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Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 16
Datum: 18.09.1904
Umfang: 16
Seile „Tiroler Volksbole.' Inhrg. XU. heit gezeigt hätten. — Um Ostern hemm war der Florian wieder so weit hergestellt, daß er arbeiten konnte. Er bot nun alle Kräfte und allen Fleiß auf, nicht nur um seine Schaffers leute zufrieden zu stellen, sondern auch um durch das größt mögliche Entgegenkommen und durch vermehrte Pflichttreue den Stradegger-Leuten einigermaßen das Gute 'zu vergelten, was sie ihm angetan hatten. Von früh morgens bis spät abends arbeitete er unverdrossen und es zeigte

sich bald, daß der Florian die Bauernaibeit nicht verlernt und die alte Geschicklichkeit nicht verloren hatte. Keine Verrichtung war ihm zu schlecht und keine Arbeit zu schwer, die er nicht frisch und gern anfaßte, und nebenbei sah er mit solchem Fleiß zum Besten seines Schaffers, daß der Bauer selbst nicht besser auf seinen Vorteil hätte schauen können. Sonntags ging er in aller Früh schon zur Kirche — das Betcn hatte er in seiner Krankheit erst recht erlernt; nach dem Gottesdienst

war er aber auch unter den Ersten wieder daheim. Vor dem Wirtshaus hatte er jetzt eine gewisse ängst liche Scheu ; er betrat dasselbe wohl den gqnzen Sommer nie; dasür saß er oft an Sonntag-Nachmittagen allein bei der Bäuerin in der Küche und unterhielt sich mit ihr im traulichen Gespräch wie ein Sohn mit seiner Mütter. Der Florian war abermals ein Mufierknecht geworden. Da machte sich eines Tages Moidl, die Hausdirn, wieder einmal an den Florian heran. Als die Heiden zufällig allein auf dem Feld arbeiteten, sagte die Moidl

Plötzlich: »Du, Florian, das Berghubergsitl ist seil; was meinst denn, sollten wir es nicht kaufen? Es ist ein schönes, kommodes Höfl.' „Ich hab' ja keinen Kreuzer Geld,' erwiderte der Knecht. »Geld hab' schon ich soviel,- erklärte die Moidl, „du brauchtest bloß den Bauer zu machen.* „Zu einem Bauer bin ich nicht zu brauchen, höchstens zu einem Knecht,' redete sich der Florian heraus; »und übrigens geht's mir jetzt beim Stradegger so gut, daß . ich nie und nimmer fortgehen möchte Um das Kaisertum

Rußland würde ich meinen Platz beim Stradegger nicht vertauschen.' Die Moidl. sah. daß vorläufig nichts zu machen sei, sie gab aber deshalb ihre Hoffnungen nicht auf, sondern tröstete sich damit, daß der Florian auf die Länge der Zeit ihrer Liebe und Opferwilligkeit nicht widerstehen könne. Vierzehn Tage später war großer Markt in Altenstätten. Der Stradegger mußte hingehen, denn ein Schuldner wollte ihm dort ein größeres Kapital zurückzahlen; auch gedachte der Stradegger ein Paar Ochsen zu kaufen

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Dolomiten
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Seite 6 von 16
Datum: 25.06.1938
Umfang: 16
dem Elisabethenverein. Allen Spendern ein herzliches Vergelts Gott! Die Vorftehung des ElisabethenvercineS S.Michele. Dem Vinzenz-Verein Bolzano: Lire 59.— anstatt Blumen auf daS Grab dcS Herr». Florian Egger- Larcher von Familie Trafoler-Stiegl. Denr Biilzenz-Berein Merano. Anstatt Blumen auf das Grab von Frau Kofier-Wallak Lire 15.— von Familie Hans Lahn. Dem Jesuhclm: Im treuen Gedenken an den lieben Paten Florian Eg 9 er-Larck>er L 59.— von'Familie Anton Weis-Rencio. In ehrendem Gedenken an Herrn Egger-Larcher

, Rcncio.-L 19.— von I. G. Zum ehrenden Gedenken an den verstorbenen Herrn Florian Egger L »25.— von Ungenannt. Im An denken an Herrn Karl v. Prctz L 39.— von Luise und Bnino Thurnhrr. Statt Blumen auf daS Grab des Herrn Florian Egger-Larcher L 29.— von Maria Dclu,a. Statt eines Kranzes auf das Grab des Herrn Florian Egger L 49.— von Familie Larcher-Rencio. Im lieben Gedenken an Florian Enaer-Larchcr L 25.— von Kathi Vichwcider. Anstatt Blumen auf daö Grab des Herrn Florian Egger-Larcher

