8.071 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/24_08_1938/DOL_1938_08_24_1_object_1134620.png
Seite 1 von 8
Datum: 24.08.1938
Umfang: 8
Luftkämpfe, bei denen 20 rote Apparate abgeschossen wur den. darunter 17 Jagdflugzeupe und 3 Bom- vor warfen die Roten aus wichtigen Stellungen hinaus. Dieselben ließen 385 Tote, 12 Ma- ber. Am 21. wurden die militärischen Objekte schinengewehre, 22 automatische Gewehre mn^ des Bahnhofe«-von Tarrago^ck bWFlug- eine Unmenge von Munition und Geschossen zeugfabriken von Reus bombardiert. NMcher MW« „Prinz Eugen von Frau v. Horthy in Kiel getauft Hauptbahnhof Generaladmiri ß Kiel, 22. August. Seit Sonntag

, den Admiral von Horthy und dessen Begleitung. Nachdem Montag vormittags Frau von Horthy, die Gemahlin des ungarischen Reichs verwesers, den neuen Kreuzer l der deutschen Kriegsmarine bei seinem Stapellauf auf den Namen „Prinz Eugen' getauft hatte, stach am Nachmittag auf der Kieler Förde die dort versammelte, fast gesamte deutsche Kriegsflotte in See zur Parade vor Hitler und Admiral von Horthy. Von den großen Einheiten waren vertreten das Schlachtschiff „Gneisenau', die Panzer schiffe „Deutschland

befanden sich eine große Anzahl Reichsleiter und Reichsminister, unter ihnen Dr. Göbbels, Dr. Ley, Minister Funk. Es ist kurz vor 10 Uhr. Die Stationsjacht „Nixe', die den Reichskanzler und den Reichs- verweier zur Werft bringt, nähert sich langsam der Anlegestelle. Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart hält die Taufrede und nun vollzieht Frau von Horthy den feierlichen Taufakt: „Prinz Eugen' heißt das neue Schiff der deutschen Kriegsmarine nach Oesterreichs und Deutsch lands großem Feldherrn

und Staatsmann aus dem Hause Savoyen. In den Mittagsstunden begab sich Admiral von Horthy auf der „Nixe' zum Marine- Ehrenmal in Laboe, wo er im Rahmen einer schlichten Feier einen Kranz zu Ehren der im Weltkrieg gefallenen deutschen Seehelden niederlegte. „Der edle Ritter' Der jüngste Kreuzer der deutschen Kriegs- marine. den die Gemahlin des ungarischen Reichs- verwesers von Horthy im Beisein des Reichs kanzlers Hitler getauft hat. trägt den Namen des Prinzen Eugen von Savoyen, den das deut sche Volkslied

als den „edlen Ritter' verherr licht und der sich in bewegter Zeit im Dienste Oesterreichs auf den Schlachtfeldern Europas um die abendländische Christenheit verdient gemacht hat. Eugen war der größte Feldherr des alten Oesterreich, das ihm die endgiltige Zuriickdrän- gung der Türken in Europa, die Brechung des französischen Uebergcwichts und die Neubegrün dung seiner Eroßmachtstellung verdankte. Die Benennung des neuen deutschen Kreuzers nach dem Prinzen Eugen, einem Sprößling aus dem Hause Savoyen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/21_04_1936/AZ_1936_04_21_3_object_1865466.png
Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1936
Umfang: 6
«-.n<à d«n 2i. Aptil^àlV ^^spèn zelfvng' Stlks z V ,?r»nz Eugen Prinz.vöq Savoyèn mui Oktobèr - MS . zu^Paris gebaren. Er von Savoytn wurde am IS. '' ' war der Non Ät. Willy Meyek-Adtàano. // der edle Ritter // ?i.aste von fünfHöhnen des Prinzen-Eugen Mo- >gtaftn' vdn àissons) Dieser, gèhàrtè der ,un- 5 en Linie.des .Hauses SavoqeU.der Linie Sa« m,en.àjtign-m -an. die Lhöwäs> ^der jüngere »nider des .regietenden HetWs Viktor Amadeus . iÌ630.1kà?)> gestiftet hà Als. am 27. April >1 die älter

. , sich zu dieser Geringschätzung Intriguen gegen .in Elternhaus gesellten (feint Mutter war Ma ring Nichte Olympia Mancini, ebenso wegen nrec Schönheit wie wegen ihres Geistes gefeiert), wichs in ihm eine starke Abneigung gegen Frank reich .und- da er die Aussichtslosigkeit einsah, m ^Issem Lande M ^en Milttatifchen Ehren.zu ge- > ngen, von denen er triiuckte, so bot er 1683 dem >.>iiser seine Dienste als Offizier an.' < Prinz Eugen war-körperlich wenig zum Krieger -lelckasfen; . aher sein Mut- wie sein Ingenium ilberwanden

hatte, vermochte, sich der Sache des Reiches an- ^Nach^em er schon 1683 zum Feldmarschalleut- »ant ernannt worden war und sich als solcher an der ersten Eroberung Belgrads beteiligt hatte, stieg 16S3 der erst Dreißigjährige zum Range eines Feldmarschalls auf. War fein Ansehen bisher noch begrenzt, so er hob es sich zu eurovSlschem Ruhme im Jahre 1S97 in einem gegen die Türken gerichteten Feld- zuge. Damals erfocht EUgen den glorreichen Sieg von Zenta. Der Feind lag an der Theiß. Der Wiener Hofkriegsrat

