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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 6
Datum: 09.04.1930
Umfang: 6
Seite 4 Romanbeilage des „Tiroler Grenzboten". Nr. 10 Mit einem Satze war der Lehrer aus seinem Bette. Er öffnete die Auslugscheibe im Fenster und sah einen Menschen vor seinem Fenster liegen, um den der Sturm raste und tobte, als ob er ihn aufpeitschen und in die pfadlofe Nacht jagen wollte. In Hast zog der Lehrer das Notdürftigste an, steckte ein brennendes Licht in seine Laterne und stellte diese auf die Steinfliesen des Hausflurs. Dann schloß er auf und trat auf die Türfchwelle. „Wer

auf. Sie trafen zusammen mit denen des Leh rers, der am Fenster in einem Korbstuhl saß. „Nun. Franzl?" Der Bursch fuhr sich mit den Fäusten ins Haar. Er konnte sich auf nichts besinnen; aber die mitleidige Stimme des Lehrers schwebte wie der Klang des Arme- sünderglöckleins zu ihm hin und rüttelte ihn wach. „Jes ses, hat etwa der Herr Lehrer wegen meiner doa die Nacht g'sessen und g'wacht?" „Hättest du sonst schlafen können, Franz!?" Wie eine Sturzwelle rauschte da die fürchterliche Er kenntnis

über ihn hin: er hatte gemordet. Er befand sich auf der Flucht. Er sollte ins Gefängnis. Mit einem Satz sprang er auf seine Füße und lugte aus dem Fenster. Der Wind hatte sich gelegt. Aus einer tiefen, heiligen Stille erhob sich der Morgen. „Na, Herr Lehrer, does sag' i Jhna, fangen laß i mi nit." — Mit geballten Fäusten, das Haar zerwühlt, in dem zuckenden Gesicht die grauenhaften dunklen Spritzer, stand Franzl vor dem Lehrer. Dieser winkte beruhigend mit der Hand, und ohne sich zu erheben, entgegnete er: „Die Tür is offen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.10.1926
Umfang: 6
auf. Der Oberst eilte ins Nebenzimmer und schaltete das elektrische Licht ein. Auch hier waren alle Lampen mit blauen Schirmen verhüllt; das ewige verschleierte Licht wirkte beklemmend. Madame hielt selbst die Portiere zur Seite. Ich ging hinein. Auch dies war ein großes Zim mer. Soviel ich im Halbdunkel erkennen konnte, war nichts Besonderes darin zu bemerken, als daß auch hier die Fenster dicht verhängt waren, nur schienen die Lichtstreifen an den Fenstern jetzt Heller. Phne stehenzubleiben durchschritt

. Im Treppenaufsatz war ein großes Fenster, das auf den Park ging. Dies Fenster war nicht verhangen, sondern füllte den Raum niit einem fast blendend wei ßen Licht. Ich ging schnell die Treppe hinab und kam in eine Halle, aus der eine breite Flügeltür in die Gartenstube führte. Auch hier waren die Fenster verhängt, àr doch geschlossen, -und in dà Raum war ein« dicke àg«schlossenè Lust, Nur die beiden fremden Herren und Sir Patrick kamen mit mir die Treppe hinunter. Der Oberst ging immer voran. Irene hatte oben

an der Treppe haltgemacht, wo sie stehen blieb und in die große Gartenstube hinuntersah. „Eehen Sie mit,' sagte sie nur. „Wo wünschen Sie, daß wir Sie hinführen sollen?' fragte der Oberst. Ich zeigte auf eine Tür, die er sofort öffnete. Das Haus war mir sa bekannt und ich wußte, daß diese Tür in das Billardzimmer führte. In dem Augenblick, als der Oberst die Tür öffnete, strömte uns ein frischer Luftzug entgegen und drinnen klapperte ein Fenster in seinen Angeln. Der Oberst blieb in der Tür stehen

, während sein Schlafrock im Zugwind wehte. Es war also drinnen ein Fenster geöffnet worden. Ein strahlendes Licht fiel durch dies Fenster auf das grüne Billard. Ich ging hinein — und atmete in der frischen Luft tief auf? 41. Der Selbstmörder Als ich das große Billardzimmer betrat, fuhr Rift in seinem Bericht fort, war Sir Patrick dicht hinter mir. Der Oberst wies mir den Weg, aber auch die anderen Russen, mit Ausnahme von Irene, hielten sich in meiner Nähe. Irene blieb auf der Treppe stehen. Mitgehen

! hatte sie zu ihren Landsleuten gesags. Sonst wurde kein langes Wort gesprochen. Die Männer gehorch ten ihrer Herrscherin auf eine eigentümlich stille Weise. In ihrem Schweigen lag etwas Drohen- des: Ich empfand das rein Physisch, wie man die Nähe von haßerfüllten, übelgesinnten Menschen immer empfindet. Aber sobald ich das Billardzimmer betreten hatte, wußte ich, daß mein Spiel gewonnen war. Das offenstehende Fenster sagte es mir. Die frische Nachtluft drang ins Zimmer und füllte es mit ihrem Dust. Draußen hatte es angefan

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 09.11.1904
Umfang: 12
Haien und ihr Heil noch immer im Revolver zu suchen.- Nach 11 Uhr wurde ein Angestellter der »N. T. St.' von einem Italiener, der seine» Revolver schwang, in der Nähe deS Geindurchganges förmlich iberrannt. Dergleichen Vorkommnisse wirk ten aufdie demonstatianslüstcrne Menge sehr auf. regenUund gab ihren Absichten neuen Rückhalt. Der Kriegsanteil wurde in erster Linie gegen die Fenster scheiben .und Firmenschilder der italienischen Ge schäftsleute äüsgegraben. Daneben waren die Schilder

italienischer Aerzte ein beliebter AngriffSobjrkt. Mit tag« zogen die Demonstranten gegen Willen, wo ihnen zuerst. , die Fenster des Gasthauses Stenek, wo viele welschen Studenten Mittag essen, zum Opfer sielen.' Von dort zogen sie zum Arbeiter- Konsumverein, Ecke Maximilian- Andreas Hofer- straße, und warfen die Fenster der Andreas Hofer- seite ein, wo sich die italienische Ausichrist befindet. Am Margarethenplatz wurden die Schilder der Dok toren Bazzanella und Libardoni zerstört

« nur die Fenster An» griffSobjekt waren, kam nun bei Hellem Tage die ganze.'Hinrichtung an die Reihe. Kachel- und eiserne Oefe»^Klosets, Stahldraht und Federmatrazen der Hausdieners, elektrische Leitung bis auf die Stühle und Bänke und Türen herab, alles ging in Trüm mer,'Hovön ein Großteil auf dir Straße geworfen wurde,' wo dieses ärarische Eigentu« den ganzen Tag Eingehend besichtigt werden konnte. Bei« Rückmarsch pfiffen die Demonstranten vor der Redaktion der „Reuen Tiroler Stimmen' und vor dem Palais

der Grasen Trapp. Dann ging» zur Hofburg, wo unter Pfuirufen einige Fenster erzittern, gemacht und eingeworfen wurden. Noch,^ ein , kleiner Abstecher zur Klosterkaserne, wo die Wache unter- Gewehr trat, dann war diese Ausfüllung der Mittagspause erledigt. Auf 4 Uhr nach«, war eine außerordentliche GemeinderatSsttzung in der Jtalienerangelegenheit anberaumte Zuerst fand im Musikzimmer der Stadt- säle eine, vertrauliche Besprechung statt, welcher die öffentliche Sitzung im Adlersaale folgte

die Agenden des über tragenen Wirkungskreises infolange zu besorgen ablehne, bis die Schließung dxr italienische« Fakultät erfolgt ist. Nach der Sitzung wurde dem Bürgermeister eine Ovation gebracht, dann wurde dar Programm der FenstersturmeS weiter fortgesetzt. Als erstes Objekt war da« Hau« der Vereinsbuchhandlung neben der Servitenkirche, in dem die „Neuen Tiroler Stimmen' erscheinen, «uSersehe», I« ebenerdige« Geschäfts lagen würden die drei großen Spiegelscheiben ein geschlagen, die Fenster

