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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 11.03.1932
Umfang: 12
, einer der bekannte sten Politiker, einem Herzschläge erlegen. Fn den letzten 25 Fahren gab es> in Frankreich fast keine Kabinettsbildung, an der er nicht teilnahm. Sechzehnmal war er Außekmrnister. zehnmal Ministerpräsident. Vor einigen Wo chen erst wurde er aus der aktiven Politik aus- geschifst. Briands Lebenswerk ist durch den Begriff „Locarno" gezeichnet. Er war es, der mit'dem französischen System der ZwangÄpfän- der (Ruhrbesetzung) Schluß machte und zu gleich mit seinem verstorbenen deutschen Freund

Verfechter der Paneuropa-Idee. Er war ein guter Franzose, aber gerade deshalb setzte er sich gegen seine zahlreichen Gegner für eine Verständigung mit Deutschland ein. Schon während des Weltkrieges trat er für ei nen Verständigungsfrieden ein. Briand hat auch in den letzten Fahren manch!e Fehler seiner früheren Kirchenpositik wieder gutgemacht, in dem er die Beziehungen zum Vatikan wieder herstellte und einige der vertriebenen Orden nach Frankreich zurückberief. Mit itjim

werden. Die italienischen Auswanderer kehren in die Heimat zurück. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit in Frankreich hat eine starke Rückwanderung der dort be schäftigten Ftaliener bewirkt. Fm Fahre 1931 sind 32.000 Ftaliener von Frankreich! in die Heimat zurückgekehrt. Fm ganzen vergangenen Fahre sind 107.000 Arbeiter nach Ftalien zu- rückgekehrt. darunter 43.000 allein aus über seeischen Ländern und vermehren die schreck liche Arbeitslosenzifser Ftaliens. Die Kriegslieferanten verdie- n e n. Polen und Rußland

gedeckt sind. un verständliche Finanz- Politik Frankreichs. Aus Zürich wird gemeldet: Frankreichs Finanzpolitik, unentwegt Gold vorräte zu sammeln, hat es zuwege gebracht, daß die Bank von Frankreich, mit ihren mehr als 68 Milliarden Goldschatz-Franken, das goldreichste Land Europas, ja der ganzen Welt ist. Fm Staatshaushalte Frankreichs dagegen sieht es gar nicht so goldig aus. Das Staats budget hat ein Defizit äufzuweifen, das mit rund 5 Millionen Franken beziffert wird, in Wirklichkeit aber weit

höher ist. Dieses De fizit stammt daher, weil Frankreich, die Ein gänge der kutschen Reparationen in sein Bud get eingesetzt hat, die aber im Stillhaltejahr

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 04.03.1915
Umfang: 12
die eigentliche fran zösische Politik stets beschäftigt hat? Daß. Frankreich in ur zu diesem Ziele das Bündnis mit Rußland und England eingegangen ist? Nicht Rußland und England haben Frank reichs Revanchepläne ausgenutzt, sondern ihre Wünsche vereinigten sich zu gleichen Teilen in diesem Bündnis. Wäre in Frankreich nicht stets der Verlust Elsaßz-Lothringens, das' Lud-, wig XIV. uns' raubte, gegenwärtig gewesen, so hätte die EinkreisungspoMk Eduards VII. niemals feste Form annehmen können. Wer glaubt

, daß, Frankreichs' Nevanchegelüfte von Rußland und England zur Gewinnung ihrer Interessen benützt worden sind, wer glaubt, daß Frankreich sich hat ins Schlepptau nelMen lassen, der hat die Begebenheiten der letzten 43 Jahre nie sehen wollen oder gesehen. Frankreich hatte nie ausgehört, die Wieder gewinnung der verlorenen Provinzen im Auge zu behalten. In den letzten Jahren wurde das Volk/mehr und meh!r, vermutlich auf Veranlassung der berechnenden Englän der, ausgehetzt. Dies zeigten besonders die letzten

Sentimentalität hin ! — ' Wie - zeigt sich nun das französische Volk im! Kriege.gegen nns?. Während.w»r Frank- reiche bemitleiden, Wöhrend /wir am liebsten Frankreich unsere Hand geben mochten, Äird uns dieses gerade als Schwäche ausgelegt. Dem Volke wird der Spieß umgekehrt gereicht. Es wird'gesagt: Sehet Deutschland und Oesterreich möchten init Mch Friedens schlie ßen, da ihre Kraft zu Ende 'geK, 'aber natür lich tun wir dies nicht, denn jetzt besiegen wir die beiden Kaiserreiche. Unsere Gutmütigkeit

wird als' Schwache unserer militärischen. Kraft ausgelegt, und von England und Rußland wird dies immer nnt neuen Mittelchen ge nährt.. Die Revancheidee war in Frankreich jetzt so weit gegangen, daß das' einst so stolze Frankreich sich nicht scheute, unter dem' Pro tektorate zweier Großmächte zu kämpfen, weil es'sich allein zu schwach fühlte. Welchen Weg ist Frankreich in seinem blinden Haß gegen alles Deutsche gegangen? — Wo sind die Zeiten, ^in.denen Frankreich ^lnter Ludwig XIV. und den beiden Bonapärtes

in dem französischen Volk wurzeln, daß es seine Wut an rFauen und Kindern ausließ! — Jetzt' strotzen die französischen, allen voran aber die Zeitungen ans Paris, dem Mittelpunkte des geistigen Frankreichs, von den schmählichsten Beleidi gungen gegen uns. Der „Temps' und der „Matin' berichteten von der deutschen ^Weich heit, „daß es unsere einzige Rettung sei, Frankreich durch Mlde Reden zu täuschen, um dadurch eine Trennung von seinen Bundes genossen zu erzielen. Deshalb aber müsse Frankreich noch ein Nein wenig

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.03.1915
Umfang: 8
l bei uns leicht verständliche Freude, schöpfen wir ! daraus doch dis erneute Hoffnung, daß das Ende ^ des furchtbaren Völkerkrieges schneller herannaht | und die verbündeten Kaisermächte einen ersolg- | reichen Sieg erringen werden. Da kann man begrei- ! fen, mir welch' froher Befriedigung man in jj Deutschland und Oesterreich-Ungarn das neue j Finanzabkommen zwischen Frankreich, Eng- • land und Rußland gelesen. Es enthält diese inhaltsreichen Hauptbestim- s muugen: s 1. Frankreich und England bestreiten

lagernden Getceidevocräte, über die die Geldgeber in Paris und London in der Form von Konnossamenten verfügen können. 4. Unter den gleichen Bedingungen werden Frankreich und England der russischen Regierung auch den auf die letztere fallenden Anteil an der finanziellen Unterstützung Belgiens, Serbiens und Montenegros, sowie etwaiger anderer Länder vor- schießen, die im Verlaufe des Völkerkcieges an die Seite des Dreiverbandes treten sollten. Gerade Hsrausgesagr, ist das die Bankrott-Er klärung

von Frankreich hat es 15 Milliarden Franken geliehen und müßte sich jetzt, da es die hiefür fälligen Geldzinsen (750 Millionen jährlich!) nicht auf bringen kann, als zahlungsunfähig erküren. Da mit verlöre aber Frankreich nicht nur die jährli chen Zinsen, sondern auch das ganze ungeheurs Kapital. England und Frankreich führen nun die er götzliche Komödie auf und bezahlen sich, da sie keinen anderen Ausweg finden, die Geldzinsen selber, gleichen also einem Gläubiger, der einem total verschuldeten Schuldner

