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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 16
Datum: 02.05.1909
Umfang: 16
die Volksbank. Telephon Nr. 380 Telegramm-Adresse; Volksbank, Innsbruck Postsparkassen-Konto Nr. 71410 BuchdniGM R. I M. Icnny, Innsbruck empfiehlt sich zur Herstellung sämtlicher Druckarbeiten. gesellschaft den von Navarra abgelegen, hat man nichts sonders, so würdig zu sehen, angestellt, nur etliche gar prächtige ringelrennen und tanze. In solcher Zeit hat man nicht gespürt oder ver merkt, daß der König aus Frankreich dem König votr Navarra und anderen Hugenoten feind und unhold wäre

; sondern es hat das ansehen gehabt, daß er ihnen sonderlich aber dem Admiral uttd den snrnemsten Huge- notett, so hievor ein Iguete Zeit lang zu Paris sich sicher aufhielten, >ganz wol geneigt sey, also daß auch der gemein Pofel klagend hin uttd wieder saget, es würde der König von Frankreich gar hugenotisch werden, besonders weil er erst treulich dem Admiral uttd seinen bluetsverwandten ansehnliche Renten uttd gälten von einer Abtey geschenkt und deputiert hätte. Ueberdies hat er auch in Picardia viel Kriegsvolk

und alle fürneme Hugenoten gleichsam auf einmal in einem trez zusammenbringen, ausfischen uttd aufreiben und wegen ihnen als halsstar rigen ketzern kein eid, kein rrcit und glauben ansehien sötte, welcher Rathschlag sürnemlich von Rom durch attleitung des Cardittals vott Lothringett uttd der Guis sianischen Faction herkömtnen. Es hatte der Köttig aus Frankreich hievor ge- meinlich öffentlich tafeln gehalten, aber den 15. August hat er angefangen solches zu unterlassen, auch besohlen, man solle nunmehr

, doch von dem 15. August an hat man sie durch die daselbst verordnete Trabanten gemeiulich abgewiesen, und ihnen den zuegang zu demselbigen ort schwerlich gestatten -Wüllen. Wenig tag zuvor,, als der Admi ral in arm geschossen, hat der König in Frankreich in seinem Palast allerlei) kürzweil, sonderlich aber einen schönen tanz bey nächtlicher weil angerichtet, welchen zu sehen gar viel teutsche Scholaren von der Universität zugleich ntit einattd und auf einmal mit vielen wind- lichtern in den königlichen Hof kommen

sind. Die fran zösische Guardi hatten sie aber nit einlassen wollen, darüber etliche unter ihnen, die vielleicht ettvas beweint waren, sehr murreten, bis sie Lucas Geizkosler, so damals mit ihnen gangen, mit hilf des Herrn Paul von Welsperg, auch' Herrn Gerhart von Kestlon und etlicher Meißnischer Edelleut, so mit ihnen von Straß burg aus in Frankreich gezogen, gestillt und von ihrer Unbescheidenheit abgewiesen. Die Schotten in des König Guardi macheten sich aber gar unnüz und gaben dem König zu verstehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.09.1935
Umfang: 16
des Völkerbundes. „Wir erfreuen uns einer engen Zusammenarbeit mit Großbritannien in der Verteidigung des Friedens und zum Schutze Europas. Ich erkläre, baß ich bei den äußersten Bemühungen des Völ kerbundes, eine Lösung zu finden, entschlossen bin, meine Pflicht als Völkerbundmitglied und als Freund Italiens zu erfüllen. Es wird alles geschehen, um die gerechten Be dürfnisse Italiens bei Achtung der Rechte anderer Mitglie der des Völkerbundes zu befriedigen. Zwischen Großbritan nien und Frankreich besteht

bei den Bemühungen um eine friedliche Regelung des Konfliktes kein Zwiespalt. Unsere Verpflichtungen beruhen aus dem Dölkerbund- pakt und Frankreich wird sich ihnen nicht entziehen." Laval erklärte weiter?, in einer sehr ernsten Stunde müsse jeder seine Verantwortung übernehmen. „Ich habe die Auf gabe, die Stellung Frankreichs bekanntzugeben, Frankreich ist dem Pakte treu und wird die von ihm eingegangenen Verpflichtungen nie verleugnen. Der Völkerbund ist, aus den Leiden der Menschheit geboren, auf Ruinen

aufgebaut worden, um die Rückkehr zum Krieg zu verhindern. Wir stellen unsere Hoffnungen ein auf die Zusamemnarbeit aller Völker und halten an unseren Friedensidealen fest/ Laval betonte dann weiter, daß Frankreich vor allem wieder den Begriff der kollektiven Sicherheit verteidigt hat. Nie werde Frankreich zulassen können, daß der Völkerbund geschwächt werde. Jede Schwächung von Genf bedeute eine Schwächung der französischen Position und der französischen Sicherheit. Es sei also vollständig klar

, daß Frankreich treu zum Völkerbund hält. Lava!! erwähnte dann die Rede Sir Samuel HoareA, in welcher dieser erklärt hatte, England tuet« ohne je den Vorbehalt für die kollektive Sicherheit ein. Kein Land habe mit größerem Vergnügen dkft Warte des englischen Staatsmannes ausgenommen als Frnnk- reich Kein Land habe den Wert dieser Erklärung mehr gewürdigt. Diese Solidaritütserklärung im gegenwärti gen Moment bedeute ein historisches Datum sAr den Völkerbund. „Ich sume mich", erklärte Laval, „mit mei nem Lande

über düse Erklärung, welche in dem Vev> stÄndntz für die Notwendigkeit einer engen Zusammen arbeit für die Verteidigung des Friedens die Erhaltung Europas sieht." (Starker Beifall.) Ministerpräsident Laval erinnerte dann daran, daß bereits wiederholt zwischen England und Frankreich Richtlinien für die gemeinsame Zusammenarbeit ausgestellt worden seien, so zuletzt am 3. Februar 1935. Es sind nun starke Hin dernisse ausgetaucht, welche die Verwirklichung des gemein samen Programmes unmöglich

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.06.1931
Umfang: 6
, daß Hoover zum raschen Handeln gezwungen gewesen war, weil die dentsche Krise ein solches Ausmaß angenommen habe, daß ein Zusammenbruch un mittelbar bevorgestanden sei. Frankreich sei als erste fremde Macht von dem ameri kanischen Vorschlag unterrichtet worden. Der Ministerpräsident dankte dem Botschafter für seine Mitteilung und erklärte, daß Frankreich heute im Geiste der Zusammenarbeit auf die amerikanischen Vorschläge antworten werde. Die französische Antwortnote soll heute sofort

ab. KB. Washington, 24. Juni. Die Regierung der Ber einigten Staaten hat Frankreich witgeteilt, daß die an die Annahme des Hooverschen Vorschlages eines Moratoriums geknüpften Bedingungen in Washing ton wahrscheinlich nicht günstig ausgenommen werden würden. England gegen Kompromisse. -London, 24. Juni. (Priv.) Die zögernde Taktik der Franzosen in der Frage der Schuldenstunöung wird hier mit aller Ruhe verfolgt. Man erklärt, daß es sich um eine Angelegenheit handelt, die ausschließlich von Frankreich

