133.652 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2000/22_09_2000/NST_2000_09_22_5_object_1775576.png
Seite 5 von 16
Datum: 22.09.2000
Umfang: 16
S Ü I) T I R o 5 Die Causa Fall Der Bergtod des Grazer Versicherungsmanagers Friedrich Fall in den Sextner Dolomiten hat ein skurriles Nachspiel: Zumal der 60 -jährige Mann in einen Wirtschaftsskandal verwickelt war, haben österreichische Zeitungen Sonderberichterstatter nach Sexten entsandt. Der Verdacht, dass der Manager Selbstmord verübt haben könnte, ließ sich aber nicht erhärten. Von Artur Oberhofer D er Fall schien dermaßen brisant, dass österreichi sche Zeitungen Sonder berichterstatter

nach Sexten ent sandten. Von Bergführern ließen sich die Journalisten auf die Gamsscharte unterhalb des Pa- ternkofels führen. Dort war am Samstag, den 9. September, eine schillernde Figur der alpenrepu blikanischen Finanzwelt tödlich verunglückt. Der Name des Ver unglückten: Friedrich Fall. Die mediale Interessennahme in der Causa Fall hat damit zu tun, dass der Mann aus Graz in eine Mega-Affare verwickelt war. Son derermittler der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) gehen seit Monaten einem konkreten

Getrude Tumpel- Gugerell gegenüber dem Nach richtenmagazin „profil“. Als Chef der Grazer Wechselsei tigen Versicherung (GraWe) war auch Friedrich Fall in die Affäre verwickelt. Der GraWe gehören nämlich 95 Prozent der kleinen Kärntner RBB Bank AG (Bilanz summe im Jahr 1999:750 Milliar den Lire). Als die Affäre platzte, sicherte Manager Fall zu, dass die Bank die Verluste mit Eigen mitteln decken werde. Von den obskuren Vorgängen in der Bank will Friedrich Fall nichts gewusst haben: „Der Aufsichtsrat

“, so er klärte er, „war nicht informiert.“ Bereits wenige Tage nach der Tragödie am 2744 hohen Patern- kofel zirkulierten in Österreich jenem Samstag mit der Einsatz leitung betraut war: „Ein Dritt- verschulden kann man katego risch ausschließen.“ Tschurt- sehenthaler muss es wissen. Er war nämlich mit dabei, als die bei den Begleiter Friedrich Falls, von Wand hinabstürzte. „An der Un- glücksstelle liegt feiner Schot ter“, weiß Bergretter FVanz Tschurtschenthaler, „es ist daher sehr rutschig.“ In jedem Fall

haben die Beamten der Finanzwache sämtliche Ak- Rettunqshubschrauber im Einsatz: Einsatz am Paternkofel die ersten Gerüchte, dass es sich nicht um einen Unfall gehandelt, und Friedrich Fall möglicherwei se Selbstmord verübt habe. Aus diesem Grund reisten die Repor ter aus der Alpenrepublik nach Sexten. Vermutlich umsonst. Es gibt bisweilen weder einen Anhaltspunkt dafür, dass der Mann aus Graz freiwillig aus dem Leben geschieden wäre, noch dass jemand nachgeholfen hat. Franz Tschurtschenthaler, der an Beamten

1
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2005/13_05_2005/NST_2005_05_13_6_object_1805001.png
Seite 6 von 16
Datum: 13.05.2005
Umfang: 16
Fr 13.5.2005 Nr. 97 6 Tag eszeitung S Ü D T I R O „Absolut günstige Situation“ Der Vertrauensanwalt von Klaus Butz, Hartmut Finger, freut sich schon auf den Prozess im Fall Ingeborg Larcher. Der Totschlag-Prozess werde zu einem der spannendsten Verfahren der deutschen Rechtsgeschichte, glaubt der Anwalt im Tageszeitung-Interview. Tageszeitung: Herr Finger, ge gen Ihren Mandanten Klaus Butz wird nun Anklage wegen Totschlages im Fall Ingeborg Larcher erhoben... Haktmut Finger

: ...das habe ich auch gehört. Die Anklage im Fall der ers ten Ehefrau, die 1969 spurlos verschwunden und drei Jahre später tot aufgefunden worden ist, wurde dagegen fallen ge lassen. Mir wäre es auch wurscht gewe sen, wenn in beiden Fällen Ankla ge erhoben worden wäre, weil ich die Situation für den Mandanten absolut günstig sehe. Wir haben eigentlich alle rechtlichen Posi tionen, die man sich als Verteidi ger wünschen kann. Nämlich? Es gibt im Fall Ingeborg Larcher keine Leiche. Keine Leiche, kein Mord? Im Grunde

65 . Bad Rungg T.G471 82 31-23’ Bad Schörgaü T 0471 62 3048 .H*'; ’.'r'.fiV ■ Restaurant Stern . ■ 7 0471 62 31 40 Restaurant Günther ■’' Klaus Dieter Butz (links im Bild) mit Rechtsanwalt Hartmut Finger: „Ich habe immer wieder ausgesprochene Pechvögel als Mandanten“ Prozesse der deutschen Rechts geschichte. Die italienischen und deut schen Behörden habe ja auch im Fall der ersten Ehefrau, Hildegard Elsinger-Butz er mittelt, weil zufälligerweise noch die Polizeiakten vorhan den waren. Diese Sache

wird im Prozess immer wieder angesprochen w r erden, denn es ist folgendes passiert: In dem Fall der ersten Frau, 1969, ist die Kripo offen sichtlich von Selbstmord ausge gangen... ...aber neben der Leiche wurde ein Messer gefunden, und der gerichtsmedizinische Befund spricht von einem gewalt samen Tod. Ich habe die entsprechenden Akten noch nicht gesehen. Und das Messer? Das machen doch die Flauen so, dass sie sich unter dem Reisig haufen verstecken und sich die Pulsadern aufschneiden. Herr Finger... (lacht

Die Staatsanwaltschaft Landshut wird gegen Klaus Dieter Butz „nur“ ini Fall derfteifMai 2001 vermissten Ingeborg Larcher Anklage, erheben. Der mysteriöse Fall der ersten Ehefrau bleibt damit ungeklärt. (arob) Heute Vormittag dürfte von der Staatsanwaltschaft in Landshut eine Presseerklärung zum Fall Klaus Dieter Butz ab gehen. Staatsanwalt Peter Pöhl- mann hat nämlich die Ermitt lungen abgeschlossen und wird gegen den 62- Jährigen Anklage wegen Totschlags im Füll der seit 31. Mai 2001 vermissten Meraner

2
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2006/14_12_2006/NST_2006_12_14_4_object_1819564.png
Seite 4 von 24
Datum: 14.12.2006
Umfang: 24
Donnerstag, 14.12.2006 Nr. 247 SUDTIROL von Artur Oberhofer D er Fall des stolzen Trinkers aus dem Eisacktal erinnert Roman Auer an eine Causa, die sich vor einigen Jahren zuge tragen hatte. Ein Mann aus Meran hatte bei 30 Versicherungsgesellschaften eine Unfallpolizze abgeschlossen. Diese Polizze sah ein Tagegeld von 100 Euro im Fall eines Krankenhaus aufenthaltes vor. Kurz, nachdem der Mann die Verträge mit den Versicherungsgesellschaften abge schlossen hatte, stürzte

er (sich?) über die Stiegen. Nach dem 15-tä- gigen Krankenhausaufenthalt prä sentierte der Mann den Versiche rungsgesellschaften die Rechnung. „15 oder 16 Gesellschaften haben gezahlt", erinnert sich Roman Auer, Versicherungsagent bei der ITAS in Bozen. Der Mann konnte also für seinen 15-tägigen Spitalsaufenthalt um die 23.000 Euro einstreichen. Fälle, wie den genannten, dürfte es eigentlich nicht geben. Aber es gibt sie doch, wie auch der Fall des Freiberuflers aus dem Ei sacktal belegt, dem acht Mal der Führerschein