als künftigen Königs der Briten, !chwer aufgebracht hatte. Noch Wilhelm M. aus dem Hause Oranien schloß mit dem Reich und Holland die „Große Allianz' vom Haag, und als 'r am IS. März 1702 starb, erklärte seine Schwä gerin und Nachfolgerin Anna an Frankreich den Krieg. - ' ^ ' > Die Feindseligkeiten nahmen ihren Anfang auf dem Boden von Milano, bislang spanischer Pro vinz, di'e nunmehr der Kaiser .als erledigtes Reichslehen einzuziehen gedachte. Prinz Eugen besiegte am 8. Juli 1701. bei Carpì den französi

schen Gènèral Catinak, ant I. Septembet desselben Jahres bei Chiari Villeroi, der jenen ersetzte, und nahm sogar am 1. Februa? 1702 Villetoi in Cre mona gefàngà Aber niemand war sich klarer als Eugen selbst, daß weder in Italien Noch in Ungarn, wo sich Franz Rakotzy empört hatte, die Würfel der Entschei dung fallen würden, nachdem sich Max Emanuel Kurfürst von Bayern vom Kaiser losgesagt hatte, und so dämmte er die Unternehmungslust der Wiener Staatsmänner, die sich in Italien zu weit vorwagen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1936/26_09_1936/NEUEZ_1936_09_26_3_object_8180720.png
Seite 3 von 6
Datum: 26.09.1936
Umfang: 6
Erzherzog Eugen und Erzherzogin Adelheid in Lanbeck. Wir erhalten folgenden Bericht: Am 24. d. M. besuchten Erz herzogin Adelheid und Feldmarschall Erzherzog Eugen auch Landeck, wo der Reichsbund der Oesterreicher mit Bezirks- leiter Ing. Rudolf E b e n h ö ch an der Spitze einen würdigen Empfang vorbereitet hatte. Am Schulhausplatze vor dem Ge meindeamte waren die Stadtmusikkapelle Landeck und die Schützenkompagnie, der Veteranenverein, die Schützengilde, der Bund der Feldgrauen

. nieur Rudolf Ebenhöch hielt im Namen des Reichsbundes der Oesterreicher eine Ansprache, in der er die Verbundenheit der kaisertreuen Bevölkerung des Oberinntales mit dem Hause Habsburg zum Ausdruck brachte. In herzlichen Worten dankte Feldmarschall Erzherzog Eugen für den schönen Empfang, dann wurden mehrere Dankschreiben und Ehrenurkunden nebst dem Bildnis Ottos von Habsburg überreicht, darunter auch ein Dankschreiben an den Bezirks-Krieger- und Veteranenverein Landeck, der Otto von Habsburg

zum Ehrenhauptmann er- nannt hatte. Erzherzogin Adelheid beschenkte indessen 39 arme Kinder mit Liebesgabenpaketen, wofür der Armenvater Gregor V a l l a ft e r im Namen der beschenkten Kinder den herzlichsten Dank aussprach. Nach dem Besuch der Stadtpfarrkirche legte Feldmarschall Erzherzog Eugen einen Kranz am Kriegerdenk mal nieder, während die Schützenkompagnie von Landeck die Ehrensalve abgab und die Musik das Lied vom „Guten Kameraden" spielte. Nach Beendigung der Feier fand im Hotel „Zum goldenen Adler

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/29_07_1927/AZ_1927_07_29_2_object_2648908.png
Seite 2 von 6
Datum: 29.07.1927
Umfang: 6
^en Historischer Roman von L. Mühlbacb- (34. Foriseljiiiig) Eugen faßte mit glühender- Hast das darge reichte Papier, und während die Bäuerin von bannen ging und in aufmerksamer Geschäftig keit das Frühstück für Se. Gnaden zu bereiten, las Eugen mit zitterndem Herzen und in atem loser Spannung die Abschiedsworte seiner Mutter. Diese Abschiedsworte lauteten: „Du wolltest mir nicht xehorchen, mein Sohn, ich mußte dich also wohl zwingen, inir den Willen zu tun, und wenn ich auch keine Giftmischerin

unserer Unterredung im Ahnensaall Lebe wohl und der Geist Gottes und des Kar dinals Mazarin sei bei Dir alle Zeit! Olymvia.' „Ich werde mich rächen, ja, ich werde mich rächen an allen unseren Feinden,' sagte Eugen zwischen den zusammengepreßten Zähnen her vor. „Die Welt hat mir einen Fehdehandschuh hingeworfen, und beim ewigen Gotte sei's ge schworen, ich werde ihn aufheben und an mei ner Stirne tragen, so lange ich lebe. Ich habe jetzt die Stationen aller Leiden und Schmerzen durchgemacht

vergessen, nie aufhören, in Anbetung und Bewunderung Deiner zu gedenken. Lebe wohl! Ich kehre nach Paris zurück, denn, du hast Recht, dort sind die Feinde, an denen ich dich rächen will und muß!' Er schob das Papier in seinen Busen und stand auf, mit trotzigen und entschlossenen Mienen, gehoben und getragen von der Ge malt seiner leidenschaftlichen Erregung und seiner energischen Entschlüsse für die Zukunft. Eine halbe Stunde später bestieg Eugen den Reisewagen seiner Mutter, um nach Paris

und nirgends kümmerte man sich um den bescheidenen Reisenden, der im Innern dieses Wagens saß, welcher durch nichts die Blicke der Neugierigen auf sich lenkte. Ohne Aufenthalt und unangefochten setzte daher Eugen seine Reise fort und am Morgen des nächsten Tages fuhr er in Paris ein. Es war ein Heller, sonniger Tag und dies vielleicht die Veranlassung, daß. sich ungewöhn lich viel Menschen auf den Straßen befanden, welche Eugens Reiservagen zu passieren hatte. Aber doch schien es, als hätten

alle diese Leute einen bestimmten Zweck, ein gemeinsames Ziel, denn sie drängten alle nach derselben Richtung hin, sie schienen alle denselben Weg zu gehen. Wunderbarerweise war dies derselbe Weg, den auch Eugen zu machen hatte, und als sein Wa gen jetzt in die Rue des - Deux-Ecus einbog, konnte derselbe nur noch Schritt vor Schritt vorwärtskommen, denn die Volksmenge, welche aus allen Nebengassen zusammenströmte, nahm ganz denselben Weg, schien gleich Eugen das selbe Ziel zu haben. Endlich näherte

