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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.04.1922
Umfang: 8
-i in einer französischen Stadt eine große ! Rede. Herr Poincare trug dabei das Herz auf der Zunge. Warum soll er auch die Gedanken vevMveigen, die diesen Deutschenhasser erfüllen? Deutschland ist wehrlos gemacht und Frankreich bis auf die Zähne bvloaffnet. Bei diesem unglei chen Kräfteverhältnis sinder der Chauvinist Mut, den Mut, offen zu bekennen, daß die Hoffnung, Genua werde die Versöhnung und ein friedliches Zusammenleben der Völker einkeiten, eine eitle ist. Frankreich, das Frankreich nämlich, das Poincare

verkörpert, das Frankreich der Chau vinisten, kennt nur eines: den Vertrag von Ver sailles, den Schand- und Svvttvertrag, der das Deutsche Reich erniedrigt und das Wirtschafts leben Europas zerstört. Dieser Vertrag ist Poin- care und den seinen ein Fetisch, und nicht aus ein Recht, nicht auf eine Goldmavk, nicht auf eine Tonne Kohle werde Frankreich verzichten. Zahlt Deuischsand nicht willig, so braucht Frankreich Gewalt. Mit trockenen Worten sagt Poincare: Deutschland toerde bis zum 31. Mai ein Bündel

neuer Steuern beschließen und die Finanzkon trolle ..der Alliierten auf sich nehmen müssen. Also Frankreich hat den Willen, Deutschland auf - die Stufe der alten Türkei heraHg-ud rücken, zu einem Staat, der unter fremder Vormundschaft steht und dessen Volk im Dienste eines anderen roboten muh. Poincare hofft, daß die Alliierten bei dem sinnlosen Vernichtungskampf, den die französischen Imperialisten gegen Deutschlands Wiederaufstieg und damit gegen die Aufrichtung Europas führen wollen, Mitwirken

werden. Aber wenn nicht, wenn Frankreich allein steht, dann ist eS entschlossen, die französische Sache auch allein zu verteidiget denn der Vertrag gebe Frankreich das Recht, Maßregeln allein zu un ternehmen. Damit Frankreich jederzeit stark ge nug dazu ist, kündigt Poincare der Abrüstung den Krieg an. Frankreich iverde sich nicht eine Waffe entwinden lassen. Frankreich ist heute das, was einst das kaiser liche Deutschland war. der Militärstaat von Europa. Und mit dem Militarismus ist auch der wilhelminische Geist des Auftrumpfens

auf Frankreich übevgegangen. Wilhelm hat nicht widerlicher, nicht blutrünstiger reden können, als heute Poincare- Der Unterschied ist nur der, daß Wilhelms Drohungen mit die Atmosphäre ge schaffen haben, welcher der Krieg entsprang, während Poincares Worte unmittelbar neue Gewalttaten gegen ein wehrloses, gepeinigtes Volk ankünden, das im Frieden arbeiten und leben will. Aber auch für die französischen Chau vinisten wird die Stunde Magen. Europa will zur Ruhe und Arbeit gelangen. Die Worte, die Lloyd CVorge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.08.1920
Umfang: 8
des Staates -herrschenden politischen Charakterlosigkeit aus gestellt zu werden. Wir wollen in den nächsten Tagen die. oben aufgezählten Lügen einzeln unter Verwendung, des in Unseren Händen befindlichen Materials eingehend untersuchen. Die Oeffentlichkeit soll wissen, daß der derzeitige Staatskanzler nicht bloß durch seine nach dem Zusammenbruch rasch vollzogene Orientierung zu Frankreich die An schlußsache und damit unser Volk verraten, also wie ein Mann ohne politischen Charakter gehan delt

hat, sondern daß er ebenso gewissenlos wie er es damals mit der Zukuüft unseres Volkes nahm, heute mit der Ehre des Nächstes um springt. den Kanonen zum Feldzug gegen Rußland Bor*, gen. Bulgarien endlich soll sich mindestens verpflichten, die „Ruhe" auf dem Balkan in.den nächsten Wochen nicht unerwünscht zu stören. . Man könnte nun meinen, daß Frankreich nnt dem Versprechen, vor der Botfchafterkonferenz für die Wünsche Ungarns emzutreten, nicht ge rade übermäßige Verpflichtungen auf sich genom men hat. Aber man muß

bedenken, daß die Pflicht, eine große Armee aufzustellen, für die Regierung Horthy gewiß ein Vergnügen bildet. Ungarn rst wohl verpflichtet, mit dieser Armee gegen Sowjetrußland zu marschieren, aber schon heute denkt man in Budapest daran, mit dem gleichen Heer in erster Lime die Slowakei zu „befreien". Und es ist in der Tat nicht ganz sicher, daß Frankreich in der Lage sein wird, die sen ungarischen Truppen ganz genau die Maflch. richtung vorzuzeichnen. Allerdings ist diese Ar mee noch außerordentlich

, aber schlverlich kämpfen. Trotz dem kann man den Ernst, mit dem Frankreich seine militärischen Pläne gegen Rußland be treibt, kaum mehr unterschätzen. Der Bevollmächtigte der russischen Sowjet-; rcgierunq Dr. Bronski äußerte sich einem Jorvalisten gegenüber über die Wirkungen die ses französischen Experimentes in Moskau fol gendermaßen :, „Es ist durchaus möglich, daß Frankreich,, nachdem es Judenitsch, Koltschak, Denikin,' Petljura und Polen in den Schmelztiegel des Ostens hineingeworfen

hat, nun auch noch Un garn in den gleichen Kessel befördert. Das be-' weist nur, daß Polen militärisch und damit wohl auch politisch für Frankreich erledigt ist. Frankreich gleicht da einem verzweifelnden Hasardeur. Um die in Rußland-verlorenen Milliarden zu retten, opfert es imrner neue Milliarden, aber es -ist nicht wahrscheinlich/ daß Frankreich mit den Milliarden, die es, jetzt auf die ungarische Karte setzt, das Ver lorene hereinbringen kann. Da wir Polen - erledigen konnten, haben wir einigen Grund, anzunehmen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 22.01.1922
Umfang: 12
noch aus , der Zeit, da Frankreich ein Königreich war; Ver- , stilles, Trianon, St. Germain und andere. In die sen haben vor drei Jahren die Konferenzen getagt, die sich fälschlich Friedenskonferenzen nannten. Den Frieden sollten sie der Welt bringen, den Un frieden haben sie verewigt. Es war ein böser Geist, der diese Konferenzen regierte und leitete. Nicht der Geist der Milde und Versöhnlichkeit, nicht der Eeist des ^ ristentums, der gebietet, was du nicht 'willst, daß i-.an dir tue . . sondern des Geist

, im Gegenteil, mit seinen billigen Waren ! England noch überflutet. Die Folge ist. daß in England Handel und Industrie stockt, zumal eben , dos russische Riesenreich, eines der besten Kunden Englands, überhaupt nicht mehr in Betracht kommt. Ja, die Absatzgebiete sind gering geworden. 200 Millionen Russen, fast der ganze osteuropäische Markt ist ausgeschaltet. Deutschland, das vor dem Kriege mehr englische Waren aufnahm, als ganz Osteuropa, verlor einen Großteil seiner Kaufkraft. Auch Frankreich und Italien

jahr gegenüber dem Voranschlag. Diese Zahlen reden eine beredte Sprache. Das der Grund, war um England mit solchem Eifer sich der Sache an- nahm. Die Weltwirtschaft sollte wieder aufgerich tet und England von seinen Nöten befreit werden. Lloyd George berief die französischen Staatsmän ner nach London, um mit Frankreich zu verhan deln. Es hat nichts dabei herausgeschaut, wie wir schon berichteten. England ließ aber nicht locker. Man vereinbarte eine Konferenz in Cannes (Süd frankreick). Seit

