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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 05.06.1929
Umfang: 8
Der Mord im Wiener Konzerthaus. Rittmeister a. D. Felix Gärtner vor dem Schwurgericht. $$mfac+f&u0+$unß! Der Raub der Sabinerinnen. Wschiedsvorstellung des Innsbrucker Schauspielensembles am 3. Juni. Schon einige Tage vor dem offiziellen Schluß der nun abge- laufenen Spielzeit lud der alte Schmierendirektor Emanuel Striefe durch Maueranschläge im gewundenen Stil seiner Zunft ein hochzuverehvendes Publikum zum Besuch der Abschiedsvor stellung ein, für die das scheidende Schauspielensemble

sein Nachspiel. Felix Gärtner wird in der Anklage als Glücksritter und Mitgistjäger geschildert, der immer nach Geld Ausschau hielt, das er sich durch Schuldenmachen oder durch eine reiche Heirat zu verschaffen bestrebt war. Zwei mal war er reich verheiratet, das heißt, er lebte von dem Gelde seiner Frau. Nach der Trennung seiner zweiten Ehe machte sich Gärtner an die im 35. Lebensjahre stehende Tochter des ehemaligen ägyptischen Ministers Mouheb Pasch a, Djidji M o n h e b, heran, die erst seit zwei Jahren

mit Mutter und Schwester im Heinrichs-Hof auf dem Opernving wohnte. Beide Schwestern erfreuten sich großer persönlicher Freiheit und Selbständigkeit und be suchten auch häufig verschiedene Vergnügungsstätten. Me Laufbahn eines Abenteurers. Felix Gärtner ist ein Sohn des Feldzeugmeifters Anton Gärtner, Edler von Romansbrück. Nach Absolvie rung des Untergymnastums und der Kadettenschule wurde er im Jahre 1900 als Kadettoffiziersstellvertreter zum Dragonerregiment Nr. 11 ausgemustert. Nachdem

er bis zum Oberleutnant avanciert war, heiratete er im Jahre 1909 seine erste Frau Leonore, geborene Uzel. Seine Frau brachte nebst der erforderlichen Kaution ein Kapital von 300.000 Kronen in die Ehe mit. Gegen Ende des Jahres 1910 ließ sich Gärtner mit Wartegebühr beur lauben, um sich der Bewirtschaftung seines Gutes zu wid men. Er bewies aber keine Eignung zum Landwirt, kehrte wieder in den O f f i z i e r s b e r u f zurück und rückte bei Krtegsbeginn ein. Durch einen Sturz vom Pferde wurde

er frontdienstuntauglich, da er sich einen Sehnenrist am Fuße zugezogon hatte. Nach dem Umsturz wurde er in den R n h e st a n 5 versetzt. Mittlerweile hatte seine Frau das Gut so erfolgreich bewirtschaftet, daß sie noch ein zweites Gut Laufen konnte. Als Gärtner wie der auf dem Plan erschien und selbst die Leitung in die Hand nahm, gingen die Erträgnisse rapid zurück, so daß man Schulden machen mutzte. Die Eheleute gingen schließlich auseinander. Die Frau zog sich aus das ihren Kindern gehörige Gut bet Wels zurück und lebte dort sehr bescheiden

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 5 von 12
Datum: 14.06.1929
Umfang: 12
im wiener Konzert ha ussaal. (Lin Rittmeister ermordet eine ägyptische Prinzessin.) Am 3. November v. I. wurde im Vorsaal des wiener Kon- zcrthauses die ägyptische Prinzessin Djidji Mouheb, die Tochter des ehemaligen ägyptischen Finanzministers Mou heb Pascha, von den: 49jährigen Rittmeister a. D. Felix Gärtner erschossen. Gärtner stammte aus guter Familie, genoß, eine vortreffliche Ausbildung, widmete sich der Offizierslaufbahn und avancierte'rasch, ja durch eine reiche Heirat sielen

lebte. Gärtner probierte es mit.einer Agentur, machte hohe Schulden, um sich dann schließlich an eine alte, reiche Amerikanerin heranzumachen, die er wieder zu einer Heirat überredete. Aber auch diese zweite Ehe währte nur einen Monat. Als er die Zitrone ausgepreßt hatte, W IR KAUFEN zu Höchst-Preisen BÜCHER einzelne Werk», wie ganze Bibliotheken, Musikalien, Briefmarken-Sammiungen u* erbitten Angebote, Buchhandlung A-i2H REIMANN Nacht. WIEN, 1. Stubenbastei 12. ließ er sich, scheiden. Schon

vor seiner zweiten Ehe hatte Gärtner die ägyptische Prinzessin kennen gelernt. 'LS war eine Straßenbekanntschaft. Siy führte aber nicht nur zuin Zusammenschluß dieses Lebemannes und der Lebe dame; Djidji Mouheb hätte Gärtner vielleicht auch ge- ehelicht, wenn sie nicht vorher vor ihm gewarnt wor den wäre, wenn sie nicht hätte Ansehen müssen, daß dies der Mann ist, der ihr Leben vergiftet. Sie ließ bald er kennen, daß sie Gärtner nicht ernst nahm. Und als dann ihr Vater nach Wien kam, mußte Gärtner die Hoffnung

aufgeben, nach dem amerikanischen auch noch ein ägypti sches Ausbeutungsobjekt sich zu erwerben. Djidji Mouheb trachtete, sich von Gärtner allmählich loszumachen. Dies führte zur Katastrophe. Am 3. November traf Gärtner während des Prihodakonzertes im wiener Konzerthaus mit ihr zusammen. Gärtner wollte noch einmal mit der Prinzessin eine Aussprache herbeisühren. Er suchte sie nach der ersten und nach der zweiten Pause in ihrer Loge auf, erwirkte eine Unterredung mit ihr im Rauchsalon, die sehr erregt

verlief, und als sie sich schließlich von ihm abwandte, da' eilte er ihr nach und schoß auf sie ans einer Militärpistole. Fünf Schüsse gab Gärtner ab und verletzte die Dame schwer, so daß sie nach wenigen Minuten starb. Der Mörder wollte flüchten, wurde aber von mehreren Personen eingeholt und festgenommen. —, vorige Woche Mußte sich Gärtner vor den wiener Schwurgericht wegen seiner Mordtat verantworten. Die Art seiner Verteidigung war ein zweiter Mord an der durch ihn Getöteten. Es wird wohl kaum

