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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 30.09.1905
Umfang: 16
Moynungserhevimgen am 22. August. Jnnstraße Nr. 17, 1. Stock, Rückgebäude. 1 Zimmer 5-90:5-40:2-55 m. Von 3 Er wachsenen und 2 Kindern bewohnt. 2 Fenster, welche in den Hof führen. Küche 3:2-60: 2'55 m. Feucht und dunkel. Der rückwärtige Teil des Zimmers ist wegen zu großer Feuch tigkeit mit Holz verschalt. Im Hofe schlecht geschlossene Senkgrube, bei Regenwetter fehr großer Gestank. Jnnstraße Nr. 15, 2. Rückgebäude. 1. Stock. 1 Zimmer mit Kochherd 5-65:3-55:2-85 m. Ein Fenster nach dem Hof

. Das Zimmer ist von 2 Erwachsenen bewohnt. Zins monat lich 12 Kr. 70 Heller. Der Kochherd steht an einer Bretterwand. Vormittags 1 Stunde Sonne. Die Partei zahlt seit Neujahr für eine in Aussicht genommene Herdänderung 40 Heller monatlich mehr, hat aber bis 20. August keinen andern Herd erhalten. Jnnstraße Nr. 15, Rückgebäude, 2. Stock. 1 Zimmer 4:2-80:3 m. Mit einem Fenster in den Hof. Von 2 Personen bewohnt. 2. Zimmer 2-75:2:3 m. 1 Fenster in den Hof. Küche, zugleich Schlafraum für 1 Per son 2'75:265

:3 m, durch zwei kleine Ober lichten beleuchtet, Halbdunkel und feucht. Miete 21 Kr., 20 Heller monatlich. Jnnstraße Nr. 15, 1 . Rückgebäude, Parterre. Zimmer 3-40:2-55:2-80 m, ist von 2 Er wachsenen und 3 Kindern bewohnt. 2 nach dem Hof führende Fenster. Küche 4'10:.2'35: 2'80 m, 2 kleine Fenster. Die ganze Woh nung ist feucht, im Winter rinnt das Wasser an den Wänden herab. Der Fußboden liegt 35 cm unter den: Straßenniveau. Die Räume sind schlechte Magazinsräume. Jnnstraße Nr. 17, Hauptgebäude, l. Stock

. 1 Zimmer 6:3'5:2'1 m. Dasselbe hat 2 Fenster in einen engen Hausgang, und ist von 5 Erwachsenen bewohnt. Die Wohnung ist dunkel und feucht. Zins 20 Kr. monatlich. Jnnstraße Nr. 17, Rückgebäude. 1 Zimmer mit Kochherd 6-20:3-90:2-80 m. 2 Fenster in den Hof. Miete 18 Kr. monat lich. Die Wohnung ist teilweise feucht. Kein Wasser im Stock. Der Inhaber verdient pro Monat 50 Kr. Jnnstraße Nr. 17, Hauptgebäude, 2 . Stock. 1. Zimmer 5-25:3-25:2-80 m, 2 . Zimmer 6:3-25:2-80 m. 5 Fenster in den Hof führend

. Es wohnen in den beiden Zim mern 8 Erwachsene und 1 Kind. Im Som mer und bei Regenwetter großer Gestank vom Abort und der Senkgrube. Miete 30 Kr. monatlich. — Im 1. Stock die gleiche Woh nung, beide Zimmer unheizbar. Jnnstraße Nr. 17, Hauptgebäude 2 . Stock. 1 Zimmer mit Kochherd 6:4:2'5 m, 2 Fen ster in den Hausgang führend, schlechte dumpfe Luft, im Winter feucht. Abort vor dem Fenster. Bewvhnt von 2 Erwachsenen. Miete 14 Kr. monatlich. Jnnstraße Nr. 17, Rückgebäude, 2. Stock. 1 . Zimmer

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 30.09.1905
Umfang: 16
Kellerwohnung bestehend aus Wohnraum und kleiner, dunkler Küche, Zugang durch einem finsteren Kellergang, Decke beiläufig 1 rn über dem Straßenniveau, bewohnt von 2 Erwach senen. Maße des Wohnraumes 4'0:3 5:2 5 = 14 m- = 35 m 3 . 2 Fenster 0-8/0-8 m. Miet zins 17 K 16 h monatlich, somit pro m 2 bewohnte Fläche 14 K jährlich. 15. Schöpfstraße 24. Kellerwohnung: Zimmer, Kammer und kleine Küche, feucht, vertäfelt, bewohnt von 4 Er wachsenen und 2 Kindern. Decke beiläufig 1 m über dem Hofniveau

. Maße: 4:3-2:2-5-- 12'8 m 2 32 m 3 , (3 Fenster 0*8/0*8 m), 4:1-7:2 5 - 6'8 m 2 17 m 3 . Mietzins 24 K monatlich, somit 288 K jährlich und pro m- bewohnte Fläche 14 K. 16. Schöpfstraße 20. Kellerwohnung bestehend aus 2 Kammern und Küche, bewohnt von einem Ehepaar, 4 Kindern und 1 Schlafgeher. Maße je 4-7:2-6:3 12 rn- - 36 nr. Miete jährlich _284 K, pro m 2 bewohnte Fläche 10 K. 17. Im selben Keller schlafen noch 2 Schlaf geher in einem feuchten Raum mit Steinboden. 18. Speckbacherstraße

aus Wohnraum und Küche, welche auch als Schlafraum dient. 4 Erwachsene, sehr feucht. Decke 1 m über dem Straßenniveau. Maße: 3-6: 2*5:2 5 9 m 2 - 22 5 m 3 . (1 Fenster 0*8/0*8 in). 4'5:2'05:25 9-2 m 2 23'1 m 3 , (3 Fenst.) Miete 240 K, pro m 2 bewohnte Fläche jährlich 13 K. 22. Biüllerftraße 49. Kellerwohnung bestehend aus Wohnraum und Küche, 2 Personen, 192 K. 23. Müllerstraße 47. Kellerwohnung, 2 Kammern und Küche, furchtbar feucht. 3 Erwachsene u. 3 Kinder. Maße: 35^2 5:2 5 8*7 m 2 21'9

m 3 , 3-5:2 3:2 5 - 8 m 2 - 20'0 m 3 . Miete 247 K, pro m 2 bewohnte Fläche jährlich 14 K. 24. Müllerstraße 45, Kellerwohnung. 25. Müllerstraße 43. Kellerwohnung bestehend aus Kammer und Küche, Maß: 3 5:1 3:2-5 4'2 m 2 - 14-3 m 3 . Schlasgeher. 26. Müllerstraße 39. . Kellerwohnung bewohnt von einem Ehepaar. Wohnraum und Küche. Maß: 4'5:3'5:2'5 - 15-7 m 2 29-6 m 3 , (3 Fenster 0'8/0'8 m). Aiietzins 216 K, pro m 2 bewohnte Fläche jährlich 13 K. Müllerstraße Nr. 43. Hauptgebäude, im Keller 1 Zimmer mit 1 Fenster in den Hof

führend, von 1 Person bewohnt. Der Fußboden liegt 1*50 m unter dem Straßenniveau. Auf einer Seite ist das Zimnler feucht. Zins 2 Kr. wöchentlich. Müllerstraße Nr. 57. Hauptgebäude, im Keller 1 Zimmer mit 1 Fenster in den Hof führend, Kubikmaß 31-64, per Kopf 15-82, bewohnt von 2 Per sonen. Zins 1 Person wöchentlich 2 Kr. Die Wohnung ist feucht, dumpfig und schlecht. Ter Fußboden liegt 1*50 m unter dem Straßen niveau. Schöpfstraße Nr. 20. Hauptgebäude, im Keller 1 Zimmer von 3 und 1 Zimmer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 30.09.1905
Umfang: 16
17*7 m :! und Kammer. Miete 157 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 8 Kr. b. In der Veranda. Kammer mit dem Maße 2 85:3 1:2*25 8.8 m 2 19*9 m 3 besitzt keine Fenster, Wände sind mit Schim mel bewachsen. Miete 72 Kr., per m 2 be wohnte Fläche jährlich 8 Kr. L. In der Veranda. Wohnung bestehend ans einem Wohnraum, kleiner finsterer Küche und winziger Kammer. Maße 3*5:2*8:2*3 9*8 m 2 21*6 in 3 . Lewohnt von 2 Per sonen. Miete 80 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 7 Kr. 21. Bäckerbühel

