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Brixener Chronik
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Seite 6 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
. Am 21. August 1911 ist die Kommission zur Prämiierung des Blumenschmuckes der Fenster und Ballone in Brixen zusammengetreten und hat ihr Urteil abgegeben. ES wurden drei Preise verliehen, und zwar: I. Preis, Kr. 20, Herrn Reiserer (Laubengaffe), 4 Fenster. 1 Erker; II. Preis, Kr. 10, Frau Unterleitner (Hofburg gaffe). 1 Erker-, IN. Preis, Kr. 5. Hoch». Herrn Msgr. Propst Mitteler (Albuingaffe), 6 Fenster. UeberdieS wurden noch Anerkennungsdiplome verliehen an: I. Hans Larcher tErhardgafsej. 2 Erker

; II. Ritter v. Hrauska (Villa Telffer), 1 Balkon; III. Josef Trojer (Schlipfgasse 2). 4 Fenster; IV. Reinthaler (Schlipfgaffe 2), 3 Fenster. Aber auch sonst waren viele Fenster und Ballone in geschmackvoller Weise geschmückt. In der Altenmarktgasse sind der Balkon der Wegerschen Buchdruckerei, 3 Fenster im 1. Stock bei Herrn Goldiner sowie 2 Fenster bei Vonmetz geschmückt. In der Trattengasse findet man im Raiffeisenkaffahaus 1 Balkon, bei Wolf 1 Fenster und 1 Balkon (letzterer sehr bübsch) sowie

im Dienst botenheime den Balkon und einige Fenster im Blumen schmuck. In der Stadlgasse sind die 5 Fenster bei Rott lobend hervorzuheben. Am Kleinen Graben sind die 2 Ballone im Gasthof „Sonne' geschmückt; es wäre dort sehr wünschenswert, wenn der wilde Wein etwas ge zogen würde. In der Kreuzgasse macht sich der auf zwei Seiten geichmückie Balkon bei Frau Huber angenehm bemerkbar. In der Erhardgasse sind im Cafe Larcher 2 Erker geschmackvoll geziert (l. Anerkennungs- Diplvm) und 1 Erker der Frau

Unterleitner (ll. Preis). In der Hofburggasse hat Herr Peter Bacher 1 Erker geschmückt. Am Hosburgplatze sieht man die Loggien des Wett-Hauses sowie Fenster und Terrasse des Martignoni-Hauses im Blumenschmucke. Leider ent behrt das Denkmal am Hofburgplaye noch immer jeden Blumenschmuckes. Am Domplatze prangt in reicher Fülle der Erker beim Pfarrmesner. Beim Finsterwirt sieht man den wilden Wein sich malerisch um den Erker und die Fenster ranken. (Leider steht der Besitzer auZer Preisbewerb

.) Auch im kleinen Bäckergaßl fehlen die Blumen nicht, wie die drei Fenster bei Ploners Bäckerei und der alte Ecker bei Goldiner zeigen. In den Kleinen Lauben hat Ferlesch 5 Fenster geschmückt und der DreMer Anich hat schon seit Jahren 2 Fenster und 1 Erker geschmack voll mit Blumen geziert. Die Laubengasse weist reichen Blumen schmuck auf, doch ließe sich dort noch vieles tun. Bei Runggaldifl winken von 4 Fenstern die Blumen« ebenso von 2 Fenstern bei Frl. Bergmeisjen Der Rachausbalkon' läßt wohl zu wünschen

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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 8
Datum: 15.08.1915
Umfang: 8
unter dem Tor. Die Schildwache blieb stehen. Doch nein, es Var nur Ströms Bursche mit „Hakim".' wenn der Oberst das pferd znrück- schickte, so war das ein Zeichen, daß er wieder den ganzen Lag bei Ströms bleiben würde. Nun, dann blieb ihr nichts anderes übrig, als zur Mutter zu gehen und ihr zu sage,,, daß sie auch heute wieder allein essen müßten. Ejna sah aufs neue zum Fenster hinaus. Aber weshalb brachte der Bursche das pferd nicht in den Stall? Dort stand er noch immer groß und breit und unterhielt

sich mit der Schildwache, und zwar gerade unter den Fenstern des Kom mandanten! Und weshalb sahen beide immer wieder ver stohlen nach den Fenstern des Obersten mit so ernstem, un ruhigem Ausdruck, als besprächen sie etwas, was die Familie anginge? Die Schildwache machte ein ganz bestürztes Gesicht. Jetzt erklang vorn Tor her Wagenrollen. Ejna stand wie festgenagelt am Fenster; mit heißem Schmerz durchfuhr sie plötzlich die Gewißheit, daß etwas Schreckliches geschehen sei. Ein gesclstossener wagen fuhr im Schritt

durchs Fenster, was nun geschehen würde. Nach petersen stiegen der Negimentsarzt und Ström aus, und zusammen mit der Schildwache hoben sie nun vorsichtig eine leblose Gestalt aus dem wagen, die sie langsam ins Gaus trugen. - was war das? war der Vater plötzlich krank geworden? Das war doch kaum glaublich, er war ja ganz gesund gewesen, als er heute morgen fortritt.. Er hatte, sie wie gewöhnlich gefragt, ob sie Lust hätte, mit auszureiten, und sie dabei mit dem freundlichen, ein wenig mitleidigen

