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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1902
Umfang: 8
Sette 2. Nr. 88. Dienstag, „Brjxener Chronik.' 29. Juli 1902. Jahrg. XV. Schluß ziehe, es dürfte dieser Erlaß an die Kommission in Lienz gerichtet sein. Übrigens kann ich mich in dieser Beziehung auch täuschen. „Nach diesen Ausführungen scheint es ge boten, daß die Kommission jedenfalls d er Grsitzmmsfrage nähertreteundalle für die Ersitz,MA geltend gemachten Verhältnisse einer ei« gchendenUwrÄt- mmg unterziehe, um darüber schlüssig zu werden, ob im vorliegenden Fall diese Ver hältnisse

in ihrem Zusammenhang in der Tat die Annahme der Ersitzung des Eigentumsrechts oder aber etwa nur von Servituten zu begründen geeignet sind und ob infolgedessen in dem Grundbuchsentwurf die einzelnen Teilwaldbesitzer oder die Gemeinde als Eigentümer eingetragen seien; im letzteren Fall müßte dem Grundbuchs anlegungskommissär zugleich auch eine Weisung wegen Behandlung der Nutzungen der Teilwald besitzer erteilt werden.' Bemerkt wird noch, daß nach diesen all gemeinen Gesichtspunkten in auftauchenden Fällen

von Grund und Boden der Teilwälder sein können. Die Stellungnahme des Lsndesausschusses. Ich komme nun wieder auf den speziellen Fall von Lienz. In Lienz haben die Bauern einer ganzen Gemeinde tatsächlich die Behauptung aufgestellt: sie hätten schon seit mehr als einemhalben Jahrhundert die Wälder benützt, die Steuern, Taxen und Gebühren gezahlt u. s. w.; die Gemeinde habe sich um diesen Wald gar nie gekümmert, ihn nie als Eigentum be handelt. Weil sämtliche Gemeindeausschüsse dieser Gemeinde

zwischen der Gemeinde und einer ganzen Klasse von Gemeindemitgliedsrn oder einzelnen derselben streitig, so kann bei Be fangenheit des Gemeindeausschusses der Bezirks ausschuß, falls eine gütliche Ausgleichung nicht zustande kommt, einen Vertreter für die Ge meinde zur Austragung der Sache auf dem Rechtsweg von amtswegen bestellen.' — Hier in der Gemeindeordnung heißt es also, der Be zirksausschuß sei in solchem Fall berechtigt, die Gemeinde zu vertreten. Wenn aber trotzdem nicht der Bezirksausschuß

schusses im Bezirk Lienz habe ich bereits gestreift. Ich werde mir erlauben, noch ein anderes Bei spiel der Bevormundung durch den Landesaus schuß dem hohen Haus vorzuführen. Eines möchte ich aber vorausschicken: Wenn wir Bezirks vertretungen hätten und die Bezirksvertretung in den Fällen, welche ich jetzt dem hohen Haus vorführen werde, an Stelle des Landesaus schusses ihres Amts gewaltet hätte, so wären diese Fälle einfach unmöglich gewesen. Der erste Fall ereignete sich vor ungefähr

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 21.06.1900
Umfang: 8
werden sich von Fall zu Fall mit jenen Parteien verbinden, bei denen sie die Wahrung der Interessen des Staates und Galiziens finden werden. (Dies erscheint uns überhaupt als die einzig richtige Taktik. D. R.) Vor Beseitigung der deutsch-czechischen Differenzen ist die Bildung einer politischen Majorität unmöglich; es kann vorläufig nur an den Zusammenschluss für einen bestimmten Verhandlungsgegenstand gedacht werden. Da die bisherige Majorität von den Czechen gesprengt wurde und mcht wieder zu sammengeleimt

werden kann, da ferner eine gegen die Deutschen gerichtete Kampfmajorität ebenso undenkbar ist wie eine Kampfmajorität gegen die Czechen, so erübrigt nur eine Tages ordnungsmajorität. Eine politische Majorität wird, wie gesagt, erst in Frage kommen, bis die im allgemeinen Interesse so wünschenswerte Ver ständigung zwischen Deutschen und Czechen erzielt sein wird.' Dass eine Majorität im Parlamente exi stieren müsse, erscheint uns nur insoweit richtig, dass für die zu berathenden Gesetzesvorlagen von Fall zu Fall

eine Majorität sich finden muss, wenn dieselben Gesetzeskraft erlangen sollen. Eine konstante politische Majorität be steht z. B. im deutschen Reichstage nicht; und doch wird allgemein anerkannt, dass dieser weit leistungsfähiger ist, als der unsere, auch ohne Obstruetion, sich gezeigt hat. In Steiermark hat sich der Fall ereignet, dass in einer öffent lichen Volksversammlung, die von Socialdemo kraten einberufen wurde, von diesen zwei Stnnden lang gegen die Priester, besonders gegen Kate cheten

ist! — Noch ist aber diese „Freiheit' in Oesterreich nicht überall durchzuführen, und so wird auch dieser Fall ein Nachspiel haben, das weder den Rothen noch ihrem Gönner lieb sein dürfte. - Der ungarische Neichsksg ist vom 18. Juni auf 8. Oktober vertagt worden. In der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses antwortete Ministerpräsident v. Szell auf die Interpellation Kossuths über die Wirren in China: Oesterreich schütze nur seine Gesandt schaft und das Consulat. Es könne nicht ge leugnet werden, dass wir in China Handels

