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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.01.1922
Umfang: 8
i Bezugspreise: ^ 'Durch Die iüuslräsj F in Innsbruck: mona- 560 K. Zum Äbholen m Innsbruck monatlich 500 K. Auswärts durch die Kolporteure und durüi die Post sur D e u t s ch - O e st e r r e i ch: lnouatiich 560 K. Deutschland 900 K. llebrig. Ausland 1200 K. Einzelnummer sunt Abholen 30 K, durch Die Post 40 K. 38. FMa. Sieg der WaMMen. So hat in Frankreich noch einmal der Haß- gedanke gesiegt. Der Götze Gewalt ist.wieder auf die sie Ihnen dringend mitieilt: Die Kommissio: Rücktritt Briands

. — Die Zkonferenz von Can nes abgebrochen. — Die Weltwirtschaftskonferenz in Frage gestellt. — Poincare, der Deutschen hasser, Ministerpräsident von Frankreich. Noch einmal scheint in Frankreich der blinde, chauvinistische Haß gegen Deutschland seinen traurigen Triumph zu ieiern. Während nämlich in Cannes Ministerpräsident Briand mit den Vertretern von England.-Belchen und Italien über die Bedingungen verhandelte, unter denen Frankreich in eine Ermäßiguna der deutschen Reparationsleistungen und Aufhebung

gegen die Politik Bri ands war. Der Beschluß der Senatskommission begehrt, daß Deutschland keine Zahlunaserleicb- terungen gewährt werden dürfen, daß Frankreich das Recht haben muß, jederzeit Straisanktionen über Deutschland zu verhängen und daß Frank reich sich an der Wirtschaftskonferenz in Genua nur beteiligen könne, wenn es vorder klare und tatsächliche Zusagen der Achtung seiner Rechte erhalte. Was also heißt: wenn die Mächre auf Frankreichs Teilnahme nicht verzichten wollen, müssen sie erklären

, wenn alle Völker leben sollen, langsam zwar, aber doch mehr und mehr Gemein gut aller Nationen wird", brauchen wir wegen der Wendung der Dinge in Frankreich nicht be graben, denn die Volksmassen wünschen eine an dere Politik als jene, welche die Machthaber trei ben. Aber der Wille des Volkes kann sich im mili taristischen Frankreich heute nicht durchsetzen. Er ist gefesselt, wie seinerzeit im kaiserlichen Oester- reich und im wilhelminischen Deutschland, als ' hier der Offiziersstiefel noch unbeschränkt

als eine Kampfansage empfinden und die Folge ist eine Verschärfung der Svannung, die zwischen Frankreich ' und leinen Verbündeten ohn hin schon besteht. Frankreich ist auf dem besten Weg, sich zu isolieren; seine Machthaber fragte" auf die Armee und glauben allein stark genug zu sein, die Politik der brutalen Gewalt fortsetzen zu kön nen. Auch in Deutschland hat die Herrenklasse einmal die Sache der Nation ganz auf den Mili tärsäbel gestellt und wären die' Machthaber von Frankreich durch die Triumvhe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.08.1920
Umfang: 8
des Staates -herrschenden politischen Charakterlosigkeit aus gestellt zu werden. Wir wollen in den nächsten Tagen die. oben aufgezählten Lügen einzeln unter Verwendung, des in Unseren Händen befindlichen Materials eingehend untersuchen. Die Oeffentlichkeit soll wissen, daß der derzeitige Staatskanzler nicht bloß durch seine nach dem Zusammenbruch rasch vollzogene Orientierung zu Frankreich die An schlußsache und damit unser Volk verraten, also wie ein Mann ohne politischen Charakter gehan delt

hat, sondern daß er ebenso gewissenlos wie er es damals mit der Zukuüft unseres Volkes nahm, heute mit der Ehre des Nächstes um springt. den Kanonen zum Feldzug gegen Rußland Bor*, gen. Bulgarien endlich soll sich mindestens verpflichten, die „Ruhe" auf dem Balkan in.den nächsten Wochen nicht unerwünscht zu stören. . Man könnte nun meinen, daß Frankreich nnt dem Versprechen, vor der Botfchafterkonferenz für die Wünsche Ungarns emzutreten, nicht ge rade übermäßige Verpflichtungen auf sich genom men hat. Aber man muß

bedenken, daß die Pflicht, eine große Armee aufzustellen, für die Regierung Horthy gewiß ein Vergnügen bildet. Ungarn rst wohl verpflichtet, mit dieser Armee gegen Sowjetrußland zu marschieren, aber schon heute denkt man in Budapest daran, mit dem gleichen Heer in erster Lime die Slowakei zu „befreien". Und es ist in der Tat nicht ganz sicher, daß Frankreich in der Lage sein wird, die sen ungarischen Truppen ganz genau die Maflch. richtung vorzuzeichnen. Allerdings ist diese Ar mee noch außerordentlich

, aber schlverlich kämpfen. Trotz dem kann man den Ernst, mit dem Frankreich seine militärischen Pläne gegen Rußland be treibt, kaum mehr unterschätzen. Der Bevollmächtigte der russischen Sowjet-; rcgierunq Dr. Bronski äußerte sich einem Jorvalisten gegenüber über die Wirkungen die ses französischen Experimentes in Moskau fol gendermaßen :, „Es ist durchaus möglich, daß Frankreich,, nachdem es Judenitsch, Koltschak, Denikin,' Petljura und Polen in den Schmelztiegel des Ostens hineingeworfen

hat, nun auch noch Un garn in den gleichen Kessel befördert. Das be-' weist nur, daß Polen militärisch und damit wohl auch politisch für Frankreich erledigt ist. Frankreich gleicht da einem verzweifelnden Hasardeur. Um die in Rußland-verlorenen Milliarden zu retten, opfert es imrner neue Milliarden, aber es -ist nicht wahrscheinlich/ daß Frankreich mit den Milliarden, die es, jetzt auf die ungarische Karte setzt, das Ver lorene hereinbringen kann. Da wir Polen - erledigen konnten, haben wir einigen Grund, anzunehmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1914
Umfang: 8
K 10-20. — Einzelnzusendung durch die Post für Oesterreich: Monatlich K 2 —, vierteljährig K 6 —, halbjährig K 12-—. — Für Deutschland monatlich K 2-20. — Für die Schweiz monatlich £S4G.,— Nr. 222 Innsbruck, Donnerstag, 1. Oktober 1914 Rußlands Perfidie. Es hat Frankreich in die Falle gelockt. Die ersten Niederlagen der sranzösisch-englisch- belgischen Armee haben Frankreich aus dem Rausche der Revanche-Jdee stark wachgerüttelt. Man sah ein, ' daß der Marsch nach Berlin eine etwas schwierigere Sache

, mit erlesenen und starken Kräften am Rücken zu fassen. Man war in Paris überzeugt von der Ehrlichkeit des Zaren und der za- rischen Regierung, man baute darauf, daß Rußland den Vertragsverpflichtungen nicht nur gerecht werde, sondern ein übriges tun wird, um das gegebene Wort in glänzendster Weise einzulösen. Man hoffte also in Frankreich, daß Rußland seine Armeekorps, seine Kerntruppen, gegen die deutsche Grenze wer fen und in unaufhaltsamem Siegeszug gegen Ber lin marschieren wird. So felsenfest