Lächeln angesehen, das sie jedesmal ärgerte; deshalb hatte sie nur eine kurze, abschlägige Antwort gegeben und ihm auch, als er im Vor beireiten zum Fenster hinaufgrüßte, nur kühl zugenickt, llnd jetzt wurde er so nach Hause gebracht I was mochte geschehen sein? Er war doch wohl nicht — ach, nein — der Gedanke wäre allzu schrecklich — so plötzlich ereilt der Tod doch selten vollständig gesunde Menschen. Aber sie mußte hinunter zu den andern — sie nmßte zu ihm — sie war es ja, die er liebte

— und sie — ach, sie hatte ja nie geahnt, daß sie ihren Vater, diesen guten, treuen, vornehmen Tharakter, so innig liebte, bis sie ihn hilflos in den Armen dieser drei Männer sah. Sie wandte sich vom Fenster ab, hatte aber kaum einige Schritte gemacht, als die Tür hastig geöffnet wurde und Ström und der Arzt den leblosen Körper des Obersten an ihr vorbei ins Schlafzimmer trugen. Als sie das blaffe Antlitz ihres Vaters sah, war es ihr. als stehe ihr Herz still. Sein linker Arm hing schlaff herunter

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Alpenland
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Seite 11 von 12
Datum: 08.02.1922
Umfang: 12
werden. Ein Bäckerbursche wurde durch einen Sprung mtö dem Fenster erheblich verletzt. Höchst. Brand. In unserer nahen Nachbargemeinde St. Margarethen (auf schweizerischem Boden) brannte in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag vergangene Woche die bekannte Wirtschaft und Bäckerei „Zum' Schäfte" oder „Bruggere" vollständig nieder. Das alte Gebäude stand bei dem großen Vorrat an Heu sofort in Flammen, so daß nur mit knapper Not das Vieh gerettet werden konnte. Vom Mobilar konnte nicht mehr viel gerettet

auf die Nordamerikane.r überhaupt übergegangen. Der A a n k e e D o o d l e. die amerikanische Nationalhymne, ist ursprünglich eine Verspot tung der Kolonialtruppen. Das Spottlied wurde 1755 von einem Offizier des Lord Amherst verfaßt. Die Verlobung durchs Fenster. Es gibt noch immer Gegen den. die so „unmodern" sind, cm den strengen Schranken zwi- scheu jungen Männern und Mädchen festbalten, die uralte Sitte gebot. Auf den Kanarischen Inseln leben die jungen Damen in jener altspanischen Zurückgezogenheit

, die als ein Ueberrest des Maurentums aufzufassen ist. Wie ein Besucher von Teneriffa erzählt, verbringen dort die jungen Mädchen viele Stunden des Tages an ihrem Fenster, denn da sie selbst nicht ausaeben dürfen, so erhalten ne auf dies» Weise den einzigen Zusammenhang mit der Außenwelt. Für die jungen „Kanarierinnen" wird so das Fenster zu dem bedeutungs vollsten Platz ihres Lebens, denn durch das Fenster ent'cheidet sich ihre Zukunft, wird ihr Glück der Liebe und Verlobung zuteil. Die jungen Männer schlendern ans

den Straßen und Platzen dahin, die Köpfe zurückaebogc.n und nach oben spä hend, von wo die Damen holdselig zu ihnen herniederlächeln. Je höher das Fenster Iteat, desto besser und romantischer ist die Sache. Ein Mädchen, das auf sich hält, wird stch nicht an einem Parterrefenster zeigen, sondern sie bevorzugt ein Fenster des dritten Stockwerkes und nimmt ans dieser ge messenen Entfernung die Huldigung ibre^ Riders entgegen. Hat ein junger Mann sich in Dolores oder Pepita verliebt und' will ihr den Hof

machen, so verbringt er viele Stunden ieden Tag vor ihrem Fenster unb unterhält sich mit ihr aus führlich. Das ist die Einleitung zur Verlobung, und man muß zugeben, daß es unsere jungen Leute in dieser Be- ziehuna leichter haben, denn der sunge Kavalier steht ge duldig Tag für Tag ans der Straße unter dem Fenster seiner Schönen, den Kops so weit zurückgebogen, daß er unbedingt einen steifen Hals bekommen muß und „flüstert" Tante Liebesworte zu. Bei diesen Unterhaltungen durchs Fenster gibt es keine formelle

