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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.01.1899
Umfang: 12
, als die Königin Anna im Jahre schrie, was er aus dem Halse brachte, und weilen der Bär an sein Geschrei sich nicht kehrte, erreichte er ihn endlich, trat mit kühner Vermessenheit hinzu, schlug mit seinem kno- psigen Hirtenstabe ihm tüchtig um die Augen. Dies machte den Bären verdrüßig; er ließ das im Rachen gefaßte Schäflein fallen und ergriff mit seinen Tatzen Florian um die Mitte des Leibes. Florian wehrte sich so gut er konnte. Während des Ringens geriethen die Beiden immer näher der äußer sten Rampe

des Berges. Der Bär fiel nieder, wälzte sich (seiner Gewohnheit nach) seinen gefaßten Feind in den Klauen haltend über den steilen Bergeshang hinab, um Florian den Garaus zu machen und ihm so seinen verdienten Lohn zu bezahlen. Und sehet Wunder! Die ewige Weisheit Gottes, die Florian zu einem höheren Zrele, als Beförderer göttlicher Ehre uno zum Lobe der göttlichen Mutter Vorbehalten und erkiest hatte, verordnete und es schickte sich wunderbarlich, daß der Bär gleich beim Abwalgen auf ein jähes Ecke kam

und auf einen spitzigen Schrofen auffiel, wodurch er sich den Rücken brach und also seine Tatzen aufgeschlossen und Florian seines harten Arrestes losgelassen wurde, wodurch weiters der Bär, seine vier von sich streckend, durch diesen tödtlichen Fall verrecken mußte. Der junge tapfere David lag Halbtod vor Schrecken und Schmerzen neben dem Bären. Nachdem er sich erholt und vergewissert, daß der vierfüßige Goliath todt sei, reinigte er sich vom Blute, so gut er konnte, und gieng ganz matt zu seinen Eltern nach Hause

. Nachdem Florian noch ganz blaß vor Schrecken und mit seinem eignen und des verreckten Bären Blut besprengt bei seinen Eltern angekommen, verwunderten sie sich ob seiner Gestalt. Er aber sagte rund heraus: Erschreckt nicht! ich 1547 an der Geburt ihres fünfzehnten Kindes gestorben war- Die Gefühle der Zurückgebliebenen wendeten sich im natur gemäßem Zuge auf die zur holdseligen Jungfrau herange reiften Magdalena, die von nun an die Stelle der zärtlich sten Mutter bei den Ihrigen vertrat

, welcher seinen Rest durch die Hilfe Gottes bekommen hatte. Da dankten alle der gütigen Barmherzigkeit Gottes, welche Florian um Hilfe angerufen und die ihm so wunder bar der augenscheinlichsten Todesgefahr entrissen. Florian richtet zween Stier zugrund. § 12 . Der junge Florian brauchte nach der Tradition fast ein ganzes Jahr, um sich von den Folgen dieses gefährlichen Falles und der Umarmung des Bären zu erholen, woraus zu schließen, daß der Knabe doch etwas stärker gewachsen, und wie mir Titl. Herr Pfarrer

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 13.01.1899
Umfang: 12
ihm, wie die Ge schichte sagt, ein Fremdling, dem des Knaben verstörter Sinn auffiel. Er erkundigte sich um die Ursache, die Florian auch entdeckte. Der Fremdling tröstete ihn und wies ihn an, bis er eine bessere Unterkunft fände, tmrd) Bitten sich den Lebensunt erhalt zu gewinnen. Florian befolgte den Rath und gelangte so nach längerer Wanderschaft nach Sterzing. Gleich bei dem Eingänge des Stadtthores alldort zu rechter Hand, wenn man von Innsbruck in das Etschland reist, ist ein großes, berühmtes Wirths

- und Gasthaus. Wie man sagt, soll Florian in diesem Hause angefangen haben, das Almosen zu samm i und zwar mit sonderbarem Glücke. Florian wird von einem fremden Herrn mit nach Wien genommen und versorgt. 8 13 . Der allmächtige Gott schickte es, daß eben zu der Zeit als Florian nach Sterzing kam, sich Gelegenheit gab, daß die ersten Strahlen des Glückes über dem Haupte des Kna ben erglänzen konnten. Denn eben in dem besagten Wirts hause, in welchem Florian sich ein Almosen erbitten wollte, Arbeitervereines

durch die Gendarmerie in das Stadtspital überstellt. St. Johann i. T., 10. Jänner. Heute hat sich Leon hard Wurzenrainer, Viehhändler und diplomirter Thierarzt von hier in seiner Wohnung erhängt. Welche Gründe diese Unglücksthat har, ist noch unbekannt. Die Leute reden sehr Verschiedenes. kehrte ein Kaufmann, oder nach einer Urkunde des Schatz- archives, ein kaif. Obrist ein, der nach Wien reisen wollte. Furchtsam und traurig sah Florian, ins Zimrner getreten, diesen fremden Herrn an, wagte es völlig

nicht, ihn anzu reden. Endlich, nachdem er seinen Kleinmuth überwunden, trat er aus ihn zu und bat um Gottes Willen um ein Al mosen zur Aushilfe in seiner Noth. Der Herr bemerkte an dem Jüngling gute Talente, daß er sich bemühte, höflichen Sinnes zu sein; auch der Körperwuchs des Jungen geftel dem Fremden. Um aber besser in der Erkenntnis des Jünglings vorzudringen, stellte er ihm verschiedene Fragen, welche Florian zu des Herrn sattsamer Zufriedenheit beant wortete und entwickelte, woraus

Verhalten auch in Wien zu ver sorgen trachten. Wer war froher als der gute Florian. Die Antwort war mit Jawort gleich fertig; machte sich auch für die Reise nach Wien mit seinem Gutthater gleich fertig unter tausendfältiger Danksagung und Versprechen guter Aufführung, reiner Treue und steter Beobachtung der Furcht Gottes und gehorsamster Folgsamkeit. Und also schaute er noch zurück in die Gegend seiner Heimat und reiste mit seinem Herr nach Wien zu. Glück zu mein Florian! (Fortsetzung folgt.)