Meldungen nur den todsicher eintretenden Ereig? nissen vorauseilen. Man kann sich die Wirkung vorstellen, welche die Nachricht in Paris und Frankreich ausübte, daß Rußland gegen Deutschland nur einen verhältnis mäßig geringen Teil feine* Streitkräfte geworfen hat und daß dieser von der Armee Hindenburg ge schlagen und zersprengt wurde, daß, statt Rußland in Deutschland, eine starke deutsche Armee in Rußland den Vormarsch angetreten hat. Rußlands Treu losigkeit war da schon offenbar. Nun aber müssen

die Franzosen noch erfahren, daß der Bundesgenosse Zar in Verfolgung selbstsüchtiger Eroberungspläne fast die gesamten verfügbaren Streitkräfte gegen Oesterreich-Ungarn geworfen hat, daß Rußland nicht einmal genügend Truppen aufbringt, um den Vor marsch Hindenburgs zum Stillstand zu bringen, daß also an einen russischen Vormarsch nach Berlin nicht mehr zu denken ist. Frankreich weiß nun, daß es, vom russischen Bundesgenossen verlassen, angewie sen ist auf seine eigene Kraft — die Hilfe, die ihm England

dienen, hat sich bereits in einem Entrüstungssturm Luft gemacht. Verschiedene Blätter Frankreichs sprechen von einer „Perfidie Rußlands", sie stellen fest, daß die Treulosigkeit der Zarenregierung Frankreich in eine furchtbare Kata- strophe gestürzt hat; einzelne Blätter heben auch schon scharf die Verantwortlichkeit der Machthaber der Republik hervor, die ohne sichere Garantie, daß Rußland sein Wort hält, Frankreich in diesen Krieg stürzten. Die Ernüchterung in Frankreich ist also eine voll

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.09.1914
Umfang: 4
werden kann, bezweckt der Vertrag nicht die Befriedigung der zaristischen Ländergier; ein Bündnis, das Frankreich verpflich tet, Rußlands Expansionsbestrebungen am Balkan und gegen die östlichen Provinzen von Oesterreich- Ungarn zu unterstützen, hätte mit Rücksicht auf die geringen Interessengegensätze zwischen Frankreich und Oesterreich-Ungarn bei dem französischen Volke wenig Beifall gefunden; noch weniger natürlich das Streben des Zarismus nach der Vorherrschaft am Balkan und nach dem Besitz der Dardanellen

und des Bosporus, weil in Frankreich jedermann weiß, daß ein Rußland, das den Balkan beherrscht und die Kanäle und das Mittelmeer besitzt, die Vormacht in Europa ist, die auch für die Republik eine Gefahr bedeutet. Ta das Bündnis der Repu blik mit dem Despotenstaat unter den französischen Chauvinisten so ungeheure Begeisterung ausgelösi hat, muß Rußland dem politischen Ziel der fran zösischen Nationalisten entgegengekommen sein; es muß die Verpflichtung auf sich genommen haben, Frankreich zu helfen

Tagen zu Gun sten Frankreichs wenden werde. Also: die Bünd- nispsiicht Rußlands bestand darin, Deutschland im Rücken anzugreifen, wenn es mit Frankreich in einen Krieg verwickelt ist. Rußlands Hilfe sollte den Revanchegedanken in die Tat umsetzen helfen. Für ein solches Bündnis war der französische Chauvi nismus gar wohl zu begeistern, diesem Verbündeten borgten die französischen Kapitalisten willig Mil liarden zum Ausbau seiner Wehrmacht, also für die Vorbereitung zur Ausführung der Revancheidee

-Ungarn niederwerfen, um durch die Zertrümmerung unseres Staates die Vormacht am Balkan zu werden, an das Meer zu gelangen und die politische Führung in Europa an sich zu reißen; es will die politischen Ziele des Za rismus, nicht aber die des französischen Nationa lismus verwirklichen. Man möge uns nicht mißverstehen: wir wünschen nicht, daß Rußlands Kosaken Deutschlands Fluren verwüsten sollen, wir heben die Tatsache, daß der Zar, entgegen dem Bündnisvertrag mit Frankreich, seine Kerntruppen

gegen Oesterreich-Ungarn an statt gegen Deutschland geworfen hat, nur hervor, um aufzuzeigen, daß Rußland auch Frankreich be trog, daß es diesen Krieg als Eroberungskrieg führt, daß dem Zaren die Ziele der französischen Nationalisten die gleichgültigste Sache sind, daß er den Kampf vielmehr um die Ziele des Zarismus, um die Ausdehnung der Macht des Moskowiter- tums über Europa führt. In Frankreich sucht man diese Tatsache noch im mer durch erlogene Berichte über ein angebliches Vordringen der Zarenarmee

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.06.1920
Umfang: 6
und vre Emäscherung von Ortschaften gemeldet. Zu den Präsidentschaftswahlen in Nordamerika. KB. Chicago, 11. Juni. Beim ersten Skrutinium des republikanischen NationalkonVents hat General Wood 287, Lvlvöen 211 und Hoover nur 5 Stimmen erhalten. Belm zweiten Skrutinium erhielt Wood 289, beim dritten 303 und beim vierten 314 Stimmen. ^Lowden vereinigte beim vierten Skrutinium 289 Stimmen auf sich. Der Alilitarismur in Frankreich. Die Berliner „D. A.-Z." berichtet: Die Ausbildünx des französischen

mich sehr, setzt erübrigt mir noch, ein weiteres Opfer von Euch zu ver langen. Um einen möglichen Rückschlag zu verhindern, befiehlt mir Nom, Karthago zu schleifen; aber ich gestatte Euch, an iraend einem anderen Orte^ Euch niederzulassen, 80 Stadien (ungefähr 15"Kilomcter) entfernt. Da erkannten die Karchager ihren Irrtum, sich wehrlos gemacht zu haben und verzweifelt verteidigten sie sich hartnäckig. Aber es war zu spät. Karthago fiel und verschwand in der iZescküchte. Aehnliches wünschte Frankreich

von Deutschland; aber seitdem haben sich bie Zeiten geändert. Heute ist die politische Welt vielgestaltiger, em Staat wie Deutschland kann, selbst wenn er einen Niedergang durchmacht, nicht verschwinden. Es ist noch nicht lange her, daß wir beim Besprechen! der Mei nung, die Herr Hanotaux über den Vertrag von Versailles hatte sagten: „Die englischen Staatsmänner sind gute Psychologen, sie wollen, daß Frankreich einige Zeit die Hegemonie am europäischen Kontinent hat. Sie wissen daß dadurch große Unruhe

. Es ist gar nicht nötig, Frankreich zu ver. lassen, -um unsere Behauptung zu beweisen. Sie wird vollstcnHm durch zwei Artikel bestätigt, die in der „Revue Mondiale" erschienen ftnö; In dem einen, von Jean Finot gezeichneten „Die Not der Welt und einige Rettungsmittel" lesen wir folgendes: „Die Liebe imd die Bewunderung, die Frankreich vor dem Kriege einflößte waren für das Land eine mächtige und unbesiegbare Waffe. große Unglück hat den wesentlichen Wert der Sympathie, die er überall genoß, bewiesen

. Ihr Verlust ist tief zu beklagen; sie ist unersetzlich, wenn Frankreich nicht versucht, die unüberlegte Politik des Herrn Clemenceau und seiner Satelliten zu berichtigen und dem Mißbrauch der Freundschaft, die Frankreich immer genoß, zu steuern. Ohne von den Zentralmächten und ihren Erben zu sprechen, scheint Frankreich seinen Heiligenschein nicht nur bei den Neutralen, sondern sogar bei seinen Verbündeten von gestern verloren zu haben. Man muß der Gefahr mutig ins Auge sehen, wenn man üble Folgen ver

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 19.06.1940
Umfang: 4
haben nach Beendigung der Besprechungen München wieder verlassen. M WM Ott MlllW. Frankreich muß die Waffen niederlegen. Berlin. Die Sondermeldung von Frankreichs völli gem Zusammenbruch wurde in Berlin mit jubelnder Freude ausgenommen. Menschen, die sich nie gesehen, faßten sich bei den Händen. Immer wieder hörte man: „Unser Führer, unsere Soldaten!" Das Deutschlandlied brauste einem Schwur gleich durch die Straßen der Reichshauptstadt. Wenig später nach der Rundfunk durchsage erschienen bereits Extrablätter