, sich mit K o m p r o m i ß g e 5 a n k e n zu be fassen, die den Franzosen ihren Entschluß erleichtern können. Ebenso wenig wie Frankreich in der Lage gewesen sei, Dr. Schober einzuschüchtern, ebenso nutzlos werde jeder derartige Versuch Frankreichs auch in Deutschland sein. Rumäniens Sonderwünsche. KB. Washington, 23. Juni. Der rumänische Gesandte erklärte Pressevertretern über seinen Besuch beim Staats sekretär S t i m s o n, Rumänien bedürfe des die rumäni schen Zahlungen an die Alliierten übersteigenden Teiles der deutschen Reparationen

heute für 300 Millionen europäische Kon sumenten einen Binnenmarkt zu errichten, um dem europäischen Massenelend beizukommen. Paneuropa be- Chequers überhaupt. Man hat hier den Eindruck, daß es dem Kanzler vor allen Dingen um den außenpolitischen Teil seiner Darlegungen, die Ansprache an Frankreich zu tun war, in der er seiner Ueberzeugung Ausdruck gab, daß die Schwierigkeiten nicht unüberwindbar sind, die seit einiger Zeit zwischen den beiden großen Nach barvölkern stehen. Er hat sich bereit

vorbereitet, darf man darin den Versuch erblicken, ge wisse, trotz aller Hemmungen fühlbar werdende Bestre bungen in Frankreich zu ermutigen und zu för dern, solche Bestrebungen nämlich, die die großherzige Initiative Hoovers auf dem einfach st gangbaren Weg, also vor allem unter Vermeidung von Rechts fragen und Konferenzen, überwinden möchten. Man darf hoffen, daß die Ansprache Dr. Brünings in Frankreich Verständnis findet und zur Erleichterung und Ver einfachung der sich anbahnenöen weiteren

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 02.07.1936
Umfang: 6
auch die Frage der Schaffung eines Westeuropäi schen Paktes erörtert, dem Frankreich, Groß britannien, Deutschland und Belgien beitreten würden und zu dem, wie versichert wird, auch Holland einge laden werden soll. Am 15. Juli wird voraussichtlich eine Zusammenkunft der Locarnomächte statt finden. Re eurepmsche Politik Frankreichs Gens, 1. Juli. (Schweiz. Dep.-Ag.) In der Völkerbundversammlung wurde heute die allgemeine Aussprache fortgesetzt. Unter großer Auf merksamkeit der Versammlung ergriff

der französische Ministerpräsident Leon Blum das Wort und stellte sich als neuer Mann vor, der noch wenig Erfahrung habe, da er noch nie in Gens gewesen sei. Es liege ihm vor allem daran, einige Zweifel über die internatio nale Politik und die Rolle Frankreichs zu zerstreuen. Man habe gesagt und geschrieben, der internationale Einfluß Frankreichs sei Zurückgegangen, Frankreich sei heute eine Macht zweiten Ranges geworden. Man habe dies damit begründet, daß Frankreich innerlich durch bürgerkriegsartige Zustände

der Rechte beruhe, in seinen Grundfesten erschüttert. Wenn am 7. März Frankreich nicht mobilisiert habe, so deswegen, weil es der Sache des Friedens tief ergeben sei. Die Besetzung des Rheinlandes habe auch seitens Frankreichs nicht eine militärische Reaktion ausge löst. Frankreich habe im Gegenteil das internationale Ver fahren eingeschlagen. Es habe sich anstatt zu mobilisie ren an die Garantiemächte von Locarno gewendet und den Völkerbund in Bewegung gesetzt. Blum warf die Frage

auf, ob es für eine Macht in Europa ein Zeichen von Schwäche sei, wenn sie zu den Waffen des Rechtes greise, ob das heute als Schwäche ausgelegt würde? Zwar hätte Frankreich das Recht gehabt, zu den Waffen zu greifen. Wären unsere Grenzen oder die Grenzen jener, für welche wir Garantie übernommen haben, berührt worden, so wäre die Reaktion wahrscheinlich eine andere gewesen. Leon Blum sprach dann von der Arbeiterbewegung in Frankreich und den Ereignissen der letzten Wochen. Frankreich wolle den Frieden

mit allen Völkern, gleich welches Regime sie besitzen. Der Friede aber, den Frankreich will, ist nicht ein Friede der stillschwei genden oder stummen Unterwerfung unter die Ge walt oder gar die Anerkennung der Gewalt. Es gibt keinen Konflikt in Europa, in den Frankreich, ob es dies wollte oder nicht, nicht hineingezogen werde. Deswegen stehe Frankreich auf dem Standpunkt, daß der Friede unteilbar sein muß, unteil bar in Europa und in der Welt. und die Hausmauer streifte. Der Zahntechniker Breuß, der gerade

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 29.10.1922
Umfang: 12
. war seine Haltung in der Türkenfrage, wo er das Ansehen Englands grob schädigte. Das Bestreben der Großmächte, England, Frankreich und Ruß lands, die Türkei aufzuteilen, ist bekanntlich mehr als ein halbes Jahrhundert alt. Neuestens hat sich auch der Welsche nste ein Fuchs diesen großen Raubtieren und Allerweltsräubern angeschlossen, da er aus Erfahrung weiß, daß bei großen Raub- zügen auch für kleinere Räuber ein Knochen ab- zufallen pflegt. Die Türkei hat es einzig der Eifer sucht der obgenannten Mächte

zu einem Krieg und mit Frankreich zum Bruch ge kommen wäre, oder er hätte sollen sich mit Frank reich über das eine oder andere Gebiet, auf das Frankreich ein Auge geworfen hatte, abfinden und so nicht dessen Feindschaft herausfordern. Lloyd George merkte wohl die Unzufriedenheit, er sah das Wetter kommen, aber gutwillig wollte er nicht seine Stelle verlassen. Er tat, was er sonst ge tan. Er hielt in der Stadt Manchester eine große Versammlung ab, um dabei seine Politik vor ganz England darzulegen

im Lande noch mehr, da man sie für un klug hielt. Außerdem war es nicht die erste Ver stimmung gegen ihn. So wie er es jetzt mit der Tür key bester gesagt wie er es Frankreich gegenüber der türkischen Frage gemacht hat, hat er es seit den, Friedensschluß immer gemacht. Immer nahm ei den Mund voll, jedesmal erklärte er, er werde nicht mel)r nachgeben, da ein weiteres Nachg^n gegen das englische Interesse verstoße, England müsse es selbst aus einen Bruch mit Frankreich an- kommen lassen usw., hielt

salbungsvolle Reden wie ein luthrischer Prädikant, über Recht und % rechtigkeit gegenüber den besiegten Völkern u. dgs zum Schlüsse gab er aber regelmäßig wieder nach weil er sich schließlich und endlich mit Frankreich nicht verfeinden mochte. Schließlich war das be greiflich, England hat Frankreich zu groß werden lasten; es hat zugegeben, daß Frankreich der eigent liche Herr Europas würde und so kann es sich das. selbe nicht ganz zum Feinde machen, da diejenigen Mächte, wie Deutschland und Oesterreich