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 31.07.1937
Umfang: 10
6.AMTL. GÄSTEVERZEICHNIS DER KITZBUHELER NACHRICHTEN Miftgeteilt vom Verkehrsveroin Kitzbühel für die Stadl- und Landgemeinde Kitzbühel Beinhaltet sämtliche in der Zeit vom 21. 7. bis 27. 7. angekommenen Sommergäste Arth Therese, München, Ing. Burger Anstey E. G. England-, Bodenseer Allen K., England, Grandhotel Altorffer H. m. Fam., Frankreich, W. Nößl Alami Khahil, Persien, Erika Abbing Frederik H., Kunstmaler u. Frau, Amster dam, Holz n er. Allen Harry, London, England, Reisch Ayme Henri

» Kitehühei, Telefon 85 Gepflegte Getränke — Vorzügliche Küche Aussichts-Veranda Benedikt Georg u. Frau, Ungarn, Seehöf. Bojezuk Franzi, Wien, B. Herold-. Bachelard Pierre u. Frau, Frankreich, Grandhotel. Bretscher Gottfried, Zürich, Reisch. Bostock John, England, Grandhotel. Balfour E. London, Grandhotel, von Bronneck Grell, Ischl, Reisch. Cliffvrd- Alexander, London, Ganzer. Caranti, Virginia, Italien, W. Rößl. Cvurtney Thomas, London, Reisch. Crozier Hartley Richard u. Frau, England, Alpenhaus. Cerf

Siegfr., Wien, Tiefenbrunner. Clark Norman u. Schwester, U.S.A., Grand-Hotel. C-äsari Nany, London, Grandhotel. Carbart A., U.S.A., Tiefenbrunner. Eharrtngton Mildret, London, Grandhotel. Tr. Eubelski S'ymvn, Warschau, B. Edelweiß. Chassy F'rancoiö, Neuilly sur Seine, Tyrol. Coiqnard Robert, Frankreich, Tyrol. Tr. Charbula Hans, Wien, W. Rößl. Herz-Taxi Telefon 28 Hers-Garage — Herz-Auto-Service Kanzler-Dollfuß-Straße Tr. Christensen Albert, Dänemark, Tiefenbrunmer. Tr. Campell Rüssel Jant., London

, Tiefenbruniner. Carthy Sh-eila, Lublin, Tiefenbrunner. Collin Maurice m. Frau, Paris, Grandhotel. Collo-nna Simone, Frankreich, W. Rößl. Deck B., Zürich, Edelweiß. Davis Richard- u. Frau, England, W. Rößl. Tonauer Louis, Wien, Eigenhaus. Durham Shelton, London, Bodenseer. Dutilh Jaques, Holland, Rosa Egger. Dewuh Martin u. Frau, W. Rößl. Denham Fvute Louis, U.S.A., Seebtchl. van Drunen Maria, Holland,/Kaiser. Gräfin Dezasse, Kath., Budapest, Pagl. D-ab-ney S. R., Boston, Tyrol. Durieu R. u. Frau, Paris

. Förster Gustav-, Ungarn, Maier. Frühwirth AugUste, Ungarn, Maier. D-r. Fraissinet Georges, Frankreich-, Kaiser. Fauts Edgar, U.S.A., Seebichl.' F-rvhnknecht Eonstance u. Töchter, U.S.A., Grand-Hotel. Fischer Hansi u. Schwester, Wien, Berger. Faber Aksel m. Fam., Mexiko, Grandhotel. Foote William, Schottland, Klausner. Fvote Elisabeth, Kapstadt, S.A., Klausner. Fitzsnwns Jsabella, New Pork, Grandhotel. Fissvn Francois in. Fam., Frainkreich, Grandhotel. Frey Nelly, Basel, Grandhotel. Fonts Louis Denham

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Volksbote
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Seite 6 von 12
Datum: 10.01.1929
Umfang: 12
IkaNen und Frankreich Au» mehreren Anzeichen läßt sich schließen, daß sowohl in Rom als auch in Paris wieder einmal ernstliche Bemühungen im Gange find, die zwischen den beiden Schwester- nattonen bestehende Spannung ein für alle mal zu beheben. Guteingeweihte wollen so gar wissen» daß man kurz vor dem Abschluß eines Freundschaftsvertrages stehe. Soweit dürste fich die italienische Erregung nach dem Freispruch des Mörders Modngno in Paris doch wohl noch nicht gelegt haben» wenn auch sicher

seinerseits, die ftanzösische Leistung sei durch den italienischen Verzicht auf Nizza und Savoyen vollkommen ausgeglichen, ja be zahlt worden, Frankreich habe aber in der Folge jede Gelegenheit wahrgenommen, um der jungen, landbedürstigen, aufstrebenden Nation die größten Schwierigkeiten in den Weg zu legen, da es in der italienischen Nationalpolitik einen gefährlichen Wett bewerb im Mittelmeerbecken erblickte. Noch heute fasten die Italiener die politische Aeberrumpelung durch die stanzösische Be setzung

-jugoslawische Abkommen, das in Italien als eine unzulässige Einmischung Frankreichs in italienische Interessen er schien, da nach römischer Ansicht Frankreich rein gar nichts in der Adria zu suchen habe, und Jugoflawien nur deshalb seine Hilfe bot, um die italienische Valkanpolitik zu be drohen und zu paralysieren. Die italienischen Ansprüche gegenüber Frankreich, die als unantastbare Grund lage für jede Verständigung mit der latei nischen Schwesternation gelten, lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen

: Statut der Italiener in Tunis, um die Entnationalisie rung der dort lebenden Italiener zu ver hüten; Rückzug der stanzösischen Truppen im südlybischen Gebiet bis zum Tschad-See und dessen Ueberweisung an Italien. Nach italienischer Ansicht ist Frankreich bestrebt, diese Ansprüche an provisorischen Erklärun gen zerschellen zu lassen. Frankreich, heißt es, wolle seinen mit Italien eingegangenen Verpflichtungen, besonders denen aus dem Londoner Pakt, keineswegs Nachkommen; Frankreich wolle fich

nicht darüber klar wer den, was Italien als nationale Notwendig keiten fordert und fordern müsse. Was die italienisch-französische Solidarität im Welt kriege anbelangt, so habe Frankreich ge kämpft, um seinen Bestand zu retten. Ita lien sei hingegen in den Krieg getreten, um sich eine Zukunft zu sichern. Da die Zwecke und Absichten sich nicht deckten, sei es klar, daß nach Ende des Krieges jedes der beiden Länder seinen eigenen Weg gehen mußte. Frankreich aber, das in der vorfaschistischen Periode gewohnt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 08.05.1920
Umfang: 4
Seite 4. Neueste Morgenzeitung. Nr. M. aber auf 64 Milliarden Franken belaufen. Von jonstig^n „Ein- nahmen" sind nach di« Vorschüsse der Bank von Frankreich and der Lank von Algerien zu errvachnen: sie haben bis Ende 1918 18.3 Milliarden bis Ende 1919 aber 26.5 Milliarden Franken betragen. Es ergibt sich mithin eine Gejamteinnahm« von 198>L Milliarden. Diese Ein rahmen verteilen sich ans die verschiedenen Einnahmeposten wie folgt: Stauern 16.6 pZt., langfristige An leihen 26.9 pZt

eine Summe von 7652 Mill. vor. Dazu kommen Ausgaben in Höhe von 22 Milliarden, die als „recouorables utte- rieurement für l'Allemagne" bezeichnet werden. Für besondere Rechnungen wird ein BÄrag von mindestens 3 Milliarden aus- gesetzt. so daß sich also für das laufende Jahr insgesamt Ausgaben von Milliarden Franken ergeben. In dieser Schätzung sind die Summen für die Rückzahlung der im laufenden Jahre fällig werdenden kurzfristigen Anleihen in Frankreich und im Auslande (Wechselkurs!) nicht einbegriffen

Franken für 100 Kilogramm ern- gehoben. für lebende Schweine sind 800 Dinar, für geschlachtet« 600 Dinar für ein Stück an Ausfuhrzpll zu entrichten. Die aus Südflawien ausgefiihrten Schßachtpferde werden das Stück mit 350 französischen Franken Ausfuhrzoll belegt während für das Fett und Speiseöle 350 und für Eier 300 französische Franken für je 100 Kilogramm an Ausfuhrzoll zu bezahlen find. (Die Erhöhung des englischen Weinzolls — ein Konflikt mu Frankreich.) In den Pariser Telegrammen

der Korrespondenten der englischen Blätter nimmt eine wirtschaftspotttische Differenz Mischen England und Frankreich erheblichen Raum ein. Der eng lische Finanzminister hatte m seiner Dudgetrcde eine wesentliche Er höhung des Weinzolles angekündigt. Dieser Zuschlag zum Wein zoll bedeutet für Frankreich ein« ins Gewicht fallende wirtschaftlich« Schädigung. Bor dem Kriege waren England. Amerika und Mit teleuropa die drei bedeutsamsten Einfuhrländer für französische- Weine. In Amerika hat die Anttalkoholbewogung

kaufkräftigen Markts für ihre Erzeugnisse. Diese Maßnahme Englands wird daher vielfach in Frankreich als ein rücksichtsloses Bekenntnis, daß man in Lon don kein Interesse mehr für die Lebensbedingungen des Bundes genossen empfinde, ausgelegt. Asguich hat. was ihm als Führer der Opposidionsliberalen besonders leicht füllt, sein Bedenken gegen das neue Budget geschickt auf diese Frankreich verstimmen^ Be stimmung gestützt. (Amerikanische Reklame.) Ein amerikanischer Siatisttter Dr. h. Wisby hat ausgerechnet

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1938
Umfang: 6
. Nicht anders ist es in Bel gien. wo man durch verschärfte Bestim mungen den Juden den Eintritt verwehrt und die in den letzten Monaten einge wanderten wieder abschüttelt. Für die heimlich eingedrungenen Juden wer den Konzentrationslager geschaffen. Die Schweizerische Bundesregierung hat ihrer seits auf die Aufforderung der hollän dischen Regierung geantwortet, die Schweiz könne für die Juden nur als Durchzugsland in Betracht kommen. Auch Frankreich macht die Tür zu. Am 16. November schrieb «Le Temps', die libe ralen

Nationen christlicher Moral konn ten über den jüdischen Fall nicht still schweigend hinweggehen, was aber Frankreich betreffe, so seien die Grenzen jeder Aufnahmefähigkeit bereits über schritten. Auch Frankreich erhebt also seine Stimme für die jüdischen Flücht linge, beeilt sich aber gleichzeitig, als ret tenden Hafen andere Länder anzugeben, vor allem die amerikanischen. Aber diese wollen von der zarten Aufforderung auch nicht viel wissen. RoosevÄ Hat gespro chen, aber die Politik seiner Regierung

der Premierminister, daß die Dominien des Empire weder einzeln noch gemeinsam im voraus eine Ver pflichtung übernommen hätten, England militärisch zu unterstützen, falls es von einer anderen Nation angegriffen würde. Der „Daily Telegraph' will wissen, daß in Paris folgende Angelegenheiten besprochen werden: Nationale Verteidi gung, spanische Frage, Seewege zwischen Frankreich und Nordafrika, wirtfchaftliche Zusammenarbeit. Wenn eine franzosisch- deutsche Nichtangriffserklärung beschlossen werde, so trete Bonnet

sofort in Ver handlungen mit Deutschland. Die „Sun- day Times' zeigen sich wegen der unge nügenden französischen Luftrüstung be sorgt. Frankreich müsse rasch die Anzahl seiner Flugzeuge vermehren, wie dies ja auch England mit seinen Jagdflugzeugen mache. Frankreich habe von England die Zusicherung verlangt, ihm ein starkes Ex peditionskorps zur Verfügung zu stellen, falls sich die Notwendigkeit erweisen sollte. Der „Observer' glaubt, daß die Besprechungen den Einzelheiten der Wie deraufrüstung

eine Niederlage Frankreichs bedeuten würde. Bei der Behandlung der Unterredun gen, die König Carol nach denen in Lon don nun in Paris haben wird, behaup ten die Pariser Blätter, daß die Bespre chungen hauptsächlich dahin zielen, die wirtschaftlichen und finanziellen Belange Englands und Frankreichs in Rumänien zu wahren, da die Kleine Entente zusam mengebrochen und die Tschechoslowakei umgestaltet worden sei. Man fügt hinzu, daß Frankreich die Absicht habe, seine Gesandtschaft in Bukarest zu einer Bot schaft

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.05.1923
Umfang: 4
, die sich Frankreich im Ruhrgebiet hott und ldie ganze gesittete Welt kmm nur ein Em-p finden, des Äbschoues und des Ekels vor dieser degenerierten, sadistischen Nation haben. Em Aufatmen gelzt auch durch Oester reich und Ungarn. Ungarn ist auf dein besten Woge, sich mit der Reparationskom mission zu verständigen. Die Generalpfand- recljte, idie >die Alliierten auf Gnuid des Friedensvertrages Ungarn miferlegt l)aben, sollen anfgohobe»r werden Mkd an ihre Stelle soll leiddglich eine Finanztontrolle, eine An leihe