, die das große Ereignis der Bevölkerung schwarz auf weiß verkündeten. Bern. Die Nachricht von dem Sturze Reynauds hat in London bereits Enttäuschung und Bestürzung aus gelöst, als aber dann bekannt wurde, daß Frankreich die Waffen niederlegen wolle, wurde die englische Hauptstadt von einer wahren Panikstimmung erfaßt. 2m Regie- gierungsviertel bildeten sich Gruppen, die in großer Er regung die Folgen des französischen Zusammenbruchs diskutierten. Churchill, der noch kurz vor Reynauds Ab gang nach Bordeaux

geflogen war und vergeblich ver sucht hatte, Frankreich zu weiterem nutzlosen Blutver gießen zu überreden, hatte den ganzen Tag über aus gedehnte Besprechungen über die Fortsetzung des Krie ges, den England jetzt allein führen muß. Genf. Trotz aller Verschleierungskünste mutz jetzt auch England zugeben, daß das Vorgehen Petains in London mit großer Betrübnis aufgenommen wurde. Aber noch in allerletzter Minute werden die Londoner Hetzversuche fortgesetzt, die sich an die Hoffnung klam mern

, daß Frankreich sich doch nicht den Uebergabe- bedingungen füge und weiteren Widerstand leiste. Die englische Reuteragentur bedient sich wie immer einer bornierten und geschwollenen Sprache, wenn sie groß spurig erklärt, die britische Regierung sei entschlossen, den Kampf fortzusetzen. Dem können wir nur hinzufügen: Deutschland auch. Rom. Die italienische Hauptstadt hat am Montag nachmittag die Kunde von Frankreichs Zusammenbruch mit stürmischer Begeisterung ausgenommen. In der Er klärung des Marschalls

in der unwahrscheinlich kurzen Zeit von 5 Wochen errungen werden konnte — der Sieg gegen die Großmacht Frank reich. In dieser Zeit haben Holland und Belgien kapitu liert, liegt Frankreich in völliger militärischer Ohnmacht darnieder — man muß es sich immer wieder vergegen wärtigen, um die Größe dieser Tatsache zu erfassen. Der greise Marschall Petain, der „Sieger von Ver dun", für Frankreich die Verkörperung seiner besten mili tärischen Tugenden, hat die bittere Aufgabe gehabt, ein System vollkommener politischer

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.12.1922
Umfang: 6
bläht sich ihre Trikolore, durch öie Anlagen am Rhein rollen ihre Geschütze unö brüllen öem deutschen Michel und öer gan zen Welt in öie Ohren: Die deutsche Wehrmacht ist tot, es lebe der französische Militarismus. Die deutsche Wacht am Rhein ist dahin, öie Wacht am Rhein hält öie weiße und farbige Armee öer Franzosen. Der Rhein gehört Frankreich, hier sind wir und hier bleiben wir, den Deut schen und der ganzen Welt zum Trotz. Sie haben alle Ursache, zu feiern. Was vor Jahrhunder ten

unö der Kohle durch Beherrschung der rheinischen Industrie unö Grubengebiete ganz C u r o p a in ihre Abhängigkeit bringen, unö Frankreichs Weltstellung sichern zu können. Wenn Frankreich öie Rheinlanöe besitzt, umschließt es auch , Me Nieder lande so vollständig, öaß sie ihre Selbständigkeit gegen Frankreich nicht aufrecht erhalten können, Antwer pen und Rotteröam müssen französische Häfen werden. Solange öie französische Politik nach öer Herrschaft über den Rhein und seine Mündung strebt

war nichts anderes als ein englisch- französischer Zweikampf per procura, in dem England unterlegen ist. Frankreich hat seine Revanche für Faschoöa genommen, aber öie Revanche für Trafalgar, Waterloo und St. Helena steht noch aus. Um diese vorbereiten zu können, braucht Frankreich öie völlige Zertrüm- merungDeutschlanös unö den Besitz der Rhein lanöe. Die englischen Politiker hatten öie Pläne öer fran zösischen Bundesgenossen unö deren Gefahren für Eng land schon frühzeitig erkannt. Lloyd George hatte deshalb auch 1919

mir aber leid", sagt die andere. „Hat er denn viel ge fressen?" „Alles, mit Ausnahme der Hundekuchens leistet und schließlich mit Wilson erreicht, daß Frank reich mit etner befristeten Besetzung zufrieden war, wofür England unö Amerika sich verpflichteten, den fran zösischen Besitzstand auf 25 Jahren zu gewährleisten. Der amerikanische Senat hat diesen Vertrag nicht anerkannt, er ist infolgedessen nicht tn Kraft getreten, unö Frankreich hat seine Rheinpolitik wieder ausgenommen, um sich öie angeblich

nötigen Sicherheiten zu verschaffen. Man weiß in Frankreich zu genau, daß man einem wieöererstarken- öen Deutschland infolge der eigenen Schwäche durch die immer gefährlicher werdende Abnahme der Bevölkerung nicht gewachsen ist. Anstatt nun den Versuch zu machen, sich mit Deutschland zu einigen, worauf man in Deutschland sicher eingegangen wäre, treibt man eine Politik des Hasses und sucht Deutschland zugrunde zu richten. Naturgemäß muß hierdurch in Deutschland öer größte Hatz gegen Frankreich erweckt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.11.1921
Umfang: 8
. Ae tlräHuEssfrase. Die Herren unter sich. Die Differenzen, die sich durch den offenkundig haupt sächlich gegen Frankreich gerichteten italienischen Antrag aus Abbau der Landheere zwischen diesen beiden Län- dern ergeben haben, beginnen sich infolge abfälliger Aeußerungen Briands über den Wert und die Bedeutung der italienischen Armee im Weltkrieg zu verschärfen. Es werden diese Aeußerungen zwar jetzt weggeleugnet, trotz dem jedoch setzen die italienischen Blätter ihre Polemik gegen Briand fort. Außer in Turin

über die Teilnahme Deutschlands an der Konferenz gesprochen haben. Frankreich hält den Engländern die Art ihrer Iuleressen- poNtik vor. Verschiedene französische Blätter bringen angesichts der Angriffe der englischen Presse ausführliche Erwiderungen. „Oeuvre" zählt punktweise nachstehende Beschwerden ge- gen London auf: 1. Siegesbeute: Die Engländer hätten den besten Teil der deutschen Flotte erhalten und die Franzosen gezwungen, die ihnen zusallenden Untersee boote zu versenken. Die Engländer sprächen

verlangt. Ms Frankreich anstelle von Geld zahlungen Versprechungen von Naturalleistungen erhielt, protestierte Curzon gegen das Wiesbadener Ab kornmen. 4. Internationale Polittk: England habe mit Rußland ohne Zustimmung Frankreichs und mit Griechenland ge gen die französischen Intentionen verhandelt. England habe bei dem deutsch-polnischen Konflikt sich nicht aus die Seite des alliierten Polens gestellt. Dagegen habe Eng land Frankreich das Recht bestritten, mit der Türkei Frieden zu schließen

, und es wolle Frankreich zwingen, die Armee in Cilicien aufrechtzuerhalten, um den Weg nach Indien zu verteidigen. 5. Wirtschaftliche Maßnah. men: England habe seine Kohle an Frankreich viermal teurer verkauft als überall sonst in der Welt; es habe den gleichen Preis für die deutsche Kohle festsetzen wol len. Dagegen habe es die Einführung der gesamte» französischen Luxuswaren, namentlich der französischen Weine, noch England verboten. — Das Blatt schließt mit der Bemerkung, es gebe keinen Punkt