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 20.01.1899
Umfang: 10
; dann aber gewinnt es wieder den An schein, als ob er sich noch im Sattel zu halten ver möge. Die nothwendigsten und dringendsten Sachen Ritter-Geschichte oder Kevens-Sefchreibung des hochgedornen Herrn Florian v. Waldaus zu Waldenstein, lr. k. Hofroth n. Ritter des goldenen Sporn- Ordens, auch Stifter der heiligen Kapelle in St. Uiklans-Vfarrlrirche zir Hall im Annthale. 3. Fortsetzung. Florian studiert zu Wien die niederen und hohen Schulen. § 14. Das gefräßige Alterthum und die Nachlässigkeit eines fleißigen

Geschichtschreibers hat uns, der späteren Nachwelt, den Namen des großen Gutthäters des Herrn Florian von Waldaus gänzlich entzogen, so daß man seinen Schreibnamen nicht kennt und nicht weiß, was er gewesen und in wes Characteur er gestanden. Jedoch ist bekannt, daß er zur Erziehung des Herrn v. Waldaus keine Unkosten gespart. Dann als er verspürte, daß Religion, Furcht Gottes, Liebe und Treue gegen ihn, mit einander bei seinem Zöglinge um die Wette streiten, sah er, daß Florian wirklich erfülle

, was er ihm auf der Reise versprochen. Wie nun der reiche Herr bei Florian Freude und Lust kommen im dortigen wie in unserem Reichsrathe nicht vom Fleck, und wenn die Regierung bezw. der Kaiser bei uns mit dem § 14 sich endlich im Äußer sten Helsen können, so geht dies doch drüben nicht, weil in Ungarn ein solches Aushilssmittel nicht zur Hand ist. Dies ist wohl auch mit ein Grund, daß man in Ungarn der Obstruktion anders gegenüber tritt, als bei uns. Durch Vermittlung einer kleinen zwischen der parlamentarischen

aus den zum Studium wahrgenommen hatte, bekam er zu ihm eine so herzliche Liebe, daß er ihn gänzlich zu versorgen beschloß. Schickte ihn derohalben in die Schule, um seine Talente besser entwickeln zu laffen. In den niederen Schulen, so Florian besuchte, zeigte er einen so unermüdeten Fleiß und entsprechenden guten Fortgang, daß sein Gutthäter ihn aas der hohen Schule oder Universität zu Wien die Philosophie, das Jus und andere Wiffenschaften studieren ließ, um ihm den Weg zu Dignitäten zu ebnen. Florian gab

hatte. Florian v. Waldaus wird von seinem Hiehvater an Kindesstatt angenommen u. zum Erben eingesetzt. 8 15. Als Florians reicher Ziehvater die so freudenvollen Früchte der Studien seines Zöglings in den Diplomen be wiesen fand und die gute Verwendung der von ihm ausge-

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 16.06.1900
Umfang: 18
des gewerblichen Standes, Se. Majestät ! den Kaiser Franz Josef I., ein dreimaliges Hoch | ■ - ! ein buntes Band geflochten, und wenn es auch nur j ein altes Wollband war, so sah es doch grad so schön aus, wie die seidenen Bänder der anderen Mädchen. So war es auch mit dem Mieder und dem einfachen Rock, der weißen Schürze und den Schnallenschuhen. Alles das prüfte Florian. Und nun gar das blaue Halstüchel, das war ein Staat! Der Bursch hatte es ihr vor einigen Tagen „insgehoam" zugesteckt — „insgehoam

", als wären sie beide zwei Liebesleut'. Florian sah den ganzen Abend nur die Zenzl; . es war ihm selbstverständlich, daß er heut nur mit ! ihr allein tanzte. Aber die reiche Vevi, mit der er ; sonst getanzt hatte, schien das nicht so selbstverständ- j lich zu finden. „Die bovere Magd!" sagte sie wegwerfend. Die Vevi war ihm zur Frau zugedacht. Freilich, seit er das Auge auf die Zenzl geworfen hatte, konnte er der Vevi mit dem rothen Gesicht wenig ; Geschmack mehr abgewinnen. O, wenn sich's

um j seine Zukünftige handelte, hatte er doch auch ein i Wörtl dreinzureden. Als sie abends selbander heimgingen, sagte Florian: j „Nu, Zenzl, hast di amüsirt?" „O, dös war zu schön!" rief diese. „Aber habt Ihr net die Vevi geschaut, wie sie giftig ausaesehen hat?" „I scher' mi den Kuckuck um die Vevi!" sagte Florian derb. „Di is mir —" - er schnalzte mit dem Finger durch die Luft, „seit i ein liebes gut's Dirndl weiß, das mi haben könnt' „Weißt, Zenzl," scherzend beugte er sich zu ihr nieder, „es heißt