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 9
Datum: 07.06.1929
Umfang: 9
. Eine weiße Gestalt. Auch sah ich ein paar Schritte entfernt, einen Herrn die Stiege hinunterlaufen. Ich sprang über die Gestalt auf dem Boden, fetzte dem Flüchtenden nach und schrie ,,Aushalten!" Der hinuntereilende Herr rief gleichfalls „Anfhalten!" Meine Kollegen haben ihn dann erwischt und chn znr Polizei gebracht. Aus Befragen des Vorsitzenden erWirt der Zeuge, er habe an Gärtner damals k e i n e S pu r e n v o n T r u n - f enheit wabrgen-ommen. Er sei aufrecht, ohne zu schwanken, die Treppe

aus stoßen, erhaschte noch einen Mick auf eine weiße Gestalt, es war offenbar dieselbe, die ich vorhin beobachtet hatte, und -dann -habe ich auch einen Schuß blitzen gesehen. Ich eilte gleich hin, habe mich um die Verletzte gekümmert und habe dann ba-ld darauf Gärtner einvernoumren. Staats a n w a l t: Die Hatten den Eindruck, daß der Schütze die Frau verfolgte? — Zeuge: Ja, sie rvnrde heruwgejagt iw Logenranm. Aehuliche Aussagen inachten verschiedene Konzert- besuche r, denen die schone Ae-gypterin

ausgefallen war. Sie bestätigten, daß Gärtner „Aushalten!" gerufen habe. Hinter ihm erschien aber der Logenausse-her, der den unten stehenden Saalaussehern zuschrie: „Den Alten anshalten, 5er war est" Gärtner sagte bei seiner Arrhal- trmg: ,Mas wotten Sie rwn nttr? Ich habe doch nichts getan!" Der Billeteur Joas erzählte als Zeuge, daß er beim Hören der Schlisse -die Stiege hinauseilte: da hatten Zwei Kollegen den Angeklagten bereits bei den Armen, er packte ihn auch und zu dri'tt eskortierten

sie ihn ins Künstle rzimmer, wo bereits der PMzeioberkomwissär Gobvtöa wartete. Bors.: Hat der Arvgeklagte auf dem -Wege etwas ge sprochen? — Zeuge: Er hat gesagt, ich soll ihn nicht so hart anpacken. Im Kttnstlerzimmer hat er mich f a st kniefällig gebeten, ihm zu sagen, ob die Ameschoflene noch lebt. Pottzeivberkommissär Leopold Sobotka erzählt als Zeuge, daß er das erste kurze Verhör mit Garttier auf nahm. Auf meine Frage, warum er geschossen hat, sagte Gärtner: Meine Braut, eine türkische Prinzessin, w-ollte

einen türkischen Prinzen heiraten und -mich aufgeben. Das Hat mich außer Rand und Band gebracht. Bors.: War Gärtner betrunken? — Zeuge: <^ewiß nicht. Ich habe nicht einmal Alkoholgeruch bemerkt. trotzdem ich nur wenige Schritte vor ihm stand. Er war nur außer Atem. Gärtners Lebenselixier. Der Oberwachwantt B a u m g a r t n e r und dsr Wach mann Höfling er wirkten bei der Eskoriiernng Gart- irers in das Journalzimmer mit. Sie berichten überein- stimmend, daß Gärtner sich sehr befriedigt zeigte

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Unterinntaler Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 05.08.1911
Umfang: 16
. Der alte Gärtner schwieg und sann. Ob diese Herrenmenschnatur geeignet war, das Röslein glücklich zu machen, das bereit war, mit all' ihrer Güte und Schönheit sein Heim zu schmücken? Plötzlich schrak der Alte empor: eine leichte Hand legte sich auf seine Schulter und im dichten Schatten der Dämmerung stand die junge Herrin vor ihm. „Ich wollte doch nicht fortgehen, ohne Wieu zu sagen, Pott kamp!" sagte sie mit seltsam verschleierter Stimme. „Ihr aber, lieber Freund, holt mir doch noch eine der Hella

doch, den Posten als Gärtner hier zu behalten. Schon um der Hella Harbortrosen willen. Damit ich sie wieder finde, wenn ich zurückkomme in die Heimat. Lebt wohl!" Fünf Jahre waren vergangen. Der kluge Gärtner hatte richtig vorausgesehen, daß das Glück seines Lieblings auf schwankendem Grunde erbaut war. Jener Ab reise vor fünf Jahren ins Ausland war der Verkauf der Harbort- werke an eine Aktiengesellschaft vorausgegangen und die Mittel, die Brockhorst auf diese Weise flüssig machte zu anderen, über seeischen

Unternehmungen, sie mußten wohl zwischen den Fingern des Spekulanten hindurch geronnen sein. Drunten in der Stadt erzählte man, daß die Erbin von Werner Harbort jetzt in großer Dürftigkeit lebe und daß wohl kein Gedanke sein werde, daß sie je in ihre Heimat zurückkehre. Auch Drix Pottkamp, der Gärtner, dem jetzt weißes Haar das Haupt bedeckte, er hatte die Hoffnung aufgegeben, seine Herrin wiederzusehen und ihr jene Rose zeigen zu können, die er so treu gepflegt, die Hella Harbortrose. Und wenn er sinnend

. Sein Nachfolger aber hütete und pflegte den seltsamen Rosenstock, der von nun ab florfarbene Blüten trug und nannte sie mit dem Namen, den ihr der Entschlafene gegeben hatte. i Jahre vergingen. Da trat durch das Parktor des ehemaligen Harbortschen Land gutes eine hochgewachsene Dame in Trauerkleidern. An ihrer Hand führte sie einen frischen braunäugigen Knaben, der mit ernsten Blicken sich umsah. Ein Gärtner trat dem Paar entgegen und fragte nach seinem Begehr. „Mich reizte die Schönheit dieses Parkes

zum Eintritt," sagte die Dame leicht errötend. „Wollen Sie mir seine Schönheiten einmal zeigen?" Die Dame der vornehmen Gesellschaft respektierend, folgte der Gärtner willig dem Wunsche. „Sind Sie schon länger tätig hier?" fragte die Dame, nach dem man einige Wege durchschritten hatte. „Wenige Jahre. Ich kam an die Stelle des alten Pottkamp, der wohl fünfzig Jahre hier tätig war." „Ein treuer Diener!" sagte die Dame bewegt. „Und ein seltsamer Mann, der sein Fach verstand!" fuhr der Gärtner fort. Denken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 14.05.1953
Umfang: 10
Äuf Besuch beim Verwandten des Bauern Wenn du eine Stunde lang glücklich sein willst, so hctrinke dich, willst du.drei Ta*e lang glücklich sein, so heirate. Acht läge lang hist du glücklich, wenn du eine Sau schlachtest und ißt Aber wenn du für alle Zeiten glücklich sein willst, dann werde — Gärtner Aus dem Chinesischen So also das Urteil der gelben Chinesen über einen Berufsstand, der der Landwirtschaft ein so naher Verwandter ist, daß er ihr unbedingt hin zuzurechnen ist. Wie der Bauer

, so hat auch der Gärtner in der ganzen Welt seinen Platz. Er be pflanzt das Stückchen Feld mit genau derselben fljcbe und Sorgfalt, wie der Bauer seinen Acker bestellt und erntet mit nicht weniger Sorgen, als dem Bauern jahraus, jahrein im Kampf und Gebet um das tägliche Brot aufgelastet sind. Und doch - der Beruf bringt Freude. Wie der Bauer an seiner Scholle hängt, liebt der Gärtner seinen Acker. Fr haftet und hängt an ihm. Er ist mit ihm verwurzelt und nicht verpflanzt wie die Mongolen nach dem durch ein grausames