, wo Frankreich und England ein gleiches Interesse hätten. Frankreichs Rechtfertigung. Bor seiner Einschiffung nach Frankreich äußerte sich Ministerpräsident Briand zu Berichterstattern über die Abrüstung, Frankreich sei auf diesem Wege so weit ge gangen» wie irgend ein anderes Land. Trotz der Gefah ren, die es laufe, habe Frankreich die Heimarmee um ein Drittel herabgesetzt. Obwohl nach dem Gesetze drei Klas. sen unte,r den Waffen gehalten werden können, würden gegenwärtig nur zwei zurückbehalten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1923
Umfang: 8
gegen den Militarismus und Im perialismus jedenfalls nicht an letzter Stelle mit- wirken würde. Notwendig sei aber jetzt der stärkste Widerstand der Arbeiterschaft der direkt beteiligten Länder, der Arbeiterschaft in Frankreich, Belgien, England rmd Italien, sei es durch passiven Wider stand gegen die Regierungsmaßnahmen, sei es tzurch Streikbewegungen, im Verkehrswesen, im Bergbau und in der Rüstungsindustrie. Verschärfung des passiven Wider standes. Der Rttchskohlmkolmnissar verbietet jede Aus- kunftserteilung

werden ausgeboten. Paris, 25. Jänner. (Ag. Hav.) Die Meldung der „Daily News", wonach Frankreich zu mobi- 1 lisieren begonnen hätte, wird in aller Form de mentiert. Nur Eisenbahner sind einberufen (also militarisiert) worden. Düsseldorf, 25. Jänner. (Wolfs.) Ham born ist von belgischen Eisenbahntrnppen besetzt worden. Die deutschen Eisenbahnbeamten und Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt. Ter Zugsverkehr ruht. Lohnerhöhung und Bezahlung der Streiktage. Essen, 25. Jän. (Ag. Hav.) Die Bergwerks besitzer

. Den Familien ist eine Frist von vier Tagen gewährt worden. Berlin, 25. Jänn. Das Wolffbüro stellt seine gestrige Meldung über die Verurteilung Fritz Thyssens und Genossen dahin richtig, daß Thyssen nicht zu 509.000 Franken, sondern zu 5100 Franken verurteilt wurde. Die Kohlenlieserung seit 15. Jänner. Berlin, 25. Jänn. (Wolfs.) Nach Mitteilung des Reichskohlenkominissärs sind seit dem 15. Jän ner von Frankreich und Belgien zusammen höch stens 7000 Tmmen Kohle über die Reichsgrenze ge bracht worden

. Die entgegenstehende stanzösische Meldung ist falsch. Die Haltung Englands. Erregte Stimmung über die Absichten Frank reichs. London, 25. Jänner. (Wolfs.) Der französische Plan, das Ruhrgeöiet vom üorigen Deutschland abzuschneiden, erregt in der ganzen Presse großes Aussehen. „Daily News" fragen, ob man mit Gleichmut die Schaffung eines neuen Elsaß- Lothringen durch Frankreich ansehen könne. Es werde heute selbst in Frankreich, zugegeben, daß die französische Aktion durch die Zerstörung der deutschen Industrie

diese freilich nur in der Form der Solidarität der gegenrevolutionären Regierungen. Darum wußten sie aber sehr wohl zu unterscheiden zwischen demK a i s e r.von Frank reich und Frankreich selbst. Sobald dieses Land eine Regierung nach ihrem Herzen erhalten hatte, galt es ihnen nicht länger als Feind, trotzdem sie mit ihm mehr als zwanzig Jahre lang fast stän dig im Krieg gewesen. Im Frieden von 1814 ließen sie Frankreich die Grenzen, die es 1792 gehabt, unter Hiuzufügung einiger kleinerer Gebiete, und legten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 14.03.1903
Umfang: 18
, Frankreich 182.531 und Italien ö 2.942 Rekruten ein. Es entfielen daher, für die 39,2 bzw. 95,5. 47,0, 37,4 und 29,7 Millionen Einwohner dieser fünf Großmächte berechnet, die relativ meisten Rekruten auf Frankreich, nämlich je ein Rekrut auf 206 Einwohner; danach folgen Deutschland mit einem Rekruten auf 253 und Oesterreich-Ungarn mit einem Rekruten auf 307 Einwohner, während die relativ wenigsten Rekruten Italien mit einem Rekruten auf 358 und Rußland mit einem auf 376 Bewohner stellten. Auf 106.000

Einwohner berechnet, ergaben sich aus diesen Ziffern damals in Rußland nur 266, in Italien 279, in Oesterreich-Ungarn 323, in Deutschland 394 und in Frankreich 514 Rekruten, woraus folgt, daß die österreich-ungarische Monarchie schon damals auf 100.000 seiner Einwohner 71 Rekruten weniger als Deutschland und 191 Rekruten weniger als Frankreich auf gebracht hat. Bis zum Jahre 1898 haben nun alle diese Staaten ihr Rekrutenkontingent vermehrt, und zwar am meisten Deutschland um 82.578 Mann, dann Frankreich

um 81.469, Rußland um 38.400, Italien um 13.058 und Oesterreich-Ungarn am wenigste«, nämlich nur um 1500 Mann (Land wehr). In Prozenten zur Rekrutenzahl pro 1889 ausgedrückt beträgt diese Vermehrung in Frankreich und Deutschland je 44 Proz., in Rußland und Italien je 15 und in Oesterreich-Ungarn nur 1 Proz. Selbstverständlich verschoben sich durch diese so ungleiche Vermehrung auch die Verhältnisse zwischen Rekruten und Einwohnerzahl, und zwar Sein Volk! — er führt's zum höchsten Gnadenthrone

- Ungarn schon 45,4, Rußland 115,8, Deutschland 54.3, Frankreich 38,5, und Italien 31,3 Millionen Einwohner zählten. Es entfielen daher jetzt die meisten Rekruten in Frankreich, nümltch schon ein Rekrut auf 145 Einwohner, und in Deutschland ein Rekrut auf 238 Bewohner. Italien stellte weniger, nämlich einen Rekruten auf 335 Be wohner, Oesterreich-Ungarn noch weniger, nämlich einen Rekruten auf 350, und Rußland am wenigsten, nämltch einen Rekruten auf 390 Ein wohner. Wieder auf 100.000 Einwohner

berechnet, ergeben sich aus diesen Ziffen in Rußland 252, in Oesterrerch-Ungarn 284, in Italien 307, in Deutschland 493 und in Frankreich 727 Rekruten. Aus dem Vergleich mit den früher erwähnten analogen Zahlen aus dem Jahre 1889 resultirt danach, daß die drei Großmächte Frankreich, Deutsch land und Italien in dem Zeitabschnitt 1889 bis 1898 ihre Rekruten auch relativ vermehrt haben, und zwar auf 100.000 Einwohner Frankreich um 213, Deutschland um 99 und Italien um 28 Mann, während Rußland seit damals

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 20.05.1923
Umfang: 14
der Italiener um so mehr, da sie gerade in letzter Zeit trotz Mussolinis hochtrabender Worte und hochfahrender Pläne sowohl von England als auch von Frankreich geringschätzig behandelt wur den. Namentlich bei der Pariser Konferenz ließ es England Italien fühlen, daß ihm die Meinung des kleinen Mannes auf der italienischen Halb insel so ziemlich gleichgültig sei. Mussolini war - -dazumal wegen dieser Zurücksetzung derartig er bittert, daß er ernstlich den Vorschlag machte, Frankreich, Italien und Deutschland

(!) sollten einen Bund (Block) bilden, der seine Spitze gegen das herrschsüchtige England kehren sollte. In Eng land wird man ob der Pläne Mussolinis nicht mit den Zähnen geklappert haben, sondern eher heim lich tüchtig gelacht haben. Heute hat sich das Blatt wieder gewendet. England braucht Italien, um es ein wenig gegen Frankreich auszuspielen, also tut man dem Welschen ein bißchen schön und der welsche Zaunkönig fühlt sich hochbeglückt. Nun Zur Sache. Wie wir letztesmal berichtet haben, hat Frankreich

und Belgien das deutsche Angebot, ohne die Meinung Englands und Italiens einzu- holen, barsch abgelehnt: Frankreich hat getan, als ob die ganze Angelegenheit nur ihn allein anginge. Darob war man in England nicht wenig ver schnupft. England hat auch ganz trocken erklärt, daß man ein solches Vorgehen bedauere und hat auch zu verstehen gegeben, es werde fich's nicht nehmen lassen, das deutsche Angebot ebenfalls zu beantworten. Und das ist auch geschehen. Am Sonntag wurde die englische Antwort Deutschland

