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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 16.06.1900
Umfang: 18
des gewerblichen Standes, Se. Majestät ! den Kaiser Franz Josef I., ein dreimaliges Hoch | ■ - ! ein buntes Band geflochten, und wenn es auch nur j ein altes Wollband war, so sah es doch grad so schön aus, wie die seidenen Bänder der anderen Mädchen. So war es auch mit dem Mieder und dem einfachen Rock, der weißen Schürze und den Schnallenschuhen. Alles das prüfte Florian. Und nun gar das blaue Halstüchel, das war ein Staat! Der Bursch hatte es ihr vor einigen Tagen „insgehoam" zugesteckt — „insgehoam

", als wären sie beide zwei Liebesleut'. Florian sah den ganzen Abend nur die Zenzl; . es war ihm selbstverständlich, daß er heut nur mit ! ihr allein tanzte. Aber die reiche Vevi, mit der er ; sonst getanzt hatte, schien das nicht so selbstverständ- j lich zu finden. „Die bovere Magd!" sagte sie wegwerfend. Die Vevi war ihm zur Frau zugedacht. Freilich, seit er das Auge auf die Zenzl geworfen hatte, konnte er der Vevi mit dem rothen Gesicht wenig ; Geschmack mehr abgewinnen. O, wenn sich's

um j seine Zukünftige handelte, hatte er doch auch ein i Wörtl dreinzureden. Als sie abends selbander heimgingen, sagte Florian: j „Nu, Zenzl, hast di amüsirt?" „O, dös war zu schön!" rief diese. „Aber habt Ihr net die Vevi geschaut, wie sie giftig ausaesehen hat?" „I scher' mi den Kuckuck um die Vevi!" sagte Florian derb. „Di is mir —" - er schnalzte mit dem Finger durch die Luft, „seit i ein liebes gut's Dirndl weiß, das mi haben könnt' „Weißt, Zenzl," scherzend beugte er sich zu ihr nieder, „es heißt

. Die k. k. Behörden und Funktionäre, der Velerancnverein usw. wohnten denselben bei. — (Die Generalversammlung des Erz- „Dann will i's glei wegthun," sagte Zenzl und löste das Sträußlein. „Recht so!" meinte Florian lächelnd. „Gieb's her, dann bist du für keinen mehr zu haben!" Er nahm die Blumen und küßte das Mädchen auf die frischen Lippen. „So," meinte er kurz, „nu sein wir Brautleut'!" Zenzl war ganz verwirrt vor Seligkeit. War so was möglich? Sie, ein armes Findelkind, und er, der reiche Sohn des Durnerbauern

? „Aber insgehoam!" sagte Florian. Es war Florian's Plan, daß Zenzl sich durch treue Pflichterfüllung bei den Eltern beliebt machen sollte, und dann, wenn sie unentbehrlich geworden war, wollte er vor seine Eltern treten und sie um Segen und Jawort bitten. Selbstverständlich war, daß die Verlobten nun erst recht umeinander tanzten. — An einem Montag war's, da mußte Florian zur Stadt und versprach seiner Zenzl, ihr vom Markt „a schöues Kettel" mitzubringen Kaum war er fort, da erschien Vevl's Mutter

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 25.11.1942
Umfang: 4
. Es war einmal ein Malersmann... Lin heiterer Eünstterroman von Eis« Jung-Lindemann Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrüdt (Bez. Dresden) 41] Mit Grauen dachte Leni an den Frühling, den Florian am Ammersee verbringen wollte, während sie eine ganze, lange Woche in der Stadt ausharren mußte, bis sie sich Wiedersahen. Die Nacht verging. Den nächsten Tag kürzte die Arbeit, und als Leni nach Büroschluß auf die Straße trat, stand Florian vor ihr und lachte über das ganze Gesicht. „Dirndl, wenn du wüßtest

, was ich für eine Überraschung mitgebracht habe", orakelte er geheimnisvoll. „Na, was wird das schon sein? ... Wieder mal ein Bild verkauft?" Trotz gespielten Gleichmutes war Leni doch sehr neugierig. Florian lächelte, sagte aber nichts. Zu Haufe sollte sie alles erfahren. Zu Haufe war Florians Atelier, und kaum waren sie dort und hatten ihre Mäntel abgelegt, holte Florian ein uraltes Metermaß aus seinem Handwerkskasten und begann die Bodenfläche des Ateliers auszumessen. „Zwölf Quadratmeter", sagte er, und sein Gesicht

hatte mit einem Male einen sonderbaren Ausdruck. „Kind, Kind, das sind ja an Fläche achtzigmal mehr Quadratmeter. Herr gott ... achthundertsechzig Quadratmeter .. „Sag' mal, spinnst du?" Leni betrachtete den Freund bedenklich, weil sie sein komisches Getue nicht begriff. „Möch test du mir nicht endlich erklären, was deine Fußboden rutscherei zu bedeuten hat?" Florian legte das Metermaß feierlich auf den Tisch, stand auf und küßte Leni auf den Mund. „Ich bin Grundbesitzer geworden, Herzerl", sagte er groß artig

, „in wenigen Tagen, wenn alle Formalitäten erledigt sind, werde ich achthundettsechzig Quadratmeter Wiesengrund besitzen mit zwölf Obstbäumen, etlichen Beerensträuchern und einer Erdbeerplantage." „Wo ... auf dem Mond?" Leni glaubte es noch nicht, und Florian war beleidigt. „Gott sei Dank auf der schönen, runden Erde, nahe am Ammersee, und dicht neben Kranewitters Haus auf der An höhe." „Nicht möglich!" Leni schnellte hoch, ganz Eifer, ganz fiebernde Erwartung, mehr zu hören. Sie wollte vor allem wißen