4. d. M. wurde dort »verhandelt im Beisein Italiens, des Kibitzes oder Zuschauers bei allen Konferenzen. Briand, der französische Ministerpräsident, und Loucheur, sein Kollege, zeig ten sich versöhnlich und ließen mit sich reden, aber nur unter einer Bedingung, und das war ihre eigene Sicherheit. In Frankreich klappert man immer noch vor Furcht vor Deutschland, nicht vor dem gegenwärtigen, sondern vor dem zukünfti gen. Der Schrecken des Krieges von 1870 und des furchtbaren Vormarsches im August 1914 liegt

den Franzosen immer noch in den Gliedern. Dazu weiß man in Frankreich zu gut, daß die Behandlung, die man Deutschland seit dem Oktober 1918 angedei hen läßt, im deutschen Volke einen ungeheuren Haß erzeugen und bombensicher einen zukünftigen Krieg nach ziehen muß. Statt nun mit Deutsch land'in Freundschaft zu leben zu suchen, will man sich durch Gewaltmaßregeln schützen und durch enge Bündnisse. Auf der verunglückten Konferenz in Washington hat sich Frankreich Amerika förm lich an den Hals geworfen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 04.12.1921
Umfang: 12
Grttr % «t* ff. stolischn Röntg den Etd geschworen, den »ch nicht schän- den will.* Wenn jemand zn einem anparkeitschen Urteil über Alles das benlsen und befähigt ist. dann ist es jedenfalls der apostolische Nuntius. Semem Urteil als Priester, hochgestellter, geistlicher Würdennager und Staatsmann, der viel in der Welt herumgekommen ist, kann man glauben. Erbitterung Italiens und Eng lands über Frankreich. Das Barometer im Entente-Lager zeigt wieder einmal aus schlechtes Wetter, wenn nicht gar

auf Sturm. Frankreich hat dis dato immer seinen Willen durchgesetzt von der Friedenskonferenz in Paris angefangen dis zur Teilung Oberschlesiens. Infolgedessen trogl Frankreich einen Hochmut zur Schau und legt eme Rücksichtslosigkeit an den Tag. daß das selbst den Bundesgenossen zu hoch geht. In Italien tobt man zurzeit förmlich gegen Frankreich. Ministerpräsident Briand hat dem italienischen Gernegroß auf der Konferenz in Washington einen Nasenstieber gegeben, der das heiße italienische Blut zum Sieden

brachte. Bricntd kam auf die Abrüstung zu Land zu sprechen urcd legte dar, daß Frankreich in Anbetracht der Ge fahren. die ihm von Dcutschland droben, unbe- ding! ein sehr starke» Heer haben müsse, also nicht adrüsten könne. Dagegen trat der Vertreter Italien». Schanzer. im Anschlüsse an den engli schen. Balfour. mit Wärme dafür ein, daß die Vorschläge betreffend die Abrüstung zu Lande bal digst eine günstige Erledigung finden möge. Italien ist ja immer Englands getreuester Schildknappe. Darauf rief

. Euer Abrüstungsverlangen ent springt unmittelbar der moralischen A u f- lösung des italienischen Heere»." Be greiflicherweise haben diese Aeußerungen in Italien Aufsehen und Erregung hervorgerusen. Die Freitagsikung der Kammer stand im Zeiä-en lo dernder Feindseligkeit gegen Frankreich In Turin kam es sogar zu handgreiflichen Aeutzerungen ge gen die „lateinische Schwester". Einige hundert Studenten stürmten das französische Konsulat, zer- störten die Inneneinrichtung und verprügelten den Konsul nebst seinem Sekretär

. Zu Unruhen und Demonstrationen gegen Frankreich kam es in allen größeren itaUenischen Städten. Der ltalieni- sche Nntionalstolz kann alles vertragen, nur die Angriffe auf sein „tapferes Heer" und auf seine „Siege" nicht. Die Franzosen haben nun eine förmlich Passion, den Wä! scheu ihre Niederlage bei Karsreit unter die Nase zu reiben und es ihnen empfinden zu lassen, daß sie ohne französi sche und englische Hilfe alles eher als gesiegt hät ten. Was Briand aber diesmal geleistet hat. über steigt

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.01.1932
Umfang: 6
, darauf, daß Italien aus den natürlichen Ursachen heraus zwischen Frankreich, dem Löwen bei der Verteilung der Kriegs beute, und den unterlegenen Völkern eine Zwischenstellung einnimmt, die es zu objektiver Beobachtung beson ders befähigt. Wohl gehört Italien zu den Siegerstaaten, aber es ist in den Friedensoerträgen mir mit geringem Land- gewinn und insbesondere ohne Kolonialzuwachs abgespeist worden und fühlt das Gewicht der französischen Hegemonial- Stellung am eigenen Leib. Dieser Vorspann

: Wir müssen zugeben, daß man in Frankreich nicht immer das Notwendige getan hat, um die italienische E m P f i n d l i ch k e i t zu schonen und daß noch immer in weiten Kreisen der französischen Oeffent- lichkeit die Größe der Bemühung des italienischen Volles in den letzten Jahren vollständig verkannt wird. Anderseits muß aber offen gesagt werden, daß eine Reche von italienischen Forderungen, die freilief) nicht offiziell sind, nicht nur zwecklos, sondern für Frankreich geradezu beleidigend

sind. Italien muß endlich einseheu, daß Nordasrika für immer französisch bleiben wird und daß Frankreich feine Freund- Newyork, 21. Jänner. (Priv.) Die Federal Reservebank teilt mit, daß gestern 12 Millionen Dollar in Gold nach Frankreich verschifft worden sind. Weitere 4,141.000 Dollar in Gold gingen nach Belgien, 3,250.000 nach England. Die Verminderung der amerikanischen Goldreserve beträgt demnach 19,391.000 Dollar. In Fiuanzkreisen verlautet, daß die Bank von Frankreich beschlossen

habe, in der nächsten Zeit 125 Millionen Dollar in Gold in zehn Schiffsladungen aus den Vereinigten Staaten zurückzuzieheu. Schon im Laufe der nächsten Woche werden zwei Goldsendungen im Werte von je 25 Millionen Dollar nach Frankreich abgehen. Dieses Geld ist, wie betont wird, von Frankreich nur depo niert worden und gehört nicht der Federal Reservebank, es war daher auch nicht in deren Bilanz verzeichnet. Die Zu rückziehung erfolgt im Einvernehmen mit der Federal Reservebank. Im Zusammenhang

mit der bevorstehenden Sendung von 125 Millionen Dollar Gold nach Frankreich schätzt „Newyork Times", daß gegenwärtig insgesamt 400 Millionen Dollar Gold für ausländische Rechnung bei der Federal Reservebank liegen. Dieser Betrag sei in den 4457 Millionen Dollar Gold, die die offizielle Goldreserve der Vereinigten Staaten darstellten, nicht inbegriffen. Die Bank von Frankreich soll außerdem für 450 Millionen Dollar Guthaben bei amerikanischen Handelsbanken besitzen. Verschiebung der Lausanne! Konferenz. TU. London

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 04.03.1923
Umfang: 14
förmlich erzwungen wurden, hat diesen Plänen ein jähes Ende bereitet. Das steht heute fest, wenn wir nicht wieder in das alte Elend zurücksallen, besteht für uns auch eine Ge fahr, daß wir austzeteilt werden, nicht. Besteht eine 'solche nicht, dann ist auch keine Gefahr, daß die [ Italiener in Tirol einrücken und sich dortselbst fest sten. Es ist wohl kein Zweifel, datz Italien der- ; artige Gelüste hätte, es ist aber ebenfalls über je- [ dem Zweifel erhaben, daß Frankreich, das dem l Arischen nie

traut, so was nicht dulden wird. Wir i haben das erst vor wenigen Wochen deutlich genug gesehen. Zur Zeit, als die Franzosen im Ruhrge- ! btet einrückten und in München die großen Demon- s stratiouen waren, hat sich Italien angeboten, zur [ Ausrechterhaltung der Ordnung, wie die schönen I Ausreden heute lauten, in Bayern einzurücken. I Frankreich hat den- Braten gerochen und hat sehr kräftig abgewinkt. Also von dieser Seite ist keine § Gefahr. . Kommt die zweite Frage, ' Kein eine Kriegsgefahr