, mit de nen es sich gegen Frankreich verbinden könnte, durch eigene Schuld vollständig darniederliegen' Italien zählt nicht, da es immer nur dort ist, roh keine Gefahr dafür und umso größere Aussicht nach Beute ist. So ist England unter Lloyd Geor ges Führung in der Frage, was mit Oberschlesien zu geschehen und in der Frage, wie wie! Deutsch land als Kriegsentschädigung zahlen müsse, ständig Zurückgewichen und zwar gegen dessen bessere A- kenntnis und gegen seinen oftmalig klar geäußer ten Willen. Ueber

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.09.1919
Umfang: 4
Kundgebungen und Zwischenrufe. Der Vertrag, führte der Ministerprasröent aus, voll bringe Dinge, öie einzig dastehen. Um sie zu wurdrgen, genüge es, darauf hinzuweisen, daß Frankreich mit gro ßer Gr ende während des Krieges emen Frieden an genommen hätte, der ihm nichts als Elsaß-Lothrmgen gebracht hätte. Der Sieg habe aber Frankreich befähigt, darüber üinanszugehen, Völker zu besreien und neue Staaten zu gründen. Es sei Frankreich gelungen, das Feld seiner auf die Befreiung der Vötter gerichteten Tätig

keit auszudehnen, Im weiteren Verlaufe ferner Rede betonte der Ministerpräsident, daß er die Unvollkommen heiten des Vertrages nicht verkenne. Er verlange kerne Verhimmelung des Vertrages und keinen Ausbruch der Begeisterung: aber iw Vergleich zu den anderen Ver trägen der Vergangenheit stehe der Vertrag als Grün dung einer Koalition der Befreiung einzig in der Geschichte da. Er müsse als Ganzes betrachtet und angenommen werden: als solches sei er ein guter Vertrag. Frankreich nnd Deutschland

. Redner verwies sodann auf die Seit vor dem Kriege, da Frankreich unter der Beherrschung der Welt durch Deutschland stand. Aber noch schmerzlicher sei es für ihn gewesen, daß er auch während des Krieges gegen eine Partei zu kämpfen hatte, die zu einem Kompromiß mit Deutschland geneigt war. Sowohl iw Jahre 1870 als auch im Jahre 1914 sei Frankreich durch den Krieg überrascht worden. Man müsse sich so einrichten, daß Aehnliches nicht mehr geschehen könne. (Mehrere soziali stische Abgeordnete

unterbrachen in heftigen Zwischen rufen den Redner: ein Zwischenrmer beschuldigt den Ministerpräsidenten royalistischer Absichten.) Die gegenwärtige Lage. Ohne auf die Zwischenrufe zu reagieren, setzt der Mi nisterpräsident seine Rede fort. Er weist ans die Dienste hin, öie die Verbündeten Frankreich geleistet haben. So wie während des Krieges rechne er auch heute aus Amerika, auch wenn es keinen geschriebenen Vertrag geben würde. Es sei richtig daß Präsident Wilson in der Frage des Völkerbundes

, ohne daß Frankreich wesentlich aufgegeben hätte. Der Sieg von Versailles. Sein Ziel sei gewesen, einen Frieden der Soli darität zu schließen. Er habe den Verbündeten Zeit gelassen, sich in französischer Atmosphäre zu baden. So sei der Einfluß Frankreichs auf den höchsten Punkt ge langt. Es habe öie Welt gerettet, als es an der Marne siegte und dann bei Versailles. Man müsse aber anerkennen, daß es den Krieg ohne Verbün dete nicht bis zum Schlüsse hätte fortführen können. Es sei richtig, daß Frankreich

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1933
Umfang: 8
kaum noch erwartet werden könnten. Man spreche zwar viel von dem 12. November, es könne aber doch jeder vorhersehen, daß der deutsche Wahltag ein ganz kolossaler Erfolg für den National sozialismus werde. Der Kanzler werde eine triumphale Bestätigung der Solidarität des Volkes mit seiner auswärtigen Politik zu verzeichnen haben. In Frankreich habe die Minifterkrise keine b e- sondere Veränderung gebracht und keine Rückwirkun gen auf die internationale Politik gezeigt, es fei denn, daß wiederum

, werde Ita lien in voller Opposition finden. Die Regierungen sollten, zu mal an der Schwelle des Winters, bedenken, daß eine politische Klärung nicht ohne Rückwirkung auf die wirtschaftliche Lage bleiben würde. Nicht nur über Europa laste heute die Un sicherheit. Angesichts der Verwirrung der Geister jenseits des Ozeans, angesichts der Ereignisse im Fernen Osten könnte das Bei- spiel der Klugheit und des Friedens der Alten Welt die Faktoren der Unordnung und Zerstörung beherrschen. Frankreich steht

vor vollendeten Tatsachen. In der Pariser „Volonte" schrieb kürzlich Viktor Margueritte in einem Aufsatz „Die vollendete Tatsache", der Entschluß Deutschlands sei unvermeidlich gewesen, und das einzige, worüber man sich noch wundern könne, sei die Geduld dieses großen Volkes, das während der 14 Jahre erniedrigt und schikaniert worden sei. Frankreich habe sich darauf versteift, den Besiegten ein Eisen um den Hals zu legen aus hochfahrender Verblendung! Es fei unmöglich, zu sagen, daß Deutschland rechtlich

gesehen die Gleichberechtigung habe, aber praktisch Sklave bleiben solle. Deutschland wende sich jetzt in der Person des Führers in einem neuen Ton an Frankreich. Solle Frankreich dem ausweichen unter dem Vorwand, daß es bei Verhand lungen mit Deutschland seine verbündete Anhängerschaft ver stimmen könnte? Wer spreche denn davon, sie zu „verraten"? Man dürfe den Aeußerungen Hitlers nicht die üblichen Hintergedanken der diplomatischen Sprechweise bei legen. Ein Soldat spreche, dessen guter Glaube

und dessen Ehre man auf keine Weise zu verdächtigen das Recht habe, Schicksalswende. und der, ohne daß man die Volksabstimmung vom 12. No vember abzuwarten brauche, der Wortführer seines Volkes sei. Daher würde, da nun die deutsch.französische Verständigung der Angelpunkt des europäi schen Gebäudes sei, Frankreich diesmal das Signal zur endgültigen Zerstörung geben, wenn es nicht den Augenblick benutzte, in dem die Verhandlungen wieder angeknüpft wer den können, wo eine Einigung im Bereich der Möglichkeit