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1908
Umfang: 8
eingestellt wurden. Nun wurden aber die gelben nicht schlechter behandelt als die schwarzen. Bei diesen ist jedoch die Sterb lichkeit doppelt so groß als bei jenen. Vom Stand punkte der Menschlichkeit war also die Ersetzung von Chinesen durch Eingeborne ein Fehler. Die Agitation, die die Liberalen in England während des letzten Wahlkampfes gegen die „moderne Sklaverei' in Südafrika trieben, war also lediglich Stimmungsmache. An das katholische Molk. Der Fall Wahrmund ist das traurigste

mit frevelhafter Ver achtung behandelt werden. Diese allgemeine Entrüstung darf kein Strohfeuer sein, das hoch aufflammt und kurze Zeit weithin leuchtet, aber bald zusammen bricht und nichts zurückläßt als ein Häuflein Asche, das wie zum Hohne auch an die Vergänglichkeit katholischer Begeiste rung erinnert. Dieser Fall Wahrmund und was mit ihm in Verbindung steht, soll vielmehr gerade diese Hunderttausende endlich zur Einsicht bringen, wie notwendig eine freie katholische Uni versität ist. Auf das bestimmteste

ermächtigt, daß unsere Partei gern bereit ist, die nationalen Interessen der Deutschen Böhmens tatkräftigst zu unterstützen. Die Form, in der dies zu geschehen hat, überlassen wir gern der Erwägung Eurer Exzellenz, beziehungsweise des verehrlichen Neunerausschusses und glauben vor läufig der Sache am besten dadurch zu dienen, daß von Fall zu Fall eine Verstän digung über jede einzelne'In dieser Hinsicht auftauchende Frage beiderseits erfolgt. Es wird ja nach Wiedereröffnung der Plenar sitzungen

des Abgeordnetenhauses ohnehin Ge legenheit gegeben sein, in persönlicher Berührung der beiderseitigen Vorstandsmitglieder die An gelegenheit weiterhin zu beraten.' Aus diesem Schreiben geht klar hervor, daß der Znsammenschluß nur zum Zwecke der natio nalen Verteidigung und von Fall zu Fall zu erfolgen hat. Die Meinung, als ob die beiden Partei gruppen bezüglich ihres politischen Programms Konzessionen machen wollen, erscheint damit widerlegt. Die nationale Gesinnung und die nationale Kampfgenossenschaft darf

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 16.05.1903
Umfang: 10
aus dem Wege gehen, aber der „Fall von Olmütz', wie ihn der „Tiroler' in die Welt setzt, bedarf dringend der Richtigstellung. Der „Tiroler' meint, man müsse sein Urteil in der „Rectus'-Affäre anerkennen, wenn man „die Kirche verteidigen will'. „Der Fall von Olmütz liegt doch klar zu Tage.' Nicht „um den Erzbischos Dr. Kohn zu be schönigen', sondern weil der Fall von Olmütz nicht klar zu Tage liegt, haben wir gegen die falsche Darstellung des „Tiroler' Front gemacht. Der „Tiroler' wirft

der Dinge verfolgt und können also mit Beweisen dienen. Die „Brixner Chronik' hat über den Olmützer Fall einigemale kurz referiert, ist aber nie über den Erzbischos hergefallen und hat die richtigen Schranken nicht überschritten. Die „Reichspost' hat die Affäre öfter und ausführlich besprochen, hat sich .aber nie zur Leiden schaftlichkeit eines ;,Dsutschen Vmksblatt' oder des „Tiroler' verstiegen. Von Rässenantifemitismus stanö in der „Reichspost' nichts, weil bei dieser dje Tause noch etwas gilt

Eindruck, als..wolle man nicht so sehr den Apostolischen Stuhl, als die Öffent lichkeit zum Richter anrufen. Man macht dem Erzbischos zum Vorwurf, daß er die kanonischen Rechtsregeln nicht eingehalten; entspricht aber die Appellation an die Masse dem kanonischen Rechte? Ja, würde sich vorliegender Fall unter der Herrschaft des österreichischen Strafgesetzes er eignen, er wäre strafbar. . . . Die Art des Kampfes, wie er in der Olmützer Affäre geführt wird, müssen wir auf das entschiedenste mißbilligen

und Land' hat zu wiederholten Malen gegen die Angriffe auf den Erzbischos Stellung genommen und schrieb: „Die Presse fährt fort, diese unerquickliche Angelegen heit teilweise aus persönlicher Abneigung gegen den..Juden- stämmling' Dr. Kohn, teilweise aus Haß gegen die katho lische KirHe auszuschroten. Das erstere ist besonders bei der christlich-sozialen Presse der Fall und auch katholische Blätter nehmen unverkennbar in diesem Sinne gegen den Fürsterzbischof von Olmütz Partei

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 09.10.1902
Umfang: 8
Landtagsabgeordneter Stese- nelli in seinem Organ „Baldo' in Riva: „Die Italiener wären bereit, für das Gehaltsaufbesserungsgesetz zu stimmen im Fall, daß die deutsche Landtagsmehrheit dafür kein Zuge- ständnis verlangt. Sie wären glücklich, wenn sie damit einen Akt der Gerechtig keit vollbringen könnten/ Auch die „Voes eattolies,' spricht sich im selben Sinn aus. Der Zentrumsobmann zur Lage. Am 5. Oktober hat im Patriotischen Verein in Hall Bürgermeister und Abgeordneter Doktor Kathrein eingehend