entzogen worden ist - und der daraus ein Mega-Ge- schäft gemacht hat. Die Tageszeitung hatte am Diens tag über diesen Fall berichtet: Der Freiberufler hatte sich bei einer bekannten Agentui- gegen einen Führerscheinentzug wegen Trun kenheit am Steuer versichert. Er zahlte eine Jahresprämie von 584 Euro. Für jeden führerscheinlosen Tag war ein Tagegeld von 200 Euro vorgesehen. Der Mann, dem bereits acht Mal der Führerschein abgenommen wurde, brachte es auf mehr als 600 führerscheinlose Tage - und kas

sierte Tagegelder und Anw-altskostenrückerstattungen in Höhe von rund 130.000 Euro. Jetzt, nachdem der Mann ein rau- schiges Geschäft machen konnte, hat die Versicherungsagentur den Hahn zugedreht und den Vertrag gekündigt. Der Bozner Versicherungsbroker Gregor Stimpfl (der ebenso wie Roman Auer von der ITAS mit dem konkreten Fall nichts zu tun hat) bestätigte gestern gegenüber Rauschiges Geschäft Der Fall des stolzen Trinkers aus dem Eisacktal hat für großes Aufsehen gesorgt. Der Mann

hat von seiner Versicherung 130.000 Euro kassiert, weil er über 600 Tage ohne Führerschein war. Was die Versicherer zu diesem Fall sagen. für Kau L) i c ri s t ! i der Tageszeitung, dass immer mehr Firmen und Berufsfahrer diese Art von Versicherung ab schlössen. In den meisten Fällen, so Stimpfl, sei es so, dass Unter nehmen die Versicherung für ihre Mitarbeiter eingingen. „Die Fil men zahlen die Prämie, und w-enn es einen Mitarbeiter erwischt, en gagieren sie mit dem Tagegeld eben einen Aushilfsfahrer

3
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2006/21_10_2006/NST_2006_10_21_6_object_1818644.png
Seite 6 von 32
Datum: 21.10.2006
Umfang: 32
6 Sa/So 21./22.10.2006 Nr. 210 SÜDTIROL ie Wahrheit unter den Fingernägeln Genau 33 Jahre nach dem Mord im Widum von St. Gertraud im Ultental hat Tageszeitung-Redakteur Artur Oberhofer eine 500 Seiten starke Dokumentation zum Fall Josef Steinkasserer veröffentlicht. Das Buch enthält bislang unbekannte und jahrezehntelang unter Verschluss gehaltene Fakten - und könnte zu einer späten, aber spektakulären Wende führen. D ie „Bombe“ lässt der Autor auf Seite 4S5 platzen: „Ja“, so wird der Bozner

Patholo ge Eduard Egarter Vigl in dem Buch zitiert, „der Mordfall Luise Fliri Platzgummer könnte nach mehl - als drei Jahrzehnten noch aufgeklärt werden.“ Wenn die ge richtsmedizinischen U ntersuchun- gen vor 33 Jahren nach den Regeln der Pathologen-Ivunst durchge führt worden sei, was anzunehmen sei, dann könne man nach so vielen Jahren noch den genetischen Fin gerabdruck des Täters im Mord fall von St. Gertraud ermitteln, so Eduard Egarter Vigl. Fast genau auf den Tag 33 Jahre nach der Bluttat

im Widum von St. Gertraud im Ultental ist das neue Buch von Tageszeitung-Redak teur Artur Oberhofer erschienen. Im zweiten Band aus der Reihe „Die großen Kriminalfälle“ hat Oberhofer den Fall Josef Stein kasserer recherchiert. Die 64- jährige Pfarrhaushälterin Luise Fliri Platzgummer war in der Nacht auf den 7. November 1973 im Widum von St. Gertraud er mordet worden. Der Mord hinter geweihten Mau ern wurde im frommen Südtirol als Entweihung empfunden. Ein Sakrileg. Wenige Tage nach der Bluttat

war der Pfarrer, Josef Steinkasserer, unter Mordver dacht verhaftet worden. Der Fall schockte das ganze Land. „Südti rol war in jenen Jahren ein großer, frommer, geschlossener Hof“, sagt Artur Oberhofer, „an der Un schuld des Pfarrers auch nur zu zweifeln, wäre einer Gottesläste rung gleichgekommen.“ Der Fall Steinkasserer - der wohl spektakulärste Kriminalfall des 20. Jahrhunderts in Südtirol. Der Buchautor hat den komple xen Fall auf der Grundlage von bislang unveröffentlichten und jahrzehntelang

, w 7 as sie nicht hätten sehen sollen - deswegen musste sie stei'ben.“ Der Fall Steinkasserer Dir l.iktrn • l)ii* Spuren • Die Hintergründe Das Buchcover: 500-seitige Dokumentation des Falles Steinkasserer Mit anderen Worten: Die Häuse rin w r ar für jemanden ein Problem gewerden, das es zu eliminieren galt. Doch wer ist der Täter im Mord fall von St. Gertraud? Pfarrer Josef Steinkasserer w r ar nach einem Prozess-Marathon mit vier Schwurgerichtsprozessen von der Mordanklage freigesprochen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/1998/10_04_1998/NST_1998_04_10_3_object_1795713.png
Seite 3 von 16
Datum: 10.04.1998
Umfang: 16
S Ü D T I R 0 3 Die Rechnung für den Hauptmann Der ehemalige Carabinieri-Hauptmann Gabriel DAlessandro ist von der Anklage der Kindes mißhandlung mit Todesfolge freigesprochen ivorden. Für erschiveiie Kindesmißhandl ung im Fall des Sohnes Paolo Francisco erhielt er sieben Jahre Haft. Vox Artur Obekhofek E s ist genau 15.39 Uhr, als der Vorsitzende Richter Carlo Bruccoleri „im Na men des italienischen Volkes“ das Urteil im Fall D’Alessandro verliest: Schuldig wegen er schwerter Kindesmißhandlung

. Sieben Jahre Haft. Unschuldig im Fall der Kindesmißhandlung mit Todesfolge. Gabriel D’Alessandro, der ehe malige Hauptmann der Carabi- nieri, war auf alles gefaßt, als er gestern in den Gerichtssaal ge leitet wurde. Staatsanwalt Cuno Tarfusser hatte in seiner Replik am Vormittag nochmals 22 Jah re Haft für den Angeklagten ge- Angeklagten zeigten, der ein sechs Monate altes Baby würgt, schlägt, fesselt. Mit der Fortdau er des Prozesses schwand der Eindruck der Bilder, und das Ver fahren gegen Gabriel

. Amvalt Flavio Moccia hofft auf eine weitere Reduzierung des Strafausmaßes in der Berufung. (arob) Gabriel D’Alessandro mochte das Urteil gestern nicht kommentieren. Auf die Frage, ob er zufrieden sei, sagte der Ex- Hauptmann nur: „Mehr oder we nigen“ Dann wurde er abgeführt und in das Militärgefängnis nach Feschiera überstellt Große Genugtuung natürlich in den Reihen der Verteidiger. Pro zeßbeobachter waren davon aus gegangen, daß das Gericht dem Angeklagten im besten Fall den mildernden Umstand

rächt be wiesen worden ist“ Ganz anders Cuno Tarfusser: Sieben Jahre Haft seien zu we nig, sagte der Staatsanwalt un mittelbar nach der Verlesung des Urteils.,.Meine persönliche Sensibilität, wenn es um Kinder geht ist offenbar eine andere als jene des Gerichts“, sagte er et was polemisch. In jedem Fall werde er gegen das Urteil Beru fung einlegen. Stichwort Beru fung: Auch Anwalt Flavio Moc cia will Berufung einlegen. Die Anwalt Flavio Moccia gende Beweis für den Tatbestand der Kindesmißhandlung

des Gerichtssachverständi gen Vittorino Andreolli, der in seiner Expertise festgestellt hatte, daß Ga briel D’Alessandro zum Zeitpunkt der Tät nicht voll zurechnungsfähig ge wesen wäre. lung im Fall des kleinen Paolo Francisco auf Kin desmißhandlung mit To desfolge im Fall des klei nen Norman zu schließen, diesen Spagat der öffent lichen Anklage wollten die Richter und Geschwo renen in Ermangelung einer hieb- und stichfe sten Indizienkette offen bar nicht mitmachen. Trotz aller Anstrengungen war es Staatsanwalt Cuno