, wie er dazu gekommen wäre? Das war bald erklärt. Der Oberförster hatte fein eigenes Porträt gekauft, und da er es nicht bar bezahlen konnte, hatte er sein Stück Obstgarten dagegen eingetauscht. Da Florian der Wert dieses Grundstückes höher erschienen war als der des Bildes, hatten sie sich geeinigt, daß der junge Maler auch noch die Frau Oberförsterin malen sollte. „Und siehst du, Leni, so also bin ich stolzer Besitzer eines Obstgartens geworden. Wenn ich will, baue ich mir ein kleines Gartenhäusel hinein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 17.05.1934
Umfang: 8
, klar, Die gedenkt man sich denn zu amüsieren?", grinst Reßl. „Ich muß schon bitten," sagt Florian gereizt. Er haßt den andern in dieser Minute verschtvenderisch. „Hab ich was gesagt?" tut Reßl unschuldig und zündet sich eine Zigarette an. „Du, ich soll dich von Gina grüßen." „Danke," murmelt Florian steif. Was geht ihn dieses Fräulein von Heß an. Ihr Vater ist irgendwo hohes Tier in München und alter Herr bei Reßls Korps. Man ist sich mal vorgestellt worden, das ist alles. Vielleicht heiratet Reßl

so etwas auf? Oder jener Oeldruck über Florians Bett! Ein sanfter Engel geleitet zwei festlich gekleidete, aber ahnungslose Kinder über einen schaurigen Abgrund. Warum wird so etwas nicht verboten? Oder jene Häkeldecke auf dem altmodischen Tisch! Warum schmeißt Florian, der doch auch eine kleine Ahnung von Geschmack haben muß. das Zeug nicht einfach raus? Stud. jur. Reßl, der aus der Sphäre behaglicher Klub sessel kommt, kann natürlich nicht wissen, daß jenes aufrei zende Reh von dem sechsjährigen Florian mit mühsam er sparten

Pfennigen auf einem Jahrmarkt erstanden wurde oder daß Frau Sünderleins fleißige Hände während ihres Krankenlagers jene Decke gehäkelt haben, um Florian eine Geburtstagssreude zu bereiten. Er kann auch nicht nachemp finden, daß jener allzu farbenprächtige Engel Florian nur deshalb teuer ist, weil sich unaustilgbare Kindheitserinne rungen an ihn knüpfen und weil Florian ein verinnerlichter und pietätvoller Mensch ist. Reßl, von Unbehagen über rieselt erhebt sich. „Ich will dich nicht länger aufhalten

. Wiederschauen!" „Sei nicht böse, Reßl —" „Quatsch! Amüsier dich gut. Was ich übrigens fragen wollte, hast du kein Buch, in dem man sich über Gravidität orientieren kann? Leicht faßlich, verstehst du? Daß es auch unsereiner begreift. Ich ochse nämlich gerade den Para graph 218 ... da wäre so was ganz instruktiv." Florian geht zu seiner Bücherstellage, überlegt und ent schließt sich zu einem dicken Band. „Da, nimm den Bumm, aber ich müßte das Buch bald zurückhaben?" ..Abgemacht heißen Dank, Servus!" Mit Reßl

ist eine Art Bedrückung aus dem Zimmer ver schwunden. Florian beendet seine Toilette im Sturmschritt. Während er der Krawatte einen koketten und leichsinnigen Schwung gibt, singt sein Herz: Hansili. Hansili, wie freu ich mich! Viktor Reßl ist ein Herr, aus den wir pfeifen, ein Großkapitalist mit einem lacksunkelnden Auto, einem sagen haften Wechsel und einem Fünfröhrengerät. Er hat alles, alles, alles, bloß das HaUsili hat er nicht! Da bleibt ihm der Schnabel sauber. Halt, die Geranien müssen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 02.10.1915
Umfang: 8
, deren Größe ihren Besitzern selbst unbekannt ist, und deren Be sitzer ohne die Hilfe eines intelligenten Angestellten nicht einmal die Quelle ihrer Einkormnen anzugeben imstande sind." Und von den Besitzern selbst heißt es: „Der König kann kein Unrecht tun, nicht nur, — 148 — digung keine Sorgen. Seitdem Florian wieder zu Hause war, be fand er sich überhaupt in einer glücklichen, gehobenen Stimmung, und die^ Arbeit war wieder seine Lust. Es konnte bei dem blühen den Zustande seines Hofes

Wiedererscheinen auf dem Marienhofe alle ihre Entwürfe und Hoffnungen traf. Nun glaubte sie sich auch in ihren Erwartungen vom Pater Gury getäuscht; denn die Kündigung der Hypothek bewies ihr, daß er nur noch an Rache dachte, nachdem ihm Florian entschlüpft war. Verhielt es sich so, dann lag darin freilich auch ausgesprochen, daß Pater Gury auf die Erfüllung ihres Schwu res verzichtete, welcher Benedikta dem Kloster gelobte. Hierin wurde sie durch ihren Aberglauben bestärkt. Es war das Geld der heiligen

und sich in das Unvermeidliche fügen? Aber da stieg das Testament Barthel Staudachs wieder vor ihr auf, und wenn sich Beck vielleicht auch damit begnügte, immer nur Geld durch dasselbe zu erpressen, so fiel der Löwenanteil an dem Erbe doch Florian zu. Ten Haß gegen diesen konnte sie nicht bezwingen und ersticken, und abgesehen davon, daß seine Flucht ihre Pläne durch kreuzt, machte sie ihn auch für die Strafpredigt verantwortlich, die ihr der Pfarrer vor der ganzen Gemeinde gehalten hatte. Ihre Er bitterung sog selbst Gift

hat zwar die Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen, sie sind aber auch danach." Florian, der eine Weile wie betäubt dagesessen, stürzte hastig den Rest seines Weines hinunter und stand auf, um sortzugehen. Die Stubenlust drohte ihn zu ersticken. Ignaz reichte ihin seinen dicken Zeigefinger und sagte: „Pfüt Gott, komm' mal wieder." Auch seine Frau war freundlich, sie übertrug es auf Florian, daß sie ihrem Herzen wieder einmal hatte Luft machen können. Anna war nicht in der Stube. Es war ihr peinlich

