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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.04.1859
Umfang: 8
sind. Die Westwand, vor der wir stehen, hält 63 Schuh in der Länge und 18-20 Höhe, hat links oben nur ein jetzt vermauertes Fenster in der Höhe nächst unter dem Dach, in gleicher Höhe findet sich rechts ein eben falls schon seit langem vermauerter Eingang. Der Weg zu diesem Eingang führte über die Zinne einer in gleicher Höhe hinlaufenden breiten Mauer, die auf dieser Seite den Burgzwinger umschloß und zum Theile noch steht. Wahrscheinlich aus einem unweit davon nun längst im Schütte liegenden Nebengebände

. Diese Mauer und deren wahrscheinliche Fortsetzung gegen den Abgrund der Passer erinnert uns vielfaltig an jene Mauer, von welcher Aribo der Biograf des hl. Corbinian einst hinabstürzte. Sowohl der erwähnte Eingang, als wie das Fenster, zeigen den Rundbogen aus Sandsteinquadern gehauen. Außer diesen-findet sich noch auf dieser Seite der Wand ein Eingang mit Halbkreisbogen abgeschlossen, ob demselben eine halbkreisförmige Nische nach Art eines TympanonS, die einst ein Gemälde bewahrt haben dürste

, nun ab er die einzige Stelle i n der gan zen Wand bildet, die mit Mörtel verworfen und über weißt ist. Rechts und links nächst diesem Eingange sind in Brusthöhe kleine viereckige Fenster angebracht, wel- cheden Einblick in die Kapelle der h.'Gertraud gewähren, welche im Innern durch eine Zwischenwand von der Kapelle des hl. Zeno getrennt wird. Ersteres Fenster sieht der Beschauer von Änßen - erst dann, wenn er außerhalb jener Mauer tritt, über welche der Eingang in die obere Kirche führt. Noch weiter links nächst

unterhalb des oberwähnten zugemauerten romanischen Fensters, ist die westliche Schlußwand durch ein ö Schuh breites und 2'/- Fuß hohes Fenster von der Form eines länglichen Vier eckes durchbrochen um dem Außenstehenden die Einsicht auf die Chornische, wo der Altar des hl. Zeno stand, zu gewähren. Dieses Fenster war einst durch ein Vordach geschützt. Alle diese viereckigen Fenster sind, wie ihr Bau und Verwurf zeigt, neuerer Entstehung. Der ursprüngliche Charakter des frühromanischen Baues dieser Kapelle

tritt aber ganz besonders hervor, wenn man dessen Ostscite von Außen betrachtet so weit solche, wegen des Abgruuoes über dem sie em porragt, zugänglich ist. Hier zeigt sich auch ein Sok- kelgcsimse. Die hohe dicke Wandung ist durch zwei halbkreisförmige Rundungen (Apsiden) wovon eine größer, die andere kleiner durchbrochen, die größere Apsis hat oben und unten in Abständen von 9 Fuß Höhe je 3 Fenster und die kleinere Apsis ebenfalls oben und unten je zwei Fenster der ältesten Basiliken- Form. oben

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 06.10.1858
Umfang: 6
, in welchem das Langhaus nach dem Ausdrucke der Aufzeichnung in dcr That reformirt wurde, da man nach dem Sinne der Reformatoren deS 16. Jahrhunderts mit dem wirklich Schlechten viel Gutes hinwegschaffte. So wurden in diesem Jahre viele Grabsteine, unter diesen auch die Monu mente der Greifensteiner. der Erbauer des Gottes hauses. entfernt, der Boden um einige Schuhe erhöht, die Fenster, die natürlich zu wenig Licht einließen, erweitert, die Fensterrose an der Fa^ade durch ein oblonges Loch ersetzt, das herrliche

, fehlen; die Familie der Greifen von Grei- fenftein, deren Andenken durch mehre Grabmonumente in der Kirche bis 1646 fortlebte, trug muthmaßlich dazu am meisten bei. Das Chor hat 63' Höhe, 76' Lange und 26' Breite. Acht Fenster, wovon eines noch sein ursprüngliches Maßwerk, ein prachtvoll ge formtes Dreiblatt, behalten und ein anderes, hinter dem Altare befindliches, beinahe ganz vermauert wurde, erhellen den Raum. Es läßt fich kaum zweifeln, daß sie. wenigstens die drei obersten, den Schmuck