. Nach diesem Gesetzentwurf ist die Ehescheidung in folgenden Fällen erlaubt: 1. im Fall des Ehebruchs, wenn die Scheidung von beiden Ehegatten verlangt wird; 2. im Fall ernster Mißhandlungen; 3. im Fall Verurteilung und des Verlustes der bürger lichen Rechte bei einem der Ehegatten und 4. im Fall der NichtVollziehung der Ehe infolge legitimer Unfähigkeit. Die Ehescheidung wird erst nach einjähriger gesetzlicher Trennung in Kraft treten können, wenn die Gatten kinderlos, und nach dreijähriger Trennung, wenn sie Kinder

zu sprechen?' — Der Abgeordnete kündet zugleich an, daß er den Fall im Parlament zur Sprache bringen werde. — Combes hat in Frankreich wegen des erwähnten Verbotes den Beinamen „Sakristan' erhalten. Zola und die Juden. WarumZolaeiu berühmterMann ist? Auf diese Frage gibt uns das jüdische „Volksblatt' in Wien folgende Antwort: „Erst als Zola in der Affaire Dreyfus sah, daß man den Juden nicht wegen seiner Fehler, sondern trotz seiner Vorzüge verfolgt, als er begriff, daß die Jesuiten alle Elemente

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 09.10.1913
Umfang: 10
werden. Nun geht aber aus einer Bergleichimg der W 21 und 2^ der Gemeindeordnung mit aller er denklichen Bestimmtheit hervor, daß für den Fall gänzlicher Erledigung eines Ausschuß mandates haarscharf die gleichen Bestimmungen gelten wie für den Fall einer bloß ze!t- weisen Verhinderung eines Ausschuß mannes; denn Z 22 der Gemeindeordnung besagt ausdrücklich: „Die Bestimmungen des Z 21 über die Berufung eines Ersatzmannes gelten auch für den Fall einer bloß zeitweisen Verhinderung eines Ausschußmandates

zeitweise Nichtteilnahme an den Ausschutzsitzungen gerechtfertigt sei, eine solche Prüfung liegt ja im Interesse, um auf Grund dieser Prüfung gegebenen Falles auch Verhängung einer Strafe bei der politischen Behörde zu beantragen. Diese Befugnisse werden aber durch unseren oben präzisierten Standpunkt auch gar nicht be rührt, wie gerade der in Rede stehende Fall auf das deutlichste dartut. Altbürgermeister ist bereits über 60 Jahre alt und schon auf Grund dessen gemäß § 19, Punkt 3 der Gemeindeordnung

Umstände nur geschehen können, um Alt bürgermeister Dr. v. Guggenberg als wertvolle Kraft dem Ausschusse zu erhalten — so hätte sich der Gemeindeausschuß nur zu der einzig logischen Kon sequenz verstehen können, die Bürgermeisterwahl zu vertagen, weil er sonst die breite Wählerschaft des dritten Wahlkörpers gegen den Willen ihres recht mäßigen Vertreters bei der Mitwirkung an der Bürgermeisterwahl um eine Stimme, vielleicht die ausschlaggebende Stimme, hätte bringen müssen. Da aber dies nicht der Fall

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 9
Datum: 04.08.1903
Umfang: 9
. als Humorist. Als der Papst einmal im Winter eine Pilgerschar empfangen sollte, gab ihm fein Leibarzt eine Pastillenschachtel, für den Fall, daß er bei dem vielen Sprechen heiser werde. Dieser Fall trat denn auch ein, aber der Papst machte von den Pastillen keinen Gebrauch. Da stellte sich Dr. Lapponi so, daß ihn der Papst sehen mußte, und fing an zu hüsteln, um seinen Patienten an die Pastillen zu erinnern. Der Papst wurde denn auch auf seinen Leibarzt aufmerksam und ließ ihn zum Schrecken

werden und der Notwendigkeit weichen; so etwas begegnete selten oder nie einem Papst. Auch wenn er im Elend umherirrte, in Italien keinen Fuß breit Landes, keine ihm holde Seele besaß und von der Barmherzigkeit der Fremd linge lebte, hielt er standhast an den Vorrechten seines Stuhles und der Kirche. Wenn jede andere politische Gemeinde durch die persönlichen Eigen schaften derer, welchen ihre Verwaltung über tragen war, zu gewissen Zeiten etwas gelitten hat und leidet, so war dies kaum jemals der Fall bei der Kirche

; da er aber der älteste Herr der Gemeinde ist, glaubt er einen Anspruch auf dieses Amt zu haben. Der erste Fall, den er zu einem ge deihlichen Ende führen sollte, war der eines Mannes, der wegen eines Kälberdiebstahles vor Gericht stand. Da der neue Richter sich bei seiner „Premiere' nicht von einem allzu zahl reichen Publikum beobachten lassen wollte, setzte er die Verhandlung auf 7 Uhr morgens fest. Es erschien in der Tat niemand außer dem Sheriff, dem Gefangenen und seinem Advokaten; selbst der Staatsanwalt

glänzte durch seine Ab wesenheit. „Meine Herren, ich eröffne die Sitzung', schrie der alte Johnson und schlug dabei mit der Faust so heftig auf den Tisch, daß der Kälberdieb am ganzen Leib zitterte. Rasch sprang aber der Advokat auf und hielt folgende Ansprache: „Ew. Ehren, ich vertrete hier den Gefangenen. Das ist die Stunde, die Sie als weiser und gerechter Richter festgesetzt haben, um unseren Fall zu hören, und da der öffent liche Ankläger durch Abwesenheit glänzt, bean trage ich die Freisprechung