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 15.11.1930
Umfang: 6
Kammerdiskussion über die Menpolitischen Interpellationen erklärte Brr and u. a. weiter, daß er sich über das Ergebnis von Locarno Ht getäuscht habe. Er wandte sich gegen die B e r l e u m- iungen, die die Stoßkraft der französischen Regierung in ihren Bemühungen um den Frieden vermindern. Für -ieMinderheiten habe Frankreich seine These durch- ‘ gesetzt. Durch die Locarnoverrräge hätte Dentsch- Iimö das feierliche Versprechen abgegeben, daß es nie mals mit Gewalt die deutsch-polnische Grenze abändern wolle

. Die wirtschaftlichen und Han selsvertragsverhandlungen Hütten zu einem günstigen Abkommen geführt. Die Verträge seien unterzeich nt und würden nicht zerrissen werden. Frankreich Msche lediglich, sich gegen jede Kriegsgefahr zu Men. Briand wandte sich gegen die Auffassung, daß Me Fühlungnahme mit Deutschland nicht möglich wäre md daß eine ständige Kriegsdrohung zwischen wen Ländern schwebe. Es liege im Interesse Frank reichs, diese Lage im Sinne des Friedens abzuändern. Sr weigere sich irgend etwas zu tun

ist. Hinsichtlich der Abrüstungsfrage gibt es in nerhalb des Völkerbundes eine Meinungsverschieden heit zwischen Deutschland und Frankreich. Frankreich Mt sich an den Friedensvertrag, der Deutschland ver pflichtet, abzurüsten, während die Abrüstung für die Alliierten nur eine Möglichkeit (!) ist. Tardieu frug, weshalb die deutsche Negierung so gro ßen Wert darauf lege, so viele G e b ä u d e des ehemaligen Heeres zu erhalten, da sie doch nur über die nach dem Versailler Vertrag erlaubte Armee verfüge. Das müsse

. Tardieu sprach dann über die Weltwirtschafts krise und erwähnte, in Genf werde Frankreich Bor- Aäge zur O r g a n i s i e r u n g Europas machen. Es ^oerde dadurch die b o l s ch e w i st i s ch e Propaganda in M m i t t e l e u r o p ä i s ch e n Ländern zu Fall bringen und auch eine Kampagne zugunsten öer Revision der Frieöensverträge, wenn Frankreich es verstehe, Europas Wirtschaft zu organisieren. Hierauf erklärte Franclin Bouillon, eine deutsch- französische Annäherung sei unmöglich

, wenn Deutschland die Revision öer Verträge verfolge. Treviranus habe erklärt, Deutschland würde niemals seine Ostgrenze hin- nehmeu, Polen sei aber öer Verbündete Frankreichs. Der elsässische Sozialist Grumbach erklärte, die Sozia listen seien mit B r i a n d bezüglich der A u tz e n p o l i t i k einig. Er sprach sich gegen den Faschismus aus, kritisierte die Kundgebungen des Stahlhelm und be tonte das Festhalten der Elsässer an Frankreich. Elsaß soll eine Brücke zwischen Frankreich und Deutschland

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 15.05.1936
Umfang: 8
- und Sportfront beizubehalten. * Wien, 14. Mai. Bundesminister a. D. und ^Univ.- Prof. Dr. Dobretsberger begibt sich nach Graz, um an der dortigen Universität mit Beginn der nächsten Woche seine Vorlesungen wieder aufzunehmen. — Staats sekretär a. D. Znidaric hat heute sein Amt als Obmann der Metallarbeitergewerkschaft wieder angetreten. Frankreich nach den Wahlen. Frankreich befindet sich gegenwärtig in einem Schwe bezustand. Sarraut ist nur mehr der Platzhalter seines Nachfolgers

; als solcher hat er in allem darauf bedacht zu sein, der künftigen Regierung nicht vorzugreifen. Angesichts des gewaltigen Erfolges der Linksfront — er trug ihr volle 381 Mandate ein und senkte die Zahl der Sitze der Nationalen auf 237 — dürfte das kommende Kabinett die radikalste Linksregierung werden, die Frankreich bisher über sich ergehen lassen mutzte. Die Bedeutung dieses Ergebnisses für die Zukunft nicht allein Frankreichs liegt vornehmlich in dem schwindelnden An stieg der kommunistischen Stimmen, die das An wachsen

, datz Frankreich für einen fraglichen Schutz einen viel zu hohen Preis bewilligt haben dürfte. Heute steht wohl schon fest, datz die Entwicklung der nächsten Zeit in Frankreich auch in dem Falle von kom munistischen Erwägungen und Wünschen durchtränkt sein wird, als sich die kommunistische Parteileitung von ihrem Entschlutz, sich an der kommenden Regierungsbildung nicht zu beteiligen, nicht abbringen lassen sollte. Das Ergebnis der Wählen ist auch durch grotze Ver schiebungen in beiden Lagern

statt, die die Einigung auf ein gemeinsames Programm zum Gegenstand haben. Als Grundlage dieser Beratungen dient das im Iuli 1935 aufgestellte Programm der Volksfront, das auf innen politischem Gebiet vor allem die Auflösung und Entwaff nung der Rechtsverbände, die Aenderung der Statuten der Bank von Frankreich und die Verstaatlichung der Ver sicherungsgesellschaften vorsieht. Was die zwei ersten Forderungen sowie die Rückgängigmachung einiger Not verordnungen Lavals anbelangt, soll bereits Einigung

auch hier dafür sorgen, datz die Moskauer Interessen in Frankreich nicht zu kurz kommen. Auf dem CpeMete der Autzenpokitik, die gegen wärtig in Frankreich stärker als jemals zuvor das Primat vor der Innenpolitik für sich beansprucht, wird der Quai d'Orsay auch unter seinem kommenden Hausherrn den dem Völkerbundsgedanken und der Durchführung der kolleftiven Sicherung ergebenen Richtlinien seines Vor gängers treu bleiben. Ob Leo Blum sich seiner vor nicht langer Zeit gefallenen Worte „Sicherheit