, bei der wir in Mitleiden- ' ichaf, gezogen werden könnten? Soweit mensch- l iiclv) .^'rarrssicht etwas sagen kann, nein. Eine Innsbruck. Sonntag, den 4. März Kriegsgefahr könnte entstehen oder besteht eigent lich schon zwischen Deutschland und Frankreich. Wenn Deutschland überhaupt imstande wäre, sich der Franzosen zu erwehren, hätte es längst zu den Waffen gegriffen; Deutschland ist aber so vollstä- dig entwaffnet, daß es nicht daran denken kann, einen Krieg gegen das übermächtige Frankreich zu sichren

. Und, wir betonen es nochmals, das Ge rede von großen geheimen Waffenvorräten Deutschlands ist ein Unsinn. Einen Krieg kann man heute ohne viel schwere Artillerie und einen ungeheuren Munitionsvorrat und speziell ohne eine große Luftflotte nicht führen. Beides -fehlt aber Deutschland. Und wenn auch Deutschland in einen Krieg mit Frankreich verwickelt würde, so berührt uns das gar nicht, da wir weder mit Frankreich, noch mit Deutschland im Bunde sind. Möglich wäre das, datz das gequälte deutsche Polk

im Ruyrgebiet die Geduld verliert, und daß es zu einem furchtbaren Aufstand käme. Wir -würden das sehr bedauern, wenn wM es auch begreiflich finden würden. Auch das UntzAck würde uns nicht berühren, wenn wir imstande sind, die Hände von Dingen zu lassen, die uns nichts angehen. Es fragt sich noch, ob uns in Mitteleuropa von anderer Seite eine unmittelbare Kriegsgefahr droht. Die Frage kann herzhaft verneint werden. Es ist richtig, daß der Beziehungen zwischen Eng land und Frankreich alles eher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.07.1931
Umfang: 8
und Verlagsanstalt. - Für die Redaktion verantwortlich: Josef Menzel. - Sämtliche in Innsbruck, Mentlgafse 12 Rr. 1§3 Innsbruck. Mittwoch Den 8. Juli 1931. 39. Jahrgang. Einigung zwischen Frankreich und Amerika. ‘ Paris, 0. Juli. Die Einigung zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten über die Durchführung des Hoover. plane« ist auf folgenden, von der französischen Regierung heute nachmittags vorgeschlagenen und von Washington heute abend« angenommenen Grundlagen erfolgt: L Die französische Regierung stellt

werden. 3. Alle suspendierten Zahlungen sind unter den von der amerikanischen Regierung vorgeschlagenen Bedingungen verzinSbar und vom U Juli 1933 in zehn Annuitäten amortifierbar. 4. Dieselben Bedingungen finden aus die von der Reichs» eifenbahn ausgegebenen Bons Anwendung. H. Hinsichtlich der' folgenden drei Punkte, von denen Frankreich anerkennt, daß sie die amerikanische Regierung nicht unmittelbar angehen, verpflichtet sich die französische Regierung zu folgendem: a) Zugunsten jener Länder Europas

wirtschaftlichen Verwendung der durch den Hooverplan im Staatshaushalt des Reiches frei werdenden Beträge zu er langen. Nn schweres Opfer für Frankreich. Paris, 7. Juli. Rach der Paraphierung des fran zösisch-amerikanischen Abkommens über die Anwendung des Hooverplanes gab Ministerpräsident Laval an die Presse eine Erklärung ab, in der es heißt, daß die Zustimmung zum Hooverplane für Frankreich ein schweres Opfer sei. Frankreich habe aber die französisch-amerikanische Solidari tät, die die Grundlage

müssen, die sich heute auf ein Mehrfaches der zwischenstaatlichen Schulden belaufen. Der Präsident schloß- Die Modalitäten der Anwendung des Moratoriums werden späterhin ausgearbeitet und Noten seitens der amerikani schen Regierung an die beteiligten Mächte gesandt werden. Sodann wird der Plan dem Kongreß unterbreitet werden. Hoover fei gegenüber Frankreich fest geblieben. Washington, 6. Juli. Das Statsdepartement ver öffentlicht heute abends den Wortlaut der letzten sranzösi- schen Denkschrift

Premierminister Macdonald, angesichts der Tatsache, daß mehrere wichtige Punkte durch das fran zösisch-amerikanische Abkommen noch nicht geregelt seien und deren weitere Erörterung zwischen den hauptsächlich beteiligten Mächten notwendig sei, erneuere die britische Regierung ihre Einladung zu einer Konferenz in London. Frankreich stimmt zu. Paris, 7. Juli. Die französische Regierung hat heute abends dem englischen Botschafter in Paris mitgeteilt, daß sie den englischen Vorschlag annehme, den mit der Regelung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.07.1911
Umfang: 8
10 h, — Deutschland Monat K 2.—, Viertels. K 6.—, Halbs. K12.—. — Schweiz u. übr. Ausland: m. K 2.50, vj. K 7.50, hj. K 15.—. Nr. 105 Innsbruck, Mittwoch, 5. Juli 1911 19. Jahrg. Me „Friedensstifter" in Marokko. Innsbruck, 5. Juli. In Marokko gehts, wie unseren Lesern gar wohl bekannt, seit längerer Zeit wieder ordentlich drunter und drüber. Die dort am meisten „interessierten" Mächte, das sind Frankreich und Spanien, stellen die „Ruhe" her. Marokko wird näwlich von einer kleinen Revolution heimgesucht. Mehrere

der Kapitalismus ins fremde Land und beutet die Naturschätze aus. Irgend ein neuer „Ausstand" ist bald angezettelt. Dieser gibt Gelegenheit zur neuerlichen „Ruhestiftung" und über kurz oder lang haben die Friedensapostel das fremde Land in eine Kolonie umgewaidelt. So ungefähr läßt sich das „Friedenswerk" Frankreichs und Spaniens in Marokko bildlich zu sammenfassen. Daß Frankreich in dem nordwest lichen Afrika nicht bloß, wie eine Friedensmission' wirken lvill, sondern Appetit hat, das ganze Land Feuilleton

" beizutragen. Frankreich und Spanien sind nun über die„Beihilfe" Deutschlands über alle Maßen entrüstet. Wenn die europäischen Staaten, die jetzt an der „Friedensaktion" in Ma rokko beteiligt sind, wirklich nur die Herstellung der Ruhe in jenem Lande im Auge hätten, so müßten Frankreich und Spanien diese Beihilfe nur begrü ßen. Andererseits hätte Deutschland gar keinen Anlaß, Frankreich in dein Friedenswerk zu unter stützen, weil, wenn die Franzosen nur des lieben Landfriedens wegen das Leben zahlreicher

ihrer Söhne aufs Spiel setzen, Deutschland froh sein müßte, daß Frankreich allein Geld und Blut für die Ruhe in Marokko ausopfert. In der Wahrheit ist für Deutschland genau wie für Frankreich das bißchen Aufruhr in Marokko nur der Vorwand für die Entsendung von Truppen: Deutschland sieht, wie sich Frankreich im Norden und Spanien im Osten des Landes festsetzen, wie der französische und spanische Kapitalismus dort die reichen Schätze des Landes auszubeuten beginnt und vom Lande selbst, zwar nicht formell

ren bekräftigt. Aber für die Ruhestistung macht man Ersatzansprüche, wofür inan ein Stück Land als P fand bebält. Nach dieser Methode haben bis her die Franzosen und die Spanier in Marokko die Ruhe hergestellt, so will es auch Deutschland halten. Daß Frankreich und England das deutsche „Fric- denswerk" nicht anders beurteilen, beweist eben die Erregung über die Entsendung eines Kanonen- bootes nach Agadir. Uebrigens sprechen französische Blätter ganz offen aus, daß Deutschland