Weiterungen sichren könnte. Italien. Der „Relsemarschall.' Von unserem römischen Korrespondenten. Mit größter Aufmerksamkeit hat Italien die Neise des Marschalls Foch nach der Tschecho slowakei und nach Polen verfolgt und jede Phase des Triumphes genau gebucht. Desgleichen die Fahrt des Generals Lerond nach Rumänien und Jugoslawien. Aber eigentlich nichts Neues aus der Wetterkarte abgelesen. Es wäre denn die von Paris aus in die Welt geletzte Deutung, daß Frankreich, das arme, unschuldige und ewig

an gegriffene Frankreich Poincarös, auch diesmal nichts weiter hat tun wollen, als sich zu vertei digen, zumal England es darauf abgesehen habe, Italien in seine Netze zu ziehen. Schade, daß die Italiener solchen Auslegekünsten nicht mehr auf den Leim gehen! So wurde denn hier registriert, daß der Mar schall bei den Tschechoslowaken eine sehr reser vierte Aufnahme gefunden hat, hingegen bei den Polen mit ungewöhnlichem Jubel empfan gen worden ist, und dag in Warschau aus den Maueranschlägen zu lesen stand

mochte. Zudem Wuchtete eines der führenden jugoslawischen -ölaiier ganz ungescheut, daß die -Beweggrunde i sur die „militärischen Inspektionen' Fochs und i Leronds in der politischen Gruppierung der ! europäischen Staaten zu suchen seien,- Frankreich bleibe eben nichts anderes mehr zu tun übrig, als sich, nachdem England und Italien eigene Wege zu gehen belieben, so enge wie nur mög lich an die Kleine Entente anzuschließen. Die Frage könnte jetzt nur mehr die sein, ob es an gehe, deu kleinen Verband

als geschlossenen cn sich ziehen oder bloß einzelne von d:ss:n M:dsrn. 2a5ei wurde Tenesch erwähnt, der angeblich nicht recht wisse, ob er Frankreich oder England sein Herz sanken solle. Das jugoslawische Eingeständnis, daß es Frankreich daraus ankommt, den Kleinen Ver band an sich zu ziehen, wird um so wertvoller, wenn man sich folgende Tatsachen vor Augen hält: Fach hat in Warschau genauen Ausschluß erhalten über die Stärke der polnischen Streit kräfte! Lerond bleibt ungefähr einen Monat in Jugoslawien

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1867
Umfang: 4
also früher der übrigen Departements (von 36) noch 73 gab, ist diese Zahl jetzt (unt r 39) aiif 46 heruntergesunken. Das ist immerhin erfreulich, wenn man erwägt, wie sehr iin Argen trotz, .alldem in.' Frankreich 'noch' Hie^VolMildunzvlnAHmd wie bitter-? wenig cc ^bedeuten will, wenn man so'4inenHonskWiönspflichtigenl Ulster 'die'Zahl der -WsssMen 'aufnimmt, der^ein^paar Sachen leseN! und KÄHdü^ftiA^aufd ^Papier niäken ^kann. Wie üMefähr die weib^ liche 'Bevölkerüttg sichzur männlichen stellt

hat, und den sie noch'weiter- zu machen im Begriff ist. Allein in den mehr als 32,000 Schulen l für Erwachsene, welche also nicht die eigeNt^iche'/Schülsuzend? lehren, gab es im verfiossenen^ Winter 829,555 Schüler; das'ist ersreulich. Daß aber fast die Hälfte dieser erwächsenen'Franzosen, nämlich 357,000 mit dem ABC und dem Einmäleins ihre Stu dien anfangen mußten, das ist die tranrige Seite. - Wir hatten Gelegenheit, den Stand der Volksbildung im östlichen und nördlichen Frankreich aus eigener Anschauung kennen

zu lernen. Es ist unglaublich, wie häufig män selbst hier unter oer ältern Bevölkerung selbst angesehenen Leuten begegnet, welche des Lesens und Schreibens unkundig sind. Und doch ist gerade Ost- und Nordfrankreich das Paradies der französischen Schulbil dung. Im günstigsten Falle sind die Kenntnisse gering. Freilich weiß so ein Franzose, der das ABC nicht kennt, viel mehr aus sich und seiner Unkenntniß zu machen, als der noch so gut geschulte deutsche Bauer. Wer sich in Frankreich — d. h. auf dem Lande

„eines namhaften Oesterr'ei- chers« eine Zuschrift, der wir folgende Stellen entnehmen: „Wenn man in dieser Zeit in Frankreich lebt, Und rings um sich her den Kommentar zu der Sprache der Zeitungen sich zu bilden in den Stand gesetzt ist, so wird man nach und nach bis znr größten Un geduld erfüllt von Sorge und Betrübniß über die Irrthümer, denen man sich jenseits des Rheins hingiebt. Will unser liebes Oester reich eine Allianz mit Frankreich eingehen, so spielt es dabei die Rolle weiter, welche eben ein edler

Prinz unseres Kaiserhauses in ' erschütternder Weise ausgespielt hat, d. h. es läßt sich wieder und wieder aus's neue von Frankreich blenden und täuschen? Warum sucht Frankreich Oesterreichs Allianz? Deutschland hat einen un- gemein großen Triumpf gefeiert, und steht in diesem Augenblicke Frankreich gegenüber in dem von den Franzosen selbst getheilten Bewüsüsein' vollkommener Unabhängigkeit und Ebenbürtigkeit. Die« ses Ziel ist erreicht worden aus Kosten der Theilnahme Oesterreichs

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.08.1935
Umfang: 6
. Vom militä rischen Standpunkt aus ist das italienisch-abesiinische Problem sehr einfach und unbedingt logisch: Es läßt mit Genf, ohne Genf oder gegen Genf nur eine Lösung zu: den Krieg." Frankreich um den Frieden besorgt. Paris, 31. Juli. In den Artikeln der Pariser Presse spiegelt sehr deutlich die Sorge um die Erhaltung des Friedens wider und übereinstim mend werden Befürchtungen wegen der Auswirkungen eines Krieges in Ostafrika auf Europa geäußert. So schreibt der „Temps": „Indem man Zeit gewinnt

de Paris", das seine Sym pathien für Mussolini sonst offen kundgibt, seine warnende Stimme hören: „Frankreich möchte die Expansion Italiens begünstigen und würde es als eine Katastrophe ansehen, wenn Mussolini aus Enttäuschung auf die Seite der Mächte sich schlüge, die die Friedensordsiung in Europa Umstürzen wollen. Aber Mussolini muß aus der anderen Seite verstehen, daß er uns in eine unhalt bare Situation brächte, wenn er durch feine Erklärungen und Taten von vornherein Deutschland ermutigen