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.04.1859
Umfang: 8
sind. Die Westwand, vor der wir stehen, hält 63 Schuh in der Länge und 18-20 Höhe, hat links oben nur ein jetzt vermauertes Fenster in der Höhe nächst unter dem Dach, in gleicher Höhe findet sich rechts ein eben falls schon seit langem vermauerter Eingang. Der Weg zu diesem Eingang führte über die Zinne einer in gleicher Höhe hinlaufenden breiten Mauer, die auf dieser Seite den Burgzwinger umschloß und zum Theile noch steht. Wahrscheinlich aus einem unweit davon nun längst im Schütte liegenden Nebengebände

. Diese Mauer und deren wahrscheinliche Fortsetzung gegen den Abgrund der Passer erinnert uns vielfaltig an jene Mauer, von welcher Aribo der Biograf des hl. Corbinian einst hinabstürzte. Sowohl der erwähnte Eingang, als wie das Fenster, zeigen den Rundbogen aus Sandsteinquadern gehauen. Außer diesen-findet sich noch auf dieser Seite der Wand ein Eingang mit Halbkreisbogen abgeschlossen, ob demselben eine halbkreisförmige Nische nach Art eines TympanonS, die einst ein Gemälde bewahrt haben dürste

, nun ab er die einzige Stelle i n der gan zen Wand bildet, die mit Mörtel verworfen und über weißt ist. Rechts und links nächst diesem Eingange sind in Brusthöhe kleine viereckige Fenster angebracht, wel- cheden Einblick in die Kapelle der h.'Gertraud gewähren, welche im Innern durch eine Zwischenwand von der Kapelle des hl. Zeno getrennt wird. Ersteres Fenster sieht der Beschauer von Änßen - erst dann, wenn er außerhalb jener Mauer tritt, über welche der Eingang in die obere Kirche führt. Noch weiter links nächst

unterhalb des oberwähnten zugemauerten romanischen Fensters, ist die westliche Schlußwand durch ein ö Schuh breites und 2'/- Fuß hohes Fenster von der Form eines länglichen Vier eckes durchbrochen um dem Außenstehenden die Einsicht auf die Chornische, wo der Altar des hl. Zeno stand, zu gewähren. Dieses Fenster war einst durch ein Vordach geschützt. Alle diese viereckigen Fenster sind, wie ihr Bau und Verwurf zeigt, neuerer Entstehung. Der ursprüngliche Charakter des frühromanischen Baues dieser Kapelle

tritt aber ganz besonders hervor, wenn man dessen Ostscite von Außen betrachtet so weit solche, wegen des Abgruuoes über dem sie em porragt, zugänglich ist. Hier zeigt sich auch ein Sok- kelgcsimse. Die hohe dicke Wandung ist durch zwei halbkreisförmige Rundungen (Apsiden) wovon eine größer, die andere kleiner durchbrochen, die größere Apsis hat oben und unten in Abständen von 9 Fuß Höhe je 3 Fenster und die kleinere Apsis ebenfalls oben und unten je zwei Fenster der ältesten Basiliken- Form. oben

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Dolomiten
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Seite 17 von 24
Datum: 03.12.1932
Umfang: 24
sein? Dies« Frage fordert Antwort. Fordert sie von mir und von dir. Iodokus. Erleuchtete Fenster Auf einer Wanderung kam ich vom Ge birge herab in die kleine Stadt. Im Nacht dunkel lag sie da. Mittelalter, mondlichi- beschienen, Fassaden, Gäßchen und Ecken. Alles war Märchen, Vergangenheit: die Häuser, die Gärten, die Bäume, der Mond, der Sternhimmel. Ich traf sogar einen Nacht wächter mit seinem Hund. Bald kamen wir ins Gespräch. Er sog an seiner Pfeife: „Man hat auch seine Interessen! Glauben

Sie nicht, daß unsereinem das Leben langweilig ist! Ich Hab' meine gute Unterhal tung.' Er deutete mit der Hand auf die Häuser ringsum, deren Fenster noch verschiedentlich erleuchtet waren. „Sehen Sie sich mal die Fenster an! — Am Tage sind sie stumm, ver- schwiegen und verraten nichts. Aber jetzt, da erzählt niir jedes von ihnen seine besondere Geschichte. Zu jeder Stunde wissen sie etwas ganz anderes zu berichten.' Er zeigte auf ein Fenster hin im ersten Stock eines schönen Darockerkers. „Dort brennt seit zwei Wochen

das Licht die ganze Nacht. Der kleine Gottfried ist krank, und die Mutter wacht bei ihm. — Und da drüben, da wohnt der Arzt. Da wird oft noch in später Stunde das Fenster wieder hell.' Er zeigte nach der anderen Seite. „Wenn das Fenster dort hell ist. dann weiß ich, daß da drüben einer über seinem Schreibtisch sitzt. Die Leute sagen von ihm, er wäre ein Dich ter.' Cr ging einige Schritte weiter. „Sehen Sie die vielen hellen Fenster da vorn! Die sind nur heute um diese Zeit noch erleuchtet

. Das sind sonst solid« Leute. Aber da ist heute Hoch zeit! — Was meinen Sie, was die Fenster nicht alles zu sagen wiffen. Ernste und heitere Dinge! Wird manchmal eins plötzlich dunkel, so weiß man schon, was für ein Licht da zu Ende gebrannt ist.' Er blieb stehen. — „Ich konnte Ihnen noch viel erzählen, di« ganze Nacht hindurch, von dem, was so die hellen Fenster berichten. Das wache Leben zur N'chtzett hat gewöhnlich seinen ganz besonderen Grund.' Er ging weiter. Das Dunkel sog ihn «in. Einen Atem lang hörte

man noch seine Tritte. — Stille überall. — Häuser, Gärten, Fassaden, Gäßchen redeten zu mir von einst und jetzt. — Erleuchtete Fenster leuchteten das dem Himmel zu. — Und da kam ich an dem Kirchlein vorbei. Hier ein schwach erleuchtetes Fenster: das Ewige Licht! Zwischen all dem Ja und Nein dieser Welt glühte hier ein ewiger Trost. Und ich hörte, was mir der Nachtwind erzählt«. — Wie lange hatte ich das nicht mchr getan. H. A. Nudeln Irgendeine von den „guten Tanten' hatte Max gesagt. Ntldeln seien Würmer

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 03.03.1935
Umfang: 8
der Dunkelheit und des utebels gelangten sie ^ unbemerkt bis zum Verwal tungsgebäude. In diesem Augenblick, bewegte sich an einem Fenster des ersten Stockwerkes der Licht schein einer Blendlaterne vorüber. „Das ist das Fenster! Der Wächter ist gerade vor- ^'-.Losl' raunte der eine der Männer. Sie sich jetzt Gesichtsmasken vorbanden. Der andere begann an dem Blitzableiter, der in der Ecke des Hausvorbaues Zur Erde führte, emporzuklettern. Im ersten Stock Zwängte er sich, auf dem Sims bis zu dem bewuß ten

