger möglich, als viele Oesterreicher in Bulgarien sind. Die heimische Gärtner schaft muß jedoch unbedingt geschützt werden. Nun hat der Bundesgerichtshof entschieden, daß bei diesen Bul garengärtner einer als Unternehmer zu behandeln sei

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.08.1934
Umfang: 8
Vom layz Planwirtschaft—nicht Zrmsttvirtschakt Die neue Verfassung Oesterreichs, die ernen ständischen Aufbau des Staates vorsieht, scheint in vielen Köpfen Ver wirrung anzurichten. So gibt es Leute, die vermeinen, ihre Ideen aus den Zeiten der Zünfte ausleihen zu müssen, um dem Ständegedanken zu dienen. So eine zünftlerische Sache war zum Beispiel seinerzeit das Verlangen der Inns brucker Gärtner nach Auflassung der städtischen Oekonomie. Der Regierungskommissär der Landeshauptstadt kam

dem Wunsche der Gärtner nach und schränkte den Betrieb der städtischen Gärtnerei bedeutend ein. Ganz überzeugt scheint der Regierungskommissär allerdings von der Güte und Zweckmäßigkeit seiner Handlung nicht gewesen zu sein, denn er machte den Gärtnern zur Bedingung, daß die Gärtner gehilfen. die durch die Maßnahme der Stadtgemeinde ar beitslos würden, von den Gärtnern in ihre Betriebe über nommen werden müßten. Die Gärtner erklärten damals, daß das ganz selbstverständlich sei, denn der Umsatz der Gärtner

werde sich nach dem Wegfall der städtischen Kon kurrenz derart heben, daß man diese Arbeiter in den pri vaten Gärtnereien wohl brauchen werde. Die Gärtner ha ben ihre Zusage nicht eingelöst und heute steht die Sache so, daß statt den neunundsechzig Arbeitern, die die städtische Gärtnerei im Vorjahre noch beschäftigte, jetzt nur mehr neununddreißig Arbeiter Beschäftigung und Lohn in der Stadtgärtnerei finden, während die Zahl der Gärtner gehilfen in den privaten Gärtnereien nicht gestiegen ist. Woraus man schließen

kann, daß die damals — nach den Februartagen! — „zeitgemäße" Tat des Regierungskom missärs den Gärtnern scheinbar nicht oder nicht viel genützt hat. während die städtischen Gärtner arbeitslos wurden. In Wien sind die Bäcker an die Regierung herangetre ten und haben verlangt, daß den Brotfabriken die Erzeu gung von Semmeln verboten werde. Nach langen Verhand lungen, in die vornehmlich Handelsminister Stockinger ein- griff. haben die Brotfabriken auf die Semmelerzeugung „verzichtet" und sich damit abgefunden

, daß sie in der Hauptsache nur mehr Schwarzbrot Herstellen dürfen. So wie in Innsbruck die Gärtner, haben in Wien auch die Bäcker erklärt, daß sie die in den Brotfabriken überzählig werdenden Bäcker in ihre Semmel-Erzeugungsstätten ein stellen werden. Denn durch den Umstand, daß jetzt nur mehr die Bäcker die Semmeln erzeugen lverden und nicht mehr auch die Brotfabriken, werde sich ihr Absatz so heben, daß sie die arbeitslos werdenden Bäckergehilfen der Brotfabri ken sicher brauchen werden und einstellen werden müssen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 10.11.1934
Umfang: 8
Fischer, in der Landesregierung zu verbleiben habe, ohne das; deshalb die Mandatszahl der Landes regierung erhöht wird. Silberhochzeit. Der Zollinspektor beim Deutschen Zoll amt Kufstein Iosef Völkl beging am 9. November mit seiner Gattin Anna das 25. Hochzeitsjubiläum. Dem Jubelpaare wurden von Freunden und Bekannten herz liche Glückwünsche entgegengebracht. 80. Geburtstag. Am 10. November feiert Herr Ober lehrer Karl Gärtner das 80. Wiegenfest. Man möchte ibm den Acktuaer noch nicht anseben

. In seinem Be kanntenkreis wird er aus diesem Anlasse zu seiner körper lichen und geistigen Rüstigkeit allgemein beglückwünscht. Herr Oberlehrer Gärtner stammt aus der sudetendeutschen Stadt Eger. In seiner Jugend, so erzählt er, gab es einen einzigen Tschechen in Eger. Jetzt sind es bereits de ren 3496. Gärtner kam dann nach Wien, wo er 38 Jahre lang seinen Lehrberuf ausübte. Im Jahre 1911, als er in den Ruhestand trat, zog er mit seiner Gattin nach Kufstein. Seit 23 Jahren ist er nun Mitbürger unserer Stadt