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Sterne und Blumen
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Seite 3 von 8
Datum: 05.07.1914
Umfang: 8
eilt Frau Berger zum Fenster und öffnet es. Hell fällt das goldene Abendlicht herein, auf die erschrecklich verfallenen Züge der Kranken. Frau Liesel tritt zum Bette, sie streichelt die abgezehrten Hände und wischt die Schweiß tropfen von der kalten Stirn. „Es wird die Hitze draußen sein, ich fürchte, wir be kommen ein Gewitter. Soll ich Hartmann rufen lassen?" Die Kranke nickte, da geht Frau Liesel leise in die Küche. „Fränzi, mit der Frau ist's nicht gut, rufen Sie Herrn Hartmann und lassen

. Der Tod ist ja plötzlich mitten unter das lachende, junge Leben ge treten. Nock ist die Luft schwül und drückend, aber am Himmel ballen sich dunkle Wolken, dumpf grollt der Donner in der Ferne, fahle Blitze zucken zur Erde nieder. Ein orkan artiger Sturm rüttelt an Fenster und Türen, große Regen tropfen peitscht er klatschend gegen die Fensterscheiben. Hermann Hartmann steht am Fenster der Küche und blickt in das tobende Wetter hinaus. Sein Gesicht ist erd fahl, und seine Augen blicken finster

Herzen aufzunehmen. Still weinend sind sie dann mit Frau Berger ins Schlaf zimmer gegangen, doch während Georg und Frieder sich bald in den Schlaf geweint, liegt der kleine Franz mit offenen Augen und fieberheißen Bäckchen in seinem Bettchen. Trostlos starren die brennenden Augen durch das unver hangene Fenster. Sie folgen den zuckenden Blitzen, die wie Feuerschlangen am Himmel dahineilen. Ein Gedanke nur füllt sein kleines Köpfchen, aber dieser Gedanke scheint ihm so grausig, so unfaßbar

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 8 von 8
Datum: 08.12.1917
Umfang: 8
war, wenn er sie erwartete? O, er sollte sie nicht fefthalten, gewiß nicht, er hatte auch kein Recht mehr dazu! Aber Gewißheit wollte sie haben. Der Regen hatte ausg.hört, nur unter den Bäumen und Büschen tröpfelte es noch. Lang sam wagte sich auch der Mond wieder hinter den schwarzen Wolkenklumven hervor und sein grünes Licht schwamm in einer wässerig n Nebel fläche Die Gouvernante trat auf den freien Rasen und blickte nach oben. Ein Schrei entfuhr rhr. Da zeigten sich zwei kleine Fenster erhellt: das Zimmer des Ver

lobten! Hedwig starrte wie geistesabwesend in die Höhe. Franz schlief wirtlich nicht: sie sah so gar seinen Schatten dort oben über die Decke und die Gardinen gleiten. Das Mädchen preßte die Hände ans den stür menden Busen. „Herr, mein Gott, sei Du mit ihm — und vergab uns unsere Schuld!" klagte es leise. Plötzlich fuhr sic zurück. Franz war an das Fenster getreten. 1 Sie regte sich lange nicht. Er konnte sie wohl nicht sehen von oben: hier unter der dicht belaubten Blutbuche war es zu finster

. Sie hob endlich langsam die beiden Arme: „Leb wohl — leb wohl! O, wie unglücklich sind wir geworden!" Sie wandte sich um. Heiße Tränen stürzten ihr aus den Augen. Oben war die Gestalt am Fenster verschwun den. Der junge Mann hatte in dieser Nacht kein Auge geschlossen, ja man sah es seiner Kleidung an, daß er sogar vergessen hatte, den Arbeits rock abzuwerfen. Franz rrng noch die dicke Lodenjoppe, Reit hosen und be'chmutzre hohe Stiefel an den Füßen Der Hut lag in einer Ecke am Boden, die Reit- aerte