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/12_08_1927/AZ_1927_08_12_2_object_2648986.png
Seite 2 von 6
Datum: 12.08.1927
Umfang: 6
zur rüstigen Arbeit schöpft, bei welcher der menschliche Geist, wie sonst nirgends, Ruhe lind Genugtuung findet'. prm? TuZen von Savoyen Historischer Roman von L. M Uhlbach (4L. For«scglmz> „Rühre Dich nicht von der Stelle, elender Schuft', rief Eugen, indem er jetzt mit seiner nervigen Faust die Brust des anderen packte und ihn zurückstieß in die Kutsche, sodaß er nur init dem Oberkörper aus derselben hervor ragte. „Du hast Dich aus Feigheit und Erbärm lichkeit vor den Schlägen der Lakaien

in diese Kutsche eines Edelmannes geflüchtet. Möge der Herr von Louvois, dem sie gehört, Dich später dafür strafen, aber zuerst sollst Du von mir ge züchtigt werden'. „Wagen Sie es', knirschte der andere zwi schen den zusammengepreßten Zähnen hervor, aber so leise, daß nur Eugen es verstand, „wa gen Sie es, mich zu beschimpfen, und Sie sind ein Kind des Todes. Mein Valer wird mich rächen'. „Aber zuvor werde ich meine Mutter rä chen', rief Eugen, indem er die mit der Peitsche bewaffnete Rechte erhob. „Eugen

', rief der Herzog von Bouillon zu ihm empor, „Eugen, Du bist im Irrtum. Das ist kein Fremder, der sich in die Kutsche ein gedrängt, es ist der Herr Barbesieux van Lou vois selber'. „Nein', rief Eugen, dessen linker Arm im mer noch den Gegner gepackt hatte und ihn in die àtsche wie in eine ossene Falle nieder drückte. „Nein, das ist nicht der Herr von Lou vois, sondern ist ein Mensch, der Emeuten und Aufruhr stiftet. Er war es, der vor fünf Tagen den Pöbel aegen meine !t,tutter hetzte, der das Volk

die Lakaien, „er war es, der die Leute kommandierte'. „Er war es, dem der Ossizier von der Schar wache die Freiheit gab', fuhr Eugen mit seiner daß. wenn ich ihm jemals wieder begegnete, ich ihn damals gehen ließ, schwur ich ihm feierlich, daß wenn ich ihm jemals wieder begegnete, ich ihn züchtigen würde, wie man einen Schurken züchtigt, daß ich meine Hetzpeitsche auf seinem Rücken würde tanzen lassen. Uà setzt halte ich meinen Schwur. Du bist ein Schurke, denn Du hast eine Frau angegriffen, nimm

, und bleich vor Entsetze» zu dem jun gen Mann emporschauten, dessen Antlitz wie von einem überirdischen Feuer leuchtete, und der strahlend und flammend in Mut anzuschauen war wie der Ritter Georg, welcher den Drachen bezwingt. „Und nun', rief Eugen, indem er die Peitsche weit von sich warf, „nun mögest Du gehen, wo hin Du willskl Ich habe meinen Schwur gehal ten! Ich habe meine Mutter gerächU' Und ohne seinen Feind noch eines Blickes zu würdigen, sprang Eugen von der Kutsche nie der, und schritt

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/09_08_1927/AZ_1927_08_09_2_object_2648968.png
Seite 2 von 6
Datum: 09.08.1927
Umfang: 6
von ihrer Cortege den Gerichls- 5aal verlassend. III. Die Rache Eugen hatte der Herzogin von Bouillon nicht den Arm geboten, als sie den Gerichtssaal ver ließ. er hatte vielmehr diesen Ehrendienst dem Schwager Mariannens, dem jungen Herzog d'Albret, überlassen. Er selber hatte mit eif riger Hast sich durch das Gedränge hindurch ge arbeitet zu den beiden jungen Männern hin, welche Arm in Arm dicht hinter dem herzog lichen Paar dahin schritten. Sie begrüßten ihn mit einem freundlichen Kopfnicken

als ihren vielgeliebten kleinen Cousin, und lobten den Mut und die Geistes gegenwart, mit welcher er den Fauteuil von dem Richtertisch ihrer Tante hingeschoben hà. „Meine lieben Cousins, die Prinzen von Conti, belieben mit mir zu scherzen', sagte Eugen achselzuckend. „Wenn ich dereinst statt ei ins Lebiàbles irgend einen Königsthron auf eine andere Stelle geschoben habe, dann werde ich gern Euer Lob annehmen, meine Freunde'. „Und hegt unser lieber kleiner Cousin so ehr geizige Gedanken?' fragte Prinz Louis Conti

ster werden will?' fragte Eugen achselzuckend. „Zuerst Dein Rock', erwiderte Prinz Conti, „dann der Wille Deiner Familie, und endlich der Befehl des Königs'. „Aber von meinem Willen sagt Ihr nichts', rief Eugen lebhaft. „Nun, wir sprechen davon ein ander Mal. Jetzt möchte ich an meine lieben Cousins eine Bitte richten'. „Sie ist im Voraus schon gewährt', riefen die beiden Prinzen zu gleicher Zeit. „Ich danke Euch, meine Cousins. Meme Bitte ist diese, daß es Eucl, gefallen möge

