Kurzgefaßte Geschichte, Statistik und Topographie von Tirol
Diese Ferner oder Eisberge waren nicht immer in der nämlichen Gestalt nnd Form vorhanden. Sie ent gehen in der Zeit, und leiden mit der Zeit viele Verün- Zungen. Der Gnrglerstrner, zwischen dem Schwarz- ^krg und Rübelberg, auf welchem sich jetzt eine Eis decke besindet, war ernst eine fruchtbare Alpe, worauf Zahlreiche Heerden ihr köstliches Futter fanden. Oft werden diese Eisdecken so stark, daß man auf ihnen, wie auf'Brücken, von einer Bergspitze zur an dern gelangen kann. Ost spalten
sie sich aber auch, und öilden dann eine Menge pyramidenförmiger Waffen, von welchen-dke,schwächer« bey warmer Witterung sich losreißen, und in die Thäler stürzen, wo sie den Abstuß .der Bergbäche hindern, und neue Eismaffen bilden. Auf solche Weise entstand im Jahre 1771 der Rofnereis* stk. Dom Hochjoch ferner machten sich nämlich einige Eisblöcke los, stürzten ins Rofnerthak- und hemmten den Lauf des darin» befindlichen BergbacheS. Derselbe trat aus seinen Ufern, und bildete nach und nach auf Einer Flache von 12000
Schuhen fruchtbaren Bodens einen EiSsee, der noch vorhanden ist. Stürzen dergleichen Nslähnen oder Lawumen nur von Einem Ferner, so sind ihre Zerstörungen für die Thalbewohner so fürchter lich nicht, als wann sie von zwey entgegengesetzten Fers vern sich losreißen: Dann Haufen sich in dem Thale die Eismaffen d^rgestalten, daß Menschen und Vieh genö- lhiget sind, andere Wohnungen Zn suchen. Im verwi che ne n Jahrhunderte haben sich mehrere Eisstürze dieser Art im Gurglerthale ereignet. F Außer