L 59.— von Familien Koker, Bolzano-Cornaiano. Dem Tschidererwerk: Anstatt Blumen auf daö Grab deS lieben Vaters Larcher, R« 2 >cio, L 25.— dem Tschidererwerk von Fa. Frau-- Röll, Sodawasscr- fabnkant. Spende: Von Raiffcisenkasse X, :io in ehrendem Gedenken an ihren verstorbenen Pkmldenteil Florian Egger-Larcher: L 299.— der Vinzenz-Konferenz SRencto, L 199.— dem Jesuheim in Cornaiano. Vmzciiz.Konferen, Rencio: I 59.— als Gedachtmsspende für den lieben Vetter Egger-Larcher von Familie Liiitncr-Puff-Erlacher, Gries

, und Z -10.—zum Gedenken an den lieben Nachbar und Vetter Egger-Larcher von Plattner-WaldgrieS, Rencio. In dankbarer Ermnerung an Herrn Florian Egger- ßarcher L 25.— von Matthias Mayr-Rcncio. An Stelle von Bluiiieil auf das Grab des Herrn Florian Egger-Larcher L 39.— von Luis Staudacher. Statt Bliimeii auf das Grab ihres liebe» Nachbarn Florian Egger-Larcher L 39.- von H. B, Im treuen Ge- denken ihrem Trauzeugen Herrn Florian Egger L 49.— von Frau Maria Wwe. Viebwcider.

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Dolomiten
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Seite 8 von 16
Datum: 22.04.1939
Umfang: 16
und vor Liebeskummer schier sterben wollt, dann müßt Ihr Euch schon alleine helfen. Florian und ich haben's einmal getan, und nie wieder! So grüßt Euch sich schau' nicht zu. wenn ihr euch jetzt küßt) — der Axi.' „Er schaut nicht zu, hat er geschrieben', sagte Jürgen, als sie zil Ende gelesen hatten, und küßte Renate. Freilich, ihnen war so manches noch gar nicht klar, aber was schadete es. Sie hatten ja einander und ihre Liebe fragte nach nichts anderem. * In Fuchsenberg brannten die Laternen, als sie durchs

Stadttor kamen. Im Garten vom „Rautenkranz' faß der Florian, als habe er auf sie gewartet, hatte einige Flaschen kaltstellen lassen und drei Gläser auf den Tisch und meinte: „Das ist der Abfchiedsariiß vom Axi! Von deinem prachtvollen Vater, Renate. Ja, schau nur dumm, Mädel. Dein Vater hat mir erlaubt, „Dll' zu dir zu sagen! Und du saast hübsch artig „Onkel Florian' Ztl mir. willst du?' Ehe Renate antworten konnte, tat es Jür gen: „Wenn du auf den Brnderfchaftskuß verzichten willst. „Onkel Florian

', haben wir durchaus nichts dagegen!' Lachend fetzte man sich nieder, und als der Mein in den Gläsern war. hob der „Ewige' an zu erklären: „Ich weiß, daß ihr neugierig seid, und danun will ich erschöpfend berichten, wie alles kam!' * Der weinfelige Florian hatte also an jenem Abend im Garten den Abt in alles eingeweiht, was geschehet, war. Viel zu sagen war eigentlich nicht, denn Renates Vater ahnte mancherlei und alles andere reimte er sich zusammen. Er hatte den „Ewigen' sehr eingehend nach Jürgen Stark befragt

, wer er sei und was er triebe, und Florian hatte mit Lob nicht gespart. Dann hatte der Axi gemeint: „Weißt du, Florian, ich kenne mein Mädel. Wenn wir nicht Helsen, bläst sie Trübsal länger als ein Jahr. Zu Fuchsenberg ge hören nun mal der Lenz und die Studenten und die Liebe. Lenz ist cs gerade, im Dezember braucht man sich nicht zu ver lieben. Na, und dem Jürgen kann ich's nicht verdenken, daß er sich weigert, hinterdrein, zulaufen, nachdem Renate ihm ausgekniffen ist. Ich würd's genau

so machen, ganz genau so! Eigentlich sollte man die Finger davon- lasseii. Cs ist noch niemals was Gutes 'rausgekommen beim Friedenstiften. Da dich die Sache aber gar zu sehr drückt, wollen wir de», Schicksal ruhig vorgreifen. Kannst mir morgen helfen, Florian, oder über morgen!' Am nächsten Tage hatte Alerander. der ja sowieso Besuche bei den Proiessoren machte, noch viel Anerkennendes über den jungen Dichter erfahren und recht zufrieden ge- lchmun'elt. als er mit Florian zusammen» traf. Dann hatte er Jürgen