. Die k. k. Behörden und Funktionäre, der Velerancnverein usw. wohnten denselben bei. — (Die Generalversammlung des Erz- „Dann will i's glei wegthun," sagte Zenzl und löste das Sträußlein. „Recht so!" meinte Florian lächelnd. „Gieb's her, dann bist du für keinen mehr zu haben!" Er nahm die Blumen und küßte das Mädchen auf die frischen Lippen. „So," meinte er kurz, „nu sein wir Brautleut'!" Zenzl war ganz verwirrt vor Seligkeit. War so was möglich? Sie, ein armes Findelkind, und er, der reiche Sohn des Durnerbauern

? „Aber insgehoam!" sagte Florian. Es war Florian's Plan, daß Zenzl sich durch treue Pflichterfüllung bei den Eltern beliebt machen sollte, und dann, wenn sie unentbehrlich geworden war, wollte er vor seine Eltern treten und sie um Segen und Jawort bitten. Selbstverständlich war, daß die Verlobten nun erst recht umeinander tanzten. — An einem Montag war's, da mußte Florian zur Stadt und versprach seiner Zenzl, ihr vom Markt „a schöues Kettel" mitzubringen Kaum war er fort, da erschien Vevl's Mutter

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 13.01.1899
Umfang: 12
, nach welchem alle weiblichen Sprossen hochfürstlicher Geschlechter durchweg Königinnen genannt werden. Mttee Geschichte odee Kekens-Sescheerlrung des hochgekoenen Heven Florian v. Waldaus zu Waldenstein, k. k. Hofeath u. ZUttee des goldenen Spoen- Oedens, auch Stiftee dee heiligen Kapelle in Kt. Uiklaus-Pfaeelrieche zu Hall im Innlhale. 2. Fortsetzung. Nun wollte die Vorsicht Gottes mit diesem Knaben ihre geheimnisvollen Rathschlüsse vollziehen und mit demsel ben den ersten Anfang machen. Denn hört, was sich wun derbares

mit dem jungen Florian zugetragen und wie der Ursprung seines Glückes unb hohen Standes von einer zwar kühnen und unüberlegten Thal, jedoch von einem von Gott verordneten Zufall entstanden. Florian raufet mit einem Bären. 8 10 . Als Florian seine Schafe in den hohen Berg hinauf getrieben und die Weide (der Nachtschatten genannt) erstie gen hatte, hörte er einen nahe vorbeirauschenden Bach mit seinem kühlen Geräusche ihm gleichsam aus Morpheus Schale einen frischen Trunk helikonischen Wassers zu einer Morgen

- erquickung durbieten; der dicke Fichtenbaum trug ihm, aus Pans, des Hirtengottes, Befehle feine schattigen Äste zum Schutze gegen die heißbrennenden Sonnenstrahlen an; die niedrigen Stauden luden ihn ein, eine erquickende Ruhe unter ihren Blättern p nehmen; mit einem Worte: die grüne Natur wetteiferte mit ihrem Reize Aug und Gemüth dieses jungen Tityrus, oder Hirtensohnes zu ergötzen. Mit Vergnügen sah Florian die Schafe auf dem fetten Grasboden ihre Morgennahrung mit lustiger Krümmung ihres Schweifleins

sllchen unb immer weiter den Berg hinauf steigen. Da dachte der gute Hirte bei sich: Wann wird mein Vorrücken zu einem besseren Stande beginnen? § 11 . Kaum hatte Florian bei sich selber — sitzend unter einem Wachholder — io gedacht, so hörte er im Walde und nahe gelegenen Gebüsche ein dumpfes Geräusch, so sich im mer mehr näherte und erblickte auf einmal einen großen zottigen Bären auf die Schafherde losbrechen. Der Bär griesgramte mit seinen hungrigen Zähnen, riß im Augen blicke ein junges Schäflein

fort und floh mit diesem Raube weiter den Berg hinauf. Was that Florian? nicht faul — er stand gleich auf nicht säumend, als er dieses sah, nahm seinen Stecken, lief schnell dem vierbeinigen Räuber nach,

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 20.01.1899
Umfang: 10
, mit ihrem scharfeil Verstände, mit der stets selbst bewußten Ent schlossenheit, mit der bewunderungswürdigen Schnellsicht des Förderlichen in verwickelten Lebensfällen, war geboren, wie ihre Zeitgenossen versichern, nicht blos eine Hauswirthschaft, sondern ein Königreich glücklich zu regieren. Damit stand alle wandten Kosten sah, entschloß er sich, von Liebe zu Florian ganz entzückt, ihn zu noch größerem Glücke und höherem Stande zu befördern. Weil er selbst nun keine Kinder und Lerbserben hatte, nahm er Florian

an Kindesstatt an und setzte ihn als seinen Sohn zum Universalerben seines großen urid reichen Vermögens ein. Florian v. Waldaus erhält den Adelsstand und begibt sich in den kaiserl. Kriegsdienst. 8 16. Nachdem nun Florian mit einem so reichen Erbtheil begabt worden, dankte er seinem liebevollen Adoptivvater, dachte aber solches große Vermögen nicht wie ein Filius prodigus, wie die hl. Schrift Lucae cap. XV. v. 13 sagt: „dissipavit substantiain suam vivendo luxuriöse,“ wie ein verlorener Sohn