überreicht und zugleich den anderen Regierungen zur Kenntnis gebracht. England führt in dem Ant wortschreiben eine äußerst stolze, selbstbewußte Sprache. Man gewinnt aus dem Tone unwillkür lich den Eindruck, die Weltlage muß sich in der letzten Zeit bedeutend zugunsten Englands ge bessert haben, der englische Löwe beginnt daher sich wieder zu recken und die Krallen zu zeigen. Fm Schreiben wird vorerst Deutschland herunter- gekanzelt wie ein Schulbube. England erklärt ober auch Frankreich

Rede gemacht habe." Aus diesen Worten geht hervor, daß Lord Cur- zon dem deutschen Botschafter offenbar gute Rat schläge zur Lösung der Frage erteilt hat, die man aber in Berlin nicht berücksichtigt hat. Lord Cur- zon gibt dann die Gründe an, warum die englische Regierung das deutsche Angebot als ungenügend bezeichnen müsse. Es sind dieselben, die auch Frankreich angibt, nämlich das Angebot (30 Milli arden) sei zu niedrig und die Sicherheit für die Ausbringung dieser Summe sei eigentlich

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 24.12.1914
Umfang: 24
eine Aenderung erfahren? Don F. Wehn er-Ehrwald. Fast jeder größere Krieg bringt politische Ver änderungen mit sich. Der deutsch-französische Krieg 1870 71 vermehrte den Landsitz des deutschen Reiches um Elsaß-Lothringen und im Balkankriege wurde der Türkei der größte Teil ihres europäischen Landbesitzes abgenommeu. Gleich zu Anfang des gegenwärtigen Welt krieges erschien in Frankreich eine Landkarte Mit teleuropas, die dem Beschauer zeigte, wie sich die Engländer, Ruffen und Franzosen die Aufteilung

nach Frankreich gebracht und in Kampf gcgen Deutschland geführt, sieht es heute schon doch so aus, als ob England am Ende des Weltkrieges nicht in der „materiellen Lage" sein wird, die Vereinigung von ganz Westeuropa zu verhindern. Man sollte meinen, wenn England wirklich den l Weltfrieden wünschen würde, müßte ihm gerade j dieses Resultat: D i e Schöpfung der Ver einigten Staaten von Westeuropa als ein herrliches Ziel vorschweben, denn das Beispiel der Bundesstaaten, die seit 1870 das deutsche Reich bilden

haben, daß sich auch diese Staaten, zumindest aber Frank reich, der großen europäischen Völkervereinigung einfügen würden. Auf den ersten Blick mag es ganz undenkbar erscheinen, daß Frankreich da mittun würde. Tatsächlich ist das aber durchaus nicht so unmöglich. Sobald das französische Volk durch den furchtbaren Zusammenbruch seiner Armee zu der Einsicht gelangt sein wird, daß es W einer ruhmsüchtigen Kriegspartei aufs Neue dem Ruin entgegengeführt worden ist, wird sich bald ein gewaltiger Umschwung vollziehen. Wie 1870

[ die Franzosen das napoleonische Kaiserhaus hin- ! auswarfen, werden sie diesmals den Kriegshetzern ! und Volksverführern ihren ganzen Volkszorn j fühlen lassen. Die Mehrheit des französischen Volkes ist, wie ! sich schon vor dem Kriege gezeigt, friedliebend, dar l beweisen die im letzten Frühjahre vollgezogenen l großen Wahlen in Frankreich. Die Mehrzahl der i gewählten Abgeordneten waren gewählt worden, ; well sie sich für eine Erhaltung des Friedens und > eine ehrliche Verständigung mit Deutschland

er- j klärt gehabt. Daß Deutschland stärker als Fcank- I reich dastand, war niemanden in Frankreich ein ■ Geheimnis und auch die Kriegshetzer hätten keinen : Waffengang mit Deutschland gewagt, wenn sie sich ! nicht an der Ruffenfreundschaft und an dem ge- ■ Heimen Hilfe-Zusagen Englands berauscht. Liegt \ nun aber Rußland militärisch uiedergeworfen am ! Boden, so gibt es in Frankreich wohl Niemand I mehr, der seine fünf Sinne beisammen hat, und - immer noch auf eine Besiegung Deutschlands hofft

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1915
Umfang: 8
die denkbar günstigste und schleunigste Beendi gung des von England so freventlich vorbereiteten und angezettelten Weltkrieges. Dürfen wir uns dieser Hoffnung hingeben? In Frankreich iit die Kriegsmüdigkeit jedenfalls stark im Wachsen unterm ganzen Volk. Nicht nur weil die Ueberzeugung sich nicht mehr aufhalten läßt, daß ein Durchbrechen der deutschen Linien und Hinauswer fen der deutschen Heere aus Frankreich unmöglich ist, sondern auch weil man entsetzt ist über einen in die Öffentlichkeit gedrungenen

Geheimbericht des Kriegs amtes, in welchem die Zahl der Toten (es sind nur die in Frankreich geborenen Franzosen gezählt) bereits 430.000 beträgt. Selbst in Berichten vom Kriegsschau platz der Londoner (!) Blätter wird zugegeben, daß die französischen Truppen, welche die Kämpfe seit Beginn des Krieges mitgcmacht haben, in einem Zustande von Erschöpfung und hochgradiger Nervosität sind, was eine Rückkehr in die Feuerlinie bis auf weiteres nicht gestattet. Und im „Gaulois" äußert General (!) Zur linden

„Humanite" und „Guerre sociale" wenden sich scharf gegen die Behauptung der Regierung, daß es sich um eine deutsche Mache handle, und stellen fest, daß die Kriegsmüdigkeit im französischen Volke angesichts der geringen Erfolge der Verbündeten um sich greife. So wirds auch wohl sein, zumal Frankreich aus seinem eigenen Volke frische Reserven nicht mehr in die Front bringen kann und Kitcheners Prahlereien mit seinem „Millionenheere" nicht ernst nimmt. Weit besser steht es mit den Reserven in Oester

, wenn auch im langsamen, so doch siegreichen Vormärsche sich befinden, so hätten wir es höchstens noch mit fünf Monaten Kriegsdauer zu tun, auf keinen Falt aber mit einer Dauer von drei Jahren. Wie steht es nun gegenwärtig in finanzieller Hinsicht mit dem Kriege? Der Franzose Ives Guyot berechnet die Kriegskosten in der englischen Zeitschrift „Nine- teenth Century and after" wie folgt: Nimmt man an, daß Deutschland 4 Millionen 350.000 LNann unter die Fahnen gerufen hat, Frankreich 4 Millionen, Ruß land 5,400.000

, Oesterreich-Ungarn 3^2 Millionen, Bel gien, Serbien und England zusammen IV 2 Millionen, und nimmt man hiezu noch jene Staaten, die nicht Krieg führen, aber mobilisiert haben, so stehen zurzeit rund 18,500.000 Mann unter den Waffen. Berechnet inan die Kosten für jeden auf 10 Mark täglich, so kom men wir auf 185 Millionen Mark täglich, auf 5.550 Millionen monatlich und auf rund 33.300 Millionen für ein halbes Jahr. Dazu kommt ein Verlust der Löhne von über 8 Milliarden Mark für Frankreich allein, fast

