hat uns dein Brief erfreut!' So sprudelte es über des lebhaften jungen Mannes frische Lippen, während man einstieg. „Nun, und wie geht es Agnes?' war Wilhelms erste Frage. „Danke, vorzüglich. Wirst sie ja Sonntag sehen. Können jetzt ja nach Belieben hinüber gondeln zum alten Raubnest.' „Und Fritzchen?' Da errötete Ferdinand flüchtig und schaute hastig nach der Seite. „Danke, danke, auch wohl auf. Welche Menschenmenge doch hier immer in dieser Straße.' Wilhelm sah den Freund scharf an und sprach
ernst: „Tu er wähntest sie in deinen Briefen fast gar nicht. Der Schritt ist dir doch wohl nicht leid geworden?' „Aber, Gott bewahre,' erwiderte Ferdinand hastig, während sich seine Stirn umwölkte und die mit Ringen überreich ge schmückten schlanken Finger unruhig an einer Quaste des Wagens zerrten, als wollten sie dieselbe zerpflücken. „Fritzchen ist ein süßes Mädel. Aber du weißt ja, Freund, welch ein Abgrund erst noch zu überwinden ist.' >,Ach was, nur Courage!' Ferdinand schien
Bater förderte durch allzu reichliche Zuschüsse das schier fürstliche Leben seines verzogenen Sohnes nur zu sehr, so daß Ferdinand längst im Rufe eines argen Verschwenders und des leichtsinnigsten Leutnants im Regiment stand. Staunend sah der an spartanische Einfachheit gewöhnte Wilhelm dann jetzt all den Luxus und all die glänzende Eleganz, mit der sein Freund sich zu umgeben verstanden. Er dachte an das armselige Stübchen, das seine Wohnung sein würde. „Fein hier, was?' fragte Ferdinand lachend
, weißen Kuvert entnommen, der schien ihn sehr zu fesseln, denn er las lange daran, ging dann umher und studierte ihn aber mals. Wilhelm entging es nicht, daß dabei das vorhin so fidele Gesicht einen recht ernsten Ton angenommen und auffallend blaß geworden war. Ferdinand schien ganz vergessen zu haben, daß er nicht allein im Zimmer war. Als der Diener den Kopf durch die Tür steckte und sagte: „Serviert, Herr Leutnant!' erwiderte dieser barsch: „Gut, scher Er sich!' Dann, als käme er allmählich
. Alle meine Bitten und Erklärungen vermochten ihn nicht zu beruhigen. Er ist der festen Uberzeugung, daß Du, mein teurer Ferdinand, nur ein ruchloses Spiel mit mir treibst. Seine Meinung von Dir ist die denkbar schlechteste. Wie unglücklich ich jetzt bin, kannst Du dir vorstellen, Du mein höchstes Glück auf Erden. Wir werden uns lange Zeit nicht wiedersehen, denn schon morgen reise ich zu dem Onkel Professor, bei dem ich früher ein paar Jahre war. Die Trennung soll gewissermaßen ein Prüfstein unserer Liebe