Vertreter der „Times" meldet, daß die zwischen England und Frankreich bestehenden' Meinungsverschiedenheiten auf ein Mindestmaß herabgedrückt worden seien. In der Aussprache zwischen den beiden Staatsmännern sei auch erwogen wor den, bei der Ratstagung in Genf zu beantragen, einen Völ- kerbundkommifsärfür Abessinien einzusetzen. Die Verteilung der Armee des Negus. Nach englischen Berichten müssen die a b e s s i n i s ch e n K r ä ft e in eine Nord- und eine Südarmee geteilt werden, die völlig

ist selbstverständ lich mit größter Vorsicht aufzunehmen. Ebenso bedarf aber eine andere Meldung des Blattes, wonach England das Recht einer Schließung des Kanals habe, der näheren Untersuchung. Auf Drängen der Mächte mußte sich England durch den Konstantinopler Vertrag vom Jahre 1888 — ursprünglich zwischen der Türkei, England und Frankreich ab geschlossen, durch den Beitritt der übrigen Mächte erweitert — zur N e u t r a l i t ä t verpflichten, wodurch die „freie Be nützung für alle Mächte und zu jeder Zeit

verwendet werden sollen. Nachrichten ans Frankreich. Paris, 81. 3uti. (2t. 3t.) Die sterbliche Hülle des Marschalls L y a u t e y, die vor läufig in der Kathedrale von N a n cy beigesetzt worden war, soll am 26. Oktober nach Marokko überführt werden. Der Marschall wünschte, hier seine letzte Ruhestätte zu haben. Der Sarg wird in Marseille von einem Kreuzer übernommen und von mehreren Kriegsschiffen begleitet nach Marokko ge bracht werden. Der Präsident der Republik verließ Mittwoch Paris

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.05.1921
Umfang: 10
mit der gleichen sachlichen Ruhe beurteilt »vic in Italien. TicS ist dem ungefärbten, die Tat sachen im wahren Lichte behandelnden Berichte der Sonder berichterstatter der fityrcitbcn Tageszeitungen zu danken, die ihr Material aus beiden Quellen, der deutschen mtb der pol nischen, schöpften, aber unparteiisch sichtrtcit. Auch sieht man im jetzigen und zukünftigen Tcutschlarid nicht das drohende Schreckgespenst wie in Frankreich. Trost verschiedener, von srankrcichsrcnndlichcn nationalen Fanatikern gerittenen

ge nügend erläutert worden. Dazu konmrt auch noch, abgesehen von den kühlen wirtschaftlichen Erwägungen, eine unbestreit bare Sympathie für die deutsche Sache in Oberschlesien aus rein kulturellen Gesichtspunkten und ein Auflehnen gegen die im geheimen von Frankreich gjeplante, geschürte und geförderte Vergewaltigung der Ergebnisse der Volksabstim mung zugmisten des Schützlings Polen- Ter territoriale und wirtschaftliche JmperialisMrrs Frankreichs', das zu offensicht liche Bestreben, ofjifb

die geringste Rücksichtnahme auf die Interessen der Alliierten und im besonderen Italiens, sich die reichsten Gebiete zur wirtschaftlichen Ausbeutung und Allssaugung zu sichern, im Ruhrgcbiet durch Erzwingiung der Smiktionen, ill Oberschlesien durch den Putsch seines Helfershelfers Polen, den finanziell geknebelten Vasallen ist nur dazu angetan, die an und für sich feit der Eauipagne der Frildensschlüsse vorhandenen geringen Sympathien der Oeffentlichkeit Italiens für Frankreich mrnrer mehr schwin

Beseitigung der Gefahr nötig seien. Die Hilfe sei bisher von Brland strikte abgelehnt worden. Sie sei durch die Fehler der Abstimmungskommisston außerordentlich erschwert. England, Frankreich und Oberschlesien. Die Erfolge Korfantys und der polnischen Insurgenten In Oberschlesien haben den erheblichen Gegensatz, der schon längst latent zwischen England und Frankreich und ihr Berhältnis zu Palen besteht, zu schroffem Ausdruck gebracht. Lloyd George hielt es für nötig, die energisch gehaltene Note

, selbst mit bewaffneter Hand gegen die polnischen Ruhestörer oorzugehen. Mit dieser Ansicht hat er aber den schärfsten Widerspruch des französischen Ministerpräsidenten hervorgerusen. Diejenigen französischen Politiker und Journalisten, die gerne das Ruhr gebiet als „Pfand' haben möchten — als ob Frankreich nicht schon recht wesentliche Gebiete Deutschlands besetzt hätte — hoffen, daß bas Eingreifen deutscher Kräfte in Oberschlesien Frankreich den Anlaß geben könnte, den Bormarsch seiner Truppen einzuleiten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 02.07.1921
Umfang: 10
, der große und ritterliche Alexander, welcher großmütig und ritter lich mar, auf Deutschlands Kosten, und das deutsche Land blieb von neuem bei Frankreich! So wollten es die Verträge von 1815. Sie waren infam und sie müssen zerrissen werden! König Wilhelm ist mit Kaiser Napoleon einig darüber.' lieber das europäische Gleichgewicht äußerte sich Kürn berger am 17. August 1870 folgendermaßen: „Diese? Frank reich mar nicht größer als Deutschland, aber har immer die Macht gehabt, In Deutschland etrvas

gewor den, wohl aber um sämtliche deutschösterretchilchen Länder kleiner, und das nennt man In Frankreich Entschädigung! „Frankreich kann nicht leben, wenn es nur Frank reich hat und nicht auch die Länder seiner Nachbarn! Ohne diese wäre es unfähig, leine europäische Mission zu erfüllenI Nun! dieses „verstümmelte' Frankreich wäre genau das Frank reich Richelieus; und war dieses Frankreich nicht stark, Ich! mächtig, hat es nicht laut und vernehmlich in Europa mit geredet, hat es nicht schön

zu sein, Ideen zu haben und im guten Geschmack zu exzellieren, so bleibt zu wissen — daß Athen diese Mission unverwüstlich erfüllt hat, nachdem es schon längst unter mazedonischer und römischer Herrschaft stand.' Am Tage vor dem Siege bei Sedan schrieb Kürnberger: „Jene Bubenphrase: Europa ist ruhig, wenn Frankreich be friedigt Ist, dürste wohl auch der letzte Hund eines europäischen Fürsten noch als tätliche Impertinenz empfunden haben, abge sehen daß es ein logischer Schnitzer ist, denn Frankreich ist nie

anders befriedigt, als eben durch die Beunruhigung Europas. Deutschland kann sich auf seine ganze Geschichte berufen, daß esmitdergrößtenMachtnoch friedliebend ist, gegen Frankreich aber zeugt seine ganze Ge schickte, daß es mit mäßiger Macht noch immer fried störend gewesen. Ein befriedigtes Deutschland ist die Ruhe Europas I' Genug der Proben. Wenn man sie heute nach fünfzig und mehr Jahren liest, muten sie seltsam zeitgemäß an. Sie zeigen, daß Kürnberger nicht nur einer der geist- und gehaltvollsten

sind den ■ Polen ausgeliefert: über anderthalb Millionen mit Elsaß- Lothringen an Frankreich gekommen: und dennoch ist immer ! nur von einem einzigen deutschen Irredentismus die Rede: von ■ jenem in Südtlrol. Warum mache man denn immer nur Front gegen Italien und niemals gegen die Tschechoslowakei, gegen Polen und Franzosen?' Und dann klingt uns ans dem Nationalistenblatt die Antwort entgegen: „Weil die Italienische äußere Politik all diese Hoffnungen bestärkt!' Wir wollen der „Jdea Nazionale