5
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2006/19_05_2006/NST_2006_05_19_6_object_1814578.png
Seite 6 von 24
Datum: 19.05.2006
Umfang: 24
6 Freitag, 19.5.2006 Nr. 98 SÜDTIROL ■i OIE NEUE SUDTIROLER • * Tageszeitung Delirium im Widum Der Fall Don Giorgio Carli wird am Samstag im staatlichen Fernsehen rekonstruiert. In der Sendung kommen Ankläger und Verteidiger zu Wort. In der Sendereihe „Ombre sul giallo“ werden Kriminalfälle behandelt, auf denen noch Schatten des Zweifels liegen. Don Giorgio Carli, Anklägerin: Fall wird am Samstag auf Raitre rekonstruiert von Artur Oberhofer D er Titel der Fernseh-Sen- dung verspricht Krimi

- Spannung pur: „Delirium im Widum“. Es geht in dieser Sen dung nicht um den Mord an der Widum-Häuserin Luise Platzgum- mer im November 1973 in St. Ger traud in Ulten - sondern um den Fall Don Giorgio Carli. Im italienischen Fernsehen wird an diesem Samstag ein längerer Filmbeitrag zu einem der spekta kulärsten Prozesse der vergange nen Jahre in Südtirol ausgestrahlt - dem Missbrauchsprozess gegen den Geistlichen Don Giorgio Carli. Der erste Teil des Filmberichtes zum Fall Don Carli wird am Sams tag

um 23.30 Uhr auf Raitre ausge strahlt, und zwar im Rahmen der mehrteiligen Sendereihe „Ombre sul giallo“. Die zweite Folge wird am 27. Mai, ebenfalls um 23.30 Uhr, gesendet. Die verantwortliche Re dakteurin, Franca Leosini, rekon struiert in dem zweiteiligen Be richt den Fall auf der Grundlage der Prozessakten. In der po pulären Sendung kommen sowohl die Verteidiger des Geistlichen als auch der Leitende Oberstaatsan walt am Landesgericht in Bozen, Cuno Tarfusser, zu Wort. Franca Leosini

hat sich den Fall Don Carli ausgesucht, weil der - so die verantwortliche Redakteurin - „einzigartig in Italien“ sei: auf der einen Seite ein junger, beliebter, charismatischer Priester, der be schuldigt wird, über Jahre hinweg ein minderjähriges Mädchen sexu ell missbraucht zu haben. Und auf der anderen Seite ein Mädchen, das erst nach zehn Jahren, im Ver lauf einer Psychotherapie, sein Er innerungsvermögen wiedererlangt und den Missbrauch zur Anzeige bringt. Der Fall ist für Franca Leo sini auch deswegen

getötet worden. Wegen des Deliktes wurde Pollastos bild hübsche Freundin verurteilt. In der Sendung „Ombre sul giallo“ wurde ein Interview mit der Verur teilten, die im Frauengefängnis in Perugia einsitzt, ausgestrahlt. Auch hat Franca Leosini in ihrer Sendung den Fall der Maria Luigia Redoli rekonstruiert. Der Krimi nalfall war als „Delitto della Versi lia“ in die italienische Kriminalge schichte eingegangen. Maria Lui gia Redoli, genannt die „Cuce del la Versilia“, war verurteilt worden, im Juli

6
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/1999/30_11_1999/NST_1999_11_30_7_object_1782315.png
Seite 7 von 16
Datum: 30.11.1999
Umfang: 16
Dì 30.10999 Nr. 243 Tageszeitung S Ü 1) T I K 0 Der römische Spruch Der Kassationsgerichtshof in Rom hat im Fall Peter Paul Rainer den Freispruch von Trient annulliert. Somit wird es im Mordfall Waldner im Sommer des Jahres 2000 ein drittes Schwurgerichtsverfahren geben. Von Artur Oberhoker/Rom F ast genau ein Jahr, 362 Tage, nach dem Spruch von Trient, ist Peter Paul Rainer, wenn man so will, wieder mit einem Fuß im Gefängnis. Der Kassationsgeriehtshof in Rom hat gestern alle Rekurse

gegen die Verurteilung Rainers wegen il legalen Waffenbesitzes. Damit ners Mithilfe bei der Auffindung der Tatwaffe), als daß sich die Höchstrichter in Rom imstande gesehen hätten, einen definitiven Schlußstrich unter den Fall zu zie hen. Andererseits ist das seinerzeit muß der Mordfall Christian Waldner nunmehr in einem drit ten Schwurgerichtsverfahren, vermutlich im Sommer des Jah res 2000, vor einem Senat in Brescia ausjudiziert werden. Mit einem Angeklagten namens in Bozen unter der Regie von Cuno Tarfusser

Paul Rainer vorliegen, abgewogen mit. den Erkenntnissen, aufgrund ;derer er entlastet wird, a Sie haben sehr scltarf den Re- -• kursantrag des . General staatsanwaltes und die Denk schrift der Zivilpartei kriti- f_ siert, sogar deren Unzulässig keit gefordert. Warum? Weil es sich um identische An träge handelt. Da hat offensicht lich jemand vom anderen abge schrieben, zum Teil sogar wört- - lieh. So etwas ist mir in meiner ganzen Laufbahn nie unterge kommen. , Was haben Sie, als Sie den Fall

übernommen haben, über i die Geständnistätigkeit ihres Mandanten gedacht? , : g * Cf Sehen Sie, es gibt viele Fälle, wo es Geständnisse gibt, die dann . widerrufen werden. Der Richter muß dann so gewandt sein, um ■: abzuwägen,: was die. Wahrheit ist. Im Fall der Urteilsbegrün dung des Oberlandesgerichtes von Trient ist dies, meiner Mei nung nach, geschehen. Herr Professor; angenommen, der Fall uiird in Brescia neu aufgerollt. Werden Sie auch dort die Verteidigung von Pe ter Paul Rainer übernehmen

? . Ich bin abergläubisch, daher werde ich Ihre Triage nicht be antworten, bevor wir das Urteil des 'Kassationsgerichtshofes wissen. Aber etwas kann ich sa gen:. Dieser Fall ist durch und durch beunruhigend, so daß er mich sehr interessiert Inwiefern beunruhigend? '. Wenn ich mir vor Augen: halte, ; daß die Tatwaffe nicht auf Fin gerabdrücke untersucht worden ist, so ist das für mich ein beun ruhigender Umstand’. Und die ser Fall ist voll von solchen be unruhigenden Umständen. . Interview: Artur Oberhofer

7
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2005/23_03_2005/NST_2005_03_23_14_object_1803733.png
Seite 14 von 16
Datum: 23.03.2005
Umfang: 16
14 K U L T U R Ein Tiroler Derrick Südtirol beflügelt offenbar die Fantasie diverser deutscher Krimiautoren. Viel Fantasie brauchen sie dabei gar nicht, es genügt, die hiesige Amigo-Realität in eine Geschichte zu verpacken wie beispielsweise Georg Martin Lange in seinem Krimi „Kommissar Gamper von Fall zu Fall, Südtiroler Kriminalgeschichten zum Schmunzeln“. N icht immer müssen Kri mis Mord und Totschlag zum Inhalt haben. Nein, es geht auch anders. Dabei muss es nicht kurzweilig zugehen, nein

, welche er hierzulande produziert hat. In seinem Buch „Kommisar Gam per von Fall zu Fall, Südtiroler Kriminalgeschichten zum Schmunzeln“ hat Lange offen sichtlich das „kriminologisch“ verpackt, was er in seinen Auf enthalten in unserem Land auf geschnappt hat. Ich komme nicht umhin, als dem Autor klischee haftes Denken in die Schuhe zu schieben. Die Frau des Kommis- ars, Gina Lombardi, ist leitende Redakteurin bei den „Dolomiten“ und natürlich sitzt diese bei „volkstümmlichen-tschepper-jo- del-Wettbewerben“ neben