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Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 05.02.1944
Umfang: 8
hin?' frug der Sprecher von den beiden Ein- helmlschen und' betrachtete gutmütig die Bergsteiger. ‘ • „Wir wollen übers Hochjoch und von der Südseiten auf die. Weißspike'. Der Doktor führt« das Wort bei den Alpi nisten. Trommler wider Willen Von Hans Karl Breslauer Im Jahre 1916 war es. Und es ereig nete sich in ein'em Reservelazarett in der Nähe von Budapest. In diesem Reservelazarett war auf irgendwelchen Umwegen der. Florian Steinlechner gelandet! Die unbedeutende Handverletzung

, die er sich durch einen Sturz zugrzogen hatte,, war ausgeh eilt, er befand sich sozusagen im Zustand der Rekonvaleszenz, unterhielt — der Florian war zeitlebens ein lustiger Bursch ge wesen — , die Kameraden mit feinen Spässen, und brannte darauf, wieder zu seinem Regiment zu kommen, deyn sein Grundsatz war: „Was zusam-neng'hört, das soll man nicht auseinanderrcißen — und ich g'hör zu- meinen Kameraden! Die Kameraden geh'n mir ab. Fort will ich, weil ich da nix mehr zu suchen habt' Der Erfüllung seines Wunsches, stellte

sich aber, rin Hindernis entgegen, denn so oft sich Florian auch an den Feldwebel wandte und? auf gut wienerisch darauf sinwies, daß er schon länM wieder ge- Und f«>i, sagt« der Feldwebel im Hinblick mraus, daß Florian Reastnents-mufiker war, und sein« mustkalkschen. Wichten nur nach vöMger Aushetluns Nachkom men konnte: „Hat — wos willst? ... Fort willst?.. Kerem,— kannst schon trommeln?' „Melde .gchorfamst — nein!' erwiderte Florian uni> der FeDwebel sagte kurz- angebunden: „Kerem — alsdann — was willst

dann? Wtreten!' Flotian trat gehorjamst ab, langweilte ich, lernte ein paar Brocken Ungarisch, chrieb seiner Braut lange Briese und >en Kameraden melancholische Feldpost arten und brachte nach ein paar Tagen eine'Bitte aufs neue vor. „Teremtete!' schnauzte ihn der Feld webel an. „Wos is? Schon wieder bist da?' „Ich bist' gchorfamst —' stotterte Flo rian, aber- der Feldwebel unterbrach ihn barsch: — „Wer red't? Ich red! Wenn ich red' — red't kelnerl ... Kannst schon trom meln?' „Nein!' sagte Florian, konnte

abtreten und ließ wieder einige Zeit vergehen. Von Tag zu Tag.wurde Florian Stein- lcchner trauriger. Er fühlte sich nicht wohl in dieser Umgebung — ein gesun der Mensch paßt eben nicht in ein Spital — drängte und drängte, ihn doch endlich zu seinem Regiment zu schicken, bis der Feldwebel bei der Visite eine» Tages zum. Stabsarzt sagte: . .„Der da — Herr Stabsarzt — der da — will er schon immer zu sein Regiment zaruck.... Aber loß ihn nicht — weil kann er noch nicht trommeln, kereM

