sie vom moralischen StändpUnkr aus ist, hat, wie die Geschichte des englischen Welt reichs zeigt,' der englischen Nation mehr genützt als geschadet. Gefährlich wüß sie im Augenblick werden, wo sie dem Freunde gegenüber angewendet wird. Denn dann heißt sie Treulosigkeit, und Treulosigkeit macht bündnisunfähig. England ist aber sowohl Frankreich wie Rußland gegenüber treulos. Seine Hilfe beiden Reichen gegenüber ist völlig unzulänglich. Und weil sie es ist, offenbart es seine innerste Absicht: nicht bloß
seinen Feind Deutschland, sondern auch seine Freunde Frankreich und Rußland zu schwächen und auf den Trümmern der drei mächtigsten europäischen Reiche seine Alleinherrschaft in Europa zu begründen. Seine Hilfe ist völlig un zulänglich. Bedarf es dazu eines umständlichen Beweises? Ist nicht schon, rein zahlenmäßig be- trachtet, in einem Kampfe, in dem vielleicht vier Millionen Soldaten sich gegenüberstehen, ein Ex peditionskorps von 100.000 Mann ein nichts sagender Faktor? Und mutet es nicht anmaßend
es Rußland gegenüber auch, diese MaSke fallen; lacht es über.Fränkreich Hinter der MaSke,. so lacht es über Rußland ohne MaSke.- Es ist eine, auf der Hand liegende Wahr heit, daß England, wirksame Hilfe nur mit der Flotte leisten könnte. Aber, für däS Wohl seiner Freunde Frankreich und Rußland ist ihm der Einsätz seiner Flotte zu teuer. Mit zynischer Offenheit ^ spricht er aus, daß eine Seeschlacht mit- Deutschland ihm Mehr Schiffe kosten würde, den^Mforderungen seiner Seegeltung - zu träglich
auch nach diesem Stroh halm. Darum offenbart es seine Schwäche. Es sucht, bis herauf zu seinem schwachen König, die Welt glauben zu machen, daß Deutschland als Friedensstörer die Gelegenheit vomZaune gebrochen habe, seine Nachbarn rechts und links zu über fallen und den neutralen Pufferstaat Belgien zu vergewaltigen. Dabei kennt es die Wahrheit und ist sich insbesondere der eigenen provokato rischen Rolle wohl bewußt. Es weiß, daß nach längst verabredetem Spiel Rußland nach unserer Ostmark und Frankreich mit England