. — Der untere Raum des Presbyttriums war einst ebenfalls zum Chorge- bete der Mönche bestimmt; man hieß ihn den untern Chor. Schon im Jahre 1434 wurden die Sedilien desselben erneuert und im Jahre 1646. obwohl sie nach dem Ausdrucke des l'r. als «O^us testuämis' prachtvoll waren. wegen Altersschwache entfernt und neue hingesetzt. — Die Entfernung des schönen Maß werkes der Fenster geschah größtentheils im Jahre 1726; im Jahre 1741 wurde das ganze Presbyterinm bequem umgestaltet. Doch gehen

dieser Stadt, da ihnen Ouer- schiffe und niedrigere Seitenschiffe fehlen, die gothische Baukunst seine schönsten Formen nicht entwickelt habe. Ob aber der Eindruck des Gebäudes auch in siche rer Zeit, als noch das südliche Seitenschiff nicht ver baut war und durch seine hohen Fenster gehöriges Licht in die Räume ergoß..als «och das schone Rad- fenster die Fa^ade zierte und der plumpe Neubau im Hintertheile des Gebäudes nicht stand, als überhaupt so manche spätere Erzeugnisse, wie die unförmliche Kanzel

befindliche Gruft der Mittler zur gemeinsamen Grabstätte ausgezeichneter Wohlthäter bestimmt. Die Fenster wurden natürlich lichter, daher breiter gemacht, an die Stelle des schönen Radfensters trat eine un-, gestalte Oeffnnng; die zwei kleinen Seitenradfenster an der Fa^ade wurden vermauert und blieben es bis auf neuere Zeit. Endlich wurden die innern und äußern Kirchenwände fleißig überweißt und damit wahrscheinlich eine Menge alter Wandgemälde begraben. So befanden sich unter andem auf der rechten

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 26.01.1859
Umfang: 4
verklebt, und die im Döppelfensterraume eingeschlos sene Lust durch eingestreutes Kochsalz, welches die Feuchtigkeit anzieht, so trocken erhalten- daß die äußeren Fenster der Häuser in Petersburg, wo den Leuten anf der Siraße nicht selten die Augenlider anfrieren, eis frei bleiben, während die äußere Glaswand der Dop pelfenster bei uns durch die auf ihr stehenden Eisvor- baiigr daö Licht in der Stube merklich dämpft und die freie Aussicht umflort. Ein zwischen die Doppelfenster eingehängtes Thermometer

, nicht aber das Glas entbehren könne. M« kn anßcrtroplschm Ländem sich ein wohnliches. Mch im Winter die volle körperliche und geistige Ar beit gestattendes Zimmer herzustellen. Wir haben das Glasfcnstcr als einen Freund in Her Noth erprobt Wd dadurch den Werth desselben er- Hmnt. Nun wollen wir die/physischen Vorgänge, die sich am Fenster dariieten. beobachte» und deren Entstehung begreifen lerney. und beginnen unsere Be trachtung mit den Erscheinungen, welche dem Bereiche der Opük angehören. DaS erste Wunderbare

, welches den Kindern, selbst qchvn den Säuglingen am Fenster auffällt, ist ein Vorgang der Spiegelung. Wenn Abends die Lampe in das dunkle Zimmer gebracht wird, .zeigt sich aus 5er Straße eine in der Lust schwebende Lampe, welche der im Zimmer befindlichen vollkommen gleicht. Jeden Abend betrachten die Kinder dieses Schauspiel mit neuer Lust. Doch, bemerkn nur ältere und aufnierk- samere. daß neben oder Vielmehr hinter dem wnnder- Mtti ÄM-M btt'SM/ni-G'ieiKc ßrgnnWnA 'des in werdet Zuerst Ä Seil Gedanken

Felsen, läßt sich leicht begreiflich machen. Bringt man die Lampe dem Fenster näher, so rückt ihr Doppelgänger auf 5er Straße näher heran; entfernt man die Lampe nach dem Hintergründe des Zimmers, so zieht sich auch ihr Spiegelbild weiter vom Fenster zurück., Aus diesen Beobachtungen ist leicht das Gesetz herauszufinden, daß daS Spiegelbild stets soweit hinter dem Spiegel zu liegen scheint, als der wirkliche Gegenstand sich vor demselben befindet. Die Entstehung des blässeren zwei ten Lampenbildes

(gewissermaßen eines Doppelechos) erklär: sich daraus, daß durch das Anprallen der Ae- therwellen an der vordem Spiegelfläche auch der in der Glastafel befindliche Akther in schwache Schwin gungen versetzt wird. Dessen Wellen brannten an der hintern Glasstäche und wirken auf den Acther deS Zimmers zurück. Sind diese Erscheinungen aufgefaßt so ist es Zeit beobachten zu lassen, daß das Fenster auch am Tage den außerhalb des Zimmers Stehenden abgespiegeltes Licht zurückwirft, bei welcher Spiegelung der dunNe