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.08.1931
Umfang: 16
für entbehrliche Genußmittel jährlich an das Ausland gezahlt! Zwei Milliarden hat es gezahlt für landwirtschaftliche Produkte, die wir selbst erzeugen können; diese 3 Milliarden wer den jetzt im Inland bleiben, dafür sorgt schon der Diktator „Not". Wir kommen zur Binnenwirt- schast; zwangsläufige Binnenwirtschaft, Selbstver sorgung, AutarKisierung. Es vollzieht eine gewal tige Umwandlung. Ein ganz eigentümlicher G e l d k r i e g wird ge genwärtig Zwischen England und Frankreich ge führt. Französische Banken

haben in England rund 150 Millionen Pfund Sterling liegen, das sind rund 400 bis 600 Millionen Schilling. Die Fran zosen haben nun in den letzten Wochen mindestens ein Drittel dieses Betrages behoben, und zwar in barem Gold. Es sind vielleicht 10.000 bis 15.000 Kilo Gold von London nach Frankreich geliefert worden. In London sind ihnen infolgedessen die Grausbirnen aufgestiegen. Die Bank von England mußte, um dem Abströmen des Geldes zu begeg nen, den Zinsfuß erhöhen. Als Grund, warum die Franzosen das Gold

so stark von London abziehen, wird angegeben, daß man in Frankreich der englischen Wirtschaft nicht mehr recht traut; sie steht auch nicht gut. Ob das der einzige Grund ist, zweifle ich. England biedert sich zur Zeit wieder an Deutschland an. Es ist das die alte Politik Englands. Vor 1870 hat es Eng land genau so gemacht. Frankreich war damals zu mächtig und so stellte man sich auf Seite Deutsch lands. Nach dem Kriege 1870, wurde Deutschland zu mächtig und England stellte sich auf Seite Frankreichs

. Heute geht das Spiel wieder umge kehrt. Den englischen Freund könnte also Deutsch land kennen und es wäre gut, wenn es sich etwas Kühl verhalten würde. Immerhin ist es begreiflich, wenn man in Deutschland an diesen Freundschafts beweisen seine Freude hat, man mutz es aber auch in Kauf nehmen, wenn nun Frankreich England in die Zange nimmt und ihm die Gelder abzieht. Damit kommt es selbst in Schwierigkeit und ist nicht mehr in der Lage, seine Gelder in Deutschland liegen zu lassen. Was Deutschland

braucht, ist eine Verständigung mit Frankreich, aber es gibt Kreise in Deutschland, die das nicht wollen; ste sehnen sich nach Rache und richten ihre Augen nach Rußland. Liest Ihr Nachbar da« „Wtl"? ffiutu* nicht, tarnt senden Sie uns schnell seine Ädeeff«, Englische Minister in Berlin. Zwischen England und Amerika und Deutschland werden jetzt dicke Freundschüftsfäden gesponnen, die ihre Spitze offensichtlich gegen Frankreich richten. Es wird hin und her emgeladen und Besuch gemacht; wer dabei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.01.1923
Umfang: 8
Berichterstatter des „Temps" schreibt, nach seinen Informationen lverdeu die französischen Sank tionen ohne Verzug angewendet werden. Vor, beziehungsweise unmittelbar nach dem 15. Jänner wird der Schritt erfolgen. Wahrscheinlich ioerde Frankreich schließlich den Bedingungen eines Mo ratoriums zustimmen. Da die Regierungen nicht übereinstimmen können, sei es anscheinend Sache der Reparationskommistion, die etwaige Dauer und die Bedingungen des Moratoriums zu bestim men. Dies werde vielleicht

. Die Frage der Einführung der französischen Wahrung in den neu besetzten deutschen Gebieten sei erörtert worden, aber die technischen Schwierigkeiten sei als zu groß erachtet worden. Irgend eine lokaleWährung würde aber schließlich eingeführt werden. Durch Sicherung der Lebensmittelversorgung der Bergarbeiter des Ruhrgebietes hoffe man Streik und Unruhen zu verhüten. Frankreich werde der Hauptleidtragende sein. London, 8. Jänner. (Wolffbüro.) „Pall Mall and Globe" glaubt zu wissen, daß die Haltung

der Franzosen in amtlichen Kreisen verurteilt werde. Ueberall in England gewinne dre Aussicht an Bo den. daß Frankreich entschlossen sei, zu nch- men, was es nehmen könne, ohne irgend eine Rücksicht auf die Folgen. Boncrr Law warte die Ereigniste ab. Es herrsche die Ueberzeugung, daß Frankreich der Hauptleidtragende sein werde. Die britischen Staatsmänner seien jedoch wegen der für Europa drohenden Gefahr besorgt. Die ersten Vorboten der Besetzung. Paris, 8. Jänner. (Ag. Hav.) Wie die Blätter melden, find

Konferenz beglückwünscht. Die amerikanischen Truppen am Rhein. Paris, 8. Jän. (Wolfs.) Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" aus Washington soll der Senat, um dem Präsidenten in der Angelegenheit der Rheinlandstruppen die Hände zu binden, eine Bestimmung in das Heeresbudget einfügen, wo nach die Verwendung von Negierungsgeldern zur Ausrechterhaltung der amerikanischen Besetzung im Rheinlande verboten werden soll. Die Stimmung in Frankreich. Deutschen sozialdemokratischen Blättern wird aus Paris

berichtet: Die Machthaber Frankreichs suchen für ihre Ab sichten im Volke Begeisterung zu erwecken und lasten zu diesem Zwecke den geistigen Janhagel von der nationalistischen Presse los. Seit Tagen tischt diese die gröbsten und dümmsten Lügen über die Absicht Deutschlands, Frankreich noch einmal zu „überfallen", auf. Aber die Wirkung ist nicht die erwartete. Nur der nationalistische Bourgeois be geistert sich für die Gewalttaten. Das Kleinbürger tum aber harrt mit gemischten Gefühlen der kom menden

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.06.1921
Umfang: 6
Dis drei geotzen LVelLprobleme. Um Deutschland politisch und wirtschaftlich für Jahre hinaus lahmzulegen, hat Frankreich seit dem Frieden von Versailles das Schwergewicht seiner Autzeirpolitik auf Mitteleuropa beschränkt und den Ereignissen in Rußland und außerhalb Europas nicht jene Beachtung gewidmet, die sie stir Frankreich zweifellos haben. Vor dieser Einengung der Politik warnt der „Temps" in einem Leitartikel, der die Ueberschrift trägt: „Den Horizont erweitern!" Er schreibt

und Amerika, zwischen Rußland und dem Welten die Rolle des entscheidenden Schiedsrichters spielen zu können. Frankreich dagegen sei gleich den anderen großen Nationen des Ostens durch mttteleuropäische Zwi- sttgkeiten derartig in Anspruch genommen, daß es an den großen Weltentscheiöungen keinenAnteil nehme. Es habe „kein Mittel zu Aktionen oder Informationen" in Rußland und habe den Türken soeben notifiziert, daß es mit den nach Angora gesandten türkischen Delegier ten nicht verhandeln

werde. Die Betrachtung des Pariser Blattes schließt mit den Worten: „Werden wir weiterhin zulafsen, daß hie Bäume uns hindern, den Wald zu sehen? Oder werden wir un seren Horizont nach dem Matze der aktuellen Probleme zu erweitern wißen?" Der Appell an die Vernnust kormnt führ zettgerechi. Durch die Annahme des Londoner Ultimatums hat Frankreich alles erreicht, was es von Deutschlaiw ver langt hat, es könnte daher ruhig auch seinen Anteil an den Wertproblemen nehmen und Deutschland endlich in Ruhe lassen. Aen-erung

