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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1867
Umfang: 4
also früher der übrigen Departements (von 36) noch 73 gab, ist diese Zahl jetzt (unt r 39) aiif 46 heruntergesunken. Das ist immerhin erfreulich, wenn man erwägt, wie sehr iin Argen trotz, .alldem in.' Frankreich 'noch' Hie^VolMildunzvlnAHmd wie bitter-? wenig cc ^bedeuten will, wenn man so'4inenHonskWiönspflichtigenl Ulster 'die'Zahl der -WsssMen 'aufnimmt, der^ein^paar Sachen leseN! und KÄHdü^ftiA^aufd ^Papier niäken ^kann. Wie üMefähr die weib^ liche 'Bevölkerüttg sichzur männlichen stellt

hat, und den sie noch'weiter- zu machen im Begriff ist. Allein in den mehr als 32,000 Schulen l für Erwachsene, welche also nicht die eigeNt^iche'/Schülsuzend? lehren, gab es im verfiossenen^ Winter 829,555 Schüler; das'ist ersreulich. Daß aber fast die Hälfte dieser erwächsenen'Franzosen, nämlich 357,000 mit dem ABC und dem Einmäleins ihre Stu dien anfangen mußten, das ist die tranrige Seite. - Wir hatten Gelegenheit, den Stand der Volksbildung im östlichen und nördlichen Frankreich aus eigener Anschauung kennen

zu lernen. Es ist unglaublich, wie häufig män selbst hier unter oer ältern Bevölkerung selbst angesehenen Leuten begegnet, welche des Lesens und Schreibens unkundig sind. Und doch ist gerade Ost- und Nordfrankreich das Paradies der französischen Schulbil dung. Im günstigsten Falle sind die Kenntnisse gering. Freilich weiß so ein Franzose, der das ABC nicht kennt, viel mehr aus sich und seiner Unkenntniß zu machen, als der noch so gut geschulte deutsche Bauer. Wer sich in Frankreich — d. h. auf dem Lande

„eines namhaften Oesterr'ei- chers« eine Zuschrift, der wir folgende Stellen entnehmen: „Wenn man in dieser Zeit in Frankreich lebt, Und rings um sich her den Kommentar zu der Sprache der Zeitungen sich zu bilden in den Stand gesetzt ist, so wird man nach und nach bis znr größten Un geduld erfüllt von Sorge und Betrübniß über die Irrthümer, denen man sich jenseits des Rheins hingiebt. Will unser liebes Oester reich eine Allianz mit Frankreich eingehen, so spielt es dabei die Rolle weiter, welche eben ein edler

Prinz unseres Kaiserhauses in ' erschütternder Weise ausgespielt hat, d. h. es läßt sich wieder und wieder aus's neue von Frankreich blenden und täuschen? Warum sucht Frankreich Oesterreichs Allianz? Deutschland hat einen un- gemein großen Triumpf gefeiert, und steht in diesem Augenblicke Frankreich gegenüber in dem von den Franzosen selbst getheilten Bewüsüsein' vollkommener Unabhängigkeit und Ebenbürtigkeit. Die« ses Ziel ist erreicht worden aus Kosten der Theilnahme Oesterreichs

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 12.02.1861
Umfang: 4
Napoleon, „Frankreich mit seinen Alliirten hat das Prinzip der Nichtintervention geschaffen, und überläßt jedem Lande das Schiedsrichteramt seiner Zukunft.' Will die Par- thei der Ordnung die Zuversicht bezweifeln, daß Na poleon die Revolutionen nicht mehr unterstützen wird: so versichert der Kaiser, daß Frankreich sich nicht mehr an Revolutionen betheiligt. Wollen die Potentaten ssch von der friedlichen Absicht Frankreichs überzengen? Nun der zweite Dezember erklärt, daß Frankreich den Frieden

will und verhindern wird', daß die Streit fragen in einen europäischen Krieg ausarten; und was der zweite Dezember verspricht, dessen kann die Welt versichert sein. — Fürchten die Constitntioncllen, daß die Sache Italiens, welche Cavonr die „gerechte' nennt, von Frankreich aufgegeben werden könnet so erklärt der Kaiser feierlichst, daß die Größe Frank reichs hinreicht, jede gerechte Sache zu unterstützen und ihr die nöthigen Begünstigungen zu verschaffen. Sollten die Vertheidiger des Rechts und der Legiti mität

den Verdacht hegen, daß Napoleon sie verlassen werde, so thun sie ihm Unrecht, denn er hat ja ge sagt, daß Frankreich der gerechten Sache Beistand leisten und ihr Unterstützung betreiben wird. Würden die Radikalen befürchten, daß die Gestaltung Italiens neue Forderungen nnd Entschädigungen an Frankreich zur Folge haben könne: so erklärt der Jdeenkrieg- führer, daß er sich iu uichts mischen wird — was nicht sein Interesse betrifft. Fürchtet Europa, daß die italienische Streitfrage in eine allgemeine

Erhebung ausarten könne: so eiitgegnet der Kaiser, daß Frank reich die Streitfrage lokalisirt habe; d. h. die italie nische Revolution wird sich anf Italien, die polnische auf Polen, die ungarische auf Uugaru beschränke», und Frankreich hat dies Alles schon bedacht nnd hat sie lokalisirt. Und sollte endlich zur Vertheidigung des Rechts und der Gerechtigkeit der Krieg ansbreche», Zvird Frankreich mit dazu gehöre»? Allerdings! — Denn Napoleon hat gesagt, daß in jeder Streitfrage um Recht

und Gerechtigkeit Frankreich Antheil nehmen wird; und nmgekehrt: Frankreich wird sich in keine Streitfrage mischen, deren Sache nicht auf Recht und Gerechtigkeit beruht. Kurz, von welcher Seite wir auch das Bild betrachten, es lacht uns immer an. Charakteristisch für die politische Si tuation und insbesondere für das Verhältniß zwi schen England nnd Frankreich ist die Aufnahme, welche die französische nnd englische Thronrede wechselseitig bei der öffentlichen Meinung beider Länder gefnnden haben. Während Lord

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 31.08.1870
Umfang: 4
: Frankreich und Deutschland stehen im Kriege mit einander. Sehen wir ab von allen Schattenbildern und Vorwänden, so ist die wirkliche Ursache des Krieges, daß Frankreich Deutschland seine Einigkeit und die aus der Einigkeit hervorgehende Stärke mißgönnt. Es ist, wie es scheint, Frankreichs Vorrecht, alle seine Nachbarn gethellt und daher schwach zu erhalten. Jede Macht, die sich unterfängt, durch Einigkeit Kraft zu erlangen, wird von Frankreich für eine Missethäterin erklärt. Wir sagen Frankreich

; denn obwol dieser besondere Krieg, so wie er in diesem besonderen Augenblicke von Louis Napoleon Bonaparte begonnen worden, nichts weiter als der letzte verzweifelte Wurf eines Spielers ist, so erleidet cs dennoch keinen Zweifel, daß der Lehrsatz: bie Einigkeit und Kraft Deutschlands ist ein Unrecht gegen Frankreich, durchaus nicht auf die Bewohner und Schma rotzer der Tuilerien beschränkt ist. Es ist der Lehrsatz des Herrn Thiers, der nicht eine Krone und einen Sohn auf's Spiel setzt