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.11.1934
Umfang: 8
äußert sich ebenfalls sehr befriedigt über die Verständigungsarbeit des Bun deskanzlers. „O rd r e" sagt, die Reise sei in politischer Hinsicht sehr wichtig. Es handle sich um die Form, die der österreichischen Unabhängrgkeitsgarantie gegeben Verden müsse. Italien wünscht, daß diese Unabhängig keit sowohl durch Großmächte wie den Völker bund garantiert wird, so wie es Frankreich vorschlägt. Daraus sieht man, daß diese Frage indirekt mit den französisch-italienischen Beziehungen verbun

zwischen Frankreich und Deutschland zur Behandlung stündeu. Reichskanzler Dr. Brüning wandte sich kurze Zeit daraus in einem persönlichen Schreiben an den Duce und bat ihn, im Interesse Deutschlands Fühlungnahme mit Frankreich in der Saarfrage zu nehmen. Der Duce sagte zu und beauf tragte den italienischen Botschafter in Paris, Erkundi gungen in der Saarfrage einzuziehen. Reichskanzler Dr. Brüning beauftragte den deutschen Gesandten in Rom, in steter Fühlungnahme mit der italienischen Re gierung zu bleiben

, um über das Saarproblem stets orientiert zu sein. Im November 1931 waren aus Vor schlag des Duce bereits Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich in der Saarfrage im Gange. Frankreich stellte folgende Forderungen: 1. Frankreich verzichtet aus eine Abstimmung im Saargebiet und gibt die Saargruben an Deutschland zurück, wenn Deutschland ihm die Saargruben noch auf weitere 15 Jahre zu Ausnutzung in Verwaltung gibt. 2. Die Ausnutzung der Saargruben gilt als Rück kaufsumme. welche Deutschland auf Grund des Ver

sailler Vertrages an Frankreich zu zahlen hätte. 3. Frankreich stellt im Saargebiet einen Beobachter, welcher die Interessen der Saargruben zu vertreten hat. Im Verlaufe der folgenden Monate fanden Verhand lungen zwischen der deutschen und französischen Regie rung in der Saarfrage statt, ohne daß es zu einer Einigung kam. Im März 1932 griff der Duce auf per sönliche Bitte des Reichskanzlers Dr. Brüning in die Verhandlungen ein. Er lud beide Parteien in seine Kanzlei ein und am 21. April fand die erste

Zusam menkunft zwischen den deutschen und französischen Vertretern im Arbeitszimmer des Duce statt. Stunden lang wurde verhandelt und gefeilscht, ohne daß es zu einer Einigung kam. Der Duce, welcher die Verhand lungen als Neutraler leitete, konnte am Ende feststel len, daß beide Parteien zu weiteren Verhandlungen bereit waren. Den ganzen Monat Mai und Juni fand ein weiterer Meinungsaustausch zwischen Frankreich und Deutschland statt. Am 27. Juni trafen sich die Ver handlungspartner

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 25.03.1923
Umfang: 14
wieder einmal als Oesterreicher. Das Empfinden hatten wohl alle; Oesterreich ist nicht verloren, so lange solche Männer an der Spitze stehen und so lange das Volk zu ihnen steht und das Seinige bei tragen will zur eigenen Rettung. Um 6 Uhr begab sich der Kanzler zu dem kath. Studentenvereins- Austriahaus, wo ihm noch eine besondere Ehrung bevorstand. Mit dem Nachtschnellzug fuhr er wieder nach Wien zurück. Frankreich und Deutschland. Heber zwei Atonate dauert jetzt schon der er bitterte Kampf im Ruhrgebiet zwischen Deutsch

land und Frankreich. Beide Teile behaupten, sie seien im Rechte: Frankreich sagt, Deutschland hat seine Verpflichtungen geflissentlich nicht erfüllt; es hätte zahlen können, wenn es ernstlich gewollt hätte. Seine Industrie ist reich, ja schwimmt förm lich im Gold, das ersieht man daraus, daß zum Beispiel Stinnes überall im Ausland Industrie anlagen auskauft oder sich mit seinem Kapi tal an großartigen industriellen Unternehmungen beteiligt. Deutschland hat Millionen fremder Gel der aufgespeichert

auf 56 Milliarden in Gold; wir konnten nicht mehr. Wir können es uns nicht bieten lasten, daß man uns im Frieden förmlich überfällt und aus plündert. Beide Teile lewen dabei schwer. Deutsch land natürlich mehr als Frankreich. Es entbehrt der notwedigen Kohle, seine Betriebe haben nicht mehr Arbeit genug, die Preise steigen ins Unermeßliche, die Teuerung nimmt zu. Wenn es auch glückt, die Mark momentan vor weiterem Sturze zu bewah ren, so ist doch ein wirtschaftlicher Zusammenbruch unvermeidlich. Wer

auch Frankreich ist bis dato noch nicht auf feine Rechnung gekommen. Der deutsche Reichskanzler schildert die Lage, in die Frcnikreich durch seinen Einfall in das Ruhrgebiet gekommen ist, folgendermaßen: „Rund 14,5 Mil lionen Tonnen Kohle sollte Deutschland im Jahre 1922 liefern. Unter Anspannung aller Kräfte ge lang es, die Ziffer im wesentlichen zu erreichen. Rückständig blieben nur 78.000 Tonnen im Okto ber, 85.000 Tonnen im November und 66.000 Ton nen im Dezember. (Der Rückstand wäre im Jahre allerdings

fast 1 Million Tonnen, also doch nicht gerade eine Kleinigkeit. D. R ). Fortlaufend sollte Frankreich setzt arbeitstäglich 46.500 Tonnen be kommen. aber Frankreich glaubt, den willigen Fleiß des freien Arbeiters nicht nötig zu haben. Das Ergebnis ist, daß es vom 11. Jänner bis 5. März statt 2,1 Millionen, im ganzen 74.000 Ton nen erhalten hat. An Holz sollten im Jahre 1922 166.000 Festmeter geliefert werden. Davon erhielt Frankreich tatsächlich 92.000 Festmeter. Die feh lenden 74.000 Festmeter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 30.06.1927
Umfang: 18
neutral bleiben, wenn ihm diese Möglichkeit gelassen wird. Es befindet sich bei einem solchen Kriege in einer noch schwierigeren Lage als Oesterreich im Falle eines Krieges zwischen Ita lien und Jugoslawien. Denn Rußlands verwundbarste Front liegt doch in Europa und der kürzeste Aufmarsch zu dieser Front führt für England und Frankreich quer über Deutschland. Für uns Oesterreicher würde ein Krieg zwischen England und Rußland nicht so große und un mittelbare Gefahren bedeuten wie ein Krieg zwischen Ita

ist schon sehr oft Mord und Todschlag entstanden. Weit gefährlicher ist es, wenn leitende Minister großer Staaten in öffentlichen Streit geraten. Die Minister sprechen ja im Namen ganzer Völker und das Ende solcher Streitigkeiten ist schon öfter als einmal der Krieg gewesen. Die schwierigste Aufgabe der Nachkriegszeit ist die Herstellung eines aufrichtigen und dauerhaften Friedens zwischen Deutschland und Frankreich. Darin liegt >bic wichtigste Vorbedingung für die Erhaltung des europä- ifchen Friedens