. Als solcher hat er an den Geschicken der ihm zur zweiten Heimat gewordenen Grenzstadt inni gen Anteil genommen, vor allem am Vereinsleben. Der erste Verein, dessen Obmann Karl Gärtner gewesen, war der Robert-Hamerling-Verein, an den sich nicht mehr allzuviele erinnern werden. Zehn Jahre lang machte sich Oberlehrer Gärtner als Obmann der Ortsgruppe des Deutschen Schuloereines sehr verdient, dem er auch nachher noch ein treuer Mitarbeiter war. Mit Dank erinnert man sich auch der Zeit, in der Gärtner Zahlmeister des Kufsteiner

Wintersportvereines war. Seine Tätigkeit als solcher war von großem Erfolg begleitet. Weiters war Gärtner Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Krieger- heimstättenvereines „Tiroler Heldendank" sowie des Ver schönerungsvereines. Für die Reinerhaltung der Natur hat er ja als eifriger Spaziergänger immer ein besonders liebevolles Auge. Auf dem Gebiete der öffentlichen Be schriftung beispielsweise hatte er, wie auf so manch anderen Gebieten, wertvolle Anregungen zu geben, und das führte ihn auch in den Ausschuß

der Ortsgruppe des Deutschen Sprachvereines als rührigen Obmann-Stellvertreter. Auch die Presse, nicht zuletzt der „Tiroler Grenzbote", verdankt dem hochgeschätzten Herrn so manchen anregenden Beitrag. So mag ihn, das sei an dieser Stelle gesagt, das Bewußt sein, stets vielem gedient und vielen genützt zu haben, mit berechtigtem Stolze erfüllen. Des Dankes breiter Kreise mag er versichert 'sein. Mch wir schließen uns dem Wunsche, Herr Oberlehrer Gärtner und seine ihn liebevoll durchs Leben begleitende Gattin

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 06.04.1940
Umfang: 8
-Fahrzeuges setze so hohe Qualitäten geistiger Art vor aus, daß eine Frau niemals imstande sein werde, selbständig etwa ein Auto zu lenken. Der problematische „Ilse", sagte Herr Medinger, neben seiner in der Hotel hülle sitzenden Tochter Platz nehmend, „wer ist der junge Mann, mit dem du immer Tennis spielst?" „Meinst du Doktor Gärtner, Papa?" „So, so . . Gärtner heißt er . . . Hm — und was für ein Doktor ist er?" < t „Ich habe ihn noch nicht gefragt, Papa . . . Ich — wir reden

über ihn bilden." „Darf ich jetzt gehen, Papa? Die Tischtennispartie wartet." „Tischtennis ... Na ja, bei dem Regenwetter." Ilse huschte aus der Halle, der Vater sah ihr lächelnd nach und wollte eben einer Zigarre die Spitze abschnjeiden, als ihn eine aus dem Konversationszimmer kommende ge reizte Männerstimme aufhorchen ließ. „Aber, gnädige Frau, was wollen Sie von diesem un möglichen Menschen, von diesem Dr. Gärtner?" „Gestern sagte er mir", erklang eine Frauenstimme, und die Männerstimme fuhr unwirsche

men, und nun .. ." / „Er müßte unschädlich gemacht werden. "Aber leider geht das? nicht. Es fehlen die Handhaben dazu. Was er sagt, das sagt er mit so vielen Vorbehalten und so zweideutig, daß man ihm nicht ankommen kann." Die Stimmen entfernten sich, und Herr Medinger blieb wie versteinert sitzen. Ms Ilse eine Stunde später mit Doktor Gärtner in die Halle kam, schickte Herr Medinger seine Tochter auf ihr Zimmer und forderte den Doktor auf, ihm zu folgen. „Mein Herr," sagte er, das leere

Schreibzimmer betretend, „es tut mir leid, aber ich muß Sie bitten, die Tennispartien mit meiner Tochter ernzustetten!" „Und weshalb?" fragte Dr. Gärtner überrascht. „Weil ich meiner Tochter eine Täuschung ersparen will." „Was soll das heißen?" „> . . daß ich alles weiß!" wurde Herrn Medingers Stimme streng. „Man darf Ihnen kein Vertrauen schenken." Dr. Gärtner nahm diesen schweren Vorwurf ruhig hin, zuckte mit einer kaum merklichen Bewegung die Achseln und sagte leise: „Also — Sie wissen bereits