gewesen, die Mutter in solcher Weise vor dem Gaste reden zu hören, und nachdem sie eine Zeitlang mit niedergeschlagenen Augen dagesessen, war sie still hin ausgegangen. Sie trat Florian auf dem Flur entgegen und bat ihn, er möchte nicht übel von der Mutter denken, weil sie gleich in seiner Gegenwart von anderen Leuten schlecht gesprochen habe; sie nleine es gar nicht so, sondern sei bloß ein bißchen rasch. „Ich glaub' dir alles, Annerl," sagte er, unter ihrem bitten den Blicke tief ausatmend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1934
Umfang: 8
zu, fertig. Florian, der bei Flix etwas zu tun hatte, kommt an Nummer 12 vorüber, sieht die Tür halb offen und denkt: nanu, was ist denn da los? Er guckt hinein. Sieht nie mand. Meint, die Tür ist vielleicht von selbst aufgegangen, und will sie zumachen. Plötzlich erblickt er den Rücken von Meier zwo hinter den Vorhängen des Balkonfensters. Flo rian kennt diesen Rücken haargenau, diese kleine Speckfalte im Nacken. Der scheint ja ganz versunken . . . was hält er denn da in der Hand? Muß doch mal Nachsehen

Florian, der geräuschlose Hausschuhe an hat, betritt vorsichtig das Zimmer und pirscht sich an das durch dünne Cchleiervorhänge abgedeckte Balkonfenster heran. Meier zwo hat das grüne Kuvert der Exzellenz vor sich, kramt darin, hält eine Briefmarke an8 Licht — ein viereckiges Pa pierchen, grün, mit einem Neuner darauf — sitzt eine Ewig keit, dann kommt Leben in ihn, er zieht eine goldene Uhr pnd legt die grüne Marke hinein. Sonderbar! Warum steckt er die Marke ausgerechnet in seine Uhr? Na, schön

, geht mich schließlich nichts an. denkt Flo rian und macht, daß er wieder aus dem Zimmer kommt. Vor dem Eingang zu Bau IN stößt Florian auf den Pförtner. Versammlung der Sewerkschaftrdunder in Lienz Innsbruck, 14. Juni. (AK.) Am Samstag, den 16. Juni, findet um 19 Uhr 30 im Gasthaus „Zur Alpenrose" in L a n d e ck eine Arbeiter- und Angestelltenversammlung statt, in der folgende Tagesordnung behandelt wird: Was bedeutet der Gewerkschastsbund im Ständestaat für die Ar beiter- und Angestelltenschaft

in Gries bei Bo zen begonnen werden. Diese Niederlegung soll Raum schai- fen für den in der nächsten Umgebung des „Siegesdenk mals" entstehenden neuen Stadtteil. Ein italienischer Soldat als Lebensretter In der Nähe der Brauerei Groebner in Gosiensaß glitt kürzlich der Schulknabe Florian Keim auf einem schmalen Steg, der über den Eisack führt, aus und stürzte in den rei- ßenden Fluß. Ein vorübergehender Soldat sprang mutig in den Eisack und rettete den schon bewußtlosen Knaben vor dem Ertrinkungstod

. Ein ^tchenfund im Ridnauntal In M a r e i t bei Sterzing am Eingang des Ridnaun- tales fand ein Hirte in der Nähe einer Almhütte den Leich nam eines unbekannten Mannes, der, der Verwesung nach zu schließen, schon seit dem Herbst dort gelegen sein dürste. Es ist noch nicht bekannt, wer der Tote war und auf welche Art er ums Leben gekommen ist. „Für Nummer 14 ist ein Brief da!" „Ja, wirklich?" sagt Florian bestürzt. „Eine Frau hat ihn geschrieben. Man möchte ihn Herrn Wunderlich gleich übergeben." „Her

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 05.05.1899
Umfang: 10
verlieh weiters Florian v. Waldaus, seinen Erben und Nachkommen zur Wahrung der Würde „die Behausung, Weingärten, Äcker und Wiesen, so früher Eigen des ehrenwerthen Mopses von Butzla ge wesen, mit allen Rechten und allem Zugehör, ferner die jüdische Synagoge und das an dieselbe anstoßende Haus des Juden Isaak, sämnltliche in der Stadt Stuhl weißenburg gelegen." Florian v. Waldaus und seine Nach kommen erhielten zugleich das 'Recht, diese Güter nach Be lieben veräußern zu können. (Der lateinische Text

der hier angeführten Urkunde ist mit beigefügter deutscher Über setzung 1895 vom hiesigen Stadtmagiftrat als Neujahrsent schuldigungskarte ausgegeben worden.) In' demselben Jahre 1490 hatte Maximilian (am 9. Oktober) Florian v. Waldaus auch die Pflege der Herr schaft Schönau übertragen; diese Herrschaft wurde Ende Jän ner des folgenden Jahres (1491) von Kaiser Friedrich de finitiv an Waldaus verliehen. Der Titel „v. Waldenstein" stammt vom Lehensschlosse gleichen Namens in Württemberg. Mader fügt dem folgende

(aus der Valentin v. Waldauf'schen In ventur d. d. 20. Februar 1629), welche Schriften der hoch selige Pfarrer Valentin Felder (von Anras) aus dem Archiv des Gerichtsschlosses zu Anras erhoben und dem Schrift steller dieses Werkes zugeschickt hat, allwo folgende Forma- lia in den brieflichen Gerechtigkeiten Nro. 7 Vorkommen: „wiederum Florian von Waldauf vom Kaiser (i. 6. damals Röm. Königes) Maximilian I. in Latein gegebene kaiserliche Freiheit, darinnen er zum Ritter geschlagen und etliche Häuser und Güter

) ist auch manglbar, so wohl der Lehnbrief um Mannslehen in Würtemberger- land ist nicht vorhanden." Aus diesem folget, daß Florian

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1907
Umfang: 8
, für den Prevot (Oberrichter) bestimmt, war noch unbesetzt; links von demselben auf einer Bank saß der Auditor (Hilfsrichter), Meister Florian; vor diesem der Gerichts schreiber, die Feder in der Hand. Gegenüber, vor den hölzernen Schranken, hatten die Zu schauer ihren Platz. Meister Florian, der Hilfsrichter, war taub, was aber bei einem Richter nicht viel zu bedeuten hat, und speziell bei Meister Florian nicht, denn er richtete darum nicht minder gut, und zwar ohne Appellation. Es ist hinreichend