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 29.01.1903
Umfang: 8
und Organisation der Arbeiter schaft. Durch den erwähnten Erlaß werden nicht bloß die eigentlichen Gewerkschaften und Fach vereine bedroht; auch die Sterbekafse des Verbandes der kath. Arbeitervereine Deutschtirols wird mitgetroffen: es dürfte den Mitgliedern derselben weder auf die Gewährung selbst, noch aus eine bestimmte Höhe der Unterstützung ein Recht eingeräumt werden; die>e dürfte nur mehr von Fall zu Fall durch die Berbandsleitung festgesetzt werden. Die Berbandsleitung der kath. Arbeitervereine

der politischen Mathematik. Und vor ihrem Forum ist die Arbeitergewerkschaft mit ihren unzureichenden Versicherungsprämien verurteilt. Die politische Mathematik hat ein Gesetz; nach diesem muß die mit einer Unterbilanz arbeitende Privatversicherung — saniert werden oder sterben. .Saniert werden' heißt aber für die Gewerkschaft auch nichts anderes als .sterben'; denn wenn sie entweder die streng verstcherungstechnisch notwendigen hohen Prämien fordert oder die Unterstützung im Fall der Invalidität

, Arbeitslosigkeit u. s. w. nicht ausnahmslos allen Mitgliedern zusichert, bleiben die Mitglieder aus. Mit bloßgnaden- weisen Unterstützungen von Fall zu Fall ist ihnen nicht gedient. Sollte es da gar keinen Ausweg geben? (Bon Dv. UÄsty.) Der Gegenstand dieser Zeilen erfreut sich gewiß allgemeiner Beliebtheit. Er ist auch all gemein bekannt. Es gibt aber so viele Dinge im gewöhnlichen Leben, die uns selbstverständlich erscheinen, daß wir uns gar keine Gedanken über ihr Wesen, ihre Herkunft, ihre Entstehung

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 27.10.1903
Umfang: 8
. Innsbruck, 25. Oktober. Bei vollgedrängter Galerie und unter großem Interesse wurde in der gestrigen Landtagssitzung die Verhandlung über den Antrag des Jmmuni- tätsausschusses betreffend Auslieferung der Ab geordneten Schraffl und Dr. Ossana durch geführt. Der Antrag des Jmmunitätsausschusses lautete dahin, dem verlangten Auslieferungs begehren Folge zu geben. Das ganze Interesse nahm der Fall Schraffl in Anspruch. Als erster Redner sprach in gediegener Weise Abgeordneter Dr. Kapferer gegen den Antrag

zeugung, daß im Fall Schraffl ein Tatbestand zu einer strafrechtlichen Verfolgung mangle. Redner macht auch aufmerksam, daß der Befehl zur Strafverfolgung erst nach langer Zeit von hoher Stelle in Wien an den Staatsanwalt er- sivsfen sei, und bei dem ganzen bisherigen Verlauf der Sache schein? ihm wenigstens eine tendenziöse Verfolgung nicht ausgeschlossen. Durch die Verweigerung der Auslieferung werde dem Abgeordneten eine bessere Rechtfertigung zuteil als durch einen Freispruch, weil die Landtags

verhandlungen mehr pubttk werden als Gerichts verhandlungen. Unter Beifall schloß Abgeordneter Kapserer seine Rede mit dem Ersuchen, bett Antrag des Ausschusses abzulehnen. Abgeordneter Dr. Schoepfer, der nun das Wort ergriff, schilderte in seinen klaren Aus führungen den Fall, wie er sich eigentlich zu getragen. Er verwies darauf, daß wohl zwei Belastungszeuginnen — eine die Magd der An klägerin und die andere die Magd ihrer Tochter — einvernommen wurden, daß aber die Ein vernahme von Entlastungszeugen

, wie es hieß, wegen der Immunität, nicht stattfand. Der Fall habe sich anders zugetragen, als er im Bericht des Jmmunitätsausschusses auf Grund der An klage dargestellt fei. Abgeordneter Schraffl wollte den Blumenstock, der nicht auf einem Grab, fondern auf dem Wog sta^-.,znr Seite stellen, um zum Grab seiner Schwiegermutter zu gelangen. Dabei entfiel der Blumenstock seinen Händen, da ein kleiner Teil des Geschirres sortbrach, und der Stock fiel zu Boden, ohne zu zerbrechen. Redner verlangt entschieden

strafbare Handlung keineswegs vorliege. Die Immunität stamme eigentlich aus den Zeiten der französischen Revolution und habe den Zweck, die Abgeordneten gegen Uebergriffe administrativer Gewalt zu schützen. Das Prüfen über das Vor handensem eines Tatbestandes dürfe sich kein Parlament anmaßen; das sei allein Sache des Richters. Es liegen wohl auch nicht alle Fälle, die vorkommen können, so klar wie der Fall Schraffl. Man müsse daher prinzipiell für die Auslieferung stimmen. Reimer polemisiert

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1905
Umfang: 8
in Schulsachen, gleichgültig hinweg setzen zu können? Man benütze also die behördliche Handhabe gegen renitente Kinder oder Eltern und dies umsomehr, als die k. k. Bezirksschulräte sich an die erwähnte Verordnung des LandeSschulrats hatten und solche SchuldeMummsse in gleicher Weise ahnden müssen wie bei der Werktagsschule. Was tut es, wenn in einem speziellen Fall ein paar alte, verknöcherte Juristen in Wien für das Gegenteil entschieden haben? Vielleicht war schon die Information falsch, d. h. in der Klage

ist zu empfehlen. Nach zwei-, höchstens dreimaligem Gebrauch wirkt das Hausmittel unfeh bar und sicher: man wird Ordnung haben im Besuch der Wiederholungsschule. Freilich muß man sich dabei auch vor allzugroßer Strenge hüten, wenn etwa das eine oder andere Kmd einmal abwesend ist, ohne einen rechten Grund vorzubringen; sondern man muß auch auf Herzens und Gew;ssensangelegenheitenderMndergebührende Rücksicht nehmen. Man wird mich verstehen! Auch kann es ja der Fall sein, daß ein Kmd sehr weit zur Schule