, mit mir in meiner Equipage oie Spazierfahrt nach der Prex aus Merks zu machen'. „Sehr gern. Und das ist alles, was Du wünschest?' «Beinah alles', erwiderte Eugen kachelnd, „wenigstens das Einzige, was ich Euch bitten wollte, für mich zu tun, denn das bischen, .was noch weiter nötig ist, muß ich doch selbst voll bringen'. „Ah, es bleibt also sonst noch ein Bischen zu tun übrig. Darf man fragen, was das ist?' „Ihr werdet es sehen, und das ist eben alles, was ich wünsche. Aber hier ist mein Wagen, wenn es Euch gefällig

ist, einzusteigen'. Konrad, der Kammerdiener Eugens, stand neben dem Wagenschlag, und während die Prinzen Conti in die Kutsche stiegen, über reichte er dem Prinzen Eugen etwas, das er bis dahin sorgsam unter seinem Mantel ver borgen gehalten. Eugen nahm dieses Etwas, und dankte Kon rad mit einem freundlichen Kopfnicken. „Ist alles bereit?' fragte er. „Zu Befohl, Ew. Gnaden. Der alte Philipp hat seine Instruktionen, er ist außer sich vor Freuden, und die Lakaien sind wie eine un geduldige Meute, die gar

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/09_02_1923/TIR_1923_02_09_5_object_1986734.png
Seite 5 von 8
Datum: 09.02.1923
Umfang: 8
. (33. Fortsetzung.) .Run, vor allen Dingen möchte ich dir sa- pn. daß du mit dem ehrenwerten Mr. Samp- sm Lcvi kein Glück haben wirst.' .Meinst du?' fragt« Eugen obenhin. „Wo her weißt du. was ich mit ihm zu tun habe?' .Es genügt, daß ich es weiß. Es wird dir nicht gelingen, diese Million von ihm zu be kommen.' Eugen riß die Augen aus. unterdrückte je doch seine Erreglmg. — „Wer hat geplau dert?' fragte er. „Was für eine Million?' — 6eim Augen irrten unruhig im Zimmer her- — „Ah/ er dann mit erzwungenem Scheit

, „jetzt verstehe ich! Ich habe im Deli- gesprochen. Darum darfst du dich aber nicht kümmern. Aribert. Wenn man im Fie ber ist. kommen, einem die abenteuerlichsten imd absonderlichsten Gedanken.' .Du hast im Delirium nie über deine eige nen Angelegenheiten geredet,' erwiderte Ari bert. .Ich wußte schon von dieser beabsichtig ten Anleihe, bevor ich dich in Ostende stih.' .Wer hat es dir gesagt?' Eugen wurde Zornig. »Du gibst also zu, daß du eme Anleihe zu Mchen beabsichtigst?' Hch gebe gar nichts zu. Wer

hat es dir ge sagt?' „Theodor Racksole, der Millionär. Diese Gewmenschen haben keine Geheimnisse oor- emcmder. Sie bilden eine Clique, eine vie! ab geschlossenere Clique, als wir in unseren Krei sen, Eugen, und eine viel mächtigere. Sie re den, und während sie reden, beherrschen sie die Welt. Diese Millionäre sind orgemlich die wahren Herrscher. Stelle dir meine Scham und mein Entsetzen vor, als ich entdeckte, daß Rack sole mehr über deine Angelegenheiten zu er zählen wußte, als mir selbst bekannt

war. Glücklicherweise ist er ein guter Kerl, dem man vertrauen kann; wäre dies nicht der Fall, ich weiß nicht, was ich getan hätte, als ich ent deckte, daß deine geheimsten Angelegenheiten in semer Hand seien. Eugen, sei ehrlich! Wozu brauchst du diese Million? Ist es wirklich wahr, daß du so arg verschuldet bist?' »Nun, und wenn ich eine Million Pfund Schulden habe?' fragte Eugen mit schlecht gespielter Keckheit. „Oh nichts, lieber Eugen, gar nichts Es ist nur ein nettes Sümmchen, das du da im Lau fe von zehn

eintauschen. Sie ist ein gutes, edles Ge schöpf. und ich liebe sie wie einen Engel.' „Und doch willst du sie betrügen. Ich denke an deine Schulden, Eugen.' „Nein, sie nichi, nur ihre Eltern. Es sind ihnen verschiedene Gerüchte zu Ohren gekom men. die ich nur dann zunichte machen kann, wenn es mir möglich ist, mich als schuldenfrei auszuweisen.' „Ich bin froh, daß du ossen mit mir gespro chen hast, Eugen, aber ich will auch ehrlich ge gen dich sein. Du wirst die Prinzessin Anna nie heiraten.' „Warum

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/07_07_1927/AZ_1927_07_07_2_object_2648788.png
Seite 2 von 6
Datum: 07.07.1927
Umfang: 6
^en Historischer Roman von L. Mühlbacb- (15. Fortsetzung) Eugen schritt rasch vorwärts, um die Ecke des Palastes l>erunl nach der Frontseite hin. Aber bevor er um dieselbe herumbog, wandte er sich noch einmal seinen Begleitern zu. „Packt ihn recht tüchtig', sagte er, „aber hütet Euch wohl, ihn an seinen rechten Arm zu fassen, vermeidet es vielmehr, denselben zu be rühren, denn ich glaube, er ist verwundet'. Und Eugen wandte sich hastig ab, denn er sah etwas wie ein spöttisches Lächeln um La tours Lippen zucken