Her feanzSsischsn pottttk gegen Deutschland? Paris, 3. Juni. „Chicago Tribüne" veröffentlichte einen offensichtlich vom Quai d'Orsay inspirierten Artikel, der auf eine Neuorientierung der französischen Politik gegen über England und Deutschland hinweist. Das Blatt schreibt, daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedenszustand immer nur die Ruhe zwischen zwei Krie gen sei. Die Deutschen seien durch die Geburtenziffer bereits stärker als die Franzosen, die nun auch noch ihren größten

Alliierten, Rußland, verloren haben. Die eng lische Politik in Kontinenial-Europa könne in 16 oder 20 Jahren eine Aenöeruug erfahren Zur Zeit Napo leons Hk, schreibt das Blatt, war England mit Bis marck, zur Zeit Wilhelms II. war es mit Frank reich. Die Entente kann fortbestehen, aber hie Fran zosen können nicht mit Sicherheit aus sie zählen. Gegen über Deutschland jedoch sei Frankreich ungeschützt. Des halb will auch Morschall Foch den Rhein als Grenze haben und deshalb sei auch der Allianzvertrag

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 26.06.1931
Umfang: 6
erklärt habe, nicht abweichen werde. Auf Grund der jetzigen Lage nimmt man an, daß Stimsons Reise nach Europa um einige Zeit verschoben werden müsse. Mellon als Ankerhän-ler in Paris, KB. London, 26. Juni. Schatzsekretär Mellon ist nach Paris abgereist. Newyorker Blätter melden, daß Mel lon offiziell die Rolle eines amerikanischenUnter- händlers bei der französischen Regierung betreffend das vorgeschlagene Moratorium aufnehmen werde und man glaubt, daß er in Frankreich eine Reihe von Be sprechungen

mit Funktionären der Bank von Frankreich haben werde. Mahnende Stimmen aus Frankreich. KB. Paris. 25. Juni. Der Vorstand der radikalen Partei hat gestern nach langen Beratungen über die aktu ellen Fragen der auswärtigen Politik eine Resolution größer. Die Polizei räumte sodann die ganze Um- gebung der Universität, so daß alsbald wieder Ruhe eintrat. Im Laufe des Vormittags wurden acht Personen wegen Störung der Ordnung angehalten. Die weißen Armbinden der Arbeitslosen unzulässig. Wien, 26. Juni. (Priv

Erleichterungen für die Kosten und Folgen ihrer üblen und ruchlosen Kriegsgewohnheiten erlangten. Jeder amerikanische Politiker, der den amerikanischen Steuerzahler auffordert, für vergangene oder zukünftige europäische Kriege z« zahlen, sollte vom Kongreß unter die Anklage des Hochverrates gestellt werden. Im besonderen wendet sich Hearst gegen Frankreich, das seine Schulden nicht zahle und das Geld zum Ausbau seiner gigantischen Kriegsmaschinerie zur Unterwerfung Europas verwende. Frankreich sei immer

noch im Kriegszustand gegenüber Deutschland. Der Versailler Vertrag sei k e i n F r i e ö e n s v e r t r a g, so weit er Frankreich betreffe. Er sei lediglich ein verrä terisches Mittel gewesen, seinen Feind in die Hand zu bekommen. In Europa werde solange kein Frieden herrschen, bis Frankreich gezwungen werde, mit der Heraufbeschwörung von K r i e g e n a u f z u h ö r e n. Italien habe den Vereinigten Staaten gegenüber seine Armut geltend gemacht, es sei indessen nicht zu arm, eine große Kriegsmaschinerie

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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 30.12.1921
Umfang: 12
Freitag, Den 30. Dezember 1921. E«r»Mche,FremM»ste«'. IV Frankreichs Zfotternng und Deukichkand. GJ. Jnnsb r ii cf, 30. Dezember 1921. tv rank re t ch s Bünbnisgliick ist im Abstieg. Wohl wurde erreicht, datz Polen sich mit Frankreich auf Gedeih und Verderb gegen jeden andern <r-toat verband, darb die anderen „befreundeten" Staaten sind unsichere Kantonisten. R u:n ä n i e n wird seine traditionelle Schaukelpolitik weiter emhalten. weil durch diese erst Grotzrumänien ent stehen konnte

Italien Trumpf, Griechenland ist englisch orientiert, mir Spani en herrscht der Zollkrieg, der, wie die seinerzeitigen Beziehungen zwischen der Donaumonarchie und Serbien lehren, alles eher als freundschaftssördernd wirkt. Bel gien mutz zwischen Frankreich und England lavieren, denn der Versuch einer französischen Urepouckaranee in Antwer pen würde in England ebensolche Wirkungen zeitigen, wie derjenige des Deutschen Reiches. Diese für Frankreich wenig günstige Jahresbilanz wurde durch eine Reihe

schwerwiegender Tatsachen noch verschlech tert. Frankreich hat in Washington trotz des rednerischen Erfolges Briands das Gegenteil von moralischen Erobe rungen genannt: England drückte die nach dem Angora- Abkommen ein getretene Erkaltung der en teilte cordiai auf den Gefrierpunkt, ein Verhältnis, das durch den Wink mit dem Zaunpfahl durch Lord Eurzons Rede erst so recht unter strichen wurde; in Italien machte sich die Abneigung gegen die lateinische Schwester in Fahnenverbrennnngen

und Konfulatsdemolierungen Lust; Amerika hatte kein Echo für die französischen Bündniswerbungen. Der Beitritt Frankreichs zum Mächteabkommen im Stillen Ozean rvar lediglich eine Prestigekonzession an die französische Eitel keit. Ursprünglich war ja nur ein Dreierabkommen zwischen England, Amerika und Japan geplant. Frankreich verstand es, sich einzudrängen, was England mit dem Schachzug be antwortete, auch den Eintritt Italiens vorzuschlagen — eine Tatsache, die noch 'wenig in die Oeffentlichkeit drang

ist das Angora-Abkom men mit Kemal^Pascha zu buchen, das sich aber über das von englischem Schiffsgefchützen beherrschte Konstantinopel des Sultans leicht zu einem „Faschoda" anwachsen kann. Unter diesen Umständen ist es klar, daß Frankreich im kommenden Jahr noch mehr jener Politk sich zuwenden wird, auf deren Gebiet „Sicherungen" und Prestigeersolge leichter zu ereichen sind: Frankreichs Z e r t r ii m merur g tz- best re b u n g e n gegen das Deutsche Reich wer den im Jahre 1922 phantastische Formen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.10.1933
Umfang: 6
20 Groschen MUMMMUK Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten" Bezugspreise im Abonnement -er „Innsbrucker Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.2«, Freitag 8 —.3«. Für Italien Lire —.«O. Auswärtige Auzeigenannahmestelle: Oesterreichifche Anzelgen-Gesellfchaft 'A.-G. Wien, I.. Brandstätte S, Fernruf ü 22-5-95. Nummer 238 Mittwoch, den 18. Oktober 1933 21. Jahrgang Das alte Frankreich gegen das neue Deutschland. Paris, 16. Oktober. Mussolinihat unlängst einem französischen Journalisten