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 27.10.1854
Umfang: 4
zeigte Spuren von Kummer und Entbehrung. »Antonia!' — rief er in einem zweifelnden und hoffenden Tone. Sie erhob sich und trat ihm entgegen; er flog auf sie zu. — „Willst Du mir beistehen?' »Ich will's gerne, wenn's mir anders möglich ist die Schuld zu zahlen, zu der ich Dir für meines Va ters Leben verpflichtet bin — sage nur, wie ich's kann.' — Er führte ihre Hände an seine Lippen und zog sie an's Fenster. — ,.Ou verstehst es vielleicht besser als ich — willst Du dies leise öffnen?' Wäh rend

sie seinen Wunsch erfüllte, zog er ein leichtes, aber starkes Seil aus seiner Tasche und befestigte das eine Ende desselben an den Fensterpfosten. Darauf löschte Rovani ihre Lampe aus nnd lehnte sich aus dem Fenster, unter dem ein Arm eines kleinen Flusses vorüberlief, um sich in den Venetianischen Busen zu ergieße». »Worauf wartest Du?' fragte sie kaum hörbar. — »Auf ein Boot,' antwortete er, »ich höre es schon!' Kanin hatte er diese Worte ausgesprochen, als man ein besonderes leises Pfeifen vernahm

, das er sogleich beantwortete. Eiligst warf er das andere Ende des Seiles aus dem Fenster und sagte: »So bald Du mein Pfeifen hörst, so löse oder schneide dies obere Ende ab und wirf es mir nach. Der Him mel schütze Dich, Antonia; wer weiß, wann und wo wir uns wiedersehen werden!' Er zog sie an sich und umarmte sie mit Zärtlichkeit; er fühlte ihren Hände druck und, was er über Alles schützte, erfühlte eine leise und furchtsame Erwiederung feines Kusses. Da entstand plötzlich ein Gedanke

sich dem Gemach ihrer Herrin. Da glaubte sie ein Flistern zu hören; sie wartete ein Wenig, öffnete darauf leise die Thür, fand das Licht verlöscht und fuhr erschrocken zurück, da die durchströmende Luft ein geöffnetes Fenster er rathen ließ. Sie schlich sich darauf auf den Zeh- spitzen hinein, und eben war es geschehen, als An tonia, nachdem sie das Seil gelös't uud hinausge, worfeu hatte, sich aus dem Fenster lehnte, aber nach einigen Augenblicken zurücktrat und ihrer Herzensfreude äußerte: »Gott sei gelobt

, er ist gerettet !' Während sie darauf das Fenster schloß, schlich Lucilla sich eben so leise hinaus, wie sie hereingekommen war. (Fortsetzung folgt.)

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.04.1855
Umfang: 6
.' Ein zweiter Schrei, erschrecklicher noch als der vor hin gehörte, gellte von dem Amihause her. Fast gleich zeitig klirrte eines der Fenster auf, das Fräulein bog sich weit hinaus und rief hinunter in den Hos: »Zu Hilfe! Zu Hilfe! Er mordet meine Mutter. Chri stian, schnell in'6 Dorf, das die Bauern kommen!' Aber in demselben Augenblick stürzt auch schon der Amtmann auf die »im Hilfe Schreienee los, ergriff sie und schleuderte sie vom Fenster hinweg hinter sich in das Zimmer, sodann mit drohend

aufgebäumtem Arm hinunterrufend: „Daß Ou dich nicht unterstehst, einen Fuß aus dem Hofe zu setzen.' Es wäre eine schwere Aufgabe sür Christian geworden, zwischen diese beiden einander widersprechenden Befehle die richtige Ent scheidung zu treffen, wenn nictit gleich daraus die Amt männin selbst sich oben am Fenster gezeigt und hinab gesprochen Halle: Christian, Du bleibst!' — Und sich an ihre Tochter wendend, fügte sie hinzu: «Ottilie, kein Aussehen vor den Leuten.' Christian dachte bei sich: „Die Frau