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 12.02.1861
Umfang: 4
Napoleon, „Frankreich mit seinen Alliirten hat das Prinzip der Nichtintervention geschaffen, und überläßt jedem Lande das Schiedsrichteramt seiner Zukunft.' Will die Par- thei der Ordnung die Zuversicht bezweifeln, daß Na poleon die Revolutionen nicht mehr unterstützen wird: so versichert der Kaiser, daß Frankreich sich nicht mehr an Revolutionen betheiligt. Wollen die Potentaten ssch von der friedlichen Absicht Frankreichs überzengen? Nun der zweite Dezember erklärt, daß Frankreich den Frieden

will und verhindern wird', daß die Streit fragen in einen europäischen Krieg ausarten; und was der zweite Dezember verspricht, dessen kann die Welt versichert sein. — Fürchten die Constitntioncllen, daß die Sache Italiens, welche Cavonr die „gerechte' nennt, von Frankreich aufgegeben werden könnet so erklärt der Kaiser feierlichst, daß die Größe Frank reichs hinreicht, jede gerechte Sache zu unterstützen und ihr die nöthigen Begünstigungen zu verschaffen. Sollten die Vertheidiger des Rechts und der Legiti mität

den Verdacht hegen, daß Napoleon sie verlassen werde, so thun sie ihm Unrecht, denn er hat ja ge sagt, daß Frankreich der gerechten Sache Beistand leisten und ihr Unterstützung betreiben wird. Würden die Radikalen befürchten, daß die Gestaltung Italiens neue Forderungen nnd Entschädigungen an Frankreich zur Folge haben könne: so erklärt der Jdeenkrieg- führer, daß er sich iu uichts mischen wird — was nicht sein Interesse betrifft. Fürchtet Europa, daß die italienische Streitfrage in eine allgemeine

Erhebung ausarten könne: so eiitgegnet der Kaiser, daß Frank reich die Streitfrage lokalisirt habe; d. h. die italie nische Revolution wird sich anf Italien, die polnische auf Polen, die ungarische auf Uugaru beschränke», und Frankreich hat dies Alles schon bedacht nnd hat sie lokalisirt. Und sollte endlich zur Vertheidigung des Rechts und der Gerechtigkeit der Krieg ansbreche», Zvird Frankreich mit dazu gehöre»? Allerdings! — Denn Napoleon hat gesagt, daß in jeder Streitfrage um Recht

und Gerechtigkeit Frankreich Antheil nehmen wird; und nmgekehrt: Frankreich wird sich in keine Streitfrage mischen, deren Sache nicht auf Recht und Gerechtigkeit beruht. Kurz, von welcher Seite wir auch das Bild betrachten, es lacht uns immer an. Charakteristisch für die politische Si tuation und insbesondere für das Verhältniß zwi schen England nnd Frankreich ist die Aufnahme, welche die französische nnd englische Thronrede wechselseitig bei der öffentlichen Meinung beider Länder gefnnden haben. Während Lord

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1924
Umfang: 8
' bringt eine übersichtliche Darstellung der drückendsten französischen Schul den. Dazu gehören zuerst jene, welche nach der bekannten französischen Auffassung von Deutschland vergütet werden sollen: sodann die im Krieg entstandenen Auslandsschulden. Das Konto der „Wiederherstellungen im zer störten Gebiet' belief sich am 31. Dezember 1923 cmf 118 Milliarden Papierfranken und nach dem Voranschlag werden noch 30 Milliarden dazu Kommen. Aus diesem Titel zahlt Frankreich pro 1924 bereits 7 Milliarden

31, also 64 Milliarden Goldmark. „Echo de Paris' erinnert in diesem Zusammen hange daran, daß der Londoner Zahlungsplan Frankreich 52 Prozent von 132 Milliarden hätte einbringen sollen: also genau so viel, als Frankreich aus obigen Titeln selbst schuldet. Die Einkünfte des Dawesplanes berechnet „Echo de Paris' mit 21 Milliarden Mark für Frankreich. Im Zusammenhang mit Dieser Sachlage empört sich „Eclair', daß der französische Ab geordnete Montigny den gegenwärtigen Debat ten in London nur untergeordnete Bedeutung

beilegt, da er die Einkünfte aus dem Dan? es-Plan mit' höchstens 3 Mil liarden beziffert, also dem zehnten Teil des französischen Jahresbudgets. Der Abgeordnete bezeichnet dabei noch den Dawes-Plan als die derzeit überhaupt bestmöglichste Lösung für Frankreich?. „Echo de Paris' macht sür diese Sachlage die Versailler Unterhändler verant wortlich. Zu dtzn französischen Schuldenaufstellungsn macht man in Deutschland folgende Feststellun gen: Die 150 Milliarden Papierfranken, die Frankreich auf das Konto

„Von Deutsch land zu erstatten' bucht, hat Frankreich durch die Notenpresse erzeugt und damit seine Währung, sein Budget und seinen Kredit rui niert. Frankreich hat alle Angebote Deutsch lands sür den Wiederaufbau durch Sachlieferun gen und Arbeitsleistungen abgelehnt. Frankreich hat seine Finanzmifere selbst verschuldet und ist im Begriff, es >in London mit den Bankiers zu verderben, die bisher den Frankenkurs gehalten haben. ^ das engliftheRegierungsorgan über Sie Räumung ües Ruhrgebietes. Die gesamte

ist es, daß man Frankreich fehr miß trau t, soweit seine Absichten gegen Deutschland in Betracht kommen. Als Frankreich die Ruhr besehte, hat Poincare durchblicken lassen, daß es ihm damit weniger auf eine Regelung der Reparationsfrage an kommt, sondern daß er nur eine Ausrede haben wollte, das Rheinland f e st z u h a l t e n, die Ruhr zu besetzen und Deutschland abzuriegeln. Jetzt taucht die Frage auf: Ist das noch Frankreichs Po litik oder nicht? Die Bankiers müssen die Sicher heit haben, daß das nicht mehr

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1920
Umfang: 8
und diplomatischen Kriegsgeschichte niitgeteilt, die hier zum ersten Male der Oeffentljchkeit übergeben werden sollen. Seit zioei Ial,rzehnten stand Cavallini dein politische!; Leben seines Vaterlandes ferne; er hatte sich in Venezuela aufgehalten, einen; Lande, das er sehr hoch schaßt und wo er das Vertrauen der Präsidenten Audrata, Castro, Gomoz und anderer hervorragender Männer genießen durfte. Bei Kriegsausbruch befand er sich? !» Frankreich, kehrte aber sofort nach Italien zurück. Vom Khedive Abbas

ihn; dort 2 Millionen Franke» ein mit der Bitte, sie Bolo Pascha nach Paris zu bringen. Cavallini führte den Auftrag aus. Allein da er gegen Dolo Verdacht geschöpft hatte, teilte er seine Bedenken dem Khediven nüt. Der Khedive schüttete Cavallini seiri Herz aus und vertraute ihn; an, Bolo habe dem Minister Sadik erklärt, von Frankreich den Auftrag erhalte,; zu haben, wegen eines Separatfriedens zu unterhandelt;. Es fei hier der Bericht des französischen Militärattaches in Bern, getreu nach den amtlichen Akte