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.12.1889
Umfang: 4
den ganzen Abend hindurch in heiterster Stimmung. Was die Aufführung betrifft, war dieselbe eine iu jeder 'freundschaftlichem Verkehr, den der Rangunterschied Zwischen beiden nicht trüben konnte. Es waren dies die Familien des Oberförsters Dohna und des Försters Florian. Marianne, Dohna's Gattin, ver kehrte gern in dem kleinen Häuschen und unterhielt fich'mit der FSrsterin über Alles was Frauen in- teresstren, kann. Noch enger wurde der Verkehr, als beiden Familien fast zu gleicher Zeit em Sohn geboren

wurde. Es gibt in solchen Fällen ja genug Anknüpfungspunkte für die Frauen, und eine Mutter achtet der gesellschaftlichen Stellung wenig wenn ste von ihrem Kinde plaudern kann. Anders war das Verhältniß zwischen Dohne und seinen Förster. Bon des Ersteren Seite außerordent lich herzlich und herablassend, Florian aber ließ es nie ar dem schuldige» Respekt der dem Vorgesetzten fehlen. Der Verkehr der Beiden nahm niemals einen vertraulichen Charakter an, denn der Förster ging in seinem Gespräch

nicht aus dem dienstlichen Rahmen heraus. Kerzengerade mit znsammenge- nommenen Fersen stand Florian stets vor dem ^Oberförster und regte sich nicht her, bis Dohna sagte: Rührt Euch, Florian. Da» Eigenthümlichste war, daß er den Oberförster stets Herr Lieutenant nannte und trotz mannigfacher Vorstellungen nicht davon abzubringen war. Das kam daher. Florian hatte bei dem selbigen Bataillon gestanden wie Dohna und beide hatten in derselben Compagnie den schleSwigholsteinischen Feldzug im Jahre 1343 und 49 mitgemacht

. Der junge Forstmann war damals Lieutenant und Floriaa sein Bursche. Wie za gewöhnlich das Verhältniß zwischen dem Offb zierSburschen und seinem Herr» ein gewisse begrenzte Vertraulichkeit annimmt, so erhöht sich das während des Krieges noch mehr, besonders wenn der Herr o gütig gegen den Burschen ist wie Dohna gegen Florian war. DaS Beste, was aufzutreiben war, trug der Bursche seineA Herrn zu. daS beste Quar tier reservirte 'er für ^hn und mehr als einmal wagte er sein Leben für ihn. Beim Sturm

auf die Düp- peler Schanzen wär Dohna mit dem gezogenen Degen vor seinem Zuge hergestürmt, aber kaum hatte er zwanzig Schritte gemacht, als ihn. eine feindliche- Kugel in den.Oberschenkel traf und auf das reichlich von Artilleriegeschossen beworsene Schlachtfeld hinstreckte.. Florian, der. dicht hinter seinem Herrn, war, warf die Büchse ÄberMe Schul ter, hob ihu auf und trug ihn an einen- gedeckten Ort, .wo er ihM'deu.Hrstzn nothwendigstes Verband anlegte. . ^ „Das Wrd'^ich. Dir> nie .vergessn», Florian

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 25.03.1930
Umfang: 6
. Der Streich zweier Wilddiebe. Wien, 24. März. Im Velmer Jagdrevier der Gutsvevwaltung des Ankerbrotfabrikanten Mendl wurden in einer hellen Augustnacht die Brüder Florian und Karl V r a n d l m a y e r, als sie vom Motorrad gestürzt waren, angehalten. Man fand bei Karl ein großes Fang netz zum Federwildfangen, das Blut spuren aufwies. Ein solches Fangnetz enthielt auch die Pack tasche des Motorrades. Beide Brüder, die als Wilderer bekannt sind, wurden dem Bezirksgericht Ebreichsdorf eingeliefert

Florian hielt sich vor den Nachstellungen der Polizei län ger verborgen. Dann fuhr er nach Wien, trieb sich unterstandslos herum, bis ihn der Zufall mit seinem Freund August Krug zu- sammensührte. Die beiden unternahmen nun Iagdausflüge in der Umgebung Wiens mit Fangnetzen und brachten Nacht um Nacht ansehnliche Beute heim. Die gefangenen Rebhühner und Fasane veräußerten sie an Händler. Florian Brandlmayer, der schließlich auch verhaftet wurde, stellte die Diebstähle in Abrede. Da das Verfahren wegen

der Wilddiebstähle in Wiener Revieren noch der Ergänzung bedarf, wurden diese Fakten ausgeschieden. Wegen der übrigen Misse taten wurden Florian Brandlmayer schuldig gesprochen und zu sechs Monaten Kerker verurteilt. Die Hinrichtung — ein Unfall. Newyork, 24. Mcärz. (Priv.) Die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhle ist ein — Unfall. So entschied das Ge richt in Chicago in einem Prozeß, öen die Familie eines vor sechs Jahren Hingerichteten gegen eine Versiche rungsgesellschaft angestrengt Hatte. Dementspre

