25.003 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländische Bienenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABI/1932/01_02_1932/ALABI_1932_02_01_22_object_8411287.png
Seite 22 von 36
Datum: 01.02.1932
Umfang: 36
bildet ist, nahm ich sie in den Winter, ohne jeden Schutz, mit Aus nahme der Kissen, welche bei beiden Völkern am Fenster der letzten Wabe angeschoben wurden. Am Fensterrahmen hatte ich ein ein faches Thermometer angebracht, um die Temperaturunterschiede von außen und innen zu messen. Am kältesten Tage, den wir bis jetzt hatten, hatte es draußen 14 Grad unter Null und in der Lichtbeute hatte es — 8 Grad, also sechs Grad weniger. Gern hätte ich noch weiter die Temperatur abgelesen, aber das Fenster

war vereist auf der Schattenseite. Heuer werde ich auch auf der Seite, wo die Sonne hinscheint, ein Thermometer anbringen, damit ich sehe, wie hoch in den Winter- und Sommertagen dort die Temperatur sinkt und steigt. Interessant ist, im Winter zu beobachten, wie sich die Bienen traube erweitert oder zusammenzieht, je nach Temperatur. Ich hatte wohl gestaunt, als ich sah, daß beide Völker sich in den kalten Tagen auf sechs Waben zurückzogen. An kalten Tagen war das auf der Schattenseite gelegene Fenster

ganz vereist und vorne, wo die Sonne in die Bienenstube schien, kamen viele zum Fenster und freuten sich der warmen Sonne, um dann wieder (gegen Abend) sich zurückzu ziehen. Auf der Schattenseite ist alles ganz anders, alles scheint tot zu sein, so hängen sie an der Traube; hier sieht man nichts von den Flügelbewegungen, damit sie nicht erfrieren, wie es früher oft ge heißen hat. Der Totenfall ist bis heute (8. Jänner 1932) bei beiden Völkern zirka 30 Bienen. Stocknässe und schimmlige Waben kennt

, es war zuweit ober dem Fenster und Tausende von Bienen suchten vergebens am Fenster ins Freie zu gelangen. Es gibt noch andere Fehler, welche einer machen könnte.

2
Zeitungen & Zeitschriften
Oberinntaler Wochenpost
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073588-9/1930/25_07_1930/ZDB-3073588-9_1930_07_25_9_object_8220803.png
Seite 9 von 10
Datum: 25.07.1930
Umfang: 10
D. b. b» Mlm««« rs Srrlche». Bezugspreise: Virrtelj. 8 2.S0 halbjährig S - und ganzjährig 510 mit freier Zustellung ins Äaus. Nßonnements, Inferatenauf- Redaßtionsschluß: Mittwoch 3 Uhr nachmittags. Bezugspreis und Ankündi gungen find vorhinein zu bezahlen. : Inseratenteil: Spaltenbreite 90 mm, per mm 15 Groschen. Eingesendet: Spaltenbreite 90 mm, per mm 20 Grosch. Bei Wiederholungen von Ermäßigung. v)ren: Bis 10 000, 10 Schill SlSnde o hinaus sieht das Fenster? O, auf vieles da draußen

unter dem Lasten der immer gleichen Dachziegel. Auch auf die Straße hinab sieht das Fenster. Die Straße ist nicht allzu breit; aber sie ist lang und führt irgendwohin, irgendwo zu anderen Straßen. Das Fenster zeigt nur einen Ausschnitt der Straße: von einer Ecke zur andern. Vieler Menschen Schritte gehen über die Straße: von einer Ecke zur andern. Dann verschwinden sie, verklingen. Wohin? Die Schritte sind eilig, oder zögernd, langsam, als wollten sie ver- weilen. Manchmal auch bleiben sie stehen, treten

in die eine oder andre der vielen Türen und suchen dann die mancherlei Schicksale unter den Dächern. Es liegt etwas Ruheloses, Rastfremdes über der Straße mit den vielen Schritten. . .. Am Himmel ziehen des Abends die Sterne herauf: Fernenferne Welten, so bekannt und doch immer fern und voll tief Geheimem. Sie stehen scheinbar still im Viereck des Fensters. Nur wenn du genau und achtsam hinschaust, merkst du es: Auch sie wandeln . . . wohin? Wenn das Fenster nicht wäre, bliebe es dunkel in deiner Stube. Immerzu

dunkel und lichtlos. Durch das Fenster kommt das Licht zu dir und zeigt dir, was in deiner Stube ist . . . und die Dächer . . . und die Straße . . . und die Sterne. — — — Lauchstädter Festspiele ,-zo Im althistorischen Goethe-Theater in Bad Lauchstädt fanden kürzlich wieder Festaufführungen statt. Gegeben wurde „Stella" ein Schauspiel für Liebende, in fünf Akten von Goethe. Darsteller waren Kräfte des Staatlichen Theaters in Kassel unter Leitung der Intendanten Berg-Ehlert. Von links: Cäcilie (Hilde

Willer), Fernando (Karl Randt), Luzie (Tilde Maschat) (Phot, i Durch das Fenster ist die kleine Motte in die Stube gekommen. Einmal, als das Fenster auf war, ist sie irgendwie da hinein geraten. Vielleicht ist sie nach dem Schein deiner Lampe geflogen, weil sie meinte, der sei heller als die fernen Sterne hoch am hohen Himmel. Run ist sie gefangen in der Stube. Immer wieder läuft, eilt, klinrmt sie an der Fensterscheibe empor; immer wieder stößt sie oben an die dunkle Mauer und fällt herab

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländische Bienenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABI/1931/01_08_1931/ALABI_1931_08_01_8_object_8411125.png
Seite 8 von 24
Datum: 01.08.1931
Umfang: 24
, sondern bewahre sie samt dem Honigüberzug auf; das schützt gegen die Wachsmotte und lockt im nächsten Jahre die Bienen rasch in den oberen Stock. Die leeren Waben verwahre man in einem gutschließenden Kasten oder an einem recht zugigen Ort und schwefle sie öfters ein. Mer herrscht im Menrnstocke, die Königin oder die Arbeiterinnen? Eine interessante Beobachtung zu dieser Streitfrage. Als ich heuer am 14. Mai zur Morgenvisite mein Bienenhaus besuchte und beim Stock Nr. 8 (Tiroler Würfel) hinten beim Fenster

hineinschaute, sah ich einige Bienen in emsiger Arbeit beim Bau einer Weiselzelle auf der letzten Wabe an der dem Fenster zugekehrten Seite. Ich konnte daher durch das Fenster alles genau beobachten, was mit dieser Weiselzelle geschehen werde. Es ist leicht begreiflich, daß dieser Stock mein besonderes Interesse wachrief, da es wohl ganz selten vor kommt, daß auf der Fensterseite der letzten Wabe eine Weiselzelle ge baut wird. Ich schaute daher an diesem Tage immer wieder bei diesem Stock zum Fenster hinein

geschehen werde, sah ich wenigstens jede halbe Stunde nach und fand jedesmal die Bienen emstg am Bau derselben Weiterarbeiten. Als ich aber nachmittags um 3 Uhr wieder das Fenster öffnete» da sah ich gerade die Königin quer über die Wabe der Weisel zelle zuschreiten. Meine Neugierde wächst, ich frage mich, was wird die Königin jetzt machen? Will sie die Weiselzelle inspizieren oder