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.09.1938
Umfang: 6
Schrank. Ferdinand stieß die Fenster auf, um frische Luft ins Zimmer zu lassen. Dabei gedachte er des ihm anvertrauten Hasen, den er über den Sorgen mit dem Kleinen Rock ganz vergessen hatte. Er beugte sich aus dem Fenster, und bleiches Entsetzen packte ihn. Der Hase war fort, verschwunden! Der Haken, an dem er ihn festgebunden hatte ... auch der war nicht mehr da. War das Biest abermals heruntergefallen? Auf dem Dach des Schuppens lag er nicht! Aber vielleicht auf dem Boden? Ferdinand raste

nicht! Doch, da — er bückte sich — lag der Haken, der aus der Mauer gerissen war. Cr steckte ihn in die Rocktasche. Sah nach oben zum Fenster. Es war eigentlich kaum gut möglich, daß einer den Hasen von da oben heruntergeholt hatte. Vielleicht hatte der Haken wirklich nur locker in der Wand gesessen und der Hase war heruntergefallen. Und jemand hatte ahnunslos Mist darüber Tatsache aber erklärt es sich, daß der große Aufmärschtag all gemein im Volksmund als der Tag der SA. bekannt ist. Zwei große

er ver zweifelt: „Mein Hase ist weg!" „Dein Hase?" tat Hein dumm. „Hast du denn auch 'nen Hasen gehabt?" „Ach wo...! Der Herr Major hat mir seinen Hasen zum Aufbewahren gegeben, und nun ist er weg!" „Wat?" staunte Hein. „Dem ollen Blindgänger sein Hase, den ich braten soll? Donnerwetter! Junge! Junge!" Ferdinand zog den Haken aus der Tasche und zeigte auf die Stelle in der Mauer, wo er ausgerissen war. „Da oben unterm Fenster hat er gehangen!" Hein betrachtete den Haken, sah mit dämlichem Gesicht

zum Fenster hinauf. „Tja, jetzt hängt er nich mehr da!" „Was sag' ich nur dem Major?" ächzte Ferdinand. „Er hat mich persönlich verantwortlich gemacht! Ich muß den Hasen wieder haben!" und Wurst, 440.000 Liter warme Getränke, die für die Ver pflegung und Unterkunft der SA.Münner allein erforderlich sind. Zweifellos sind die Zahlen sehr beachtlich, sie bieten auch einen Anhaltspunkt, um die gewaltige Ausdehnung der Vor bereitungsarbeiten annähernd einzuschätzen. Es bleibt aber dabei: ein vollkommen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.12.1929
Umfang: 8
. Die Einbrecher konnten Merkwürdigerweise ihre „Arbeit" ungestört zu Ende führen, obwohl sie bei Licht hantierten, die Fenster nicht verklängt waren und num das Licht auf der Straße >ehen mutzte. Daß die Täter sich ziemlich ungeniert fühl ten. geht auch daraus hervor, daß sie sich mehrere Waschen B ier zu Gemüte führten und sich mit gestohlenen Lebens mitteln stärkten. Innsbrucker Wochenschweinemarkt. Der Auftrieb be trug mtf dem am 28. d. M. abgehaltenen Wochenschweine- r-iarkt 188 Stück, davon 133'Sauger

ausgelöscht worden sein. Sollte ihr Vater . . .? Grauen hafter Gedanke! Und so gut wie ausgeschlossen. Vorsichtig schob sie die Linke durch den Spalt, tastete nach dem Schaltknops. Das Licht flutete auf — mit dem Fuß stieß sie die Türe nach innen — taumelte zurück, die Augen mit der Hand bedeckend, die die Pistole hielt. Franz, 5er Diener, fing sie auf. Im Schreibtischsessel saß ihr Vater, die Hände um die Seitenlehne gekrampft. Blut sickerte aus seiner rechten Tchläfe. Ein Fenster stand offen. Der Wind

! Ist etwas passiert?" Eine Stimme rief: „Jemand ist in den Garten gelau fen!" Scheinwerfer-Laternen blitzten auf — Grete hörte ein kurzes Kommando und dann Laufen. Jetzt krachten Schüsse. „Henner Mall!" durchfuhr es sie. Sie fühlte, wie ihr der Herzschlag anssetzte. Dann ritz sie sich zusammen. Mit der Hand deckte sie wieder die Augen. Da sab sie ein Ge sicht, schauderte zusammen und glaubte den Täter zu kennen. Jetzt hob sie den Kopf, sab durch die offene Türe zum Fenster hinaus in den nachtdunklen Park hinein

, durch dessen Weg das Licht der Blendlaternen geisterte. „Ist jemand verwundet?" hörte sie fragen. „Wachtmeister Kernze — Oberarmschutz." „Na, und der Kerl?" „Tot, Herr Leutnant!" Grete hatte ein Gefühl, als zerriste ihr das Herz. Ihre Glieder waren wie gelähmt. Sie vermochte sich nicht zu rühren, doch ihre Gedanken waren klar. Henner mutzte das Haus durch ein Fenster im ersten Stockwerk verlassen haben, um sich der immerhin frag würdigen Situation zu entziehen — um sie nicht bloß- zustelleu. Er konnte ja auch nickt

also. Grete Priska richtete sich auf und schob sachte die Stepp decke zurück. Sie zog die Knie unters Kinn und schlang die Arme um die Knöchel. So faß sie lange und dachte nach. Ob es Kurt noch wagte, im Hause zu sein? Kaum — das Fenster zu ihres Vaters Arbeitszimmer stand ja offen. Papa hatte es sicher nicht geöffnet; er hatte doch eine direkt krankhafte Furcht vor Zugluft. Nnd gar jetzt — im frühen Februar! Henner Mall — tot! Ein trockenes Schluchzen drang ihr in die Kehle. Tapfer bekämpfte