, wenn ein Richter sich nur den Anschein gibt, zuzuhören, und und Meister Florian erfüllte diese Bedingung, die einzig wesentliche einer guten Rechtspflege, um so besser, als seine Aufmerksamkeit durch kein Geräusch gestört werden konnte. „Aufgepaßt, Robain Poussepaint! Wen bringen sie denn jetzt, daß soviel Sergeanten auf den Beinen sind? Beim Jupiter, die ganze Meute ist in Bewegung! Das muß ein Haupt stück der Jagd sein!"' so sagte ein Zuschauer hinter den Schranken zu einem seiner Freunde

Bludenz-Land: JofefBrügge- ler, Oberkondukteur d. k. k. Staatsbahn in Bludenz. Glöckner von Notre-Dame, gebunden und unter starker Bedeckung. .Es lag übrigens, seine Miß gestalt ausgenommen, in Quasimodo nichts, was diesen ungewöhnlichen Aufwand von Spießen, Büchsen und Schwertern rechtfertigte; er war düster, schweigsam und ruhig. Kaum warf von Zeit zu Zeit sein einziges Auge einen zornerfüllten Blick auf die Bande, die ihn fesselten. Inzwischen blätterte Meister Florian in der gegen Quasimodo

- gab, so hielten die einen dies für tiefe Gelehr samkeit, die anderen für Dummheit. Meister Florian gab sich so viele Mühe, seine Taubheit zu verhehlen, daß es ihm meistens gelang. Nachdem er nun Quasimodos Sache wohl auf gefaßt und sich einverleibt hatte, bog er das Haupt rückwärts und schloß die Augen zur Hälfte, um sich ein majestätisches und unparteiisches Ansehen zu gebeu, so daß er jetzt sowohl blind als taub war, ohne welche doppelte Bedingung es keinen vollkommenen Richter gibt

, so heftig, so soll, daß es selbst den beiden Tauben nicht entgehen konnte. Quasimodo zuckte die Achseln und blickte verachtungsvoll um sich. Meister Florian, gleich ihm verwundert, bildete sich ein, daß irgendeine unehrerbietige Antwort des An-

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 20.06.1934
Umfang: 8
sich um einen in den Fünfzigerjahren stehenden Mann. In seiner Tasche befand sich ein kleiner Betrag ausländischen Geldes. Flix zieht einen Stuhl an das Bett und denkt nach. Sein Monokel funkelt mondän, was sich angesichts dieses so un erwartet hingerafsten Professors seltsam genug ausnimmt. Dann stützt Flix das Kmn in die Hand und sieht wie ein ma gerer, sehr weiser Marabu aus. Die Sache mit Wunderlich ist weder ihm noch Florian koscher. Herzschlag? Hm. „Dem sein Herz war prima", sagte Flix jäh durch die Stille. „Lues

und Adernverkalkung kommen auch nicht in Frage. Florian, da ist eine Schweinerei im Bunde." Flix liebt zuweilen so starke Ausdrücke. „Wollen mal nach- ^suchen." Er beriecht den Mund des Toten, untersucht die Hände, die evbrochene Magenflüssigkeit. Nichts. Schließlich wandert er wie ein Detektiv durch das Zimmer. Nachttisch, Schubladen, Kleiderschrank — nichts. Plötzlich schleicht ein überraschter Pfiff über Flixens Zähne. Hinter der Dampf. Heizungsschlange liegen angekohlte Papierfetzen, Ueber- 'bleibsel

seines Aerztemantels verschwinden und stöbert weiter. Auf der Tischdecke liegt ein ziegelrotes Allerweltskuvert. Als Flix es aufmacht, fallen sieben Hundertmarkscheine heraus und ein ' kleiner Zettel." „600 Mark sind für das Begräbnis — 200 für den Pfle ger Florian. Ich mache Schluß, weil ich es satt habe! Gott- fried Wunderlich." „Hat man so etwas schon gehört?" sagt Flix und schielt den verdutzten Florian von der Seite her an. „Ich habe keine Ahnung", verteidigt sich der und reibt über seine Stirn

. „Meine nur, meine nur! Verbrennt erst sein Vermögen, dann futtert er geklautes Morphium und schreibt: Habe es satt. Merkwürdiger Mensch! Wenn sich alle davonmachen wollten, die es satt haben! Seine Krankheit war übrigens gar nicht so schlimm, kein Krebs, nicht mal Ulkus, nur so nervöse Beschwerden. Holen Sie mal Doktor Schneider, Florian." Während Florian abgeht, denkt er: Lieber Flix, du hast ja keine Ahnung, was mit dem armen Teufel eigentlich los war. Der hat sein Morphium aus ganz anderen Gründen genommen, nicht bloß

wegen des bißchen Magens. Kurze Zeit darnach kommt er mit dem Assistenzarzt zu rück, den er mitten aus einer interessanten Blutunter suchung gerissen hat. Dr. Schneider hat weiße Ohren und ein unglückliches Gesicht. Florian hat ihm nämlich unter wegs erzählt, daß Wunderlich tot ist und daß er Wunderlich gestern aus der Anstaltsapotheke kommen sah. Ob Doktor Schneider dem Professor zu dieser Zeit etwa ein Medika ment ausgehändigt habe? Doktor Schneider hat nichts her gegeben, nicht das mindeste