, wenn er es auch nicht für richtig und rathsam halten mag, dessen Lehrsatz im gegenwärtigen besonderen Augenblicke praktisch zu ver wirklichen. — Wir dürfen wol fragen, warum die deutsche Einigkeit als ein besonderes Unrecht gegen Frankreich betrachtet wird? Warum sollte nicht die französische Einigkeit als ein in jeder Hinsicht eben so großes Unrecht gegen Deutschland angesehen werden? Die Menschen haben sich so gründlich daran gewöhnt, Frankreich mit seinen gegenwärtigen, aber etwas weiteren als den gegen wärtigen Grenzen

, als etwas zu betrachten, das wie der Koran von aller Ewigkeit vorhanden war und vorhanden gewesen sein muß, daß die Frage sie stutzig machen dürfte. Aber indem unr uns auf geschichtliche Thatsachen stützen, fragen wir: warum ist es ein größeres Unrecht gegen Frankreich, daß Brandenburg und Hannover demselben Herrscher gehorchen, als cs ein Unrecht gegen Deutschland ist, daß Paris und die Normandie demselben Herr scher gehorchen? Wenn es unrecht gegen Frankreich ist, daß Deutschland Schleswig besitze

, ist es dann nicht ebenso unrecht, Frankreich Savoyen besitze? Wenn Preußen als deutscher ^taat Unrecht thut, das polnische Posen zu behalten, thut Fränk isch nicht ebenso Unrecht, indem es das deutsche Elsaß behält? Früh •Früh N.M. Wenn man uns antwortet, die deutschen Elsässer seien assmWi^e^' Franzosen geworden, so ist cs nicht minder wahr, daß die Pose- ner Polen mit schnellen Schritten assimilirte Deutsche werden? Allerdings ist das Werk noch unvollendet, aber der Posencr Pole ist wenigstens näher daran

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 28.07.1870
Umfang: 4
3 3 3 3 z 7 3 3 3 7 4 2 6 0 5 2 7 5 2 5 0 S •4 .3 l. »0 )0 ib ) 15 ig kürzlich abermals heimlich antragen ließ. Hiernach gestattet Frank reich den Eintritt Snddeutschlands in den Nordbund, wogegen sich Preußen verpflichten soll, Frankreich zur Erwerbung Luxem burgs und Eroberung Belgiens beizustehen. Preußen hat beide Male das Anerbieten abgclehnt. Im englischen Untcrhause und Oberhause haben bezüglich dieser Enthüllungen Interpellationen stattgefunden. Die Negierung erklärte, die Quelle

der „Times" nicht zu kennen, doch sei sie überzeugt, Frankreich und Preußen werden über so wichtige Enthüllungen freiwillig Aufklärungen geben. Stockholm, 25. Juli. Der König beschloß im gemein samen schwedisch-norwegischen Konseil, daß Schweden und Nor wegen im Kriege zwischen Frankreich und Preußen eine vollstän dige Neutralität einnehmen werden. Kopenhagen, 25. Juli. Es heißt, Dänemark habe eine Neutralitätserklärung abgegeben, nachdem es von England und Rußland Garantie erhalten, daß Dänemark

der verunglückten Personen beträgt 47. B erlin, 27. Juli. Die „Correspondance de Berlin" be stätigt die von der „Times" gemachte Mittheilung über das Preußen von Frankreich angebotene Schutz- und Trutzbündniß, und fügt hinzu: Der Vertragsentwurf sei geschrieben von der Hand Benedetti's, und befinde sich im auswärtigen Amte des Nordbundes. Schon vor dem Krieg von 1866 habe Frankreich Preuße n die Allianz an geboten, mit de ur Versprechen eben falls Oe st erreich den Krieg zu erklären, und mit 300,000 Mann

anzugreifen, wenn Preußen verschiedene Gebietsabtretungen am linken Rheinufer zu gestehen wolle. Im Interesse des Friedens habe das Berliner Kabinet sich darauf beschränkt das französische Anerbieten zurück zuweisen, ohne davon weitere Kunde zu geben. Heute scheine der Augenblick gekommen, um eine Politik zu demaSkiren, welche sich durch sich selbst richte. Die „Korrcspondance" läßt darauf den Wortlaut des Vertragsentwurfes folgen. Derselbe enthält fünf Artikel. Art. 1. Frankreich erkennt die von Preußen

durch den Krieg von 1866 gemachten Eroberungen, sowie alle getroffenen oder noch zu treffenden Arrangements für Herstellung des Nord deutschen Bundes an, und verpflichtet sich seine Stütze zur Kon- servirung dieses Werkes zu leihen. Art. 2. Preußen verspricht Frankreich die Erwerbung Luxemburgs zu erleichtern, zu diesem Zweck in Verhandlungen mit dem König von Holland zu treten, um ihn zur Abtretung Luxemburgs mittelst angemessener Kom pensation oder auf andere Weise zu bestimmen. Zur Erleich terung

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.07.1862
Umfang: 4
des zwischen uns und Frankreich am 29. März d. J/Paraphirten Han delsvertrages erfolgen und es sollen auf Grund der selben gemeinschaftlich von uns und Oesterreich Ver handlungen über einen Handels- und Zollvertrag mit Frankreich, eventuell mit Großbritannien eingeleitet wer den. Diese Verhandlungen sollen auf die Feststellung nicht von einzelnen Zollsätzen, sondern von mehr oder minder allgemeinen Grundsätzen, z. B. die Nichterhöh- ung der bestehenden Zollsätze über ein bestimmtes Pro cent des Werthes der Waaren hinaus

, gerichtet sein. ^ In der Depesche, mit welcher der Herr Graf v. Rechberg dem Herrn Grafen Karolyi diese Vorschläge übersendet, verschweigt derselbe die Bedenken nicht, welche die kaiserl. Regierung vor Mittheilung derselben an uns zu überwinden hatten Er hebt hervor, daß die Verabredungen, in welche wir uns mit Frankreich ein gelassen haben, eine solche Mittheilung kaum angäng lich gemacht haben würden, wenn allein unsere Stel lung als europäische Macht in Betracht gekommen wäre. Er erblickt indessen

in dem Umstände, daß die Vorschläge Oesterreichs an den Zollverein, also an uns uur als Mitglied dieses Vereins, - gerichtet sind, und daß sie eine vollständige Veränderung der bisherigen Sachlage mit sich bringen, einen Unterschied, durch welchen die aus unserm Verhältniß zu Frankreich her geleiteten Bedenken gehoben werden. - Es hat uns nicht gelingen wollen > diesen Unter schied uns klar zu machen, oder wenn er vorhanden sein sollte, als wesentlich anzuerkennen. Dem kaiserl. Herrn Minister der auswärtigen

Angelegenheiten ist bekannt, daß wir den Handelsvertrag mit Frankreich - nicht in unserem Namen, nicht als europäische Macht, sondern im Auftrage der Zollvereinsregierungen und als Mitglied des Zollvereins verhandelt haben, also eben in der 'Eigenschaft, in welcher wir jetzt die Vor schläge Oesterreichs entgegenzunehmen haben. Wie dem aber auch sei, so vermögen wir gegenüber den Ver pflichtungen, welche wir als europäische Macht oder als. Mitglied des Zollvereins^ im Wege des Vertrages oder. durch einseitige

Handlungen, übernommen haben, nur einen Gesichtspunkt als leitend anzuerkennen: das Festhalten am gegebenen Worte. , Nach Inhalt detz dem Herrn Grafen v. Rechberg seiner Zeit mitgetheilten Protokolls vom 29. März d. I. besteht zwischen , uns und Frankreich , ein, • tocmt auch an eine. Suspensiv-Bedingung geknüpftes Ver hältniß. Wir haben unsere Zoll-Verbündeten, , mit deren Wissen und..Willen wir dieses Verhältniß eingeleitet haben, eingeladen, dasselbe durch ihre Zustimmung - per- fect