, und die Nöte der Scham stieg ihm in die Wangen. „Ich irrte mich', dachte Latour, wahrend er hinter Eligen herschritt. „Er paßt nicht ein mal zum Priester, denn er ist nicht einmal bos haft und rachsüchtig. Er hätte eine Frau werden müssen, denn er ist tugendhaft, mitleidig und gutmütig wie eine Frau'. Sie hatten jetzt das verschlossene Gittertor erreicht, und Eugen grüßte mit einem leichten und stolzen Neigen seines Kopfes den Offizier der Scharwache, der vor ihm salutierte. „Sie sind sehr spät gekommen

, mein Herr Leutnant', sagte Eugen achselzuckend. „Wären Sie sofort auf die Requisition unseres Haus hofmeisters gekommen, so hätten mir n.cht nö tig gehabt, zur Selbsthilfe unsere Zujlucht zu nehmen, und das Blut von zehn bis zwölf ar men Teufeln wäre in ihren Adern geblieben. „Es ist also Blut geflossen?' fragte der Ol- fizier. „Ah, Sie meinen doch nicht, daß man diesen Pöbel mit guten Worten und zarten Schmei cheleien zur Ruhe bringen sollte? Ja, es ist Blut geflossen

sich, dem Befehl zu ge-. horchen, und Eugen schob jetzt langsam und be dächtig den großen Schlüssel in das Schloß, und ließ ihn knarrend sich in demselben drehen. Der gecingstete schweigsame Pöbel begrüßt« diesen willkommenen Laut mit einem Gemur mel des Beifalls und drängt«-sich in atemloser Hast näher zusammen dem Ausgange zu. Jetzt öffnet« sich das Tor, jetzt flog es von der nachrückenden und drängenden Menge be stürmt, rasch von einander, und ein Schwall von Menschen drängte und stürzte hinaus. Aber trotz

des Gewühls und des Gedränges hatte Eugen doch den hochgewachsenen Anführer des Pöbels im Auge schalten, obwohl derselbe den Hut seines Begleiters genommen, und ihn tief in seine Stirn gedrückt hatte. „Haltet ihn! Packt ihn!' rief Eugen mit lau ter Stimme, indem er seine Hand aus die Schulter dieses Menschen legte. Sofort hatten ihn die nervigen Arme- der beiden Dealeiter des Prinzen gefaßt: aber sie mußten wohl dabei den Befehl Eugens vergessen, und den Men schen an seinem verwundeten Arm gepackt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1901/01_11_1901/pub_1901_11_01_5_object_1012332.png
Seite 5 von 16
Datum: 01.11.1901
Umfang: 16
Zweiter Bogen zum „Pusterthaler Boten' Nr. 44. Bruueck, Freitag den t. November tWt. — Ft. Jahrgang. Die Tausendjahrfeier in Brixen. Vom besten Wetter begleitet, in allen seinen Theilen musterhast durchgeführt und von einer »ach Taufenden zählenden Volksmenge die sich aus allen Theilen des Landes und den Provin zen zusammenfetzte, besucht, fand am 26. und 27. Oktober in Brixen die Tausendjahrfeier statt. Am 26. Bormittags gegen V,11 Uhr traf Se. k. 1l. k. Hoheit Herr Erzherzog Eugen

Bürgermeister, der Vizebürgermeister von Aachen, der Landeshauptmann von Vorarlberg, der Abt von Wilten, Vertreter des Stadtmagistra» teS der bald zweitausendjährigen Stadt Regens- durg, wo König Ludwig, das Kind, welcher den Meierhof PrichSna an die Bischöfe von Soeben verschenkte, refidirte. Herr Erzherzog Eugen nahm die Aufwartung der Fürstbischöfe von Brixen und Trient und der Weihbischöfe entgegen und besuchte dann Dr. Guggenberg'S Saltwasserheilanstalt, von wo fich der Herr Erzherzog

, von Bürgermeister Mittermayer, dem Bezirkshauptmann v. Arbefser und dem Oberschützenmeister Seidner geleitet, zur Einweih ung des Leo-WaisenhauS begab und vom Kuratorium ehrfurchtsvoll empfangen wurde. Fürstbischof Simon nahm nach einer Ansprache die Einweihung vor. Erzherzog Eugen zeichnete noch das SchulhauS und das Priesterseminar dürch Besuche aus. Um ^12 Uhr fuhr Se. k. und k. Hoheit Herr Erzherzog Eugen in die fürstbischöfliche Burg und wurde dort von dem Bezirkshauptmann, dem Bürgermeister und dem Comite

bewillkommnet und hierauf in das Diözesanmuseums und die Domschatzausstellung geleitet. Hier erwartete der Fürstbischof, das Domkapitel, der Vorstand des Museumvereines Theologieprofessor Dr. Schmid den erlauchten Besucher. Der Fürstbischof hielt eine Ansprache und übergab dann das Museum der Ob hut des DiözesanbischofS mlt dem Wunsche, daß dasselbe gedeihen möge zur Ehre Gottes und der katholischen Kirche. Sodann unter fertigten Erzherzog. Eugen, die Kirchenfürsten von Trient. Brixen, der Weihbischof

andere Persönlichkeiten. Mit einem Fackelzug und einer Serenade der Re gimentskapelle vor der fürstbischöflichen Burg und dem Hotel „zum Elephanten', dem Abstei gequartier des Erzherzogs Eugen, schloß der erste Festtag. Am 27. dS. Frühmorgens ertönte ein fröh licher Weckruf durch die Stadt, ausgeführt von Fanfarenbläsern. Um halb 8 Uhr zog der CleruS in langer Reihe von der Domkirche in die fürstbischöfliche Hofburg, worauf der feierliche Einzug des Fürstbischofs in die Dom- kirche erfolgte. Hierauf fand der Empfang