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 30.08.1914
Umfang: 8
Verluste hinaus das Gefühl des Unersetzlichen, des Unwi derruflichen verbreitet. Oberst Maillard hat in der Einleitung zu seinen „Elementen des Krieges" richtig bemerkt, daß die Deutschen bei ihrem jähen Einbruch zu der Wirksamkeit der Masse die Wirksamkeit ihrer Manö vrierfähigkeit gesellen werden. Deutschland weiß also was es will, weiß es genau. Weiß aber Frankreich, was es will? Mit großem Nachdruck betont Major Rossel, daß dem nicht so sei. Er fordert von den offiziellen Leitern Frankreichs

der Mobilmachung ain Fuße der Vogesen. Und wie sieht es um die Verteidigung? Nicht besser. Bisher hat es noch kein Trup penführer in Frankreich gewagt, der De fensive ins Auge zu sehen und sie im Vor aus zu organisieren. Kein Minister hat noch daran gedacht, der öffentlichen Meinung zu trotzen und sie dann zu gestalten. Man wird Millionen von Menschen so dicht wie mög lich an der Grenze, hinter den Höhen der Maas, zwischen den Klammern des Schraubstockes anhäufen. Wenn aber ein furchtbares Heer

, das vor dem unseren schlagfertig ist, die Höhen der Maas stürmt oder umgeht? Wenn dieses Heer in Bel gien eindringt — was wahrscheinlich ist und vernünftig wäre — wenn Verwirrung in unsere Konzentration gebracht wird — welch ein Ruin! Eine Niederlage vor der Schlacht!" Ganz Frankreich müßte dem Gc- neralstab diese Fragen vorlegen. Das ist sein Recht, das ist seine Pflicht. Frankreich muß wissen, ob es eine Kriegsmethode hat und welche, muß wissen, wie der Generalstab es gegen den furchtbaren Angriff zu schützen

der nationalen Verteidigung Sinn und Seele. Vergebens würde Frankreich von allen seinen Bürgern eine fortwährende Anspannung des militärischen Geistes, die Voraussetzung für ein ernsthaftes Funktio nieren der Miliz fordern, wenn diese nicht wüßten ,daß ihre Anstrengung einst der Ver teidigung des Friedens und des Rechtes zugute kommen werde. Vergebens würde es die auf diese Weise herausgebildete un ermeßliche Militärkraft zu den Waffen ru fen, wnn ein geheimer Zweifel die Schwung kraft dieser Millionen

Bürgersoldaten lähmte. Und vergebens würde Frankreich auf das wachsende Sichbosinnen des feind lichen Volkes rechnen, wenn es nicht die sem ganzen Volke gezeigt hatte, daß es den Frieden gewollt hat und selbst unter dem Donner des Krieges noch will.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.07.1936
Umfang: 8
Erfahrung Halle, da er „och nie in Genf gewesen sei. Es liege ihm vor allem daran, einige Zweifel üller die internationale Politik und Rolle Frankreichs zu zerstreuen. Man Hape gesagt und geschrieben, der internationale Einfluß Frankreichs sei zurückgegangen, Frankreich sei heute eine Macht zweiten Ranges geworden. Man Hape dies damit begründet, daß Frankreich innerlich durch bürgerkriegsartige Zustände zerrüttet sei, andererseits damit, daß es nicht gewagt habe, am 7. März auf die Besetzung

des Rheinlandes zu reagieren. Leon Blum erklärte, er wolle diese Frage anfassen, wie man den Stier bei den Hörnern packt. An dem Tag, an welchem es innerhalb des Völker bundes eine Hierarchie von Staaten und außerhalb desselben liegende Kategorien von Mächten gebe, sei der Völkerbund, der aus der Gleichheit der Rechte beruhe, ”~m seinen Grundfesten erschüttert. Wenn am 7. März Frankreich nicht mobilisiert habe, so deswegen, weil es der Sache des Friedens tief ergeben sei. Die Besetzung des Rheinlandes

habe auch seitens Frank reichs nicht eine militärische Reaktion ausgelöst. ! stankreich halle im Gegenteil das internationale Verfahren ' imgeschlagen. Es halle sich, anstatt zu mobilisieren, an die Muntieniächte von Locarno gewendet und den Vötker- tafe in Bewegung gesetzt. öl um warf die Frage auf, ob es für eine Macht in Europa ein Zeichen von Schwäche sei, wenn sie zu den Waffen des Rechtes greise? Zwar hätte Frankreich das Recht gehallt, zu den Waffen zu greisen. Wären unsere Grenzen oder die Grenzen

jener, lül welche wir Garantie übenommen hallen, berührt Wor ten. so wäre die Reaktion wahrscheinlich eine andere ge wesen. Leon Blum sprach dann von der Arbeiterllewegung in Frankreich und den Ereignissen der letzten Wochen. Frankreich wolle de» Frieden mit allen Böllern, gleich welches Regime sie besitzen. Der Friede aber, den Frankreich will, ist nicht ein Friede der stMschlveigen- den oder stummen Unterwerfung unter die Gewalt oder gar die Anerkennung der Gewalt. Es gibt keinen Konflikt in Europa

, in den Frankreich, oll es dies wollte oder nicht, hineingezogen werde. Deswegen stehe Frankreich aus dem Standpunkt, daß der Friede unteilbar sein mutz, unteilbar in Europa und in der Welt. Ser zwijchenlaü in Gens Gens, 30. Juni. Der Zwischenfall in der Völkerbund- Versammlung rief 'bei allen Delegationen einen Überaus peinlichen Eindruck und eine spontane Empörung hervor, der eine L-vation für den Negus aus dem Fuße folgte. Einige Delegierte sprangen erregt aus. Bundesrat Mvtta verließ sofort die Versammlung

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 25.10.1936
Umfang: 20
gegen wärtig Belgien Zum allgemeinen Erstaunen hat der König von Belgien erklärt, daß sich sein Land von dem bis her bestehenden Militärbündnis mit Frankreich rnifc England Zurückzieht und sich in Zukunft um die internationalen Streitigkeiten nicht mehr küm mern wird. Man erinnert sich noch, wie es mit Belgien gegangen ist. Vor dem Weltkrieg war Belgien ähnlich wie die Schweiz ein sogenanntes neutrales Land, das heißt, die umliegenden Groß mächte hatten sich verpflichtet, Belgien nicht an zugreifen. Dafür

verpflichtete sich Belgien, mit keiner der Großmächte ein militärisches Bündnis einzugehen. Diese Neutralität half nichts, als der große Weltkrieg ausbrach. Die deutschen Truppen marschierten in Belgien ein. Der Schrecken über dieses Erlebnis in Belgien bewirkte, daß die Bel gier nach Beendigung des Krieges gar nicht mehr an ihre einstige Neutralität dachten, sondern sich bereitwilligst einem militärischen Bündnis mit Frankreich und England einordneten. Dieses Bünd nis galt als so fest und sicher

nichts anderes als die Furcht, daß die Franzosen eine Dummheit begehen könnten, für welche Belgien die Zeche bezahlen müßte. Seitdem in Frankreich die sogenannte Volksfront — man könnte auch sa gen die Freimaurer und Bolschewiken regieren — geschieht in der französischen Außenpolitik ein Plutzer nach dem anderen. Die Kommunisten schei nen es geradezu daraus abgesehen zu haben, Frank reich in kriegerische Verwicklungen hineinzuregie- ren. Davor hat nun Belgien Angst bekommen. Die Belgier wollen nicht in Gefahr geraten