. Ohne die seit dem Kriege vom Jahre 1870 zwischen Frankreich und Deutschland bestehende Spannung wäre der Ausbruch des Weltkrieges kaum möglich gewesen. Der Weltkrieg hat zwischen den ge- nannten Staaten noch größere Spannungen hinterlassen. Wenn es nicht gelingt, diese auf friedlichem Wege zu be seitigen, wird es später zu einem noch größeren Krieg kommen. Die gestellte Aufgabe ist deswegen so furchtbar schwierig, weil es sich um einen Gegensatz handelt, der viele Jahrhunderte alt

ist, und weil die Franzosen die Eigenschaften eines stolzen Volkes haben, das es selbstver- stündlich findet, wenn es seinem Nachbar Schläge versetzt, das über unversöhnlich tut, wenn es selber Schläge be- kommen hat. Seit länger als 400 Jahren hat Frankreich fortgesetzt von Deutschland Gebiete abgezwackt und ist da bei mit Lug und Trug und Gewalttätigkeit vorgegangen. Der ganze Norden und Osten des heutigen Frankreich ist auf diese Weise vom Deutschen Reiche abgerissen worden. Die Deutschen haben sich im Verlaufe

gekommen ist. Nun haben die Franzosen die begreifliche Sorge, es könnte auch den Deutschen einmal einfallen, auf Rache zu sinnen und einen Vergeltungskrieg gegen Frankreich von langer Hand her vorzubereiten. Was die französische Politik im langen Zeitraum von 1870 bis 1918 zustande gebracht, könnte in ähnlich langer Zeit wohl auch die deutsche Gegenpolitik leisten. In Deutschland ist bloß die Partei der Deutsch nationalen solchen Racheplänen nähergetreten, wäh rend die überwiegende Mehrheit

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1931
Umfang: 8
: Innsbrucker Buchdrucker«! und Verlagsanfta«. - Für die Redaktion «erantUiertlich: Josef Menzel. - sämtliche In Innsbruck. Mentlgalie 12 Nr. 171 Znnsbruck. Mittwoch den LS. Zu« 1931, 38. Zahrgang. Vom Kongreß der Fnternaüonale. Seutsch-franzofische Verständigung. ' Montag um 15.30 Uhr wurde die erste Plenarsitzung des Internationalen Kongresses der Sozialistischen Arbeiter- Internationale eröffnet. Nach einem Beschluß der Exe kutive haben in der ersten Plenarversammlung Bracke (Frankreich

Frankreichs auf der Tribüne hier einander gaben. In der Tat '(B racke gibt dem Vorsitzenden Wels die Hand und beide schütteln sich gegenseitig die Hände), wir wollen uns nicht nur die Hände reichen, wir wollen damit sagen, daß wir Schulter an Schulter im Kampfe um den Frieden der Völker marschieren, zusammen aus dem Wege marschieren, der eine unerläßliche Vorbedingung zwischen Deutschland und Frankreich ist (lebhafter, lang- anhaltender Beifall). In dem Augenblicke, da die Krise in Deutschland

des Asylrechtes gegen Sabotage. Schließlich wurde eine Kommission eingesetzt, die den endgültigen Entwurf einer Resolution über das Asylrecht und das Recht der politischen Gefangenen vorlegen soll. Die nächste Vollsitzung findet morgen statt. Paris, London, Berlin, Wien. Paris und London sind vorüber: Paris war eine Niete. London eine Enttäuschung für die Optimisten, eine magere Hoffnung für die Pessimisten. Vielleicht ein Anfang zur Besinnung. Noch leider nicht in Frankreich, das nach dem Glorientaumel

aber unabhängig von ihnen befindet sich zurzeit auch der ameri kanische Beobachter, .Staatssekretär Stimson, in der deutschen Hauptstadt. Wenn man irgend jemandes in den Zeiten der tiefsten Depression von Deutschland und Oester reich in Dankbarkeit gedenken darf, so ist es England, dessen verantwortliche Minister der englischen Arbeiterpartei wirk lich das europäische Gewissen manifestierten. Frankreich ist blind und toll in seiner Psychose, es wäre in diesem Zu stande fähig, um den Preis

einer Eintagsbefriedigung den ganzen Erdteil ins Unglück zu stürzen. England ha.t es verhindert, daß Oesterreich von Frankreich in goldene, aber nicht minder drückende Fesseln gelegt werde und es trachtet zu verhindern, daß Deutschland eine Demütigung, die die Quelle unauslöschlichen Hasses und Oel ins Feuer des Na tionalismus wäre, auferlegt wird. Es wird aber den eng lischen Labourministern nicht leicht gemacht, solche Friedens politik auf lange Sicht zu machen. Die beiderseitigen Kampshähne, die Nationalisten

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 10.10.1926
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 41. sich unabhängig von Amerika zu machen und was die Hauptursache ist, Frankreich will rückenfrei sein. Um das zu verstehen, muß man die gegenwärtige europäische Lage erfassen. Wie heute die Situation ist, scheint ein Krieg zwischen Frankreich und Italien ein Ding zu sein, das bomben- sicher Komoren wird. Italien war bei den Fran zosen niemals weder geachtet noch weniger beliebt und ist es jetzt am allerwenigsten. Seine Politik wurde von der französischen Freimaurerei so ziem

- lich nach Belieben beeinflutzt. Durch seinen Bot schafter Barere wurde Italien in den Krieg gehetzt, was allerdings nicht gerade viel brauchte. Große Achtung hat sich nun Italien in Frankreich durch seine Kriegsleistungen nicht erworben. Man hat es daher auch nach dem Kriege behandelt nach dem Spruche: man liebt den Verrat, verachtet aber den Verräter. Italien schob auch alle Schuld auf Frank reich, daß es beim Friedensschluß nicht größere Vorteile errang. Mussolini hat nun den französi schen

und sich von Italien beeinflussen lassen. Daß man in Frankreich darob wenig erbaut ist. ist selbst verständlich Seine Pläne hält Mussolini auch nicht geheim. Zu wiederholten Malen hat er von den ..gerechten Ansprüchen Italiens" gesprochen und förmlich mit dem Säbel herumgefuchtelt wie seiner zeit Kaiser Wilhelm; das ist jeden mit Krieg be droht, der es wage, Italien entgegenzutreten. Re den erster Staatsmänner werden aber ernst ge nommen, wenn sie auch oft nicht so ernst gemeint sind. Wiederholt wurde

in italienischen Blättern mit dem Marschnach Paris gedroht. Wie ge reizt die Stimmung ist, hat man nach dem letzten Attentat auf Mussolini gesehen. Während der Kundgebungen für Mussolini in Atailand erscholl aus der vieltausendköpfigen Menge wiederholt der Ruf: Nieder mit Frankreich! Er wurde vom dortigen Faschistenführer oufgegrif- fen, der seiner Rede beifügte: „Sollte der Duee (Mussolini) einen Marschbefehl ausgeben, so könnte kein Hindernis den hinreißenden Vorstoß der Fa schisten aufhalten

. Denn die Faschisten sind jeder zeit bereit, für den Duce in den Tob zu gehen." Der Attentäter ist zwar Italiener, hat sich aber in Frankreich aufgehalten, wie die Mehrzahl der flüch tigen Gegner der Faschisten. Wie z u g e s p i tz t die Situation war, zeigt die Tatsache, daß an der französisch-italienischen Grenze beiderseits bedeu tende Truppenmassen zusammengezogen wurden. Die Sache stand auf Messers sch neide. Es wurde das zwar offiziell in Abrede gestellt, mir hat es aber ein Herr erzählt, der gerade