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 23.09.1865
Umfang: 6
mit der Bevölkexung deS befreundeten Landes, Cameradfchaft mit den alliirten preußischen Truppen, mit denen vereint Ihr sür dieselbe Sache siegreich fochtet, daS entspricht den Intentionen deö Kai'erS, und daß dieselben strengstens befolgt werden, erwarte ich von Euch ganz besonders. Frankreich. Paris, 13. Sept. John Lemoinne warnt heute die französische Politik vor einem allzu entschiedenen Vorgehen gegen die deutschen Großmächte in der fchleS- wig.holsteinischen Frage; die Lage und die Aufgabe Frankreichs

, Deutschland gegenüber, sei eine andere, alS die Englands, dessen Hauptbestreben darauf hinausgehe, einen Bruch zwischen Frankreich und Deutschland her beizuführen. „Frankreich', schreibt der Redakteur des „J.d. Deb.', »hat nicht dieselben Gründe, wie England sich über die summarische Lösung der Herzogthümerfrage von Seiten Oesterreichs und Preußen« erbittert zu zei- gen. Frankreich hat Deutschland nie bedroht, und hat folglich keine Drohungen hinunterzuschlucken. Es hatte Frankreich wahrlich

nicht, wie Lord Palmerston gesagt, daß, wenn Dänemark zum Krieg genöthigt werde, eS nicht allein bleiben werde. Nicht Frankreich halte Dänemark zur Räumung Holsteins durch das Verspre chen bewogen, man werde dieses Herzogthum ihm wie der zurückgeben; nicht Frankreich halte den König Chri, stian überredet, die Verfassung seines Landes zurückzu ziehen, um den Forderungen Deutschlands Genüge zu leisten. Frankreich hatte, Gott sei Dank, keine Ver pflichtung übernommen und kein Wort gegeben; eS ist einfacher

Zuschauer deS StreitS geblieben. Diese ab wartende Politik wünschten wir auch ferner noch be, folgt zu sehen und wir begreifen nicht, daß heute mehr, alS vor zwei Jahren sür Frankreich irgendein gebieteri scher Grund vorhanden fein sollte, aus der Neutralität herauszutreten. Folgt man nur mit einiger Aufmerk samkeit der Sprache der englischen Regierung oder der englischen Presse, so ficht man, daß England den leb, hastesten Wunsch hegt, Frankreich zum Generalstrafmei ster alles begangenen Unrechts

zu machen, daß eS aber keineswegs beabsichtigt das Rifico unv die Gefahren dieses Unternehmens zu theilen. In der dänischen Frage war eS gewiß an England, die Initiative zur Zügelung der deutschen Gelüste zu ergreifen. Es allein vermochte einen auf maritime Operationen beschränkten Krieg zu führen. Hätte Frankreich im Gegentheil eine Armee an den Rhein geschickt, so würde eS ganz Deutschland gegen sich aufgeboten, und einen allgemeinen Krieg ent zündet haben, und zwar olleS dieS um eine Ursache, die, genau betrachtet

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1870
Umfang: 8
2 S. S0. HZ S 3 S. — S ZLovst 4 S. SO. ^ k Zkovst kg.-- Zweimalige Ausgabe. k >Ion»t l ö. 75. 6 Hloa»t S ti. ?S. e Napoleons Raubpolitik. Wir haben gestern gemeldet, daß die Londoner „TimeS' vom 25. d. einen Offensiv- und Defensiv« Tractat mitgetheilt habe, welche» Frankreich während des Luxemburger Streites (1867) Preußen angetragen habe und kürzlich abermals als Friedenspreis heimlich antragen ließ. Frankreich gestattet nach demselben den Beitritt Süddeutschlands zum norddeutschen Bunde, wogegen Preußen Frankreich

zur Erwerbung Luxemburg? und eventuell, zur Eroberung Belgien« gegen jewede andere Macht beisteht. Preußen lehnte jedesmal diese Anerbieten ab. — Diese Enthüllung der „Times' rief natürlich einen gewaltigen Sturm im englischen Parlament hervor, denn die Neutralität Belgiens ist einer der empfindlichsten Punkte der eng lischen Gleichgewichtspolitik, die Regierung reservirte sich vorerst jede Meinung, sei jedoch überzeugt,, baß Frankreich und Preußen sofort unausgesordert Erklärun gen veröffentlichen

, 26. Juli. Die »Correspondance de Berlin' bestätigt die von der „Times' gebrachten Mittheilungen über die von Frankreich Preußen an gebotene Defensiv- und Ossensiv-Allianz und fügt hinzu, der Vertragsentwurf, geschrieben von der Hand Benedetti's, befinde sich im auswärtigen Amte des Nordbuudes. Schon vor dem Kriege im Jahre 1866 habe Frankreich Preußen eine Allianz angeboten, mit dem Versprechen, ebenfalls Oesterreich den Krieg zu erklären und es mit 3lX),<XX> Mann' anzugreifen, wenn Preußen

verschiedene Gebietsabtretungen am linken Rheinufer zugestehen wolle. Im Interesse de» Friedens habe das Berliner Cabknet sich darauf be schränkt, die französischen Anerbietungen zurückzu weisen, ohne davon weitere Kunde zu geben. Heute scheine der Augenblick gekommen zu sein, um eine Politik zu demaökiren, welche sich durch sich selbst richtet Die „Correspondance' läßt darauf den Wort lau! des Vertragsentwurfes folgen. Derselbe enthält, fünf Artikel. Art. t. Frankreich anerkennt die von Preußen

durch, den Krieg im Jahre 1866 gemachten Eroberun gen, sowie alle getroffenen oder noch zn treffenden Arrangements für die Herstellung des norddeutschen Bundes und verpflichtet sich, seine Stütze zur Eon- servirung dieses Werkes zu leihen. Art. 2. Preußen verspricht Frankreich, die Erwer bung Luxemburgs zu erleichtern und zu diesem Zwecke in Verhandlungen mit dem Könige von Holland zu treten, um ihn zur Abtretung Luxemburg mittelst einer angemessenen Compenfation oder auf andere Weise zu bestimmen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 29.07.1870
Umfang: 6
dahin präzisirt, daß nur der Export nach Frankreich, nicht aber nach Oesterreich und der Schweiz unter sagt sei. Nach Bekanntgabe des k. Kriegsministeriums vom gestrigen Tage fand in der Nacht auf den 26. d. ein Borposten» und Patrouillen-Zusammenstoß zwi schen bayerischen Jägern und preußischen Dragonern einerseits, gegen Franzosen andererseits statt. Un bedeutende Verwundungen, 1 Franzose todt. * Aus Berlin, 25. Juli, wird geschrieben: Der zehute Mobilmachungstag ist abgelausm: die gesammte

, und von heute ab dürste er kaum noch in ver Lage sein, Bortheil davon zu ziehen. Berlin, 26. Juli. Die „Correspondance de Berlin' bestätigt die von der „Times' gebrachten Mittheilungen über die von Frankreich Preußen an gebotene Defensiv- und Offensio-Alliarz. und fügt hinzu, der Vertragsentwurf, geschrieben von der Hand Benedetti's, befinde sich im auswärtigen Amte de« NordbundeS. Schon vor dem Kriege im Jahre 1366 habe Frankreich Preußen eine Allianz an geboten, mit dem Versprechen, ebenfalls Oesterreich