Amtmännin sieht zwar blaß aus, blaß wie der Tod, aber ermor det ist sie nicht. Sonst hätt' sie nicht mit mir reden können, ^ndeß mörderlich geschrieen hat sie, und wen» sie noch einmal so schreit, — se» Doch der Einfall, der ihn jetzt durchblitzte, war ein zn gluckliaier, als daß er ihn nicht auf der Stelle hätte von sich geben sollen. „Gut, Frau Amtmännin', sprach er zn dem Fenster hinauf, — „ich bleibe, Ihnen zu Gefallen. Aber, Herr Amtmann, das sag' ich Jdnen, beim ersten Schrei, den ich wieder köre

zu Rosse sitzen. Der Amtmann oben am Fenster murmelte einige Worte zwischen den Zähnen, dir der Knecht unten nicht ver stehen konnte, und warsdas Fensterzu. — »Dem hab' ich's gut gegeben', frohlockte Christian. „Hab' lange genug darauf gelauert!' Und länger, als er eigentlich zur Abkühlung des Thieres gebraucht hätte, saß der Knecht so auf dem hohen Pferde. Als er endlich abstieg, um es in den Stall zu ziehen, da geschah es im Vollbewußtsein und mir der ganzen Würde des so eben gefeierten Triumphes

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.04.1858
Umfang: 6
Ms Kaiser Josef'S letzten Lebensjahren. Historisch. An einem FrühlingSmorgen deS Jahres 1732 lehnte der Kaiser Zosef II. an dem geöffneten Fenster seines Arbeitszimmers auf dem Schlosse zu Schönbrunn und schaute, in Gedanken versunken, nach den waldbewach senen Bergen hinüber. Eine Weile mochte er so sinnend, betrachtend ver weilt haben, als ein eigenthümliches, auffallendes Ge räusch zu ihm drang. ES klangen Stimmen in eini ger Ferne, ein Dröhnen deS BodenS, um so seltsamer

einzelne Worte, die der Grenadier unwillig und sich vergessend halblaut sprach, zum Fenster herauf. AlleS mußte dem Kaiser um so mehr aussallen, da Niemand währ»nd seiner Anwesenheit den Garten be treten durfte, überdies die frühe Morgenstunde fremden Besuch nock nicht erwarten ließ. Kopfschüttelnd be obachtete er den Grenadier, der hochgewachsen, schönen Gesichts, einen Mustersolvaten versprach und doch so seine Pflicht vergaß. „Nun entfernt Euch aber, Vater!' vernahm er endlich ziemlich deutlich

und der Grenadier machte zu gleich eine heftige Bewegung mit de, Hand nach dem Strauche hin. „Ich darf nicht mit Euch sprechen und Euch an diesem Orte lassen! ES ist nm mich geschehen, wenn Ihr hier bemerkt werdet. Da seht, deS Kaisers Fenster steht offen und er ist gar früh auf! Wenn er unS hörte!' „Den Kaiser will ich ja eben sehen, ihn sprechen!' entgegnete eine etwaS stärkere, rauhere Stimme im steiermärker Dialect hinter dem Strauche hervor. „Weißt du nicht, Antonel, daß daS der einzige

', sagte er darum trotzig, „selbst wenn er Euer Vater wäre; ich werde ihn auf die Haupt wache führen und den Fall gehörigermaßen melden, damit man erfahre, ob ihr beide wirklich verwandt seid und einerlei Handwerk treibt!' Darüber gerieth der Grenadier nun auch in Grimm und Zorn und ganz vergessend, daß er vor dem offe nen Fenster deS Kaisers stehe, antwortete er hitzig und schlug enrlich mit der Faust den Gärtner zu Boden. Laut schreiend stürzte er nieder; erschrocken über die Folgen

solcher Gewaltthat wichen beide, Vater und Sohn, zurück. Und während Anton den Bater hastig in die Gebüsche drängte und ihn bat, zu fliehen, erhob sich der Gärtner, nahm sein langes Messer auS der Tasche und näherte sich hinterrücks dem Grenadier; da rief der Kaiser,! den der Streit wieder an daS Fenster gelockt und der alles bemerkt hatte, laut hinab: „Schildwache, der Bursche will dich stechen!' Die drei standen wie vom Blitz getroffen; der Gre nadier faßte sich zuerst und präsentirte, festen Blickes

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 27.04.1859
Umfang: 6
Holzvertäsiung. Das Licht erhält dirse Basilika durch sechs in der Mauer 'derApsis angebrachte Fenster, wovon drei im untern Theile und drei in dem obern Theile derselben so gegen und übereinander gestellt sind, daß sie alle gleichwette Distanzen in der Halbrunde einnehmen, und das einstrahlende Licht auf den Mittelpunkt der Apsis. werfen. , Die Fenster sind sämmtlich von gebäuenem Sand steine in die Wand eingesetzt, oben mit Halbkreisbö- gen geschlossen, Die Laidungen oder Seitenwände der Fensternischen