und ein bis zwei Mädchen oder umge kehrt. Vielleicht gestatten es da oder dort die lokalen und sonstigen Verhältnisse, beide mitsammen zu unterrichten; dann hätte man auch in diesem Fall wieder den achttägigen Unterricht. Die Kinder auf dem Land sind, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, in diesem Alter gewöhnlich doch noch vollkommen unverdorben, außer der Schule gehen sie häufig in entgegengesetzter Richtung nach Hause; was sollten also für be sonders große Gefahren für sis bestehen? Und fürwahr! Kinder

ist. daß zwei Lehrkräfte: Lehrer und Katechet in Ak ion treten. Was ferner das angebliche „Alles-wieder vergessen' seitens der Kinder anbelangt, so pflegt man derartige Uebertreibungen wohl in der Um gangssprache oft zu gebrauchen, aber einem wissenschaftlich gebildeten Mann, der ernst ge nommen werden und etwas begründen will, sollte man solche Hyperbeln für eine sachliche Be gründung schon nicht zumuten dürfen! Wenn es wirklich der Fall wäre, daß die Kinder alles wieder vergessen, dann wäre

nur ihre heimatliche Dorf schule zu besuchen Gelegenheit hatten; und doch erledigen sehr viele von ihnen die wahrhastig nicht geringen und oft auch nicht leicht leichten Agenden persönlich und zwar meistens zur Zufriedenheit der Behörden, die auch nicht gerade immer kleine Ansprüche machen. Tritt ein Vorsteher ab und kommt ein anderer, so macht er's wieder ebenso. Das könnte kaum der Fall sein, wenn sie von der Schule her alles vergessen hätten. Es würde diesbezüglich ganz anders ausschauen, wenn der dreizehn

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 23.12.1892
Umfang: 8
, oder wird jemand in seinen religiösen Gefühlen verletzt, so ist es ganz am Platze, wenn sich die Hüter und Wächter der heiligen Religion wehren. Aber wo ist dies der Fall? Bei dem Kreuzmachen-Erlass in Wien, der, nebenbei be merkt, mehr als überflüssig war, haben sich weniger die geistlichen Würdenträger als der Politische Pöbel gar so sehr empört. Letzterer will unHmuss einen Scandal haben, sonst blüht sein Weizen nicht. Selbst nach der sehr beruhigenden Antwort des Ministers wollten die weltlichen

. 46 Familien sind dadurch obdachlos geworden. Der Schaden wird in der »Voce eatwlies,' auf fl. 70.000 berechnet. Ein Lieutenant, namens Mayer, holte bei diesem Brande im ganzen fünf Unglückliche mitten aus den Flammen. — In Arco wurde ein Mädchen von 21 Jahren in der Nähe des Hauses in einer Wasserleitung todt aufgefunden. Sie litt an Fall sucht und scheint ein Opfer derselben geworden zu sein. Vorarlberg, 20. December. Der „Landbote von Vorarlberg', eine 6000 Abonnenten zählende katholische Zeitschrift

Rückantwort auf das Ansuchen genannter Lehrerin behufs Wiedererlangung des heraus geschwindelten Fünfers klar hervorgeht. Wie lautet nun diese originelle Antwort der Generalagentur der „Coneordia'? Höret und staunet! „Was nun,' schreibt selbe, „Ihr Ansuchen um Rückerstattung des Angeldes (fl. 5) betrifft, fo befinden Sie sich im Irrthum (so!), weil in dem Bogen, welchen Sie unterschrieben haben, steht, dass das Angeld nur für den Fall wieder erstattet wird, wenn die Annahme des Antrages seitens

der Anstalt ver weigert wird; nachdem jedoch Sie den Antrag zurückziehen und sich der ärzt lichen Untersuchung weigern, so ist das Angeld verfallen. Wir bedauern also (!), Ihrem Wunsche um Rücker stattung der Anzahlung nicht ent sprechen zu können.' Nun frage ich: 1. Mit welchem Rechte ver langt die Anstalt „Coneordia' von den beitretenden Mitgliedern ein so hohes Angeld? Und diese Frage ist umso berechtigter, wenn genannte Anstalt im Sinne hat, dasselbe eigenmächtig zu behalten sür den Fall

eines wohlbegründeten Rück trittes. 2. Warum instruiert genannte Anstalt ihre Agenten derart, dass selbe zuerst das Angeld und die Unterschrift verlangen und dann hernach erst als unerlässliche Bedingung des Beitrittes die ärztliche Visitation, eine Bedingung, die für ein anständiges Frauenzimmer ihr Bedenkliches hat? Ein solches Gebaren heiße ich im hohen Grade unreell Und schwindelhast. Möge dieser eine Fall eine entsprechende Warnung für viele sein.