Fenster.. Asbestband und Glasschneider arbeite ten. Ein kurzer Druck, der Fensterwirbel würde um gedreht. Der Mann stieg ins Zimmer. Von unten wurde ein Seil heraufgeworfen. Es war bald durch oen Zentralheizungskörper unter dem Fenster ge- Wen. hing in zwei Enden nach unten. An ihm netteste der zweite Mann herauf und stieg ein. Der Schein einer Blendlaterne huschte über die vornehme Einrichtung des Zimmers und blieb auf einem l großen, altmodischen Meißner Kachelofen Wten. ' . »Der Osen steht

oürsen sie auch jederzeit besuchen, und ihnen wird sogar ein Salon des Gefängnisses für solche Besuche zur Verfügung gestellt. Damit sie ja nicht gestört werden, wird der Wachposten vor der Tür plaziert. Die Enthül- luntgen HenriotS dürften zu stürmischen Szenen in der Unbersuchungskommission sühren. Hintereinander erlöschen dann die Lainpen, erhel len sich für kurze Zeit die mit bunten Scheiben be- fsnsterten Treppenflure, geben diese ihr Lichr m, die Fenster der oberen Stockwerke weiter, Schmien

er die starken Arme, seine Äugen lachen, daß lem strohgelbes Haar noch um ein etliches Heller ^scheint: „Mich nicht, Mutter Mike, mich nicht!' Spielend setzt er, Pusche auf die breite Schulter ! ^ versichert, daß ihre grünen Augen so klar und llark leien wie sein Kampfesmut. Acht ist er draußen, bei Wogen, Wind und Die Alte rückt den Schemel vor das Fenster, nahe an den weißgescheuerten Tisch, dort, wo man das Meer sieht, wenn die Flut es höhertreibt. Nun glimmt hier der lose Sand, und der Wind

schaute lächelnd zu und meinte: „Wird sich schon an die Pusche gewöhnen, die kleine Kea.' — Und dann hat er die Mütze genommen und ist mit fröhlichem Gruß hinausgelaufen, weil das Boot schon auf ihn wartete... Nun, morgen kommt er heim. Die Alte lächelt. Die Katze schläft jetzt still zu ihren Füßen. Bald wird man die Lampe brauchen. Aber ach, das Oel ist ausgegangen. Mike entzündet ein Holz und flammt die Kerze an, die immer vor dein Fenster wacht. Der Regen pocht jetzt härter an die Scheiben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 26.04.1900
Umfang: 8
. Die Bestimmung des § 22 kann sich offenbar nicht beziehen auf Klosterzellen, in welchen nur eine Person schlafen darf. Die Anwendung dieses Paragraphen auf Klosterzellen wäre nicht nur eine Vertheuerung des Baues und eine Ramnverschweudung, sondern hätte auch in sanitären Beziehungen gewisse Bedenken, weil die even tuelle Beheizung so großer Räume sehr kostspielig wäre. Selbst für Wohnzimmer für mehrere Personen, meine Herren, ist es nach der Bauordnung der Staht Bozen gestattet, dass sich das Fenster

in einen Lichthof öffnen darf. § 39. Da müssen also doch die Zellen, welche etwas geringere Größe, aber immerhin einen Mchenraum von 1t)—11 Quadratmeter und eine Höhe von nahezu 3 Meter haben, mit einem Fenster ins Freie vollkommen genügen. Aber, meine Herren, noch mehr. Es ist in Bozen eilt neues Iustizgebäude gebaut worden, und dieses Justiz gebäude hat Zellen, welche, obwohl diese „Wohnräume' ohne solche Unterbrechungen bewohnt werden sollen, wie es bei Klosterzellen der Fall ist, statt 14 Quadratmeter circa

Hänser wie ein Haus erscheinen. Auch das zweite Haus hat die gleiche Zahl „Garderoben'. In diesem Doppelhause sind also außer je einer Speise sür je eine Wohnung zusammen 16 „Garderoben', welche einen Flächenraum von circa 6—7 Quadratmeter und je ein Fenster in einen Lichthof haben. Glauben Die, meine Herren, >ass diese 16 „Gar deroben' wirklich alle als Garderoben verwendet werden?! Wenn man die Theuerung der Wohnungen kennt und weiß, wie schlecht oft Dienstboten selbst bei wohlhabenden Familien

will, eine andere Bezeichnung für ein Local hineinsetzt und es dann doch vielleicht zu anderen Zwecken benützt. Der Herr Vicebürgermeister hat auch beanständet, dass ich den Ausdruck „in einem freien Raume sehendes Fenster' weggelassen habe. Nun, meine Herren, ich bin doch deutsche Ausdrucksweise gewöhnt, und kann „sehende Fenster' nicht gelten lassen. Man kann Wohl sagen, ein Fenster „öffnet' sich, aber ein Fenster „sieht' nicht. Aber nicht deswegen habe ich diese Bestimmung ausgelassen. Hier zeigt sich wieder, dass

mein Entwurf nicht auf den Klosterbau allein angepasSt und nicht nur ein Gelegenheits gesetz ist, weil beim Klosterbaue alle Zellenfenster sich gegen den Garten öffnen und nicht in einen Lichthof. Dagegen öffnen sich wohl bei den „Garderoben', welche Magistratsräthe bauen, die Fenster in den Lichthof. Nach § 39 der Bozner Bauordnung können Fenster derWohn- ränme sich aber auch in einen Lichthof öffnen, also Fenster solcher Wohnräume, welche auch von mehreren Personen bewohnt sind. v Nehmen

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 22.10.1910
Umfang: 16
dieselbe, wie man es ihr prophezeit hatte, unverschlossen. Der plötzliche Uebergang vom Julifoimenschein in die Finsternis des dunklen Ganges blendete sie für einen Augenblick, aber da sie ungestört sein wollte und wußte, daß sie sich bald an das dämmerige Licht gewöhnen würde, schloß sie die Tür hinter sich und betrat aufs Geratewohl ein Zimmer zur Linken. Außer der schimmeligen Jalousie, welche das Fenster darin verhüllte, waren nur die nackten Wände zu sehen. In den Korridor zurückkehrend, ging Janet in ein anderes Zimmer

aus derselben Seite, nnd kaum hatte sie die Türe geöffnet und es betreten, als sich ihr in schneller Aufeinanderfolge zwei Überraschungen boten. Das Fenster in diesem Zimmer war von keiner Jalousie bedeckt, sondern weit geöffnet, und über den staubigen Fußboden führten die Fnßspnren eines Mannes zu dem selben. Kaum hatte sie sich die Frage vorgelegt, was das wohl bedeuten könne, als ohne vorher gegangenes Geräusch die Zimmertür hinter ihr zufiel und der Schlüssel im Schloß umgedreht wurde. Sie eilte zum Fenster

des alten Hauses war, konnte er doch nicht hoffen, sie dort für immer einzukerkern. Er mußte ihr also dahin gefolgt ein in der vollen Absicht, sie ein- für allemal tumm zu machen, und sie sollte den Platz nicht ebend verlassen. Sie ging zum Fenster zurück und hoffte, daß . eine genauere Prüfung ihrer Umgebung ihr irgend welche Fluchtmittel offenbaren würde, die sie in ihrer ersten Erregung übersehen hatte. Aber nein: die starke Strömung des Mühlgerinnes brauste unter ihr dahin und die Mauern des Hauses