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 06.08.1933
Umfang: 16
und der Staatsanwaltschaft angezeigt. Wien, 27. Juli. (Lichterloh brennend.) Eine 34jährige Beamtensgattin kam in ihrer Wohnung in der Hausleitengaffe mit den Kleidern dem brennenden Spiritusofen so nahe, daß ihre Kleider Feuer singen. Die Frau schrie laut um Hilfe und wollte lichterloh brennend vom Fenster aus die Straße springen, um sich auf diese Weise zu retten. Sie sank aber vor dem Fenster zusammen, wobei sie auch den Vorhang in Brand steckte. Passanten drangen in die Wohnung ein und leisteten der Schwerverletzten

und brachte sie dann zu Bett. Als sie sah, daß die Kinder fest eingeschlafen waren, holte sie zwei große Pakete Büoelkohle, die sie, nachdem sie die Fenster fest geschlossen hatte, in einen Wassereimer schüttete und darinnen anzündete. Auf der Rückseite eines Heimatscheines schrieb die Frau ihren letzten Wunsch, gemeinsame Beerdigung mit ihren Kindern, nieder. Sodann suchte auch Frau Ehrt ihr Lager auf. Um Mitternacht, als dem Kübel bereits dichte giftige Gaswolken entquollen, wachte das älteste

der Kinder, ein zwölfjähriger Knabe, auf. Er fühlte sich durch die Stickluft sehr benommen und öffnete ein Fenster. Dann suchte er halbbetäubt wieder sein Bett auf und schlief weiter. So wurde der Zwölfjährige zum fünffachen Lebensretter. Das Kohlengas entwich durch das ge öffnete Fenster und Mutter und Kinder entgingen dem Erstickungstode. Als Frau Ehrt, nach einem ohnmacht- ähnlichen Schlaf erwachend, am nächsten Morgen mer ken mußte, daß ihr furchtbarer Plan mißlungen, er litt

Waffen beschossen, auch mit einem gut angebrachten Schuß nicht zur Strecke kommen, sondern nach tagelangen Quälen elend zugrunde gehen müssen und verludern. Es wurden daher zur Abstel lung dieser Mißstände taugliche Maßnahmen im Wege der zuständigen Behörden ergriffen. Salzburg, 27. Juli. (Alte Fresken.) In Aams- weg (Lungau) wurden an einem alten Gasthaus ge malte Freskoumrahmungen sämtlicher Fenster bloßge legt, die aus dem Beginn der Barockzeit stammen dürf ten. Neben dem Portal wurde

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 27.11.1910
Umfang: 16
Vergnügungsetablissements flammen die Bogenlampen auf. Das Nachtleben hebt an. In den Vorstädten jagen und jubeln um diese Stunde noch die Kinder durch die Gassen. Plaudernd stehen die Bewohner vor den Häusern oder schauen aus den offenen Fenstern ihrer Wohnungen, rastend von des Tages Mühen und sich der Schönheit des Abends freuend. Auch Werkmeister Stern und Frau sitzen am Fenster, das Bierglas vor sich, und von diesem und jenem sprechend. Von Zeit §it Z.it zieht er die Uhr, ein schweres goldenes Exemplar, ein Geschenk

der Sternschen Eheleute; das Nesthäkchen von etwa neun Jahren und der Liebling des Vaters. Er beugt sich aus dem Fenster und pfeift dem Jungen, der mit Kameraden eben einen Jndianertanz aufführt. Fritz kennt den Pfiff wohl, aber er zaudert. „Wirst doch nicht abgehen! Jetzt, wo's am schönsten ist! Den Alten hast du nicht gehört, verstanden?!" sagen die Buben. Und weiter geht der Tanz. Der Vater pse ft noch etliche Male. Die Pseudo-Indianer kreischen, daß sich die Leute die Ohren zuhalten, und die fieiue Bande

retiriert immer weiter vom Hcm'e weg. Den Werkmeister erfaßt darob die Un geduld; er wird aber plötzlich von seiner Frau etwas unsanft vom Fenster fortgedrängt. „Ich will ihm schreien! Mich hört er besser!" Sie hat um die Ecke ihre Tochter an der Seite des Franz Falener biegen sehen und sucht einen Verdruß zu verhüten. Nach rechts ruft sie, nach links winkt sie mit der Hand zur Vorsicht. Der Vater sieht jedoch zum Unheil noch, wie Anna ins Hanstor tritt und der junge Mann wenige Schritte