14. Ebenerdig, Fußboden beiläufig 1 m unter dem Straßenniveau, bewohnt von 3 Erwach senen. 2 Wohnräume, kleine nicht direkt lüst bare Küche. Maße 4*6:4:2*2 18.4 m 2 40.5 m 3 (2 Fenster mit dein Maße 0 5/0 8 m) 3*65:2*8:2*2 11*2 m 2 22 4 m 3 . Sehr feucht. Miete 144 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 5 Kr. 22 u. 23. Bäckerbühel, a. Ebenerdig eine finstere Kammer mit einem kleinen Fenster, das in das Voraus mündet, in welchem sich ein Schweinstall befindet, be wohnt von einem Bettgeher, b. 1. Stock. Zwei

3*9:3: 2*08 11*7 rn 2 24*3 m 3 (4 Schlaf geher), 2*07:2*4:2*3 4*9 m 2 11*4 m 3 (4 Schlafgeher). Elendeste Quartiere). 32. Fallbachstraße 9. Ebenerdig. Fußboden einer Kammer 1*8 m unter dem Straßenniveau. 3 sehr feuchte Wohnräume. 2 Erwachsene, 2 Kinder. Maße 3*7:3*4:2*5 12*6 m 2 31*4 m 3 (1 kleines Fenster), 4:2*45:2*5 - 9.8 m 2 24*5 m 3 (2 Fenster), 2*5: 2*7: 2*1 6*7 m 2 14*2 m 3 (1 kleines Fenster). Miete 247 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 8*4 Kr. Wohnungs-Krkebimgen vom 31. Aug. 1905 W ohnnng eit

84 Kr. 4. Kirchgasse Nr. 10. Ebenerdig, Wohnraum und kleine, ganz dunkle Küche, 3*5:4*5:2*2 15*7 rn 2 34*6 m 3 . Miete 120 Kr., per m 2 bewohnte Fläche je 7 Kr. Rückwärts im Hofe 2. Wohnung, nicht besichtigt. 5. Kirchgasse Nr. 8. Ebenerdig, 2 sehr feuchte Kammern, finstere Küche, vor dem Fenster der einen Kammer der Abort; bewohnt von 5 Personen. Maße: 4*4: 2*7: 2*2 11*9 rn 2 26 m 3 ,4*l: 2 2:2*1 9 m 2 19 m 3 . 6. bis 10. Kirchgasse Nr. 6. a) Stöckl, Niemand zu Hause. b) 1. Stock, Wohnung gegen die Straße; bewohnt

von 8 Personen. Maße: 4*4: 3*2: 2*2 14 m 2 30 m 3 , (2 Fenster); 4*5: 2*5: 2*1 — 11 m 2 24 m 3 , (1 Fenster); 2*7: 3*6: 2*25 10 m 2 22*3 m 3 , sehr feucht, Fenster größe 0*75/0*6; 2*6:2*3:2*25 6 m 2 2*25 m 3 , sehr feucht, Fenstergröße 0*75/0*6. Nftete 30 Kr. 90 Heller per Monat, ver m 2 bewohnte Fläche jährlich 9 Kr. c) Zn einer Dachkammer schlafen 4 Schlas geher <1 Kr. 40 Heller per Person). Maße: 3*8:4 6:1*9 17*5 m 2 33*2 m 3 , (pro Person 8 m 3 ). d) 2. Stock, Wohnung gegen den Hof, zwei Kammern

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 15 von 16
Datum: 30.09.1905
Umfang: 16
144 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 5*7 Kr. 32. Nikolausgasse Nr. 32. Ebenerdig, bestehend aus 2 Wohnräumen, von welchem der eine auch als Küche dient. Fußbodenniveau 05 m unter dem Straßen niveau, sehr feucht, kleine Fenster. 3-35:4:2'1 13'4 m 2 — 28'1 m 3 , 3 5:2 55:2 1 8*7 m 2 = 18-6 m 3 . Bewohnt von 5 Per sonen, davon 3 Erwachsene und 2 Kindern. Mietzins 146 Kr. 40 Heller, per m 2 bewohnte Fläche jährlich 6-6 Kr. 33. Nikolausgasse Nr. 36. Elende Halbkellerwöhnung, vor dem Fenster

der Abort. 34. Nikolausgasse 38. Halbkellerwöhnung, bewohnt von 3 Personen, davon 2 Erwachsene, I Kind. Fußbodenniveau beiläufig 1'75 m unter dem Straßenniveau, 2 Räume. 3-1:2*6 2-15 = 8 m 2 = 17 4 m 3 , (1 Fenster 0*8/0*8 nt); 3 6:3 25:2 117 m 2 = 23 m :! , (1 Fenster 0'8/0*8 m). Nach rückwärts gegen die Berge kleine Küche. Abort vor dem Fenster; Abortjauche dringt in das Mauerwerk. Miete 107 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 5 Kr. 35. Nikolausgasse 40. Ebenerdig, Fußboden unter dem Straßen niveau

. 2 Wohnräume, der kleinere nicht beheizbar und feucht, im Winter nicht be wohnbar; von 2 Erwachsenen und 3 Kindern bewohnt. 4*9: 4*23: 2*35 = 21 m 2 = 49 m 3 , (2 kleine Fenster); 1*8: 1*8: 2*35 = 3*2 m 2 = 7-6 m 3 , (i Fenster). Miete 150 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 6*2 Kr. 36. u. 37. Nikolausgasse 28. a) Ebenerdig, Fußboden 0*4 m unter dem Straßenniveau, bewohnt von 4 Personen; 1 ganz finstere, kleine Küche. 4*4: 4*45: 2*35 — 19*6 m 2 46 m 3 . Miete 192 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich

. 4*9:3*83:2-4 = 18*7 m 2 = 44*8 m 3 . Mietzins 132 Kr., per m- bewohnte Fläche jährlich 7 Kr. c) Rückwärts Wohnramn, die auch als Küche dient, bewohnt von 2 Personen. 3*7: 3*1: 2*26 = 8*3 m 2 19 m 3 ; feucht gegen die Berge zu, niemals Sonne. Miete 76*8 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 9 Kr. 42. Nikolausgasse 20. a) Elende Kellerwohnung, bewohnt von 9 Per sonen, davon 5 Kinder, 2 Wohnräume, finstere kleine Küche ohne Fenster. 4*6:3*65:2*5 16-8 m 2 - 41*9 m 3 , 3:3*85:2*5 11*5 m 2 — 28*9 m 3 . Ober der einen Kammer befindet