an, und der Horizont wurde durch eine Hecke beschränkt, welche zweihundert Jards.am Hügel entlang die Aussicht abschloß. Das Feld war mit noch kaum gelb gewordenem Korn bedeckt, so daß voraussichtlich niemand in der nächsten Zeit in Hörweite kommen würde; einen Monat später würden die Schnitter daselbst geschäftig sein . . . aber wo war die unglückliche Gefangene dann? Sie hielt es für möglich, daß ein anderes Fenster parallel mit dem, an welchem sie stand, vorhanden sein könnte, und sie wollte es auf die Gefahr

des Ertrinkens hin wagen, sich auf das selbe zu schwingen und so ein unverschlossenes Zimmer zu erreichen; sie lehnte sich herans und prüfte die Mauer zu ihrer Rechten ... Ja, da war ein Fenster, sie konnte sein Gesimse wahr» nehmen. Aber es war so weit entfernt, daß der Gedanke, es wohlbehalten zu erreichen, geradezu ausgeschlossen schien. Sie wandte sich zur anderen Seite, und obwohl hier kein Fenster zwischen ihr und dem versallenen Anbau war, der die Maschinerie über dem Wasserrade enthalten

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 03.03.1938
Umfang: 8
, „Seine Lordschaft hatte das Personal sonst beurlaubt, und Verwandte besaß mein Herr nicht.' „Warum ist Lord Benton wohi diese Nacht aufgeblieben?' „Das tat er immer vor Monatsende, um seine Rechnungen zu ordnen. Mi lord war sehr genau in Geldsachen.' „Pflegte Lord Benton bei geschlosse nen Fenstern zu arbeiten?' fragte In spektor Owlhouse weiter. „Niemals; wenigstens ein Fenster war immer weit geöffnet; ich habe mir manch mal erlaubt, ihn auf die Gefahr einer Erkältung hinzuweisen.' Das Fenster war geschlossen

. „Haben Sie etwas in diesem Zimmer angerührt, bevor wir kamen?' ! „Nichts.' „Haben Sie auch nicht das Fenster ge schlossen?' „Ja, das ist das einzige, was ich getan habe.' Eine weitere Untersuchung ergab, daß das Fenster nur von innen geschlossen werden konnte. Weiter stellte der eben falls anwesende Arzt fest, daß der Tod vor mindestens 6 Stunden, also etwa um 3 Uhr früh, eingetreten sein mußte. „Und wann Haben Sie das Fenster geschlossen?' „Kurz bevor ich Sie anrief: es hat heute Nacht heftig geregnet, und ich fürchtete

halb drei Uhr morgens mit einem Revolver getötet zu haben. Auflösung: Woher wußte Inspektor Owlhouse, daß der Butler log, als er erklärte, das Fen ster erst kurz vor dem Eintreffen der Kommission geschlossen zu haben? Er hatte auf dem Fensterbrett, und zwar auf der Innenseite, drei dickbäuchige Schmetterlinge gefunden. Die »dicken' Schmetterlinge sind ausschließlich Nacht falter; sie werden in großen Mengen in die Wohnungen gelockt, wenn dort nachts bei geöffnetem Fenster Licht »rennt. Sowie

das Licht gelöscht wird, liegen sie wieder durch das offene Fen- ter davon: ob es regnet oder nicht, hat wenig Cinsluß auf ihren Flug. Wenn das Fenster bis kurz vor 9 Uhr, als die Kommission eintraf, offen gewesen wä re, hätten die Schmetterlinge leicht den Weg ins Freie finden können. Das Fen ster muß also zu einer Zeit geschlossen worden sein, als es noch dunkel war und sie im Zimmer bei der Lampe mehr Licht fanden. Dies war aber vor 3 Uhr mor gens, als der Mord geschah, noch be stimmt der Fall

. Wenn der Butler zu gab. das Fenster geschlossen zu haben, so muß er es vor Tagesanbruch, also zur Mordzeit getan haben: da er be hauptet hat, zur Mordzeit noch geschla fen zu haben und jedenfalls nicht ins Zimmer gekommen zu sein, hätten die Nachtfalter noch mehrere Stunden Zeit zum Entweichen gehabt. Also hat er ge logen, und die Schmetterlinge — es wa ren drei, bei einem hätte es noch Zufäll sein können — haben sein Alibi wider legt. àus «»IlDr Vor dem Hörrohr Eine englische Zeitschrist hat kürzlich

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Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 17.06.1937
Umfang: 8
den beiden herzlich zu. Als die Männer allein waren, schüttelte Eduard den Kopf und sagte: „Nein, ich verstehe das nicht! Seit wann ist denn Mary so sanft geworden? So gütig, so freundlich? Wenn ich zurück denke, wie launenhaft, ja wie ungerecht, wie nervös sie früher war, glaube ich eine andere Frau in ihr zu finden! Und doch ist es dieselbe Mary, deine Frau, mit der du früher Tag für Tag Streit hattest! Wie ist das gekommen?' William blickte lächelnd aus dem Fenster und wies mit der Hand auf die Themse

: „Mary, du verdienst zwar nicht im geringsten, daß man lieb mit dir ist und dir Geschenke macht. Aber du sollst sehen, wie ungerecht du mit mir bist. Ich habe dir aus Amsterdam etwas Schönes mitgebracht!' . Mary sah die drei halboerfaullen Kar- toffeln, ihre Augen sprühten, ihre Stimme überschlug sich. Sie faßte blitzschnell die drei Kartoffeln und warf sie aus dem Fenster. Und schon waren sie in der Themse ver- schivunden. „Und jetzt gehe ich sofort zu meinen Ellern zurück', rief sie. „Ich lasse

' Längsstriche liefen — ein vergittertes Fenster. „Sie sind ein tapferes Mädchen! — Kalten Sie noch kurze Zeit aus — ich sehe ein ' Fenster, aber es ist vergittert., Hier müssen wir durch!' „Ich fürchte mich nicht mehr', antwortete Johanne leise. „Vorhin erschrak ich so sehr, daß nun nichts mehr kommen kann, was mich noch mehr erschrecken könnte.' „Sie sind fast so schneidig wie meine Mary!' Der Sergeant drückte auf den Knopf seiner Taschenlampe und ließ den Schein auf das Fenster fallen. „Scheinen dicke

Glorienschein. Hören Sie nur, in der Halle wird schon wieder geschossen!' Er kurbelte das Fenster auf und rüttelte an den Eisenstäben. Johanne, die, vor ihm stand, hörte einen Ausruf der Verwunde rung. Ohne besondere Anstrengung war es - dein Sergeanten gelungen» zwei nebenein anderliegende Stangen so weit auseinander zubiegen, daß einem Verlassen des Zimmers durch das Fenster nichts mehr im Wege war. Eibbs trat zurück. „Die Stäbe waren unten bereits durch gefeilt. Fräulein, und zwar geschah dies vor gar

nicht langer Zeit, da ich noch Spuren frischen Oeles fühlte. Da hat irgend «ein freundlicher tznkel zur rechten Zeit, geholfen. Ich werde nun hinaussteigen und Sie draußen empfangen!' Er ließ diesen Worten sofort die Tat folgen und gelangte unversehrt an die Außenseite des Gebäudes. Von dort aus rutschte er. sich mit den Händen am Fenster sims festklammernd, abwärts, bis seine Füße den Boden erreichten. Ehe er aber dem Mädchen ein Zeichen geben konnte, zu fol gen. fiel eine Anzahl Männer über ihn her