, ein international bekann ter und anerkannter Jugend schriftsteller, verwendet in sei nem „Kommissar Spaghetti und das Schwein im Lehrerzimmer“ mitunter deftige Kraftaus drücke in deutscher und italie nischer Sprache. Einige italieni sche Flüche erregten das Miss fallen von AN-Gemeinderat Bova, der seinerseits den Land tagsabgeordneten Urzä zu einer empörten Anfrage animierte. Brixens Kulturstadtrat Geb hard Dejaco, der sich den Fall vornahm, hat nun - ohne Mit wirkung des Bibliotheksrates - eine Entscheidung

getroffen, über die man nur staunen kann: Das Pauls-Buch bleibt in der Stadtbibliothek Brixen, dafür werden die von AN inkriminier- ten Stellen unleserlich einge schwärzt. Stadtrat Dejaco scheint dabei nicht aufgegan gen zu sein, dass er damit a) einen eklatanten Verstoß gegen das Autoren- und Ur heberrecht begangen hat; b) einen krassen Fall von Zen sur vorgenommen hat, der an längst überwunden geglaubten konservativen Mief vergange ner Zeiten erinnert und kultu reller Freiheit Hohn spricht

. Diesen Beitrag zur Südtiroler „Leseforderung“ kann man nur kopfschüttelnd vermerken und hoffen, dass Autor Wolfgang Pauls den Füll zu einer Satire in einem neuen Buch nutzen kann, für das wir den Titel Vorschlägen: „Kommissar Spaghetti und die Feigheit im Assessorenzimmer“. Hans Heiss für die Bürgerliste Brixen Hans Heiss, Gebhard Dejaco: Krasser Fall von Zensur Kommissar Gamper: Büro im Gasthaus Gamper ein passionierter Jäger und kennt diverse Tourismusver einsobleute und den zuständigen Landesrat

8
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2004/22_10_2004/NST_2004_10_22_5_object_1800116.png
Seite 5 von 16
Datum: 22.10.2004
Umfang: 16
Das letzte Hindernis Staatscmivältin Donatella Marchesini wird die Ermittlungen im Fall Karl Wechselberger in spätestens sechs Wochen abschließen. Im Zuge der gerichtspolizeilichen Ermittlungen hat der Fall eindeutig an Dimension verloren, weswegen nicht ausgeschlossen ist, dass die Ermittler die Archivierung beantragen werden. Vu.N Almut QuEHHOFF.lt E s sind dies Tage, an denen Donatella Marchesini vier Hände brauchte. Die stellvertretende Staatsanwältin am Landesgericht in Bozen steckt

als Vertreterin der Ankla ge mitten im Schwurgerichtspro zess im Mordfall Paul Weiss, so dass sie andere, ihr zugeteilte Faszikel momentan beiseite le gen musste. So auch die Ermitt lungsakte im Fall des Wipptaler Springreiters Karl Weehselber- ger. Der erfolgreiche Sportler wird der Verführung Minder jähriger in mehreren Fällen be schuldigt. Der Umstand, dass sich die Er mittlungen in die Länge ziehen, hat für Karl Wechselberger den negativen Effekt, dass er nun gar um seine sportliche Karrie re bangen

wird - wie sie gegenüber der Tageszeitung erklärte - die Ermittlungen im Fall Wechsel berger - „in vier bis sechs Wo chen abschließen“. Auch wenn die Staatsanwältin noch keine Entscheidung darüber getroffen hat, ob sie die Eröffnung eines Hauptverfahrens oder die Ar chivierung beantragen werde („Ich will mich dazu noch nicht festlegen“), bestätigten Dona tella Marchesini und auch deren direkter Vorgesetzter, der Lei tende Oberstaatsanwalt Cuno Tarfusser, dass der Fall einiges an seiner ursprünglich kolpor- Reitlehrer

Karl Wachseibargar: Bangt um seine sportliche Zukunft Staatsanwältin Donatella Marchesini: Die Ermittlungen bis Anfang Dezember abschließen ben, bestimmte Dinge nie ge sagt zu haben, konnten die Er mittler den Fall mittlerweile auf zwei Fälle eingrenzen. In einem Fall geht es um eine Reitschüle rin, die angibt, als 13-Jährige von Karl Wechselberger zum Sex genötigt worden zu sein. Al lerdings, so heißt es aus Ermitt lungskreisen, seien im Zuge der bung ausreichen.“Der Fall ge staltet

. Was sich in diesem Fall vor den Augen der Öffentlichkeit abspielt, steht hinter den Kulissen längst auf der Tagesordnung. Jede andere Mei nung wird niedergewalzt, jedes abweichende .Stimrnverhalten mit Vergeltung bestraft. Die eigene uneingeschränkte Machterhaltung scheint prioritäres Ziel zu sein. Der Landeshauptmann täte gut dar an, seine patriarchale Einstellung zu überdenken und sich mehr an so genannten weiblichen Eigenschaften zu orientieren. Teamfähig keit, Toleranz unil demokratisches Bewusstsein sind nämlich

9
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/1999/13_05_1999/NST_1999_05_13_5_object_1786907.png
Seite 5 von 16
Datum: 13.05.1999
Umfang: 16
Ein Herz für Schnapsbrenner Von Artur Oberhofer B ei der Aktendurchsicht müssen Edoardo Mori Be denken moralischer Natur gekommen sein: Auf dem Tisch des Voruntersuchungsrichters am Landesgericht in Bozen war im Februar 1997 ein Fall von Schwarzbrennerei gelandet. Bei einer Person hatten die Sicher heitsbehörden einen rudi mentären Distillierkolben sowie acht Liter Flüssigkeit, angeblich Selbstgebrannten Schnaps, si chergestellt Die Folge: Die Per son wurde wegen Schwarzbren

- Der Voruntersuchungsrichter am Landesgericht, Edoardo Mori, hat den Verfassungsgerichtshof in einer hochgradigen Angelegenheit angerufen: Er hält die Strafen für Schwarzbrennen für unverhältnismäßig hoch. Die hohen Richter haben den Antrag nun für unzulässig erklärt. scher Getränke und über die Sanktionen bei Mißbräuchen (Ar tikel Nr. 41 des Gesetzesdekretes vom 26. Oktober 1995, Nr. 504) der gesellschaftlichen Realität des Phänomens ebensowenig keinem Verhältnis zur Schwere des Deliktes. Im spezifischen Fall glaubte der Voruntersuchungs

richter einen fürwahr eklatanten Fall von Unverhältnismäßigkeit vor sich liegen zu haben: Die Per- und den Antrag auf Verfassungs- Widrigkeit des Artikels 41 für unzulässig erklärt. Wobei die ho hen Richter auf den von Edoardo Mori aufgeworfenen grundsätzli chen Aspekt der Unverhältnis mäßigkeit der Mindeststrafe in Sachen Schwarzbrennen gar nicht eingegangen sind. In dem Urteil wird der Standpunkt der Staatsadvokatur wiedergege ben, welche die hohen Strafen für angemessen erachtet, zumal dem Staat

aufgrund des Schwarzbrennerei-Phänomens hohe Steuern entgingen. Um eine verfassungsrechtliche Re- Schvvarzbrennens als erfüllt an gesehen werden kann (unter an derem ein Destillierkessel, eine Kühlanlage, usw.). Im konkreten Bozner Fall sei allerdings von ei nem Destillierkolben die Rede. Von einem Destillierkolben sei wiederum, so die hohen Richter, im Gesetzestext keine Rede, so daß den beamteten Verfassungs rechtlern Zweifel gekommen sind, ob im spezifischen Fall der Tatbestand des Schwarzbren nens

aller dings elegant herumgeschlichen. Die Verfassungsrechtler haben sich darauf beschränkt, den ih nen von Richter Mori unterbrei teten konkreten Fall in seine Einzelteile auseinanderzu pflücken. Aus der von Mori an gestrengten Kritik der gelten den Gesetzesbestimmungen wurde solcherart eine Einzel fall-Kritik. So erinnern die ho hen Richter daran, daß das frag liche Gesetzesdekret genaue- stens regelt, welche Geräte si chergestellt werden müssen, da mit der Straftatbestand des durch, denn die Richter