sind sowohl nach Anßen wie nach In nen bettächtlich abgeschrägt, nicht gegliedert und ha- ben eine lichte Hohe von ö' 6'. ini Jnnem 3' 9' und eine Breite von .etwas über j'. so daß der eigent liche Lichtdurchlaß etwa K Quadratschuhe für jedes Fenster heträgt. Sie sind sämmtlich auf der innern Seite verputzt lind übei'tüncht. Die Beleuchtung der Basilika ist also von keiner starken Wrkuiig. In der Apsis bemerk man in einer Höhe von un gefähr t2' dnrch die Rundung der Chornische un aus Stuck gebildetes

an der Grenze zwischen Schiff und Apsis; die Chornische ist in Halbkugelform überwölbt und empfing ihr Ächt, sowie der ganze Maütn durch zwei in der ApsiS rechts und links eingelasseneFrnster; von der gleichen Form wie jene m der änstoßendewZeno- kapelle, nur von kleinerm Maß, wie auch die Apsis selbst. Diese Kapelle Hat ihren' besondern Eingang von Westen her. den wir so wie die rechts und links von selben in der neueni Zeit angebrachten Fenster bereits beschrieben haben. An ldek'-keckten Läibung die ses

- nischen Fenster in der, Apsis und der Eingang-zuge mauert und in jei er das noch sichtbare vim^ige Hicht- und Luftloch angebracht wurde. Der Mangel aller Ornamentik fällt auch hier 'auf,' wir müssen daher schließen, daß dieser i ganze Bau vordem Gebrauch dieser dem spätromanischenStyle .eigenen Merkmale entstanden scin müsse. und. nMz dieses Portal auf.der Nordseite >mit seinen Thier- nnd Fratzenformenein Einsatz späterer romanischer Kunst'ist. die erst vom it. bis zum 43. Jahrhündnt siörirte

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 7 von 16
Datum: 19.09.1851
Umfang: 16
2147 es liegt daher in der Natur der Sache, daß sie schon des halb höchst mangelhaft ist. Es kommt aber noch etwas An deres dazu, was jenen Mangel noch fühlbarer macht. Ein vollendetes Werk im Spitzbogenstyle muß auch ohne Seiten- wände stehen können; denn die Gewölbe ruhen auf den Pfeilerbünden, oder leiten ihren Druck auf die Streben hinüber. Auf jeden Fall findet sich in einem solchen Werke der Raum für die etwa nöthigen Fenster leicht und wie von selbst. Sie stehen zwischen den Säulen

und Pfeilern wie natürlich, sie dürfen nickt erst in die Seitcnmauer hineinge brochen werden. So sind die Fenster am Kölner Dome fast weiter nichts, als leichte Füllungen zwischen Gurt und Pfei ler. Dadurch gibt sich auch ihre Form von selbst. Am Mailänder Dome aber stehen die unförmlichen Fenster noch in einer besondern Mauercinfassung, ja sie kommen Einem vor wie in dieselbe eingebrochene Löcher. Man sollte fast glauben, man hätte bei Erbauung des Werkes erst später daran gedacht, daß es doch Licht

haben müsse, und diesem Bedürfnisse nur dadurch abgeholfen werden könne, daß man eigene Löcher in die Mauer bräche, oder doch für dieselben frei ließe. Die Fenster sind daher in dem Schiffe sehr schmal, und geben ein höchst schwaches Licht, das man keineswegs durch die buntfarbigen Gläser zu dämpfen nothwendig hättse. Nur an den untern Fenstern des Chores ist dies unglückli cherweise anders. Denn hier sind es gewaltig große Flä chen, wie sie freilich durch die Mauer bedingt waren. Aber cs entsteht dadurch

zwischen der äußern Umfassungsmauer- des Chores und der inuern des Umganges ein gewaltiges Mißverhältnis'. Dazu ist der Umgang äußerst schmal, und die ober« Fenster sind mißgestaltete Dreiecke, die ein höchst dürftiges Licht geben; so wird Alles dumpf und matt. Wie anders dagegen in dem Kölner Dome! Wie prächtig, schlank und ebenmäßig schwingt sich hier Alles hinauf! Wie frei, wie leicht, wie poetisch sind die einzelnen Gliederungen! Wie schön die Fenster mit ihrem bunten Farbenschmelze über den Gallerten stehend