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 20.10.1910
Umfang: 5
der Versammlung, die Darlegungen des Redners hätten die Großartigkeit und Erhabenheit des katholischen Glaubens so recht allen Zuhörern wieder zum Bewußtsein gebracht.' Am 13. Oktober schrieb dasselbe Blatt „Zweiter Vortrag von Mon signore Prof.Dr.Waitz ausBrixen. Waren schon Dienstag neben dem hochwürdigen Klerus die Laien stark vertreten, so war dies umso mehr gestern abends der Fall. Der Vor trag über ,Das Verhältnis der natürlichen und übernatürlichen Ordnung in der Sittlichkeit' wurde erläutert

als besonders gut gebracht nebst dem neuen Walzer von Fall „Brüderlein fein' — hervorzuheben die Phantasie der alten, aber schönen Aidamusik, welche nur leider etwas zu spät angesetzt war, wo man halt immerhin auch der Mitteilsamkeit einige Konzessionen zu machen kaum umhin kann. Wichtig ist die neue Ein führung, welche der rührige Männergesangverein beabsichtigt, nämlich jedes immer so sorgfältig einstudierte Programm bald nach der Aufführung als „populäres' Konzert, d. h. zu ganz kleinem Eintrittspreis

, aber schöne Rundfahrt gemacht. Er landete mangels Winds um 2 Uhr 30 Mi nuten in Götzens und erreichte eine Höhe von 3200 Meter. Lalwirttchaftlicher sachkurs. Die im Vor jahre abgehaltenen gastwirtschaftlichen Fachkurse haben sich außerordentlich bewährt, so daß das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten auch Heuer beabsichtigt, für den Fall einer genügenden Frequenz in Innsbruck einen 14tägigen gastwirt schaftlichen Fachkurs abzuhalten, der am 7. No vember beginnen soll. Der Unterricht

, daß in dem Manövergelände, wo Kronprinz Alexander geweilt, bis heute kein einziger Typhus fall vorkam und der Kronprinz der erste wäre, welcher von dieser Krankheit heimgesucht worden ist. Von dem Ausbruch einer Typhusepidemie kann daher keine Rede sein. Die im Umlauf sich befindlichen Gerüchte wollen denn auch wissen, daß der Kronprinz das Opfer eines Mord anschlages geworden sei und vergiftet worden wäre. Der Tat beschuldigt man eine Gruppe von Offizieren, die um den ehemaligen Kron prinzen Georg stehen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1900
Umfang: 8
noch nicht eingezeichnet war. Allerdings hätte das geschehen sollen bei der Grundbuchsanlegung. Ist nun das Grund buch in jener Gemeinde, wo dieser Fall sich er eignet hat, noch nicht eröffnet, so möge der Besitzer nur beruhigt sein, die Sache wirö trotz der Vernachlässigung noch in Ordnung kommen; er möge sich nur melden, wenn der Entwurf des Grundbuches jener Gemeinde zur öffentlichen Ein sicht anfliegt. Ist das Grundbuch für jene Ge- meinde bereits eröffnet, mag er dennoch beruhigt sein, denn ditses Versäumnis

kann immer noch gutgemacht werden ohne jeden Schaden. Solche Unfälle beim Grundbuche kommen schon öfter vor. 2. Ob st bäume auf Gemeindegrund. Dieser Fall ist interessant. Leider hat der Artikel schreiber das Grundbuchgesetz zu wenig im Ge dächtnisse behalten. Das Grundbuch hat diesen Fall, wo Obstbäume auf fremdem Grund und Boden stehen, der Fruchtbezug aber einem anderen Eigenthümer zusteht, für Wälsch-und Deutsch-Süd- tirol eigens vorgesehen. In Nordtirol ist ein solches Rechlsverhältnis

, dass man auch die Lehrlinge mehr als bisher in die socialdemokratische Organisation einbeziehe, freilich müsse dies mit Vorsicht geschehen; es sei bereits mehrmals der Fall gewesen, dass Lehrlinge, welche sich an Versammlungen oder an der Agitation betheiligten, gemaßregelt wurden, was dann für die Sache statt Nutzen nur Schaden brachte. — Ueber das Sportwesen waren die Ansichten ge theilt. Skaret tadelte, dass durch Turn-, Gesang- und Radfahrervereine die Genossen von der Pv^chen Arbeit abgelenkt

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Seite 9 von 12
Datum: 21.05.1904
Umfang: 12
in demselben schädigend oder geradezu verderbend. Dies gilt freilich nicht in dem Fall, insofern ber Wert nur als Name, als statischer Moment zu gelten hat. Tritt er aber als Wirtschaftsfaktor auf, der Gegenwert heischt, dann wird die störende Wirkung sofort sich zeigen. Diese Behauptungen werden etwas dunkel erscheinen, deshalb eine kleine Erläuterung. Nehmen wir zuerst den Spekulations wert. Einstweilen ist bei dem Wertobjekt noch der Sachwert aktuell; aber es steht eine Wert mehrung ohne Zutun des Eigentümers

sind? Das ist eine Frage, die sich nicht kurzer Hand beantworten läßt. Um darauf Antwort zu finden, müssen wir etwas tiefer graben. Der Wert der Arbeit muß m dem Produkt der Arbeit seinen Ausdruck finden oder, umgekehrt, der Wert des Produktes muß ein solcher sein, daß der, der die zur Herstellung nötige Arbeit geleistet hat, dafür einen hinreichenden Lohn für dieselbe erzielt, der zum Leben hin reicht, und zwar muß dies bei allen Produktions arten gleichmäßig der Fall sein; es müssen mithin innerhalb eines gewissen

Ländergebietes, z. B. in- einem größeren Staat, in dem die Produktionsstände auf einander angewiesen sind und durch den gegenseitigen Produktenaustausch ihre Existenz finden müssen, auch die Produkten werte in einem gewissen Gleichgewicht stehen und sie werden es auch, wenn alles in Ordnung ist. Ist dies aber nicht der Fall und ist das Gleichgewicht erheblich gestört, dann fehlt es irgendwo; es machen sich fremde Einflüsse geltend, die unbedingt unschädlich ge macht werden müssen. Denn die Störung

des Gleichgewichtes wird unbedingt eine Störung des Ganges dsr Produktion imganzen hervorrufen. Wenn, wie es jetzt der Fall ist, die Preise der landwirtschaftlichen Produkte, ins besondere die Getreidepreise, so tief stehen, daß die Produktionskosten nur mehr ungenügend oder gar nicht gedeckt werden, dann mag dies momentan für die anderen produktiven Stände von Vorteil sein — aber nur momentan; denn der Rückschlag wird sich bald auch in den anderen Produktionszweigen geltend machen. Ist aber alles in Ordnung