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 29.03.1945
Umfang: 4
nur als velhstvcrstiimlliclie i >: mimente dos Wnldsinndes nnsnh. betracb- die irolio lb moinsoliai' der beiden !u;!- ■r.u Leute mit l'nwilier „lob glaube gar Pu liebsi diesen Sause wind!''. sagte er eines Tages zu seiner Tocb- :er. und da bat .Marearctbe mit glühendem (iesielit ihren V.ner. ihr Florian zu Manne 7 a rieben. Aber da war Christophorus ärgerlich gc- \\ orden. „Die Tochter eines Ratsherrn und ein Mann ohne Beruf! Niemals! Denn Malen, was ist das schon? Flatterkunst und Gaukelei. Cs steckt kein Frnst und keine W issenschaft

dahinter. Wenn er wenigstens Porträts und Wandbilder malen wollte, aber er verspielt seine Farben mir mit blühenden Härten und Kinderköpfen. Nein, eher gäbe Ich Dich einem Schuhmacher, der sich mit seinem Leder abmiiht'' Da wagte Margarethe keine Crwiderung und wollte traurig in ihre Kemenate gehen, aber der Vater hielt sic zurück. „Florian muß aus dem Hause, und Du mußt ihn ver gessen!' Weicher fügte er hinzu: „Aber Du sollst nicht traurig _ sein, nenne mir einen anderen Wunsch! Nächsten Monat hast

Du Heburtstag. ich will Dich für den begrabenen Traum gern entschädigen!' Margarethe dachte eine W eile nach und Sagte dann bescheiden: ..So wünsche ich mir ein hübsches Andenken an Florian. Er soll mir eine kleine wilde Mohnblume ma len. wie ich sie sommers gern vom Feld rand pflücke.' Nun hälfe der Ratsherr seiner Tochter zwar lieber ein seltenes Geschmei de geschenkt, denn die unwägbaren Dinge des Gefühls waren ihm immer etwas unbe haglich. aber er hielt sein Wort und gab sogleich bei Florian die Blume

in Auftrag. „Kommt in einer Woche wieder, lieber Oheim!' sagte Florian und kopfschüttelnd entfernte sich der Ratsherr.. „Daß inan, so eine einfache Blume zu malen, soviel Zeit brauchte!' Fr fand indessen nach acht Tagen die Staffele! noch leer und ließ sich mißmutig auf weitere acht Tage vertrösten. Warum hatte er nicht auch gleich die kleine List erkannt, die Florians Abreise hinauszögern sollte? Denn anders konnte <y sich die feere Leinwand nicht erklären. Als er aber am Schluß der zweiten Wo che immer

noch keine gemalte Blume vor fand, wurde er sehr zornig. „Ihr seid ein Nichtskönner. Florian, und ein Faulpelz! Noch heute verlaßt Ihr das Haus! Florfan blieb ruhig. „Wartet doch noch bis morgen, lieber Oheim', bat er. Aber Christophorus hatte keine Geduld mehr. „Morgen Ist cs zu spät, denn m morgen hat Ja Margarethe schon Gcburts. — Er biß sich auf die Lippen, fuhr aber fort: „Nim, das gellt Euch nichts an. Ich brauche das Bild nicht mehr!' Aber nun waren Florians Augen aufgeblitzt. „Eine Stunde. Oheim! „Packt

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 28.04.1894
Umfang: 12
!' rief er denn auch und wehrte mit beiden Armen der auf ihn eindringenden Schar Bologneser. „Bestien?' schrillte es da aber aus einer Ecke des Geniachs. „Wer untersteht sich, diese lieben kleinen Engel — Bestien zu nennen?' „Ah, meine theure Schwägerin!' cntgegnete Graf Florian und eilte mit wenigen großen Schritten jenem Winkel zu, aus dem ihn Melitta auf so seltsame Art begrüßt. „Ich unterstand mich, Deine unvernünftige kleine Schar mit diesem Worte zu bezeichnen, liebe Me litta,' setzte