: 5*2:3*6:2*2 = 18*7 m 2 = 41m 3 , bewohnt von 6 Personen, darunter 3 Kinder. Miet- zins 168 Kr., per m 2 bewohnte Fläche jährlich 8*9 Kr. b) Rückwärts, sehr feuchte und finstere Wohnung mit denselben Maßen. Bewohnt von 2 Personen. Miete 124 Kr., per m- be wohnte Fläche jährlich 6*6 Kr. 46. u. 47. Nikolausgasse 9. a) Ebenerdig. Nach vorne Wohnung be stehend aus einen: Raum mit den Maßen: 3:3*1:2 2 = 9 m 2 19*8 m 3 (2 kleine Fenster) einem ganz finsteren kleinen Raum und finsterer Küche. Sehr feucht. Bewohnt von 4 Personen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 8 von 14
Datum: 25.03.1900
Umfang: 14
verstiehn. Die neuen Leiter von der Tiroler Glas malerei haben bei der Bestellung dieser Fenster den guat'n und ernst'n Vorsatz g'habt, was Tüchtiges und Kunstvolles zu leist'n, und die vier Fenster sein wirklich im Verhältnis zu früheren Schöpfungen a großer Fortschritt in der Kunst, besonders was das Fenster I, Nikolaus im Meeressturm, und Fenster III, St. Mar tin und der Bettler, betrifft. Das erstere ist — iatzt muass i a bißl hearrischer redn — schön in der Composition und sehr gut

in der Zeichnung mit Ausnahme des weiblichen Kopfes, der am Mast lehnt. Die glasmalerische Behandlung ist ebenfalls sehr gelungen, die Farbengebung ausgezeichnet. Das letztere ist fast noch im höheren Maße ein Werk von harmonisch ineinander greifenden Künsten. Hier haben die Leiter, Künstler, Arbeiter herah bis zum Fensterputzer ihre Schuldigkeit vollauf erfüllt, und zwar mit Freude erfüllt, die wie ein schimmernder Schmelz auf dem ganzen Werk liegt und leuchtet. Das Fenster St. Martin und der Bettler.spricht

eine ganz hervorragende Sprache bedeutenden Könnens. Schon der Stoff an und für sich ist ungemein sympa thisch und mag wohl zum Gelingen des Ganzen wesent lich beigetragen haben. Die goldig gestimmte Land schaft ist geradezu prächtig gerathen, gleichwie die frische lebendige Farbe der Pflanzen und die lebendige durch aus harmonische Zeichnung. Das Fenster lV. dagegen ist in der Zeichnung sehr schwach, die ursprünglich vielleicht gute Composition unverstanden übersetzt; da wankt und wackelt

Jungfrauen, allein der Hin tergrund dazu allzu zerrissen und unruhig gleichwie das Kleid des Heiligen. Interessant ist die Geschichte der Fenster, die der damalige künstlerische Leiter der Anstalt, Kunstmaler Alfons Siber, entworfen. Die Fenster I, II und III sind noch ganz unter seiner Leitung gezeichnet worden, während für das Fenster IV nur eine ganz flüchtige Skizze vorlag. Fenster III zeichnete der tüchtige, jetzt in München lebende Rudolf Schiestl, während die Far ben durchgehends vom talentvollen

Farbenkünstler Ric, einem Angestellten der Glasmalerei, gemacht wurden, und zwar die Fenster I und III im Einvernehmen mit Sieber. Mitten in die harmonische Arbeit ist aber der Sunnwendrummel kemmen. Der Kunstmaler Siber hat sich nämlich damals erfrecht, zur Sunnwendfeuer das lebende Bild, das deutsche Tirol, zu stellen, ohne Deinen Feund und Gönner Jehly amerst um Er laubnis g'fragt z' hab'n und des ist dem geistlichen Hearn grad Grund g'nuag g'wes'n, Schimpf- und Schmäh artikel über den Künstler

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 30.09.1905
Umfang: 16
. 2 Wohnräume und ein finsterer Hausgang und Küche, welche als Schlas- räume dienen. Bewohnt von einem Ehe paar mit 5 Kindern und 3 Schlasgehern. 4-6:5-1:2-5, zwei Fenster gegen die Riesen gasse, 23-5 m 2 = 58-7 m 3 . 3'3 : 4 : 2 5 -10 2 m 2 = 33 m 3 , ein kleines Fensterchen nach rückwärts in den Hof, gegen den Haus gang eine Holzwand, Schlasraum der Schlas- geher nicht beheizbar, Abort gemeinsam mit dem Unterhause. Mietzins 296 Kr., früher 271 und 252 Kr., somit per m 2 bewohnte Fläche

. Ein Zimmer mit Kochherd, 3-45:2-90:2-30, 2 ganz kleine Fenster, die wegen den zahl reichen Ratten im Hof immer geschlossen. bleiben müssen. Von 2 Erwachsenen bewohnt; ! sehr feucht. Zins monatlich 11 K. Riesengasse Nr. 6, Rückgebäude Parterre rechts. ! 1 Zimmer mit Kochherd, 2 ganz kleine Fenster, j die ebenfalls wegen den Natten immer ge- j schlossen bleiben müssen. Zimmer sehr feucht, ? von 2 Erwachsenen bewohnt.. Zins 11 K. ! Riesengasse Nr. 6, Rückgebäude,' 1. St. links. I 1 Zimmer mit 2 kl. Fenstern

. 1 Kammer mit einem kleinen j in den .Hausgang fiihrenden Fenster. Maße: 3-20:2-80:2-60 23-9m 3 ,per.Kops 11-93m 3 . ! Es schlafen 2 Erwachsene; Kammer ist feucht. ! Zins pro 14 Tage 19 K 36 h. i Riesengasse Nr. 6, 4. St. vorne. 1 Zimmer mit 2 Fenstern, Gassenfront, Maße: 5'4O:5'30:2-60 64*41 m 3 , per Kops 9 2 m 3 . Im Zimmer schlafen 3 Er wachsene und 4 Kinder, stockfinstere Küche. Zins monatlich 24 K. ■ Riesengasse 6, 4. St. vorne. 1 Zimmer mit kleinem Eisenosen zum Heizen und kochen, 1 Fenster

: 2*55 — 63*34 nr, per Kops 10 5 m 3 , es wohnen und schlafen 2 Er wachsene und 4 Kinder. 1 Kammer mit einem Fenster nahe dem Ab ort. Maße: 4* 60: 2*20: 2*55 25*80 m 3 , per Kops 6 4 m 3 . Es wohnen 4 Erwachsene; Küche klein und stockfinster. Die Wohnung ist teilweise feucht und kostet wöchentlich K 8.80 oder jährlich K 442.— Riesengasse Nr. 6, 2. St. vorne. 1 Kammer mit 1 Fenster, kleinen Eisenofen zum Heizen und kochen. Maße: 5*40: 3*30: 2*60 46*33 m 3 , per Kops 7'73 in 3 . Es wohnen und schlafen 3 Erwachsene

und 3 Kinder. Zins monatlich 18 K. Riesengasse Nr. 6, 2. Stock vorne. Wohnung: 1 Zimmer mit 2 Fenstern, Maße: 5*40:5*30:2*60 — 6441 nr, per Kops 12*8 m 3 . Es wohnen und schlafen 3 Er wachsene und 2 Kinder. Küche dunkel, dient auch 2 Kindern als Schlasraum. Zins per Monat 24 K. Riesengasse Nr. 6, 2. St. rückwärts. 1 Kammer mit 1 Fenster, Maß: 64*48 m 3 . Anzahl der dort wohnenden Personen war nicht zu ermitteln; keine Küche. Aus kleinen Eisenosen im Zimmer wird geheizt und gekocht. Zins monatlich