10
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/1998/24_03_1998/NST_1998_03_24_4_object_1796084.png
Seite 4 von 16
Datum: 24.03.1998
Umfang: 16
. Sie glauben also, die Zustim mung Ihrer Basis zu haben ... Der unsrigen auf jeden Fall. Die Basis der anderen Gewerkschaf ten, wie etwa des ASGB, wird uns sicherlich als Saboteure und Na tionalisten einstufen. Das ist mir bewußt. Die können mit unserer Position nichts anfangen. Es war aber auf jeden Fall nicht unser Ziel, den Vertragsabschluß zu verhindern. Wir wollen gute Ver träge und nicht Verträge, die in N och kann die Kindergar ten-Assistentin aus dem Vinschgau hoffen: Lan deshauptmann Luis

Durnwalder erklärte gestern im Anschluß an die Sitzung der Landesregie rung, daß der von der Tageszei tung am Samstag aufgeworfene Fall nochmals überprüft werde. Genugtuung beim ASGB, der die Frau vertritt. „Die Tatsache, daß die Landesregierung den Fall nicht fließbandartig erledigt hat“, sagt der Sekretär der Fachge werkschaft der Landesbedien steten, Erich Huber, „ist bereits ein Lichtblick." Der Fall ist inzwischen bekannt: Die Kindergartenassistentin war am 5. März 1 DDG von einem Zivil senat

: Die politisch Ver antwortlichen haben es bis lang versäumt, das rechtli che Vakuum in Sachen Auf sichtspflicht zu beseitigen. Der Fall der Kindergarten assistentin aus dem Vinsch gau hat deswegen Präze- denzeharakter. Im Rund schreiben Nr. 13 des Lan desamtes für das Kinder garten] tersonal vom 7. Ok tober 1Ü97 wird die Thema tik Aufsichtspflicht unter Punkt 2 abgehandelt. Es heißt darin: „Das Kinder- gurten]iersona] hat "die Möglichkeit, das Mittages- die den Landeszusatzvertrag wählen, eine Zulage

ist, wie sen einzunehmen, ohne gleichzeitig die Kinder betreuen oder beauf sichtigen zu müssen (...) Während des Essens ist das Personal nicht für die Betreuung und Aufsicht verpflichtet.“ Der Fall aus dem Vinschgau hat gelehrt, daß Rundschreiben des viel Geld ausbezahlt wird. Des halb hat man das Jahresgehalt einfach durch zehn dividiert und nicht mehr durch zwölf wie beim ersten Vertrag. Uns hat das Mi nisterium das Gegenteil erklärt, und ich glaube, zuletzt hat es auch der Telefonist Zeller so ver

standen. Dazu ist die Landesre gierung überzeugt, daß der Mi nister einem Zwei-Vertrags-Sy- stem zugestimmt hat. Dabei darf es nur einen Landeszusatzver trag geben. Wird die nationale CGIL, die ja landesweit stärker ist als in Südtirol, beim Ministerium in tervenieren? Wir wollen nichts verhindern oder sogar sabotieren. Wir wol len aber die Dinge in Frage stel len. Das wollten wir beim geplan ten Treffen mit dem Minister in Rom, das Viola abgelehnt hat, tun. Wir sind aber auf jeden Fall unserer

11
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/1997/25_10_1997/NST_1997_10_25_3_object_1799117.png
Seite 3 von 16
Datum: 25.10.1997
Umfang: 16
. Haben Sie sich, nach dem die Schmiergeldermittlun gen aus der Sicht der Fahnder nicht allzu glorreich verlaufen sind, nie gefragt, warum man Sie überhaupt abgesetzt hat? Sicher habe ich mich gefragt. Ihre Antwort? Es war notwendig zu zeigen, daß Bozen Italien ist. Was nicht der Fall ist? Nein. Mit all den Energien, die die Ermittler aufgewandt haben, Das Raffini-Urteil (arob) Der Präsident des Lan desgerichts, Carlo Bruccoleri, hat gestern einen Antrag der Verteidiger des ehemaligen Landeshauptmannstellver treter, Remo Ferretti

, auf An nullierung des Urteils im Fall Raffini angenommen. Remo Ferretti war wegen Amts mißbrauches zu vier Monaten Haft verurteilt worden. Dem Politiker war vorgeworfen worden, dem Lehrer Walter Raffini eine Vorzugsschiene ausgelegt zu haben. Raffini ist zudem Schwiegersohn des Bauunternehmers und Fer- retti-Freundes, Vito Saccani, der in den Schmiergeldskan dal rund um die Sportzone Pfarrhof verwickelt gewesen war. Die Annullierung des Raffini- Urteils hängt mit der Abände rung des Artikels 323

, das 200.000 Lire wert ist, und die 60 Millionen im Fall Brennerauto bahn ... ... den übrigens die Staatsan waltschaft von Trient aufge deckt hat ... Ja. Ich erinnere mich, wie Leute die Füße auf den Tisch gelegt und mit den Handschellen im Sack Zeugen eingeschüchtert haben. Und Sie erinnern sich bestimmt an Zeitungsmeldungen, in denen es geheißen hat: 100 Zeugen wegen Ferretti befragt. Das Ergebnis dieser Bemühungen sieht man jetzt. Die Bewertungen müssen aber Sie als Journalist vornehmen

, ich habe mit der Justiz noch zu tun. Ein politisches Comeback? Ausgeschlossen. Ausgeschlossen ? Ja, auch wenn die Wochenzeitung „FF“ titelt: Alla ricerca del Fer retti perduto. Der Titel hat Ihnen Freude be reitet? Ja, natürlich. Aber mir würde es gefallen, wenn man mich nicht suchen müß te, sondern ich po litisch noch da Wohnbauförderung reformbedürftig Tageszeitung: Herr Ferretti, die viermonatige Haftstrafe im Fall Raffini ist gelöscht wor den. Glücklich? Remo Ferretti: Ja, aber mei ner Ansicht nach hätte

es den Fall Raffini nie' geben dürfen. Mit der heutigen Mentalität und Sensibilität hätte man den Fall als das betrachtet, was er wirk lich war. Als einfache Raccomandazione? Ma ch’e raccomandazione! Wenn es heute fünf Leute braucht, um bestimmte Akten zu erledigen und zu meiner Zeit nur eine Per son, dann sagen Sie mir ... Und wenn ich leitende Mitarbeiter habe, die nicht imstande sind, Be schlüsse zu machen und die Din ge niederschreiben, die sie nicht ausführen, dann ist dies ein Pro blem

12
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/1998/11_04_1998/NST_1998_04_11_2_object_1795593.png
Seite 2 von 16
Datum: 11.04.1998
Umfang: 16
Sa/So 11./12.4.1998 Nr. 71 Z\:r: Tag eszeitung S Ü 0 T I R 0 Kommt auch Dander frei? Nach der Enthaftung von Ettore Aquila spricht eigentlich nichts dagegen, daß auch der zu 2k Jahren Haft verurteilte Ex-Anwalt Alexander Dander das Berufungsverfahren auf freiem Fuß abivaHen kann. Vox Ainrii Oukkhofku I n seiner I'Yeurle über den Ver fahrensausgang im Fall D’Alessandro dachte Flavio Moceia am vergangenen Donners tag bereits einen Schritt weiter: „So", sagte er Anwalt, halb scherzhaft, halb ernst

, „und jetzt hole ich den Dander raus." Der Ausspruch Moccias war weniger auf das mil de, alter durchaus der Ak tenlage entsprechende Urteil im Fall des zu sie ben Jahren Haft verur teilten Ex-H auj ttmannes Gabriel D'Alessandro gemünzt, als vielmehr auf den überraschenden Spruch des Schwurge richtssenats, mit welchem Ettore Aquila in Freiheit gesetzt worden war. Nachdem der mutmaßli che Mörder des Holz schnitzerei-Unterneh mers Karl Lampreclit nach anderthalb Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden

ist, stellt sich natürlich die Frage: Warum sollte der Brixner Ex-An walt Alexander Dander nicht auch das Berufungsverfahren in Freiheit abwarten dürfen? Das Strafgesetzbuch sieht für die Haftentlassung bei noch nicht er folgter rechtskräftiger Verurtei lung drei Bedingungen vor: Der Antragsteller darf nicht als sozial gefährlich gelten, und es darf we der eine Fluchtgefahr noch eine Verdunkelungsgefahr von Bewei sen bestehen. Der Urteilsspruch im Fall Aquila ist gerade vor letzterem Hinter grund

bemerkenswert: Nachdem sogar das Gericht in seiner Ur teilsbegründung offengelassen schon sehr großzügig ausgelegt worden. Legt man den Urteilsspruch im Fall Aquila auf den Fall Dander um, dann ergibt sich ein interes santes juridisches Szenenbild: Der Ex-Anwalt war in einem In dizienprozeß zu 24 Jahren Haft verurteilt worden, ohne daß im Gerichtssaal der schlagende Be weis für eine Tötungsabsicht ge führt werden konnte. Allein die Dynamik der Delikte von Brixen und Gais läßt die Ungleichge wichtung