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBELA/1931/26_11_1931/OBELA_1931_11_26_11_object_7921049.png
Seite 11 von 12
Datum: 26.11.1931
Umfang: 12
habe? Da bei war es leicht begreiflich, daß Clara in dem obersten verwinkelten Stockwerk bald die Orien tierung verlor und sich nicht mehr zurechtfand. Auf gut Glück öffnete sie die nächste Tür. Sie führte in ein sehr kleines Gemach, dessen Fenster mit undurchsichtigen Vorhängen dicht verhängt waren. Clara trat an eines der Fenster heran, um es zu öffnen, und sich so zu orientieren, in welchem Teil des Schlosses sie sich befand und nach wel cher Richtung sie gehen mußte. In dem Moment aber, da sie das Fenster öffnete

, schrak sie entsetzt zusammen. Ein grauenhaft angstvoller Schrei aus Frauenmund schlug gellend an ihr Ohr, als schwebe ein Mensch in furchtbarster Gefahr. Unwillkür lich beugte sich Clara weit aus dem Fenster hin aus, in der Richtung, aus der der Schrei zu ihr gekommen war, ohne sich dabei bewußt zu werden, daß sie vielleicht eine Indiskredition beging. Nur das eine Gefühl beherrschte sie, als müßte sie einem Menschen zu Hilfe kommen, der in furchtbarer Not war. Als Clara sich auf die lauten Hilferufe

hin weit aus dem Fenster lehnte, konnte sie einen Teil des durch eine hohe Mauer abgeschlossenen Parkes überblicken. Und in diesem Teil des Parkes sah sie eine weißgekleide Frauengestalt wie in hellem Entsetzen über den Rasen und an der Mauer entlang fliehen. Mit ausgeftreckten Hän den tastete sie an der Mauer empor, als suche sie nach einem Ausweg. Clara stand wie erstarrt, denn plötzlich sah sie Doktor Neudeck und Samulah sich der Fliehen den nähern, die beim Anblick der beiden

noch einmal markerschütternd aufschrie und dann an der Mauer hilflos zusammenbrach. Aber im sel ben Augenblick hob sie Neudeck empor, nahm sie wie ein Kind auf die Arme, hielt sie fest an sich gedrückt und trug sie nach dem östlichen Turm bau davon. Das furchtbare Schreien der Aerm- ften erstarb in einem halblauten Wimmern. Clara schauerte zusammen und schloß mit be benden Händen das Fenster. Eine Weile stand sie wie gelähmt. Was war da unten geschehen? Hatte sie Einblick getan in das Geheimnis des östlichen Turmbaues

selbst hatte sie an das verhüllte Fenster geführt, damit sie in sein Ge heimnis eindringen und ihm helfen konnte. Was sie auch gesehen hatte, schuldig war er nicht. Und mit fliegendem Atem, ihn mit einem angstvoll flehenden Blick ansehend, sagte sie: „Ich wollte das Schloß verlassen, Herr Dok tor, weil ich — ich muß es Ihnen sagen — ich bin oben an ein Fenster getreten, weil ich die Richtung verloren hatte. Und um mich zu orien-

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBELA/1931/13_08_1931/OBELA_1931_08_13_2_object_7920862.png
Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1931
Umfang: 12
, Die Räume sind kalt, Ich sehe nicht mehr Deine Lichtgestalt. Die Blume weint Im Glaskristall, Keine Sonne scheint Allüberall. O hätt' ich Dich hier An meiner Seit'! O wärst Du bei mir Für alle Zeit! O komme zurück Und pflege den Strauß Und bring nur das Glück Ins leere Haus! E. vom Röckenhof. Thsophrastus bittet um Äuhe. Kennen Sie das schöne Liedl „Geh mach die Fenster! auf, i wart jcho jo lang drauf!“ Dieses Lied ist mir sehr an mein Herz gewachsen, denn Anno dazumal, als die Natur

und ich selbst noch grün waren, bin ich eines Nachts mit meiner Klam pfen unter der Leni ihr Fenster! gejchlichen und habe mich mit diesem Gsangl als Caruso etabliert. Die Leni hat auch das Fenster! aufgemacht und hat wie die Shakejpearejche Julia gerufen: „Wer grölt denn da fo graislich?" — „Dein Aomeo!" Hab ich geflötet. And weil ich fo jchön geflötet habe, hat sie mir dann die Flötentöne beigebracht. Neulich habe ich dieses Lied wieder einmal einer Dame als Ständchen gesungen, aber mit et was geändertem Text

, nämlich: „Geh mach dein Fenster! zu, und schweig du alte Kuh!" Näm lich in unserem Haus, da wohnt ein Fräulein, das übt bei offenem Fenster Klavier. Nach der Methode „Mancher lernt^s nie, und selbst dann unvollstän dig". Der felige Orpheus zähmte mit feinem Ge sang wilde Tiere, dieses Weib kann mit ihrer Mu sik das zahmste Tier wild machen. Leise spielen kann sie überhaupt nicht, — ich glaube, ihr Klim> Liebsrauentag! Liebsrauentag ! — And im Gelände Die Nebel hängen feucht und schwer. Es falten

auch noch die Ouvertüre zur „Stummen von Portici". Das ist die Oper, wo im letzten Akt der Vesuv speit. Ich kanrss ihm nachfühlen! Neuerdings hat sie sich als Äepertoirstück noch Lohengrins Lied „Nun sei bedankt, mein lieber Schwan" zugelegt, und jetzt verstehe ick/s erst rich tig, warum der Schwan kehrt macht und davon- jchwimmt. Im Winter isss ja noch einigermaßen auszu halten mit dieser Klaviersurie, aber sobald der Früh ling naht, sperrt diese Musiksadistin die Fenster beim Aeben aus, und das ist zum Pedal-Ausrau