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.06.1934
Umfang: 8
eine Steigerung um 70.000 Kilogramm bedeutet. Der arme Sünder Florian Ein Roman des Lebens. Von Walter Kloepffer Copyright by Wilhelm Goldmarm. Verlag Leipzig, durch Dr. Prager. Pressedienst, Wien 16 Er ist nunmehr acht Tage hier, und alle sind mit ihm zufrieden. Es kann keine Rede mehr davon sein, daß man ihn fortschickt. Die Exzellenz hat ihm sogar einen abge legten und noch ganz guten Anzug geschenkt. Mal Nach denken: Also da ist zuerst der Chef, Geheimrat Gottesauge. Alter Mann, frofchgesichtig, selten

zu sehen, weil die ärzt liche Leitung Doktor Flix hat. Der Chef besorgt das Ge schäftliche, das Finanzielle. Außerdem treibt er sich in sei nen freien Stunden in den Gewächshäusern herum und macht dem Gärtner das Leben sauer, weil er ihm in die 'Gurken- und Erdbeerzucht hineinredet. Weiter ist da dieser Flix. Wir kennen ihn bereits. Ein Mensch, aus dem Florian nicht ganz klug wird. Eine Mischung von Voltaire und Gentleman. Vor seinem Spott ist niemand sicher. Er hat eine Art, den Leuten die Wahr heit

zu sagen, gegen die man nicht aufkommt. Er ist Ket tenraucher. brennt nächtelang das Licht und wird von man chen Damen als Lebemann taxiert, obwohl ihm nichts Po sitives nachzuweisen ist. Florian mag ihn gut leiden. Außerdem ist er ein fabelhafter Diagnostiker. Doktor Schneider, der Assistent, ist zuverlässig, heiter und ein starker Esser. Bei den Herren ist er wegen seiner Fertigkeit im Kartenspielen, bei den Damen als Arrangeur amüsanter Gesellschaftsspiele geschätzt. Die paar Patienten, die Florians

und hängt seine Anzüge allabendlich über einen Klei derbügel. Nimmt das Personal nur bedingt zur Kenntnis und pflegt sich bei der Exzellenz anzuschustern. Florian hat ihn über alle Maßen dick und gönnt ihm feine fünf Kinder von ganzem Herzen. Desgleichen die beginnende Arteriosklerose. Denn Florian ist eben auch nur ein Mensch, ein schwacher Mensch sogar, und kein Heiliger. Bleibt zu guter Letzt noch der Mathematiklehrer Wun derlich. Florian fühlt für diesen Herrn, der Jägerhemden und Röllchen trägt

, eine stille und unklare Zuneigung. Vielleicht ist es gerade das Ungeschickte und Aengstliche, das Sanfte und wie an die Wand Gedrückte, das Florian für ihn einnimmt. Es ist etwas Verschrumpeltes, Verschüch tertes um diesen Herrn Wunderlich, dessen Augen imitier um Entschuldigung zu bitten scheinen, daß er überhaupt ge boren ist. Er scheint es auf der Lunge oder am Herzen zu haben. Er sitzt zuweilen mit gesenktem Kopf auf irgend einer Bank und hat ein Buch in der Hand, ohne darin zu lesen. Die Suwarin geht

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 18
Datum: 16.06.1900
Umfang: 18
u. s w. der \ Wunden, obwohl bei vollem Bewußtsein, mit keiner \ Wimper zuckte. Levensüöerdrüsstg. Infolge eines häuslichen s Zwistes hat sich dieser Tage eine junge Frau aus ; Torbole mit ihrem zweijährigen Söhnchen in den j G«rdasee gestürzt. Zwei herbeigeeilten Männern ! gelang es jedoch, die Frau und das Kind noch ! lebend aus dem Wasser zu ziehen; die Geretteten be- ; finden sich völlig wohl. JkuchLversuch und Hestandniß. Am 6. d. ver- ; suchte der des Doppelmordes zu Rovereto verdächtige Florian

hatten recht, wenn sie mich, die arme Magd, net zur Schwiegertochter haben wollten. Daß i das net glei gemerkt Hab'! Daderdrum haben sie mi doch fortgeschickt! Unsre Lieb' is ihnen ver- rathen worden. Es is schon besser, Florian, du nimmst dir eine reiche Frau und vergißt die arme Zenzl. Es soll den Kindern Segen bringen, wenn sie die Wünsche der Eltern achten!" „Zenzl, dös kann net dein Ernst sein! rief Flo rian. „Arm, wie du bist, will i di haben, wenn du nur zu mir hältst! I mag

mehr gern!" Tieftraung hatte Florian diese Worte gesagt. Traudl, die lm Hintergründe des Zimmers dem Gespräch gelauscht hatte, winkte ihm. jetzt das kranke Mädchen nicht länger zu drängen. „Geht jetzt, Bauer, und kommt vorderhand net wieder. Ihr habt euch ja jetzt ausgesprochen. I versprech' Euch, wenn sie erst ganz gesund is, soll sie net eher fortgehen, bis sie noch 'mal mit Euch geredet hat." „I glaub'," sagte Florian draußen, „i Hab' ihr Herz für immer verloren!" Unter Traudl's guter Pflege

gegen ihre Wohlthäterin wollte die Zenzl nicht erscheinen. „Gebt!" sagte sie mit einem tiefen Seufzer und machte sich auf den Weg. „Wart' nur ihr Protzen " murmelte die Alte, als das Mädchen aus der Thür war, hinter ihr her- schauend, „i will euch helfen, daß euch darüber Hören und Sehen vergehen soll!" Der Durnerbauer und seine Alte druselten Nach mittags ein bischen im Sorgcnftuhl und auf der Bank, während Florian am Fenster saß und Fliegen fing. Da kam die Magd und sagte: „Draußen steht die Zenzl mit einem Brief

." Die beiden Alten warfen sich verlegene Blicke zu. Zenzl trat mit einem „Grüß' Gott" in die Stube. Florian wollte ihr entgegenstürzen; aber er be sann sich und blieb fitzen. Zenzl wollte ja nichts mehr von ihm wissen; er hatte also kein Recht mehr an sie. (Schluß folgt.) — Explosion. Man meldet aus New-Aork vom 9. Juni. Eine furchtbare Explosion fand in den Gruben von Gloucester statt. 230 Arbeiter wurden verschüttet. 175 derselben konnten gerettet werden. — Zehn Personen ertrunken. Man meldet