. . ., und, und woher, wenn ich fragen darf?" „Was? alle Welt weiß!, das soll ich nicht wissen?" fuhr Herr Medinger empört auf. „Hinter jedem Jhrer^ Worte lauert ein versteckter Doppelsinn . . . 'Bei'Ihnen weiß man nie, woran man ist." „Das hat man von seinem Beruf!" seufzte Dr. Gärt ner, und Herr Medinger brauste, entrüstet über soviel Un verfrorenheit, auf: „Beruf? Herr, seit wann ist Hochstapelei ein Beruf? Das ist eine Unverschämtheit!" „Aber, aber", versetzte Dr. Gärtner milde, „so ausfal lend sollten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 10.08.1938
Umfang: 8
Ueberschreitung des Höchstpreises für Kirschen. Beide Händlerinnen wur den aus diesem Grunde beanstandet und haben sich trotz dem geweigert, zu den festgesetzten Höchstpreisen zu ver kaufen. RM 10 Ordnungsstrafe wurde verhängt gegen Ge org! Datscheff, Gärtner in Hall, Untere Lendgasse, wegen Erhöhung der Gemüsepreise; Erste standesamtliche Trauung. Bei der Bezivkshaupt- mannschaft Landeck fand letzten Montag die erste standes amtliche Trauung statt. Getraut wurden Finanzassistent Sepp Moser und Frl. Trude

vereinten Bemühungen gelang es schließlich, die Abgestürzten aus der Gletscherspalte zu I RM 20.— gegen Alois Wächter, Kaufmann in Zams, wegen Ueberschreitung der Eierhöchstpreise; RM 20.— gegen Ferdinand Zwischenberger, Obst- uud Gemüsehändler, Hötting, Nageletal 2, wegen Ueber- schreituug der Höchstpreise für Kirschen; RM 10.— gegen Christa Paunoff, Gärtner in Innsbruck, Reichenauer Straße 7; RM 10.— gegen Theodor Jwanoff, Gärtner in Hall, Krankenhausgasse 28; RM 10.— gegen Undelco Penoff, Gärtner

in Inns bruck, Koflerstraße 14; RM 10.— gegen Christo Botscheff, Gärtner in Junsbruck-Höttiug, Mitterweg, — alle vier wegen Ueber- höhuug der Gemüfepreife. RM 20.— gegen Theresia Wiudhager, Gemüsehänd lerin in Innsbruck, Kaufmannstraße 30a, wegen bedeu tender Ueberschreitung der Kartoffelhöchstpreise. RM 60.— gegen Maria Lechner, Bäuerin in Rum Nr. 79, weil sie grüne Nüsse statt um den Verbraucher höchstpreis von RM —.67 um RM 1.— verkaufte. (Die Umrechnung „Schilling gleich Reichsmark

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.09.1934
Umfang: 8
, und die Handels genostenschaft der Gärtner hat immer wieder versucht, eine Ntriebseinschränkung bei der Innsbrucker Stadtgärtnerei zu erreichen. Seit einiger Zeit ist dies der Gärtner-Han delsgenossenschaft tatsächlich gelungen, mit dem Erfolge, daß die städtische Gärtnerei nun nur mehr 39, gegen 69 Arbeiter und Arbeiterinnen im letzten Jahre, beschäftigt. Die abgebauten Arbeiterinnen und Arbeiter sind aber nicht bei den Gärtnern, die sich für die Betriebsreduzierungen in der Stadtgärtnerei einsetzten

und Ar beiterinnen der Stadtgärtnerei trägt aber die Gärtner- Handelsgenossenschaft. Blumen aus dem Süden Dabei war der Schaden, den die Gärtner angeblich dadurch hatten, daß auch die Stadtgemeindö Innsbruck eine Gärtnerei betreibt, nicht einmal so groß. Die städti sche Gärtnerei besitzt nämlich Einrichtungen, die es ermög lichen, die Bevölkerung mit Blumen und mit Gemüsen zu einer Zeit zu versorgen, wo die Handelsgärtner dazu außerstande sind. Liefert die städtische Gärtnerei dann diese Blumen und Gemüse

. Anders aber ist es mit einer anderen Allerseelenblume: der Chrysantheme, die ebenfalls sehr viel zum Gräberschmuck zu Allerheiligen ver wendet wird. Nur hat die Chrysantheme gleich den Pfingst- rosen und anderen empfindlichen Kindern Floras ihre Mucken. Sie ist nicht immer da, wenn wir sie brauchen. Sie erscheint vielmehr, wenn es ihr paßt. Wenn ihr das Wetter nicht gefällt, läßt sie sich unter Umständen Zeit, bis Allerheiligen vorbei ist. Zum berechtigten Aerger der Gärtner und Blumenhändler, die nach Allerheiligen die vielen Chrysanthemen

zu erinnern und ihre Blüten rechtzeittg zu entfalten . . . Damit die Gärtner und die Blumenhändler vor und zu Allerheiligen den Wünschen ihrer Kunden ent sprechen, einheimische Blumen an Stelle ausländischer ab gesetzt werden können. „Ein paar schöne Chrysanthemenstöck' gefällig, direkt vom elektrischen Heizsttom weg" ... K. Gv. und suchten bis Mitternacht. Am vierten Tag saßen wir in der 456. Karawanserei, tranken mit Fliegen versetzten Sorbet und schwitzten. Da setzte sich ein älter würdiger Türke