5 Artikel. Art. 1. Frankreich anerkennt die von Preußen durch den Krieg im Jahre 1866 gemachten Erobe rungen, sowie alle getroffenen oder noch zu tref enden Arrangements für die Herstellung des nord deutschen Bundes und verpflichtet stch, feine Stütze zur Koaferoirung dieses Werkes zu leihen. Art. 2. Preußen verspricht Frankreich die Erwer bung Luxemburgs zu erleichtern und zu diesem Zwecke in Verhandlungen mit dem König von Holland zu treten, um ihn zur Abtretung Luxemburgs mittelst einer angemessenen

Kompensation oder auf andere Weise zu bestimmen. Z^r Erleichterung dieserTranS- aktion wird Frankreich die allsallsigen Gelvkosten übernehmen. Art. 3. Frankreich wird sich einer Union des Nord bundeS mit den Südstaaten unter Ausschluß Oester- reichS nickt widersetzen. Diese Union könnte aus ein gemeinsames Parlament bastrt, dabei jedoch die Souveränität der Genannten in angemessener Weise respektirt werden. Art. 4. Falls Frankreich durch Umstände ver anlaßt wäre, seine Truppen in Belgien einmarschiren

zu lassen oder dasselbe zu erobern, wird Preußen Frankreich mit Waffen zu Land und Waffer unter stützen gegen jede Macht, welche bei dieser Even tualität Frankreich den Krieg erklären würde. Art. 5. Zur Sicherung der Ausführung vor stehender Bedingungen schließen Frankreich und Preußen ein Schutz- und Trutzbündniß, unv garan- tiren sich gegens-.iUg ihr Gebiet. Berlin, 26. Juli. Wegen des morgigen außer- ordentlichen allgemeinen Bettageö erscheinen keine Blätter. Im preußischen Hauptquartier

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 01.08.1864
Umfang: 6
an der Ausrichtigkeit der französischen Politik im Geheimen verbreitet, wer eS ist, der ausS Neue Mißtrauen zwischen Deutschland und Frankreich zu säen bemüht ist. Die Beantwortung dieser Fragen führt unS immer wieder aus die Politik jener Eoterie hin, welche wir bald mit der Reaktion liebäugeln, bald Arm in Arm mit Garibaldi ftolziren sahen, aber die beharrlich den Zweck im Auge hat, in den Verwicklun gen auf den Kontinent ihre Schwäche zu verdecken und ihre Verlorne Macht wieder zu gewinnen

.' — Wie sehr sich die Preußen in dem eroberten Schleswig heimisch fühlen, beweist so recht schlagend folgende Mittheilung aus der Stadt Schleswig vom 25. Juli: „Auf Anordnung der hiesigen Kommandantur find sämmtliche Schilderhäuser hierselbst mit den preußischen Nationalfarben angestrichen.' Frankreich» Die heutigen französischen Blätter rechtfertigen die Vermuthung, daß man die ersten Nachrichten über die hiesige Konferenz von Paris erhalten, und daß man daselbst über die Haltung der jedenfalls unter französi schem

NS« Die „France' bringt heule einen großen Artikel über die europäischen Koalitionen an der Spitze des Blatte», in welchem sie zu beweisen sucht, daß die Koalition der Nordmächte ihren Grund in der Wechselseitigkeit der Interessen in Schleswig-Holstein, Venetien und Polen habe, daß ihr Charakter aber kein drohender sei, daher diese Koalition Frankreich erst dann berühren könnte, wenn sie zu einer Störung des europäischen Gleich gewichtes führen würde. Dasselbe Blatt dementirt heute die Nachricht

, weil sie die wahrscheinlichste von allen und durch gewisse Symptome gerechtfertigt wird. Es heißt nämlich, der König der Belgier wolle eine Annäherung zwischen England und Frankreich anzubahnen versuchen, deren Beziehungen, wie alle Welt weiß, in letzterer Zeit sehr erkaltet sind. Großbritannien. London, 25. Juli. Die französisch-englische Allianz wird heute von der „Morningpost' in einem Leitartikel gefeiert, der Folgendes vorbringt: „Der natürlichste Verbündete für England, „beginnt die „Morningpost,' „ist Frankreich

, und der natürlichste Verbündete für Frankreich ist England. Daß beide Völker nicht immer innige Freunde waren, entsprang aus künstlichen Ver hältnissen. Jedes der beiden Länder ist stark in dem, waS das andere nicht eisersüchtig machen kann. In beiden steht die Bildung höher und ist das FreiheitS- gesühl stärker als in jedem andern Lande Europa'S. Die große Armee Frankreichs, die erste der Welt und eine Nothwendigkeit für das Land um seiner geogra phischen Lage willen, ist für uns nicht gefährlich, weil die See

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 22.10.1864
Umfang: 8
a. M. Wollzeile Nr. 22. 2^2 Innsbruck, Samstag den SS Oktober. 1864. Uebersicht. Amtlicher Th eis. Nichtamtlicher Theil. Wien, Zeitungsschaü. Grönländer. Krakau. — AuS Serbien, die Kar. lowitzer Synode. Deutschland. Berlin, die österreichische Zeitung über die preußisch-französischen Verbandlungen. Die österr. Truppen in den Herzvgthümern. Herr v. Bismarck. Inkorporation LauenburgS. ^Frankreich. Paris, zur Situation. Straßburg, die Reise der russischen Majestäten. Italien. Turin, die Verlegung der Hauptstadt

die „Const. Oest. Z.', an dem Bestehen einer Convention, die zu Carlsbad gezeichnet worden sein soll, nie glauben können; das ganze Faktum wird übrigens auch von kompetenter Seite vollständig in Abrede gestellt. Ruß. landS Verhalten in letzter Zeit, sein Hinüberschielen nach Frankreich, seine Versuche, den vor einem Jahre in Paris abgerissenen Freundfchaftöfaden wieder anzu knüpfen, widersprechen übrigens einem solchen Faktum, wie cS diese CarlSbader Convention sein sollte, durch weg. ES sind, fährt

Lehren die Hinneigung zu Frankreich verloren, während Hr. v. Bud berg gegenwärtig Hauplvertreter der russisch-französischen Allianz ist. Die Vorgänge in Schwalbach haben ge zeigt, wo die Gegnerschaft Frankreichs am russischen Hofe ihren Mittelpunkt hat. Sie zählt jedoch nichts destoweniger in den einflußreichen Kreisen Petersburg eine zahlreiche Schaar von Anhängern. Ist unter so brwandten Umständen nicht zu erwarten, daß Rußland ein ernstliches Bündniß eingehen wurde, welches seine Spitze

auch nur mitunter gegen Frankreich kehren könnte. l°./vare -S and-re-fti>S von jeder Regierung unklug. w.t Rußland e,n Bundn.ß einzugehen, das unS wohl in Konflikt mit Frankreich bringen, für uns selbst aber Vom geringen Nutzen sein könnte. Die in Kissingen vereinbarte und in Carlöbad unterzeichn -te Convention gehört offenbar zu den Nebelgebilven. Das „Fremvenblalt' schreibt: Die „Verständigung' mit Frankreich nimmt, wie man uns versichert, den be friedigendsten Verlauf. Von Selten Frankreichs' wird uns weder

V. und Franz I.. sowie die furchtbaren Kriege Oesterreichs mit der Republik und dem Imperialismus Frankreich'S. Ec weiß, welche Macht gebrochen werden müßte, bis. Oesterreich zur Kapitulation gezwungen werden könnte, und er ist nicht im Klaren, ob ihm daS gelingen würde, und wenn eö ihm gelingen könnte, so fragt eS sich für Frankreich, ob dieses Ziel in seinen Interessen liegt, und ob der Zweck dem Aufwand der kolossalen Mittel entspricht. Kaiser Napoleon erstrebt vielmehr aufrichtig die Freund schaft

