» kl. Wolken Wolken kl. Wolken Vetter Wolken heiter L i u r. t e r ci t (Fortsetzung.) Wir geben aus des Verfassers Büchlein zwei'Abschnitte, die Wanderung über den Oetzthaler Ferner in kräftigen wahren Zügen geschildert, wie Jeder zugeben wird, der selbst Gletscher- lvanderungen gemacht hat; und eine Parallele zwischen der Schweiz und Tirol in landschaftlich pittoresker Beziehung. Es dürfte interessant seyn, einen so feinen und liebevollen Kenner landschaftlicher Schönheiten, wie sich Hr. Wenzel
allenthalben zeigt? auch über dieser oft angeregten und so verschieden bespro- chenen Frage zu hören. Der Oetzthaler Ferner. Um 3Uhr Früh traten wir unsere Wanderung von Ober- gurgl aus an. Der Mond stand hell und glänzend am dun keln Nachthimmel , und die weißen, hellbeschienenen Schnee berge gaben im Gegensatze zu den schwarzen, riesenhaften Fel senmassen, an denen die Gewässer wie lebendige Geister der Nacht silbern herab schwebten, ein wunderbares Bild. Gegen Osten hin zogen einzelne schwarze Wolken
des Himmels. Nach kurzer Ausruhe betraten wir den Ferner. Hier ist die Gefahr nicht so sichtbar, aber vielleicht dringender. Man wandelt anscheinend aus einem ganz festen Felde von Eis, welches sich schräg in die Höhe zieht. Plötzlich aber sieht mau den Boden von nngehe,wen grünschimmernden, oft an 50 Klaftern liefen Spalten und Miisren durchzogen, welche man vorsichtig umgehen muß. Blickt mau rechrs'hin nach oben, so sieht man das ganze machtige Eisfeld, erst eben, dann in gewellter Form, dank
in Terrassen, endlich in unge heuren Eisthürmen und zackigen Gipfeln aufsteigen, und sich am Horlzynte verlieren. Indessen war die erste Stunde, wäh rend welcher wir langsam über das Eis hinzogen, gegen die vorhergehende Wanderung ein Spaziergang zu nennen. Eine Schafheerde von vielleicht 10YV Schafen, welche zwei Tage vorher über den Ferner denselben Weg getrieben worden war, hatte eine feste Bahn durch den Schnee bezeichnet, der wir, um alle Klüfte zu vermeiden, nur zu folgen brauchten. Auf diese Art
gelagerten Schneegipfel heute mit einem bleichen Gelb färbten- Nach etwa Drei viertel Stunden warfen wir einen Blick hinter uns, und erblickten in einer Seitenfchlücht, in welche sich der kleine Oetzthaler Ferner hinab senkt, etwa eine halbe Stunde unter uns, zwischen den beiden Gletschern eingeklemmt, den Obergurgler See. Dieser merk würdige See beginnt um Michaelis sich mit Wasser zu füllen, und das aus den Gletschern abfließende Wasser sammelt sich in ihm so lange, bis eS entweder den nach unten