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 07.01.1854
Umfang: 6
für meine Leser; aber einen bedeutnngsvollen Umstand darf ich nicht verschweigen. Es war in einer Mainacht, die so warm, weich und sternenhell war, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich zu Bett zu legen, als ich sinnend nnd träninend am offenen Fenster saß. Auf den Straßen war es endlich still geworden. Ich dachte meiner Lieben iu Straßburg, die unter der grünen Decke des Friedhofs schliefen, und derer, die noch lebeuswarm vielleicht mich jetzt meiner dachten. Da schlugen wun derbar klagende Töne

stille. Vielleicht lauscht er! sagte ich zu mir. Gott gebe Dir Frieden! Ich variirte frei die Melodie. Ich fühlte, daß ich vielleicht nie besser gespielt. Zuletzt ging ich wieder in den einfach herrlichen Ehoral über und — o, wer beschreibt meine Freude! — ich ver nahm, wie der Spieler mir sekondirte. Die Töne waren näher gekommen. Jetzt erst vernahm ich, daß sie von der Galerie des ThurmeS herabklangen. Wahr scheinlich hatte der Spieler früher km G-mach am offenen Fenster gesessen, und die wehende

Luft hatte die Töne getragen, gedämpft und geschwellt. Alles wurde still; aber ich sah oben an der Galerie eine dunkle Gestalt lehnen, die fetzt verschwand. Anch ich schloß mein Fenster; aber ich konnte lange nicht eiiischlafeu. Ich dachte nach über das Leiden des Un glücklichen. Spät entschlummerte ich und der Traum gaukelte mir wunderbare Bilder vor. Ich hörte fort nnd fort die herrlichsten Töne nnd ich stand oben auf dem Münster zu Straßburg und Antonie stand neben mir und sagte: „Du hast

ihm Frieden gegeben!' Wem? fragte ich, aber sie rntfallete Engelsflügel und entschwand zn lichteren Regionen, und ich ging frohen Herzens heim, legte mich nieder nnd entschlief. Die Sonntagssonne leuchtete hell in meine Fenster. Die Glocken klangen schon mächtig als ich erwachte. Das Ercigniß der letzten Nacht/ der Tranm, das Wiedersehen Antoniens, deren Bild in den letzten Zeiten seltener vor meiner Seele gestanden — das Alles zusammengenommen, bewegte mich tief. Leise klopfte mein Anfwärter

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 23.11.1857
Umfang: 6
, 13. Nov. Unser« Stadt ist von einem fürchterlichen Unglück heimgesucht worden. Gestern Nach mittag um 3 Uhr erplodirte der in unmittelbarster Nähe deS GauthoreS gelegene Pulverthurm und richtete schreck liche Verheerungen, besonders im oberen Theile der Stadt an; die Häuser im alten Kästrich sind sämmtlich, einige total zusammengestürzt, und in einem derselben sollen sämmtliche Bewohner verschüttet sein; fast alle Fenster in der Stadt sind zertrümmert, Schornsteine hernieder- gesallen

. Selbst die Fenster deS DomS sind beschädigt, an der JohanniSkirche das Dach, in der St. StephanS- kirche. deren Thurm sich, wie versichert wird, gesenkt hat, die Altäre. Nach der „Mainzer Ztg.' hat das furcht bare Unglück Hunderte von Opfern sowohl auS dem Civil- wie dem Militärstande gefordert und viele hundert Familien obdachlos gemacht. In daS in der Nähe deS Theaters gelegene Case „Stadt Pan'S' wurde ein circa 2 Centner schwerer Stein geschleudert, einer Frau durch eine Granate der Kopf weggerissen

, die Erplosion hatte ihre Wirkung bis zur Schusterstraße und selbst nach Castel, wo das in unmittelbarer Nähe der TaunuS- bahn liegende Barth'S Hotel durch den Luftdruck Fenster und Thürscheiben einbüßte. Die ganze Stadt ist in Bewegung. Die durch die Erplosion hervorgerufene Er, schütterung, von 2 donnerähnlichen Schlägen begleitet, erschreckte selbst die Bewohner deS 2 Stunden entfernten Wiesbadens, wo in vielen Häusern die Fenster sprangen und man anfänglich an ein Erdbeben glaubte. Nach der „Nass. Ztg

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 9
Datum: 24.12.1856
Umfang: 9
. Die Anhänglichkeit und Liebe der Solda ten str ihn war so groß, daß man in kurzen Zeitabschnitte» immer die Garnison wechselte, au« Furcht, er könne fie für sich gewinnen und entfliehend Auch hätte er dazu gleich in den ersten Zahre» Gelegen heit gehabt, ja fie wurde ihm mehrfach angeboten. ' Er bewohnt«'«i» kleine« HauS in der Festung, daS vergitterte Fenster »ad wohlverwahrte Thüre» hatte, und vor dem zwei Wachposten alle sein« B«weV»ngiN» beobachteten, wenn er seinen kleinen Garte» bearbeitete