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 20
Datum: 01.04.1906
Umfang: 20
Sahvg. XIV. „Gjvoler Volksboke.^ Seile A. mählich wieder bemerkbar. Die Nachbarn staunten geradezu, wie der Florian in so kürzer Zeit eine derartige Umwandlung zustande gebracht hatte. — Auch Urschel, die Bäuerin, wurde von der Ordnungsmacherei fortgerissen. Sie hatte einen ge waltigen Respekt, ja eine gewisse Furcht vor dem Florian und darum nahm sie sich beim Kochen nach Kräften zusammen, die Kost wurde besser und die Bäurin gewöhnte sich auch daran, die Mahlzeiten genau auf die Minute

einzuhalten. Es wurde auch wieder fleißig gebetet am Morgen und abends, die Haus türe war in der Nacht gesperrt und niemand durfte außen herumzigeunern, das Fluchen und die bösen Reden wurden voll ständig abgebracht, man sah die Erstfelderifchen — Bäuerin, Kinder und Dienstboten — auch wieder häufig in der Kirche bei den Sakramenten. So kam der Winter und Neujahr, dann Lichtmessen. Obwohl der Florian dem Stradegger vor sieben Monaten erklärt hatte, länger als ein halbes Jahr in keinem Falle beim

Erstfelder zu bleiben, so traf er doch jetzt keine Anstalt zum Wandern. Im Gegenteil, er trug sich dem Stradegger herwärts an, die Wirtschaft beim Erstfelder noch weiter zu führen. — Die Erfolge, die er in der kurzen Zeit als Meisterknecht errungen, machten ihm große Freude und stachelten seinen Ehrgeiz, den abgewirtschafteten Hof wieder ganz in die Höhe 'zu bringen und ihn zu einem größeren Glänze zu erheben, als er jemals besessen. — Einigermaßen beeinflußt wurde der Florian auch durch den hohen Lohn

und Angelegenheiten, gab ihm gute Ratschläge — und oft, wenn er fortging, steckte sie ihm einen Leckerbissen oder ein neues Kleidungsstück oder sonst ein Geschenk zu und ließ ihn gar nicht zu Worte kommen, wenn er danken wollte. — An die gute alte Frau dachte der Florian nebst dem Mariele am öftesten und er betete jeden Tag zu Gott, daß er das Mütterchen recht lange erhalte; er sinnierte auch viel, wie er der Mariann' einmal eine rechte Freude machen könne. Beim Erstfelder waren zu Lichtmessen die meisten alten

Dienstboten fortgezogen und hatten neuen, tüchtigen Kräften Platz gemacht. Der Florian schaute jetzt mit Freude und Hoffnung dem neuen Arbeitsjahr entgegen.. Doch bevor die Acker- und Saatarbeit begann, sollte ihn ein unerwarteter Schlag treffen. Ueberhaupt das neue Jahr hatte wenig Glück für den Florian in seinem Schöße; es sollte zum traurigsten seines ganzen Lebens werden. Zu Anfang des Monats April mußte der Florian wieder zu der Waffenübung einrücken. Früheremale hatte ihn dies nicht besonders

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 18
Datum: 16.06.1900
Umfang: 18
gebrochen hat sich am 11. Juni Nachmittags Michael Bacher, 56 Jahre alt, Witwer, Pächter des Putzer-Anwesens am Krancbittberge. Er fiel beim Heuarbeiten in der Nähe des Noth- der Durnerbäuerin selbst. Sie hat gestohlen, drum haben sie sie fortgejagt!" „Is möglich?" rief die andere. „Und schaut immer aus, als ob's kein Brünnlein trüben könnt', die Zenzl! und erschien alleweil so treuherzig und so hübsch —" „Ja, die nette Fratzen thut's net, wenn die Bravheit fehlt," versetzte Vevi scharf. Florian

, Pflichtvergessenheit, als man sic ablohnte; sie wußte nichts weiter. O, wer ihr dock hätte sagen können, was sie eigentlich gethan haben sollte! Ader sie war entschlossen; ihren Florian wollte sie Wiedersehen, sich Trost bei ihm holen und ihm sagen, daß sie nichts gethan habe, wodurch sie ihm umwerth wurde. An der Hinterseite des Gartens, wo sie sich oft trafen, erwartete sie ihn, Sie brauchte nicht lange zu stehen; da kam er. Thränen entrollten ihren Augen. Hatte doch ihre Godl gesagt: „So was muß man gelassen

wankte eine ! bleiche Gestalt und wankte ihr in dre Arme. Kopfschüttelnd legte Traudl die Ohnmächtige zu j Bette „Armes Würmel, haben'« dir so arg mitgespielt!" i entfuhr es ihr grollend. Einige Wochen später traf Hexentraudl beim j Wasserholen den Florian am Brunnen. Sie warf - ihm e nen stechenden Blick zu, als er sie grüßte, j Er sah aus, als habe er eine schwere Krankheit über- ! standen „Weißt, Florian," begann sie, „daß Zenzl seit > drei Wochen schwer krank bei mir liegt?" Florian zuckte

, daß 's nix Unwürdiges gemacht hätt'! Glaubst Du, wenn eins auf'm Todtenbett liegt, lüg:'s?" Florian kraute sich hinterm Ohr. „I glaub', die Zenzl hat nicht recht verstanden, was i ihr g'sagt Hab'," meinte er. „I hoff's, daß ihr der Schmerz erspart geblieben is," versetzte ihm Traudl. „Schlimm genug is," wenn einen der Liebste ein verächtlich Ding nennt. Nu sag' amal ehrlich, von wem hast denn das Ge tratsch, daß die Zenzl was gestohlen hat?" Kleinlaut kam's über des Burschen Lippen: „Die Vevi hat's

