Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
, d. i. an der Scheide Italiens und Bayerns. 4 ) Die Vorstellung der beiläufigen Grenzlage war also durchaus lebendig, allein die Kenntnis der genauen Grenzlinie ermangelte den Schreibern obiger Stellen. Es wäre aber dennoch meiner Meinung nach nicht richtig, deshalb anzunehmen, daß eine eindeutige politische Grenz linie im Etschtale zu jener Zeit überhaupt noch nicht bestanden hätte, sondern nur ein Grenzgürtel, wie dies ja meist bei primitiven Zuständen der Fall ist. Hierzu war gerade das Etschtal doch auch schon
ganz festgelegt worden und bedeute auch in diesem Fall jenen Teil Bayerns, der auf die ita lische Seite der Alpen Übergriff. Über Valeria s. Wopfner a. a. O. 3 ) Mühlbacher, Reg. Imp. I, Nr. 1782. 4 ) Bei Sähen, dem alten Sitze des Bistums Brixen, wird die Zugehörigkeit zu Bayern in der vita S. Cassiani, die im 12. oder 13. Jahrhundert verfaßt wurde, ausdrücklich angeführt: „Erat tune in provinciaNoricorum, que vulgo Bawaria vocatur, civitas Sabyona (Resch, Annal. ep„ Sab. 1, 89 u. 93). Ähnlich