» des Prozesses Cavallini, wörtlich wieder- gegeben. Er lautet: „Im Jänner 1913 gab Bolo dem Sadik Pascha in Ron; ein Stelldichein, bei dem er den; Minister des Khediven sagte, daß er von den maßgebenden Politikern Frankreichs beanftrogt worden war, rnit Deutschland Perhandlnirgei; auf einen raschen Friedens- sihluß zu eröffnen, daß der Khedive die .schöne Rolle des Friedensstifters' spiele» inüsse, und daß 12 Mil lionen Franken für die Propaganda in Frankreich nötig seien. &,.• Sadik unterrichtete davon

den Khediven, der da rüber mit den; ungarischen Philanthropen Szeniery sprach, der ihm.den Grafen Monts, ehemals deutschen Botschafter in Noin, vorstellte. Monts gab Sadik einen Brief an Hern; von Iagvlv, der antwortete: .Ich nehme den Vorschlag a», rveiir; nur festgestellt wird, daß der Vorschlag von Frankreich ausgeht, und gebe nieine Zustimmung dazu, daß 12 Millionen ln sechs Monatsraten aus- - bezahlt werden.'' Cavallini, vorn Khediven über die Lago unterrichtet, erfaßte intuitiv, daß Vota einen Bluff

Militcirattachäg in Bern klar hervorging, daß es Cavallini gewesen war, der Deutschland von; Khediven die für Bolo bestinnnten Summen zuriickstellen ließ'. Allein Frankreich, noch nicht zufrieden, Cavallini zum Tode verurteilt zu haben, zwang die italienische Regierung ihm auch in Italien den Prozeß zu machen. Das ergibt sich zur Genüge aus den im Lause des Prozesses ans Licht gekommenen Urkunden. Mit dem Prozesse wurden die Militärgerichte, mit der Untersuchung der Richter De Nobertis betraut

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.06.1922
Umfang: 6
: Frankreich hat seine Niederlage nicht verschmerzen wollen und deshalb die „Re vanche' zum obersten Ziel seiner Politik erkoren. Während jedoch der eiserne Kanzler es verstan den hatte, Frankreich durch Isolierung zu ver hindern, den Frieden zu stören, wurde nach Bismarcks Ausscheiden Deutschland selber Iso liert, indem Frankreich Bündnisse und Ententen zu schmieden wußte, die der Republik die Mög lichkeit vor Augen' stellten, den Krieg gegen Deutschland mit Erfolg zu führen. Besonders eingehend verweilt

der Verfasser bei der hart näckigen und geschickten kriegerischen Politik der verschiedenen französischen Ministerien, bis der Zweck erfüllt war. Wie oft auch die Kabinette ^wechselten die folgenden Minister hatten diesel ben Direktiven wie ihre Borgänger und bauten auf den bereits erzielten Ergebnissen weiter. Palamenghi-Crispi weist klar nach, wie Frank reich darauf ausging, Italien unterzukriegen. Dank dem italienischen Radikalismus ist es Frankreich ermöglicht worden, italienische Mini ster zu bekämpfen

, die sich erlaubt hatten, italie nische Politik zu machen; Frankreich finanzierte italienische Blatter, griff in die italienischen Kammerwahlen ein. ohne daß hierzulande ein Skandal ausgebrochen wäre. Nur einmal, im Jahre 1890, gab es einen Skandal, als einer der französischen Geldgeber die Unvorsichtigkeit be ging, in der Oeffentlichkeit zu verraten, daß er die Wahl des Abg. Barzilai (1914/15 einer der eifrigsten Kriegsschürerl) mit Geld unterstützt hatte. Der Dreibund wurde systematisch demo liert

Deutschlands jenes Vertrauen In die Festigkeit der politischen Direktiven Ita liens zu schwinden begann, §as Crispi in Deutschland zu erwecken verstanden hatte. Der Dreibund ward zur Komödie. Schon 1902 hat ten sich Delcassö und Prinetti zum Abschlüsse eines Geheimvertrages bequemt, in dem sich Frankreich und Italien gegenseitig verpflichteten, strengste Neutralität zu bekunden, falls einer der Vertragschließenden Gegenstand eines direkten oder indirekten Angriffes werden sollte. Wie einseitig Frankreich

dieses Abkommen auffaßte, beweist die „strengste Neutralität' Frankreichs im lybifchen Krieg und im folgenden Balkan- krteg. Im libyschen Kriege stand Frankreich offen auf Seite der Türkei, oozwar es bereits 1900 Ltoven als italienische Einflußzone aner kannt hatte; und 1913 übte es einen solchen Druck aus, bis der Dodekanes zugunsten Grie chenlands den Händen Italiens entglitt. Und doch hatte sich Italien In Algeziras etwas bloß- gestellt, indem es die französischen Interessen wahrnahm. Wie sagte nur Erispi

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 36
Datum: 08.09.1911
Umfang: 36
. - Frankreich. In Billy Montigny kam es zu Kundgebungen gegen die Lebensnnttelteuerung, wobei ein Bäcker, der tätlich angegriffen worden war, zwei Revolverschüsse gegen die Menge feuerte und eine Person schwer verletzte. Daraufhin wurde das Haus des Bäckers von der Menge gestürmt und seine Wohnung sowie der Laden geplündert. Gendarmerie schützte den Bäcker vor den.Demon stranten und stellte mit Mühe die Ordnung wieder her. Merkwürdig: In Frankreich regieren die So zialisten, selbst die Bauern

im Lande zu halten vermochten und die ein» heimischen Stämme sich fortwährend bekriegten, mußten die europäischen Regierungen eingreifen zum Schutze ihres Handels. Hiebei brachen Eifer süchteleien- zwischen Deutschland ' einerseits. Frankreich und England anderseits aus, so daß es schon 1906 beinahe zu einem. Krieg zwischen Deutschland und Frankreich gekommen wäre. Damals würden die Streitigkeiten durch den Vertrag von Algesiras beigelegt, - welcher bestimmte, daß alle europäischen Großmächte

den gleichen politischen Einfluß in Marokko ha. ben sollten. Spanien und Frankreich erhielten gemeinsam die Polizeiaussicht in dem schwarzen Reiche, um die Europäer dortselbst zu schützen. Nun führte aber Frankreich diesen Auftrag der- art aus, daß es Spanien auf die Seite schob, große Militärmassen hinüberschiffte und die wich tigsten Stellungen Marokkos besetzte, kurzum, das große,, schwarze Reich, langsam einzusacken be gann. D a s konnte sich Deutschland nicht gefal len lassen; denn durch den großen