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 20.06.1861
Umfang: 6
, daß Frankreich das rvinische Ge biet vorlänfig nicht räumen wolle,. .den. Schluß ziehen.- zu dürfen, daß die Gerüchte von der bevorstehenden Anerkennung Italiens dnrch Frankreich ungegründet sind. Ich glaube jedoch, gestützt auf sickere, Mitthei lungen, daß sich die Allg. Ztg. irrt. Auch, läßt, es sich recht gut denken, daß Frankreich Italien aner kennt, ohne feine Position in Rom aufzugeben. Die Turiner Ztg. hat ja bereits die Nachricht der Aner kennung, gebracht. Letztere ist für Frankreich

der an Frankreich in der Anerkeiinnngsfrage zn leistenden Entschädigllng nothwendiger Weise entstehen wird, dann wird man an die Lösung der römischen Frage gehen. Was die in neuester Zeit zwischen Frankreich und ' Noin stattgehabten Verhandlungen betrifft, so liaben dieselben, keinen Erfolg gehabt. Anf alle Vor schläge hat die römische Regierung nur eine Antwort, daß sie sich in keine Verhandlungen einlassen könne, so lauge die dem Kirchenstaate wider alles Recht ent rissenen Provinzen nicht zurückerstattet

seien. Es hieße in. der That den Nanb anerkennen und saiiktioin'ren, wenn man von diesem Grundsätze abweichen würde. It. Berlin, 17.Juni. Das Gerücht von der bevor stehenden oder bereits erfolgten Anerkennung des „Königreichs Italien' durch Frankreich erhält sich und beschäftigt alle Kreise *). In sonst wohlunter richteten Kreisen begegnet man der entgegengesetzten Angabe, woraus man schließen möchte, daß man in J,l minie, weile laut »iesiern gcl'ruchtcr teleg,-. N.iltirickt i> reit? e,fol.k

der. Annerionen^dem Frieden von Zürich den (^iladc»stoß/glbt> Die ö^errcichische Dsplo- ' matle niacht sich kciuc Jllnsioiifn,''sie',betrachtss^die' eventuelle Anerkennung des .'„KomArei^sS' Ztaii'cn' -. durch Frankreich als den ersten Schritten eniein zwei-' ten Kriege, den Oesterreich zu begehen haizeii würde).... 'odgleicti Frankreich in diesem An^csil^ickc^den Sch^ feiiibseliger Llbsichtcn^verincideil^ wird. ' Dies fül^rt/uns. zn' der^ Forinel, deren .Frankreich ''^ch' beykenei

, souderu durch die Eouferenz gewählt werde. Beides ist zurückgewiesen worden, das Indi- genat ist nicht erforderlich nnd der Sultan ernennt den Ehef des Gebirges^ Allerdings geschah es iin'Ein- verständnisse mit Frankreich, daß die einheitliche Ge walt angenommen wurde, aber es ist nicht weniger wahr, daß sich Frankreich ursprünglich für den Vor schlag Stußlands, zwei Kaimakams,! einen griechischen und ciiieu katholischen, zu ernennen, erklärt hätte; erst als England sich dem widersetzte, plaidirte

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 29.07.1870
Umfang: 4
diese Eröffnungen des franzö sischen Ministers des Auswärtigen als unwahr in Abrede stellen. Das Pariser Kabinet trat aber seinerseits für seine Behauptung den Beweis der Wahrheit an. Bismark war also hier geschlagen. In Berlin fühlte man das Unangenehme dieser Enthüllungen, doch Bis mark holte weiter aus, um auf seinen Gegner einen kräftigeren Schlag zu führen. Die Londoner Times brachte Enthüllungen über einen Offensiv- und Defensivvertrag, den Frankreich während des LuxemburgerstreiteS Preußen angetragen

habe und kürzlich abermals als Preis des Friedens antragen ließ. Das Wesen die ses von Frankreich angebotenen Traktates kennen unsere Leser aus aus dem Nachtrage der Nr. 158 dieser Blätter. Die hochoffiziöse „Korrespondance de Berlin" nun bestätigt die von der „Times" gebrachten Mittheilungen über die vvn Frankreich Preußen angebotene Defensiv- und ' Offensiv-Allianz und fügt hinzu, der Vertragsentwurf, ge schrieben von der Hand Beneoetti's, befinde sich im auswärtigen Amte des Nordbundes. Schon vor dem Kriege

im Jahre 1866 habe Frankreich Preußen eine Allianz ange- ~ boten mit dem Versprechen, ebenfalls Oesterreich den Krieg zu er klären und es mit 300.000 Mann anzugreifen, wenn Preußen ver schiedene Gebietsabiretungen am linken Rheinufer zugestehen wolle. ' Im Interesse des Friedens habe das Berliner Kabinet sich darauf * beschränkt, die französisch?» Anerbietungen zurückzuweisen, ohne da- , von weitere Kunde zu geben. Heute scheine der Augenblick ge- ' kommen, um eine Politik zu demaskiren

, welche sich durch sich 1 selbst richtet. Die „Correspondance" läßt darauf den Wortlaut des * Vertragsentwurfes folgen. Derselbe enthält fünf Artikel. Art. 1. 3 Frankreich anerkennt die von Preußen durch den Krieg im Jahre i 1866 gemachten Eroberungen, sowie alle getroffenen oder noch zu ^ treffenden Arrangements für die Herstellung des norddeutschen Bun- 1 des und verpflichtet sich, seine Stütze zur Konservirung dieses Wer- kes zu leihen. Art. 2. Preußen verspricht Frankreich die Erwer- > bung Luxemburgs zu erleichtern

und zu diesem Zwecke in Verhand- - lungen mit dem König von Holland zu treten, um ihn zur Ab- ' tretung Luxemburgs mittelst einer angemessenen Kompensation oder ^ auf andere Weise zu bestimmen. Zur Erleichterung dieser Trans- > aklion wird Frankreich die allfallsigen Geldkosten übernehmen. J Art. 3. Frankreich wird sich einer Union des Nordbundcs mit den ! Südstaaten unter Ausschluß Oesterreichs nicht widersetzen. Diese > Union könnte auf ein gemeinsames Parlament basirt, dabei jedoch s die Souveränität

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.04.1867
Umfang: 6
» Torpedos, einer Er« findung des pensionirten Fregattenkapitäns LnpiS an gestellt werden. Die frühern Ebner'schen Torpedos haben den Erwartungen nicht entsprochen. Die Auf merksamkeit, die man jetzt unserer Küstenvertheidigung zuwendet, beweist, daß Oesterreich den Ernst der Lage nicht verkennt, und kommt es zwischen Frankreich und Deutschland zum Krieg, so wird Oesterreich berufen sein zu Lande beinahe ganz allein den Anprall Nuß lands gegen die illyrische Halbinsel aufzuhalten, und wahrscheinlich

an Preußen. Die „Nordd. Allg. Ztg.- fügt h'nzu: Die Verbreitung dieses Gerüchtes verfolge die Tendenz, die Gemüther in Frankreich gegen Preu ßen aufzuregen; die nationale Politik Preußens habe kein Interesse, polische Territorien zu erwerben. Dasselbe Blatt meldet: Die Einberufung des Land tages wird möglichst beschleunigt, da die Bundesver fassung die Nothwendigkeit von Aenderungen der preu ßischen Verfassung involvirt, wozu eine zweimalige Ab stimmung mit einem dreiwöchentlichen Intervalle ver