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/05_11_1927/AZ_1927_11_05_2_object_2649464.png
Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1927
Umfang: 6
, Trompetenstöße und Trommelwirbel, überall hörte mail Flüche und Verwünschungen erschal len, nirgends ein heiteres Wort, einen aufmun ternden Zuruf. Die ganze Armee war verstimmt und ging freudlos und hoffnungslos dem Kampf mit einem überlegenen Feind entgegen, dessen Grausamkeit ihnen der von brennenden Städten und Dörfern gerötete Himmel bekundete. Auch das Dragonerregiment, dessen Chef der Prinz Ludwig Julius von Savoyen war, sah schon auf. und der Prinz empfing seinen gelieb ten Bruder Eugen mit lautem

Willkommgruß. „Bleibe bei mir, Eugen', rief er, „dicht an meiner Seite. Mein Herz ist freudig wenn ich Dich ansehe, und wenn wir zwei zusammen sind, /o ist es nicht mehr, als wären wir im fremden Lande, sondern in der Heimat. Lustig jetzt, lustig, es.gebt vorwärts, und ich werde bald leben, wie der kleine Abb6 Türkentöpfe absäbelt, als wä ren es Mohnköpfe'. „Sollst auch sehen', sagte Eugen lächelnd. „Und für jeden Türkenkopf mußt Du mir einen Kuß versprechen von den Purpurlippen meiner schönen Schwägerin

dabei, mein Brüder, verspare Dir die Liebe, bis Du Feldmarschall bist'. „Ich werde sie mir für immer versparen', sagte Eugen düster. Sein Bruder hörte es nicht, er war eben an die Tete seiner Brigade vor gesprengt und schrie ihr mit lauter Kommando- stiinme seine Befehle entgegen. Vorwärts ging es jetzt in raschem Schritt. Das ganze Lager war bereits aufgebrochen, und während die Infanterie im Eilmarsch am linken Ufer der Donau dahin zog, nahm die Reiterei am rechten Ufer ihren Weg und ging

in raschen Zü gen gen Hainsburg vor. Als der Morgan däm merte, hatte man das Lager schon weit hinter sich gelassen, und ohne Rast und Ruhe ging es vorwärts, immer vorwärts. Die beiden Prinzen von Savoyen, voraus dem Regiment, ritten dicht bei einander, schweigend in sich versunken. Zuweilen nur begegneten sich ihre Blicke in einem innigen Liebesgruß und ein sanftes Lächeln erhellte dann ihre Züge. „Ich möchte Dich wohl etwas fragen, Eugen', sagte Julius Ludwig nach einer Pause zögernd. „Willst

Du mir versprechen, daß Du mich nicht verlachen willst?' „Ich verspreche es Dir, mein Bruder'. „Sage mir also: Glaubst Dil an Träume und Ahnungen?' „Ja', erwiderte Eugen nach kurzein Besinnen, «ja, ich glaube an sie. Du weißt, daß wir in un. serer Familie wohl Ursache zu solchem Glauben haben, und daß die Träume unserer Mutier sich häufig erfüllten. Mir selber haben meine Träu me schon oft verkündet, was bald darauf mir ge schah, — aber freilich oft genug haben sie mir gelogen. Und dennoch, ja dennoch, glaube

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/04_05_1932/AZ_1932_05_04_2_object_1828748.png
Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1932
Umfang: 8
!' „Oh — ok>!' machte Oskar leise, halb für sich, halb zn Eugen, als die drei gegen halb iünf Uhr die südwärts gelegene Veranda im Wittenberger Herrenhause betraten. Es gab auch einen sehenswerten Anblick. Frau Olga in weiß — beide nebeneinander auf der ober sten Stufe der Vsrandatrepps stehend, zum Empfang der Gäste bereit. Die Pfarrfrau raunte noch ein hostiges «Was Hab ich euch gesagt? Hab ich wohl übertrieben?' Dann «war man vereinigt, und es ging ans Begrüßen und Vorstellen. „Es war sehr gütig

meiner Wesensart geblieben wäre, hättest du dies recht gut wissen können, Oskar!' sagte Fran Olga lächelnd. „Wie steht es denn mit dir, Eugen? Bin ich dir auch inzwischen zur gnädigen Frali ge worden?' , ^, „Ich wollte Tante Olga sagen!'. ^ „Recht so. Nun laßt euch beide einmal an« schauen! Du bist ja ein wahrer Niese gewor den, Eugen! Die kleine Mutter wird es nicht leicht haben, . wenn sie so zu dir emporsehen muß.' , „Ach was, ich werd' schon mit ihm fertig, da können Sie unbesorgt sein, Frau Olga! Grüß

an ihr wahrzunehmen. „Die berühmten Wittsnberger Waffeln!' sante Eugen erfreut. „Die gibts in München nicht.' „Aber du lebst gerne dort!' Fran Olga wies den Gästen ihre Plätze an, Lydia goß den Kas se in die feinen japanischen Tassen. „Liebend gern!' betonte der Gefragte. „Solch kolossale künstlerische Anregung, solch bestän diges Zuströmen neuer Eindrücke findet man nur in München.' „Was du aus eigener Erfahrung freilich nicht beurteilen kannst!' warf Oskar ein. „Ebensowenig wie du den alleinseligmachen

den Einfluß Berlins auf dein Metier!' entgeg nete Eugen ruhig. „Ich habe genug Studkn- genossen in München, die es da und dort pro biert haben, deren Urteil mir wichtig genug ist, um mich ihm anzupassen. Ich würde sagen: Komm und überzeuge dich selbst, wenn ich nicht wüßte, daß du dafür weder Zeit noch Nei gung hast!' „Unmittelbar vor den zwei letzten Stationen zum Staatsexamen vor allem keine Zeit!' be tonte Oskar, „lind Neigung? Ja --- ^-lieber Gott ' „Tante Olga, du hast dich gar nicht verändert