Maxinnlian als geheimer Sekretär und Protonotarins, zu gleich als wirklicher Hofrath ernannt und angestellt wurde. Er wurde den Geschäften der Hofkanzlei beigezogen und bei allen schweren Berathungen und Fällen sein Urtheil abge fordert, wie unten aus seinem Adelsbrief noch des mehreren zu entnehmen ist. 8 17 . Durch dieses Vertrauen des röm. Königs ermuthiget, nahm Florian v. Waldaus Anlaß, den Adelstand auch seinem Vater, des Vaters (4) Brüdern u. Nachkommen zu erwerben, maßen Erzh. Sigismund

sein Wappen schon vorher verbessert hatte. Dieser Wappenbrief (vom 21. April 1483) lautet also: Wir Sigmund, von Gottes Gnaden Erzherzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten, zu Krain, Graf zu Tirol rc. bekennen, daß für (vor) uns war und kam der edel Florian Waldaus u. gab zu erkennen, wie unser getreuer Jörg Waldaus, sein Vater und dessen Brüder und weiland ihre Altvordern ein Wappen und Kleinod ererbt, die sie auch lange Zeit redlich herbracht und für und für in ihren Geschäften gebraucht

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 28.04.1899
Umfang: 12
werden, wie folgt: Der Bericht, betreffend die Bildung einer Konkurrenz für die Wiederinstandsetzung und künftige Erhaltung der Rabbithalstraße, wird über Antrag des Straßenbau-, Wasser bau- und Eisenbahn-Ausschusses zur Berathung und Antrag- Riller Geschichte oder Kedens-Seschreidnng des ffochgedornen Herrn Florian v. Waldauf zu Waldenstein, k. k. Hofrath tu Ritter des goldenen Sporn- Ordens, auch Stifter der heiligen Kapelle in St. Uiklaus-Vfarrkirche zn Halt im Annthale. 17. Fortsetzung. Der Brief beweist

zur Genüge, welche große Dienste Florian v. Waldauf dem habsbucgischen Hause erwiesen, wie er namentlich Maximilian I. mit großer Treue angehangen und ihm nützlich sich erwiesen. Florian wurde von Maximilian in der Folge längere Zeit hindurch am Hofe (i. 6. in seiner Umgebung gehalten) und zu verschiedenen Gesandtschaftsreisen verwendet, die er zugleich zu seinem Zwecke, zur Sammlung eines großen Scha tzes hochheiliger Reliquien der Heiligen Gottes ausnützte u. so den 3. Punkt seines Gelübdes erfüllte

. Sammlung der hochheiligen Relliquien durch Florian von Waldauf auf seinen Gesandtschaftsreisen. v § 1 . Nachdem in Holland der Aufruhr beigelegt worden, zog der römische König mit Florian v. Waldauf nach Brabant, von dort nach Köln und den Rhein aufwärls nach Frank furt a. M., wohin ein Reichstag ausgeschrieben worden war. Auf diesem Zuge hat Waldauf durch Hilfe, Rekom- mendation und Beförderung Maximilians von den Stiftern, Kirchen und Klöstern in Brabant, Geldern, Jülich, Berg, Kleve

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 05.01.1899
Umfang: 10
der österreichischen Obstruktion. Der Ministerpräsident wird beschimpft, niedergeschrien. Von der Berathung des Ausglei ches oder Staatsvoranschlages ist keine Rede. Man Ritter-Geschichte oder Kebens-Keschreibung des hochgedornen Herrn Florian v. Waldauf zu Waldenstein, k. k. Hofrath ir. Ritter des goldenen Sporn- Ordens, onch Stifter der heiligen Kapelle in St. Uiklous-Vfarrkirche Hall im Annthale. 1. Fortsetzung. Geburt des Stifters Florian v. Waldauf. 8 4 . Das Jahr der Geburt und ob Florian

unter seinen Brüdern der älteste, wie ihn das Büchlein in der Lidl. Dip. nennt, oder ob vielmehr der Leonhard der erstgeborne sei, ist in den Urkunden nicht sicher zu finden; man muß daher mit Konjekturen solches Jahr errathen. Derohalben ist der Satz zu nehmen, daß Florian v. Waldauf Anno 1441 oder 1442, wie wir am Schluffe sehen werden, zu Asch ge boren worden, wie eben von seiner Auskunft, herrlichen Würden beim kais. Hofe, als: Protonotariat, Gesandtschaften, Reisen und Orden des mehreren bei seinem Tode

, als er das Ver mögen unter Vormundschaft des Herrn Florian v. Walden stein, Dechant zu Jnnichen und Domherren zu Trient, item dem Herrn Peter Ruml v. Lichtenau und Blasy Hölzl, kai serlichen Rüthen angetreten hatte. Diese Herrschaft hat er aber nicht lange besetzen, maffen er ganz verschwenderisch gelebt und Schloß und Gericht verkauft hat. Denn nach dem Tode seiner Ehefrau, Margaretha Stöcklin von Eben und Heitenberg, wie die alten Schriften sagen, (welche den 29. Februar 1526 in Hall gestorben