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Tiroler Grenzbote
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Seite 8 von 10
Datum: 23.12.1942
Umfang: 10
noch sehr viel von Mister John, und dann war es mit einem Male wieder so wie früher. Sie saßen Hand in Hand auf der Ottomane und machten Pläne. Das Häusel sollte verputzt werden, der Schreiner mußte die Fenster- und Türstöcke machen, der Glaser würde wohl bis zum ersten Schnee mit dem Einglasen fertig werden, und vielleicht konnte man auch die Fußböden dielen lassen. Nein, zuerst mußte natürlich der Installateur mit seiner Arbeit beginnen. Florian holte den Bauplan und den Kostenvoranschlag herbei, und dann saßen

sie, die Köpfe über die Zahlen kolonnen geneigt, und rechneten. Zwischendurch küßten sie sich. „Was Hab' ich gesagt, Dirndl", lachte Florian, „ich schaff's auch allein." Fast war er wieder der frohe, unbekümmerte Bub von ehemals, und Lenis Zärtlichkeit war grenzenlos. Sie küßte Florians Augen und seinen Mund, der heute wieder ganz weich und sehr liebebedürftig war. und dann sagte sie mit einem Male: „Weißt du noch, -zvie das war. als ich zum erstenmal in dein Atelier kam und du uns einen Tee machtest

?" Florian sprang sogleich auf, zündete die Gasflamme an und stellte den Wasserkessel auf den Kocher. Dann deckte er den Tisch, schob ihn an die Ottomane, und während er hin und her lief, dieses und jenes holte und herbeitrug, warf er Leni zärtliche und bewundernde Blicke zu. genau so wie damals. M Fahre Mittenwaldbahn Ein Meisterwerk des Gebirgsbahnbaues Schon gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde die Notwendigkeit einer kürzeren Verbindung des Landes Tirol nach dem Norden immer dringender

hatte. * Was hatte sich Alois Reitmaier eigentlich von Florian Cajetan gedacht? Er hatte erwartet, einem noch nicht ganz ausgewachsenen Mann zu begegnen, einem Kunstjünger, lang, schlacksig und mit wilder Mähne. Er hatte sich darauf gefaßt gemacht, ein Dachbodenatelier vorzufinden. Statt der Möbel rohe Kisten, statt des Bettes einen Strohsack und in der Ecke einen prasselnden Kanonenofen. Auch schien es ihm durchaus möglich, daß man vor lauter Bildern den Maler selbst nicht gleich entdecken, daß er hinter einer Staffelet

war verwirrt. Das Atelier, das er betrat, sah so urgemütlich und aufgeräumt aus, daß man gleich Lust bekam, die vom Treppensteigen müden Glieder in —. dem bequemen, alten Ohrenstuhl auszustrecken und aus- p zurasten. Und weih der Deifi ... der junge Mensch gefiel ihm. y War er auch an die richtige Adresse geraten? „Sie sind doch der Kunstmaler Cajetan, gell?" fragte er zögernd. „Jawohl, der bin ich." Florian nötigte seinen Gast in den schönen, alten Stuhl- Drolliger Kunde, dachte er. Kommt angeschnauft

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 19.05.1899
Umfang: 12
einen Antrag, Morandis Mittel gegen die Seuche erproben zu lassen u. im nächsten Landtag hierüber Bericht zu erstatten. Abg. Foidl betont, es möge die Bestimmung getroffen werden, daß nicht ganze Bezirke, sondern nur die von der Seuche betroffenen Höfe abgesperrt werden sollen. Das Ab sperren ganzer Gemeinden und Bezirke werde von der Be völkerung als große Last empfunden. gelobten Landfriedens einen wahrhaft traurigen Markstein. Unter den Räthen des Kaisers befand sich auch Florian v. Waldaus. Im Juli

Jn- dultes ein offenes Schreiben an alle Dompröpste, Dekane, Capitel, Äbte, Äbtissinen, Guardiane, Prioren und Pfarrer in Köln erlassen, in dem er sie aufforderte dem kais. Gesand ten, Florian von Waldaus, aus ihrem Reliquienschatze mitzu- theilen, was denn auch allerseits reichlich geschehen. Der Abg. Trogmann weist aus mehrere Härten des Ge setzes hin, von welchen sein Bezirk im Vorjahre betroffen wurde. Sodann ergreift der Herr Statthalter das Wort zu längeren Ausführungen, welche geeignet erscheinen

in längerer Aus führung einen von ihm gestellten Antrag, der Landesausschuß Magistrat der Stadt gab ihm zwei gelehrte Männer, die Doktoren Peter Kinecker und Johann Vossart, an die Seite die ihm bei Erhebung der hl. Reliquien an die Hand gehen mußten. So hat denn Florian v. Waldaus in Köln allein nicht weniger als 2000 Reliquien gesammelt, die er alsbald nach Tirol sandte, wo sie seine Gemahlin in Rettenberg (darüber noch später) als freundlichen Gruß ihres in der Ferne weilenden Mannes in Empfang nahm

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1942
Umfang: 8
... Ein heiterer Künstlerroman von Else Jung-Lindemann Urheber Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag. Königsbriidf CBez. Dresden) 45 ] „Ach wo! ... Wir sind nur in eine Schwierigkeit geraten, die wir halt beheben müssen. So schwer wird das auch nicht sein, denn eine erste Hypothek bekommt jeder auf sein Haus. Aber du mußt wieder arbeiten, Flori, darfst jetzt an nichts anderes denken als an deine Arbeit." Florian nickte. Er hatte in den beiden letzten Monaten wenig getan und war ganz zerknirscht, weil er gelebt

hatte wie ein großer Herr, der sich ei" Haus baute und keine anderen Gedanken und Sorgen haben zu müssen glaubte. Sehr weit war er nicht damit gekommen. Leichtsinn und Großspurigkeit hatten sich gerächt, und der große Herr saß auf dem Trocknen Als Florian sich so bitter anklagte, lachte Leni. „Auf dem Trocknen? ... Du irrst, mein Lieber, rings herum ist nichts als Wasser. Mach' unser Schifflein wieder flott und fahr' ans Ufer. Wir wollen einen Schoppen Wein trinken. Wein frischt die matten Lebensgeister

auf und gibt gute Gedanken." Sie tranken ihren Schoppen Wein. Sie wurden lustig und schöpften Mut. Bei Mondschein wanderten sie zur Stadt zurück, und als sie vor Lenis Haus standen, schlug eine Turm uhr Mitternacht. „O mei, o mei ... was für 'n unsolides Mädchen", kicherte Leni, reckte sich auf die Fußspitzen und küßte Florian rasch auf den Mund. Als sie die drei Treppen zur Wohnung ihrer Wirtin hinaufstieg, war alle Fröhlichkeit aus ihren Augen ver schwunden. Die Sorgen