Zeit heimgeht und tut, als ob er keine Ohren hätte?" sagt er, nachdem er sich dem Mädchen gegenüber Luft gemacht hat. Er schaut aus dem Fenster; die Straße ist bereits dunkel. Die Kinder sind verschwunden. Auf Pfiff und Ruf wird ihm keine Antwort. „Ich will mir den Lumpen holen und noch ein wenig spanisch mit ihm reden!" Scheltend verläßt er das Zimmer. Er sucht den Buben auf der Straße, im Hof, bei den Nachbarn, nirgend findet er ihn. „Der Fritzl ist gleich gegangen, nachdem Sie gepfiffen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.01.1934
Umfang: 6
des Feuers war, stand in Flammen, während die alle vier Wände ein nehmenden Kästen mit den diversen Meßgewändern (Kelche, Monstranzen und dergl.) bereits teilweise in folge der großen Hitze angekohlt waren und nur dem Umstande, daß absolut kein Luftzug vorhanden war und auch sämtliche Fenster geschlossen waren, ist es zu zuschreiben, daß nicht schon der ganze Raum in Flam men stand. Nachdem es einigermaßen gelungen war, für Rauchabzug zu sorgen. wurde sofort mit der B e r- ung der wertvollen Meßgewänder

, ge meinverständlich zu bleiben. Die Bauleitung hatte das Glück, im akademischen Maler Karl Rieder, Schwaz, eine geeignete Kraft zu finden. Seine im Austrage des Heimatschutzvereines geschafften Fres ken am Bildstock im Puig zwischen Matrei und Steinach so wie eine Reihe nach seinen Entwürfen ausgeführter Kirchen- fenster für Lienz (Krankenhauskapelle). Schwaz (Seminar- Kirche), Zams (Sanatoriumskapelle), waren eine gute Probe seines Könnens. Dieses bewährte sich auch an der ihm in Fritzens übertragenen Aufgabe

. Die nach seinen Entwürfen und nach seinen Kartons gearbeiteten Fenster können der Bevölkerung Freude machen. Die Glasgemälde fügen sich gut in die hohen, im Dreipatz schließenden Fenster und stellen dar (links vom Eingangs angefangen): Theresia vom Kinde Jesu, dann als nächstes Bild (oberhalb des als Kriegerdenkmal dienenden Oelberg reliefs von Bruno Eosta „Zur Erinnerung an den für fem Vaterland gestorbenen Kaiser Karl und an alle Gefallenen") ein Gekreuzigter, zu dessen Füßen unser verewigter Kaiser Karl inmitten

und die Krieger gruppe zu Füßen des Gekreuzigten. Die Ausführung lag in Händen der bestbekannten Tiro» lex Glasmalereianstalt in Innsbruck. Die künst lerisch einwandfreie Ausführung solcher Fenster setzt in erster Linie ein sehr reich assortiertes Glaslager voraus, sodann ein genaues E'nfühlen des Ausführenden in die Absichten des Künstlers. Besonders zu betonen ist auch in diesem Falle die prächtig« Behandlung der Köpf«. Die Gestalten sind aus Herrlich spielst du deine Rolle! Wie ein grausames Erwachen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.08.1938
Umfang: 8
ihm im Munde zusammen. Er öffnete eine der Büchsen. Ssssss... ging es und ein infernalischer Gestank erfüllte das Zimmer. Die Büchse war verdorben. Hein fluchte wie ein alter Landsknecht, öffnete das Fenster und warf die Büchse auf den Misthaufen. Dann ging er an die letzte Büchse heran. Und die war gottlob gut! Hein atmete auf. Kalt wie er war, aß er den Inhalt. Er wollte nur einen Teil essen und den Kameraden den anderen Teil morgen früh überlassen, aber der Geist war willig und das Fleisch war schwach

herrliches Gefühl! Faul reckte und streckte er sich. Verdammt noch mal, sämtliche Mus keln und Knochen schmerzten! Man war es nicht mehr gewöhnt, so weich auf einer Matratze zu schlafen. Zum Fenster herein schien die Sonne. Da warf Hein seine Decke ab und richtete sich auf. In Hemd, Hose und Strümpfen saß er da. Er schwang die langen Beine über die Bettkante und beugte sich ein wenig vor. Im unteren Bett lag, in seine Decke eingemummelt, friedlich schlafend, Klaus. „Los, Klaus! Raus aus der Flohkiste

lediglich der Nutzen für die Volksgemeinschaft. Jas Jeutsche Rote Kreuz arbeitet; Es bedarf jedoch der Mitarbeit der Volksgenossen und Volksge- nossinuen in den DRK.-Ortsgemeinschaften, -Bereitschaften und -Schwesternschaften. Volksgenossen meldet Euch unverzüglich. Hein begab sich zum Fenster und öffnete es. Der Hof lag im Sonnenschein. Drüben an der Pumpe stand der Franz mtt nackten Körper und rieb sich mit einem Hand tuch Brust und Arme. Griff nach seinem Hemd, um es sich Überzuziehen, hielt