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 16
Datum: 15.02.1933
Umfang: 16
> Seite 68, Fekerabend Nr. 7. MilvdmtfYltäOttiJZ Die 3[Uifmeceiec im Qaden Schiller behauptet bekanntlich, es könne der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Hier irrt Schiller: es kommt nur darauf an, klüger zu sein, als der böse Nachbar. Pariser Blätter erzählen eine sehr nette Geschichte. Ein französischer Parlamentarier hat ein Landgut, an dem er seine Freude hat. Da klagt ihm eines Tages fein Gärtner, die Nachbarn ließen ihre Hühner in den Garten

des Parlamentariers eindringen, und was sie dort anrichteten, das spotte jeder Beschreibung. Der Gärtner hatte sich auch bereits mit einem Gewehr ver sehen, und wollte alle Hühner, die sich in dem Garten zeigten, einfach wegknallen. Halt, sagte der Parla mentarier, das geht nicht. Die Hühnerbesitzer sind ja nicht nur unangenehme Nachbarn, sondern sie sind auch Wähler und man darf sie sich nicht zu Feinden machen. Sonst geben sie bei der nächsten Wahl ihre Stimme entschieden dem Kandidaten der Opposition

. Und er erfand einen anderen Ausweg. Die bösen Nachbarn sahen nämlich, daß in dem Garten des Parlamentariers schöne weiße Hühnereier lagen — wunderschöne weiße Hühnereier. Wie kamen diese Hühnereier in den Garten? Der Parlamentarier hatte doch gar keine Hühner! Und dann sahen sie, wie der Parlamentarier und sein Gärtner erfreut die schönen weißen Hühnereier auflasen und sie in einem Korb in das Innere des Landhauses trugen. Kein Zweifel: das waren die Eier, die ihre, der Nachbarn Hühner, in dem Garten

des Parlamentariers gelegt hatten! Von dem Tag an kam kein Huhn mehr in den Garten des Parlamentariers; die Zäune waren im Augen blick ausgebessert, und der Parlamentarier und sein Gärtner brauchten sich nicht mehr über das Feder vieh zu ärgern. So ist die Affäre ohne Hühnermord, ohne Prozeß und ohne Feindschaft abgegangen. Es bedarf also nur eines guten Einfalls, um auch mit dem schlimmsten Nachbar in Mite fertig zu werden! M&exlei Jjitecessautes InNorwegen dürfen Mädchen erst dann standes amtlich getraut

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.10.1936
Umfang: 8
. In Pieve di Livinallongo starben der blinde Giuseppe F i n a z z e r, 66 Jahre alt, und der 82jährige Giorgio Palla. In Bozen starb Joses T s ch i d a i, Chauffeur, 41 Jahre alt. In St. Michael-Ep pan starb Marie Carli, geb. Tapfer. In Dornbirn starb Hilde Meusbur- ger im 16. Lebensjahre. «Srtim und Dauer Am kommenden Sonntag entsenden die Ange hörigen des Berufsstandes Land- und Forstwirt schaft ihre Vertreter in die berufsständischen Körperschaften. Die österreichischen Gärtner üben ihr Wahlrecht

zum ersten Male innerhalb jenes Berufsstandes aus, mit dem sie am engsten ver bunden sind, d. h. sie werden in die bäuer lichen Organisationen eingereiht, womit der Gartenbau als wichtiger Produk tionszweig und gleichberechtiges Mitglied des Bauernbundes anerkannt wird. Wie der Präsi dent des Bundesverbandes der österreichischen Gärtner, Rat der Stadt Wien Michael W a 14 a mitteilt, kommt damit die Frage der Zugehörig keit der Gärtner zum Abschluß, die seit dem Jahre 1893 die beteiligten Berufskreise

be schäftigte. Man wußte zuerst nicht, wo man den Gärtnerstand unterbringen sollte, da er einer seits kein Gewerbe ist und andererseits die ideelen Voraussetzungen für eine Eingliederung in die Landwirtschaft nicht gegeben waren. Dem Gärtner fehlte die geistige Einstellung zum Bauernstand. Man entschied sich damals für die Einreihung des Gartenbaues unter die freien Berufe. Der Gartenbau ist Bodenproduktton und kann weder von gewerblichen Rechten Ge brauch machen, noch in gewerbliche Formen ge bracht

werden. Mehr als vier Jahrzehnte dauerte der Kampf und erst Bundeskanzler Dr. Dollfuß führte die Frage einer Lösung zu. Der Unterschied zwischen Gewerbe und Landwirt schaft ist dadurch gegeben, daß der Gärtner, der Gemüse oder Blumen produziert, nicht mit Be stimmtheit sagen kann, ob diese Produkte auch geerntet werden können, denn er ist wie der Landwirt von Naturereignissen abhängig und kann durch ungünstige Witterungsverhältnisse. Hagelschlag usw. um die Früchte seiner Arbeit gebracht werden. Außerdem