, daß sie am Ende für Moskau die Kastanien aus dem Feuer holen müssen. Da hat vor einigen Tagen der Füh rer der französischen Kommunisten, der Genosse Thorez in Straßburg eine Rede mit heftigen Aus- Mlen gegen Hitler gehalten. Die reichsdeutsche Presse hat sofort scharf erwidert und von der fran zösischen Regierung eine Entschuldigung verlangt. Es ist nicht zu bestreiten, daß die spanischen Kom munisten und Anarchisten von Frankreich aus mit allerlei Kriegsmitteln versorgt werden. Diese Hilfeleistung lenkt

begreiflicherweise den Zorn und den Unmut anderer Staaten gegen die Förderer der Greuel, mit denen der rote Schrecken Spanien verheert. Die ohnedies sehr schwache Gesundheit des Friedensengels wird durch die russischen Bazil len nicht gestärkt. Belgien fürchtet mit Recht, daß irgend eine neue Dumncheit der französischen Kom munisten das Kriegswetter zwischen Deutschland und Frankreich entladen könnte. Die Belgier bauen vor und sagen: Wir wollen unsere Haut nicht zu Markte tragen. Die Rückwirkungen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1923
Umfang: 8
ch sv a n kp o l i t i k und soll deshalb mit seinem Rücktritt gedroht haben. Nichtsdestoweniger soll die Regiernng auf ihrer Absicht beharren, den Dollar bis auf 25.000 hernnterzudrücken. «m ans diese Weise einige Wochen dnrchznhalten. Deutschlands Zulassung zum Völkerbund. KB. Paris, 3. Februar. In Erwiderung auf eine an ihn gerichtete schriftliche Anfrage des Präsidenten der Liga für Menschenrechte Suisson, des Inhaltes, welche Haltung Frankreich einnehmen würde, falls der Völkerbund Deutschland unter seine Mitglieder aufnehmen

sollte, er innerte Ministerpräsident Poincare daran, daß Oesterreich und Bulgarien und Ungarn, die die in dem Friedensver trag aufgestellten Bedingungen erfüllt haben, zum Völ kerbund zugelassen worden seien, während Deutschland nicht aufgehört habe, durch Handlungen seinen festen Wil len zu bekunden, sich den Verpflichtungen zu e n t z i e h e n, die es in dem Vertrag unterschrieben habe. Infolgedessen konnte bisher von Deutschlands Zulassung keineRede sein. Gleichwohl bleibe Frankreich der Zu lassung

Verpflegszüge und die internationalen Verbindungen funktionieren nach wie vor normal. In Ludwigs- Hafen haben die Eisenbahner die Arbeit wieder ausge nommen. Fünf Züge mit Kohle und Koks und drei Koh lenzüge sind nach Frankreich, bezw. Belgien abgegangen. Die Rheinkanalschleutzen bei Herne sind von den Fran zosen wieder instand gesetzt worden. Die Sabotageakte an den Telephonleitungen dauern an. Der Postdirektor von H a t t i n g e n ist wegen Unterbrechung der Verbindungen in Hast genommen worden

. Keine Kohle für Deutschland. Lüttich, 10. Februar. (Priv.) Der belgische Minister des Aeußern J a s p a r erklärte, daß Belgien zusammen mit Frankreich an der Neuorganisierung des Ruhr gebietes arbeite. Wenn aus dem Rnhrgebiet keine Kohle nach den Ententeländern kommen könne so solle auch keine Kohle nach Deutsch land gelangen. Die Kohlentransporte nach Frankreich. KB. London. 9. Februar. Die Regierung hat den Kom mandanten der britischen Besatzungstruppen, General C o ö l e y, beauftragt

, sich mit General De G o u t t e über die Modalitäten ins Einvernehmen zu setzen- die Frank reich die ftir den Verkehr der nach Frankreich bestimmten Ruhrkohlenzüge durch die englische Zone zu gewährenden Erleichterungen ermöglichen könnten. Abermals eine Verhaftung. KB. Berlin. 10. Februar. Der Oberbürgermeister von Oberhausen wurde von einem französischen Major verhaf tet, weil er die Lieferung von Heu und Stroh abgelehnt hatte. Die ihm angelegten Handfesseln mußten auf den energischen Protest der Beamten

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 18.08.1912
Umfang: 12
unter Bonapartes Be fehl in Italien eindrang, und die Oesterreicher in zahlreichen Gefechten schlug. König Viktor Ama deus von Sardinien mußte Nizza und Savoyen an die französische Republik abtreten. Napoleon eroberte Mailand und Mantua und rückte bereits gegen Wien vor, während Moreau vom Rheine aus vordringt. In Oberitalien wird die cisalpinische Republik ausgerufen und aus Genua eine ligu- rische Republik gemacht. Im Frieden von Eampofranco (1797) tritt Oester reich die belgischen Provinzen an Frankreich

ab, und erhält dafür das Gebiet von Venedig, Istrien und Dalmatien. Ferner willigt Oesterreich in die Ab tretung des linken Rheinufers an Frankreich. Das konnte Oesterreich leicht hergeben. Es gehörte ihm ja nicht. Um dieselbe Zeit hatte König Friedrich Wil helm III. den preußischen Thron bestiegen. Er beobachtete den Kämpfen zwischen Frankreich und Oesterreich gegenüber die strengste Neutralität. Die Franzosen hatten indeß auch Rom besetzt und die römische Republik proklamiert. Papst Pius VI. wurde

als Gefangener nach Valenee abgeführt. So gar die Schweiz wurde in eine helvetische Republik verwandelt und mußte Genf an Frankreich abtreten. Wenn es so fortginge, gab es bald in Europa kei nen Thron mehr. Es bildete sich darum eine zweite Koalition gegen die gefährliche Republik, welcher Rußland, Oesterreich, England, Portugal, Neapel und die Türkei beitraten. Der Krieg wurde 1798 durch einen Einfall der Neapolitaner ins Römische eröffnet. Der König von Neapel wurde aber ge schlagen und mußte flüchten

. Die Welt hatte nun noch um eine parthenopeische Republik mehr, in welche Neapel verwandelt worden war. Auch der Großherzog von Toskana wurde nun von den Fran zosen verjagt, und der König von Sardinien sah sich ebenfalls genötigt nach Eagliari zu flüchten. Auch sein Land wurde in Frankreich einverleibt. Kein Königsthron war mehr sicher. Die Republik hatte der Koalition sechs Heere unter den Generalen Brune, Bernadotte, Iourdan, Massena, Moreau, und Macdonald entgegengestellt. Bonaparte be fand

desselben. Napoleon ward zum ersten Konsul der Republik auf 10 Jahre ernannt. Die Herrschaft über Frankreich war durch den Staatsstreich vom 9. November 1799 in die Hände dieses ehrgeizigen, kühnen und kriegsgewandten Mannes, dieses modernen Julius Caesar geraten. , Seiner Klugheit gelang es vor allem, Rußland von ! seinen Verbündeten zu trennen. Napoleon nahm nun sofort den verunglückten Feldzug gegen die Oesterreicher in Italien und Oberdeutschland wieder auf. Jetzt wo er selbst an der Spitze der Armee stand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.08.1914
Umfang: 8
Seite 2 Volks-Zeikuna Dienstag den 4. August 1914 Nr. 174' Ein Moratorium in Frankreich. Paris, 4. Aug. Wie der „Temps" meldet, ist nach einer Bekanntmachung des Finanzministe riums das Moratorium bis 31. August erstreckt worden. Die Wühlereien Rußlands in Frankreich. Paris, 3. Aug. Der russische Botschafter er schien um 11 Uhr nachts im Ministerium des Aeußern, um den Ministerpräsidenten und Mmi- ster des Aeußern in Kenntnis zu setzen, daß Deutsch land an Rußland den Krieg erklärt

aus Vorsicht ergreifet! zu müssen. Mächte, deren konstitutionelle oder militärische Gesetzgebung nicht der unserigen gleicht, haben ohne Mobrlisie- rungskredit Vorbereitungen begonnen und fortge setzt, die einer Mobilisierung gleichkommen und ihre Ausführung vorwegnehmen. Frankreich, das seinen Friedenswillen bekundet, das in tragischen Togen Europa Ratschläge der Mäßigung erteilt und das ein lebendiges Beispiel der Vernunft gegeben hat, hat seine Anstrengungen zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens