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Seite 2 von 12
Datum: 26.05.1899
Umfang: 12
und zu erleichtern, ähnlich wie in Süddeutschland, und überdies die den kleineren Brennereien nachtheiligen Bestim mungen aufzuheben. Ritter Geschichte oder ^ekens-Seschreikurig des hochgevornen Herrn Florian v. Waldaus zu Waldenstein, lt. k. Hofratfi u. Ritter des goldenen Sporn- Ordens. auch Stifter der heiligen Kapelle in St. Niklans-Pfarrlrirche zu HaU im Annthale. 21. Fortsetzung. Vogtrechten, Vogteien, Dörfern, Höfen, Zehenten. Gewaltsa men, Wassern, Waßerflüssen, Fischmeiden, Gejaiden, (Jagden

gebieterische Nothwendigkeit wurde. Aus einer Aufzeichnung des „Schatzarchives" in Inns bruck (Abtheilung des Statthalterei-Archives) ist zu ersehen, daß Florian v. Waldaus auch Gewerksherr in Schwaz ge wesen (i. e. ein Bergwerk beseffen habe.) Er hat allda zu Schwaz auch eine gottesdienstliche Stiftung gemacht. Der Hochw. Herr Dekan und Pfarrer zu Schwaz, Martin Win tersteller, ein sehr frommer und gelehrter Priester, hat mir Betreffs Sanierung der Finanzlage der Kellereigenos senschaft Riva

einen Vertrag, betreffend die Übernahme der Leitung und Besorg ung dieser in Stadlhof zu errichtenden Corrigendenanstalt, sowie der Verwaltung der Besitzung Stadlhof nebst dem Auerer Binnenlande abzuschließen. 2) Auf Grundlage des durch einen Brief vom 21. Juli 1817 folgende Auskunft gegeben: „Ein Florian v. Waldaus stiftete hier Fest-Ämter als am Magdalena-, St. Dominicus-, St. Barbara-Tag, und auch am Kirchsonntag in der Frühe eines für die Wei ber, wie die Tradition allgemein lautet, damit sie nachmals

, wenn alle diese Gottesdienste darunter begriffen. Im allgemeinen Bitt-Büchl heißt es: „Laffet uns bitten, für die Seele weiland des Wohl- und Edlgebornen Herrn Florian v. Waldenstein, als für welchen heut der gestiftete Jahrtag mit gegenwärtigem Gottesdienst gehalten wird." Soweit die Nachricht des Herrn Dekans und Pfarrers von Schwaz. So hat Florian v. Waldaus auch zu Innsbruck und in seiner Heimat Anras- Asch Gottesdienste für sich, seine Familie und Nachkommen gestiftet. 8 2 . 11m wiederum von dem Schloßbau zu Kolsaß

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Seite 4 von 10
Datum: 05.01.1899
Umfang: 10
er auf die Erziehung seines Sohnes Florian, welchen er sehr liebte, da er sehr geschickt war und besondere Geiftesgaben vorspüren ließ. 8 8 . Florian war von Natur aus, vermög vorhandenen Por träts, schön gewachsen. Als er das Knabenalter erreichte, wurde er eines munteren Geistes, frischen Muthes, etwas kühn und frei, lustig, unterhältlich, zu Neuerungen sehr be gierig, fröhlich und dabei gottesfürchtig; er achtete nicht viel den Umgang mit anderen Knaben, gleichsam als zu etwas Höherem bestimmt. Der alte brave

Vater Georg, um bei Zeiten seinen lieben Sohn Florian von der üblen Ge legenheit des Müßigganges, als aller Laster Anfanges, zu ent ziehen, dachte ihn bei Zeiten vorderhand au kleiue Arbeiten zu gewöhnen, bis er zu größerer Arbeit tauglich würde. Der Vater hatte eine sehr angenehme Weide auf dem Berge, welcher der „Nachtschatten" genannt wird und unfern von seinem Hause gelegen war. Auf dem Berge lag ein grüner Wald, aus dem steile, spitze Bergschröfen hervorragteu. Im letzten Sommer

der Feldblumen, die erst aus dem Nachtschlummer erwachten; die Vögel ließen ihre Hellen Stimmen erschallen, alles blickte dem Reize der lieblichen Natur entgegen. 8 9 . Dieweil der junge Florian immer Freude zu den Schafen hatte, übergab ihm sein Vater die Obhut und Auf sicht über die Schafe und wies ihn an, sie zur Weide auf den Berg hinauf zu führen. Dieses Zutrauen freute Florian über die Mafien, gleichsam wenn er wie ein Heerführer ein Commando über ein Kriegsheer erhalten hätte; alsbald führte

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Seite 3 von 10
Datum: 05.05.1899
Umfang: 10
verlieh weiters Florian v. Waldaus, seinen Erben und Nachkommen zur Wahrung der Würde „die Behausung, Weingärten, Äcker und Wiesen, so früher Eigen des ehrenwerthen Mopses von Butzla ge wesen, mit allen Rechten und allem Zugehör, ferner die jüdische Synagoge und das an dieselbe anstoßende Haus des Juden Isaak, sämnltliche in der Stadt Stuhl weißenburg gelegen." Florian v. Waldaus und seine Nach kommen erhielten zugleich das 'Recht, diese Güter nach Be lieben veräußern zu können. (Der lateinische Text

der hier angeführten Urkunde ist mit beigefügter deutscher Über setzung 1895 vom hiesigen Stadtmagiftrat als Neujahrsent schuldigungskarte ausgegeben worden.) In' demselben Jahre 1490 hatte Maximilian (am 9. Oktober) Florian v. Waldaus auch die Pflege der Herr schaft Schönau übertragen; diese Herrschaft wurde Ende Jän ner des folgenden Jahres (1491) von Kaiser Friedrich de finitiv an Waldaus verliehen. Der Titel „v. Waldenstein" stammt vom Lehensschlosse gleichen Namens in Württemberg. Mader fügt dem folgende