er produ ziert, mit allen Nebenbetrieben dem Stand der Land- und Forstwirte an. Dieser Lösung begeg net man seit Jahrzehnten in allen Staaten, in denen der Gartenbau blüht, z. B. in Belgien, Italien, Frankreich, Holland und England. Oesterreich und Deutschland haben die natürliche Regelung fast gleichzeitig durchgesührt. Es ist für die Gärtner vorteilhaft, einem Stand anzu gehören, mit dem sie durch gleichlaufende Inter essen in den Fragen des Absatzes und des Ge- nostenschaftswesens verbunden

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 16.10.1939
Umfang: 4
-Verlag. Dr. Eichacker. Gröbenzell bet München Zwischen Doktor Gärtner und mir besteht ein fast freund schaftliches und herzliches Verhältnis. Er nimmt seine Vor mundschaftspflichten bei Henny sehr ernst. „Wir müssen sehen, was wir später mit der Kleinen machen, Schwester Henny!" sagte er neulich. Vielleicht hat er längst meinen heißesten, mei nen sehnlichsten Wunsch erraten: den nämlich, Henny aus dem Kinderheim zu nehmen und irgendwo allein mit ihr zu wohnen und für sie zu leben

sorgen, was soll wer den, wenn sie älter wird? Manchmal umkrallt mich eine heiße Angst und läßt mich nachts nicht schlafen . 18. September 1918. „Besuch, Schwester Henny!" sagte Doktor Gärtner heute morgens zu mir. „Gehen Sie nur, Schwester Anna wird mir helfen!" Er schob mich mit sanfter Gewalt aus der Tür. Ich war verwundert. Wer kam zu mir? Ich ging ins Besuchzimmer. Da stand Hans-Hermann am Fenster und wandte mir ein bleiches und unruhiges Gesicht zu. Einen Augenblick lang überkam mich wilde

Doktor Gärtner. Ich wurde blaß und schrak zurück. Nie war mir ein solcher Geoanke gekommen, so sehr ich die große Güte dieses Mannes schätze, seine Tüchtigkeit bewundere, seinen unermüdlichen Fleiß Er stäubte ruhig die Asche von seiner Zigarette ab. „Ich habe draußen ein schönes Heim, Schwester Henny. In Dahlem. Es steht leer, seitdem meine liebe erste Frau nucb plötzlich für immer verließ. Sie starb bei unserem ersten Kind und nahm es mit " Sein Gesicht war grau und müde. Ein warmes, heißes Mit leid

quoll in mir auf, ich griff leise nach seiner Hand. Er hielt sie dankbar fest. „Wäre das nicht eine schöne Heimat für Sie, Schwester Henny? Für Sie und die kleine Henny?" Tränen traten mir in die Augen. „Ich bin nicht mehr jung!" sagte Gärtner leise. „Schon über die Fünfzig. Und Sie sind wohl kaum fünfundzwanzig .. .?" Ich blickte ihn verwirrt an. Er hielt mich für fünfundzwan zig? Hatte mich mein Leid so viel älter gemacht?. Er bemerkte wohl meinen erstaunten Blick. „Oder", fragte er zögernd

, um Hennys willen, wirst du es verstehen, Henner? Ja, du wirst es verstehen 5. November 1918. Ich schlage dieses Buch auf und will schreiben. Aber meine Hände zittern, meine Augen sind von Tränen verdunkelt. Vor einer Stunde haben wir Doktor Gärtner zu Grabe getragen. Höchstes Glück und tiefstes Leid haben wenig Worte. Ich wollte mit ihm geben, ihm Kameradin und Helferin fein. Ein feindliches Geschick yat es anders gewollt . .. Das alte Aerzteschicksal: Ein überarbeiteter Körper, bis zum letzten

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.06.1937
Umfang: 8
über b^stchen, daß die Verhafteten tatsächlich die Mörder der Elsa Huber find. Die drei Burschen! stammen aus Steier mark, ihre Namen werden noch nicht bekanntgegeben. Die Erhebungen haben ferner ergeben, daß Elsa Huber durch zwei Schüsse getötet wurde. Die Kugeln haben ver schiedene Kaliber. QeücfUssacd Einschränkung der persönlichen Freiheit Innsbruck, 3. Juni. Ans ganz eigenartige Weise versuchte der 27jährige, nach Nassereith zuständige Hilfsar beiter Franz Gärtner im Dezember v. I. von einem 16jäh