- fen! And nicht nur sie, auch andere Hausinwohner sperren die Fenster aus, damit die gute Luft her einkann und die schrecklichsten Töne herauskönnen. „Stellen Sie Ihren Lautsprecher aus Simmer- stärke," mahnt allabendlich der Rundfunk. Mir ge genüber wohnt eine Partei, die stellt ihn bei offe nem Fenster aus Tausendmannstärke. Gestern habe ich aus diese Weise Webers bekanntes Wiegenlied genossen, — ich muß schon jagen, es ist eine Ge meinheit, ein Kind so anzubrüllen! Ich Hab auch gleich

6
Zeitungen & Zeitschriften
Industrie- und Handels-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/IHZ/1935/14_04_1935/IHZ_1935_04_14_8_object_5781799.png
Seite 8 von 10
Datum: 14.04.1935
Umfang: 10
zum Ausdruck. Glas türen und Balkontüren, Glaswände usw. werden wie die Normaltüren verrechnet. Jede Tiirseite voll gemessen und die Glasfläche zur Hälfte in Abzug gebracht. Für Glas türen mit Sprossenteilungen gelten für die Ginsteile die un ter Absatz Fenster angeführten Bestimmungen. Fenster. Einfache Fenster, das sind zwei Seitenflügel ohne Sprossen, und Oberlichte ohne Sprossen bis zu 2 Meter Höhe und einen Meter Breite, beiderseits gestrichen und einseitig voll gemessen. Stock und Fensterbrett

nach dem wahren Ausmaße. Normalfenster mit einer Scheibengrößc nicht unter 40 mal 50 = 0.20 m 1 werden in der Stocklichte gemessen und jede Seite mit 75 Prozent oder drei Viertel des Quadratausmaßes berechnet. Fensterfutter, Fenster bretter, Rolladenkasten, Fensterverkleidungen. Parapetts usw. abgewickelt, werden gesondert gemessen und dazu ge rechnet. Oberlichtöffner werden per Stück separat berechnet. Fenster mit Sprossenteilung nicht unter 18 mal 30 Zentimeter werden in der Stocklichte gemessen

und jede Seite in ihrem Quadratausmaße voll berechnet. Der Stock usw. wird bei Normalfenstern dazu gerechnet. Fenster mit Sprossenteilung und Scheibengröße unter den oben ange führten Maßen werden in der Stocklichte gemessen. Jede Seite l'Amal des Quadratausmaßes berechnet. Kleine Fenster unter einem Quadratmeter in der Stock lichte gemessen erhalten zu obigen Bestimmungen einen Zuschlag von 50 Prozent. Schaufenster ohne Sprossen bis zu 5 in’ werden jede Seite zur Hälfte verrechnet (50 Pro zent

). Solche über 5 m* werden mit ’A oder 25 Prozent jede Seite verrechnet. Fenster, die nur von einer Seite gestrichen werden, mit einem Zuschlag von 'A Seite oder 25 Prozent verrechnet. Läden und Jalousien. Für gerippte Läden mit Liehtscblitzen und Jalousien, beiderseits gestrichen, wird eine Fläche 8mal gerechnet. Rolläden aus Holz, beiderseits gestrichen, wird eine Flüche .2 Mi mal gerechnet. Ausstellungsvorrichtungen werden per Stück berechnet. G. Marcbio. Kleid erlernen 1935. Wir gehen aufs neue einem Jeinc- nen" Sommer entgegen. Ja, sogar

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1937/05_11_1937/TIRVO_1937_11_05_6_object_7672873.png
Seite 6 von 8
Datum: 05.11.1937
Umfang: 8
Kenntnis, daß diese alle 14 Tage nach Innsbruck kam und jedes Mal 400 bis 500 !Stück „Oesterr-eichischer Beobachter" mitbr-achte. Als Mittelsperson wurde der i-m Fahre 1894 -in Jnnsbrrrck gebor. und dorthin zuständige Fahrdienstleiter Tag — Abend — Nacht — Morgen — Tag — und so fort — wie lange noch? An einem Vormittag hatte Frau Hobermann ihren Schützling mit kräftigen -Armen in den Rollstuhl gehoben — ihn zum Fenster gebracht, ihm einige Zeitungen gereicht und war dann zum Markt gegangen

. Am gegenüberliegenden Fenster wehte ein Vorhang. An diesem Fenster faß eine junge Frau und griff mit spie lenden Fingern in die Falten des Vorhanges. Heinrich Ellner beschlich ein eigenes Gefühl, als sein Mick länger an dem weichen Rund des Mädchengesichtes verweilte. Dunkel rahmte das Haar die Stirn. Zart war das Beugen ihres Armes. Wenn auch das Fenster sehr nahe war, -ließ sich doch die Farbe ihrer Augen nicht erkennen. Daß ihr Mund klein und rosig sei, glaubte Heinrich Ellner zu erfühlen. Ob sie wohl

einmal hersah zu ihm? „Ein Bild in einem Rahmen", dachte er. Er versuchte zu lesen, -mußte aber immer wieder 51 t jenem Fenster am andern Ufer der Straße 1 -ehen. -Er wollte erraten, wie sein Gegenüber wohl heißen möge. Dann war er betrübt, weil das Mädchen zurück ins Zimmer getreten war. Er sah es an diesem Tage nicht mehr. Heinrich Ellner träumte von der Unbekannten und fragte sich, ob -es ihm mehr sei als Spielerei, auf sie zu warten und in 'Gedanken- mit ihr zu sprechen. 'Dann nannte

er sie Gv-a — und war überzeugt, daß nur dies ihr Name sein könne. Oesters hatte er geglaubt, jetzt müsse sie ihn ansehen und ein kleines Lächeln für ihn übrig haben. Er kämmte sich sorgfältiger und schob, ehe er aus dem Fenster sah, die Krcnvatte zurecht, die zu tragen er früher wochenlang vermieden hatte. Zuerst hatte er sich geschämt und nun mußte er Frau Hobermann fragen, wer die Un bekannte sei. Das bescheidene Mittagessen wurde zum Festmahl, wenn Eva vormittags lächelnd am Fenster ge sessen war. Zaghaft

hatte er einige Male gewagt, sie durch ein Kopfnicken zu grüßen; er hatte sich Vorwürfe gemacht wegen dieser Vertraulichkeit, ohne sagen zu können, -ob Eva davon Kenntnis genommen habe. Sie kam meist lang sam an das Fenster und verharrte fast regungslos oder der Innsbrucker Lokalbahn, Antonj Thönig, ausgesorfcht und verhaftet, -von dem ebenfalls sestgestellt werden konnte, daß er trotz des Verbotes die NSDAP, unterstützte. Er stand -deshalb wcg-en des Verbrechens nach Paragraph 5 des -Staatsschutzges-etzes