, der ihm mit sorgenoerknittertem Gesicht die Frage stellte: „Was liegt denn eigentlich zwischen Frankreich und Italien?" und sicher aus diese Frage eine komplizierte theoretische Er örterung erwartete, kurz und bündig geantwortet: „Ich glaube, Europa ist wohl nur eine Angelegenheit für mutige Männer." Zn dieser kleinen Szene liegt der Gegensatz zwischen dem jungen und dem alten Europäer, zwischen dem politischen Praktiker und dem politischen Theoretiker, dem Tatenmensch und dem Skrupelanten, liegt die historische Tragik

Generationen hinaus mit Brief, Siegel und — Maschinengewehren — zu verbürgen. Die französische Politik kennt nur Vergangenheit und unklare Zu- kunststräume, vor der Gegenwart wird sie immer wieder kopf scheu. Diese Politik lebt seit 15 Jahren ausschließlich nur mehr vom Kapital, mit dem Frankreich seine politische Schatzkammer in Versailles gefüllt hatte. Die Erkenntnis, daß der Rest dieses Kapitals heute durch politische Inflation bedroht scheint, insofern die psychologischen Kräfte des neuen Deutschlands

und äes neuen Italien die französische Weltauffassung zu verdrän gen beginnen, treibt heute Frankreich dazu, sich der Wirklich keit und der Gegenwart, sehr oft gegen besseres Wissen, ent- gegenzustemmen. Sehr oft gegen befferes Wissen, denn es gibt in Frankreich heute sehr viele, die das Krampfhaste und Verzweifelte der französischen Haltung durchaus erkennen. Es sind jene Fran zosen, die außenpolitisch über die Segnungen der dritten Republik hinausgekommen sind. Wenn sie heute noch unter- gchen

Augenblick" oder aber den Weg politischer Selbst bescheidung und europäischen Gemeinschaftsgefühles. Dieser zweite Weg würde allerdings bedeuten, daß Frankreich das Verhältnis zu seinen Bundesgenossen erheblich revidiert. Es ist nicht uninteressant, feststellen zu können, daß gerade in letzter Zeit sich wieder eine stärkere Bewegung in gewissen Kreisen der französischen Linken und der Mitte gegen die „Vevormundungspolitik" durch die Kleine Entente und Polen zeigt. Die Entscheidung wird umso schwerer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.06.1933
Umfang: 8
nieder. Der Chauffeur hatte trotzdem noch den Mut. während des Fahrens einem Wachmann mit seinem weißen Taschentuch ein Signal zu geben. Der Wachmann sah das Winken — und als nun die Männer bemerkten, daß der Polizist auf sie aufmerksam wird, spran gen sie aus dem Auto und ergriffen die Flucht. Sie wurden zwar verfolgt, konnten aber in den umliegenden dunklen Gassen entkommen. Hitlers Kniefall vor Frankreich Deutschland, Frankreich, England und Italien haben den Viermächtepakt unterschrieben

. Das ist an sich kein großes Ereignis: der Vertrag ist im Verlauf ber Verhand lungen dermaßen verwässert worden, daß er an den be stehenden Verhältnissen in Europa nicht das Geringste än dern wird. Aber in einer Hinsicht ist dieser Vertrag ein wichtiges Ereignis: daß die Regierung Hitler diesen ver wässerten Vertrag unterschrieben hat, bedeutet die vollstän dige Kapitulation Hitlers vor Frankreich, bedeutet nicht weniger, als daß Hitler förmlich und freiwillig den Versail ler Vertrag anerkannt hat. In dem Vertrag

versammlung des Völkerbundes von Zeit zu Zeit „zu einer Nachprüfung unanwendbar gewordener Verträge auffor dern" kann. Aber was hat Deutschland von diesem Artikel zu erhoffen? Bevor Frankreich den Viermächtepakt unter schrieb, hat es Polen und der Kleinen Entente mitgeteilt, daß es jede Diskussion über eine Revision der Grenzen der be siegten Staaten im Rat der vier Mächte ablehnen werde! Damit ist dieser Artikel 19 völlig bedeutungslos geworden! Man erinnere sich der Vorgeschichte des Paktes

! In dem ursprünglichen Entwurf, der von Mussolini stammt, war ausdrücklich davon die Rede, daß sich die vier Mächte über das Verfahren zur Revision der Friedensverträge einigen sollen. Frankreich hat das abgelehnt. Von der Revision der Friedensverträge ist in dem Pakt keine Rede mehr. Geblie ben ist davon nur, daß der Artikel 19 der Völkerbundsatzung zitiert wird. Aber auch das ist durch die Erklärungen, die Frankreich seinen östlichen Bundesgenossen gegeben hat, völ lig bedeutungslos geworden. Statt

dessen ist auf Frankreichs Verlangen die Zitierung der Artikel 10 und 16 hineingekom- men. Und Hitler, der sich dagegen anfangs wehrte, hat ka pituliert und den Vertrag unterschrieben! Noch wichtiger aber als der Inhalt des Viermächte paktes ist, was in dem Pakt nicht steht. Die Forderung Deutschlands, daß in den Viermächtepakt auch die Anerken nung der Gleichberechtigung Deutschlands auf dem Gebiete der Rüstungen ausgenommen werde, ist von Frankreich ab gelehnt worden. Mit keinem Wort ist in ’ dem Pakt von Deutschlands

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 10.02.1935
Umfang: 10
gestiegen. Die Ziffern aus den einzelnen Herkunftsländern sind ver schieden. Am größten ist der prozentuelle Zuwachs der Rei senden aus B e l g i e n und Luxemburg mit 202.8 Pro zent. Es folgen Schweden, Norwegen und Dänemark mit 132.8 Prozent Steigerung, dann Großbritannien und Irland mit 76 Prozent, Frankreich mit 66.9 Prozent, die Nieder lande mit 37.9 Prozent, Rumänien mit 19.5 Prozent, Italien mit 17.1 Prozent, Ungarn mit 16.3 Prozent, während der Reiseverkehr aus der Tschechoslowakei eine Zunahme