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 18
Datum: 28.01.1911
Umfang: 18
, an keiner feindseligen Verbindung gegen den anderen Teil mitzu wirken. Wozu nützt uns dann der große Freund und Verbündete? fragen die Re- vanchards in Frankreich jetzt wieder einmal, wenn er uns und England nicht gegen Deutschland helfen will? Und was ist das für ein Dreiabkommen, wenn Rußland, dessen Freundschaft sich England ein so großes Opfer hat kosten lassen, nun mit Deutschland die schönsten englischen Pläne zerstört, indem es in Sachen der England so verhaßten Bagdadbahn Deutschland den Rücken stärkt

? Pichon ging in seiner Rede von dem erfolgreichsten Teile seiner Politik, nämlich von Marokko ans und versicherte dabei noch einmal, daß Frankreich in Agadir und anderwärts nur den Waffenschmuggel ver folge, aber nicht daran denke, neue Häfen seinem Verkehr zu eröffnen. Sowohl mit dem Sultan Muley Hafid als mit Spanien und mit Deutschland seien die Beziehungen ausgezeichnet. Das Scheitern der türkischen Anleihe in Paris hat nach Pichon die guten Beziehungen zur Türkei durchaus nicht ge stört

. Die Grenzregulierung zwischen Tunis und Tripolis werde in freundschaftlicher Weise fortgesetzt und Frankreich habe in der Türkei drei wichtige Eisenbahnkonzes sionen und eine Beteiligung am Elektrizi tätswerk von Konstantinopel erhalten. Ueber Kreta bemerkte Pichon bloß, daß diese Frage durch das konstitutionelle Regiment in der Türkei eine Aendernng erfahren habe und daß die Kreter selbst daran schuld seien, daß ihnen die Schutzmächte Warnungen geben mußten, die sie lieber vermieden hätten. Davon, daß der Tod

des Königs Eduard das Verhältnis Frankreichs zu England gelockert habe, will Pichon trotz aller Anzeichen des Gegenteils nichts wissen. Einen kleinen Vorbehalt machte der Mi nister bloß für Oesterreich, weil er weiß, daß Rußland die Annexion Bosniens noch nicht ganz verschmerzt bat. Der Haupt punkt der Rede bezog sich aber auf die Frage, ob das Potsdamer Abkommen den Zweibund gelockert habe. Hier ging Pichon etwas mehr ins Einzelne. Wenn Pichon jetzt versichert, Frankreich sei bereit gewesen, Rußland

zu Hilfe zu ziehen, wenn Rußland selbst in der Annexion Bosniens einen eusus be\\i erblickt hätte, so muß man sich darüber doch ein wenig wundern, denn der zähe Widerstand, den Frankreich bei jener Ge legenheit der maßlosen Hetzarbeit Englands geleistet und die gleichzeitige Unzufriedenheit Rußlands gaben doch ein anderes Bild. Auch hat nach Pichon der damalige russische Minister des Aeußern und heutige Pariser Botschafter Jswolski damals ausdrücklich versichert, es liege kein ea8U8 belli

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1922
Umfang: 8
nehmen, wurden durch eine lange Debatte im englischen Unterharrse und hitzigen Auseinander setzungen in der französischen Presse eingeleitet. Aus den beiderseitigen Ausführungen ersehen wir die ungeheure, ja schier unüberbrückbare Kluft: England will Deutschland leben lassen, damit es in der Lage ist, seine Wiedergutma- chungsverpflichtungen zu erfüllen, Frankreich ist entschlossen, Gewaltmittel in Anwendung zu bringen. Und damit die Welt nicht an dem Ernst Frankreichs zweifle, hat Poincare gestern

die ersten „Sanktionen" angeordnet; sie bestehen in der Ausweisung von 180 Deutschen aus dem El saß und in der Beschlagnahme ihres Vermögens. Die französische Regierungspresse bekennt frei mütig, daß diese „Maßregel" gewissermaßen nur eine Andeutung ist, welche Sanktionen Frankreich zu verhängen gedenkt. Danach wird also, wenn Frankreich die Vergeltungsmaßregeln nicht mehr andeutet, sondern ausführt, tatsächlich eine M>rs- senausweisung von Deutschen aus dem Elsaß und die Beschlagnahme

ihres Hab und Gutes er folgen. Das ist der Weg Frankreichs und alle Ueberredrmgskünste Lloyd Georges werden^ die Chaiwinisten, die in Frankreich am Ruder sind, nicht davon abbringen. Denn daß Frankreich just einen Tag vor den Londoner Verbandlungen ?.u den Repressalien greift, beweist schlüssig den Vor satz, unbekümmert um ^lle Einwendungen den Weg der Gewalt zu beschreiten. Ermahnungen und Warnungen helfen nichts, Frankreich ist für Worte taub. Alle Konferenzen bleiben deshalb vollständig wertlos

, bis eine Konferenz den Mut aufbringt, den ftanzöstschen Wütlingen, die das Deutsche Reich und damit ganz Europa zugrunde richten wollen, ein entschiedenes Halt zuzurufen. Zu einem solchen Schritt ist aber weder England nvch eine andere Macht bereit und darum wird, trotz der Beratungen in London und trotz der Warnungen aller einsichtigen Volkswirte das Verhängnis seinen Lauf nehmen. Sie letzte MLeJMWrmds an Frankreich. Deutschland hat am Freitag abends noch ein Schreiben an Frankreich gerichtet, welches dieNote

und der Hoffnung Aus druck gegeben, daß von der ftanzöstschen Regie rung keine Zwangsmaßnahmen ergriffen wer den, bevor die ganze Frage endgültig und ge meinsam mit allen Mächten geregelt sei. Diese deutsche Note ist am Samstag in Paris überreicht worden. Frankreich antwortet mit Gewaltmaßnahmen. Unbekümmert um alle Abmachungen über das Ausgleichsverfahren und unbekümmert um die Kündigungsfrist, zu der Frankreich allein grei fen hätte können, hat Frankreich am Samstag Maßregel ergriffen oder, wie die Pariser

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 17.09.1927
Umfang: 8
(Frankreich 9.8 Sek.) 1.. Haidu (Ungarn Meter zurück) 2.. Cerbonney (Frankreich. Brustbreite) 8. 110-Meter-Hürdenlaufen: A. Weilheim (W. A. C.-Wien, 15.2^ neuer Rekord) 1., Viel (Frankreich, 5.4 Sek.) 2., Marchcmd (fa reich, 15.8 Sek.) 3., Schubert (Vienna) 4. Speerwerfen: Degland (Frankreich, 60.52 Meter, neuer fa Rekord) 1., Umfahrer (Graz, 54.5 Meter) 2.. Bezwoda (W. % Wien. 52.31 Meter) 3. Stabhochsprung: Vintousky (Frankreich, 3.60 Meter) 1.. j (Graz 3.50 Meter) 2., Boufsely (Frankreich. 3.40 Meter

) 3. Kugelstoßen: Paquie (W. A. F.-Men, 12.725 Meter) 1., GoM (Frankreich, 12.32 Meter) 2., Griesmaier (W. A. C.-Wien, u Meter) 3. 400 Meter: Geißler (W. A. F.-Wien, 50.8 Sek.) 1., Sar. (Ungarn. 50.9 Sek.) 2., Galtier (Frankreich, 51.4 Sek.) Z, % ; (SB. A. F.-Wien, 8 Meter zurück) 4. Hochsprung: Lewden (Frankreich, 1.80 Meter) 1., Kellner (tz teure-Men, 1.76 Meter) 2., Gouilloux (Frankreich. 1.75 Metrh Weitfprung: E. Weilheim (W. A. C.-Wien, 6.51 Meter, Magyar (Ungarn, 6.40 Meter) 2„ Pospischil