, während der zweite Vers des Liedes erklang: „Freit dich ein Landsknecht sehre, wo er dich auch mag sehn, schlag deiüe Augen nieder und lass' ihn weitergehn!" Franz kratzte sich mit seinem Rasiermesser den Schaum ab. Am Fenster strich sich Hein über sein borstiges Kinn und lächelte: „Antje!" Wie ein Wiesel rannte er vom Fenster fort. Auf einem Stuhl am Tisch stand eine Waschschüssel, daneben auf dem Boden eine große Kanne mit Wasser, das er noch am Abend zuvor geholt hatte. Runter mit dem Hemd und Wasser

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Außferner Zeitung
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Seite 15 von 28
Datum: 05.07.1914
Umfang: 28
Liesels frisches, freund liches Güsicht blickt herein. Die Kranke richtet sich im Bette empor, ihr ist so ängstlich, so beklommen zumute. „Lresel, du! Gott Dank, daß du kommst. Wo ist Her mann? Mir ist so angst." ^ rSS 16 ?* oilt Frau Berger zum Fenster und öffnet es. Hell fallt das goldene Abendlicht herein, aus die erschrecklich verfallenen Züge der Kranken. Frau Liesel tritt zum Bette, sie streichelt die abgezehrten Hände und wischt die Schweiß tropfen von der kalten Stirn. _ „Es wird die Hitze

. Ein orkan artiger Sturm rüttelt an Fenster und Türen, große Regen tropfen peitscht er klatschend gegen die Fensterscheiben. Hermann Hartmann steht am Fenster der Küche und blickt in das tobende Wetter hinaus. Sein Gesicht ist erd fahl, und seine Augen blicken finster, sonst verrät nichts an dem Manne, wie schwer der Verlust seines Weibes ihn ge troffen. Frau Hartmann ist bereits umgebettet. Das Kruzifix rn den erkalteten Händen, liegt sie friedlich auf dem weißen Sinnen. Frau Berger hat die Kinder

in seinem Bettchen. Trostlos starren die brennenden Augen durch das unver hangene Fenster. Sie folgen den zuckenden Blitzen, die wie Feuerschlangen am Himmel dahineilen. Ein Gedanke nur füllt sein kleines Köpfchen, aber dieser Gedanke scheint ihm so. grausig, so unfaßbar, daß iiber dem Denken der Schlaf smne Augen flieht. Nie mehr darf er in die gütigen, lieben Airgen der Mutter blicken, nie mehr werden ihre Weichen Hände seine blonden Locken streicheln, nie mehr wird ihre liebe Stimme sprechen: „Mein lieber

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 32
Datum: 07.07.1914
Umfang: 32
eilt Frau Berger zum Fenster und öffnet es. Hell fällt das goldene Abendlicht herein, auf die erschrecklich verfallenen Züge der Kranken. Frau Liesel tritt zum Bette, sie streichelt die abgezehrten Hände und wischt die Schweiß tropfen von der kalten Stirn. „Es wird die Hitze draußen sein, ich fürchte, wir be kommen ein Gewitter. Soll ich Hartmann rufen lassen?" Die Kranke nickte, da geht Frau Liesel leise in die Küche. „Fränzi, mit der Frau ist's nicht gut, rufen Sie Herrn Hartmann und lassen

, einer nach dem anderen geht leise fort. Der Tod ist ja plötzlich mitten unter das lachende, junge Leben ge treten. Noch ist die Luft schwül und drückend, aber am Himinel ballen sich dunkle Wolken, dumpf grollt der Donner in der Ferne, fahle Blitze zucken zur Erde nieder. Ein orkan artiger Sturm rüttelt an Fenster und Türen, große Regen tropfen peitscht er klatschend gegen die Fensterscheiben. Hermann Hartmann steht am Fenster der Küche und blickt in das tobende Wetter hinaus. Sein Gesicht ist 'erd fahl, und seine Augen

, nicht in ihrem jungen Herzen aufzunehmeu. Still weinend sind sie dann mit Frau Berger ins Schlaf zimmer gegangen, doch während Georg und Frieder sich bald in den Schlaf geweint, liegt der kleine Franz mit offenen Augen und fieberheißen Bäckchen in seinem Bettchen. Trostlos starren die brennenden Augen durch das unver hangene Fenster. Sie folgen den zuckenden Blitzen, die wie Feuerschlangen am Himmel dahineilen. Ein Gedanke nur füllt sein kleines Köpfchen, aber dieser Gedanke scheint ihm so grausig, so unfaßbar