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 14
Datum: 11.11.1904
Umfang: 14
Linie gegen die Fensterscheiben und Firmaschilder der ita lienischen Geschäftsleute ausgegraben. Daneben waren die Schilder italienischer Ärzte ein beliebtes Angriffsobjekt. Mittags zogen die Demonstranten gegen Willen, wo ihnen zuerst die Fenster des Gasthauses Stenek, wo viele welsche Studenten Mittag effen, zum Opfer fielen. Von dort zogen sie zum Arbeiter Konsumverein, Ecke Maximilian- und An- dreashoferstraße, und warfen die Fenster der Andreashofer seite ein, wo sich die italienische

in der Liebenegg- und Pechestraße wurde das bei der Nacht begonnene Zerstörungswerk in van- dalischer Weise vollendet. Während um 2 Uhr Nachts nur die Fenster Angriffsobjekt waren, kam nun bei Hellem Tage die ganze Einrichtung an die Reihe. Kachel- und ei serne Oefen, Klosets, Stahlvraht und Federmatrazen des Hausdieners, elektrische Leitung bis auf die Stühle und Bänke und Türen herab, alles ging in Trümmer, wovon ein Großteil auf die Straße geworfen wurde, wo dieses ärari sche Eigentum den ganzen Tag

eingehend besichtigt werden konnte. Beim Rückmarsch pfiffen die Demonstranten vor der Redaktion der „Neuen Tiroler Stimmen" und vor dem Palais des Grafen Trapp. Dann gings zur Hofburg, wo unter Pfuirufen einige Fenster erzittern gemacht und einge- worsen wurden. Noch ein kleiner Abstecher zur Klosterka serne, wo die Wache unters Gewehr trat, dann war diese Ausfüllung der Mittagspause erledigt. Auf 4 Uhr Nachm, war eine außerordentliche Gemein- deratssitznng in der Jtalienerangelegenheit anberaumt

Stimmen" erscheinen, ausersehen. Im ebenerdigen Geschäftsladen wurden die drei großen Spiegel scheiben eingeschlagen, die Fenster der Auslagekästen zertrüm mert. Der Schild der „Neuen Tiroler Stimmen" wurde von der Mauer gerissen und flog durch die Glastür in die Buchhandlung. Später folgten die Fenster des Palais Trapp demselben Schicksal, weil der Gras ein Verwandter des Statthalters ist. Am Ottentalhaus wurde das Firmaschild der „Riunione Adriatica“ durch einen Steinwurf zertrüm mert. Dann wurde

es am Bahnhofplatz sehr laut, weil das Gerücht umging der Statthalter verlasse Innsbruck um in Wien Bericht zu erstatten. Doch war das nicht der Fall. Das Militäraufgebot war am Bahnhof nicht um den Statthalter zu schützen, sondern um die Italiener, deren Ankunft gemeldet war, am Aussteigen zu verhindern. In der Anatomiestraße wurde beim Krämer Schwinn- bacher alles demoliert. Beim Baumeister Fritz in der Leopold straße wurde durch Einwerfen der Fenster und Zertrümmern der im Freien lagernden

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 9 von 12
Datum: 06.03.1909
Umfang: 12
für die Behaglichkeit der Zimmer übertrieben. Die Ofenheizung müßte stets bei offener Tür oder offenem Fenster geschehen. Es ist dann in fünf Minuten die Luft im Zimmer erneuert. Auch bei dem Entfernen der Asche soll man Zugluft Herstellen, die das Verstauben in dem Zimmer vermeidet. Ebenso muß alles Kehren, Bürsten, Ausklopsen in ganz kurzer Zeit bei Zugluft geschehen. In allen solchen Fällen muß Gegenzug geschaffen werden, z. B. Fenster oder Tür und Ofen oder Fenster und Flurtür. Zwei Minuten Durchzug erneuert

die Luft, die sich rasch durch die Wärme der Wände und Gegen stände wieder erwärmt. Langes Öffnen des Fensters kühlt den Raum aus, ohne ganze Lufterneuerung zu gewähren. Das rasche mehrmalige Auf- und Zuziehen einer großen Stubentür erneuert bei Gegenzug die gesamte Luft des Zim mers. Durch Fenster und Türen findet eine allmähliche Ventilation statt, wenn sie auch geschlossen sind. Will man sich vor Abkühlung des Fensters schützen, so dichte man Fenster und Türen, lasse keine Tür offenstehen

. Der Flureingang der Häuser gewährt die beste Ventilation. Es müßte aber an seinem obersten Ende eine Öffnung sein, am besten nach dein Dach hinaus, da man sehr selten in einem Hause die obersten Fenster der Ventilation des Hauses wegen offenhalten wird. Ist aber nach dem Dach hinaus eine Öffnung, so wird jedes Öffnen der Haustür eine energische Luftventilation bewirken. Jeder Einwohner wird durch Öffnen seiner Hausthr und eines Fensters in wenigen Minuten eine gründliche Ventilation mit Staubabzug erzielen

. Die Erhaltung der Wärme wird am besten durch eine stehende Luftschicht bewirkt. Eine zwei- bis dreifache alte Tapet'enschicht hält den Durchzug der Luft, also die Abkühlung auch bei einer dünnen Wand ab, besonders wenn sie von außen mit Ölfarbe gestrichen ist. Gut gedichtete Doppelfenster halten warm. Wer sie nicht hat, lasse sich einen Rahmen in halber bis Dreiviertelhöhe des Fensters machen, der abgedichtet vor das Fenster gesetzt wird. Kalte Luft kommt März 1909. nur hinten hinein, oben strömt nur warme

Luft hinaus, aber nur wenig, weil kalte Luft einen etwas stärkeren Druck hat. Warme Luft kann nur oben abgehen, wenn kalte unten dazu kommt. Das Abdichten von Fenster und Türfugen durch Ein legen von oft recht teurem Dichtungsmaterial in die Fugen ist nicht rationell. Die Fugen sind nie gleich weit. Eine einzige Stelle, die nach dem Dichten zuweilen aufträgt, kann bewirken, daß der Tür- oder Fensterflügel daneben besonders weit ab steht. Die beste Dichtung wird erzielt

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 27.08.1905
Umfang: 12
konnte ich ihr zuflüstern, daß ich abends zur gleichen Zeit wieder am Fenster erscheinen und mich durch keinerlei Schreckmittel verjagen lassen werde. Dann trabte ich, ohne eine Antwort abzu warten, wie ein Sieger von hinnen und warf dem Tag die langen Stunden nach, die trag einherkrochen, bis die Nacht sich wieder von der Ferne zeigte und die Fenster des Wohnhauses wieder den leuchtenden Reflex des Lebens auf die Straßen warfen und später nach und nach erstürben. Und wie gestern blickte auch heute

auch heute wieder mit heißem Stöhnen beantwortet, bis das Fenster endlich aufging, um eine Schreckensknnde herauszulassen. 940 Ans dem Heimweg schloß sie sich mit offen kundiger Absichtlichkeit so eng an ihre Gast geber an, daß ich ihr kein Wort weiter zuzu- flüstern wagen durfte, ohne Verdacht zu erregen. Da ich aber durchaus noch einmal wieder holen wollte, daß es mir mit meiner Ab- sicht, an's Fenster zu kommen, ernst sei, griff ich das scherzhafte Gespräch, das durch sie eine so seltsame Wendung

genommen hatte, vor allen anderen ganz laut im gleichen Tone wieder auf und sagte zum Schluß mit starker Betonung, daß sie mich verstehen mußte: Es bleibt also bei unserer Verabredung. Liebt sie mich, woran ich nun, nachdem ich Ihrer Fürsprache absolut sicher bin, keinen Augenblick mehr zweifle, denn Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt ohne ihr, dann komme ich am gleichen Tage, an dem ich dies inne werde, an ihr Fenster und poche so lange ganz leise, daß nur sie es hören kann, daran