(SB. A. C.-H 6.33 Meter) 3. 1500 Meter: Wiriath (Frankreich, 4:04.8) 1., MaisonU (Frankreich, 4:06.8) 2.. F. Friede (Graz, 4 :08.2) 3. Gesamtklassifikation: Preis der Nationen: Jj reich (37 Punkte) 1., Oesterreich (25 Punkte) 2., Ungarn Punkte) 3. Amerikaner in Deutschland besiegt. Bei dem großen Meeting in Halle gelang cs deutschen Ex lern, mehrere amerikanische und englische Leichtathleten glch besiegen, wobei teilweise famose Leistungen geboten wurden, Dreisprinterkampf siegte Dr. Wichmann mit 5, vor Cum

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 08.05.1932
Umfang: 16
der Konferenz war die Forderung Deutschlands, die anderen Staaten, insbesondere Frankreich, müssen ebenso abrüsten wie Deutschland abgerüstet sei, oder es müsie Deutschland gestattet werden, sich ebenso mit Waffen zu versehen, wie die ande ren Mächte. Deutschland hat sich dabei auf die Be stimmungen des Friedensvertrages von Versailles berufen, in dem sich die Siegermächte verpflichten, nach der gänzlichen Abrüstung der Besiegten eben falls abzurüsten. Sowohl Stimson, der' Vertreter Amerikas

, als auch der Engländer Mac Donald betonten immer und immer wieder, daß die Kon ferenz zu einem erfolgreichen Abschluß nur kom men könne, wenn Frankreich und Deutschland zu Mem Einvernehmen kommen —- begreiflich, b*e Stimson und Gibson. die Be-riveter Amerikas bei der Abrüstungskonferenz in Genf. Hauptstärke Amerikas und Englands liegt in ihrer Flotte, also würden sie von einer Abrüstung Frankreichs noch von einer Aufrüstung Deutsch lands zu Lande berührt. Am Freitag der verflosse nen Woche, und zwar am Freitag

spätestens, sollte nun Frankreich das entscheidende Wort sprechen und, wie man hoffte, nachgeben. Da kam nun ein unerwartetes Ereignis dazwischen. In Frankreich waren am Sonntag, 1. Mai, Wahlen. Selbstverständlich mußte Tardieu trachten, wieder gewählt zu werden, folglich mußte er auch Wähler versammlungen halten; das ist so klar wie Stiefel wichs. Nun wird Herr Tardieu dabei auch feine Stimme haben müssen gehörig strapazieren, denn die Wähler sind auch in Frankreich oft recht hart hörig. Und so kam

, und habe es schon des öfteren geschrieben, daß es am allerbe sten für Deutschland wäre, wenn es sich um die ganze Abrüstungssrage vorläufig einmal überhaupt nicht kümmern würde. Es verfeindet sich damit mit Frankreich nur noch mehr. Frankreich betrach tet jeden Vorstoß Deutschlands in der Abrüstungs- frage als einen Schritt zur Ausrüstung Deutsch lands, als einen Schritt, Frankreichs Macht zu er schüttern, als einen Schritt zur Vorbereitung eines Vergeltungs- und Rachekrisges. Letzteres anzuneh- men

hat es auch guten Grund, wenn es das Kriegs und Rachegeschrei der neuen deutschen Helden, der Nationalsozialisten und Genossen auch nur einiger maßen ernst nimmt. Deutschland wird auf diesem Weg nie zum Ziele kommen. Frankreich wird nur in zwei Fällen abrüsten: Wenn ihm das Geld ausgeht, oder wenn eine wirklich ehrliche und dauerhafte Verständigung, die den Frieden wirk lich sichert, zwischen den zwei Staaten zustande ge kommen ist. Andernfalls wird es immer eine Aus- rede, ein Hintertürchen finden

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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 25.02.1933
Umfang: 4
nicht das abgerüstete waffen lose Deutschland bedroht, auch nicht Danzig und das durch den polnischen Korridor abgetrennte Ostpreußen — sondern das übergerüstete Frankreich und seine bis an die Zähne be waffneten Vasallenstaaten. sind nun zum Schlüße: Als die österreichische Regierung anläßlich der Zollunionsdebatte jenem bekanntlich M Prag aus subventionierten Teile der Wiener Presse in ei» amtlichen Kommunique den Vorwurf machte, daß sie -ich ihre Stellungnahme für die Feinde jenseits der Grenze arbeite

außenpolitischen Möglich keiten vornehmlich im Osten darstellt. Wir entnehmen dieser Schrift nachfolgende grundsätzlichen Ausfüh rungen : z e i t u n g", die vor einer der Waffen als einer unverständlichen Handlung. politischen Fehler warnt: „Der! Wir befinden uns Frankreich gegenüber im Zustand der iwÄ r vr^i ntt?ar ^| e hilflos und verlaßen Verteidigung. Eine Verständigung im großen ist damit aus- ^seWverMndltcher^ ^ß/s^sern, daß Deutsch- geschlossen; sie könnte nur in völliger Unterwerfung bestehen

, ^ßchland wird ungleich Frankreich keinerlei „Ve rgnüge n" für eine Hilfe stellen wollen, die das deutsche ßnem deutschen Staat gewähren kann, dessen diktierte ^Müdigkeit" schon soeben in so niederschmetternder Weise . § das enthüllt worden ist, was diese „Selbständigkeit" immer ? n sein sollte: Eine vollkommene Unselbstän- ^e i t, eine „Souveränität", die ihren Sitz nicht in Wien, Jk ninParis und Prag hatte." ^ zwingendsten wird die Situation, wie sie sich durch den /erstand Oesterreich

, wenn die Konstellation ungünstig ist; aber sein Ziel verliert er nicht aus dem Auge. Frankreich hat als der glückliche Besitzende mehr Zeit als das in seiner Rot fordernde Deutschland. Manche Leute in Deutschland glauben, daß Frankreich den Höhepunkt seiner Macht überschritten habe und wollen das Knistern im Gebälk hören. Wären sie zu treffend, so wäre für uns doppelte Sorge am Platze; denn was läge näher, als daß Frankreich die noch vorhandene Uebermacht schnellstens ausnutzte, um für -die Zeit des kom menden

Abstiegs sich noch größere Sicherheit vor Deutschland zu verschaffen? Andere Befürworter eines deutschen An schlußes an Frankreich weisen auf die wirtschaftlichen Vor teile, die beiden Nationen aus einer Verbindung erwachsen würden, hin, und sehen, auch über die Kreise unmittelbar an solchen Abmachungen interessierter Industrieller hinaus, die Zustimmung weiter Teile zu einer vorausgehenden oder gleich zeitige Verständigung über alle politischen Fragen voraus. Cs fehlt jeder Beweis, daß Frankreich

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.06.1940
Umfang: 4
haben. Ein strategischer Rückzug dagegen würde die Hauptstadt preisgeben Alles deute darauf hin, daß die nächsten Tage sehr hart für Frankreich sein werden, dessen Schicksal nach der Versicherung seines Ministerpräsidenten von dem Ausgang dieser Schlacht abhänge. „Die nächsten Tage werden sehr hart für Frankreich fein" „Popolo di Roma" ist der Auffassung, Frankreichs gesamte Reserven seien von General Weygand in die Schlacht geworfen worden und verbluteten sich nun allmählich. Es bleibe abzu warten

in Uniform oder Schwarzhemd. Z Der Führer auf einem Feldflughasen in Frankreich PmmiimjimimiinnniinjujiHiniuiuiiiiiinmiiinmniinmmimiinnnnin-nmTifmiTniiiinmni® Die Pariser Presse sluchtbereii Rom, 10. Juni. Die Pariser Blätter unterrichten, wie aus der französischen Hauptstadt gemeldet wird, ihre Leser von der Möglichkeit, daß sie bald ihre Ausgaben in der Provinz Her stellen müssen. Die „A c t i o n F r a n c a i s e" fügt dabei hin zu, daß sie fick zu einem noch nicht festgesetzten Zeitpunkt