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.06.1942
Umfang: 4
in den altchristlichen.Toten- gruften zu Roma. Das erste Fenster von der Haupttür links hat als Bild ein Kreuz und darun ter einen Baum. Das Kreuz ist dasl Sym bol des Glaubens, der Baum soll uns er innern an den Baum des Lederà im Paradiese tlignum vitae). Der Text, der um das Bild angebracht ist, lautet.-„Das Wort vom Kreuz ist denen, welchMeret-, tet..werden, à . Hiàrnt^'desuni^zil Bollzug jeder Forderung und Bedingung des ewigen Lebens, und ist insofern«: Kraft Gottes.' Zweites Fenster: Eine brennende Lam-. pe, darüber

das Monogramm Ghrifti, umgeben von einem Lorbeerkranz, mit der Umschrift: „Herr, gib ihnen die ewige Nuhel' Dieses Monogramm Christi be steht aus den beiden griechischen Buchsta ben EH und R, also den Anfangsbuchsta ben des Wortes Christus und das grie chische EH bildet zugleich ein , schiefes Kreuz. Dieses Zeichen findet man häufig aus den Sargverschiüssen in den Kata komben. Drittes Fenster: Eine Taube mit dem Oelzweige, im Fluge dargestellt. Dies ist das Sinnbild frommer Seeien. Der Text lautet

: „Die Gerechten werden eingehen in das ewige Leben.' Math. 26. 46. Viertes Fenster: Ein Pfau. Derselbe ist nach dem hl. Augustin ein Bild der Unverweslichkeit und kommt auch in die sem Sinne in den Katakomben auf den Gräbern vor. Der Pfau bedeutet somit die Auferstehung der Toten. Der Text lautet: „Gesät wird in Schwachheit, auf erstanden in Kraft.' I. Cor. 15. 42. Fünftes Fenster: Ein Löwe als sieg reicher Ueberwinder auf seiner Beute stehend. Der Text: „Ich glaube an eine I Auferstehung des Fleisches

.' Der Evan gelist Johannes nennt in der Apokalpypse Christus den Löwen aus dem Stamme Juda und somit ist der Löwe ein Sym bol von Christus. Christus ist durch sein? siegreiche Auferstehung der Ueberwinder über Tod und Hölle. Sechstes Fenster: S.hwert und Waage und dahinter eine Lilie. Schrvert und Waage sind Symbole der Gertchtigkeit, >ie Lilie ein Bild der Unschuld. Mit die- 'en Symbolen ist die Glaubenslehre ver- innlicht: „Nichts Unreines kann Un das Himmelreich eingehen' oder mit anderen Worten

und mit dem Gruß an den KöNig-Kaiser und an den Duce. Aronleichnamsprozession Mit gewöhnter Feierlichkeit und sehr großer Beteilung wurde auch Heuer die Fronleichnamsprozession gehalten. Die Prozession zog um 19 Uhr von der Pfarr kirche aus, wo davor das feierliche Hoch amt abgehalten wurde, und nahm den üblichen Weg durch das Dorf. Die Fenster der Häuser an den Straßen wo die Prozession vorüberzog, waren mit Blumen, Heiligenbildern, Kerzen und Draperien- geschmückt. An den reichge schmückten Altären wurden

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.11.1940
Umfang: 6
graue Häuser, deren Fenster sich nach und nach erhellten und leuchtet-n, wie die ersten Sterne am Himmel. Von üort her ertönten die verworrenen Ge räusche der Lorstadt. Der Dudelsackpfeifer kam wie allabend lich, ich mußte nicht woher, und erfüllte die Luft mit seinen wilden, naturhaften Melodien, die Phantasie anregend, auf reizend. Plötzlich erschien mir, einer Vi sion gleich, gegen den dunkelnden Himmel mein fernes Heimatland, die lieblichen Täler mit den friedlich weidenden Herden. Ach glaubte

in dem man sich ja nur nachts aufhält, also das nicht zu repräsentieren braucht, weniger groß und schön sein muß. als die anderen bewohn baren Räume. Das ist nun eine ganz grundfalsche Einstellung. Gerade das Schlofzimmer muß geräumig sein, wenn möglich auf der Sonnenseite liegen, zum mindesten aber trocken und gut lüftbar sein. Schlaf soll ja Erholung sein und durch Einatmen der Milchen Lust sollen auch die Lungen erfrischt werden. Am gesündesten ist natürlich das Schlafen bei offnem Fenster, auch zur Winterszeit. Viele

Leute glauben sa, das nickt zu kön nen und haben Angst vor Erkältungen Bei älteren Leuten kann man dies ver stehen. wenn sie nicht in der Jugend ab gehärtet worden sind. Aber sonst soll man sich heißesten unbedingt daran gewöhnen, das Fenster, und wenn es nur ein ganz klein wenig ist. während der Nacht offen zu leiten. Menschen, die morgens über eine groke Müdigkeit klaaen, müssen das auf die schlechte Luft im Schlafzimmer zu rückführen. die naturgemäß bei geschlos senem Fenster entsteht. Wer

aber wirk lich nicht bei offenem Fenster schlafen kann, der lüfte dos Zimmer mindestens eine Stunde lang vor dem Zubettgehen, und wenn möglich mit Gegendurchzug. Schwere Federbetten sind nicht gut, der Körper wird unnötig erhitzt. Der Schlaf ist vi?! besser und gesünder, wenn man eine leichte Decke — am besten aus Dau nenfedern — benutzt. Wer an kalten ?5ü- heri leidet legt am Fußende noch ein Kis sen aus, Der Ko?s wls beim Schlafen mög lichst flach liegen, .kwhe Keilkissen und regende Unterhaltung

war das. daß sie seufzen mußte und ganz still wurde von schweren, bangen Gedanken. Hätte die Lisbeth sie damals nur nicht so schnell fortgezogen von dem Fenster. Sie waren im Städt chen auf dem Weg zum Kino gewesen, als die Musik zu ihnen kam. Einen kleinen Walzer hatte er gespielt, eine zärtliche kleine Melodie. Und dann war er ans Fenster gekommen — vielleicht hatte er gehört, wie sie sein Spiel lobte. Ach, sie hätte ihm ja so gern noch viel länger zu gehört, hätte es ihm gern selbst gesagt.. Aber die Lisbeth

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 06.06.1913
Umfang: 8
: sie ging durch die Hintertür ins Haus, huschte lautlos über die große Fliesendiele, die schier glitschrig war vor Nässe, und flog die Treppe hinan. Das große Fremdenzimmer, das sie bewohnte, hatte eine niedrige Decke, Kamilla glaubte ersticken zu müssen trotz des offenen Fensters. Allmählich, während sie weit zum Fenster hinausgeneigt stand, erholte sie sich etwas uich begann den Brief an ihre Mutter zu schreiben. — Marx Egbertsen war beim Abendbrot in ganz vorzüglicher Stimmung — ferner Donner