, der darauf hinwies, daß im In teresse des weltwirtschaftlichen Wiederaufstieges das Miß trauen und die Furcht, zwei Eigenschaften, die sich noch immer behaupten, durch ein allgemeines Vertrauen ersetzt werden müßten. Das Ergebnis der kürzlichen Verhandlungen zwischen Großbritannien und Frankreich scheine ein wesentlicher Schritt vorwärts in der gewünschten Richtung zu sein und zu der Der Ausländer- und Jnländerverkehr weist in Oesterreich eine Erhöhung von 13.6 Prozent auf. Hiezu sei festgestellt

über die Tätigkeit kroatischer und mazedonischer Emigranten in Ungarn hatten sich politische Stellen des Völkerbundes mit dem Problem der politischen Emigranten in Europa zu beschäftigen. Die Unter suchungen ergaben, daß die politische Emigration in Europa gegenüber den Vorkriegsjahren ganz bedeutende For men angenommen hat. Während es vor dem Weltkriege eigentlich nur eine russisch-kommunistische und polnische Emi gration in Frankreich und der Schweiz gegeben hat, beherber gen nun fast alle europäischen Staaten

politische Emigranten aus den verschiedensten Ländern: Reichsdeutsche Emigranten (abgesehen von jenen jüdi scher Rasse) in Frankreich, der Tschechoslowakei, Schweiz, Hol land und Oesterreich; österreichische Emigranten im Deutschen Reich, in der Tschechoslowakei und in Südslawien; russische Emigranten in Bulgarien, Jugoslawien, Frank reich, Belgien und Luxemburg; spanische Emigranten in Frankreich und Portugal; s ü d s l a w i sch e Emigranten in Italien, Ungarn, Oesterreich und Frankreich; albanische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 15
Datum: 30.12.1910
Umfang: 15
des Menschen wirken werde, ihn für Zeit und Ewigkeit unglücklich zu machen, wie sehr es darum Pflicht sei, die gute Presse zu unterstützen und die schlechte von uns fernzuhalten. Nach ruittags bei der Versammlung beleuchtete Herr v. Hynek, wie feil, st a a t s - und religions feindlich unsere int juden-freimaurerischen Geiste geschriebene Presse — ganz nach dem Muster Ferrers — handle. Herr Dominikus Dietrich legte klar, wie die schlechten Zeitungen auch bei uns ein Frankreich, ein Portugal herbeiführen

. Gleichzeitig ent wickelte sich in anderen Teilen von Europa der Briefverkehr. In Frankreich war es Ludwig IX., der die erste Post errichtete. Weit früher hatte das öffentliche Bedürfnis das Volk geführt. Die hohe Schule von Paris, nach Cordovas die erste Europas, wurde von Philipp August als eine für sich bestehende Korporation — kirchenlateinisch „Universitas" — anerkannt und be stätigt. Diese Universität hielt besoldete Fußboten, die für ein bestimmtes Briefträgergeld den Brief wechsel

zwischen den verschiedenen Provinzen besorg ten. Diese Universitätsboten wurden bald zu einer Briefbestellungsanstalt für jedermann. Als der eigentliche Begründer des neuen Post wesens in Frankreich ist erst Heinrich IV. anzu sehen, der die Stratzen verbesserte, regelmätzige Fahrpostkurse einführte. Im offiziellen General postbericht für 1830 wird gesagt, datz die Postein künfte in 14 Jahren von 19 auf 81 Millionen Franken und die übrigen Einnahmen von 10 auf 16 Millionen gestiegen seien. Es waren damals schon 4030

Postbeamte in Frankreich tätig, die zusammen 1,240.000 Taler Gehalt bezogen. Einen ähnlichen Entwicklungsgang hat das Post wesen in England eingeschlagen. Gleichzeitig mit Ludwig errichtete Eduard IV. in England eine ganz ähnliche Anstalt. Der als Reformer in der englischen Postgeschichte bekannte John Palmer hat schon damals die von Turgot in Frankreich ein geführte Verbindung der Briefposten mit den als Privatunternehmen den Personenverkehr vermit telnden Persoueuposteu nachgeahmt und dadurch

einen grotzen Gewinn erzielt. Diese kombinierten Personen- und Briefposten nannte inan „Mail- coaches", entsprechend den Male-poste des Ministers Turgot in Frankreich. Als Staatsanwalt befatzte sich die englische Post ebenso wie die französische nur mit dem Brieftransport. Der Paket- und Personen transport blieb den: Privatunternehmertum über lassen. Das Fuhrwesen kam in England erst unter Kö- nigin Elisabeth in Gebrauch. 1580 wurden die Kutschen von Frankreich dort eingeführt. Ein Parlamentsakt verbietet

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 17.10.1896
Umfang: 10
Paradediner gehalten. Der Umstand, daß Kaiser Nikolaus eine zwischen Frankreich und Rußland bestehende „unerschütterliche Freundschaft" offen vor aller Welt anerkannt und auch erklärte, daß zwischen den beiderseitigen Armeen „ein tiefes Gefühl der Waffenbrüderschaft" herrsche, hat vielseits Anlaß zu mehr oder minder stark hervorgekehrten Befürchtungen gegeben und in Frankreich Erwartungen hervorufen, welche darin gipfeln, mit Hilfe der geliebten Russen endlich wieder in den Besitz Elsaß-Lothringens

, daß sie nicht im Stande gewesen war, mehr als drei Vaterunser auf dem ganzen, langen Wege zu beten. Dies sagte sie dem Priester, welcher es ihr nicht glauben stehe, welche fesffetzt, daß, falls Rußland oder Frank reich durch eine der Dreibundmächte angegriffen würde, beide sich gegenseitige Hilfe zu leisten haben. Dieser Fall ziele, was Frankreich betrifft, auf Deutschland und Italien, da Frankreich mit Oesterreich keine Verwicke lungen zu gewärtigen brauche, dagegen könne immer hin Oesterreich mit Rußland

Schwierigkeiten haben. Die Vorkommniffe während des Czarenbesuches in Frankreich lassen voraussetzen, daß nunmehr auch ein Vertrag abgeschlossen worden sei, welcher dem einen Staate die Hilfe des andern sichert, wenn er zu einem offensiven feindlichen Vorgehen gegen die Dreibund mächte Anlaß nimmt. Einige deutsche Blätter sind nicht der Ansicht, daß zwischen Frankreich und Rußland ein Bündnißvertrag bestehe und dies auch ganz mit Recht. Ein solches Bündniß liegt ja fast ausschließlich nur im Interesse

nichts weniger als Waffenbrüderschaft zwischen Rußland und Frankreich herrsche. Aas Hzarenpaar hat sich von Chalon aus nach Darm stadt (Hessen) begeben, wo es als Gast der großherzog lichen Familie, bei den Verwandten der Czarewna, Erholung von den — ftanzösischen Festen findet. An Aukgarieu spitzen sich die Dinge namentlich i wegen der Rückkehr einer Anzahl nach Rußland aus- j gewanderter bulgarischer Offiziere so zu, daß von der i nothgedrungenen Abdankung des Fürsten Ferdinand ! die Rede ist. Es handelt

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