nach P o i t i e r s vegeben werde. Andere Pariser Blätter drucken bereits zwei Ausgaben, eine in Paris und eine in einem Zentrum der Provinz. „E p o q u e" erklärt gleichzeitig, daß Frankreich heute seine Leichtfertigkeit, seine Vergeßlichkeit, seine Fehler und seine Schuld bezahle. Frankreich bezahle diese Schuld wegen der Mittelmäßigkeit seiner politischenMänner, die gelogen hätten, es bezahle diese Schuld auch wegen der Ohnmacht seines überholten politischen Regimes. Frankreich bezahle heute die Abtrünnigkeit

eines Teiles seiner führenden Klasse, die im Wohlstand des Lebens das Gefühl ihrer Verantwortlichkeit verloren habe. „Deferieuee der Schlacht in Frankreich Rom, 10. Juni. Großbritanniens Weigerung, dem verbün deten Frankreich die dringend geforderte Hilfe zuteil werden zu lassen, hat in Italien den nachhaltigsten Ein druck hinterlassen. In London komme man, wie „Popolo di Roma" in diesem Zusammenhang betont, zu, mehr als beängstigenden Fest- stellungen, zum einen, daß man Frankreich in seinem Duell

auf Leben und Tod nicht zu unterstützen in der Lage ist. zum anderen, daß ein gewaltiger deutscher Luftangriff auf Groß britannien jederzeit im Bereich des Möglichen liegt. Kenn- zeichnend für Englands Angst sei die Tatsache, daß man dort auf Grund des verstärkten Einsatzes der deutschen Luftwaffe nicht von einem Sichentsernen der Gefahr spreche, sondern viel mehr fürchte, daß fick die deutschen Luftangriffe auch demnächst gegen England wenden. So hätten die Deserteure der Schlacht in Frankreich

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 14.10.1934
Umfang: 16
Marseille ereig net hat. Seit Wochen war davon die Rede, daß der König von Jugoslawien, Alexander I., anfangs Oktober eilten feierlichen Staatsbesuch in Paris Hatten werde. Jugoslawien ist seit den Friedens- Mträgen eng mit Frankreich verbündet. Da der jugoslawische Staat seine Macht an der Ostküste des Adriatifchen Meeres aufgerichtet hat. ist er naturgemäß zu Italien in Gegensatz geraten, das seit Jahrzehnten das Ziel verfolgt, die unbe schränkte Herrschaft über das Adriatische Meer ff gewinnen

. Dieser scharfe Gegensatz zwischen Fugoslawien und Italien ist wiederholt hervorge treten. Dabei war Frankreich immer auf der Leite Jugoslawiens zu finden. Erst in der letzten Zeit ist es anders geworden. Angesichts der stän digen O"ohungen des Dritten Reiches gegen den eur :*Vpn Frieden hat sich zwischen Frankreich und 1/rl'en eine Annäherung vollzogen. Wenn zwei Leute sich aussöhnen wollen, so Essen sie auch miteinander zuerst über alles das reden, was ihrer Freundschaft entgegenstand. Frankreich

- i Mer gegen solche Pläne war König Alexander, i irr mußte genau, daß ein solches Abenteuer einen europäischen Krieg heraufbeschwören würde, der. I mohrscheinlich nicht mehr wie der Weltkrieg zugun- I I 8n Jugoslawiens enden könnte. Eine Verbündung j Jugoslawiens mit dem Dritten Reiche würde auf M eisernen Widerstand Europas stoßen und mit j j er Zermalmung derer, die Europa herausgefor- I Jfrt haben, enden. König Alexander war deshalb ! die unbedingte Festigung des Bündnisses mit ; «Frankreich

. Er war auch dafür, daß sich Jugosla wen mit Italien vorläufig verständigen sollte, um »engere Zusammenarbeit zwischen Frankreich W Italien zu ermöglichen. Das alles sollte jetzt bei dem Staatsbesuch in Paris besprochen werden. Darum hatte auch Frankreich für den jugoslawi schen König einen großartigen Empfang bereitet. König Alexander ist zu diesem Staatsbesuch am Freitag auf dem Kriegsschiff „Dubrownik" von Ragusa nach Marseille gefahren. Seine Gattin, die Königin Maria, die Schwester des Königs Karol

von Rumänien, wollte die Seereise nicht machen, da sie an der Seekrankheit leidet. Sie fuhr mit dem Schnellzug Belgrad - Wien - Innsbruck - Buchs nach Bejancon, um dort ihren Gemahl zu erwarten und mit ihm die Reise nach Paris fortzusetzen. In Mar seille hatte sich das gesamte französische Mit telmeergeschwader eingefunden, um den südslawischen Kreuzer „Dubrownik", der König Alexander nach Frankreich führte, einzuholen. Der französische Marineminister P i e t r i war an Bord des Panzerkreuzers „Golbert

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.09.1889
Umfang: 6
, einzusenden. Wer ist der Störenfried? Die Berliner „Post" veröffentlicht eilten interessanten Artikel zur europäischen Lage. Bekanntlich hat der Reichskanzler so oft er in den letzten Jahren im Reichstag zur auswärtigen Lage sprach, die Ansicht vertreten, nur Frankreich sei der europäische Stören fried, von Rußland habe Deutschland wenigstens vor läufig nichts zu befürchten. Später änderte sich allerdings die Lage und die offiziöse deutsche Presse mußte unermüdlich Rußlands gefahrdrohende Haltung erörtern

, während Frankreich mehr links gelassen wurde. In einem anderen Artikel besprach dann die „Post" die Möglichkeit, daß in Frankreich die fried liche Strömung wieder die Oberhand gewinnen könne. Die „Post" bespricht ferner eine kürzlich in Florenz unter dem Titel: „Pensieri sulla politaca italiana“ („Gedanken über die italienische Politik") erschienene Schrift des Senators Jacini, des ehemaligen Mini sters unter Cavour. Jacini führt aus, nnr der deutsch französische Krieg sei unvermeidlich, nicht aber der öster

ausgesöhnt; die Franzosen wollen den Kampf mit Deutschland nicht allein aufnehmen, nicht weil sie auf alle Fälle an dem Glück verzweifeln, sondern weil sie mit Recht die Gefahr für zu groß halten im Verhältnis zu dem möglichen Gewinn. Wüßten die Franzosen, daß sie mit ihren alleinigen Kräften Deutschland gegen überstehen müssen, so würden sie sich auf der Stelle besinnen, wie groß die Welt ist, wie groß die Gewinne, aus welche Frankreich bereits die Hand gelegt hat, ,wie groß der Nachtheil

ist. wenn Frankreich durch seine Feindseligkeit Deutschland zwingt, allen Gegnern Frankreichs die Hand zu reichen. Weil aber die Franzosen auf den Bund mit Ruß land rechnen, so hoffen sie, Deutschland zu vernichten um dann in der ihnen zugänglichen Welt freie Hand zu haben. Hier liegt der Kern der europä ischen Gefahr. Ganz allein hier. Für- Frankreich giebt es tausend Stellen, wo ihm die Freundschaft Deutschlands von Nutzen fein würde. Rußland will keine Freunde, will Niemandem etwas schulden, es glaubt

seine Mission allein erfüllen zu können, es läßt sich eine Hilfe, wie die französische gefallen, weil sie nach der russischen Ansicht, keine Gegenseitigkeit erfordert. Deutschland und Frankreich könnten versöhnt sein, wenn Frankreich seine natür liche Rolle in der Welt begriffe. Rußland und Deutschland sind lange Verbündete gewesen, so lange nämlich, als Rußland in Deutschland ein bloßes Werkzeug sehen konnte. Einen ebenbürtigen Gehilfen kann Rußland nicht brauchen

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