- rigen Burschen in Schlitters Geld zu erhalten. Gärtner traf den Burschen beinr Brunnen vor dem Poistamt und packte ihn mit den Worten: „Geld her oder einen Liter Wein!" bei den Schultern und drückte ihn gegen den Brunnentrog, Trotzdem der Bursche beteuerte, kein Geld zu besitzen und seine Freilassung verlangte, hielt Gärtner ihn weiterhin fest. Erst durch das Dazukommen anderer Bauernburschen konnte der junge Bursche aus den Händen des Gärtner be freit werden. Bor dem Einzelrichter gab

er an, daß er mit dem Burschen nur hübe ranggeln wollen. Durch Zeugen wurde aber das Gegenteil bestätigt. Gärtner wurde 'Irenen Einschränkung der persönlichen Freiheit zu einem Monat Kerker verurteilt. „Ich bür russischer Delegierter!" Innsbruck, 3. Juni. Mit diesen Worten versuchte der im Jahre 1913 in St. Valentin, Niederösterreich, ge borene und nach St. Lorenzen zuständige Maurer Peter Pichlbacher sich bei einer Bäuerin in Kundl am 5. Mai d. I. einzusühren. Die Bäuerin lud ihn auf einen 'Kaffee ein, den sich der Mann

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 08.06.1938
Umfang: 12
stätten häben: Reichsausschutz für Fremdenverkehr, Reichs- frerNdenverkehrsvevband mit Auskunstszentrale, Reichsver ffans Friedrich Blunck Frauen im Garten Eine Erzählung 3 Hanseatlsctie Verlagsanstalt Hamburg Jan Allerwegs' Hilfegeschrei lockte, wie es sich versteht, den Hofherrn und seine ratlose Hausfrau von dem noch un fertigen Frühstückstisch herbei. Es ries aber auch den neuen Gärtner, der noch nach Gelegenheit suchte, sich hervorzutun. — Christoph Schmidt hatte grad zwischen den Glasbeeten

, war für einen alten Gärtner und Imker eine Spielerei. Kaum hatte Christoph Schmidt die Lage erkamn. fuhr er auch schon wie ein Wolf :n seine Kammer zurück, kam bald mit Handschuhen, Maske und einem großen Bieneniack wieder, schritt wie ein unirdisches Wesen der Volksgeschlchte auf den Wagen zu und hob, grimmig umschwirrt, den hohlen Sack gegen die Binentraube auf. Und während Jan Allerwegs sind Line und selbst der gelehrte Doktor Rung und sein Weib aus feigen Verstecken ihrem Helden nachblickten, streifte

be geben, aber der neue Gärtner war auch in ihrer Achtung gestiegen. Sie sah ihren Mann nicht an, sie lächelte dafür aber freundlich zu seinem Schützling hinüber. Das stand ihr gut, weil sich gleichzeitig die Nasenflügel vor seinem männ lichen Tabaksqualm ausblähten; es stand ihr so hübsch, daß der leicht verliebte Gatte einen tiefen Atemzug der Befrie digung tat. So gewann sich Christoph Schmidt am ersten Morgen seines Dienstes auf Hoggeloh die Herzen, und die Erfah rung sollte zeigen, daß der gute

zuzu schauen. Rung liebte es, aufkommenden Zweifeln sofort ein Ende zu machen. Er verkündete seinem Gärtner deshalb gleich nach dem Sieg über Jan Allerwegs, er werde nach her mit ihm wegen der Papiere zur Vergener Bürgermei sterei fahren und er möge die Räder überholen. Vielleicht — so meinte der Brotherr augenzwinkernd — hätte er, Schmidt, dabei außeramtlich einiges abzusprechen; das Fräulein beim Bürgermeister werde wohl in der Küche ''ein! Der Gärtner ließ nicht die gleiche Entschlossenheit

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 03.12.1934
Umfang: 8
zur Verhandlung nicht erschien. Er war nämlich inzwischen ermordet worden. Nun hat aber die Butschek das Erbe 1>e* reits angefordert, ebenso auch die Verwandten des alten Gaidosch, so daß schon in allernächster Zeit deswegen eine Reihe von Prozessen geführt werden muß. Beispiellose BrulaliM eines Aulowildlinor Wien, 1. Dezember. (°) Donnerstag früh wurde der 39jährige Schuhmachermeister Karl Gärtner aus Starn- wörth. unweit der Kremser Bezirksstraße bei Stettendorf am Wagram, in einem Gebüsch tot ausgefunden

. Ein Arzt stellte fest, daß Gärtner an einem Schädelgrundbruch gestorben war und vielleicht noch zu retten gewesen wäre, wenn recht zeitig Hilfe geleistet worden wäre. Die Gendarmerie stellte fest, daß Gärtner durch die unglaubliche Roheit eines Auto wildlings sein Leben verloren hat. Gärtner war Mittwoch um halb IO Uhr abends von Stettendors, wo er Einkäufe gemacht hatte, aus der Bezirksstraße heimwärts gegangen. An einer Biegung der Straße hatte er sich vermutlich einen Augenblick niedergesetzt