, daß die Fenster klirrten. Da stand Hedwig aus, um im ganzen Haus' nach zusehen, ob auch die Fenster geschlossen seien. Diie anderen waren ins Wohnzimmer ge gangen, wo Kamilla sich dm Platz am Fenster gewählt hatte. Aus der schiesergrauen Wand vor ihr lösten sich die Blitze gleich Raketen und schössen nach Nordwesten. Ihre Farbe war schwefelgelb, und sie machten ein knat terndes Geräusch. Wulff sagte, er müsse aufs Weck gehen, er sei /nicht sicher, ob dort alle Fenster geschlossen seien. „Wir müssen

sie ihre lange, graue Jacke an, steckte das Haar fester und ging mit ihm. In den Augen der Alten war das nun eine Begebenheit, und als Hedwig von ihrem Jnfpektionsgang zurückkam, rief Frau Eg bertsen ihr sogleich entgegen, daß Kamilla mit Wulff gegangen sei. Hedwig hatte nur ein lakonisches „So?' er widert, setzte sich ans Fenster und nahm ihre Handarbeit aus dem Strickkorb. Indes nun die ersten großen Tropfen ans Fenster schlugen, drängten sich die alten Tage von Oldenshof an Hedwig heran und began nen

nicht recht,' erwiderte sie mit halb lautem Lachen. 7 Wie das klang! Er bückte sich, um ihr ins Gesicht zu sehen/ aber es war zu däm merig. Nach wenigen Schritten standen sie vor dem als „Werk' bezeichneten altsriesi- schen Bauernhaus, das auf der Werft lag, die einst sein Erbauer zum Schutz gegen die Flut aufgeworfen hatte? „Diachte ich mir's doch, daß er wieder Fenster und Luken offen gelassen hat!' schau Wulff. „Ist sonst ein fixer Kerl, aber wm Sonntag ist und die Fiedel geht

dich doch dura) mich 'nicht länger abhalten von deinem Vor haben, Wulff!' So ward's denn dunkel, und Nur die Bn? erhellten ab und zu das Stübchen. Und M war's, nur daß draußen der Donner rollre uiü> der Regen durch das Laub der Holunder büsche am Fenster rauschte und sann, um die Zeit bis zu seiner Rückkehr verstrich ryr fast zu schnell. Er fragte, ob sie G.edm Hachen könne; das Gewitter würde nocy etwas stehen. Woher er das Wisse?

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.08.1937
Umfang: 6
. Und nun begann die, ewige Unterredung: Ich schlug vor, alle schnarchenden Ehemänner auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Meine Frau war mehr für Gift lind Dolch nach Beispiel der Bor gia?. Letzten Endes warf ich meine Argumente ein: „Wenn du in dieser trocknen Heizungsluft ohne zu lüften schlaen kannst — ich kann es eben nur mit Schnarchen. Mache das Fenster auf, dann schnarche ich nicht mehr.' „Wenn du dich unterstehst und das Fenster öff nest, werde ich dem Scheidungsanwalt sagen

, daß du es auf Körperverletzung abgesehen hattest.' So plauderten wir eine ganze Weile. Da ich nicht lange liegend meine Frau übertö nen kann und die Nachbarn ohnehin geweckt wa ren, stand ich auch auf. „Körperverletzung?' rief ich. „Wage das nicht noch einmal zu sagen. Ich bin kein Gattemnörder!' „Man kann auch mit Schnarchen eine Frau er morden!' „Und wozu wiegst du in so gefährlicher Weise deinen Hausschuh in der Hand?' „Um ihn dir an den Kopf zu werfen, falls du das Fenster aufmachst' „Es sind fünf Grad über Null

!' „Das Fenster bleibt geschlossen. Weg mit der Hand!' Ich sah den Hausschuh. Hinter mir das Fenster. Machte eine fingierte Fensteröffnungsbewegung, und der rettende Wurf versöhnte uns. Der entzückende kleine Pantoffel flog hart über meinem Kopf hinweg durch die Scheibe ins Freie. So bekam ich Luft, ohne das Fenster zu öffnen. Und da ich nicht mehr schnarchte, schlummern wir wieder friedlich Hand in Hand ein. Das Loch bleibt im Fenster. Seither werden unsere Nachbarn nicht mehr ge weckt. Drei Minuten Detektiv

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 27.08.1937
Umfang: 6
. Denn sie gab keinem ' nichr als ein Lachen, das so und so zu mai-, sie freute sich des knabenhaften Wer- dachte an keinen von allen mit ein Liebe, weil sie alle doch noch Knaben Susanne machte alle glücklich, weil sie ' je die Antwort gab auf sein Werben. Nur einer von denen, die hier mit Kinder- Erhörung aufblickten zu dem Fenster er Schmiede — nahm dies alles ernster und r Er war so unscheinbar in allem, daß ne ihn nicht einmal beachtete: aber er trug ^iebe so ernst und so schwer an der Schmiede

sie von mädchen- Tugend und von Liebe wunderliche An habe. einem Mittag, als die Schulen ihren dunk- näuel junger Menschen in die Straßen der n Stadt schütteten, als die Knaben ihrer wegen den gewohnten Umweg bis zur ede machten, da geschah das, was nach so 'latsch wohl geschehen mußte. Die Knaben ii vor der Schmiede und schauten zu Su- Fenster auf, behutsam auslugend, ob denn ine Hand den Vorhang leise zurücknehmen Georg stand, bMeidM Ind vM.^.Sp.ytt ichieH Mt'a'lkeiii weitäl^am'Rinnstein

hielt nach dem ervorhang, der sich einmal doch auch seinet- 1 leise bewegen mußte, um ihm irgend ein en zu geben. geschah es wirklich, daß der Vorhang sich gte. er wurde in aller Hast beiseite gezogen, Georg konnte seine Susanne sehen, die ihn àt warnen wollte vor dem Zugriff des er- i Vaters. war zu spät, und es war eben recht für gen Schmied, daß er nicht nur Georgs atein- Aufschauen beobachten konnte, sondern auch lntwort, die seine Susanne ihm durch das halb geöffnete Fenster gab. Der Schmied

find „helle', deshalb haben sie für Licht eine besondere Schwäche. Am liebsten möch ten sie jeden Gebrauchsgegenstand beleuchten, denn der Mensch braucht Licht. Jeder Mensch braucht kannt geworden ist, bildet einen so feinen Puder, aber auch beispielsweise eine Uhr, außerdem den Patienten während des Anfalls in einen Raum bringen lassen, in dem sogar die Fenster scheiben aus blauem Glas sind. Wo es in der Technik daraus ankommt, Blend- wirkungen zu vermeiden, wird Orange verwendet, das etwa

, bei denen der Passagier sich mehr „zusammenneh men' kann. Das Heldenhaft-Pompöse der purpur roten Farbe war schon im Altertum bekannt-, sie war den Herrschern vorbehalten: heute noch wer den Prunkbauten aus rotem Basalt geschaffen, der wie kein zweiter Stein den Eindruck des Erhabe nen vermittelt. Aus Tiere haben Farben einen bisher noch nicht genügend studierten Einfluß; der Stier geht auf das rote-Tuch los, .die Fliege mei det Räume, die blaue Fenster haben (wichtig für Landwirte!), und der Rumpf

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.02.1936
Umfang: 6
mit matter, aber entschlossener Stimme. Cr ging wieder hinauf, Su Mozzone legte sich unter einen Oelbaum. — Die Nachtigall sang im merfort wunderbare Lieder voll Entsagung und Schwermut. Als Giorgio vor der Stubentür seines Töchter chens vorbeikam, ging er auf den Fußspitzen, um sie nicht zu wecken, und klopfte an die Tür da neben. Angela schlief nicht. Sie,' die zum erstenmal eine Nacht auf dem Lande zubrachte, hatte eine Weile am Fenster gestanden und in der tiefen Stille der Nachtigall gelauscht