überläßt. Sie zählt auf die Vaterlandsliebe aller Franzosen. Sicher 'st, daß es in dieser Stunde nicht einen einzigen cibt, der nicht bereit wäre, seine Pflicht zu tun. Es gibt keine Partei, es gibt nur das ewige Frankreich, das friedliche und entschlossene Frankreich, es gibt nur ein Vaterland des Rechtes und der Gerechtigkeit, einig in der Ruhe, Wachsamkeit und Würde." Kleines Feuilleton. „Wenn der Krieg ausbräche." Wie antwortet die moderne Großstadt, wenn jäh das drohende Gespenst des Krieges

. Auch eine Kriegserklärung kann der Präsident nur mit Zu stimmung beider Kammern erlassen. Keiner der De putierten darf zu den Waffen berufen werden, so lange das Parlament beisammen ist, erst nach der Schließung der Tagung müssen sie ihrer Wehrpflicht Folge leisten, die übrigens eine Unterbrechung er fährt, wenn im Laufe des Krieges ein Wiederzu sammentritt der Kammern sich als nötig erweisen würde. Die Mobilisierung in Frankreich. Brüssel, 4. August. Ein ans Paris gestern nachmittag hier eingetroffener Belgier teilte

, Italien werde gemäß dem Dreibundver trage Neutralität beobachten. (Zur Unterstützung Deutschlands ist Italien erst verpflichtet, wenn Frankreich Deutschland angreift.) Italien will friedliche Beziehungen. R o m , 4. Aug. Die „Agencia Stefani" veröffent licht einen Beschluß des Ministerrates, worin betont wird, daß einige europäische Mächte sich im Kri'gs- zustande befinden und Italien mit allen friedliche Beziehungen aufrecht halten will. Die Regierung und 'die Untertanen werden angehalten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 30.09.1914
Umfang: 12
auf Fels verheißend blühn Für Eure Stirnen! Hans von der Trisanna Kleine Kriegsbilder. Erlebnisse eines österreichischen Ariegsgesnngenen in Frankreich. Oberingenieur Richard Kristen, ein Deutsch mährer, der bei den staatlichen Kraftwerken an der Rhone angestellt war und seit Äusbruch des Krieges zwischen Deutschland und Frankreich sich .längere Zeit als Kriegsgefangener in den Händen der Franzosen befand, erzählt über seine Erleb nisse folgendes: Seine Aussagen sind insbesondere charakteri stisch

für die frühen Kriegsvorbereitungen Frank reichs, die selbst unserem Ultimatum an Serbien vorausgingeu. Herr Kristen hatte zu Anfang des Jahres in Paris Gelegenheit mit dem inzwischen ermordeten Sozialistenführer Jaures zu sprechen der ihm schon damals im Verlaufe eines Gesprächs mitteilte, Frankreich hatte sich mit einer Macht zu Lande und einer Macht zur Seei verbunden, um in naher Zeit Deutschlands Ende herbeizuführen. Doch glaube er, daß bei einem solchen zukünftigen Kriege Frankreich zuerst

' trauriges Leben die sla- vischen Stämme Rußlands führen. Jeder Versuch, die Treue der Völker Oesterreichs zum Throne zu erschüttern, ist vergeblich. Frankreich habe nämlich auf dem Papier weit mehr Soldaten als im Felde. Ueberdies hätten seine Finanzen durch deren fortwährende Inan spruchnahme seitens Rußland sehr gelitten. Da m an weiters vor 3 / 4 Jahren noch gar nicht gedacht habe, daß Rußland schon für den Krieg bereit sei, werde man durch den Mangel an Anzügen und Gewehren gar nicht imstande

. Allerdings wenn ich befreundete Ofsiziere befragte, was diese Truppenansammlungen zu bedeuten haben, erhielt ich immer die Antwort, es seien „größere Manöver" geplant. Bis am 21. Juli bereits plötzlich der Kriegszustand verkündet wurde! Am 27. Juli, also noch vor dem Ablauf des österreichischen Ul timatums an Serbien, bekam ich um 10 Uhr vor mittags meine Papiere mit der Aufforderung, Frankreich zu verlassen. Um 12 Uhr 20 Minuten wollte ich Plombieres les bains in den Vogesen verlassen, konnte

in einen Keller gesperrt. Am nächsten Morgen ging Das Liebeswerben der Triple- Entente um Italien. Der Korrespondent des Mailänder- „Avanti" in Rom erzählt, gut informiert zn sein über die Verhandlungen zwischen Rom und Bordeaux Diese Verhandlungen wurden im Aufträge Lx ; Edward Grehs durch den englischen Botswaner in Rom eingeleitet. „Die von mir ausgeOaate Persönlichkeit'" erklärte der Korrespondent des „Avanti", sprach mit einer fast zynischen Art und Weise, Frankreich habe Italien

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 28.03.1935
Umfang: 6
empfinden, allmählich eine Koalition bilden ®uröen, um ihre gegenseitige Sicherheit zu gewährleisten. ^ Folgen einer so scharfen Spaltung in Europa könnten "O sein. Wenn Deutschland weiterhin unabhängig seine ei 0enen Ziele zu erreichen suche, dann könnten Frankreich M Großbritannien, so gerechtfertigt die erwähnten Ziele dem deutschen Volke erscheinen mögen, sich in einem "slemma befinden. Sie würden dann zu wählen haben Dsichen einer Politik der Uebereinstimmung mit Deutsch- und einer Politik

an einer derartigen Rüstungs konvention sei an die weitere Voraussetzung geknüpft, daß Frankreich auf jeden Plan einer militärischen Zusammen arbeit mit Sowjetrußland oder mit Italien verzichte. Die ursprüngliche deutsche Forderung nach Gleichberech tigung, meint der „Petit Parisien", ist also bei den letzten Berliner Besprechungen stark überschritten worden. Das Reich verlange heute schon eine tatsächliche militärische Ueberlegenheit gegenüber jeder einzelnen westeuropä ischen Macht, sowohl gegenüber Frankreich

Be sprechungen mit Deutschland wendeten, für die der englische Staatssekretär des Aeußeren eingetreten fei. Diese Einflüsse begünstigten den Plan der ftanzösischen Regierung, der auf sofortigen Abschluß eines Militärbünd nisses mit Sowjetrußland abziele. Aber sogar in Frankreich herrsche eine Meinungsverschie denheit bezüglich dieses Planes. L a v a l wünsche abzuwar ten, was sich aus Simons Berliner Besprechungen ergebe, bevor er Moskau besuche. Der französische Ministerpräsident F l a n d i n sei

mit nachdrücklicher Unterstützung des franzö- zösischen Generalstabes darauf bedacht, sofort ein Mili tärbündnis zwischen Frankreich und Sowjetrußland Zu standezubringen. Wenn dieser Plan aussichtsreich bleibe, dann würde russi sches Kriegsmaterial in die Tschechoslowakei hineinfluten, die dadurch praktisch ein russischer Autzeuposten in der Flanke Deutschlands und im Falle eines Krieges in Ost- europa ein Stützpunkt für russische Flugzeugangriffe auf Berlin werden würde. Rückkehr Deutschlands iu den Völkerbund

erzielt worden. Eden in Warschau. Warschau, 27. März. Heute 9 Uhr früh ist Lordsiegelbewah rer E d e n in Begleitung des sowjetrussischen Botschafters in London auf dem Wege nach Moskau in Warschau ein getroffen. Frankreich unterzeichnet allein den Ostpakt. Paris, 27. März. Die Rede des französischen Außenministers Laval im Senat wird allgemein dahin gedeutet, daß Frankreich feine Verbündeten und Freunde vor vollendete Tatsachen stellt, indem es den Ostpakt allein unterzeichnet. Dem Deutschen Reich

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