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Seite 5 von 8
Datum: 15.12.1908
Umfang: 8
mit Oesterreich wird keines ohne den andern vorgehen. Serbien wird zum Erhalt des montenegrinischen Heeres von Fall zu Fall beitragen. Die beiden Dynastien sichern einander bei -Erlöschen des Mannesstammes die Nach folgerschaft in ihren Ländern, vorbehaltlich der Zustimmung der beiden Skupschtinen, zu. Kam Fischrreivereiu S« enscli. u-,1 «k»2geb!etes in krixen Gemäß Beschluß der Herbstvollversammlung, welche' am 75. Oktober 1908 unter Vorsitz des MeMalMj'ürs a. D.^ Athanas von Guggenberg in Brixen g etagt

, welche von sämtlichen Bahn- interessenten gefertigt werden, wurden einstimmig angenommen: Die heute versammelten Bewohner des Grödner Tales protestieren auf das entschie denste dagegen, daß durch falsche, den Tat sachen nicht entsprechende Darlegungen und . Dezember 1908. Nr. 150. Seite 5. Behauptungen der Gegner der Wohlfahrts- beftrebungen für das Grödner Tal das Bahn projekt zu Fall gebracht wurde, respektive die angesuchte Subventionierung an Bedingungen geknüpft wurde, die einer Verweigerung gleich

der Rentabilität, des Bedürf nisses und der natürlichen Entwicklung des Verkehrsnetzes in erster Linie zu berücksichtigen gewesen wäre, zu Fall zu bringen oder mcht empfehlenswerte Routen zu Ungunsten des Bahnprojektes der Grödener zu begünstigen. Die gesamte Bevölkerung Gröbens bringt in neuerliche Erinnerung, daß von kompetenter Seite zugesichert wurde, daß die Bahn die Unterstützung des Landes genießen werde, wenn es den Proponenten gelingt, eine entsprechende Abnahme von Stammaktien zu erzielen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 12
Datum: 23.04.1908
Umfang: 12
- wiesenen Theorien! Wenn das der Fall ist, daß solche Theorien, wie sie Professor Wahrmund Ms vorsetzt, wenn diese an Stelle der katholischen Religion treten sollen, dann, Männer von Tirol, geht es zurück mit Tirol! Dann wird die Ver weichlichung eintreten und das Land in Unkultur und Oede verfallen! Denn der Tiroler ohne Religion hat die Kraft nicht, die er braucht, um sein Tirol zu bebauen. (Bravo-Rufe.) Wir dulden das auch nicht im Hinblick auf unsere Jugend, die der Universität anvertraut

sind die Hauptforderungen unserer Anti christen, unserer Gegner von heute. Sind diese zwei Dinge erreicht, religionslose Schule und antichristliche Ehe, so hat die Religion auf lange im großen und ganzen ausgespielt, sie ist macht los geworden. Ein Beispiel ^aus der jüngsten Zeit haben wir am unglücklichen Frankreich vor uns. Wir wissen, daß die Religion allein das mächtigste Bollwerk gegen allen Umsturz ist. Dem religiösen Umsturz folgt der bürgerliche Umsturz, dem Falle des Altars folgt der Fall des Thrones

vor uns, was aber nicht der Fall ist. Gekämpft wird mit Unwahrheit, mit Fälschung der Tatsachen, mit Verleumdung. Man stellt die moderne Kultur entwicklung hin als unvereinbar mit dem christ lichen Glauben. Man stellt die Kulturentwicklung und die Wissenschaft als feindliche Mächte hin, welche unseren Glauben besiegt haben. Man sagt, Freiheit und Glück für die Menschheit kommen nur von der modernen Kultur, von der modernen Wissenschaft. Die Religion verdumme die Geister, führe zur Barbarei. Wir wissen, daß gerade

das Gegenteil der Fall ist. (Bravo-Rufe.) Unter dem Namen moderner Kultur und voraussetzungs loser Wissenschaft, die aber alles voraussetzen darf, nur den Glauben nicht, verkörpert sich der heutige Kulturkampf, der Kampf des Antichristentums, des weltzerstörenden Antichrist entums gegen das welter haltende Christentum. Wenn man sich dieser Gegensätze klar wird, wird man mit Feuer eifer in den Kampf Ziehen für unsere heiligsten Güter. (Bravo!) Es ist immer ein und derselbe Kampf, ob er in diefer

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Seite 6 von 12
Datum: 26.04.1913
Umfang: 12
Seite 6. — Nr. 49. Samstag, „Brixener Chronik.' 26. April. Jahrga ug Ivlz. stark beeinflußt. Der Marktbesuch seitens der Be völkerung war ein guter. Zum Auftriebe kamen etwa 250 Rinder, 60 Schafe, Z 30 Ziegen und 130 Schweine. Die Preise gingen im Verhältnis zum Vormarkte beim Rindvieh etwas in die Höhe, was besonders bei der besseren Qualität der Fall war. Dreijährige Ochsen kosteten das Paar Kr. 800, zwei jährige erreichten den höchsten Preis von Kr. 680 das Paar. Der Mastochsenpreis beträgt