Schick sal von Deutschen entvölkerten Ostgebieten und ist nicht gekommen wie jene Gärtner, die erst seit jüngster Zeit sich gärtnerisch betätigen und auch bemüht sind — wahrscheinlich mit nicht weniger Arbeit — den Markt wie unsere Gärtner zu beliefern und zu versorgen. So ist unser Gärtner. In bäuerlicher Arbeit sucht und findet er sein Glück. Was das chinesi sche Sprichwort sagte, würde durch die Arbeit der Gärtner seine Bestätigung finden. Ein Besuch hei verschiedenen Gartenbaubetrieben

vermittelte jedenfalls uns diesen Eindruck. Fast noch in der Stadt, in der Nähe des West friedhofes, liegt der Betrieb des Peter Kreutz. Er hat sich auf Blumen verlegt, und zwar in der Hauptsache auf solche, deren Anpflanzung ihm von der Blumengenossenschaft der Erwerbsgärt ner zuerkannt wurde. Nelken bilden das Gros, mit denen Peter Kreutz 'sich für die Versorgung des Marktes verantwortlich zeigen muß. Der Ein druck von einer solchen mustergültigen Produk tionsverteilung und -lenkung durch die Gärtner

ist eindrucksvoll und erschütternd zugleich: Ein drucksvoll deshalb, weil die Gärtner aus eigenem eine Ordnung in ihre Produktion gebracht haben, und erschütternd deshalb, weit wir auch in un serer Agrarpolitik eine solche Ordnung, wie sie uns die Gärtner vorexerzieren, brauchten, aber noch weit davon entfernt sind. Ein Gärtnerbetrieb verschafft einem immerhin einen ganz interessan ten Einblick. Welche Pracht und welche Fülle offenbart sich da nicht in den einzelnen Glas häusern! Ein Fachmann, oder zumindest

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 08.06.1929
Umfang: 6
Der Mord im Wiener Konzerthaus. Wieu, 7. Juni. Aus dem gestrigeu Zeugeuverhör sind noch folgende interessante Einzekheiten naWutvagen. Wie schon berichtet, schilderte Sie -zweite Frau des Angeklagten, Eleonore Gärtner-Car vey, ihre We, Me keine war. Die verschobene HschzeitsnachL. Am 24. März haben wir geheiratet. Die Hochzeitsreise sollte drei Wochen dauern und es war besprochen, Latz ich dann nach England reisen werde. — Bors.: Waren Hoch- MsseierliWeiten? — Zeugin: Mein Stiefsohn

hat einen Empfang gegeben, der bts gegen 8 Uhr abends dauerte. Dann hat Gärtner oorgeschtagen, daß er, ein Bruder und ich, in das Hotel Imperial soupieren gehen. Ich habe aber Grippe gehabt und war an meinem Hoch zeitstag ganz heiser. Ich habe daher meinen Gatten ge beten, davon abzusehen und die Hochseitsnacht vis Cannes zu ve r schi eb en. — Bors.: Hat er sich dagegen auf gelehnt? — Zeugin (förmlich entrüstet): Nein. Das würde doch kein feinfühlender Mann tun. Vors.: In Cannes haben Sie zwei Zimmer ausge

nommen, — Zeugin: Ja, beide rat zweiten Stock. Aber da meinem früheren Gatten das seine nicht zusagte — er sagte, es sei zu klein — nahm er das ihm angebotene größere Zimmer im Parterre. Auf eine Frage des Vor sitzenden sagte die Zeugin, es sei auch dann noch nicht die Hochzeitsnacht gefeiert worden, und als Gärtner später auf einer Terrasse das Thema berührte, geschah dies unter Umständen, die sie merkwürdig finden mußte. Nach den Angaben der Frau Garvey war Gärtner wie derholt in Monte Carlo

hatten, sonst nicht. — Bors.: Hat er viel Alkohol zu sich genommen? -Zeugt n: Ich habe davon imr gehört. Ich- habe nur von Bekannten Auskünfte über den Angeklagten bekom men. Sie sagten mir, er sei l e i ch t s t n n i g, wenn er aber in gute Hände komme, würde er s i ch ö e s s e r n. Der ägyptische Konsul als Zeuge. Sodann wurde der ägyptische Konsul Mohamed SourourBey als Zeuge vernommen. — Zeu g e: Ende September kam der Minister nach Wien, am 2. Oktober hat mich spät abends Gärtner angerufen, ob er mich sprechen

könne. Ich empfing ihn und er erklärte mir, er liebe die Tochter des Pascha und müsse sie besitzen. Er habe um ihre Hand angehaltert, sei jedoch vom Pascha ab gewiesen worden. Wenn der Pascha auf seiner Weigerung beharre, so wisse er (Gärtner) nicht, was geschehen werde. „Ich bin ehemaliger Offizier," sagte er, „ich habe den Revolver immer btzi mir." Er sttgte hinzu, wenn der Vater darauf bestehe, ihm Djidji zu verweigern, werde es ein gro ß es Malhe ur geben. Djidji wollte sich znrückziehen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 03.07.1930
Umfang: 16
litteilnngen Des Sieglet fiannestDlturrates. Die Gärtnerschaft und die Einfuhr gärtnerischer Produkte nach Oesterreich. Don Ing. agr. Emil E r l e r, Direktor des Tiroler Landeskulturrates. Bekanntlich ist die Frage, welcher wirtschaftlichen Organisation die Gärtner angehören, nicht endgültig ge- löst. Bis heute ist der Großteil der Gärtner an die Handels- und Gewerbekammern angeschlossen. Ein Teil der Gärtnerschaft strebt jedoch den Anschluß an die Land- Wirtschaftskammern

an. Die Landwirtschaftskammern können selbstverständlich ihrerseits in der Angelegenheit nicht endgültig entscheiden und wollen es auch vermeiden, in dieser Sache irgendwie führend vorzugehen, da es doch nicht zweckmäßig erscheinen würde, hinsichtlich der Zuge- Hörigkeit einer Berufskategorie wie jene der Gärtner zu einer anderen Kammer als der landwirtschaftlichen Kammer wenigstens scheinbar mit dieser anderen Kammer in Konkurrenz zu treten. Trotz der Wertschätzung der Gärtnerschaft ist schließlich auch die Anzahl der Gärtner im Vergleiche

zur Anzahl der landwirtschaftlichen Be- triebe in einem Bundesland eine verschwindend kleine. Es muß daber die Frage, wohin die Gärtner einmal endgültig zuständig sein werden, von den Gärtnern selbst gelöst werden. Bei einer bezüglichen Urabstimmung bei einem Gärtnerkongreß in Wien vor einer Reihe von Jahren hat sich allerdings herausgestellt, daß die große Mehrzahl der Gärtner den Anschluß an die Landwirt- schüft wünscht. Es fragt sich nun, ob bei der Erzeugung gärtnerischer Produkte in Oesterreich

bei den Gärtnern bestellt ist. Stehen die Gärtner heute einer abnehmenden oder einer zunehmenden Auslandskonkurrenz gegenüber oder aber ist der Stand in den letzten Jahren hinsichtlich Aus- landskonkurrenz etwa der gleiche geblieben? Es ist vielleicht in landwirtschaftlichen Kreisen we- Niger bekannt, daß die Gärtnerschaft außer ihrer Sorge wegen Einfuhr aus dem Auslande auch noch eine weitere große Sorge in der letzten Zeit erfahren mußte, die darin besteht, daß in der Nähe von größeren Städten