, um auszuruhen. Ein Auto, daß in rasendem Tempo in der Richtung gegen Krems fuhr, hat den auf der Straße sitzenden Mann erfaßt und beiseite geschleu dert. Wie die Gendarmerie aus den Rad-, Brems- und Schleifspuren unzweifelhaft feststellen konnte, hat der Len ker des Autos den Unfall bemerkt, hat gebremst, ist aus dem Auto gestiegen und hat den bewußtlosen, schwerverletzten Mann einfach ins Gebüsch geschleift, dort liegen gelassen und ist weitergesahren. Gärtner ist in dem Gebüsch an den Fol- gen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.10.1940
Umfang: 6
war sie noch sehr jung, vielleicht sogar sehr schön. Johannes schrieb einen Brief. In herzlichen Worten bat er die Unbekannte um ein Stelldichein. Sein Herz klopfte, als er den Brief in den Kasten warf. Am nächsten Morgen kam die Anwort: „Erwarte Sie heute acht Uhr im Graben- ÄSASANUNA a/1 «to? Raüs»ts//s Von K. R. Neubert. Peter hatte sich mit Edith in einem scassee verabredet. Edith war seine Ku sine. Er beabsichtigte, Edith mit seinem iìreund Gärtner zusammenzubringen, von dem er wußte

, daß er an diesem Nachmittag im Kaffee erscheinen würde. Weder Edith noch Gärtner ahnten etwas von Peters Absicht. Peter hatte Edih unter dem Vorwand, Kinokarten zu ha ben. in das Kaffee gelockt. Nun saßen sie da und plauderten! Etwas ungeduldig iah Peter sich um. Da kam endlich Gärt ner. Als er Peter mit dem hübschen jungen Mädchen sah, stutzte er. aber er kam nicht auf Peter zu. wie er das er- wariet hatte; er grüßte ziemlich gemessen und nahm einige Tische .veiter Platz. ..Ein gräßlicher Mensch' sagte Edith plötzlich

an. Jetzt auch wieder, sieh doch mal!' Peter blickte hinüber, und in diesem Augenblick wandte Gärtner den Blick und sah verlegen auf die Getränkekar:e. Peter lächelte. Diese Begegnung war et was komisch. Er hatte Edith schon viel ron seinem Freund Gärtner erzäh'! und wußte, daß es aus Edith Einoruck ge macht hatte. Zwar hatte sie niemals einen direkten Wunsch geäußert, aoer es war ihr manchmal leicht anzumerken ge- we^n. daß sie Gärtner ger.^ kennnen- gelernt hätte. Nun hatte er es eingerich tet. >.,i>d es stellte

dir doch schon, daß er für mich Luft ist.' „Schade', meinte Peter und lächelte geheimnisvoll. „Warum Schade?' fragte Edith. „Fin dest du ihn etwa smnpatbisch?' „Sehr', antwortete Peter vergnügt, „Der Herr ist nämlich mein Freund Gärtner'. Sie sah verblüfft aus. „Unsinn!' sagte sie erschrocken. „Gärtner? Von dem du mir so viel erzählt hast, daß ich immer den Wunsch hatte, ihn einmal kennnen- zulernen. Gärtner? Der so rührend be sorgt um seine kranke alte Mutter ist? „Und der sich damals, als alle im Büro

eine ältere Person und keine dumme Gans! UnÄ daß Sie mich eine volle Stunde im Kaffehaus sitzen und' den Kaffee rühren ließen, das war eine Gemeinheit! Das nrußte Ihne ni sagen die Dame aus der Morgenzeitung.' „Entschuldige', sagte Peter, „ich muß ihn jetzt mal begrüßen'. ^Sie sah Peter hinübergehen, dem Freund die Hand reichen und Platz neh men. Jetzt sprachen sie gewiß von ihr. Edith ergriff verlegen eine Zeitung, Am Tisch drüben hatte Gärtner das Gespräch von selbst auf Edith gelenkt. „Ich werd

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 3 von 4
Datum: 30.06.1934
Umfang: 4
Nebeneinander vor zubereiten. So haben wir den Standpuntt der Gärtner, die vielleicht in ihrer EM-. > t t i ) r t s j eine Frau einen erwachsenen Sohn hat» und sie macht so wenig Hehl daraus, datz sie noch allerhand von den Männern er wartet, Flirt und . . ." Er zuckte die Ach seln. „Was willst du da verlangen?" Da bei hob er die Hälfte des Taschentuchs auf und reichte es ihr. Das war es. was sie immer von ihm geschieden hatte, seine Art, gegen die sie machtlos war, dieses etwas höhnische Von- oben-herab