Zuchtkälber verladen. Der Krämer markt wies einen recht guten Besuch auf und waren .zahlreiche auswärtige Händler anwesend. Der Fall von Skutm. Der Fall von Skutari ist in der europäischen Presse Gegenstand lebhafter Erörterung. Allgemein ftagt man sich: Was nun? Die ganze politische Lage dreht sich schon lange um die Frage von Skutari und nun hat die Einnahme der Stadt seitens der Montenegriner und verkleideter Serben die Situation erst recht schwierig gestaltet. Im ersten Moment verlautete, König Nikita

werde Skutari den Großmächten räumen, seine und seines Volkes Waffenehre sei gerettet. Aber so billig tut es der geschäftstüchtige Fürst nicht. Von lebhaftem Interesse ist die Auffassung der europäischen Mächte. In Oesterreich fühlt man lebhaft die Schmach, die das Prestige der Mächte durch den Handstreich der Montenegriner erlitten hat, in London und anderswo ist dies nicht der Fall. Geradezu lächer lich muß es wirken, wie einfach man sich die Ver treibung Nikitas von Skutari vorstellt

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Seite 4 von 8
Datum: 11.10.1906
Umfang: 8
, die Hauptstadt Tirols, findet es für' angezeigt, die Regierung aufzufordern, nicht nur die Balkangrenze zu öffnen, sondern auch die deutsche Grenze zu sperren, und zwar alles nur deswegen, weil in Innsbruck die Fleischpreise außerordentlich hoch sind. Wenn man das liest und hört, möchte man glauben, daß in ganz Tirol eine große Vieh teuerung besteht. Ich habe aber die Beweise in der Hand, daß das Gegenteil davon der Fall ist, daß die Viehpreise nahezu in ganz Tirol sinken und daß in nächster Nähe der Stadt

, daß der Vieh preis eborm niedrig ist. Und nun kommen die Wirtschaftspolitiker einer Stadt sofort und unvermittelt auf den Ein fall, dem Uebel abzuhelfen, aber nicht auf die Art, wie man ihm in anderen Ländern abge holfen hat, dadurch, daß man das freie Spiel der Kräfte endlich ausschaltet und den Vieh verkauf und Fleischumsatz regelt, sondern man kommt auf den viel näher liegenden Einfall, die deutsche Grenze zu sperren und die Balkangrenze zu öffnen. Ja, kann man denn die deutsche Grenze so ohneweiters

sperren? Hat nicht dieses Parlament selbst erst vor kurzer Zeit einen Ver trag mit Deutschland ratifiziert, der die Sperrung der deutschen Grenze ohne Vorliegen einer vis ausschließt? Ist vielleicht die Resolution von einem oder zwei Stadtmagistratm eine vis m^'or? Durch eine solche Resolution wird die Regierung zu etwas aufgefordert, was sie gar nicht leisten kann, was sie, wenn sie es tun würde, mit anderen Staaten sofort in einen Kon flikt bringen würde. Dieser Fall beweist uns wieder, wie not

kann der Bauer das Vieh nicht mehr zurücktreiben; be sonders ist das der Fall mit Mastvieh, weil es stark an Gewicht verlieren würde. Der Bauer ist daher vollständig dem Käufer ausgeliefert und dieser hat es also in der Hand, die Viehpreise ganz nach Belieben und Willkür zu regeln. Noch verwunderlicher ist die Aktion der Stadt Innsbruck, wenn man bedenkt, daß wir in Tirol Heuer vor einer großen Katastrophe stehen. In ganz Südtirol hat es mehr als einen Monat, an vielen Orten sechs Wochen lang nicht ge regnet

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Seite 4 von 12
Datum: 25.12.1906
Umfang: 12
es weiter in der Zeugenvernehmung. Also nach drei Jahren noch Narben von der Größe einer Hand! So sint/ die Leute geschlagen worden Z Und nun stellen Sie sich demgegenüber den Beschluß vor, daß das Verfahren gegen Schmidt einzustellen sei, da die Prügelstrafe rechtmäßig verhängt worden sei! Und stellen Sie sich andererseits die Unverfroren heit des Schmidt vor, einen Antrag gegen einen Missionär zu stellen, der diese Sache zur Anzeige gebracht hatte. Dieser Prozeß ist noch nicht ent schieden. Ein anderer Fall betrifft

sei, und damit war die Sache gut. Ein anderer Fall. Ein Koch machte sich einem Beamten gegenüber der UnPünktlichkeit schuldig: er erhielt dafür 25 Schläge mit aller Wucht. Zugleich versetzte ihm der Beamte einen Fußtritt gegen die Geschlechtsteile, so daß der Gemißhandelte mit einem Schreiausbruch umfiel; und als der Mißhandelte liegen blieb, versetzte der Beamte ihm Hiebe mit der Faust gegen das Gesicht und einen Stoß vor den Unterleib, so daß dem Manne Blut aus Mund und Nase lief

!' Dieser Fall ist dem Kolonialdirektor bekannt gemacht worden. Der betreffende Beamte war hier auf Urlaub und ist trotz dieser Beschuldigungen, die gegen ihn substanziiert vorlagen, wieder zurück geschickt worden. Wo so schwere Vergehen substanziiert vor lagen, hätte man sich versichern müssen, was an der Sache wahr war und ob es überhaupt noch möglich war, den Mann in sein Amt zurück zuschicken. Arme Bureaubeamte, unbekannte, sind sofort vom Amte enthoben worden und dieser Mann, gegen den schwere

Verbrechen als An schuldigungen vorgebracht sind, wird wieder ruhig in seinen Wirkungskreis zurückgeschickt, um mm natürlich die armen schwarzen Zeugen zu beein flussen, damit, wenn die Untersuchung stattfindet, ..sie nichts Böses gegen ihn aussagen. Ein anderer Bezirksleiter drohte in einem anderen Fall ebenfalls Eingebornen, daß ihnen

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