, so ins- besondere auch Graz, Innsbruck usw. sich bulgarische Gärtner ansiedeln, die die Konkurrenz im Inlande durch ihre billigste Arbeitsweise noch vermehren. Die Einfuhr gärtnerischer Produkte in den letzten Jahren zeigt aber mit besonderer Deutlichkeit, daß die Gärtnerschaft genau so wie die Landwirtschaft, wie ohne weiteres behauptet werden kann, durch übermäßige Ein- fuhr ausländischer gärtnerischer Produkte konkurrenziert wird. Es muß wie schon früher einmal auch jetzt wieder festgestellt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 08.06.1955
Umfang: 8
des Landesgerichtes II auf dem Hernalser Gürtel den 43jährigen Landesge richtsrat Dr. Norbert Gärtner, der dort seit April in Haft ist, in seiner Zelle tot auf. Doktor Gärtner hatte sich mit zusammengeknüpften Nylonsocken an einem Kleiderhaken erhängt. Der Tod muß unmittelbar vor der Entdec kung der Leiche eingetreten sein, da der Zel lentrakt in kurzen Abständen inspiziert wird. Ein Arzt, der sofort herbeigerufen wurde, konnte nicht mehr helfen. Dr. Gärtner hat kei_ nen Abschiedsbrief hinterlassen. Den Ruin

vor Augen Dr. Gärtner ist bekanntlich im Zusammen hang mit der Betrugsaffäre um den Hochstap ler Wilhelm Johann verhaftet worden. Er stand unter dem dringenden Verdacht, in sei ner Eigenschaft als Untersuchungsrichter in der Exportschwindelaflfäre einige Export kaufleute frühzeitig auf freien Fuß gesetzt und dafür durch die Vermittlung Johanns finanzielle Zuwendungen bekommen zu ha ben. Johann, der flüchtig war, wurde erst nach ihm verhaftet. Dieser Tage stellte das Gericht auch gegen die ehemalige

Schriftführerin Dr. Gärtners, die mit ihm und Johann persönlich gut be kannt war und in der Affäre eine wichtige Rolle spielte, einen Haftbefehl aus. Die Ver haftung der Schriftführerin mag Dr. Gärtner stark beeindruckt haben. Freitag war Doktor Gärtner überdies von seinem neuen Untersu chungsrichter einvernommen worden, der aus Graz in Wien eingetroffen war. Der Prozeß gegen Dr. Gärtner sollte näm lich in Graz «^tattfinden, um einen Wiener Richter nicht in die unangenehme Situation war nicht geeignet

für die Entwick lung derartiger Produkte geschaffen werden. Es ist also unsere Aufgabe, immer weiter zu forschen und zu entwickeln, um für un sere Arbeiter und Angestellten die Be schäftigung sicherzus' eilen. zu bringen, einen persönlich bekannten Kol legen verurteilen zu müssen. Möglicherweise ist Dr. Gärtner bei dieser Einvernahme zu Bewußtsein gekommen, daß er in wesentlichen Punkten der Anklage über« führt war. Bis vor kurzem hatte er bei allen. Einvernahmen die Aussage verweigert und, schien überzeugt

zu sein, daß keine Beweist gegen ihn Vorlagen, die zu einer gerichtlichen Bestrafung ausreichen würden. Ein seltsames Leben Dr. Gärtner hat ein ungewöhnliches Leben hinter sich. Er brannte als Sechzehnjähriger von daheim durch und ging zur Fremden legion. Dort desertierte er bald und sollte von einem Militärgericht verurteilt werden. Sei nem Vater, einem Beamten, gelang es mit gro ßer Mühe, ihn freizubekommen. Auch der Hochstapler Johann war in seiner Jugend bei der Fremdenlegion, und es ist denkbar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 16.11.1919
Umfang: 16
einge laden. Näheres Plakate. Gärtner Deutsch-Südtirols. In Ermanglung einer geeigneten Berufszeitung will ich im Wege der „Volks zeitung", welche wohl der Großteil der Berufskollegen lesen wird, an die Gärtner und Gehilfen Deutsch-Süd- tirols die Aufforderung richten, unseren Verband wie der aufzurichten, und zwar auf selbständiger Basis oder als eine besondere Berufsgruppe an eine geeignete Or ganisation anzuschließen. Wir dürfen nicht mehr hin ter den anderen Organisationen Zurückbleiben

, sondern mit der Zeit Schritt halten, und diese gebietet, uns zu- fammenzuschliehen in einer festen Organisation zur Wahrung unserer beruflichen und finanziellen Jnter- esten. Gerade wir Deutsch-Südtiroler Gärtner sind in dieser Hinsicht am meisten rückständig, da unser Ver band. dem wir vor dem Kriege angehörten, erst im Werden begriffen war und während des Krieges auf ein Minimum herabsank. Es ist nur dem so rührigen und eifrigen Verbandsvorstand, Kollegen Wokroj, zu verdanken, daß der Verband heute

auf einer höheren Stufe steht als vor dem Kriege. Nun lind wir aber durch die gewaltsame Lostrennung Deutfch-Südtirols von unserem ehemaligen Verbände getrennt und dadurch auf eigene Füße gestellt worden. Ich schlage deshalb vor: Jeder Bezirk Deutfch-Südtirols soll durch einige Kollegen die Gärtner und Gehilfen zu Besprechungen zufammenrufen. Es werden gewiß überall noch alte Verbandskollegen fein, die diese Sache mit Energie an fassen. Diese Besprechungen hätten in erster Linie den Zweck, Mitglieder zu werben

und aufzimeihmen, auf die Kollegen aufklärend zu wirken und durch die „Volks- zeitung", welche jedem Kollegen zu empfohlen ist. die Resultate zur allgemeinen Kenntnis zu bringen, damit dann dementsprechend das Zentrum der Organisation gewählt werden kann., was meiner Meinung nach Bo- zen oder Meran wäre, da sich dort die meisten Kol legen befinden werden und darunter auch wieder solche, die die Fähigkeit besitzen, die Leitung der Organisation in die Hand zu nehmen. Hernach könnte mit dem Ver bände der Gärtner

Deutschösterreichs in Wien sine Ver einbarung getroffen werden bezüglich der Verbands zeitung. wie- es vor dem Kriege zwischen dem Verbände der Gärtner Oesterreichs (Sitz Wien) und dem Allgemei- nen Deutschen Gärtnerverein (Sitz Berlin) bestanden hat. Ich bin überzeugt, daß uns der Verband der Gärtner Deutschösterreichs, welcher heute feine eigene, in orga nisatorischer und beruflicher Hinsicht tadellos ausgestat tete Derbandszeitung hat, nach seinen besten Kräften am Aufbau unserer neuen Organisation