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1931/18_03_1931/ARBEI_1931_03_18_10_object_7985682.png
Seite 10 von 14
Datum: 18.03.1931
Umfang: 14
»X • r »trg merfenster. Nun kracht Schuß auf Schutz. Das Mäd chen muh es wissen, fühlt es selbst in klapsendem, sehnendem Busen: Der Mai ist da, der blühende, la chende Mai, die Zeit, in der junge Herzen höher schla gen und in der in alten Herzen liebe Bilder von einst wach werden, die Zeit, in der süße Melancholie Mär chenbilder zeichnet und sehnendes Hoffen wunderbare Luftschlösser baut. Vor dem Fenster kracht es. Schreckt das Mädchen auf aus festem, traumrerchen Schlummer

? — Stimmt der Schütze mit ihrem Traumideal überein? Hat er im Laufe des Jahres manches liebe Wort, manch freundlichen Gruß gehört, auch richtig ausgepaßt und gedeutet? Das Mädchen hält es nicht mehr aus im Bette. Neu gierde brennt wild auf. Lautlos tappt sie im Hemd zum Fenster. Kleine Lücken sind im Fensterblei und unauffällig ist an der unteren Ecke des Fensters ein zerbrochenes Scheibchen mit gewöhnlichem, statt mit dickem, grünem Glas ersetzt worden. Der Bursche draußen weiß, daß Neugierde

in jedem Mädchenherzen ein hübsches Stübchen hat, und läßt das Schießen. Wach muß sie nun sein und ist sie es, so steht sie auch hinter dem Fenster. Deshalb zündet er sich die Pfeife an. Merkwürdig, heute will sie gar nicht brennen. Vier Hölzchen braucht er und jedes brennt er so weit ab» daß die Finger schmerzen. Alles das wäre nicht nötig. Es ist altes Brauchtum, daß der Bursche am kommenden Nachmittag, vor der Maitanz beginnt, schon auf dem Wege dem Mädchen auflauert und sie um den ersten Tanz bittet. Damit weiß

einige Burschen geschossen, doch sie hatte an keinem Interesse, und folglich jedem den Tanz ver weigert. Ein zweitesmal wollten sich die Burschen eine so kühle Abfertigung ersparen. Annalies war es auch gleich. Und doch hätte sie so sehnlichst gewünscht, der eine möchte draußen sein vor dem Fenster» möchte ihr den Mai „anschießen", Liebe im Herzen und Sehnen. Heiliger Gott, sie hätte nicht bis morgen gewartet, wäre heute noch, entgegen je dem Brauch und Anstand zu ihm hinabgeeilt, ihm ihre glühenden Lippen

. Einer aber sieht gut, sieht auch bei Nacht gut Lenz, der Knecht. Hätte Annalies nun heute Toni erwarten sollen? und durch das Maischietzen das Geheimnis verraten? Würde der sich getrauen, zum Kranlerhof zu kommen Das wäre .... Annalies fährt auf. Fort sind alle Träume, alle Pläne. Hart vor ihrem Fenster dröhnt ein Schutz, noch einer, mehrere. Sie springt aus dem Bett, ihre Knie zittern. Der unerwartete Schutz hat sie erschreckt. Hat es Toni doch gewagt? Sie eilt zum Fenster. Mattes Mondlicht liegt

9
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1931/30_08_1931/NEUEZ_1931_08_30_4_object_8165640.png
Seite 4 von 10
Datum: 30.08.1931
Umfang: 10
mit dem Laufen gemacht. Der Park war sehr dunkel und ein wenig unheimlich mit seinen langen dunklen Fichten, die derstWeg säumten. Außerdem hatte Clay wieder das un angenehme Gefühl, als ob ihn irgend welche Augen beobach teten. Er hätte am liebsten auch danach geschossen, wie Ter- rible . . . Durch die hohen Bäume war das Palais verborgen gewesen. Ganz plötzlich standen sie davor. Es war ein riesiger viereckiger Kasten. Es gab keine Balkone und Veranden. Nur die Fenster waren ungewöhnlich hoch und breit

. Das Palais lag dunkel und tot da. Nur ein einziges Zimmer war erleuchtet. Das Licht dieses Zimmers zog Bing und Clay an wie das Licht die Motten. Das erleuchtete Fenster lag im Parterre. „Da ist . . . Lundberg!" schrie Bing fast auf. Lundberg saß am Fenster und rauchte scheinbar in größter Gemütsruhe eine Zigarre. Das Licht einer großen Stehlampe schnitt ihn grell und leuchtete aus dem Hintergrund des Zimmers heraus. Trotzdem er völlig allein war, lag das Grinsen um seinen Mund. Der Abend war kühl

, und doch wischte sich Lundberg die Schweißtropfen von der Stirn. Clay mußte wider Willen lächeln. Er dachte daran, daß Lundberg wahrscheinlich sogar im Schlaf grinse. Daß Lundberg auch im Schlaf schwitzte und sein riesiges weißes Taschentuch benützte, davon war Clay überzeugt. Lundberg stand langsam auf und sah lauschend aus dem Fenster. Hatte er Schritte gehört? Clay und Bing standen un beweglich hinter einem Riesenoleander. Clay wußte eigentlich selbst nicht, warum er sich verbarg. Er war gekommen

, denn der Revolver dieses Mannes war eine Stütze seiner Theorie. „Daß er Sie erwartet, will ich damit nicht gesagt haben!" flüsterte Bing. Clay verstand den Sinn von Bings Worten nicht. Er schwieg, denn jetzt schloß Lundberg das Fenster. Es fiel Clay jetzt auch auf, daß sich Lundberg nur seiner linken Hand be diente. Die Zigarre hatte er fortgelegt. Er schloß das Fenster umständlich mit der linken Hand. Die Rechte blieb in der Tasche. Als Lundberg sich vorbeugte, straffte sich der Stoff über der Tasche. Clay sah

jetzt, daß diese Faust einen Revolver umklammerte. Als das Fenster geschloffen war, wurde eine Gardine vor gezogen. Der Stoff der Gardine war aber so dünn, daß sie deutlich Lundberg ruhelos im Zimmer auf und ab gehen sahen. „Er wartet auf etwas, das ist keine Frage!" sagte Bing. „Er wird sich nicht gutwillig verhaften lassen!" antwortete Clay und dachte an den Revolver in Lundbergs Faust. Plötzlich erlosch das Licht in dem Zimmer. „Jetzt wird es Zeit!" sagte Clay. Aber Bing sagte: „Warten wir noch eine Weile