(aus der Valentin v. Waldauf'schen In ventur d. d. 20. Februar 1629), welche Schriften der hoch selige Pfarrer Valentin Felder (von Anras) aus dem Archiv des Gerichtsschlosses zu Anras erhoben und dem Schrift steller dieses Werkes zugeschickt hat, allwo folgende Forma- lia in den brieflichen Gerechtigkeiten Nro. 7 Vorkommen: „wiederum Florian von Waldauf vom Kaiser (i. 6. damals Röm. Königes) Maximilian I. in Latein gegebene kaiserliche Freiheit, darinnen er zum Ritter geschlagen und etliche Häuser und Güter

) ist auch manglbar, so wohl der Lehnbrief um Mannslehen in Würtemberger- land ist nicht vorhanden." Aus diesem folget, daß Florian

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Seite 2 von 10
Datum: 03.02.1899
Umfang: 10
Prinzessin Eudoria geboren. Schwe ren Kummer erlebte die Fürstin, als im Februar 1896 die Taufe ihres ältesten Sohnes im griechisch- orthodoxen Glauben vollzogen wurde; aufgezogen in den Traditionen eines streng katholisch gesinnten Fürstenhauses, vermochte sie nicht anzuerkennen, daß politische Motive ausreichten, um diesen Schritt zu rechtfertigen, und es bedurfte damals harter Ein- Kitler Geschichte oder Kebens-Keschreit»ung des hochgedornen Herrn Florian v. Waldauf zu Waldenstein, k. d. Hofrath

n. Ritter des goldenen Sporn- Ordens, auch Stifter der heiligen Kapelle in St. Nilllaus-Pfarrdirche *« Hall im Innthale. 5. Fortsetzung. § 20 . Aus diesem Adelsbrief erscheint, daß Kaiser Friedrich nicht nur den Florian Waldauf in den Adelsstand erhoben, sondern auch seinen Vater und seines Vaters Brüder, nicht aber des Stifters Brüder, die erst durch König Max I. 1485 geadelt worden. Kaiser Friedrich III. begabte so nach den Helm mit einer goldenen Krone, die Decke mit 2 rothen aufgetbanen Flügeln

, worauf in jedem Flügel zwei weiße Sparren, zwischen beiden Flügeln zwei goldene Drachen häupter stecken. Er machte sie weiters tauglich zu allen Ehren und Würden, so die Adeligen des Reiches genießen, und allen Ritterspielen beizuwohnen, wobei sie sich zeigen Erlaubnis hatten. § 21 . Kaiserliche Majestät hatte mit Spendung dieser Adels gnade eine gute Wabl getroffen. Denn Florian v. Wald auf bewies seine Treue und Erkenntlichkeit für so große Gnaden durch Daransetzung seines eigenen Lebens und Blu

tes in den Rebellions-Ausbrüchen in den Niederlanden, be sonders bei der Gefangenschaft des röm. Königs Maximilian zu Brügge, zu deren Beseitigung Florian v. Waldauf so vieles beigetragen, daß König Maximilian in der Adelsbe stätigung ihm das Lob ertheilt, daß er in Flandern im gefährlichen Gefängnis in Prügg in eigener Person, auf seine Kosten, wohl gerüst, zu Hilf gekommen sei. Deshalb hat Se. Majestät der römische König Maximilian auch Florians Brüder in den Adelstand erhoben, das Geschlecht

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Seite 2 von 14
Datum: 12.05.1899
Umfang: 14
Florian v. Waldaus zu Waldenstein, k. k. Hofrath n. Kitter des goldenen Sporn- Ordens, auch Stifter der heiligen Kapelle in St. Mklaus Pfarrkirche zu Holl im Innthole. 19. Fortsetzung. 8 6 . Florian v. Waldaus, Ritter des Ordens vom „goldenen Sporen." Im Juni des folgenden Jahres 1493 befand sich Flo rian v. Waldaus am kais. Hoflager zu Linz und wurde von Maximilian I. als Gesandter an den König Wladislaw von Ungarn nach Ofen geschickt. Es handelte sich diesmal um gemeinsames Vorgehen zwischen dem Röm

. Reiche und Un garn gegen die Türken, den Erbfeind des christlichen Namens. Zwischen Ungarn und Österreich war bereits 1491 Friede geschlossen worden und bei dieser Gelegenheit hatten sich die beiden Kontrahenten gegenseitig Hilfe und Schutz gegen die Türken zugesichert. Florian v. Waldaus hatte im Ritter Hans von Wul- sesdorf (Waldorf) einen Begleiter in seiner Eigenschaft als gene Conferenzen gehalten, noch Zeit zu genauerem Studium des Entwurfes zu geben. Darauf bewilligt der hohe Landtag

, die Zeit in seiner Röm. königlichen Würde, als Vater und Sohn, ".lit ihren kaiserlichen und königlichen Instruktionen und Kre denzbriefen Herrn Hansen v. Wulfesdors und den Stifter (i. e. Florian Waldaus) von Linz aus in Botschaften geschickt haben zu Köitig Wladislaus zu Ungarn und Böhmen, mit Befehl unter anderem, daß der Herr Hans und der Stifter von beiden kaiserlicher Majestät wegen mit König Wladislaus . . handeln und schließen sollen einen ge waltigen und mächtigen Zug und Fürnehmen