in diesen Jahren — wie viele sind es denn?' Eugen lvar bemüht, die persönlich? brüderliche Noie zu bannen. . . ' ''... . „Laß einmal sehen: 7 vier — ' .nein^Wnf ' Jahres Fünf sind es bestimmt. Niàveran- dert, meinst du? Nun, wenn ein Maler dies feststellt', dürfte es am Ende richtig sein. Mich wundert es aber doch, denn .Mer Nosen ist mein Lebensweg inzwischen keineswegs ge gangen.' „Ich weiß. Mutter hat uns immer getreulich über dich berichtet. Du bist eine tapfere Natur! Bei dir heißt es nie Hindernisse

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/06_10_1927/AZ_1927_10_06_2_object_2649294.png
Seite 2 von 6
Datum: 06.10.1927
Umfang: 6
von Irento mit Le- sàlàg' belegt ist u. 6er um Ieàia«àà. Oer VerstejZerunA8komrm88sr: Lav. Q. laeesri Prà LuZen von Zavo^en Historischer Roman von L. Müb'bacb .o!) L-M'iuMig, Er kehrte in das Kabinett zurück, und Eugen folgte ihm. Die Marquise Maintenon saß noch immer in der Fensternische, mit ihrer Stickerei beschäftigt. Nur einmal hob sie, als Eugen ein trat, ihre großen Augen empor, und sah den Prinzen mit e.nem langen, scharfen Blick an, dann senkte sie denselben wieder nieder auf ihre Arbeit

und schien dieser wieder ihre ganze Au>- merksainke t zuzuwenden. Der König hatte sich wieder auf seinem Fau- teuit neben seinem Schreibtisch niedergelassen und winkte mit einer leichten Bewegung seiner Hayd dem Prinzen, näher zu treten. Eugen folgte diesem Wink, indem er seine lenchteniden schwarzen Augen fest und unver wandt auf das Angesicht des Kön'gs geheftet hielt. Der König runzelte die Stirn und schüt telte ein wenig sein Haupt, und setzte dadurch die tauseird urrà tausend Ringellocken

seiner ge waltigen Allongenperrücke In Bewegung, daß sie wie ringelnde Schlangen auf- und nieder zuckten. „Sie wünschen eine Kompagnie zu haben?' sagte der König mit gereizter Stimme. „Ich bitte Ew. Majestät darum', erwiderte Eugen, sich leicht verneigend. „Ich wünsche Sol dat zu werden, und, wie ich hoffe, ein tüchtiger'. Der König hef!ete einen Moment seine Blicke auf ihn mit einem Ausdruck stolzer Geringschät zung. „Es tut mir leid', sagte er dann, Sie sino zu schwächlich, um in meun Dienste zu treten'. à eàb

licb von keinem Fauteurl und kedrte dem Prinzen den Rücken -zu, um ihm dadurch das Ende der Audienz anzukündigen..Aber zu seinem unaussprechlichen Erstaunen fühlte er plötzlich eine Hand seinen Arm beriihren, und, wie er sich umwandte, sah er dicht hinter fich den Prinzen von Savoyen, der es gewagt hatte, den Arm des Königs zu berühren, um ihn am Fortgehen zu verhindern. Aber Eugen ließ dem König nicht einmal Zeit, sich von seinem Erstaunen zu erholen, und ihm einen Verweis zu erteilen

. „Das ist alles, was nur, Ew. Majestät zu er widern haben?' fragte Eugen mit lauter, schnei dender Stimme. ' „Es ist alles', rief der König. „Die Audienz ist beendet, gehen Sie'. „Nein', sagte Eugen ruhig, „nein, die Audienz ist nicht beendet, und ich gehe nicht'. Die Marquise stieß einen Schrei des Ent setzens aus und ließ ihre Stickerei fallen. „Wissen Sie, daß Sie ein Hochverräter sind?' fragte der König mit drohender Stimme. „Nein, Sire', sagte Eugen ruhig, „ich bin nur ein Mensch, der auf das Aeußerfte gereizt

12
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/30_07_1927/AZ_1927_07_30_2_object_2648914.png
Seite 2 von 6
Datum: 30.07.1927
Umfang: 6
seien, daß sie diesem Arm unerreichbar geschienen. Unter diesem Jauchzen, diesem Triumph geschrei des Volkes verließ Eugen den Wagen und schlüpfte um die Ecke des Palastes, nach der kleinen Seitenpforte, tvelche er jetzt zum dritten Male mit so viel Wut und Kummer im Herzen passieren sollte. Niemand kam dem heimkehrenden Sohn des Hauses mit einem Gruß entgegen, niemand bot ihm die Hand zum Willkommen. Der Diener, der auf Eugens mehrfaches Klopsen an der oberen verschlossenen Tür des geheimen Korri

dors erschien, um dieselbe zu öffnen, blickte er schrocken und ängstlich auf den jungen Prm- zen, als fürchtete er, daß mit seinem Erscheinen die gefahrvollen Szenen der vergangenen Tage sich wieder erneuern möchten, und schloß mit scheuer Angst hinter ihm die Tür. „Sin die Prinzessinnen zu Hause,' fragte Eugen im Weitergehen. „Nein, gnädiger Herr,' erwiderte der Die ner, hinter ihm herschreitend, den . Korridor hinab, „nein, die gnädigen Prinzessinnen ha ben sich zu der Frau Fürstin von Carignan

geflüchtet.' „Geflüchtet?' wiederholte Eugen, indem er stehen blieb und mit einem strengen Blick zu dem Diener sich umwandte. „Weshalb hatten die Prinzessinnen nötig, sich zu flüchten?' „Sie hatten Furcht vor den Volksmassen, gnädigster Herr, die sich jeden Tag hier vor dem Hotel sammelten. Cs ist heute der dritte Tag, daß die Beamten des Magistrates hier im Hof. des Hotels erscheinen und die Vorladung aus trompeten, und jedes Mal sammelt sich dazu die höhnende und jubelnde Volksmenge