er dann hinzu und reichte seine Rechte zu der massigen Gestalt hinüber, die da so ungraziös wie möglich in einem weiten Lehnstnhl ruhte. „Florian, Du?' rief die Gräfin und hob das ver schwommene, rothe Gesicht zu dein schönen Schwager empor. Erinnerst Du Dich auch einmal der armen, kranken Gemahlin Deines Bruders?' fuhr sie dann ' mit ihrer harten unangenehmen Stimme fort. „Nun, l sei mir willkommen. Vor allem nimm Platz, aber be- ^ hntsam, sehr behutsam, wenn ich bitten darf — damit ! daö Möbel

nicht knarrt. Du weißt ja, meine armen ! Nerven! Ich bin mit den Jahren leider noch um ! vieles empfindlicher für jedes, auch das leiseste Geräusch ^ geworden.' ? „Karl sagte mir schon davon,' entgcgmte Florian, i zuckte aber im nächsten Augenblick selbst mit sichtbarer j Nerveuaufreguiig zusammen. Das jüngste der Hündchen, fraglos noch ein Hnnde- baby — hatte sich nämlich ein Vergnügen daranö ge macht, mit seinen Zähnchen in eine Quaste der pracht vollen Tischdecke zu haken

. Nun hatte eS damit aber die ganze Decke herunter- gezerrt und alles dazn, waö an kostbarem Geräth auf der Tischplatte gestanden. Das war jetzt ein Gellirr nnd Gepolter, welches gewiss selbst in dem entferntesten Winkel des Schlosses gehört werden konnte. Florian meinte nun nicht anders, als dass er in der nächsten Minute seine zarte Schwägerin in heftigen Krämpfen sehen würde und ihm graute bereits vor dem Anblick ihrer zappelnden Glieder. Zu seinem grenzenlosen Erstaunen blieb die Gräfin jedoch ganz ruhig aus ihrem Platz

„Aber, Nettchen, waö machst Dn nur für Geschichten?' sagte sie nur, indem sie sich zu deni unartigen Hundebalg herabbeugte. Graf Karl musste wohl den erstaunten Blick, mit dem sein Bruder auf die Gräsin schaute, verstanden haben, denn er meinte schnell: „Es ist eine Eigen thümlichkeit des nervösen Leidens meiner Frau, dass sie nur vor Geräuschen erschrickt, welche durch Menschen hand erzeugt werden.' Jetzt aber konnte sich Florian doch nicht mehr halten. Wider alle Regeln des AnstandeS brach

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 24.06.1934
Umfang: 10
- > ^ bensregeln verstößt er »ich«. Eiinnal hatte solch ei» Sonderling i^renn ' geschlossen mit dein Büblein eines Holzfäller , sei, Hütte am Waldbach stand. Florian nmmie >>>» der Junge. Einst saß der Knabe ain Wehr, de?, f seinen Vorhang von rauichende» Wassern vm ei! ^ meterhohe Steinstiife spannt... Und was Florian kam im Eilflug heran uni) schlüpfte dun', die Wassergardine, mittenhindurch! Selbsliii 'tt!./,. sichten hatte er keineswegs, denn er kam u>w. lje!n r wieder heraus, schüttelte die Spriher

vom OeN-ni und saug. Und dach ist er weder eiü Sina- n»ch ein Stelzvoczel. Von lenem Tag ab beobachtete das Holzhauer, büblein den Sonderling mit inniger Hingabe W - der sah es, wie der Florian durch die brausenne Wehrflut schloff, ganz in behaglicher Gewolmh.ni. denn hinter der Wassergardine halte er in diel, r Zeit seinne Kinderstube der Sicherheit HM».'--' Mit der Sonne kam der Knabe aus dem Blvckhnn-. und titscherte flache Sleine über de» Bach D> r Wafferschwätzer saß verärgert zwischen Uferest

:'i, und sah aus, als denke er über den Dasein- solch eines dummen Menschenjungen nach. Nun kam der gar init einem Schmetterlingsnetz >mt> haschte stecknadelgroße Forellen. Als er ein p.'.i,r solcher Glitzerlinge erwischt hatte, kippte er über dem Ufersande um und — jetzt kam das same: „Komm, Florian, es gibt Fische!' Die Men schensprache verstand der Vogel natürlich nicht, aber das Wässerlein lief ihm im Schnabel zusauu men, als er die Wackelschwänze zappeln sah. Einen nach dem andern nahm er im Fluge