nur gqnz Hchtig in da« HßstSl'de« Gefangenen hinein, damit Niemand sagen könne, er habe irgend eine längere Un- ede n e 5. terredung mit ihm gehabt, und nahm die Muster»»., der Triipven nicht in der Festung, sondern außerhalb derselben ror. Nur etwa zwanzig Mann mit einem Unterofficier blieben im FestunzSbofe zurück, und als der Prinz mir seinem Besuche an daS Fenster trat, verließ der Unter officier eine Gruppe Soldaten, zu der er gesprochen hatte, un» näherte sich der Mauer de« Hauses, als wolle

er dort ein nicht näher zu be zeichnende» Geschäft verrichten. Unter dem Fenster angekommen sagte er plötzlich halblauten ToneS: SS sind nicht mehr als zwanzig Mann in der Festung, die Thüren find geöffnet, die Garnison ist beschäftigt, wenn der Gefangene fliehen will, hat er leichtes Spiel — man würde eS nicht bemerken. Der Prinz stutzte einen Augenblick, aniwonete aber sosorr in demselben Tone: Dank, mei» Braver, ich will Niemanden unglücklich machen, ich bleibe im Gesängniß. — Wie denn? Sie wol len mcht? — Nein

einige Fouriere bestimmter Verrichtungen wegen in die Festung gekommen, und einer derselben fand Gelegenheit, einen Stein mir einem Zettel in das Fenster deS Gefangenen zu weifen, auf »ein die Worte standen: DaS Regiment wünscht, daß Sie eS morgen die Revue Passiren lassen. Da begab fich »er Prinz zum Spazierengehen auf den Wall und sah von dort dem Vorbeimarsche deS Regiments zu. Nach solchen Ereignissen bemerkte er dann mit Selbstgefühl: „Und sie können noch zweifeln, daß ich «inst Kaiser

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 22.01.1859
Umfang: 6
die rechte-Zeit, die Austnecksam- keit auf daS Fenster, diesen trcuen Wächter der . Nord länder. der uns lästige Zudringliche abhält und nur die erwünschten Gäste hereinläßt, zu lenken, um dessen Eigenschaften und die physischen Prozesse.-die an ihm vorgehen, zu studiren. Um den Wirth des Glases für die Wohnlichkeit unserer Zimmer recht zu erkennen, versuche man nur. Ersatzmittel für dasselbe ausfindig zu machen; dann werden die herrlichen Eigenschaften dieses köstlichen Stoffes recht in die Augen

sieht man nicht deutlich mehr), aber doch so durchsichtig, wie man es für ein Fenster nur wünschen kann. Zugleich läßt sich dieses, durch den erfinderischen Menschengeist ersonnene Produkt aus Sand und Asche durch kein Durchsichtiges Mineral, welches die Natur fertig liefert/ ersetzen. Denn was hilft eS. daß der Diamant höchst durchsichtig ist, da er so äußerst selten und nicht in Tafeln spaltbar ist; was nützt der häufigere Prächtige wasserhelle Berg- krystall, da er nur in Säulen

ihre Fenster so fleißig ab-; wischen, wie es unsere reinlichen Hausfrauen thun, so i würden sie ihre Fensterscheiben bald matt und wund reiben. Wie hart ist dagegen das Glas! Will sich tin Miethsmann in seinem Fenster verewigen, so muß er seinen Namenszug mit dem härtesten Körper der 5 Welt, mit einem Diamant, oder in Ermangelung ei-! nes solchen, wenigstens mit dem harten Feuerstein ein- schneiden. Außerdem ist das Glas in hohem Grade wetterfest. Eine gute Scheibe widersteht den. Einflüssen der Lust

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 26.08.1852
Umfang: 4
auS der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, das hiesige Münster betreffend, anschaulich machen: „Weilen diese gemalten Fenster sehr finster, schwer und dumm macheten, schaffet man dieselben allgemach ab und werden'statt der selben lauter weiße Gläser entweders ganz eingesetzet, oder da und dort nachgeflicket. Dessen ohngeachtet bleiben zum ewigen Andenken -a und dorten noch einige gemalte Scheiben stehen.'*) Zum Glück gelang diese barbarische Lichtmacherei nicht so voll ständig als sie projectirt

man durch das Portal unter dem Thurm Hereintritt, streckt sich zuerst das Hauptschiff vor den Blicken hin. Zwölf Pfeiler oder vielmehr Säulenbündel, sechs auf jeder Seite, begränzen eS, hoch aufstrebend, bis sie sich oben in den Spitzbogen des Kreuz gewölbes verlieren. Die Zahl ist nicht zufällig, an jedem Pfeiler ist das Bild eines Apostels angebracht. Seitwärts bilden sie weite Spitzbogen gegen die Seitenschiffe, an deren Wänden herrliche Fenster mit Glasgemälden prangen, durch die das Licht des Himmels