, als sie auf dem Bettrand saß und sich langsam auskleidete. Wenn Kinder in Not gerieten, erinnerten sie sich leichter daran, daß ihnen noch ein Vater oder eine Mutter lebte, an die sie sich um Hilfe wenden durften und wohl selten eine Fehlbitte tun würden. Leni selbst war nicht in Not, aber Florian war es, und weil sie zu ihm gehörte, war seine Not auch die ihre. Wenn sie den Vater herzlich um Hilfe bat, ob er ihr dann wohl helfen würde? Es war ein harter Gang, aber um Florians willen wollte sie ihn gehen

, und zuweilen ertappte er sich darauf, daß er weicheren und nachgiebigeren Herzens an feine Älteste dachte. War er nicht doch zu hart gewesen? Hätte er sich nicht erst einmal überzeugen sollen, was das für ein Mensch war, dem Leni ihr Herz geschenkt hatte und von dem sie sich nicht trennen lassen wollte? Alois Reitmaier war. von zwiespältigen Gefühlen und von Selbstvorwürfen gequält, eines Tages in die Lettnersche Kunsthandlung gegangen und hatte sich Bilder von Florian Casetan zeigen lassen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 18.07.1916
Umfang: 4
weniger. Mer es werden andere gleich hoffnungsvolle Mge Männer diese Lücke zu füllen suchen. Unvollständig wäre das Bild des idealen Florian, würde man seine jugendliche Fröh lichkeit im Kreise seiner Freunde unerwähnt lassen. Der „Flor", so hieß er dann dort, war cm gern gesehener Gast, wo es munter und lustig herging. Ob er nun bei der „Harmonie" den Fidelbogen über die zweite Geige führte oder die Kegelkugel auf der Kegelbahn schob oder nach Erledigung der gestrengen Ratszeit vor dem Kruge

in Ehren" war bewußt oder un- oewußt der Maßstab und Zeitmesser seiner vielen frohen Stunden in Freundesgesellschaft. Da rief der Kaiser. Wie, Herr Florian ein gen des Geburtsjahrganges 1897 einberufen wer den, und zwar: die bis einschließlich 22. Juli 1916 Gemusterten für den 1. August; die nach dem 22. Juli 1916 Gemusterten für den 16. A u g u st 1916. Dazu wird noch amtlich erklärt: Auch in Ungarn wird ein großer Tekl der bei den neuerlichen Musterungen geeignet befundenen Landsturmpflichtigen

auf den Auferstehungsmorgen. M. Der Grödner Bildhauer Alois Pescoller als Held gefallen. Am 8. Juli ist auf dem südwestl. Kriegs schauplätze der Stabsoberjäger d. R. Alois P e s- c 0 l l e r, von einer feindlichen Granate getroffen, den Tod fürs Vaterland gestorben. Herr Pes coller stand im 44. Lebensjahre; er hinterläßt eine trauernde Witwe und viet unmündige Kinder. Er war von Abtei in Enneberg gebürtig und erlernte Krieger? Er, der keiner Fliege, geschweige einem Menschen wehtun konnte? Und doch, Florian war Soldat

schmelzen zusammen in oas Weiß-Rot echten Tirolertums. Lebe wohl, teurer Freund, auf Wiedersehen! Dem jungen Lienzer Helden Florian Unter reiner. Kein Ehrenzeichen, Keinen Stern am Kragen, Hast du zur stolzen Schau ans Licht getragen; Ans Licht der Welt! Deine stille Treu' Konnte nicht auf Erden, Dem Verdienste wert, gelohnet werden; Rühmloser Held! Doch die Heimat dein, Wird es nie vergessen, Wie du der besten einer bist gewesen; Der Beste fällt! Tirolergrüße lieber alle Berge, Wo dich Gott gerufen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 07.09.1928
Umfang: 16
Prägraten. Florian Köll, Matrei. Franz Wur zacher, Prägraten. Josef Steiner, Prägraren. Jose- Trost, Matrei. Andrä Dergeiner, St. Johann. Bartl Jslitzer, Prägraien. Alfons Wibmer, Matrei Gedenkscheibe (Esten): David Schneeberger, Matrei. Andrä Bergeiner, St. Johann. Josef Trost, Matrei. Tobias Trofi Matrei. Johann Berger, Prägraten. Jakob Wurza. cher, Prägraten. Josef Trost, Matrei (Freischütz), Florian Köll, Matrei (Freischutz). Johann Steiner, Prägraten. Tobias Trost, Matrei (Freischütz). Karl Winkler

, Prägraten. Alfons Wibmer, Matrei. Alois Fuetsch, Prägraten Josef Leitner, Birgen. Emanuel Bstieler, Prägraten. Prämie für die meisten Schuheinlagen: Alois Fuetsch, Prägraien. Bart! Jslitzer, Prägra« ten. Josef Steiner. Prägraten. Franz Wurzacher, Prägraten. Josef Trost, Matrei. Alfons Wibmer. Matrei. 5er Serie: Andrä Bergeiner. Alois Wurzacher. David Schnee. berger, Matrei. Franz Wurzacher, Prägraten Mich! Egger, Matrei. Tobias Trost. Matrei. Josef Trost, Matrei. Alfons Wibmer, Matrei. Florian Köll

, Ma trei. Josef Steiner. Prägraien. Alois Fuetsch. Prä. graten. Bartl Jslitzer, Prägraten. Jakob Wurzacher, Prägraten. Alfons Bstieler, Prägraten. Johann Stei« ner, Prägraten. 15er Serie: Andrä Bergeiner, St. Johann. David Schneeber- ger, Matrei. Alois Wurzacher, Prägraten. Josef Trost, Matrei. Franz Wurzacher, Prägraien. Tobias Trost, Matrei. Alfons Wibmer, Matrei. Bartl Jslit« zer, Prägraten. Florian Köll, Matrei. Alfons Bstie- ler, Prägraien. Josef Steiner, Prägraien. Alois Fuetsch, Prägraten

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