, bis sie es aufmacht. Unsere Begleitung merkte den wahren Sinn der Worte nicht, nahm sie für einen guten Witz und lachte. Sie aber schwieg in ohn mächtiger Befangenheit, und ich sah dies und konnte es kaum erwarten, bis wir uns trennten und die Fenster der Wohnung nach kurzer Be leuchtung finster wurden und mir Kunde gaben, daß sich im Hause alles zur Ruhe gelegt hatte. R. Ch. Jenny, „Von der Wiege bis zum Wastl"

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 05.03.1905
Umfang: 16
Um ein Uhr war sie des Wartens müde und legte sich , itr Ruhe. „Wach werde ich ja doch, wenn er heimkommt," brummte fte; „so mag er denn klingeln." Sie öffnete das Fenster und schaute auf die Straße hinaus. Ruhig lag die Welt da, vom Silberschein des Mondes übergossen, soweit ihr Auge reichte, war kein menschliches Wesen zu sehen. „Eine gute Sitzung!" kreischte sie und schlug das Fenster zu. » So sehr sich Frau Henriette auch bemühte, 311 schlafen, es w gelang ihr nicht. Ruhelos warf

eindringen, indem man Christians Trunkenheit nachahmt." liarnevgk8bNüer: Line Münchener fleüoute. Haus. Frau Dickhut fuhr aus dem Traume empor und stürzte ans Fenster. Vor der Haustür gewahrte sie einen fremden Mann. „Was wollen Sie?" rief sie, das Fenster öffnend, in barschem Ton hinunter. „Mir ist alles eins, mir ist alles eins, Ob ich Geld Hab' oder keirs," brummte der Manu vor der Haustür und zog von neuem mäch tig die Klingel. „Sie Esel, wollen Sie das Läuten lassen," schrie Frau Hen riette

nun aus Leibeskräften, „und sagen, was Sie wollen!" „Jettchen — ich — ich — bin's ja. — Laß mich — ein!" stotterte der Störenfried und hob den Kopf zum Fenster empor „Wer ich?" fragte Frau Dickhut. „Ich kenne Sie nicht und verbitte mir so vertrauliche Anreden." „Klinglingling," hallte es von neuem durch die nächtliche Stille. „So — mach - doch ans — Frau!" rief die Gestalt vor der Türe- „ich bin — inüde. Ich - bin - ja doch — dein Mann." „Mein Mann!" donnerte Frau Henriette. „Wenn Sie mein Mann

sind, so werden Sie sich auch gefallen lassen müssen, daß ich Sie so behandle, wie ich meinen trunkenen Mann zu empfangen pflege." „Platsch, platsch," klatschte es bei diesen Worten auf die Steine hernieder, und ein mächtiger Wasserstrahl ergoß sich auf das umnebelte Hirn des Läutenden. „So behandle ich betrunkene Männer," rief Frau Dickhut „und wenn Sie jetzt nicht gehen, bekommen Sie den zrveiten Eimer mif den Kopf." Damit schloß die Hausfrau entrüstet das Fenster. Schallendes Gelächter aus allen Kehlen begleitete diese Szene.

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 11.06.1904
Umfang: 16
weiter vom Kurse abgeriet. Aber der Kapitän war ein vortrefflicher Steuermann und Bohle ein Mensch mit stählernen Muskeln, der die Ruder zu handhaben verstand. Ihr kühnes Wagen sollte von Erfolg gek-önt werden. Nach halbstündigem, verzweifeltem Allee von Steintiere« zu den Ming-Gräbern bei Nanking. Boot, durch einen ins Fenster geworfenen Bootshaken festgehalten, sich der Länge nach an die Giebelwand anlegte. Jetzt erschien, durch das vom Bootshaken zertrümmerte Fenster aufgeschreckt, der Deich bauer im Rahmen

des letzteren. Bleich, mit angstverzerrtem Antlitz blickte er hinunter in die von dem Schein aus dem Fenster grell be leuchteten, von übermenschlicher Anstrengung glühenden Gesichter der unerschrockenen Männer. „Machtschnell, Deichbauer!" ries der Kapitän mit lauter Stimme zu dem Geängstigten hinauf. „Euer Haus kann jeden Augenblick einstürzen. Schwingt Euch zum Fenster hinaus und haltet Euch an dem Rahmen des selben fest, ich werde Euch aus fangen." Es war ein seltsamer und schwer zu definirender Blick

, den der zitternde alte Mann in die sem verhängnisvollen Augen blicke auf den Rufenden unten warf. Sprachlos. unschlüssig starrte er in das Antlitz seines Gegners, dessen heroische Tat offenbar über sein Begriffsvermögen hinausging. Da plötzlich erzitterte das Haus in seinen Grund vesten und mit lautem Krach stürzte der hinter der Kammer gelegene Teil desselben in die hochaufspritzenden Fluten. Da packte den immer noch unschlüssig am Fenster Stehenden namenloses Entsetzen. Zitternd öffnete er einen Flügel

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 12.02.1905
Umfang: 16
See im lachenden Sonnenschein in die Ferne blickten. Die Eisenbahnsahrt währte zwei Stunden. Um drei Uhr war man in H Frau Brach mann nahm abermals einen Wa gen- desgleichen tat Jaspersen. Sie fuhren durch verschiedene Straßen- es war ein ziemlich langer Weg. Jaspersen sah, wie sich' dih Dame in ein großes Ge- öroßtzeriogin tiaroUne bäude begab, das er beim Näher kommen als ein Hotel erkannte. Da eine Konditorei dem Hotel gegenüber war, ging Jaspersen dorthin, setzte sich ans Fenster und ließ

sich eine Tasse Kaffee bringen. Er beobachtete ein Weilchen das Hotel. Endlich sah er Frau Brachmann an einem der Fenster des zweiten Stockwerks erscheinen. Sie war eben im Begriff, sich ibres Hutes zu entledigen. Hieraus schloß Jaspersen, daß die Visite vielleicht längere Zeit in Anspruch nehmen dürste. Soeben wollte er sich ins Hotel begeben, um Erkundigungen einzuziehen, als sich an demselben Fenster ein noch junger Mann zeigte, der den Arm in einer Binde trug. Es war eine recht stattliche und eigentlich

eine so geheimnisvolle Zusammenkunft? fragte sich der Kriminalbeamte. Da mochte sich ein nettes Geschichtchen zusammen brauen. Er wartete, bis das Paar sich vom Fenster entfernt, dann zahlte er und ging ins Hotel hin über. Dort legitimierte er sich und erkundigte sich sodann, um den Stempel des Verdachtes von dem betreffenden Herrn abzulenken, ob nicht ein gewisser von Winters feld im Hotel logiere. Der Portier sah die Liste der anwesenden Gäste durch, dann mußte er die Frage verneinen. Jetzt beschrieb Jas persen

die Lage der Fenster und fragte, ob Herr von Wintersfeld denn nicht vor einiger Zeit das von ihm bezeichnete Zimmer bewohnt habe? Der Portier mußte abermals verneinen. Es habe auf Nummer 26 eine Dame längere Zeit gewohnt, bis vor ungefähr vierzehn Tagen, gerade am 13. Septem ber, ein Herr Emil Winkler, Kaufmann aus Amerika, dort eingezogen. von bLltzsemweimar f.