. Dann hatte sie 'ich ins Bett gelegt, aber das Fenster halb offen gelassen, und war nicht eingeschlafen, denn jene Nachtigall er füllte noch immer die Umgegend mit einem lang ausgehaltenen Gesänge, der wie ein Monolog klang. Auf die drei Schläge an's Tor öffnete das Mäd chen wieder die leicht geschlossenen Augen und ging an's Fenster: sie erkannte in der Dunkelheit nicht, wer „komm herunter' gesagt hatte, und es ent ging ihr auch, daß der Hinuntereilende Vater Efi sio war. Die unter dem Tor gesprochenen Worte konnte

sie nicht verstehen, weil die klagende Stim me der Nachtigall keinen Augenblick schwieg. Angela hatte jedoch begriffen, daß etwas Unge wöhnliches vorging, und fürchtete sich. Sie wußte selbst nicht, wovor: sie wollte Licht anzünden, wagte es aber nicht, weil jemand in Folge dieser Unvorsichtigkeit im Bett ermordet worden war. Der Feind dieses Jemand» hatte dem Fenster ge genüber auf einem Baume gesessen. Angela hatte nun zwar bei Tage -> wenigstens glaubte sie es -- keine Feinde >— aber Nachts... Ihr kam

An gela. Da die geheimnisvolle Stille fortdauerte, trat das Mädchen wieder an das Fenster und erblickte In dem weiten Rahmen der nächtlich dunklen Um gebung ein erleuchtetes Bild, den Wiederschein des benachbarten Fensters, und in diesem Lichtbild den Schatten eine sich eilig bewegenden Hand —> zu weilen verschwand diese und ein gewaltig ver größertes Profil erschien. Dann verschwand auch der helle Schein, Silvio's und Vater Efisio's Schritte kamen bis zu Angela's Stubentür heran, und nach kurzer

Stille drang ein geflüstertes Wort durch die Tür. Dem jungen Mädchen war es, als vernehme sie: „Angela!' Sie näherte sich der Tür, lomschte angstvoll und Härte ein beklommenes Atmen. Daun ein langes Schweigen, dann Geräusch von den Torr» dor abermals durcheilenden Schritten. Da» 000 Silvio's offener Tür vorbeigetragene Licht war« einen flüchtigen Streifen über die dunkle Gegend^ Unruhevoll stellte sich Angela nochmals beobach-« tend ans Fenster. . s Zwei Männer verließen schweigend das Haus

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 19.06.1936
Umfang: 6
über das Irrlicht hat Poggendorf angestellt; er ließ 1838 darüber ein Buch erscheinen. Der Astronom Besse! berichtet, daß er mehrere Jahre lang in einen« Moor nahe Bremen Irrlichter beobachtet habe; auf einem Boot habe er sich ihnen genähert, es sei ihm jedoch nicht gelungen, ans Ziel zu kom- zigen Moskitoangriff eine ganze Viehherde von gegen das Fenster schlug.' Immerzu, immerzu... men. Poggendorfs Bericht beschreibt die Irrlichter Aus dem Europa-Programm vom 19. Juni: Aordilalien (Bolzano Beginn der Sendung

sind die gestochenen Teile grauenhaft unförmig angeschwollen, »nd der Tod tritt entweder durch die Vergiftung selost ein oder dadurch, daß die verstopften Nasenlöcher Atmen nicht mehr gestatten. Das Tier öri.-yr zu sammen, bäumt sich noch einige Male verzweifelt auf. und dann ist alles vorbei. Mit der Schnelligkeit einer Naturkatastrophe brechen die Golubatzer Mookitos über die-'Lieh» Herden des Balkans herein. Daß bei cinein -à Ver Zweig am Fenster Skizze von Ruth Geede. Als Elisabeth erwachte, lag

zusammen, als die Ge stalt des Arztes an ihr Bett trat. Sie hörte kaum, was der Arzt sprach, schloß matt die Augen und dämmerte weiter dahin. Plötzlich bemerkte . sie, daß ein gleichmäßiges, klopfendes Geräusch im Raum war. Sie wollte es nicht beachten, aber dann zwang es sie doch, die Augen zu öffnen. Sie richtete sich ein wenig empor, obwohl der Kopf schmerzte, und merkte, daß dies Klopfen vom Fenster kam. Es war ein Zweig, ein dunkler, kahler Ast, den der Wind Wo hatte sie diesen Ast schon

.' Denn es gingen die Stadt, dem Ziel der Wünsche zu. Das Madchen bog sich zum Fen ster hinaus uNd brach eine Blüte vom blühenden Kirschbaumzweig. Von dem dunklen, gegabelten Zweig, d.er all die Jahre hindurch vor. dem Fen ster gestanden hatte. Noch eine Blüte der letzte Gruß! Wie lange war das schon her? Zehn Jahre wur den es jetzt. Einmal noch hatte sie dann das Haus wiedergesehen,-damals, als'die Mutter gestorben war. Wieder sah der Zweig vor dem Fenster den letzten Gruß. Ein trüber Novembertag

war es... der Himmel so grau, der Zweig dunkel und naß vom Regen. Dann hatte sie das Elternhaus nicht wieder betreten. Der Vater lebte jetzt allein dort, er war wohl auch alt und grau geworden. Schrieb er nicht einmal, er wäre nun aus dem Amt? Aber das Häuschen hätten sie.ihm gelassen! — Elisabeth wandte den Kopf nicht vom Fenster, Unverwandt starrte sie auf das helle Viereck des Himmels mit dem dunklen Zweig. Beinahe, dachte sie, sieht es aus wie zu Hause. Man sieht nur den Himmel und den Ast. Dahinter

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 25.09.1938
Umfang: 8
er auf seiner Stange. Eines Tages gerieten die ohnehin ge- reizten Gemüter wieder einmal in Wal lung. Beim Essen gab es einen häßlichen Auftritt wegen der Suppe, die nach Zie sels Behauptung völlig versalzen war. Da die Fenster geschlossen waren, nahm Anton Ziesel kein Blatt vor den Mund und tobte gewaltig. Und da geschah es. daß Jocko seine Stimme erhob und in ei- ne Atempause Antons ganz deutlich «Freut euch des Lebens!' hineinkrächzte. Verblüfft unterbrach Ziesel seinen Redefluß, indes Jocko in einem sanften

bei Ziesels. Nur schien Jocko jetzt von Emilie nichts mehr wissen zu wol- len und wackte beständig mit dem Schna bel nach ihrem Finger. Einige Tage später kam es bei Ziesels doch wieder einem Streit, der ernst- li^e Formen anzunehmen drohte. Und da begab es sich, daß Jocko mit «schrei- kc.id tiefer Stimme, aber deutlich ver- nehmbar „dumme Gans' schnarrte. Und ehe der erbleichende Ziesel die Fenster geschlossen hatte, schrie Jocko mit krei schender Stimme ein paarmal: „Alter Affe!' Ziesels sahen