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 02.12.1937
Umfang: 16
- Die Bulgarengärtner. Durch den berufständischen Aufbau sind auch die Gärtner zum Berusstand Land- und Forstwirtschaft gekommen. Der Bauernbund und die Bauernkammer haben daher auch für sie die berufständischen Interessen zu vertreten. Unsere Gärtner leiden nun schon seit längerer Zeit an einer Schleuderkonkurrenz, der sie bei unseren Kulturverhält nissen nicht gewachsen sind. Es sind dies die Bulgarengärt- ner. Diese sind aus Bulgarien gekommen, pachten im Lande Grund und Boden und betreiben den Gartenbau

. Da sie fast keine Bedürfnisse haben, in Baracken wohnen, so können sie billig arbeiten. Das allein aber wäre es nicht. Die Bulgaren haben sich eine eigene Methode zurecht gelegt. Einer pachtet Grund und Boden und alle anderen sind dann Gesellschafter. Auf diese Weise schließen sie sich von der Sozialversicherung aus.. Weiters verstehen sie es, sich Erekutionen zu entziehen. Wer gegen einen Bulgaren- gärtner eine Forderung hat, ist fast nie in der Lage, diese zu realisieren, da einfach

und überlegen, in den anderen Jahreszeiten hat man keine Zeit dazu. Das Spinnrad muß wieder zum Leben'kommen und allerwege wahr bleibt der alte Bauern spruch: Selbst gewebt und selbst gemacht, ist die schönste Bauerntracht! scheu Gärtner aus sozialen Gründen nicht mittun können. Während unsere einheimischen Gärtner einen Stundenlohn von mindestens 40 bis 50 Groschen bezahlen, gehen die Bulgaren auf 25 Groschen herunter. Daß unter solchen Verhältnissen die einheimischen Gärtner nicht mehr mit kommen

, ist begreiflich. Jedes Vorgchen war bisher erfolg los, da zwischen Oesterreich und Bulgarien ein Vertrag besteht, der Oesterreicher in Bulgarien und Vulgaren in Oesterreich in selbständigen Berufen tätig sein läßt. Diesen Vertrag aufzuheben, ist umso weniger möglich, als viele Oesterreicher in Bulgarien sind. Die heimische Gärtner schaft muß jedoch unbedingt geschützt werden. Nun hat der Bundesgerichtshof entschieden, daß bei diesen Bul garengärtner einer als Unternehmer zu behandeln sei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.08.1934
Umfang: 8
Vom layz Planwirtschaft—nicht Zrmsttvirtschakt Die neue Verfassung Oesterreichs, die ernen ständischen Aufbau des Staates vorsieht, scheint in vielen Köpfen Ver wirrung anzurichten. So gibt es Leute, die vermeinen, ihre Ideen aus den Zeiten der Zünfte ausleihen zu müssen, um dem Ständegedanken zu dienen. So eine zünftlerische Sache war zum Beispiel seinerzeit das Verlangen der Inns brucker Gärtner nach Auflassung der städtischen Oekonomie. Der Regierungskommissär der Landeshauptstadt kam

dem Wunsche der Gärtner nach und schränkte den Betrieb der städtischen Gärtnerei bedeutend ein. Ganz überzeugt scheint der Regierungskommissär allerdings von der Güte und Zweckmäßigkeit seiner Handlung nicht gewesen zu sein, denn er machte den Gärtnern zur Bedingung, daß die Gärtner gehilfen. die durch die Maßnahme der Stadtgemeinde ar beitslos würden, von den Gärtnern in ihre Betriebe über nommen werden müßten. Die Gärtner erklärten damals, daß das ganz selbstverständlich sei, denn der Umsatz der Gärtner

werde sich nach dem Wegfall der städtischen Kon kurrenz derart heben, daß man diese Arbeiter in den pri vaten Gärtnereien wohl brauchen werde. Die Gärtner ha ben ihre Zusage nicht eingelöst und heute steht die Sache so, daß statt den neunundsechzig Arbeitern, die die städtische Gärtnerei im Vorjahre noch beschäftigte, jetzt nur mehr neununddreißig Arbeiter Beschäftigung und Lohn in der Stadtgärtnerei finden, während die Zahl der Gärtner gehilfen in den privaten Gärtnereien nicht gestiegen ist. Woraus man schließen

kann, daß die damals — nach den Februartagen! — „zeitgemäße" Tat des Regierungskom missärs den Gärtnern scheinbar nicht oder nicht viel genützt hat. während die städtischen Gärtner arbeitslos wurden. In Wien sind die Bäcker an die Regierung herangetre ten und haben verlangt, daß den Brotfabriken die Erzeu gung von Semmeln verboten werde. Nach langen Verhand lungen, in die vornehmlich Handelsminister Stockinger ein- griff. haben die Brotfabriken auf die Semmelerzeugung „verzichtet" und sich damit abgefunden

, daß sie in der Hauptsache nur mehr Schwarzbrot Herstellen dürfen. So wie in Innsbruck die Gärtner, haben in Wien auch die Bäcker erklärt, daß sie die in den Brotfabriken überzählig werdenden Bäcker in ihre Semmel-Erzeugungsstätten ein stellen werden. Denn durch den Umstand, daß jetzt nur mehr die Bäcker die Semmeln erzeugen lverden und nicht mehr auch die Brotfabriken, werde sich ihr Absatz so heben, daß sie die arbeitslos werdenden Bäckergehilfen der Brotfabri ken sicher brauchen werden und einstellen werden müssen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.11.1928
Umfang: 8
Piecen gab der 48jährige Rittmeister a. D. Felix Freiherr von Gärtner auf die Tochter des in Wien lebenden ägyptischen Ministers Muhab Pascha fünf Revolverschüsse ab, die den sofortigen Tod der jungen Dame herbeiführten. Des Publikums be mächtigte sich begreiflicherweise eine Panik. Wenige Augen blicke nach der Tat erschien jedoch Konzertdirektor Knepler auf dem Podium, um dem Publikum mitzuteilen, daß es sich um eine Eisersuchtsangelegenheit mit „harmlosem Ausgang" gehandelt habe. Das Publikum

wiederholt die Absicht geäußert, die erst auf wenige Monate zurück reichende Bekanntschaft mit Gärtner zu lösen. Dies sei, so gibt Gärtner an, für ihn der Grund der Tat gewesen. Der Täter ein deklassierter Lebemann. Der Polizeibericht meldet, daß Gärtner nur eine ge ringfügige Pension Hütte, die überdies durch einen Vorschuß gekürzt war und daß er, der bereits von zwei Frauen ge schieden war, vor dem Ruin stand und in der erhofften Heirat mit der ägyptischen Prinzessin den einzigen Ausweg aus allen Nöten

sah. Er war entschlossen, die Prinzessin zu heiraten, aber der Vater, der ägyptische Exminister Muhab Pascha, war von Anfang an dagegen. Da Gärtner befürch ten mußte, daß der Vater die Prinzessin nach Aegypten nehmen werde, hatten ihn die Nerven verlassen und aus Verzweiflung habe er sich dem Alkohol ergeben. Nach Fest stellung des Polizeiarztes war der Mörder wohl auch alko holisiert, aber vollständig normal und zurechnungsfähig. Mer Tod der Prinzessin ist infolge der zahlreichen Schüsse