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Außferner Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 08.12.1917
Umfang: 8
wollte sie haben. Der Regen hatte ausg hört, nur unter den Bäumen und Büschen tröpfelte es noch. Lang sam wagte sich auch der Mond wieder hinter den schwarzen Wolken'lnmven hervor und sein y ünes Licht 'schwamm in ein r wäisesig n Nebel- fläche Die Gouvernante trat auf den freien Rasen und blickte nach oben. Ein Schrei entfuhr ihr. Da zeigten sich Mer kleine Fenster erhellt: das Zimmer des Ver lobten! Hedwig starrte wie geistesabwesend in die Höhe Franz schlief wirtlich nicht; sie sah so gar seinen Schatten dort oben

über die Decke und die Gardinen gleiten. Das Mädchen preßte die Hände auf b n stür menden Bu'en „Herr, mein Gott, sei Du mit ihm — und vei'g'b uns unsere Schuld!" klagte es leise. Plötzlich ftchr sie zurück. Franz war an das Fenster getreten. 1 Sie regte sich lange nicht. Er konnte sie wohl nicht "ehen von oben; hier unter der dicht belaubten Blutbuche war es zu finster. Sie hob endlich langsam die beiden Arme: „Leb wohl — leb wohl! O, wie unglücklich sind wir geivorden!" Sie wandte sich um. Heiße Tränen

stürzten ihr aus den Augen. Oben war die Gestalt am Fenster verschwur den. Der junge Mann hatte in dieser Nacht kein Auge gelassen, ja man sah es seiner Kleidung an, daß er sogar vergessen hatte, den Arbe-its- rock abzuwerien. Franz trug noch die dicke Lodenjoppe, Rert- bo'en und beschmutzte bohr Stiesel an den Füße». Der Hut lag in einer Ecke am Botun, die Neit- aerte daneben Für di« Herausgabe und Redaktion verantwortlich-Andreas Gebhart. — Druckt: Buchdruckerei »Tyrolia", Innsbruck,

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Seite 4 von 6
Datum: 29.08.1931
Umfang: 6
der Chauffeur nicht wußte, wo das Lundberg Palais ist. Wir sollten das Fenster öffnen und ihn instruieren. Der Chauffeur hätte sich in demselben Moment aus dem Staub gemacht. Uns aber hätten die giftigen Gase erstickt, denn beim Oeffnen des Fensters wäre der Faden angezogen und hätte die Klappe des Kästchens aufgerissen..." „Wir müssen uns des Chauffeurs auf jeden Fall bemäch tigen, vielleicht ist durch den Kerl etwas zu erfahren. Nehmen Sie rechts die Tür... ich nehme die linke... Sie nehmen dem Wagen

nicht das geringste Interesse zu zeigen. Die Hand des Chauffeurs griff nach der Bremse. Der Wagen verlangsamte seine Fahrt. „Bing, schlagen Sie die Scheiben der Türen ein. Ich halte den Mann in Schach. Sie müssen durch das Fenster und sich des Halunken bemächtigen." „Der Kerl wird Ihnen entkommen!" sagte Bing gleich mütig. Aber er tat doch einen Schlag nach der Scheibe mit dem Knauf seiner Waffe. Das Fenster zersprang klirrend. Aber ganz plötzlich war der Chauffeur vor Clay verschwun den. Clay starrte

auf eine gelbe Wand. Von draußen war eine Jalousie vor das Fenster gezogen. Clay gab einen Schuß ab. Aber dieser Schuß wurde mit einem Gelächter beant wortet. Clay schlug die Scheibe mit großer Mühe ein. Es war eine ungewöhnlich dicke Spiegelscheibe. Als Clay den Vorhang heruntergerissen hatte, sah er, daß der Platz des Chauffeurs leer war. In der einsamen Straße hallten in der Ferne Schritte. Clay sah nicht einmal mehr den Schatten des Chauffeurs, auf den er hätte schießen können. „Ich wußte, daß alle Mühen

, Fernsicht gut. Seegrube, 1900 Meter Seehöhe: Temperatur 5 Grad, 65 Prozent Feuchttgkeit, Bewölkung 3, leichter Nordwestwind, Fernsicht gut. Bing lehnte sich aus dem zerschlagenen Fenster. Er tastete an der Außentür herum und fand tatsächlich einen Riegel. Er schob den Riegel zurück und Clay kletterte ihm wütend und fluchend nach ins Freie. „Diese Riegel sind erst vor ganz kurzem hier angebracht. Das Holz an den Bohrlöchern ist noch ganz hell," sagte Bing. Aber dann stieß Bing einen Pfiff aus und lief

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