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 16 von 18
Datum: 19.12.1903
Umfang: 18
20 2 diese Wohnung ehemaliger Könige geflogen, warum hatte es sich in die Trümmer dieser verfallenen Herrlichkeiten geflüchtet? Ich beobachtete meine Unbekannte nur noch selten. Ich bemerkte sie meistens am Fenster, in ihre Arbeit vertieft. Sie erinnerte mich unwillkürlich an jene Märchenprinzessin, die verzaubert während eines ganzen Jahr hunderts die nämliche Stellung einnahm. ^ Es war an einem herrlichen Frühlings morgen in den ersten Tagen des April. Ich öffnete das Fenster, um die frische

Zug der Wolken zu und lieh ihr Ohr dem leichten Säu seln des Frühlingswindes, der mit ihren Haarlocken spielte. Plötzlich zog ein freudiges Lächeln über ihre Züge. Sie beugte sich aus dem Fenster; draußen schien etwas ihr Interesse zu erregen; was mochte das sein? Auf der Straße war kein Mensch zu sehen! Was hatte sie wohl bemerkt? ... Sie lächelte noch immer; ihr Auge blickte unverwandt nach der gleichen Richtung. Mein Spähen blieb . v —, rr — , r -„~, erfolglos. Was bedeutete dieses Lächeln

Wesen vermutete. Die zwei Vögelein flogen von dannen. Leiser Schatten, stilles Be dauern huschten über die Züge des Mädchens, p-! Des andern Tages scharten sich ganze Schwärme von Vögeln auf den Dächern. Einige derselben wagten sich in die Nähe der Fenster ... Meine Nachbarin schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. Wie wenig genügte diesem Mädchen! Einige unscheinbare Blu men, zwei kleine Vögel, ein Stückchen blauen Himmels konnten es glücklich machen! Stift Lilienfeld, von Osten gesehen. wendete

sie so viel Sorgfalt auf sich selber, warum begann sie sich so zu schmücken? Wessen Gefallen wollte sie sich wohl erwerben? Ein neuer Tag brach an, ein Tag voller Abwechslung für die Unbekannte und auch für mich. Ein junger Mann saß an dem gegen überliegenden Fenster, ein Unteroffizier der königlichen Garde. Sein Antlitz zeigte schöne, ernste Züge. Er sitzt dem jungen Mädchen gegenüber; lächelnd und schweigend betrachtet er sie, voller Glück und strahlenden Auges. Es muß ein Fremder sein. Ein Bruder

einige mir unverständliche Worte an den jungen Mann. Er schien bei ihrer Frage verlegen zü sein und ließ sie einige Zeit auf Antwort warten. Das Mädchen arbeitete fleißig weiter, voller Sorg losigkeit und stillen Glückes. Auf chren Zügen stand geschrieben: „Ich vertraue dir, ich werde auf dich warten!" Ich beugte mich weiter über das Fenster hinaus. Auf meinen Zügen lag zweifellos Tadel und Vorwurf. Seit bereits fünf Monaten hatte ich mich in meiner Einsamkeit an dieses scheinbar harmlose Kind an geschlossen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 15 von 18
Datum: 04.08.1900
Umfang: 18
- und Selbstrettungs apparate mit zur Brandstätte nehmen. Das Rettungsverfahren wäre folgendes: Wenn der zu entleerende Schulsaal zu ebener Erde gelegen ist, müssen die Retter, wenn die Fenster des Schulsaales wegen ihrer schlechten Einrichtung nicht geöffnet werden können, wie dies bei alten Schulgebäuden fast in allen Ländern noch zu finden ist, und falls das Eindringen in den Schulsaal auf dem gewöhnlichen Wege — durch die Thür — nicht möglich ist, weil die Kinder sich hinter die „nach innen sich öffnende" Thür

gedrängt — gedrückt — haben, ein Fenster einlegen, in den Saal einsteigen, die Kinder schnell und behutsam von der Thür entfernen, den gewöhnlichen Weg zur Ent leerung des Schulsaales Herstellen und die Kinder in einer den Umständen angemessenen Ordnung, also ohne Drängen und Drücken, ins Freie führen, dagegen lahnre, verwundete und ohnmächtig gewordene Kinder aus dem gefährdeten Raume, beziehungsweise aus dem Gebäude heraustragen. Diese Kinder müssen dann ihren Ange hörigen übergeben werden. Im Falle

das Feuer aber den gewöhnlichen Rettungsweg zerstört oder abgeschnitten hat, muß die Entfernung der Kinder ohne Verzug durch die Fenster derart erfolgen, daß die Kinder von den innenstehenden Steigern rasch, aber ohne Uebereilung, zu dem Fenster hinallsgehoben werden. Befindet sich der zu entleerende Schulsaal im Stockwerke des Schulhauses, dann müssen die Steiger diesen Raum sofort von der Staße aus mit den Leitern zugänglich machen, und in denselben durch die Fenster einsteigen. Hat das Feuer

den natür- lichen Rettungsweg abgeschnitten, d. h. die Treppe ergriffen und die Begehung unmöglich gemacht, muß selbstredend die Rettung durch die Fenster stattfinden. Die Kinder können an den Leitern herabgetragen oder mit dem Rettungssack herabgebracht werden: thllt aber rasche Rettung noth, dann ist es am besten, die Kinder mit Hilfe des Rettungsschlauches herabzulassen. Schwer verletzte Kinder sollen natürlich sehr behutsam an der Leiter herabgetragen, schnell ärztliche Hilfe herbeigeholt

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Tiroler Post
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Seite 20 von 22
Datum: 03.06.1904
Umfang: 22
man, daß es immer weiter vom Kurse abgeriet. Aber der Kapitän war ein vortrefflicher Steuermann und Bohle ein Mensch mit stählernen Muskeln, der die Ruder zu handhaben verstand. Ihr kühnes Wagen sollte von Erfolg geklönt werden. Nach halbstündigem, verzweifeltem Alle« von Steintierev zn den Mtng-Dräbern bei Ranttng. Boot, durch einen ins Fenster geworfenen Äomsha!en festgehallrn sich der Länge nach an die Giebelwand anlegte. Jetzt erschien, durch das vom Bootshaken zertrümmerte Fenster aufgeschreckt, der Deich

bauer im Rahmen des letzteren. Bleich, mit angstverzerrtem AnM blickte er hinunter in dir von dem Schein aus dem Fenster grell be leuchteten, von übermenschliche! Anstrengung glühenden Gesichter der unerschrockenen Männer. „ Machtschnell, Deichbauer ries der Kapitän mit lautet Stimme zu dem Geängstigten hinaus. „Euer Haus kann jeden Augenblick einstürzen. Schwingt Euch zum Fenster hinaus und haltet Euch an dem Rahmen des selben fest, ich werde Euch aus fangen." Es war ein seltsamer und schwer

zu definirender Blick, den der zitternde alte Mann in die sem verhängnisvollen Augen blicke auf den Rufenden unten warf. Sprachlos. unschlüssig starrte er in das Antlitz seines Gegners, dessen heroische Tat offenbar über sein Begriffsvermögen hinausging. Da plötzlich erzitterte das Haus in seinen Erund- vesten und mit lautem Krach stürzte der hinter der Kammer gelegene Teil desselben in die hochaufspritzenden Fluten. Da packte den immer noch unschlüssig am Fenster Stehenden namenloses Entsetzen. Zitternd