durch innere Verblutung eingetreten. Wie die Korrespondenz Wilhelm weiter meldet, hat Gärtner von seiner zweiten Gattin, Frau Eleonore Gartner- Hamilton, noch vor der Hochzeit 600 Pfund Sterling ver langt und erhalten, um mit der Summe seine erste Gattin abfertigen zu können. Das Geld,hat er auch wirklich in die sem Sinne verwendet, Dann perlangte. der Mann erst 10.00.0, dann 6000 8, um seine.schon damals beträchtlichen Schulden zu bezahlen. Er bekam das ganze Geld, verwendete es aber nicht zur Bezahlung

der Schulden, sondern ver geudete es. Den größten Teil des Geldes hat Gärtner in .Monte Carlo verspielt. Schon nach 17 T.agen ist diese zweite . Ehe in Brüche gegangen. Auch mehrere Güter, die Gärtner in Oberösterreich besaß, hat er durch seine noblen Passion'?? bald vertan. Ein Haus unter der Erde. Während sich die. Amerikaner in der Hölpi,.? der Wolkenkratzer zu überbieten suchen, haben die Japa ner den entgegengesetzten Weg eingeschlagen. Seitdem im Jahre 1923 ein furchtbares Erdbeben den größten Teil

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 10.11.1934
Umfang: 8
Fischer, in der Landesregierung zu verbleiben habe, ohne das; deshalb die Mandatszahl der Landes regierung erhöht wird. Silberhochzeit. Der Zollinspektor beim Deutschen Zoll amt Kufstein Iosef Völkl beging am 9. November mit seiner Gattin Anna das 25. Hochzeitsjubiläum. Dem Jubelpaare wurden von Freunden und Bekannten herz liche Glückwünsche entgegengebracht. 80. Geburtstag. Am 10. November feiert Herr Ober lehrer Karl Gärtner das 80. Wiegenfest. Man möchte ibm den Acktuaer noch nicht anseben

. In seinem Be kanntenkreis wird er aus diesem Anlasse zu seiner körper lichen und geistigen Rüstigkeit allgemein beglückwünscht. Herr Oberlehrer Gärtner stammt aus der sudetendeutschen Stadt Eger. In seiner Jugend, so erzählt er, gab es einen einzigen Tschechen in Eger. Jetzt sind es bereits de ren 3496. Gärtner kam dann nach Wien, wo er 38 Jahre lang seinen Lehrberuf ausübte. Im Jahre 1911, als er in den Ruhestand trat, zog er mit seiner Gattin nach Kufstein. Seit 23 Jahren ist er nun Mitbürger unserer Stadt

. Als solcher hat er an den Geschicken der ihm zur zweiten Heimat gewordenen Grenzstadt inni gen Anteil genommen, vor allem am Vereinsleben. Der erste Verein, dessen Obmann Karl Gärtner gewesen, war der Robert-Hamerling-Verein, an den sich nicht mehr allzuviele erinnern werden. Zehn Jahre lang machte sich Oberlehrer Gärtner als Obmann der Ortsgruppe des Deutschen Schuloereines sehr verdient, dem er auch nachher noch ein treuer Mitarbeiter war. Mit Dank erinnert man sich auch der Zeit, in der Gärtner Zahlmeister des Kufsteiner

Wintersportvereines war. Seine Tätigkeit als solcher war von großem Erfolg begleitet. Weiters war Gärtner Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Krieger- heimstättenvereines „Tiroler Heldendank" sowie des Ver schönerungsvereines. Für die Reinerhaltung der Natur hat er ja als eifriger Spaziergänger immer ein besonders liebevolles Auge. Auf dem Gebiete der öffentlichen Be schriftung beispielsweise hatte er, wie auf so manch anderen Gebieten, wertvolle Anregungen zu geben, und das führte ihn auch in den Ausschuß

der Ortsgruppe des Deutschen Sprachvereines als rührigen Obmann-Stellvertreter. Auch die Presse, nicht zuletzt der „Tiroler Grenzbote", verdankt dem hochgeschätzten Herrn so manchen anregenden Beitrag. So mag ihn, das sei an dieser Stelle gesagt, das Bewußt sein, stets vielem gedient und vielen genützt zu haben, mit berechtigtem Stolze erfüllen. Des Dankes breiter Kreise mag er versichert 'sein. Mch wir schließen uns dem Wunsche, Herr Oberlehrer Gärtner und seine ihn liebevoll durchs Leben begleitende Gattin

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.03.1900
Umfang: 6
mit einer Birkenruthe auf den nackten Aufsitzer zu streichen, jedoch so, dass keine Blutung veranlaßt werde; die Züchtigung sei im Beisein des Vorstehers, des Lehrers Rallacher und des Seelsorgers vorzunehmen. Joh. Gärtner, ein ganz unabhängiger Mensch, über nahm es, die Strafe mit einer sehr schmiegsamen Birkenruthe zu appliciren. Vorsteher, Lehrer und Seelsorger wohnten dieser Execution sehr ungerne bei, konnten aber aus pädagogischen Gründen und weil der bezirksamtliche Auftrag und der Gemeinde beschluss

der Pfarrer die Sache vertuschen wollte; nicht wahr ist es, daß I. Gärtner zur Züchtigung genöthigt wurde; nicht wahr ist es, dass sich der Vorsteher beim Vater des gezüchtigten Knaben entschuldigte; ebenso ist es unwahr, dass der Knabe S. Fuchs das Kind eines reichen Bauern sei, der ist ein verschuldeter Mann; auch ist es unwahr, dass man das Schmerzens- geschrei des I. Pemberger weit in der Nachbarschaft gehört habe, man hörte dasselbe nicht einmal im Hause, in dem die Strafe ertheilt wurde

auf Ihren Befehl geschah, darüber kommen sie nicht hinaus, Herr Pfarrer, dass Sie, nach Aus sage des Josef Gärtner, ihn zum Prügeln des Knaben gedungen haben, denn dieser hat auf neuer liches Befragen durch unfern Gewährsmann unter Zuziehung eines Zeugen, „wer eigentlich die Prügelei inscenirt" habe, ausdrücklich erklärt: „Der Pfarrer und der Schermer, diese haben mich aus dem Ge müsegarten geholt!" Sie sind die einflussreichste Person in der Ge meinde, in Ihrer Macht lag es, die Execution zu vereiteln

im Abgeordnetenhause die ent sprechende Annagelung erfuhren, beweisen zur Ge nüge, dass man mit „gewöhnlichen" Unterthanen nicht viel Federlesens macht, besonders wenn durch sie unliebsame Geschichten an den Tag gelangen könnten. Wenn der Herr Pfarrer im Tone der gerechten Entrüstung schreibt: „Nicht wahr ist es, dass I. Gärtner zur Züchtigung genöthigt wurde", so ist zu bemerken, dass die „Volkszeitung" auch nicht schrieb, er wurde genöthigt, sondern dass er sich genöthigt fühlte, das Kind zu züchtigen