Brocken er fuhr Frankreich eine solche Stärkung, daß es für Deutschland gefährlich wurde; außerdem er litten die reichen deutschen Handelsbeziehun gen in Marokko, .wenn das Land zu Frankreich kam, schwere Einbußen, ja, wurden förmlich ab geschnitten. — Der Vertrag von Algesiras war durch die Franzosen augenscheinlich verletzt. Die ganze Welt war gespannt, was Deutschland nun machen werde. Deutschland redete nicht viel, son dern schickte über Nacht ein Kriegsschiff mit Trup pen nach Marokko hinunter

, angeblich um die deutschen Interessen zu schützen, aber in Künd barer Absicht, sich an der Küste festzusetzen, wenn die Franzosen nicht zurückgehen. Das geschah zu Anfang Juli dieses Jahres. Nun war FÄer auf dem Dache, in Paris und London wetterte man furchtbar über dieses plötzliche, „herausfordernde' Auftreten Deutschlands, der Krieg schien unver meidlich. Aber Frankreich getraute sich nicht und so kam es zu Verhandlungen in Berlin. Die selben'dauern nun schon zwei Monate und man weiß noch immer

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 24.09.1860
Umfang: 8
«SS selben in Frankreich verglichen wird, so dürst« daS Ver hältniß nacb einer? ob« flüchlichen Berechnung sich nicht wie 4t zu , sondern etwa wie 40 zu - 9 gestalten. Richt unerwähnt kann gelassen weiden , daß Oesterreich keinen langwierigen Krieg halte, während Frankreich in einen solchen in Alqerien verwickelt aewtsen. ES stellt sich also in dieser Beziehung daS Verhältniß Oesterreichs günstiger dar als jenes Frankreichs. Die Hohe der Pensionen datirt bereits von langer Zeit her

und nicht erst von dem letzten italienischen Krieg. In Oesterreich gibt' eS 162 Generale, in Frankreich dagegen 246, folglich in letzterem Lande 31 mehr als in Oesterreich. Die Zahl der StabSoffi,iere beläust sich in Oesterreich aus 929, in Frankreich aber auf 1733, also fast aus daS Doppelte. Eben so ist die Zahl der Obero'fiziere in Oesterreich 11,512, in Frankreich dagegen 15,894, folglich in letzterem Lande um 35 Perzent höher als hier. Unter diese» Verhältnissen hätte Frankreich offen- bar Uisachc, mehr

waren, und die nun modisizirt und nach Recht und Billigkeit geregelt sind. «In Folge deS neuen PensionS-Normale ist im Gan zen ein Mehrauswand von ungefähr zwei Millionen Gulden erwachsen. Was den böhen Stand der Pen sionen im Allgemeinen und insbesondere im Vergleiche mit Frankreich betrifft, so glaube ich die Größe der Pro, zeltteoZiffer in, Oesterreich gegenüber Frankreich aus der OrganijlUion der österreichilchen Armee erklären zu müssen, welche derart ist, daß, wenn man von dem Friedens, auf den Kriegsfuß überzugehen

lassen, daS berührt er nicht. Frankreich macht eitle Worte wie ein Machtloser, während sein ernster Wille allein die Conföderation Italiens entschieden hätte, wenn auch daS Kabinet Palmerstou-.Russell für den Anschluß Mittcl- JtalienS. operirte, worüber eS doch gewiß nicht zum Krieg, zwischen Frankreich und Oesterreich gekommen wäre. Neine die eigentliche Schuld aller Vorgänge in Italien seit Jl) Monaten trägt, trotz aller Schönthuerei der offiziösen Pariser Presse, LouiS Napoleon. Er wagt

- leoniSmu» und der Revolution. Für d»n Deutschen kön nen ebensowenig englische als französisch« Urtheil« maß gebend fein. Lasse man nur erst daS einige Italien uge worden sein, und man hat einen Deutschland f«indlich«n Staat mehr', der, um seine Macht zu begründen und zu entfalten, lange Zeit, und zumal ansang«, sich nothwen dig an Frankreich anlehnen muß. Nichts ist gewisser, als daß da« vereinigte Italien sich einer mit Frankreich abzuschließenden Allianz nicht entziehen kann; denn nur um diesen Preis

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1921
Umfang: 8
an, daß Frankreich keinen nennenswerten Widerspruch erheben werde, wenn ihm der Rückzug durch ein Urteil der Sachverständigen erleichtert würde. Die englische Regierung wartet, wie das offiziöse Reuter-Büro erklärt, nunmehr den Bericht Sir Harold Stuarts ab, dessen Eingang demnächst ent- gegengesehen wird. Ebenso wird die Wirkung der Anwesenheit der britischen Truppen abgewartet. Cs ist nicht wahrscheinlich, daß der Oberste Rat früher als in vierzehn Tagen, zusammen treten werde. Angesichts der immer

. Bei einer Gedenkfeier für die im Kriege gefallenen ehe maligen Angehörigen des Lyzeums Henri IV. hielt Präsident Millerand eine Rede, in der er ausfllhrte: Das republikanische Frankreich ist mit alle» seinen Fibern dem Frieden ergebe». Wenn es fast drei Jahre nach Beendigung der Feindseligkeiten Gewehr bei Fuß stehen muß, so ist das nicht feine Schuld. Es würde seine für die Aerteidigung des Vaterlandes gefallenen Kinder verraten, wenn es nicht, wenn auch mit Mäßigung, die Ausführung der feierlich übernommenen

Verpflichtungen fordern würde. Frankreich wäre glücklich, wenn der Schuld ner, endlich von besserer Einsicht geleitet, sich bald entschlösse, die Welt durch Honoriening seiner Unterschrift in die Möglich keit zu versetzen, ohne Hintergedanken Ihre Arbeit wieder auf» zunehmen. Frankreichs Liebeswerben um England und Amerika. Die'Frage einer englisch-französischen Allianz, von der die englischen Zeitungen in den letzten Tagen viel gesprochen haben, bildet den Gegenstand eingehender Besprechungen der franzö

- s'sch>'n Presse. Der „Matin' schreibt, daß dieser Vorschlag einer imlnärischen und politischen Allianz auf Grundlage der abso luten Gleichheit in Frankreich eine herzliche Aufnahme finden wird, besonders, wenn man bedenkt, daß diese Allianz den Grundstock zu weit größeren bilden wird und sich nicht nur auf Europa erstreckt. Weder Frankreich, noch England haben allein den Krieg gewonnen. Amerika hat den Kampf entschieden. Der anglo.sranzoslsch.amerirantsche Garantievertrag könne nicht ver wirklicht

werden, aber eine Allianz zu Zweit wird niemals einen Vertrag zu Dritt ersetzen. Die Allianz könne erst dann vollen Wert haben, wenn sie in Bälde zu dem dritten Partner käme. Auch „Chicago Tribüne' enthalt einen offensicktlich oom Quai d'Orsay inspirierten Artikel, der auf eine Neuorientieruwz der französischen Politik gegenüber England und Deutschland hinweist. 'Das Blatt schreibt, daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedenszustand immer nur die Ruhe zwischen zwei Kriegen sei. Die Deutschen seien

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