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 31.08.1902
Umfang: 16
Nr. 35 Beilage ;um „Kitzbüheler Bezirks-Bote". Mde^tion, Druck und Verlag der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei von Gebrüder Reichel in Augsburg. Der letzte Hirschhofer. Eine wahre Bauerngeschichte aus dem Bayerischen Walde. Von C. W. Stich. (3. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Am späten Abend, als eben die Mägde im Schindel hof in ihre Stube zum Schlafengehen gekommen waren, klirrte oben in der Schlafkammer ihrer Bäuerin ein Fenster, gerade so, als hätte man mit einem Stein gegen die Scheibe

geworfen. Wohl verstanden die Dirndln die Bedeutung dieses Zeichens, aber sie meinten: „Was geht's uns an? Das ist der Jungbänerin ihr' Sach'!" Oben öffnete sich leise besagtes Fenster, um das sich uralter Mauernring (Epheu) rankte, und Kathi steckte vor sichtig den Kopf heraus. Von unten schob sich nun eine Leiter unter die Butzenscheiben, und nachdem zuvor noch ein leises „Pst! — Pst!" ertönt war, kletterte rasch eine kleine, aus gewachsene Mann es gestalt, gleich einem Marder zum Taubenschlag

- en, und wir krieg'n uns're Ruh vor dem Lackt (ungeschlachten Mensch), gelt, Kathl!" Der verwachsene Bursche hatte bei den letzten Worten die Hand der Jungbänerin erfaßt, die sie ihm nur wider willig überlassen hatte; als er aber, nun kühner geworden, die Arme ganz auf das Fensterbrett legte und Kathis Hüften umschlingen wollte, da wehrte diese heftig solches, Thun ab und schloß mit den Worten: „Laß die Dumm heiten!" schnell das Fenster zu. Nachdem der Bursche eine Weile vergebens geharrt hatte, ob sich die schöne

Schindelhoferin denn gar nimmer dazu verstehen wolle, nochmals ihr Fenster vor ihm zu öffnen, was aber nicht mehr geschah, kletterte er mit leisem Schelten die Leiter wieder herab, und nachdem er sie an demselben Ort geborgen, wo er sie vorher weggenommen Lrhr. v. podervils, oer neue bayerische Lultusruiniste».

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Tiroler Post
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Seite 12 von 14
Datum: 19.12.1903
Umfang: 14
9 ;',9 Seite 10 w A R E N H A U S «w Ga] Soebe Visitkarten Vermählungska Adresskarte Pläne, Landka Rechnungej Diplome Plakat« Drucksen Bestellungen wer! Innsbruck, ^allmeraye nmv■ oßarn diese Wohnung ehemaliger Könige geflogen, warum hatte es sich in die Trümmer dieser verfallenen Herrlichkeiten geflüchtet? Ich beobachtete meine Unbekannte nur noch selten. Ich bemerkte sie meistens am Fenster, in ihre Arbeit vertieft. Sie erinnerte mich unwillkürlich an jene Märchenprinzessin, die verzaubert

während eines ganzen Jahr hunderts die nämliche Stellung einnahm. Es war an einem herrlichen Frühlings morgen in den ersten Tagen des April. Ich öffnete das Fenster, um die frische, reine Luft in mein Zimmer strömen zu lassen. Die vor mir liegende Hügelkette prangte schon im ersten zarten Grün. KVäume |unb Sträucher zeigten Knospen und aufbrechende Blüten. Alles atmete Frühlingswonne und Frühlingsfrieden. — Auch meine unbekannte Nachbarin schien sich der kommenden schönen Tage zu freuen. Neben

ihr auf dem Fenstergesimse lag ein kleines Veilchensträußchen. Sie betrachtete es zuweilen und freute sich an dem tiefen Blau der zarten Blümchen. Hin und wieder schaute sie dem raschen Zug der Wolken zu und lieh ihr Ohr dem leichten Säu seln des Frühlingswindes, der mit ihren Haarlocken spielte. Plötzlich zog ein freudiges Lächeln über ihre Züge. Sie beugte sich aus dem Fenster; draußen schien etwas ihr Interesse zu erregen; was mochte das sein? Auf der Straße war kein Mensch zu sehen! Was hatte sie wohl bemerkt

von des Frühlings Einzug zu benachrichtigen. Nun hatten mir zwei kleine Vögel eine gefühlvolle Natur entdeckt, da wo ich ein ruhiges, gleichgültiges, unempfängliches Wesen vermutete. Die zwei Vögelein flogen von dannen. Leiser Schatten, stilles Be dauern huschten über die Züge des Mädchens. Des andern Tages scharten sich ganze Schwärme von Vögeln auf den Dächern. Einige derselben wagten sich in die Nähe der Fenster... Meine Nachbarin schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. Wie wenig genügte diesem Mädchen

auf ihrem Kleide befestigt hatte, bald klöppelte sie Spitzen, die wahrscheinlich ihr Morgenhäubchen schmücken sollten. Warum ver wendete sie so viel Sorgfalt auf sich selber, warum begann sie sich so zu schmücken? Wessen Gefallen wollte sie sich wohl erwerben? Ein neuer Tag brach an, ein Tag voller Abwechslung für die Unbekannte und auch für mich. Ein junger Mann saß an dem gegen überliegenden Fenster, ein Unteroffizier der königlichen Garde. Sein Antlitz zeigte schöne, ernste Züge. Er sitzt dem jungen Mädchen

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1909
Umfang: 8
, bei denen die farbigen Gläser lediglich in Rücksicht auf die Wirkung gefärbten Lichtes durch Sprossen- oder Bleiverglasung zu einem Ganzen vereinigt werden. Nach diesem Grundsatz handelt schließlich jeder, der in primitiver Weise rote und blaue, gelbe und grüne Scheiben, vielleicht nach einem vorgeschriebcnen Wüster, in einem Fenster zusammensetzt. Aber in diesem Falle kann man nicht von einem zielbewußten Arbeiten, nicht vom Anstrcbcn einer gewissen Stimmung im Raume sprechen. Ich habe nun kürzlich

im Treppenhaus eines neuen Berliner Gerichtsgebäudes ein großes Fenster gesehen, dessen rein ornamentale Glasmalerei lediglich in einem Hellbraun und einem leuchtenden Gelb hergestellt ist, und bei dem die Farben dermaßen ineinander schwimmen, daß man die Kontur des Ornamentes nur Noch mit Wühs zu erkennen vermag. Ich glaubte anfangs, daß dem Fenster überhaupt keine Zeichnung zugrunde gelegt fei, und war ganz überrascht, daß diese freundliche und doch würdige Stimmung lediglich durch ein gelbbraun gestamm

wird, ohne zunächst die einzelnen Elemente ins Auge zu fassen. Bei einem anderen Fenster desselben Treppenhauses, an der Hofseite, ist nun aber gezeigt, daß man sogar mit viel bescheideneren Mitteln ganz freundliche Wirkungen hervorzurufen vermag. Wenn wir die Fenster von Wohn- und Geschäftshäusern verglasen lassen, dann legen wir be sonderen Wert darauf, ein schönes, gleichmäßiges, weißes Glas zu erhalten. Das halbweiße Glas ist gleichsam schon eine Konzession zur Erzielung größerer Billigkeit, und das grüne