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Seite 4 von 12
Datum: 19.05.1899
Umfang: 12
, Eichstätt. Freising, Passau, Kamerich (Cam- brai), Salzburg, Böhmen und endlich Spanien. Im Jahre 1493 kehrte Florian v. Waldaus nach Ti rol zurück, um auf einem bereits erkorenen und erworbenen Ansitze der Ruhe sich zu freuen und den weiteren Theil sei nes Gelöbnisses verwirklichen zu können. IV. Theil. . Stiftung und Fundierung der heiligen Kapelle in der St. Nikolaus-Pfarrkirche zu Hall im Jnnthale. Herr v. Waldaus kauft Veste und Gericht Rettenberg und baut das Schloß neu auf. 8 i. Obwohl

im Auslande Florian v. Waldauf sich Ruhm vom 22. August 1897 L.-G.-Bl. Nr. 31 für das Jahr 1898 entfallende Rate des Landesbeitrages per 110.656 fl. 34 kr. an den Tiroler Straßenfond einzuzahlen, führt zu ei ner längeren Debatte. Abg. Dr. Wackernell, der Obmann des Budget- Ausschusses, stellt den Antrag, die geforderte Einzahlung der zeit abzulehnen, weil vom Straßenbau keine Leistung vorliege, derselbe somit auch keine Gegenleistung fordern könne. Abg. Dr. Schorn kann der Rechtsanschauung

und seine Stiftung ihm anzuverlrauen als Wahrzeichen angestammter Liebe und ungetrübter Treue. Im Juni 1491 hatte sich der Stifter mit Barbara, der Tochter Gilgen Mitterhofers von Schwaz, vermählt. Wäh rend des Winters 1491 auf 1492 hielt sich Florian in Ti rol auf ilnd suchte sich und seiner Gemahlin einen Ruhesitz zu erwerben. Aus dem geplanten Ankauf des Schloffes Friedberg wurde nichts. Wohl aber gelang der Kauf der Herrschaft und Veste Rettenberg. Die genannte Herrschaft erwarb er sich laut Urkunden

, so im Innsbrucker Statthalterei-Archive vorfindlich, um 11.000 fl., wovon 8000 fl. zur Ablösung na Graf Philipp v. Kirchberg, bisherigem Pfandinhaber, kamen, 3000 fl. dem Kaiser von neuem ge liehen wurden, 2000 fl. aber sollten am Schloßneubau auf geben. Maximilian bestätigte diese Kaufhandlung durch eine Urkunde, ausgestellt zu Straßburg am 23. Aug. 1492. Der Kaiser übergibt Florian v. Waldaus und seinen Erben „um seines ntannigfaltigen Meinens und felteuen Bedienen« willen" „auf ewigen Wiederkauf

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 18
Datum: 16.06.1900
Umfang: 18
u. s w. der \ Wunden, obwohl bei vollem Bewußtsein, mit keiner \ Wimper zuckte. Levensüöerdrüsstg. Infolge eines häuslichen s Zwistes hat sich dieser Tage eine junge Frau aus ; Torbole mit ihrem zweijährigen Söhnchen in den j G«rdasee gestürzt. Zwei herbeigeeilten Männern ! gelang es jedoch, die Frau und das Kind noch ! lebend aus dem Wasser zu ziehen; die Geretteten be- ; finden sich völlig wohl. JkuchLversuch und Hestandniß. Am 6. d. ver- ; suchte der des Doppelmordes zu Rovereto verdächtige Florian

hatten recht, wenn sie mich, die arme Magd, net zur Schwiegertochter haben wollten. Daß i das net glei gemerkt Hab'! Daderdrum haben sie mi doch fortgeschickt! Unsre Lieb' is ihnen ver- rathen worden. Es is schon besser, Florian, du nimmst dir eine reiche Frau und vergißt die arme Zenzl. Es soll den Kindern Segen bringen, wenn sie die Wünsche der Eltern achten!" „Zenzl, dös kann net dein Ernst sein! rief Flo rian. „Arm, wie du bist, will i di haben, wenn du nur zu mir hältst! I mag

mehr gern!" Tieftraung hatte Florian diese Worte gesagt. Traudl, die lm Hintergründe des Zimmers dem Gespräch gelauscht hatte, winkte ihm. jetzt das kranke Mädchen nicht länger zu drängen. „Geht jetzt, Bauer, und kommt vorderhand net wieder. Ihr habt euch ja jetzt ausgesprochen. I versprech' Euch, wenn sie erst ganz gesund is, soll sie net eher fortgehen, bis sie noch 'mal mit Euch geredet hat." „I glaub'," sagte Florian draußen, „i Hab' ihr Herz für immer verloren!" Unter Traudl's guter Pflege

gegen ihre Wohlthäterin wollte die Zenzl nicht erscheinen. „Gebt!" sagte sie mit einem tiefen Seufzer und machte sich auf den Weg. „Wart' nur ihr Protzen " murmelte die Alte, als das Mädchen aus der Thür war, hinter ihr her- schauend, „i will euch helfen, daß euch darüber Hören und Sehen vergehen soll!" Der Durnerbauer und seine Alte druselten Nach mittags ein bischen im Sorgcnftuhl und auf der Bank, während Florian am Fenster saß und Fliegen fing. Da kam die Magd und sagte: „Draußen steht die Zenzl mit einem Brief

