mit einem Betrag von 551 Helene Laasen. Roman von HanS von Hoffensthal. Dann kamen ihr die Tränen. Und voll Angst hob sie ihre Hände zum drohenden Himmel und betete: „Oh Sonne, gütige Sonne, bitte dich, schein' wieder." Ein Lächeln auf den greisen Zügen, still, eins mit Gott und voll guten Friedens war Adrian Orgler gestor ben. Nun lag der Gärtner draußen im großen Garten Got tes, in dem alle diejenigen ruhten, die still, mit toten, ruhigen Augen und gepreßten Lippen, neuen, sonnigeren Tagen entgegenschliesen
. Peter war in die Stadt zurückgekehrt, in der er seine Studien vollenden mußte. Durch Vaters Tod war er nun heimatlos geworden. Die wenigen Habseligkeiten, die Vater und ihm gehörten, hatte er mit sich genommen. Die Gärt nerwohnung auf Rosen stand nun leer. Ein neuer Gärtner wurde gesucht. Es war nicht schwer, einen zu finden. Viele meldeten sich, - und den, der es werden sollte, wählte Onkel Rudolf aus. Es war ein junger, anstelliger Mensch, aus den die Wahl gefallen war und der vieles versprach
. Wenn die Wirtschaft nur ging. Sie ging. Sie ging so lange, als Onkel Rudolf von Zeit zu Zeit kam, um nachzusehen und zu raten. Sie ging so lange, als der neue Gärtner sich stets unter der allzeit regen Aussicht des einzig Kundigen wußte und darum dem Inter ests des Hauses diente. Dann, als Onkel Rudolfs Besuche nach Weihnachten mit einem Male ausblieben und der Gute nach kurzer Krankheit feine wachsamen Augen schloß, dann ruhte die alleinige Verantwortung aus Laasens Schultern, der, un fähig und nicht willens
sie zu tragen, sie vollends dem neuen Gärtner übertrug, der zwar imstande, aber wieder nicht willens war, ihr uneigennützig nachzukommen. Dies alles war recht unerwartet, recht schnell geschehen. Mrians Tode waren andere Unfälle gefolgt, die ziemlich unvermittelt sich aneinander reihten. Da war vor allem Onkel Adolfs Heimgang. Eine an und für sich unbedeutende Erkrankung, die ein kurzes, rasches Ende beschloß, hatte den Edlen und Hilfsbereiten von einem Platz weggerufen, ans dem er wie kaum
und die Kellerei aufzu- rütteln. Er ging wieder >durch Weinberge und Keller, sah sich um, ordnete an und verbrachte mehrere Wende über Büchern und Ausschreibungen, als wollte er nun alles selbst wieder in der Hand haben. Dieser Eifer währte nicht lange. Er tvas bei seinem Gärtner wenig Verständnis für die Art, in der er die Ar beit versah, and war dann srvh, als dieser merklich rasch die Führung aller Geschäfte wieder an sich brachte. Daß der Gärtner dies nicht allein im Interesse des Hauses tat, son dern