Glas ist fast verpönt. Das erwähnte Trcppenhausfenster ist nun aus lauter kleinen, rechtwink ligen Scheiben oblonger Form zusammengesetzt, und zwar derart, daß sich in völlig willkürlicher Weise Scheiben folgen, die alle Schattierungen zwischen Weiß und Grün aufweiscn und außerdem rauh, uneben und blasig sind. Es ist wahrlich keine Kunstleistung — aber als ich mir das Fenster betrachtete, sagte ich mir, daß eine derartige Fensterverglasung aus reinem weißen Glase außerordentlich langweilig

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 12
Datum: 27.08.1905
Umfang: 12
, Innsbruck Andreas-Hoferstrasse 42 12 039 — 281 —8 Deutsches CafC u. Restaurant ältestes Konzert-Lokal Innsbrucks -------- Heute und täglich -------- Grosse ppemdenl^onzepte der Tiroler National-Sänger- und Schuhplattler-Gesellschaft 5 Damen Franz Ringler 4 Herren Anfang 8 Uhr Eintritt f Krone Für vorzügliche Speisen und Getränke sorgt bestens 13 288 FrailZ Steden, Restaurateur VorverKaufsKarten sind täglich bis 7 Uhr abends im Deutschen Cafe am Buffet zu haben 941 Ihr Fenster aber blieb noch lange

darnach hell, und schon begann ich zu fürchten, daß sie das Licht, mich zu täuschen oder fern zu halten, die ganze Nacht brennen lassen werde, als es jählings erlosd) und mich zum Fenster trieb. Obgleich sie schon das erste leise Picken ver nommen haben mußte, blieb im Kämmerlein doch geraume Zeit alles still, so das ich nichts vernahm als den dumpfen Flügelschlag der schwöllen Sommernacht, die auf ihrer Flucht vor dem kommenden Tag durch's Etschland heraufzog und wie um Einlaß bittend leise

an den nachtblinden Fenstern in den grauen Mauern der verschlafenen Häuser vorübcrranschte. Ging das Fenster in dieser Nacht nicht auf, dann geschah es nimmer, und nimmer durfte ich wiederkehren wie die fliehende Nacht, und darum pochte ich ein wenig lauter an die klingenden Scheiben, bis ein banger Seufzer aus der Kammer drang. Als er aber wie ein leiser Klageruf eines aufgeschreckten Vöglcins im Walde verklang und es drinnen wieder still wurde, pochte ich in kurzen Zwischenräumen noch stärker an die Scheiben

von meinem festen Entschluß in Kenntnis zu setzen und in ihr nicht den Gedanken aufkommen zu lassen, daß ich das Schlachtfeld geräumt habe sondern es vielmehr bis zum nächsten entscheidenden Angriff besetzt halte, strich ich schon mit dem ersten Morgenrot, das die letzten flatternden Schleier der fliehenden Nacht rosig färbte, um das Haus, und sie erschien nach der schlaflos verbrachten Nacht richtig am Fenster, und so

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Tiroler Wastl
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Seite 12 von 12
Datum: 27.08.1905
Umfang: 12
zu sühnen suchte, so weit ich es vermochte, und daß sie von allen, die ich begangen habe, die einzige ge blieben ist, die ich zu bereuen Ursache habe. Das ist zwar ein magerer Trost, aber immer hin besser als keiner, und so will ich mich da mit bescheiden, meiner Untat so viele gute entgegen zu setzen, als ich nur immer aufbringen kann. Diesmal aber hörte ich nicht darauf, sondern erfaßte den Fensterrahmen und hielt ihn trotz aller Bitten fest, bis der Widerstand besiegt war und das Fenster

und die weißen Arme, die es nicht mehr zu halten vermochten, sich weit anstaten und mich einließen. Drinnen aber begann bald die Erkenntnis in mir zu dämmern, daß ich nicht allein zum Fenster hineingestiegen war. Die nackte Begierde, die draußen so stark war und mich mit scheinbar unbezwingbarer Gewalt zum Fenster emporgetrieben hatte, verlor hier ihre Kraft und wich vor der nachdrängcnden Erkenntnis zurück, daß kein Gefühl in mir war, das mir ein Recht gab, da zu sein, und da keine Handlung das Lickt

der Welt zu erblicken vermag, ohne daß das Recht oder das Unrecht dabei Ge vatter steht, fühlte ich, wie alsobald das letztere ans dem Boden wuchs und sich ausdehnte, bis es mich ans dem Fenster hinansdrängte und ich wieder unter aus dem taufrischen Rasen stand und heimging. Nicht aber tat ich dies, wie ich gehofft, als ein Sieger, sondern mir ein von einer schwachen Hinterlist Besiegter. Und wie ich so dahinschlich und mich dabei in die dunkelsten Schleier der weichenden Nacht zu hüllen suchte

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.01.1909
Umfang: 8
und Rabinetten. Und man erkennt an den im Winter offenstehenden Fenstern der Gaffenfront, wo ein Zimmerherr und ein Rabinellfräulein haust, oder wo eine Leiche liegt, falls man sie nicht vor dem Anlaufen, Anschwellen schützt und die Fenster zuläßt. Dem Zimmer herrn. Aabinettsräuleins läßt man gern auslüften trotz Schnupfen — für Leichen gilt noch pietät. 3a, wenn man sonst nur lüften könnte, man täte es gern! Die meterlangen Flügeln lassen sich oft schwer schließen, meist ebenso schwer aufmachen

. Nicht, daß ich mißgönnte —' mein — doch es gibt Leute, die da meinen, es gehe ihnen schlecht, nur sie arbeiten für die ganze Welt und niemand sonst, und es gibt so viele Men schen, welche viel schlechter daran sind als der einfache Arbeiter. Außer Rindern können Rranke und alte Leute dem Lüften hinderlich fein, insoferne als man das halbe Fenster ausreißen muß. Vder man hat z. B. eine Palme im Zinimer. Ein paar Minuten Frostluft und sie ist tot. Auch dem In sassen eines Vogelbauers, welchem man des Fensters Nähe gönnt

, selbst einem Fischchea im engen Rarzer tut Frost nicht gut, da der erstere ein temperierter Stubenhocker ist und das Fischchen einfriert. Und vielerlei steht dem Lüften im Winter im Wege. Und doch ist es notwendig. Jetzt ist man — als Junggeselle Raucher — und raucht man nicht selbst, so raucht der Vfen — gerade, wenn er eingeheizt wird, weil man sich wärmen will. Und da soll man das Fenster aufreißen für einen halben Quadratmeter Fläche. In die Scheiben eingesetzte Jalousien aus Glas oder die bekannten

Glasdrehscheiben bedürfen großer Vorsicht, da sie gebrechlich sind; die Ventilatoren aus Blech, fix oder als Windrad konstruiert, sind für Wohnräume ungeeignet — übrigens so selten angeordnet, daß sie eigentlich nicht vor- Händen sind. Am besten würde eine Lüftung der Wohnräume durch in die unteren Fensterflügel eingesetzte, kleine Lüftungsfliigel, je einer für ein Fenster, ermöglicht. Bei untergeteilten unteren Fensterflügeln, solchen mit Sprossen, geht es leicht an. Bei ganzteiligen, mit Spiegelscheiben

versehenen, müßte zu selbem Zwecke eine Metallsprosse eingesetzt sein, also eine Art Llektroglas, d. h. Glas in Metallfassung, benützt werden. Und diese Einsatzlüftungsflügel würden voll ständig dem Zwecke der Ventilation genügen. Man findet sie — sehr selten, einmal bei irgend einem Fenster einer älteren Schule oder eines älteren Wohnhauses — durch - geführt an je einem Fenster mindest eines jeden Wohn- raumes für alle Wohnungen aller Häuser nirgend, und da könnte in der Lüftungsfrage im Winter

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