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1937/30_05_1937/ALABO_1937_05_30_6_object_8277686.png
Seite 6 von 16
Datum: 30.05.1937
Umfang: 16
zur Verfügung stellen will. Meine Berufung bedeutet für mich eine große Ehre» freilich auch eine neue Sorge, da ich in meinen bis herigen Funktionen weiter verbleiben werde; gerade da durch aber hoffe ich, um fo mehr zum Nutzen der Arbei terschaft und der Stadt Wien wirken zu können. Im Ver trauen auf Gottes Hilfe gehe ich an meine Aufgabe!" Bundesbahner wirft feine Gattin aus dem Fenster In Meidling spielte sich am 19. Mai abends ein auf sehenerregender Gattenmord ab. Der Bundesbahnangestellte Karl Dörr

warf seine 39jährige geschiedene Gattin Adrienne Dörr aus einem Fenster feiner im dritten Stock des Hauses Singrienergasse 29 gelegenen Wohnung aus die Straße. Die Unglückliche erlitt zahlreiche schwere Verletzungen und war auf der Stelle tot. Der Täter wurde verhaftet. Die Anzeige an das Standgericht wurde erstattet. Karl Dörr lebte mit seiner Frau seit langem in unglücklicher Ehe. Die schlechte Behandlung, die der Mann seiner Gattin zuteil werden ließ, bewirkte, daß sie im Ok tober vorigen Jahres

die gemeinsame Wohnung in der Singrienergasse verließ und sich ein Zimmer nahm. Adrienne Dörr brachte die Scheidungsklage ein und am 8. Mai d. I. wurde die Ehe geschieden. Als Frau Dörr am 19. Mai in die Wohnung ihres Gatten kam, um einige Habseligkeiten zu holen, wurde sie von dem Mann mit Schimpfworten empfangen. Als die Frau einige Worte er widerte. stürzte sich Dörr auf seine zu Tode erschrockene Gattin und schleppte sie zum offenen Fenster. Obwohl die Unglückliche sich verzweifelt wehrte und laut

Feststellungen spielte sich der Mord vor den Augen der Mutter Adrienne Dörrs ab. Die alte Frau hatte ihre Tochter zu Dörrs Wohnhaus begleitet und wartete auf der Straße mit dem 14 Monate alten Kind der Tochter auf deren Rückkehr. Plötzlich rief Frau Dörr ihrer Mutter aus dem dritten Stock etwas zu und gleich darauf sah die entsetzte Frau, wie Dörr seine Gattin aus dem Fenster stieß. Der Mörder behauptet bei den Verhören immer wieder, daß im Verlauf des Streites „es plötzlich über ihn gekommen sei". Rätsel

um einen anderen Fenstersturz Noch hält das Entsetzen über den Meidlinger Fenstersturz an und schon wieder durcheilt die Nachricht vom Todessturz einer jungen Frau aus dem Fenster die Stadt. Im Hause Ottakring, Hasnerstraße 32, hat heute vormittag eine junge Frau den Tod durch Sturz aus dem Fenster gefun den. Der Verdacht, daß ihr Gatte an ihrem Ende mitschul dig ist, führte zu feiner Verhaftung. Furchtbar der Ge danke, daß der Meidlinger Gattenmord Schule gemacht haben könnte und Wien innerhalb dreier Tage der Schau platz

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1934/28_02_1934/ARBEI_1934_02_28_3_object_8190544.png
Seite 3 von 8
Datum: 28.02.1934
Umfang: 8
, insbesondere der Haupt anstalt. klar bewußt. Er hofft, seine Arbeit so rasch fortführen zu können, daß er bald in d'e Lage kommen wird, genauere Mitteilungen in der Öffent lichkeit machen zu können." WfililliMnto Das Bild geht durch Mauern In manchen Tonfilmszenen kann man beobachten, daß die Kamera ungehindert durch Mauern und Wände, durch Türen und verschlossene Fenster hin durchgeht. Man hört dabei niemals den leisesten Ton zerbrochenen Glases, zertrümmerter Mauern, gebor stener Wände

. Wie wird das gemacht? Handelt es sich beispielsweise um eine Aufnahme, in der zunächst das Fenster eines Hauses gezeigt wird, das später immer näher kommt und schließlich vollkommen neben den Rändern des Filmbildes so weit verschwindet, daß sich die Kamera plötzlich „mitten im Hause" befindet, dann muß zunächst ein geschickter Architekt das betreffende Fenster so einrichten, daß es sich an einer absolut un sichtbaren Stelle — auseinanderziehen läßt. Ebenso müssen natürlich auch die das Fenster umgebenden Mauern

und Wände präpariert sein. Die Ausnahme selbst geht folgendermaßen vonstatten: Die Kamera wird, wie das bei solchen „Filmaufnahmen" üblich ist, aus einen kleinen Wagen montiert, dessen dicke Pneu matikbereifung für geräuschlose Beweglichkeit und ab solute „Standfestigkeit des Bildes" sorgt. Bei Beginn der Aufnahme wird das erwähnte Fenster zunächst normal von außen ausgenommen. Dann wird der Ka merawagen nach vorne geschoben, bis ganz dicht an das trennende Fenster heran. Ist das Fenster nun so dicht

vor der Kamera, daß die Optik nur mehr wenige Zentimeter vom Glas entfernt ist, dann ziehen behende Arbeiter das Fenster samt Wand plötzlich auseinander, und die Kamera kann ungehindert in die hinter dem Fenster befindliche Zimmerdekoration hineinfahren. Die entstehenden Geräusche machen dem Regisseur we nig Kummer. Man schneidet sie nämlich im Tonstrei fen einfach aus. Das „Auseinanderziehen" von Fenster und Wand ist im Bild nicht sichtbar, weil die Schärfe der Einstellung viele Meter weiter vorn liegt