. Der Bune hatte sein Herz gewonnen. Später stellte sich Florian allmorgendlici' wn Holzhackerhaus ein, wo ihm der Knabe ein stück auf das Fensterbrett legte. Aber weiterhinem in die Stube ging er um keinen Preis. Man tmul nie wissen ... Menschen sind zuzeiten eine nieder trächtige Einrichtung! Das Verhältnis gestaltete sich noch inniger. Nicht etwa im frostharten Winter, denn da tummelte sich Florian in der klaren Flut, als sei es Mittsommer. Nein, nein, es war in der Zeit, da der Regen jich

. der berühm ten Chiromantin, um sich aus der Haud lesen zu lab'««. , ... . . Jìisekken''Mèn ,n ihren Verstecken. Jn^diefen' tristen Tagen hätte am Ende selbst Florian das Singen vergessen, wenn ihm nicht auf dem Fensterbrett der Tisch gedeckt worden wäre. Man sieht: auch das Vertrauen geht durch den Magen. „Seine Art singt sich sogar ins Sterben!' erzähl- te eines Tages der Holzhauer. „Wenn solch einer merkt, daß seine Zeit herum ist. jubelt er sic! noch einmal selig vom Bachrand empor bis an die Wipfel

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 27.04.1894
Umfang: 8
MMMtt M Mm M TM tlli» NMKMg. Nr. 96 Innsbruck, den L7. April 1894. Auszug aus dem amtlichen Cours-Blatte der Börse in -Wien am 2s. April 1394. I«I I , »>»«! V ill<I»I»ii« I größte ^MusrvcrHL in IWckM, veckM, VorNllM, liM- littij Tuch-, Mauilfactllr- und Wodewaarenhaus. 2797—22—S UeniUelon. Wie Arauen lieOen. Roman von M. Widdern. (32. Fortsetzung.) Nachdruck verboten. Schon drei Tage später trat Graf Florian v. Hillern seine Reise nach Waldberg an. Er hatte freilich ge- wufSt, dass

Florian, missmuthig darüber, dass er sich unisonst die Unbequemlichkeiten einer ziemlich langeq Winterreise auferlegt hatte. Der Oberinspector war durchaus vertraut mit den Jamilienverhältnisscn seiner Herrschaft. Er wusste, wie es für Florian vorerst noch ein Geheimnis bleiben sollte, dass das gräflich Waldberg'sche Paar mit seiner Tochter in W. weile. So zuckte er denn auch nur die Achseln und erwiderte bedauernd: „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, Herr Graf. Ich meine aber, noch, in Genf

. .Meine, ,Priese habe ich wenigstens nach wie vor an das .Bankhaus Sornier daselbst zu senden.' »So werde auch ich unter dieser Adresse an meinen. Schwiegervater schreiben,' erwiderte Florian und ließ sich.von Herrn Bergen nach dem Speisezimmer führen, um ein für ihn schnell hexgerichtete« Frühstück einzu nehmen. Am Nachmittag aber verließ der junge Officier Waldberg wieder. Diesmal jedoch, um sich nach dem Rittergut Hillern zu begeben. Er hatte seinen älteren Bruder schon seit sechs Jahren nicht gesehen

. Da er aber im gegenwärtigen Augenblick nicht wusste, was er mit dem erbetenen Urlaub anfangen sollte, beschloss er, seinen nächsten Verwandten einen Besuch abzustatten, trotzdem ihm keine Person auf der Welt unleidlicher war, als die Gattin des Bruders. In einem der Graf Waldberg'fchcn Wagen langte Florian von Hillern denn auch um di? sicbnite Abend stunde auf dem Majoratsgute feiner Familie an. Ein ihm gänzlich fremder Haushofmeister empfieng den unerwarteten Gast im Borsaal des erst im vergangenen Sommer erbauten neuen

Schlosses. Als sich Florian vor gestellt, eilte er, ihn sofort den Herrschaften zu melden. Gleich darauf kam der MajorathSherr selbst mit freu dig bewegten Mienen und offenen Armen, um den langentbehrten Bruder zu bewillkommen und dann in idaö Gemach seiner Gemahlin zu führen. „Aber bitte, lieber, lieber Junge,' sagte er dabei, „nimm Dich in Acht, nicht irgend ein unnöthiges Geräusch zu verursachen. Du weißt ja, Melitta hatte immer so schwache Nerven. Jetzt aber leidet sie mehr denn je. Und schon

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