, w r enn nicht gar proibitiv. In letz terem Passus liegt die große Chance des Ettore Aquila: Auf der Grundlage dieses Spruchs kann der Valenti-Mandant sehr konkret damit rechnen, daß er nach einer rechtskräftigen Ver urteilung nicht zurück ins Ge fängnis muß, sondern daß er die Reststrafe - weil psychisch behandlungsbedürftig - unter Hausarrest absitzen kann. „Es braucht gute Leute“ Der Fall des mutmaßlichen Provokateurs aus Gargazon ivird immer skurriler: Trotz einer Anzeige lind trotz eines Waffen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2002/08_02_2002/NST_2002_02_08_5_object_1776751.png
Seite 5 von 16
Datum: 08.02.2002
Umfang: 16
Die ver-rückte Spur Die mysteriöse Säure-Attacke gegen eine Bozner Journalistin gibt den Ermittlern noch immer große Rätsel auf. Jetzt wird sogar nicht mehr ausgeschlossen, dass das Attentat in der Sparkassenstraße ein Ablenkungsmanöver im Fall Lucia Cainelli sein könnte. Die Hintergründe. Von Artuu Oberhofek D as plötzliche Mitteilungs bedürfnis von Lucia Cai nelli hat selbst die Er mittler überrascht. Nach der my steriösen Säure-Attacke vom ver gangenen Dienstag auf eine Jour nalistin

in der Sparkassenstraße in Bozen hatte sich die Kardiolo- gin - die am 24. Februar vergan genen Jahres Opfer eines bruta len Säure-Attentates geworden war - am Mittwoch von sich aus bei der Nachrichtenagentur Ansa sowie bei mehreren Tageszeitun gen gemeldet. Cainellis Bot schaft: „Es handelt sich um den gleichen Täter.“ Und: „Das, was in Bozen passiert ist, beweist, dass mein Privatleben über jeden Verdacht erhaben ist.“ Der Seitenhieb auf bestimmte Medien, die im Fall Lucia Cainel li eine 360-Grad-Recherche ange

die Gewissheit erlangen, ob es sich beim Fall in der Spar kassenstraße überhaupt um ein Säure-Attentat gehandelt habe. Bisweilen stehen die Ermittler vor einem kriminaltechnischen Zerrbild: Wohl stimmen die Per sonenbeschreibungen der beiden Frauen im weitesten Sinne über ein. Andererseits ergeben sich zwei völlig differente Tatbilder: Während der Täter oder die Tä terin im Fall Lucia Cainelli in of fensichtlicher Verletzungsabsicht gehandelt hat - der Aggressor holte nicht nur zwei Mal zum Wurf

aus, sondern schüttete dem Opfer die Säure mitten ins Ge sicht -, ist die Tatdynamik im Fall der Bozner Journalistin eine ganz andere. Wie die Tageszei tung gestern berichtete, hat der Aggressor das Opfer von hinten attackiert und die Journalistin aus einer Entfernung von 2,91 Metern beworfen. „Wenn er sie denn hätte verletzen wollen, dann hätte der Täter alle Möglichkei ten dazu gehabt“, so Cheffahnder Stefano Mamani. Nach dem menschlich vollkom men verständlichen Befreiungs schlag von Lucia Cainelli (der in sofern

auch Das Säure-Rätsel Das Opfer des Säure-Attentats ist gestern drei Stunden lang angehört worden. Ob in Bozen dieselbe Substanz verwendet wurde wie bei dem Attentat Meran, lässt sich vielleicht gar nicht mehr feststellen. Tatort [n Bozen, Attentatsopfer Lucia Cainelli: Stillschweigen der Ermittler die Auswahl des Opfers erklärlich: Eine Journalistin attackierend, konnten sich der oder die Täter ei nes enormen medialen Echos si cher sein. Der TG5 hatte bereits am Mittwoch groß über den Vor fall belichtet

14
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2006/10_11_2006/NST_2006_11_10_4_object_1818976.png
Seite 4 von 24
Datum: 10.11.2006
Umfang: 24
. Auch bei einem Verbre cher und Mör der, wie es Sad dam Hussein ist, mache ich folglich keine Ausnahme. Ich bin in diesem Fall vielmehr für eine le benslange Haft unter den schwie rigsten Bedingungen.“ Walter Baumgartner (SVP) „Ich bin grundsätzlich gegen die To desstrafe, also auch in diesem Fall. Bei Sad dam Hussein muss man aber dafür sorgen, dass er nicht ir gend wann ein mal frei gelassen wird.“ Donato Seppi (Unitalia) „Ich bin felsenfest davon über zeugt, dass die Todesstrafe in die sem Fall nicht vollzogen

oder sonst et- w'as verwandelt w’erden. Was mit ihm geschieht ist mir egal, für das Wohl der Menschheit darf er aber kein Märtyrer werden. Das würe nur noch mehr Benzin auf’s Feuer.“ Eva Klotz (Union für Südtirol) „Grundsätzlich bin ich - vor allem aus Gründen der Menschlichkeit und w'egen der Gefahr von Justiz- irrtümern - eigentlich gegen die Todesstrafe. In diesem Fall ist al lerdings jeder Justizirrtum hun dertprozentig ausgeschlossen. Die Taten, die er begangen hat, sind ihn. Obwohl der Notarzt inner halb

kurzer Zeit am Unfallort war, kam jede Hilfe zu spät. Der Mann war auf der Stelle tot. Im Einsatz standen auch ein Notfall psychologe und die Carabinieri von Brixen. hieb- und stich fest, der tau- sendfache Mord in Kurdi stan ist nachge wiesen und in tausenden von Fällen hat er Sadismus und Gew'alt prakti ziert und sogar Völkermord betrieben. Solche Menschenverachter und Diktato ren verdienen keine Gnade. In die sem Fall gehe ich also von meinem Prinzip der Ablehnung der Todes strafe ab.“ Pius

Leitner (Freiheitliche) „Ich bin, wie all jene, die etwas von Menschenrechten halten, grundsätzlich gegen die Todesstrafe. Bei Verbrechen dieses Aus maßes w r eiß ich allerdings nicht, ob man mehr schläft, wenn man ihn leben lässt oder auf hängt. Und ich muss ganz ehr lich sagen, dass ich in diesem Fall Verständnis habe, wenn sich die Bevölkerung wünscht, ihn am nächs ten Baum aufzuhängen. Er hat, wie viele Diktatoren auch, immerhin Dinge aufgefühlt, wofür man kein Verständnis auibiingen kann.“ Hans

15
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2005/01_01_2005/NST_2005_01_01_3_object_1801797.png
Seite 3 von 16
Datum: 01.01.2005
Umfang: 16
EU-Kommlssar Franco Frattini: Offizielle Übergabe der „Milkon"- Dökumente in Brüssel Eingabe beim CSM Der grüne E U-Parlamentarier Sepp Kusstatscher hat im Fall „Milkon“ jetzt eine Eingabe gegen die Bozner Staatsanwaltschaft beim obersten Richterrat (CSM) in Rom gemacht. Er will damit verhindern, dass mögliche Straftaten verjähren. Zudem will Kusstatscher diese Woche den italienischen EU-Kommissar Franco Frattini über den Fall „Milkon“ unterrichten. Sepp Kusstatschen Gefahr einer Verjährung