Macht. Also Haben wir den Brief einer armen Hausfrau veröffentlicht, die sich für die Bulgaren einsetzte, weil ihre Waren sauber und sehr billig sind. In der nächsten Folge brachten wir den Brief eines Kaufmannes, der sich für die einhei mischen Gärtner einsetzte. Die Leser selbst wollten wir sprechen und entscheiden lassen. In normalen Zeiten hätten wir bedenken los guten Preisen das Wort geredet, weil schlecht verdienende Menschen auch nichts zu verdienen geben können. Aber heulte. wo so viele

abzubrennen, ein Papierfeuer anzuzünden. Wir erklären noch vor dem Zerzausen des freundlichen Rund schreibens, datz wir jede friedliche Lösung hegrützen würden. Wir sehen aber keine. Wenn man ein Abkommen trifft, wonach Tiroler Eisenbahner beim Bahnbau in Bulgarien Stellung finden, so kann man dieses Abkommen nicht umsto'tzen, wenn im Sinne desselben einige Gärtner nach Öster reich kommen. Die Behörde hat keine recht liche Handhabe, gegen die Bulgaren vor zugehen. Die Bulgaren haben ebenso das Recht

eine günstige Gelegenheit nicht ablehn ten, scharf machen würden. Wir haben aber ein auch heute noch mögliches kauf männisches Mittel genannt, nämlich, datz die einheimischen Interessenten den Bul garen ihre Produkte am Feld abkaufen und es dann in der Hand haben, die Markt preise zu bestimmen. Es ist auch möglich, datz man dem Verpächter den Grund zum gleichen Preise wie die Bulgaren abpach tet und für das Reugeld an die Bulgaren aufkommt. Andere Mittel gibt es für die Gärtner nicht. Einen Boykott

verhängen können sie nur über ihre Lieferanten. Wohl wäre noch das Mittel, die Käuferinnen zu veranlassen, dätz sie den Bulgaren nichts mehr ahkaufen, also ein Bulgarm-Voykott durch die Hausfrauen. Dieser hängt aber nicht von dem Willen der Gärtner, sondern von dem Willen der Hausfrauen ab, und da dürfte der Verfasser des Rundschrei bens kaum einen Erfolg haben, so viel wir von verschiedenen Seiten hören. Eine groitze Anzahl von Personen hat uns sofort nach Erscheinen des Rundschreibens ihre An sicht

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 12
Datum: 19.04.1933
Umfang: 12
: Hl. Trudbert, Einsiedler im Schwarz wald, f 643. — 27. April: Siehe oben: St. Petrus Caiiisiuru l. Tutilo, Benediktiner von St. Gallen. — 28. April: Se( tephan, Bischof von Canterbury. — 29. April: Sel. Dietges Bischof von Metz. Das Veitdien Sonne liegt über dem Klostergarten und der wei- ten grünen Wiese. Bruder Gärtner geht durch die Gartenwege und schaut seine Lieblinge, die vielen bunten Blumen. Köstlich sind sie anzuschauen in ihren prächtigen Gewändern, die roten Rosen, die stolzen Lilien

, der leuchtende Mohn, alle die lieblichen Got teskinder. In seinem Herzen ist Freude über seines Gartens Schönheit. Nur ein Kummer, eine kleine heimliche Trauer wohnt in seinem Herzen. In den tiefen Winkeln des Gartens ist kein Licht, an der Hecke leuchtet kein Blütenstern. Alle drängen sie hin zur Sonne, alle schauen die schönheitsdurstigen Augen zum Himmel empor. Sinnend schaut Bruder Gärtner ins Weite. Seine Augen wandern. Und wie schon häufig sieht sein Auge Unsere Liebe Frau daherschreiten über die Wiese

. Sie trägt den goldenen Hnnmelsmantel. Bru der Gärtner liebt diesen Mantel. Ach, er, der die Blu men iiber alles liebt, möchte nur einmal den wunder holden Saum dieses Mantels ganz nah betrachten dürfen. Dahinein haben eifrige Engelshände die schönsten Blüten gestickt. So schöne Blüten! Viele kennt er nicht, es sind wohl Blumen aus himmlischen Gärten. — Immer näher kommt Unsere Liebe Frau. Gütig lächelnd schaut sie den Bruder Gärtner an und lobt ihn ob seines Gartens blühender Pracht. Da wirft

ihr Fuß, sie bückt sich nieder und bricht ein blühendes, duftendes Zweiglein von der Hecken Rand. Blutübergossen steht Bruder Gärtner. Er wagt den Blick nicht zu erheben, weil er so heim lich sich diese Freude genommen. Doch die Heilige hebt nur lächelnd den Finger und nimmt nur dies eine duftende Blümlein mit in ihren heiligen Händen- Seitdem blüht und duftet an allen Hecken, in allen Gartenwinkeln das kleinwinzige Blümlein, das Veil chen. Kinderhände pflücken diese ersten duftenden Boten

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