, weil er im Gemüsegarten des Pfarrers die Arbeit ver richte. Uebrigens sagt die heutige bestimmte Er klärung des Gärtner, dass ihn der Pfarrer und der Schermer aus dem Garten geholt haben, zur Genüge, dass er genöthigt wurde. Daß der Knabe Fuchs nicht das Kind eines reichen Bauern sein soll, son dern dass dieser verschuldet ist (der Bauer wird sich sehr freuen, dies durch den Pfarrer aller Welt bekannt gemacht zu sehen. Anm. d. Red.) das ist eine vom Herrn Pfarrer „an den Haaren herbei gezogene" Bemerkung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 12.08.1948
Umfang: 8
Gründung einer BundeSgenossenschast der Gärtner Unter dem Vorsitz des unermüdlichen Vorkämp fers für Österreichs Gärtnerschaft. Nationalrat Michael W a I l a. Wien, fand am Montag und Dienstag auf dem Patfcherkofel die Bundes tagung der österreichischen Gärtner statt. Die Ta gung. an der auch der Direktor der Tiroler Land Wirtschaftskammer, BR. Dr. L e ch n e r, Kammer- obmann Hau eis in Vertretung des Präsiden ten LR. M u i g g, Direktor Schwaig Hofer und der Garten- und Obstbaureferent Tirols

, Dr. 3 e ch a, teilnahmen, wurde zu einem klaren Be kenntnis der Gärtner zur Landwirtschaft. Leider trafen die erwarteten Schweizer Gäste unter Führung des Zentralpräsidenten der Schweizer Gärtnerschaft, Meyer, Basel, und des Zentral sekretärs Moll. Zürich, wegen verschiedener Ein reiseschwierigkeiten erst am Dienstag ein. Nach einleitenden technischen Referaten des Prof. Dr. K o p e tz von der Hochschule für Bo denkultur in Wien, des Amtmannes C e d e, Innsbruck, und des Niederösterreichers Schwarz rock nahm

Kammerobmann Haueis die Vertei lung der Meisterdiplome an 19 Meister und drei Meisterinnen vor. In seiner Ansprache betonte er, daß Tirol im Gartenbau vor allen Bundeslän dern führt. Während im übrigen Österreich bis heute noch keine GehUfen- und Meisterprüfungen eingeführt worden seien, habe man in Tirol in der Nachkriegszeit nicht .weniger als 80 Gehilsen- und 50 Meisterprüfungen abgenommen. NR. Walla sprach hierauf zu wichtigen Gürtner- fragen. Er hob die Leistungen der Gärtner in den schweren Jahren

nach dem Zusammenbruch hervor und unterstrich dabei, das; sich die Gärtner selbstlos in den Dienst des Wiederaufbaues und der wirtschaftlichen Gesundung österreichs gestellt haben. Leider sei heute die Lage zahlreicher Gar- tenbetriebe alles eher als rosig, denn durch die fortwährende Steigerung der Produktion und durch unsinnige Einfuhr sei bei gewissen Artikeln eine Absatzstockung hervorgerufen worden. Um die gegenwärtige Krise zu überwinden, gebe es nur eine Möglichkeit: den Zusammenschluß aller Gärtner

für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und pries die Genossenschaften als Rückgrat der Landwirt schaft. Gleichzeitig apellierte er auch an die Re gierung, daß sie die Ausbaubestrebungen der öster reichischen Gärtner unterstützen soll. Die Schweizer Gäste teilten den Österreichern mit, daß sie die Zusammenarbeit aller europäi- schen Gärtner planen und daß für den heurigen September bereits eine Zusammenkunft in der Schweiz vorgesehen ist. Sie äußerten sich in pri vaten Gesprächen auch sehr befriedigt über die Leistungen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 27.04.1913
Umfang: 16
Wendung . . ." Und dann, nach einem tiefen Blick in das Auge seines jungen Weibes, schloß er den kindlichen Mund mit langem Kusse. Kulturgeschichtliches vom Spargel. Bon Georg Hoerner. (Nachdruck verboten.) eber den Spargel haben sich die verschiedensten Geister vergangener Jahrhunderte lobend geäußert: Gelehrte, Naturforscher, Aerzte, Gourmands und Gärtner haben sich um ihn gekümmert und große Werke über ihn geschrieben oder sich in umständliche Disputationen über seinen Nutzen eingelassen

system in Beziehung steht, kann uns nicht weiter wundernehmen. Zu viel genossen wirkt im Spargel das sogenannte Asparagin, während sonst seine Wirkung anerkannt vorzüglich ist. Ueber den Anbau des Spargels im mittelalterlichen Deutschland haben wir erst spät Nachrichten; 1565 finden wir ihn in den Verzeichnissen der kaiserlichen Gemüsegärten in Wien erwähnt. Im Brandenburgischen gab Kurfürst Johann Georg seinem Gärtner Desiderius Corbianus 1573 den Befehl: „Insonderheit uns allhier hinter unserm

in weitere Kreise drang, läßt sich nicht mit Be stimmtheit sagen. Aus der Mitte des 18. Jahrhunderts kennen wir ein interessantes Dokument für die Verbreitung des Spargels. Nach einer Verordnung der Stadt Ulm vom 13. April 1768 dürfen 28 Söflinger (Söflingen, Vorort von Ulm) Gärtner mit Ausschluß der Handwerksleute und Klosterdiener wie bisher den hiesigen Markt mit ihren Gemüsen be- > suchen, aber sie mußten sich dagegen verbindlich machen, ihre Spargel stöcke herauszunehmen und in Zukunft

keine Spargelkultur mehr zu treiben 1774 erfanden Berliner Gärtner die Kunst, den Spargel im Winter im großen im Lande zu treiben, natürlich mußte das Grundstück ganz be- sonders dazu vorbereitet werden. Vor dem Hamburger Tor pflegten damals Luk und Knauer Küchengemüse, und den besten Spargel zogen die Darmstädter Gärtner Benling und La Croix. Ein Chronist jener Zeit schreibt, daß die Gartengewächse und alle Gemüse auf allen Märkten gut und wohlfeil zu haben wären, auch finde ein nicht unbedeutender Ver sand

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 09.01.1927
Umfang: 20
sapientes Heliadis! Quaiitus artifex pereo!“ was zu deutsch beiläufig heißt: „O du zehnmal vernageltes Donnerwetter mit sieben Wetterhexen, jetzt blase ich auf dem letzten Loch!" Der Gärtner und der Hausmeister gingen ein paarmal um den Stamm herum. T-er Pfleger hörte mit Grauen die scharfe Stimme des Hausmeisters, der als Professor ziemlich gefürchtet war. und bei dem er erst kürzlich einen Notenzweier einge- heirnst hatte. Der Hausmeister sagte: „Da droben sitzt ein großer Vogel." Der Gärtner

erwiderte hämisch: „O pah, es ist nur ein Auswuchs, so ein dicker Holzschwamm!" Der Pfleger hingegen dachte: ..Ein Vogel ist's wohl, aber der singt heut' ein mal nicht!" Der Hausmeister begann wieder: „Nein. nein, ich seh' ihn genau, es ist ein Raub vogel Franz, ho!' eine Büchse und schieß' ihn herunter, bevor er wegfliegt!" Der Pfleger zitterte an allen Gliedern, da hörte er den Gärtner erwidern: „Sie täuschen sich, Herr Professor, es ist nur ein fauler Ast ... Es war' schad', das Pulver ins faule Holz