: „Mit einem Brief vom 8. November, der per Hand übergeben wurde, hat der Unter fertigte, in Anbetracht der evi denten Untätigkeit der Bozner Staatsanwaltschaft, den Staats anwalt Dr. Guido Rispoli um so fortige Anhörung in den straf rechtlichen Ermittlungen im Fall „Milkon“ gebeten. Auch, weil im mer mehr Südtiroler Bürger be gannen, offen das augenscheinli che Desinteresse am spezifischen Fall zu kritisieren. Zudem began nen schwerwiegende Gerüchte zu kursieren, wonach die Bozner Staatsanwaltschaft

sich nicht mit dem gebührenden Interesse und der nötigen Schnelligkeit bewegt, - obwohl im besagten Fall die In teressen von 4.300 Bauern und der gesamten Bevölkerung be troffen sind - weil es zu schweren politischen Einflussnahmen ge PARLAUENTO EUROPEO Dbvwd al y>m>»w Ewown AL CONSIGLIO SUPERIORE DEUA MAGISTRATURA AU.1LLMO PRESDENTE DELLA PRMACOMMUSONE PER LE MCMESTE RIGUARDANTI MAGISTRATI ■ aonoociMn HiflMn * ESPOSTO iProcaraprraol Tribunato* botano oom« PREMESSO kommen sei, die es schafften, durch eine Versandungs-Strate

auf, die Arbeit der Bozner Staatsanwaltschaft im Fall „Milkon“ genauer unter die Lupe zu nehmen. Der grüne Europaparlamentari er weiß, wie weit er mit dieser Aktion geht. Er will es damit aber noch nicht bewenden lassen. Die se Woche will Sepp Kusstatscher in Brüssel die gesamte Dokumen tation in Sachen „Milkon“ auch Eingabe an den obersten Richterrat: Arbeit der Bozner Staatsanwaltschaft unter die Lupe nehmen dem italienischen EU-Kommis sar Franco Frattini übergehen. „Ich denke, es ist wichtig, dass

16
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2002/17_01_2002/NST_2002_01_17_5_object_1776201.png
Seite 5 von 16
Datum: 17.01.2002
Umfang: 16
Tageszeitun g Do 17.1.2002 Nr. 12 S C D T I R 0 Das ist bedenklich (( Der Meraner Sportarzt Max Regele über den Dopingfall Carmen Ranigler, über verbotene Substanzen in Bodybuilding-Studios und über die Rolle des Trainers Hans Federhofer. Tageszeitung: Herr Dr. Regele, der Doping fall Carmen Ranigler hat in Südtirol für großes Aufse hen gesorgt. Wie sehen Sie als Sportarzt diesen Fall? Max Regele: Der Fall ist für mich sehr eindeutig. Dass anabo le Substanzen verabreicht wor gesagt, er solle

Farbe bekennen und einer Athletin, die so schon ge nug geschädigt ist, die Chance ge ben, dass das Strafausmaß nicht so hoch ausfällt Ist es nicht höchst bedenklich, wenn - wie im Fall Ranigler ge schehen - ein Sportclub-Betrei man das Dopingproblem in die sem Bereich lösen. Ist der Fall Ranigler ein Ein- zelfall? Es gibt einige Sportler, die nach diesem Fall zu mir gekommen sind, um sich beraten zu lassen. Doch die Präparate, die sie eingenommen satznahrungsmittein, sollten nur originalverpackte

Präparate ein genommen werden, damit das Risiko, Nandrolon-verunreinig- te Präparate einzunehmen, eli miniert werden kann.. Und was ist mit den zahlrei chen, im Internet angebotenen Sportmediziner Max Regele: „Sportler sollten sich genauestens Informieren" Snowboarderin Carmen Ranigler: Um eine Olympiamedaille gebracht? den sind, ist eindeutig aufgezeigt worden. Wenn man so etwas ver abreicht, muss man Farbe beken nen. Das ist in diesem Fall auch geschehen. Man weiß, dass es der Bozner Bodgbuilding

passé ist. Ja, Olympia kann sie vergessen. Leider. Wie hat Hans Federhofer auf diese Angelegenheit reagiert? Der Herr Federhofer ist natürlich ganz aufgelöst gewesen. Das kann man sich vorstellen. Ich habe ihm ber einer ahnungslosen Top-Ath- letin verbotene Substanzen unter die Vitamintropfen mischt? Auf jeden Fall. Und man darf nicht vergessen, dass Carmen Ranigler eine Medaillenanwärterin war, und dass ihre Karriere großen Schaden genommen hat Ist es üblich, dass man in Südti roler Sport-Studios

17
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2005/14_05_2005/NST_2005_05_14_6_object_1805033.png
Seite 6 von 24
Datum: 14.05.2005
Umfang: 24
hatten, bezie hungsweise bereits belangt wor den waren. Konkret geht es um einen Fall von „Erpressung“, der zwei Jah re zurückliegt. Damals hatte ein Burggräfler die Bandidos verlas sen und war von den Chefs aufge fordert worden, ihnen das Motor rad zu hinterlassen. Was für die Ermittler ein Fäll von Erpres sung schien, ist nach Angaben von Bandido-Anwalt Thomas Brenner ein Usus. „Der Artikel 12 des europäischen Bandido- Statuts besagt, dass jemand, der die Gruppe verlässt, sein Motor rad zurücklassen

muss - gewis sermaßen als Pönale.“ Und was den von den Ermitt lern im Haftbefehl angeführten Fall von erschwerter Sachbe schädigung angehe, so handle es sich - immer laut den Bandido- Anwälten - um den Fall einer Trentiner Familie, deren Auto die Bandidos vor zwei Jahren irrtümlicherweise zertrümmer ten. Eigentlich hatten es die Bandidos auf den Wagen Hubert Die Bandidos Andreas Ladurner (ganz links) und Tobias Thaler (3, von links): Nach drei Tagen enthaftet Wiesers abgesehen. Der Streit

Chargenträger, darunter einem Norweger, beantragt. Die Südtiroler Bandido-Anwälte haben gestern bereits ihre Kol legen in den anderen europäi schen Ländern avisiert und zei gen sich überzeugt davon, dass sich der Fall als Seifenblase auf- lösen werde. nung & Bädersanierung Ihr Badservice Wir übernehmen Ihre Reparaturarbeiten Tel. 0471/660048 - Handy. 335/296899 Die Mord-Anklage Die Staatsanwaltschaft Landshut hat im Fall der seit Mai 2001 vermissten Ingeborg Larcher jetztformell Anklage erhoben. Klaus Butz

muss sich im Herbst vor dem Schwurgericht wegen Mordes verantworten. Von Artur Oberhofer Nun ist es offiziell: Die Staatsan waltschaft Landshut hat - wie die Tageszeitung exklusiv berichtete - nun formell Anklage gegen Klaus Dieter Butz, 61, erhoben. Wie der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Landshut, Oberstaatsanwalt Alfons Ober meier, gestern in einem offiziellen Kommunique bestätigte, wird sich der Deutsche vor dem Schwurgericht des Landgerichts Landshut wegen Mordes im Fall Ingeborg Larcher verantworten

. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben diesen Fall neu aufgerollt, um aufzu klären, ob der Versicherungsver treter auch diese Tat begangen hat. Die genauen Tatumstände der Tötung konnten nicht mehr aufgeklärt werden. Selbst wenn der Tatverdächtige die Tat be gangen hätte und dies mit einer Verurteilung hinreichenden Si cherheit hätte nachgewiesen wer den können, hätte eine .Verurtei lung lediglich wegen Totschlags erfolgen können. Die Ver jährungsfrist bei Totschlag be trägt jedoch 20 Jahre, so dass