Tierchen doch Verdacht geschöpft haben? Aber was blieb uns übrig, als einen anderen Papagei zu kau fen, nachdem uns Ziesels Jocko trotz al- Äle Helfer waren zu eifrig In der Ortschaft Mariposa im Staate Ontario sah man plötzlich aus den Fen stern des Farmerhauses des Robert Kelly dichte Rauchwolken aufsteigen. Bon allen Seiten eilten Helfer herbei. Auch die freiwillige Feuerwehr rückte an. Man schlug die Fenster ein, brach große Lö cher in die Wände, goß gewaltige Men gen Wasser in das Innere

des Hauses, warf die Einrichtung zum Fenster hinaus und machte aus dem schönen Hans des Robert Kelly einen Trümmerhaufen. Aeber vergebens suchte man nach der Quelle des Feuers. Schließlich ergab sich, daß auf dem Hausflur eine alte Matratze durch irgendeinen noch nicht geklärten Umstand ins Schwelen geraten war. Der dichte Nauch erfüllte bald das ganze Haus und drückte sich auch durch die Fenster nach außen. Als die Feuerwehr abgezo gen war, blieb Kelly mit einer verkohl ten Matratze und einem trostlosen

und blies sie durchs Fenster, über den Schnee. Bei Tagesanbruch verließ ich den Gast hof. Ich sah das Mädchen mit den grü nen Augen nie wieder, und nie sah ich den Mann, der kommen sollte. Peter Ferdinand Carus. Fernanào grüncket eine Familie Heitere Skizze von Peter St e ff an. Torre Molino? ist ein Städtchen an der spanischen Mittelmeerküste. Man ge langt von Malaga aus, das weiter nörd lich liegt, mit einer komischen kleinen Ei senbahn dahin, die wie eine Straßenbahn mitten durch das Nest führt, wobe

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.07.1939
Umfang: 8
seiil den Juli ls'MXVII I p e n l e I t u n n' sene s Unferlfalìttttgsblatt Die ^lnruiie cles ^erZens Erzählung von Heinz Klockenbusch. An der kühlen blanken Scheide, aus der in goldenen Buchstaden „'Adrian Dolder sam'' sieht, flutet geschäftig und rastlos das Leden vorüber. Kauiu einer der Bor übergehenden wirfl einen Blick iil das Fenster, denn es ist nichts darin zu sehen, als ein alter Mann in einem weißen Kit tel, der durch eine schwarze Lupe in das Räderwert beschädigter Taschenuhren

nicht zu. Er fragt nur, wie sie heiße, und mit der Uhr, sagt er, dürse sie jetzt nicht mehr spielen ... In dieser Nacht geht Adrian Dolder sam sehr lange in seinem Zimmer auf und ab. Zuerst ist alles so einfach, als brauche man gar nicht darüber nachzu denken. Aber je länger er am Fenster steht und in das Duntel blicki, Surch das ferne ^lnndcnschlägc gehen, um so mehr Fragen stehen vor ihm auf. auf die er keine Antwort weiß. Ob zum Beispiel ein Arzt sich irren kann, wenn er das Herz eines alten Mannes untersucht

überslüssiges Stückchen Brot, leine unvorhergesehene Prise Salz. Alles mußt, immer genau das gleiche sein, ini Rahmen des jedesmal ein hal bes Jahr in Gültigkeit bleibenden Me nüs. Als der Kellner die Suppe brachte, erinnerte der Gast: „Von morgen an esse ich drüben am Fenster.' „Ich weiß, Herr Prosessor. Morgen ist der Erste', aniworteie der Kellner. Drei Monate lang hält der Prosessor seine Mahlzeit in der Ecke neben der Te lephonzelle, wo sogar bei Tag elektrisches Licht brannte, die nächsten drei Monate

aii dem hellen, aus eine belebte Strasze hinausgehendeu Fenster. In den dreißig Jahren, die er Mittagsgast dieses Reslau- ranis gewesen ist, hat der Prosessor sech zig verschiedene Menüs gegessen, die er iich aus den verschiedensten Gerichten in bunter, osi phantastischer Auswahl zu sammengestellt hat. Jedes Menü war ge nau so osi i» der dunklen Ecke vermehrt worden wie aus dem hellen Fensterpiatz. Der Wirt hatte es langst heraus, daß sein Gast weniger des Miiìagessens wegen er schien als uiii

haben Sie bemerkt, daß ich immer drei Monate lang hier in der dunklen Ecke esse und dann drei Mo nate dort am Fenster?' „Allerdings, das habe ich bemerkt.' „Also hören Sie: Nach dreißigjährigen, mit peinlicher Sorgfalt ausgeführten Be- obachttingen habe ich festgestellt, daß ich, wenn ich am Fenster esse — und zwar bei gleichem Menü wie hier in der Ecke, bitte zu beachten —, daß ich dann unfehl bar an Körpergewicht zunehme.' „Aha!' „Was beweist das? Das beweist, daß neben Licht- und Wärmestrahlen, neben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.07.1875
Umfang: 6
über den früheren in der oberen Fensterreihe be finden, verfinnbilden dieselben Geheimnisse in Sym bolen. An der Eoangelienseite ist unten dargestellt die Heimsuchung Mariens, oben versinnbildet durch einen Stern im Kreuze (Maria der Morgenstern der Erlösung). An der Epistelseite befindet sich am untern Fenster das Bild: die Geburt Christi, am obern Fenster ist die Jungfrau und Mutter dargestellt im Symbole der reinsten Lilie und der blühenden Rosen. — Jede Anpreisung der Produkte unserer Glasmalerei- Anstalt

ist zwar überflüssig, da die Werke selbst den Meister loben, wie jeder sich schon oft überzeugt hat, und hier wieder Gelegenheit hat, sich davon zu über zeugen. Darum sei in dieser Hinsicht nur das be merkt, daß das eine Fenster, die Heimsuchung Mariens darstellend, auf der Wiener Weltausstellung allseitig Bewunderung fand; das andere aber, die Geburt Christi, in ganz gleichem Style gehalten, ihm fast ebenbürtig zur Seite steht. Und auch die oberen Fenster legen ein schönes Zeugniß ab vom besonde ren Fleiße, womit

Hr. Neuhauser bemüht ist, gerade bei den Werken in der Kirche seiner Heimath seine Kunst im schönsten Lichte zu zeigen. Aber hiebei zeigt er nicht blos seine Kunst, sondern auch seine große Opferwilligkeit; denn daö erste Fenster, die Heim suchung Mariens, machte er seiner Pfarrkirche zum Geschenke und regte dadurch manche Andere zu glei chem Opfersinne an; vor Allem Hrn. Joh. Graß- mair, Glockengießer, welcher mit seiner Frau Eli sabeth, geb. Lener, das andere Fenster, die Geburt Christi spendete, die zwei

oberen wurden durch Bei träge verschiedener Wohlthäter bestritlen. So wäre ein schöner Anfang gemacht zur Ausschmückung der ganzen schönen Kirche mit Glasmalereien. Freilich ein großes Werk, wenn man bedenkt, daß die Kirche 33 Fenster zählt, wovon fast alle 60—80 und viel leicht noch mehr Quadratfuß haben, und daß dabei ganz stylgerecht vorgegangen werden soll. Aber wenn nur alle Jahre so viel geschieht, wie Heuer, so wird in einem Decenninm das ganze große Werk voll endet sein und die Wiltauer

Pfarrkirche in dieser Beziehung als ein wahrer Kunsttempel dastehen. Und daß dies geschehen wird, daran daif man viel leicht leine großen Zweisel hegen, denn der Eifer des Hrn. Pfarrers und die Opferwilligkeit seiner Ge meinde ist groß, es sollen ja schon 2 neue Fenster verheißen worden sein. Und was kann es wohl auch für ein schöneres Denkmal für einen gläubigen kunst sinnigen Christen geben, als das Andenken an ihn, seine Freigebigkeit und seine Frömmigkeit zu ver ewigen durch Werke der Kunst

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