12
Zeitungen & Zeitschriften
Reuttener Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073642-0/1929/15_11_1929/ZDB-3073642-0_1929_11_15_5_object_8210912.png
Seite 5 von 6
Datum: 15.11.1929
Umfang: 6
Allerlei Fenster werden abgeschafft. Der Neuyorker Architektenverein hat einen ganz unge heuerlich erscheinenden Vorschlag gemacht. Nach ihren Ideen sollen Bürohäuser künftig gänzlich ohne Fenster gebaui werden. "Fenster", so erklären sie, „sind nur nachteilig fü, ein modernes Büro. Die Angestellten benutzen nur jeöi Gelegenheit, um durch sie die Vorgänge auf der Straße zr beobachten und werden dadurch von ihrer Arbeit abgelenkt Daher ist es besser, Büros ohne Fenster zu bauen und sii

durch Ventilatoren viel gründlicher mit guter Luft zu vev sehen, als dies durch Fenster geschieht. Es ist auch viel ge sünder, bei gleichmäßigem, guten künstlichen Licht zu arbei ten. als bei dem Halbdunkel des grauen Tages". — Zr dieser Idee ist nicht viel zu sagen, nur hoffen darf man daß damit allein die Neuyorker beglückt werden. * Den größten Luftverkehr hat — Deutschland! Es ist nicht Eckener allein, der Deutschlands Weltgcltunj in der Luft begründet, sondern, wie aus englischen Berech nungen hervorgeht

zusetzen, was ebenfalls die Farbe hält. Fenster- und Möbelleöer darf man niemals ir Seifenwasser waschen, da es davon schwammig wird. Mar wasche es rein in lauwarmem Salzwasser, dem man eir klein wenig Soda zusetzen kann, falls das Leder sehr schwarz geworden ist. Man spült es dann gründlich auZ in lauwarmem Wasser. Flecken von Straßenschmutz, Spritzer usw kann man von dunklen Wollstoffen leicht entfernen, weur mau sie mit dünnem Kaffee leicht bürstet. Darnach waschi man sie leicht ab mit reinem

13
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1936/06_03_1936/ZDB-3091117-5_1936_03_06_10_object_8511861.png
Seite 10 von 16
Datum: 06.03.1936
Umfang: 16
sein. Gott ist barmherzig." Die Tür öffnet sich, und ihre Augen wen den sich dem Eintretenden zu. Tärgaöe schrickt förmlich zusammen. Fortsetzung folgt! Bums, klirr, tascha! Obwohl mir's der Glaserlehrling beteuert, daß er's nicht gewesen, sondern der Bäcker lausbub, ziehe ich ihn doch sachte an den Ohren, damit er sich's für ein andermal merkt, daß man fremder Leute Fenster nicht als Ziel scheiben für Schneebälle hinstellt. Der junge Mensch! verspricht mir hoch und heilig, es ein andermal nicht mehr

zu tun. Darauf gebe ich ihm sechs Mark und den Auftrag, das Fenster sofort einglasen zu lassen und es heute noch in meine Wohnung zu bringen. Am liebsten sei es mir, wenn es der Meister selber bringe. Ich weiß, was ich will, und — sicher ist sicher. * Meine Frau empfängt mich! nicht besonders gnädig. Am die leidige Fenstergeschichte lioszuwer- den, erzähle ich, den Kindern vom lieben Ehrist- kinö und dem Lichterbaum. Das ist einl Thema für Seelenharmoniker. Aber dieses Thema behagt meiner Frau

! Aber Schweigen ist Gold — und Moltke kann mir ruhig Vorbild sein. Da, wie Franzl wieder zu einem mächtigen Schube cusholt, geht die Zimmertür auf, die Kugel hüpft von den Kegeln fort und — bums, klirr, tscha! Eine Gestalt schiebt sich zur Tür herein, meine Frau ringt die Hände, mir steht das Lachen näher als der Anmut. „Mit des Ge schickes Mächten . . . Der Glasermeister ponigl präsentiert uns ein Zerbrochenes Fenster. „Am gescheitesten wirö's sein, wenn ich's gleich wieder mitnehme", meint er gelassen

. . ." Woraus erhellt, daß meine Frau nicht nur sehr sparsam, sondern auch sehr fürsorglich ist. Ihre Fürsorge beweist sie schon am nächsten Tage. Damit dem Fenster ja nichts mehr Pas siert, holt sie es selbst ab. Sie dingt sich zum Transport des Fensters den als sehr schwin delfrei und tragfähig bekannten Hausmeister vom „Goldenen Engel", der ihr für Geld und gute Worte den Dienst gern tut. Nichtig — das Fenster kommt unzerbrochen heim. Der Hausmeister empfängt sein Trinkgeld, meine Frau kleidet

sich um und beauftragt mich, während dieser Zeit beim Fenster Wache zu halten, ein Ehrendienst, dem ich mich! mit Nücksicht auf meinen Geldbeutel gern un terziehe. Denn nochmals sechs Mark . . . Endlich kommt meine Frau wieder ins Zim mer — im Hauskleid und mit rehleöernen Handschuhen. „Du wirst doch nicht selbst . . .?" stammle ich erstaunt. „Aber gnädige Frau, das Fenster kann ja ich . . ." wehrt Agnes, die Magd. „Nein, ich hänge es selbst ein, nicht, daß es noch einmal in Scherben geht." Vorsichtig faßt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Oberinntaler Wochenpost
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073588-9/1931/11_12_1931/ZDB-3073588-9_1931_12_11_9_object_8224791.png
Seite 9 von 18
Datum: 11.12.1931
Umfang: 18
bekommen. icht unter dem einen Fenster steht sein Arbeitstisch und da zeichnet und malt er den izen Tag. Bald ist es edles Porzellan, das er mit leuchtenden Farben schmückt; bald es feine Silhouetten, die er für Postkarten oder kleine Bilder schneidet; zuweilen sind es fröhliche Zeichnungeil von allerlei sagenhaftem Getier, die für Kinderbiicher iiimnt sind. Das alles verkauft er at: einen Vermittler in der Stadt und verdient lit gerade so viel, wie er für fein Leben braucht. ber er ist nicht froh

und seine Arbeit macht ihm keine Freude. Er ist nicht mehr ig, sein Haar hat schon einen silbernen Schimnrer, aber dennoch kann er den Tratnn «er Jugend nicht vergessen. Immer hat es vor ihm gestanden als die Sehnsucht seines itns: Ein Bild möchte er malen, vor dem alle Meilschen erschüttert stehen sollen. In 1 Abendstunden, wenn er in seinem behaglichen Lehnstuhl unter dem andern Fenster j, träumt er von diesem Bilde. Und er tränrnt davon, wenn er durch den Park indert oder des Nachts nicht schlafen

kann. Die Arbeit, die er am Tage tut, verachtet und über die hübschen Dinge, welche unter seinen Händen entstehen, hat er sich noch it gefreut. Allmählich hat er begonnen, auf die Schritte zu achte::, die an seinem Fenster Mbergehen. Er beobachtet sie, wenn sie des Morgens in die Stadt zu ihrer Arbeit tmen, und er hört sie, wenn sie an: Nachmittag müde nach Hause gehen. Viele, viele schritte gehen an seinem Fenster vorüber und bald kennt er manche an: Rhythmus des jkhens. Cr :nacht sich Gedanken