fassungsmäßig erforderlich ist. Hamburg, 13. April. Der „Börsenhalle' wird aus Paris geschrieben: Fürst Metternich habe den Marquis de Mouslier in graziösester Weise der Aner kennung des französischen Standpunktes in der Luxem burger Frage von «eite Oesterreichs versichert. (?) Andererseits mißtraue das Tuilerienkabinet der Haltung Rußlands und Nordamerika'?. Frankreich. Paris, 12. April. Die politische Lage ist zu ernst, als daß ich dieselbe mit Stillschweigen übergehen könnte. Es handelt

sich nicht um ein paar Quadrat- meilen, nicht um die MO.Vlll) Einwohner von Luxem burg, sondern einfach um die Erhaltung der politischen Präponderanz. welche Frankreich bisher inne gehabt hatte. An Luxemburg kommt nun die Frage zur Ent scheidung; wäre es nicht dieser Grund, so wäre es ein anderer. Schon lange, ehe das Publikum von der Luxemburger Frage überhaupt etwas erfuhr, sprach jeder Franzose von einem Kriege mit Deutschland. Wenn man den Einzelnen fragte, aber weßhalb, so antwortete er: l'vplnlcm nnlinngle

hat man die Pariser Studenten veranlaßt, ihren deutschen Eommilitonen zu schreiben, daß jeder Krieg verabscheuungSwürdig sei. Die diplomatischen Verhandlungen hat Frankreich mit einer Befragung der Garanten der Verträge von 1839, Oesterreich, Nußland und England, eingeleitet, und nur zwei Fragen hingestellt: 1. Hat der König von Holland das Recht, Luxem burg frei zu veräußern. 2. Hat Preußen das Recht, nach Auflösung des deutschen Bundes, in Luxemburg noch Garnison zu halten? Beide Fragen werden, so viet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.06.1862
Umfang: 6
hat, so daß der nach Italic» geschickte Willkomm und der durch aus gerechtfertigte deutsche Unwille darüber hoffentlich gegenstandslos werden, und Einigung stattfinden kann. Hannover, ZV. Mai. Depiitirtenkanimer: Die ministerielle Majorität verweigerte v. Bothmers Ur- amrag, die Wiedcrznlassung der liberalen Ermiuister in der Ständeversammlnng betreffend, zu berathen. Frankreich. Paris, 23. Mai. Das Schreiben des Königs Victor Emmanuel an den Kaiser, welches der Prinz von Savoyen-Carignan überbracht hat, brachte

bleibt. Wenn ein con- tinentaler Zeitungsleser so urtheilen sollte, so würde dieß nicht im Geringsten wundernehmen. Heute be schweren sich „Globe' und „M. Post', beide als Re gierungsorgane accreditirt, über den Conventionsbruch,, den Frankreich begangen haben soll; morgen ermnthigen „Times', „Sat. Review' und ähnliche Blätter, welche Privatinspirationen aus Cambridge-House zu beziehen pflegen, den Kaiser der Franzosen in seiner Civilisa tionscampagne und geben ihm sogar nicht undeutlich den gewiß

willkommenen Rath, das zn erobernde Reich lieber für sich selbst zu behalten, anstatt es dem Erz herzog Maximilian zu geben. Der Gedanke, Frank reich Amerika und Amerika Frankreich über den Hals zu schicken, und so die überflüssige Energie, welche beide Nationen besitzen und oft zur Beunruhigung ihrer Nachbarn anzuwenden Miene machen, zu loka- lisiren, muß für einen Engländer, der einen guten Spaß liebt, wie Lord Palmerston, unwiderstehlich sein. Wenn die wiederhergestellte Union hinlängliche

Be schäftigung für ihre Eifersucht und Zanksucht an der Südgränze findet, so wird sie Canada im Norden ungeschoren lassen, und wenn Frankreich seinen Civilt- sationSberuf jenseits des atlantischen Oceans ausführen will, so wird es dazu so viel Geld, Heldenmuth, Aus dauer, Soldaten und Kriegsschiffe nöthig haben, daß ihm kein Material zu Civilisationsoperationen dies seits deö Meers übrig bleibt. Die boshafte Ironie, womit die „Times' Frankreich, das mit dem vor der Thüre gelegenen Algier nicht einmal fertig

werden kann. Glück wünscht, daß es in Merico ein würdiges Feld für seine Eolonisationskrast gefunden habe, trägt zu sehr einen Palmerston'schen Charakter an sich, als daß wir in ihr einen Gegensatz zur Kabinetspolitik zu sehen brauchten. Wir können uns sehr wohl vor- ' stellen, wie ein humoristischer Mensch, gleich unserm Premier, sich vor Vergnügen die Hände reibt, wenn er sich daS Bild: wie Frankreich, der Civilisation und Ordnung, also der kaiserlichen Phrase zu liebe, sich anschickt den mericanischen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1862
Umfang: 8
und Euren gewesen und noch sein mögen. Jedenfalls aber scheinen derartige sana- tische Anathemata, wie sie die „Karlsruher Zeitung' gegen die Bundesresonnanträge und deren Urheber schleudert, eine der seltsamsten Zukunfts-Ouvertüren, wenn wirklich, wie inspirirte Notizen vermuthen lassen, die heutige badische Politik sich sür berufen hält, in den Differenzen zwischen den Zollvereinsstaaten und Preußen eine Vermittlerrolle in Anspruch zu nehmen. (DonaU'Ztg.) Frankreich. Paris, 27. Aug. Wie man der »Kölnischen Zeitung' schreibt

, erzählt man sich in der Brüsseler diplomatischen Welt, daß der Einfluß der Kaiserin Eugenie maßgebend sei. Sie hat dem Kaiser aus drücklich gedreht, sie würde sich einLeid zufügen, falls Frankreich den Papst im Stiche lasse. — Man glaubt, der Kaiser suche durch sein Verbleiben im Lager di plomatischen Erörterungen zu entgehen. Paris, 27. August. Es herrscht in den hiesigen politischen Kreisen fortwährend dieselbe Ungewißheit über die wahren Absichten des Kaisers Angesichts der Krisis in Italien

zu sein, im Gegentheil, wie seine gegenwärtige Haltung an den ganzen Der- folg seiner Politik seit 12 Jahren anknüpft.« Daraus werde klug, wer kann. Aufgefallen ist mir, daß diese Erklärung der „France' um einen Tag älter ist, als nachstehende Bemerkungen der „DebatS' und deS „Siöcle.' In einem Augenblicke, wo die Möglichkeit eines Konflikts zwischen Frankreich und England in Italien näher liegt als je, scheint ein Artikel der „France' mit der Ueberschrift: „Die Beziehungen zwischen Frank reich und England

' und der Unterschrift des Sena tors Goulhot de St. Germain nicht ohne Bedeutung. Der Artikel wiederholt den in französischen Journalen schon so oft gegen England geschleuderten Borwurf, es nähre durch übertriebene und unnöthige Rüstungen in der Bevölkerung einen Geist der Feindseligkeit gegen Frankreich, welcher den Keim zu den schrecklichsten Verwicklungen in sich trage, und fordert England, nachdem er ihm alle seine Rüstungen, seine Schiffe, deren es zwanzig mehr besitze, als alle Nationen Eu ropa's zusammen

, seine Panzerschiffe mit einem Ton nengehalt von 106.000 gegen 60.000 französische, seine 76.000 Marinesoldaten gegen 45.000 französische, die 400,000 Matrosen seiner Handelsflotte gegen die 156.000 Frankreichs und endlich seine reguläre Armee von 200.000 Mann, sammt seinen 2VV.VW Freiwilli gen vorgerechnet hat, auf, sich lieber mit Frankreich in dem Bestreben zu einigen, den Zustand der Auf regung in der Gesellschaft zu beruhigen und die Aera der Revolutionen sür immer zu schließen. Nebenbei begeht der Artikel