18
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2003/24_05_2003/NST_2003_05_24_17_object_1787868.png
Seite 17 von 20
Datum: 24.05.2003
Umfang: 20
Kult u r 17 Sound ländlicher Gefasstheit Von Fall zu Fall: Konrad Rabensteiner packt in seinem neuen Gedichtband falhveise die schicere poetische Orgel aus und spielt mit vollem Gebläse. Konrad Rabenstainer: Botschaften, die in den Ritzen der Zeitverschiebung stecken W enn die Welt Kopf steht, hilft oft nur ein Gedicht im Kopfstand. Konrad Rabensteiner beginnt da her seine Gedichtsammlung mit einem „Kopfstand-Gedicht“. Wie in den Bildern Eschers gehen Himmel und Erde ineinander über, der Fisch

wird zum Vogel und bleibt abgehangen als Krähenfisch am Gewölbe hängen. Scheinbar ohne jegliche Auf trittsmotivation erscheint ein Tabugeschöpf mit offenem Visier, um das Bild in eine Irritation zu verwandeln. Der Beobachter hat sich aus dem Chaos der Szenerie gerettet und montiert die Ereig nisse in bizarren Schüben zusam men, ehe er sich in die Vermutung begibt, dass irreal fast alles ein gestürzt wäre. Konrad Rabensteiners Gedicht „Im Kopfstand“ gibt genau die Relativität der Beobachtungen wider, von Fall

zu Fall kann alles anders sein. Dieses seltsame Konglomerat von Verzahnung und Auflösung bestimmt die lyri schen Kompositionen. Die Dinge hängen oft an unerwarteten Scharnieren und lösen Ketten reaktionen aus, während große sinnstiftende Erklärungsmodelle nur aus zufällig vorrätigen Gedankenelementen notdürftig zusammengeklebt sind. Der flüchtige Blick, die Skizze und der lyrische Blitz sind häu fig Anlässe für die Gedichte, de nen programmatische Titel in die Kopfleiste geschoben werden wie Wucherung

, 1940 in Vil- landers geboren, der sich in den Siebzigern des vorigen Jahrhun derts in Südtirol den Ruf eines ly rischen Haudegens der feinen Klinge erworben hat, packt für die Sammlung „Von Fall zu Fall“ fallweise die schwere poetische Orgel aus und spielt mit vollem Gebläse. Öfters kippt der getra gene Ton, weil einfach das Fünda- ment des Zeitgeistes fehlt oder diesem zuwider läuft. Die Texte lassen einen zarten alten Stil durchschimmern unter dem künstlichen Firnis der gewollten Gestaltung

. Diese lyrischen Weichzeichner verschieben den Blick auf die Gegenwart; auf den ersten Blick scheint etwas nicht ganz zu stimmen, aber dann ent deckt man die vielen Botschaften, die in den Ritzen dieser Zeit verschiebung stecken. Konrad Rabensteiner: Von Fall zu Fall. Gedichte. Inns bruck: Skarabaeus 2003. 96 Seiten. Euro 14. BERGWERK PRETTAU/AHRNTAL Silvester Promberger Sein Handwerkszeug sind Ket tensäge und Spachtel: Für Silves ter Promberger, junger Künstler aus dem Gadertal und Mitglied der Ahmtaler

19
Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/1998/27_05_1998/NST_1998_05_27_1_object_1794615.png
Seite 1 von 16
Datum: 27.05.1998
Umfang: 16
Sped. In a.p.-45°/o-art. 2 comma 20/b leqqe 662/96- Filiale dl Bolzano H MUSEION: -, 1 < 1 Nachdenken SEITE 12 FALL EGGER: Prozeßauftakt mit zweieinhalbstündiger Verspätung SEITE 4 BAUSCHUTT: Verwaltungsgericht nimmt Rekurs der • Gemeinde Branzoll an SEITE 9 WINNEBACH: Wildwestszenen im Gasthaus - Watschen für den Assessor SEITE 11 Mittwoch, 27. Mai 1998 Nr. 104/6. Jg./Lit. 1500 Arnold Tribus Geschichte einer Leidenschaft Ich muß ihm einige Zeilen widmen, meinem Artur Ober hofer, der gestern

, nicht ohne Erregtheit und Aufregung, sein erstes journalistisches Produkt in Buchform präsen tiert Iwtt ,Mordfall Waldner. Die Tat, die Beiveise, die Hin tergründe“. Es ist die Ge schichte einer Leidenschaft, einer persönlichen Leiden schaft für einen Fall, für eine Tragödie; einer Leidenschaft für die Wahrheit, einer L'ei- denschaft für die Freund schaft Er ivar aufgeregt da mals, um nicht zu sagen auf gewühlt, als uns damals un bekannte Mörderfunul doch auch einen Freund nahm, Christian Waldner

, und noch aufgeregter, als der mutmaßli che Mörder einen Namen be kam. Artur hat vom ersten Augenblick an den Fall fast als Herzensangelegenheit be trachtet, dann als kriminali stischen Fall, und schließlich als politischen. Er hat sofort mituntersucht, geziveifelt lind verglichen. Und diese Passio- niertheit für den Gegenstand zog ihm marwhmal vielleicht den Boden unter den Füßen fort, spotteten wir in der Re daktion. Getragen aber von seiner psychologischen, jour nalistischen, politischen, juri dischen Neugier

ist er immer seinen Weg gegangen, unbe irrbar, militant, fanatisch für Außenstehende. Als in Form eines Dossiers aus Rainers Feder erste Elemente einer „anderen“ Wahrheit zutage traten und die Polizei auf An weisung der Staatsanwalt schaft unsere Redaktion und Arturs Privatwohnung nach einem Corpus delicti durch wühlte und durchstöberte und dabei nur Dinge fand, die nichts mit dem Fall zu tun luitten, glaubten viele, er wür de nun ablassen von der Sa che. Irrtum, das ivar für ihn der Beweis, irgendwie

20
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Ruf
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SR/1971/15_07_1971/SR_1971_07_15_2_object_2563346.png
Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1971
Umfang: 4
ußf assenden Landesversammlung zum Ausdruck gekommen war. Abgeordneter Dietl beantragte dann selber, seinen „Fall“ zur völligen Klarstellung sei- Dank und Bitte: Unserer in Nr. 1/71 des „Südtiroler Rufs“ ausgesprochenen Bitte um Bei tragsleistung ist bereits ein großer Teil der Mitglieder und Bezieher nachgekommen; darüber hinaus sind zahlreiche Spenden eingegangen. Wir danken herzlichst! Auch dieser Nummer liegt wieder ein Erlagschein bei. Wir ersuchen jene, die noch keinen Beitrag ge leistet

rief zwangsläufig aber mals den Parteiausschuß der Südtiroler Volkspartei auf den Plan. Am 5. Juni begann der SVP-Ausschuß in Bozen seine Beratungen über den „Fall Dietl“. Er wurde damit an diesem Tage nicht fertig und vertagte sich auf den 14. Juni. Der Beschluß über den „Fall Dietl“, der schließlich an diesem Tage ge faßt wurde, zog jedoch de facto die Ent scheidung weiter hinaus und halste sie in Form einer Empfehlung, für die Senator Dr. Friedl Volgger federführend war, dem Parteischiedsgericht

auf. Dieses hat bis zu seiner Entscheidung eine satzungsge mäße Frist von drei Monaten, also bis zum Herbst. Die Empfehlung beinhaltet den Ausschluß des Abgeordneten Dietl aus der Südtiroler Volkspartei wegen parteischä digenden Verhaltens. Nun auch ein „Fall Brugger“! Am selben Tage kam aber zum „Fall Dietl" für den Parteiausschuß der Südtiroler Volkspartei auch noch ein „Fall Brugger“ dazu: Senator Dr. Peter Brugger, vor zwei Jah ren, obwohl oder gerade weil führender „Paket"-Gegner, zum 1. Obmann-Stellver treter der Südtiroler

mit Italienern zu besetzen, um vollendete Tat sachen zu schaffen. Dieses italienische In stitut und auch andere in Südtirol gingen also ihre eigenen Wege, die von Rom aus genauestens geplant zu werden scheinen. Der zweite Senator der SVP in Rom, Dr. Friedl Volgger, der den Entschließungsan trag zum Parteiausschluß Dietis formuliert hatte, leistete seinem protestwilligen Frak tionskollegen Dr. Brugger im Senat be greiflicherweise keine Schützenhilfe. Auch noch ein „Fall Riz“? Die bei Verfassungsgesetzen

noch zusammen mit dem Abgeordneten Dr. Mitterdorfer auftragsgemäß Parteidisziplin hielt, soll gemäß Pressemeldungen näm lich erklärt haben, er würde sich nicht mehr an die Parteidisziplin gebunden er achten, falls der Parteiausschuß dem Se natsabgeordneten Dr. Brugger ein Zuge ständnis machen sollte. Diese Drohung macht das Verhalten des Parteiausschusses erst recht verständlich. Das Ergebnis beim „Fall Brugger“ zeigt, daß auch im Ausschuß selbst die Mei nungen zum weiteren Vorgehen immer mehr geteilt

21