." Die beiden Alten warfen sich verlegene Blicke zu. Zenzl trat mit einem „Grüß' Gott" in die Stube. Florian wollte ihr entgegenstürzen; aber er be sann sich und blieb fitzen. Zenzl wollte ja nichts mehr von ihm wissen; er hatte also kein Recht mehr an sie. (Schluß folgt.) — Explosion. Man meldet aus New-Aork vom 9. Juni. Eine furchtbare Explosion fand in den Gruben von Gloucester statt. 230 Arbeiter wurden verschüttet. 175 derselben konnten gerettet werden. — Zehn Personen ertrunken. Man meldet

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 18
Datum: 16.06.1900
Umfang: 18
gebrochen hat sich am 11. Juni Nachmittags Michael Bacher, 56 Jahre alt, Witwer, Pächter des Putzer-Anwesens am Krancbittberge. Er fiel beim Heuarbeiten in der Nähe des Noth- der Durnerbäuerin selbst. Sie hat gestohlen, drum haben sie sie fortgejagt!" „Is möglich?" rief die andere. „Und schaut immer aus, als ob's kein Brünnlein trüben könnt', die Zenzl! und erschien alleweil so treuherzig und so hübsch —" „Ja, die nette Fratzen thut's net, wenn die Bravheit fehlt," versetzte Vevi scharf. Florian

, Pflichtvergessenheit, als man sic ablohnte; sie wußte nichts weiter. O, wer ihr dock hätte sagen können, was sie eigentlich gethan haben sollte! Ader sie war entschlossen; ihren Florian wollte sie Wiedersehen, sich Trost bei ihm holen und ihm sagen, daß sie nichts gethan habe, wodurch sie ihm umwerth wurde. An der Hinterseite des Gartens, wo sie sich oft trafen, erwartete sie ihn, Sie brauchte nicht lange zu stehen; da kam er. Thränen entrollten ihren Augen. Hatte doch ihre Godl gesagt: „So was muß man gelassen

wankte eine ! bleiche Gestalt und wankte ihr in dre Arme. Kopfschüttelnd legte Traudl die Ohnmächtige zu j Bette „Armes Würmel, haben'« dir so arg mitgespielt!" i entfuhr es ihr grollend. Einige Wochen später traf Hexentraudl beim j Wasserholen den Florian am Brunnen. Sie warf - ihm e nen stechenden Blick zu, als er sie grüßte, j Er sah aus, als habe er eine schwere Krankheit über- ! standen „Weißt, Florian," begann sie, „daß Zenzl seit > drei Wochen schwer krank bei mir liegt?" Florian zuckte

, daß 's nix Unwürdiges gemacht hätt'! Glaubst Du, wenn eins auf'm Todtenbett liegt, lüg:'s?" Florian kraute sich hinterm Ohr. „I glaub', die Zenzl hat nicht recht verstanden, was i ihr g'sagt Hab'," meinte er. „I hoff's, daß ihr der Schmerz erspart geblieben is," versetzte ihm Traudl. „Schlimm genug is," wenn einen der Liebste ein verächtlich Ding nennt. Nu sag' amal ehrlich, von wem hast denn das Ge tratsch, daß die Zenzl was gestohlen hat?" Kleinlaut kam's über des Burschen Lippen: „Die Vevi hat's

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 27.01.1899
Umfang: 10
- u. Seestreitkräfte, sowie der jähr lichen Auslagen für das Heerwesen für eine bestimmte Anzahl von Jahren verzichten. Daran anschließend, soll die Conferenz die Frage studieren, auf welchen Wegen die Verwind erung der Streit- Ritler Geschichte oder Kebens-Keschreilrurtg des llockiaedoenen Äerrrr Florian v. Waldaus zu Waldenstein, k. k. Kofeath ir. Ritter des goldenen Sporn- Ordens, auch Stifter der heiligen Kapelle in St. Uiklans-Pfarrkirche zu Halt im Annthale. 4. Fortsetzung. Auf diese Verbesserung des alten

Wappens hat Kaiser Friedrich III. den 28. August 1483 dem Florian Waldaus wie auch dessen Vater und Vaters Brüder in den Adelstand gesetzt und ihm und ihnen mit sehr großen Freiheiten und gekröntem Helm, so sie zuvor nicht hatten einen sehr aus gedehnten Adelsbrief ertheilt, welcher fleißig und dem Ori ginal, so im Stadtarchiv allda vorhanden, abcopirt also lautet: § 19. „Wir Friedrich von Gottes Gnaden, röm. Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, zu Ungarn, Dalmatien, Kroatien König, Herzog

gegeben hat, wie der Hochgeborne Sigmund, Erzherzog zu Österreich, unser lieber Vetter und Fürst, zu Ergötzlichkeit der treuen Dienste, so er demselben unserem lieben Vetter und Fürsten und dem löblichen Haus Österreich in seiner Kanzlei und in anderen nützlich und fruchtbar gethan hat und noch täglich thue, ihm, auch Georg Waldaus, seinem Vater. Jakoben, Anton und Florian und Balthasar, desselben seines Vaters Brüdern, seinen Vettern ihre erblichen Wappen und Kleinod, die von ihren Voreltern

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