hineinzuschießen." Der Pfleger vernahm jetzt ein leises Flüstern, und über eine Zeitlang merkte er, daß der eine fortging. Er schielte verstohlen hinunter und sah den Professor allein, mit einem Buche in der Hand, neben dem Baume hin- und herschreiten. Er ahnte nichts Gutes, jedoch verhielt er sich ruhig. In kurzer Zeit erschien der Gärtner wie der und mit ihm zwei Knechte, welche eine Axt und eine Säge trugen. — Der hausmeisterliche Professor erklärte nun mit eisiger Ruhe: „Also, wie du sagst. Franz, trägt

der Baum schon drei Jahre keine Früchte mehr — warum soll er denn noch länger umsonst den Platz ein nehmen?" „Ich hält' halt doch gemeint . . erwiderte schelmisch der Gärtner. „Ach was, nichts da", fuhr ihm der Hausmeister in die Rede. „Der Baum wird umgehauen; ich Hab' gerad' einen schönen Apfelpelzer, der kommt daher." „Nun. wenn's sein muß, in Gottcsnamen," er klärte der Gärtner, und, zu den Knechten gewen det, sagte er: „Da. an dieser Stelle schneidet ihr an!" Die Knechte nahmen die Säge und legten

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.10.1936
Umfang: 8
. In Pieve di Livinallongo starben der blinde Giuseppe F i n a z z e r, 66 Jahre alt, und der 82jährige Giorgio Palla. In Bozen starb Joses T s ch i d a i, Chauffeur, 41 Jahre alt. In St. Michael-Ep pan starb Marie Carli, geb. Tapfer. In Dornbirn starb Hilde Meusbur- ger im 16. Lebensjahre. «Srtim und Dauer Am kommenden Sonntag entsenden die Ange hörigen des Berufsstandes Land- und Forstwirt schaft ihre Vertreter in die berufsständischen Körperschaften. Die österreichischen Gärtner üben ihr Wahlrecht

zum ersten Male innerhalb jenes Berufsstandes aus, mit dem sie am engsten ver bunden sind, d. h. sie werden in die bäuer lichen Organisationen eingereiht, womit der Gartenbau als wichtiger Produk tionszweig und gleichberechtiges Mitglied des Bauernbundes anerkannt wird. Wie der Präsi dent des Bundesverbandes der österreichischen Gärtner, Rat der Stadt Wien Michael W a 14 a mitteilt, kommt damit die Frage der Zugehörig keit der Gärtner zum Abschluß, die seit dem Jahre 1893 die beteiligten Berufskreise

be schäftigte. Man wußte zuerst nicht, wo man den Gärtnerstand unterbringen sollte, da er einer seits kein Gewerbe ist und andererseits die ideelen Voraussetzungen für eine Eingliederung in die Landwirtschaft nicht gegeben waren. Dem Gärtner fehlte die geistige Einstellung zum Bauernstand. Man entschied sich damals für die Einreihung des Gartenbaues unter die freien Berufe. Der Gartenbau ist Bodenproduktton und kann weder von gewerblichen Rechten Ge brauch machen, noch in gewerbliche Formen ge bracht

werden. Mehr als vier Jahrzehnte dauerte der Kampf und erst Bundeskanzler Dr. Dollfuß führte die Frage einer Lösung zu. Der Unterschied zwischen Gewerbe und Landwirt schaft ist dadurch gegeben, daß der Gärtner, der Gemüse oder Blumen produziert, nicht mit Be stimmtheit sagen kann, ob diese Produkte auch geerntet werden können, denn er ist wie der Landwirt von Naturereignissen abhängig und kann durch ungünstige Witterungsverhältnisse. Hagelschlag usw. um die Früchte seiner Arbeit gebracht werden. Außerdem

er produ ziert, mit allen Nebenbetrieben dem Stand der Land- und Forstwirte an. Dieser Lösung begeg net man seit Jahrzehnten in allen Staaten, in denen der Gartenbau blüht, z. B. in Belgien, Italien, Frankreich, Holland und England. Oesterreich und Deutschland haben die natürliche Regelung fast gleichzeitig durchgesührt. Es ist für die Gärtner vorteilhaft, einem Stand anzu gehören, mit dem sie durch gleichlaufende Inter essen in den Fragen des Absatzes und des Ge- nostenschaftswesens verbunden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 12
Datum: 24.12.1913
Umfang: 12
der Bücherausgabe und die tadel los? Instandhaltung der Bücherei zeigte. Von der Nr. 102 Männerortsgruvpe wurden 1276 K 47 h und von der Frauenortsgruppe 370 K 91 h an die Haupt leitung abgeführt. Bet der Neuwahl wurden folgende Herren in den Ausschuß gewählt: Karl Gärtner als Obmann, Dr. Karl Kraft als Stellvertreter, Julius Holzer als Schriftführer, Wilhelm Riedl als Zahl meister, Karl Nlgler als SUllvertreter, Sepp Grass als BUcherwart und als Beiräte die Herren Anton Wanka, Anton Reel, Adi Pöll, Josef

Zaunschirm und Emil Balzer. Die Neuwahl für die Frauen- und Müdchenortsgrnpve hatte folgendes Ergebnis: 1. Obfrau Frau Bürgermeister Egger, 2 Obfrau Frau Oberlehrer Gärtner, Schriftführerin und Zahlmeisterin Frl. Zaun- fchirm, Frau Dr. Strele, Frau Wanka und Frau Zrunsckirm als Beirätinnen. Zum Schluffe erwähnte Herr Balzer noch die vom Gau geplante Zusammen kunft der Tiroler und bayerischen Südmärker in Kuf stein und ersuchte die Kusstemer Ortsgruppen, tat kräftig mitzuwirken. Diesem Wunsche wurde

Knabengestalten musterhafte Ordnuiig in ih,er Rie^e hielten. Der turnsach'.iche Teil wird in der nächsten Folge veröff ntlicht. Anschließend an dies s Wetturnen fand beim Neuwirt die Sieger- Verkündigung verbunden mit einer Zöglingsjulteier statt, woran auch Kufsteins Turnvater Hr. Anton Karg d. Ae. teilnahm. Weiter waren e schienen als Vertreter der Staotgemeinde die HH. Kemter und Polin mit dem Herrn Bürgermeister Egger an der Spitze und Herr Oberlehrer Gärtner als Vertreter der Südmaikorts- gruppe

noch einiger Herren'möglich wurde, jeden Zögling mit einer Gabe zu beteilen. Herr Oder-, lebrer Gärtner begrüßte mit warmen Worten die er schienene Jugend, forderte sie auf, stets der Fahne schwarz-rot gold zu folgen. Dietwart Toni Reel dankte im Namen der Zöglinge Herrn Oberlehrer Gärtner für die eindringlichen Worte und brachte ihm ein drei faches Heil. Nun schritt Turnwart Sixt zur Sieger- verkündigu.ig. (Die Namen der Sieger folgen nächstens.) Seite 2 Oesterreich -Ungarn. Zur 6eimincUwablreform berichtet

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