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 19.08.1867
Umfang: 6
Consuln innerhalb sss des Bundesgebiets, eines über NationalitätS-Seeschiffe, ferner eine Maß- und GewichtSordnung. Die Ein bringung anderweitiger Vorlagen ist nicht ausge schlossen. O» Pnris. II). Aug. (Die Stimmung in Frankreich.) Kaum scheint die Austragung des Luxemburger Streites dir Stimmung etwas beruhigt zu haben, so beginnen die Streitigkeiten in Betreff der von Preußen an Dänemark abzutretenden nordschles- wig'scken Distrikte nach der Meinung des Auslandes einen solchen Charakier

in Frankreich anzunehmen, daß man Auswärts von nichts, als dem Kriege spricht. Hatte die Furcht etwas nachgelassen, so scheint dir Salzburger Kaiser-Zusammenkunft ihr neue Nahrung zu geben. Man macht sich schnell den Satz zurecht: „Frankreich muß, um seine besondere Stellung in .Europa ausrecht zu erhalten. Preußen demüthigen, es .hat den Anlaß zur Einmischung in der bisher ver zögerten Ausführung des Prager Friedens, so weit sie .Dänemark betrifft, gefunden, und es ist nichts natür licher

, als daß der Kaiser persönlich in Salzburg den „ihm gceignetst erscheinenden Bundesgenossen, den „Kaiser Franz Josef zu gewinnen sucht.' Fügt man noch hinzu: „daß der Kaiser Napoleon nothwendig „seine besondere Stellung in Europa zur Erhaltung „seines eigenen Thrones braucht, da fein ganzes per- „fönliches Regiment in Frankreich darauf und nament- „lich auf das Ausweisen von Erfolgen beruhe', so ist man mit der Schilderung der augenblicklichen Lage fertig und halt den Krieg für so unvermeidlich, als zwei

Gefühl gelten lassen, daß das Land menschenarm fei und es feiner eigenen Kräfte. bedürfe. Seit der Re volution hat Frankreich an Menschen mehr verloren, als jedes andere Land. Die Gebeinr seiner Kinder liegen in ganz Europa und in Afrika zerstreut. Wäh rend England sich Soldaten zu kaufen weiß, ficht Frankreich alle feine Schlachten mit eigenem Blut. Die LVer und 3ver Jahre, welche fast alle anderen Natio nen wieder zu vollen und frischen Menfchenkräslen brachten, zapsten Frankreich fortdauernd

3 Kinder. Es ist bekannt, daß in Berlin ein Abgeordneter Hr. v. Kirchmann in einem der BezirkSvercinc einen Vortrag über dieses Thema gehalten und diesen Familienznstand als einen höchst bencidenswerthen hingestellt hat. Mit seinen französi schen Kollegen dürfte er in starken Konflikt darüber gerathen. Frankreich steht daher unter den Staaten gleicher Knlturentwicklung, wie Oesterreich, dem übrigen Deutschland, Italien, England, als das schlechtbe- völkeitfte Land da. obwohl es in feiner Hauptstadt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.11.1866
Umfang: 6
Oesterreichs mit Frankreich. Was die erstere betrifft, so läßt sich nicht verkennen, daß die Beziehungen zwi schen den Höfen von Berlin und St. Petersburg täglich inniger zu werden scheinen. Wenn auch bis zu einem förmlichen Büudniß noch ein weiter Weg sein dürste, so liegt dasselbe doch nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit und cS wird Niemanden überraschen, eines Tages zu vernehmen, daß in der That zwischen den beiden nordischen Nachbarn ein enger Bund zu Schutz und Trutz geschlossen worden sei

. Als das natur- geinäßeste Gegengewicht eines solchen Bundes erscheint wohl eine Allianz zwischen Frankreich und Oesterreich. Dieselbe hat denn auch bereits vielseitig Befürwortung gesunden. Entschiedener als irgendwo wird dieselbe in der fran zösischen Broschüre verfochten, die in den jüngsten Tagen unter der Pariser Firma Dentn bei Zamarski in Wien gedruckt worden ist. — Der Verfasser dieser Broschüre perhorreScirt mit aller Energie den Rathschlag, daß Oesterreich sich gegenwärtig von allen äußern Händeln

sich schon jetzt seine Allianzen sichern. Von allen möglichen Allianzen erklärt der Ver fasser nur einzig und allein jene mit Frankreich als ersprießlich für Oesterreich. Er sagt diessallS: Frank reich braucht Oesterreich, sowie Oesterreich Frankreichs zur Lösung aller schwebenden großen europäischen Fragen bedarf. Eines ohne das andere vermag nichts, als höchstens fruchtlose Kriege hervorrufen ; beide durch eine Allianz vereint, können auf leichte Weise Mitteleuropa beherrschen und die unruhigen

Nationen zum Frieden nöthigen. Sehen wir einmal, was Oestereich bei einer Allianz mit Frankreich zu gewinnen oder zu verlieren hat. Vor Allem, was will, was muß Oesterreich ernstlich wollen, nach all' den Umstaltungen, welche die Karte von Mitteleuropa erfahren hat, und in Voraussicht der Ereignisse, die sie noch weiter umstalten können? Wir wollen hier nicht sagen, waS Frankreich will, denn Jedermann weiß dies. Was aber Oesterreich betrifft, so muß eS jedenfalls feinen Rang als deutsche Großmacht

, oder um uns des von Napoleon III. ge brauchten Ausdrucks zu bedienen, seine „große Stellung in Deutschland' wieder gewinnen wollen; es muß Deutschland auf etwas Festerem, Stärkerem und Dauerhafterem wieder ausrichten wollen, damit der Ehr geiz überall durch ein weises Gleichgewicht der Kräfte in Schranken gehalten werde; es muß überdies sehr ernstlich wollen, daß die polnische Frage ohne eS und gegen es weder angeregt noch gelöst werde, sei eS durch eine Entente zwischen Frankreich und Preußen, sei

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 27.10.1862
Umfang: 6
muß hältnissen Frankreichs einzig möglich und nothwendig, würde zugegeben werden, daß Frankreich Belgien und die Rhein- aber Deutschland und Oesterreich mit dem gänzlichen volks länder braucht, um England die industrielle Hegenionie über | wirtschaftlichen und politischen Ruin bedrohen. — Denn die Erde streitig zu machen. Wenn Belgien und die preu- jj weil der Zollverein und Oesterreich in der Entwicklung der ßischen Kohlen- und Eisendistrikte in erster Reihe als fran- l Baumwollen

- u. Metallindustrie noch nicht genug vorgeschrit- zösische Appertinnenzen bezeichnet werden, so ist hier eigent- i ten sind, uni England und Frankreich gegenüber einigermassen lich die Nothdurft der Beweggrund, die Gloire ist nur Lock- l ebenbürtig dazustehen, so würden der deutsche Zollverein und mittel. Die Eroberung des linken Rheinufers ist nicht bloß Oesterreich bei offener Grenze und ohne hinreichenden Zoll eitel Gelüste eines ehrgeizigen Mannes, sondern das un- f schütz der wohlfeilen Massenproduktion

