u. nicht terminierte Inserate gelten bi» zur Dbbest. Pvstsparkaflen-Kouto 123.395. Folge 25 Lienz , Freitag , den 22. Juni 1934. 23. Jahrgang Hinein in die Vaterlündi-Oe Front. Als nach dem Siege des Nationalsozialis mus in Deutschland die Selbständigkeit Oe sterreichs in Gefahr stand und von brauner Seite auf allen Linien ein Angriff einsetzte, der jedes Mittel benützte, um zum .Ziele zu kommen, als die Sozialdemokratie glaubte, daß sie die Lage des Staates zu Erpressun gen benützen könne und als dann die Negie
rung zum Gegenangriff ausholte und eindeu tig erklärte, daß ein neuer Staat aufgebaut werde, erkannte man immer mehr, daß dies Ziel nur erreicht werden kann, 'wenn hinter der Negierung und dem Führer eine festgeschloffene Front steht, die eins im Willen und eins in der Tat mit ihm ist, die ihm bedin gungslos Gefolgschaft leistet. Eine Negierung, die das Staatsschiff durch solche Stürme öurchbringen und einen ganz neuen Bau aufführen muß, kann nicht ab hängig sein von verschiedensten Gruppen
, die alle gute« österreichischen Patrioten ohne Nücksicht auf ihre frühere Zugehörig keit zu einer Gruppe sammelt. Es war ja schon eine Lieblingsidee des verstorbenen gei stigen Führers dieses Oesterreich, Dr. Sei pels, eine Staatspartei, die alle sammelt, die sich zu diesem Staate und seinen Grund sätzen bekennen. Da entstand Ende Mai des vorigen Jahres die Vaterländische Front. Zuerst nur als eine Arbeitsgemeinschaft von Verbänden und Ver einen, deren Mitglieder in ihrer Mehrzahl den Kanzler unterstützten
. Der Gedanke fiel auf fruchtbares Erdreich. Die Front wuchs in kurzer Zeit riesig an. Er wurde gefördert durch die Erklärungen des Kanzlers am Ka tholikentag, als er das Programm des Staats aufbaues bekanntgab und sagte, daß es im neuen Staate keine Partei mehr gebe. Aus der Arbeitsgemeinschaft wurde die Vater ländische Front die große Bewegung des Führers, der Staatspartei. Ihr Symbol, daö Krukenkreuz, kündigt an, daß sie der Antipode der Partei des ver bogenen Kreuzes und des Sowjetsternes
ist. Mit der Verkündigung der neuen Verfassung wurde die Front ein Verband öffentlichen NechteS, der gesetzlich geschützt ist. Sie ist in ihrer Bedeutung für den Staat in Oesterreich heute das, was die faschistische Partei in Italien und die nationalsozialisti sche Partei in Deutschland ist, sie ist der einzige Träger des Staatsgedankens, der alleinige Träger der Politischen Willens- bilöung. Sie ist die Bewegung der Politischen Gegenreformation in Oesterreich. Neben ihr gibt es keine politische Bewegung mehr