, wenn ein Schritt einmal nicht kommt, er überlegt dann, g da Krankheit oder Not eingekehrt sei; und er freut sich, wenn er dann den vertrauten schritt wieder hört. Es führt nur der eine Weg hier in die Stadt. Alle, die da draußen chien, miisfen bei ihm vorüber. Und des Nachts hört er manche Schritte schon lange, «ge, bevor sie wirklich da sind. Line Frau und ein Mann kommen jeden Tag hier vorbei. Zuerst kam die Frau allein »d der Mann etliche Minuten später. Einmal trafen sie sich gerade vor seinem Fenster

15
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/31_10_1935/ZDB-3059567-8_1935_10_31_4_object_8062285.png
Seite 4 von 8
Datum: 31.10.1935
Umfang: 8
aus dem offenen Fenster seiner im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Straße geschleudert, wo die Unglückliche mit zerschmetterten Gliedern liegen blieb. Der Beweggrund zu diesem beispiellosen No- heitsakt war niedrige Rachsucht, zum Teile auch Eifer sucht. Schon einmal hatte Anton Kayder schwere Blut schuld auf sich geladen. Am 15. Juli 1930 schoß er seine damalige Geliebte Cäeilia Schwarzbauer nieder, er wurde vom Schwurgericht wegen Verbrechens des Totschlages zu 3 Jahren schweren Kerkers

verurteilt, das Oberlandesgericht erhöhte die Strafe auf 4 Jahre, Kayder wurde jedoch durch einen Gnadenakt des Bun despräsidenten bereits nach 2V- Jahren aus der Straf haft entlassen und ihm eine Probezeit bis 19. Juli 1937 gewährt. Noch lange vor Ablauf dieser Frist ver übte Kayder den Mord an Mathilde Kasprzyk. Die Frau war Mutter mehrerer Kinder. Kayder behandelte sie sehr schlecht und drohte ihr oft mit dem Hinauswurf aus dem Fenster. Am Abend des 16. Juli empfing Mathilde Kasprzyk den Besuch

des Schneidermeisters Latten, der zwei Stunden ver weilte. Darüber war Kayder äußerst ungehalten, teils aus Eifersucht, teils aus Wut, weil er so lange warten mußte. Zankend und schimpfend begaben sich beide zur Ruhe. Das Bett der Frau stand beim Fenster. Kayder gröhlte weiter, plötzlich griff er unter das Bett, wo eine leere Bierflasche stand, packte sie und ver setzte damit der Frau einen brutalen Hieb ins Ge sicht. Sie schrie laut auf, stieß den Rohling von sich, woraus der Mann wutentbrannt sie unter den Knien

bei den Waden faßte und zum offenen Fenster hinaus schleuderte. Ihre gellenden Hilferufe alarmierten die ganze Nachbarschaft. Die Frau blieb auf dem Pflaster mit Zerschmetterten Gliedern tot liegen. Kayder s ch n i t t sich nach der Tat mit einem Rasier messer am Hals auf, verletzte sich aber nur leicht, so daß man kaum von einem ernstlichen Selbstmordver such sprechen kann. Die Gerichtspsychiater haben den Geisteszu stand des Angeklagten geprüft und keine Anzeichen einer geistigen Störung gefunden

, wenn man eine Frau zum Fenster hinausschleudert wie eine abgebrannte Ziga rette? — Angekl.: Ich hatte keine Tötungsabsicht. — Vors.: So, und zuerst haben Sie ihr mit einer Bierflasche ins Gesicht gehaut. — Angekl.: Sie hat mich zuerst mit der Bierflasche geschlagen. Ich habe sie ihr entrissen und zurückgehaut. Dann ist ein Hand gemenge entstanden am offenen Fenster. Ich habe ihr einen Stoß versetzt und sie ist hinausgefallen. — Vor sitzender: Merkwürdig, dann müßte ja das Fen sterbrett so angebracht

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländische Bienenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABI/1938/01_09_1938/ALABI_1938_09_01_3_object_8287705.png
Seite 3 von 20
Datum: 01.09.1938
Umfang: 20
in einem Zufatzkäfig mit doppeltem Drahtgitter, das Angriffe zorniger Bienen abhält, aufsetzt und sie nach drei Tagen, in denen sie «den Nestgeruch angenommen hat, unter gleich zeitiger Entfernung der alten Königin zum Ausfressen frei läßt. („Schweizer Vienenzeitung.") Nach der Herbstauffütterung soll -die warme V e r p a ck u n g ent fernt und das Fenster (Schied) soweit wie möglich von der letzten Wabe abgerückt werden, damit die infolge der vorausgegangenen Neizfütterung Zuwachsenden jungen Bienen Platz finden

. Erst wenn sich nach Wochen die Bienen allmählich ins Stockinnere zurückgezogen haben, ist das Fenster wieder anzuschieben (durch eine Strohmatte zu ersetzen!) und die Winterverpackung wieder anzubringen. (Die „Deutsche Bienenzucht in Theorie und Praxis".) Der Engländer Spiller wendet sich gegen die Züchtung kurzröhrigen N o t k l e e s und die Züchtung langrüs- seliger Bienen, weil Nektar und Blütenftaub des Notklees geringeren Wert haben, denn die Bienen heimsen diefe

Honigwaben tüchtig mit Wasser zu bespritzen und bei aufgesetztem Honigraum hinter's Fenster zu hängen, von wo der Honig durch die Bienen in 5 bis 6 Tagen umge tragen werde. Die gestockten Honigwaben können aber auch 4 bis 12 Stunden in lauwarmes Wasser gestellt werden, worauf sich der Honig aus den Waben herausschütteln lasse- das Honigwasser ist ungesäumt zu verfüttern. Das Holz unseres besten Honigbaumes, der Akazie (Robinia) ist nicht nur bruchfest, biegsam und hart, weshalb es sich außer zur Wagnerei