Englands erliegen verrückte Ziel der französischen Politik, welches französische \ und von Frankreich in der Industrie seiner und geschmack- Staatsmänner und das französische Volk in dem Maße beschäf- ]voller Glas- u. Porzellanwaaren, der Kattune, Seide u. aller tigen wird, je größer mit jedem Tage die Bedeutung von | Modeartikel und Kunstwaaren erdrückt, ja auch in Weinen Kohle und Eisen wird. Wie einst um den Niebelungenhort, und Luxusgenüssen geschädigt werden. Dem volkswirthschaft- so wird und muß

zwischen Frankreich, Belgien und Deutsch- lichen Ruin würde der politische rasch folgen. Die erschüt- land der Kampf um die Rheinkohlen und das Rheineisen \ terte und theilweise vernichtete Industrie macht im Zollverein entbrennen. Deutschland, das geeinigte, das ganze wie in Oesterreich die Steuerkraft versiegen. Preußen be- Oe st erreich miteinbegriffen, muß wachen und sich l zieht sein großes Einkommen ans den industriellen Rhein- den Schatz nicht ablisten lassen. Die Gelegenheit zu jj ländern, aus Schlesien

, die Familienpolitik, die er von seinem großen ( gehobenen Industrie zu hoffen hat, würde finanziell Onkel geerbt hat, so sehr verläugnete, daß er statt der alten jj verbluten. Nach dieser finanziellen Schwächung Oesterreichs Kontinentalsperre den Engländern die Grenzen Frankreichs - und der Zollvereinsländer würde Frankreich die Eroberung öffnet und die Mission übernimmt, auch die Zollgrenzen von I der Rheingrenze nebst Zugehör leicht bewerkstelligen können. Deutschland und Oesterreich zu öffnen. Frankreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 27.07.1870
Umfang: 6
, und Schlach tenruf nicht so viele Völker in Aufregung versetzen. Auch daS bei diesem Anlasse abgehaltene Scheiben schießen, das zwei Tage dauerte, zog Deutsche und Italiener an. ÄViett» 23. Juli. Die Proklamation Napoleons an die Franzosen, schreibt das „Fr.-Bl.', enthält die erste ofsicielle Andeutung über die Ziele, die Frankreich durch den Krieg erstrebt. Nach der gegen über den offenkundigen Thatsachen etwas gewagten Behauptung, daß Frankreich nicht gegen Deutschland Krieg führe, dessen Unabhängigkeit

der französischen Chauvinisten, deren Politik jetzt, wie es scheint, von der französischen Regierung acceptirt wird. Und wie lassen sich solche Pläne mit der Achtung Vereinigen, welche Frankreich der Unabhängigkeit Deutschlands zu zollen vorgibt. Das ist der Punkt, wo sich die österreichische Politik von der französischen trennt, trennen muß. Frank- reich will die Erniedrigung vicht allein Preußens, sondern Deutschlands, Oesterreich wünscht die Er starkung Deutschlands, an welches die glorreichsten Traditionen

unseres Kaiserhauses, eine durch Jahr hunderte bestandene Zusammengehörigkeit, die na tionalen Sympathien des größten und bedeutendsten österreichischen VolisstammeS und daS Interesse der Monarchie uns knüpfen. Frankreich sieht mit Un- muth, mit Eifersucht daS militärische Uebergewicht Preußens sich befestigen. Oesterreich hat den Aus schluß auS Deuischland mit Schmerz empfunden, weil eS sehen mußte, daß die HauSpolitik der Hohen- zollern daS gemeinsame Vaterland in eine verderb liche Richtung drängt

. Oesterreich bekämpfte jene Hohenzollern'sche HauSpolitik um Deutschlands willen, Frankreich wirst sich auf Preußen, weil eS in Preußen Deutschland tödtlich zu verwunden hofft. Wir haben um unsere Stellung in Deutschland einen Verzweif- lungSkampf gekämpft, weil wir uns nicht hinaus drängen lassen wollten aus dem nationalen Verbände mit dem deutschen Volke, Frankreich aber hat ruhig zugeschen, als Preußen uns verdrängte und sich erst in's Mittel gelegt, als die Uebermacht Preußens auch ihm gefährlich

zu werden begann. Preußen hat Oesterreich ans Deutschland hinausgestoßen, daS war Frankreich recht, denn Deutschland verlor so die eine seiner militärischen Schutzmächte. Nun soll die zwtile militärische Vormacht Deutschlands getroffen werden, damit der kümmerliche Rest von Deutschland sich vor dem triumphirenden Frankreich im Staube krümme. Oesterreich hat alle Ursache auf seinerHuth zu sein, und in der vorsichtigen, beobachtenden, nach allen Seiten freien Neutralität, die seine einsichtsvollen Staatsmänner

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1864
Umfang: 6
«. Zur handelspolitischen Frage. Deutsch land. Kolding. Zigeunerkapelle des Prinzen Friedrich Karl. Frankreich. Paris, die Reise deS Kaisers Franz Joses nach Ungarn. Truprensendungen nach Algier. AuS einer Broschüre von Eugene Pelletan. «Spanien. Madrid, Ernennungen. Rüstungen. Großbritannien. London, Prinz Humbert. Au« Neuseeland. Italien. Turin, Einberufung der Kammern. Gerücht über die Verlegung der Hauptstadt. — Rom. da< große Schuldbuch. Mußland. Herstellung der Ruhe in Polen. Türkei. Konstantinopel, Synode

LandeSgcneralkommandant Graf Coronini, der Herr Hofkanzler und mehrere Edel leute geladen waren. AuS Wien vom 2V. Sept. wird der „Allg. Ztg.' geschrieben: ES war in der italienischen und in der fran zösischen Presse zu viel die Rede davon, daß zwischen Italien und Frankreich Unterhandlungen über die künf tige Stellung RomS schwebten, als das eS erlaubt schien, diese Kunde auf die leichte Achsel zu nehmen. Im Augen, blick läuft hier aus guter Quelle die Meldung ein, daß am 15. d. M. ein Bertrag von Drouin de LhuyS, Nigra

und Pepoli unterzeichnet wurde, womit die Räu. mung RomS binnen 2 Jihren beschlossen ist. Dieselbe soll allmählich erfolgen. Pepoli brachte am 16. daS VertragSduplikat nach Turin. Die Quelle dieser Mit theilungen ist wohl verläßlich, und eS liegt aus der Hand, daß Oesterreich ein ernstes, dringendes Interesse hat, diese Vorgänge mit größter Ausme»ksamkeit zu begleiten. Man dürfte kaum irren, wenn man darin unter anderm auch den natürlichen Rückschlag gegen die Frankreich gegenüber merklich erkaltete

Politik Oesterreichs erblicki. Iemebr die deutsch-dänische Frage von der Tcene weicht, desto ungestümer drängt sich auf derselben die italienische vor. AIS sicher mögen Sie ansehen, daß in der letzten Zeit weder von italienischer noch von französischer Seite hier die geringste Anregung erfolgte, Oesterreich möge daS Königreich Italien anerkennen. Man hört indessen, daß im französischen Kabinet Stimmen sth vernehmen ließen: wenn Oesterreich Koncessionen in der HandelS- srage von Frankreich erlangen

über die Prager Zollbefpre- chungen lauten bis jetzt günstig, — natürlich insofcrne Oesterreich seine Ansprüche bedeutend ermäßigt hat und nicht mehr die Durchführung deS französischen Handels vertrages zu verhindern sucht. Ueber die Haltung Frank reichs lauten die Berichte sehr abweichend. So viel wir erfahren, wird Frankreich, wie vorauszusehen, in die ein fache Modifikation deS Art. 31 nicht willigen; dagegen scheint eS bereit zu sein, gewissen Koncessionen, welche Preußen Oesterreich

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