prachtvoll und in ehrwürdiger Stille hereinbringt. Hinter dem sechsten Pfeilerpaar bricht daS Querschiff mit seiner Kuppel hindurch und jenseits des Querschiffes erstreckt sich der Chor vorwärts. Auch er hat zwölf Pfeiler, die sich seitwärts öffnen und in einen Kranz von Kapellen führen, der um den Chor herumgelegt ist. Hier sind die Fenster größer, als im Schiffe, daS Licht strömt voller herein, über dem Hochaltar stehen drei Fenster, ihm zur Sekte leuchten noch zwei von den nächsten Kapellen herein

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.12.1852
Umfang: 6
Station di Porta veöcovo zu jener di Porta nuova alsbald dem Betriebe über geben zu können. Durch Vollendung jener Eisenbahnbrücke wird die Verbindung der Mantuauer Bahn mit jener von Venedig- Verona ermöglicht und der langgestreckten Schienenkette Oesterreichs ein neueS Glied eingefügt. London, 18.Mov. Ueber die Leichenfeier deS Herzogs von . Wellington berichten die Journale: Als der Trauerzug, durch St. JameS-Park kommend, am Bu- ckinghampalaste vorüberfuhr, wo die Königin am Fenster war, hielt

er eine Minute stille, zog dann über ConstitutionShill an Aspley- house vorüber nach Piccadilly und St. Jamesstreet hinab. In ASpleihouse und dem angrenzenden Hause Nothschilds waren alle Fenster und Läden geschlossen; sonst sah man auf dem ganze» lan. gen Wege kein Fenster, keinen Balkon, keinen Dachwinkel, die nicht von Menschen übersüllt gewesen wären. Vom St. Jamespalaste aus sah die Königin den Zug zum zweitenmal an sich vorüberzie hen; die herrlichen Stadttheile von Pall Mall, Waterloplatz, Tra- falgar

-Square und den Strand hinab bis zur City boten ein Schau spiel, wie es noch nie gesehen wnrdez die Klubhäuser schwarz be hängt, Herrn und Damen in Trauer, Hunderttauscnde vor und in den Häusern, dabei alles mit entblößtem Haupte und Todtenstille bis auf daS Rollen der Trommeln, der Trauermusik der Regiments- banden, daS dumpfe Läuten der entfernten Glocken. —Im „Strand" änderte sich die Scene. Hier beginnt das Reich der Kaufläden; die hohen Fenster waren statt mit Waaren mit Sitzplätzen voll

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Zeitungen & Zeitschriften
Katholische Blätter aus Tirol
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Datum: 20.12.1854
Umfang: 24
einen sehr wichtigen byzantinischen Bau un seres Vaterlandes besprochen. An ihn mich anschließend will ich >m Folgenden auf einige Ueberbleibsel romanischer oder byzantinischer Baukunst des Etschthales aufmerksam mache». Es gibt vielleicht wenige Gegenden Tirols, wo nicht einzelne Beispiele der sogenannten gekuppelten Fenster aus alter Zeit noch übrig geblieben wären. Sehr oft sieht man nämlich an Thürmeu oder Schlössern zwei oder drei rund bogigc Fenster nebeneinander, die nur durch ein Säulcheu getrennt

sind. Solche, in engster Verbindung miteinander stellende Fenster nennt man „gekuppelte", und sie sind, wenn auch nicht durchweg, so doch lläufig Ueberbleibsel der roma. nischen Periode. Wer derlei Fenster im Etschthale finden will, der darf nur an den meisten Thüren des Vinschgau's nachsellen, und er wird andere selten antreffen. Es kömmt fast so ller- aus, als ob man bei den Thürmen diese Art der Schalllöcher noch beibellalten habe, nachdem der Spitzbogen den Sieg über de» Rundbogen schon errungen hakte

. Denn es scheint schwer zu begreifen, daß die viele» und mitunter nicht un bedeutenden Thürme, welche durch ihre Fenster auf die Zeit des romanischen Stils zurückweisen, auch wirklich schon aus derselben herrühren. Ich vermuthe aber dennoch, daß mau das Letztere durchschnittlich annellmen müsse. Denn man braucht nur die vielen kleinen Kirchlein des Vinschgau's, die allenthalben rn Feldern und auf Hügeln herumstehen, mit ihren verllältnißmäßig großen Thürmen zu vergleichen, so wird sich einem sogleich

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