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1930/29_11_1930/TIRVO_1930_11_29_10_object_7651382.png
Seite 10 von 20
Datum: 29.11.1930
Umfang: 20
, aber noch unzerbrechlicher vor handen ist. Aber nach Jahren, wenn das Kind erwachsen ist, wird auch es begreifen und in feinem Leben oft nnd oft an diese unsichtbare Wand stoßen . . . Die Lichter flimmern und strahlen hinaus auf die kalte, neblige Straße. Da und dort steht ein Bettler mit heischen der Gebärde. Seine gebrochene Stimme übertönt der Lärm der Straße. Hinter den Spiegelscheiben der Schaufenster türmt sich glitzernder Ueberfluß, Reichtum, Luxus und Pracht! Heinrich Holet. Lei Offenem Fenster schlafen? Wer

das Glück hatte, im Sommer bei offenem Fenster schlafen zu können — wie viele Großstadtbewohner in den stickigen, von Autogasen gefüllten staubigen Straßen konn ten es nicht! — wird jetzt vor der Entscheidung stehen, ob er auch in der kalten Jahreszeit diesen Brauch weiter fortsetzcn soll oder nicht. Die einen sagen: Alle Fenster müssen offen sein, wenn man ein gesunder Mensch bleiben will. Ja. er gibt sogar Fanatiker, die im Schlafzimmer ihre Fenster überhaupt aushängen, um ja nicht bei kaltem Wetter

per Versuchung zu unterliegen, sie zu schließen. Andere ge wichtige Stimmen sind dagegen, warnen davor, bei offenen Fenster zu schlafen. Man weist dabei auf die freilebender Tiere hin, die sich stets einen warmen, windgeschützten Platz für die Nacht suchen und meist das Gesicht im Fel' oder Gefieder verbergen. Dieser Vergleich hält insofern nichr stand, als die Tiere ja den ganzen Tag über in frischer Lus: eben, während die Menschen bei unnatürlicher Haltung in n l^ Wechter Lust gefüllten Räumen

arbeiten müssen und ^chakb gerne die Gelegenheit wahrnehmen wollen, während 1 ' Arbeitsruhe soviel Sauerstoff einzuatmen, wie es irgend Volks-Zeitung Die Wohnungsverhältnisse, unter denen der größte Teil der Arbeiterfamilien schwer zu leiden hat, werden im all gemeinen den Ausschlag dafür geben, ob man nachts das Fenster offen läßt oder nicht. Aber hier ist es oft schwer zu entscheiden. Einerseits wäre es unbedingt notwendig, die Atemluft und die Körperausdünstungen in den Räumen vieler

Arbeiterfamilien, die oft auch gleichzeitig als Küche und Wohnzimmer benutzt werpen müssen, und in denen eine ganze große Familie schläft, durch frische Lust zu ersetzen. Andererseits aber scheuen sich viele davor, die kostbare Wärme ohneweiters aus dem Fenster zu lassen. Der Brenn stoff ist knapp und kann schwer ersetzt werden. Hier muß jede einzelne Familie auf ihre Weife entscheiden. Sicher ist, daß im allgemeinen nur abgehärtete Men schen ohne Schaden in der kalten Jahreszeit das Schlafen bei offenem

18
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1937/23_03_1937/NEUEZ_1937_03_23_3_object_8181542.png
Seite 3 von 6
Datum: 23.03.1937
Umfang: 6
sind oder ob eine andere Ur sache für das Brechen der Hölzer vorliegt. Die Bruchstellen sind neu, das spricht dafür, daß ein Mensch sie in der Mord nacht durchgetreten hat, denn es herrschte kein Sturm und es läßt sich keine andere Ursache für den Bruch der Holzleisten ausfindig machen. Es finden üch keine Fingerspuren und es gehört viel Mut und eine außerordentliche Gewandtheit dazu, drei Stockwerke hoch an einem Spalier zu einem Fenster emporzuklimmen. Dieses Fenster stand freilich zufällig offen. Wenn Sie sofort

nach dem zweiten Schuß ins Mordzimmer stürzten — was am glaubhaftesten ist —, so müßten Sie noch den Schützen gesehen haben, wenn die tödlichen Schüsse wirklich durch das Fenster abgegeben worden sind. In diesem Falle wurde Harry Alson fast gleichzeitig von seiner Gattin — von rückwärts — und von vorn, nämlich von dem nicht festgestellten Täter angeschossen. Ihr Blick muß auf das offene Fenster gefallen sein. Sie müssen dieses Fenster mit dem zweiten Schuß in Zusammenhang gebracht haben — wenn 5ie nicht etwa

gesehen haben sollten, daß de, Schuß von einer mderen Seite abgegeben worden ist. Dann, Herr Bruckner, bliebe nur die eine Möglichkeit, daß Mrs. Alson aus einem zweiten Revolver — aus dem belgischen Browning — ge feuert und dann die Waffe durch das offene Fenster geschleudert hat. Eine sehr unglaubliche Kombination. Oder eine andere Person ist mit Mabel Alson über die Treppe gekommen und Ingenieur Stephan Riedmann, Holzexporteur, Oberkommissär i. P. des Innsbrucker Stadtbauamtes, Erbauer

in das Nachbarhaus führte ja durch Ihr Schlafzimmer — na, da müßten Sie doch den Betreffenden gesehen haben, der durch Ihr Zimmer gegangen ist! Diese Möglichkeiten sind aber alle, ich wiederhole, sehr un klare Kombinationen. Die wahrscheinlichste Lösung ist der Schuß durch das Fenster — oder Sie selbst haben ihn ab gegeben. Wenn Sie wirklich unschuldig sind, Herr Bruckner, dann bedenken Die, daß Sie auch für Ihre Braut verant wortlich sind, daß Sie nicht unnötig wochen-, ja monatelang Fräulein Tajos als Braut

eines des Mordes Verdächtigen umhergehen lassen dürfen. Wenn Sie durch ein Geständnis neue Tatsachen vorzubringen haben — wenn Sie unschuldig sind im Sinne der Untersuchung, Herr Bruckner, dann ist es jetzt an der Zeit, die Wahrheit zu sagen. Wer hat durch das Fenster geschossen?" Noch immer schweigt Albert Bruckner. Aber der Richter besitzt Menschenkenntnis genug, um zu sehen, daß die Wider standskraft dieses Mannes erschüttert ist. Deshalb kommt Dr. Koch nochmals auf Maja Tajos zu sprechen. Er schildert

21