. Das hat-'die Prinzessinnen so sehr erschreckt, daß sie gleich am ersten Tage sich zu ihrer Frau Groß mutter in das Hotel Carignan begeben haben.' „Sie haben daran sehr recht getan,' sagte Eugen ruhig, indem er wieder vorwärts schritt. „Aber wo ist der Haushofmeister Latour? Wo sind die Lakaien?' Gnädigster Herr, der Haushofmeister hat die Prinzessinnen begleitet und ist nicht wieder gekehrt, und die Mehrzahl der Lakaien ist fort und in andere Dienste getreten.' „Auch mein Kammerdiener Dupont?' „Cr glaubte

tierloge nur verlassen, um in das Grab zu stei gen. Ich diene dem fürstlichen Hause von Kind heit an; ich Habs den Fürsten von Carignan den Eid der Treue geleistet, und wenn Sis mich nicht verstoßen und befehlen, daß ich gehe, so werde ich bleiben, und wenn auch ganz Pari? gegen das Hotel anmarschierte. Eugen wandte sich zu ihm um. ..Ich danke dir,' sagte er mit einer Stimme, die so gute voll und mild war, daß sie dem Diener Tränen in die Augen trieb, „ich danke dir für deine Treue, Konrad

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/02_08_1927/AZ_1927_08_02_2_object_2648928.png
Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1927
Umfang: 6
abgereist waren, das Hotel verlassen, und da keine Herrschaft vorhanden, war die Dienerschaft unnütz. Deshalb allein entfernten wir uns.' „Nun, ich werde sehen, ob ich auf eure Treue zählen kann,' sagte Eugen. «Ihr sollt mir noch heute einen Beweis davon geben! Konrad, steige mit mir in den Wagen. Ich habe mit dir zu reden, und ich habe Eile. Komm, steige ein!' Konrad wagte nicht, dem Befehl zu wider sprechen, und obwohl es ihm sehr respekts widrig erschien, daß er auf den seidenen Pol stern

des Staatswagens, dem Prinzen gegen über, Platz nehmen sollte, so mußte er doch ge horchen und setzte sich schüchtern und angstvoll auf die ihm anbefohlene Stelle. „Ins Hotel Bouillon!' rief Eugen den La kaien zu: diese schrien es dem Kutscher auf sei nen Thron hinauf und kletterten dann mit em siger Schnelle zu ihren Sitzen am Vorder- und Hinterteile des Wagens empor. Mit donnern dem Geräusch rollte die glänzende Equipage jetzt aus dem Gittertor hinaus auf die Straße, den Weg dahin nach dem am Quai Malaquais

gelegenen Hotel Bouillon. Die Leute, welche der glänzenden Gala equipage auf der Straße begegneten, blieben stehen, wie damals, als Eugen vor fünf Tagen in demselben feierlichen Aufzug mit seiner Mut ter diesen Weg gemacht, und schauten wie da mals mit spöttischem Lächeln und hochmütigen Mienen dem Wagen nach, der an seinem Schlag das glänzende große Wappen der Gräfin von Soissons trug, welche man seit drei Tagen in Paris als Verbrecherin „austrompetet' hatten Auf den jungen Menschen, der im In nern

und unbeachtete Sohn der schönen Olympia Marcini, aber ich schwöre, daß ein Tag kommen soll, wo ich der Mann meiner selber bin und wo man den kleinen Prinzen Eugen wohl der Beachtung wert hal ten soll! Aber hente, heute will ich quch nichts anderes sein/ als der Sohn meiner Mutter, denn ihre Schmach und Demütigung habe ich zu rächen an ihren Feinden!' Er wandte seine feurigen Augen auf seinen Kammerdiener hin, der ganz verschüchtert und beschämt auf dem Rücksitz saß, und sprvch lange und angelegentlich

, und daß alle andern Kutscher zu feig sind, ihm nachzugeben.' „Ihr werdet nicht so feig heute sein, hoffe ich,' sagte Eugen lächelnd, „ich ermächtige euch. Mut zu haben, und zwar heute, mitten in der Allee der Prèx aux Clercs. Ich wünsche, daß der ganze Hof Zeuge sei eures Mutest „Ich werde es Philipp sagen, und er wird entzückt sein, gnädiger Herr!' „Gut! Und sollte es etwa zu einem Hand gemenge kommen, so vergeht nicht, daß ich gern bereit bin, euch Schmerzensgelder zu zah len. Aber was ist denn das? Der Wagen hält

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/27_08_1927/AZ_1927_08_27_2_object_2649070.png
Seite 2 von 6
Datum: 27.08.1927
Umfang: 6
an diesem reizenden Wesen, das zugleich so unbefangen und so un schuldig, so stolz und so kindlich erscheint. Wie lieblich der Ausdruck ihres holden Angesichts ist, während sie eben zu der Herzogin empor- schaut, wie anmutig ihr Lächeln! Jetzt slatterà eine dunkle Purpurglut über ihre frischen Wan gen hin. sie errötet! Es ist das erstemal, daß der Prinz Eugen am Hofe des Königs, in der Pariser Gesellschaft eine Dame hat erröten sehen, und eine freudige Rührung ergreift bei diesem Anblick sein-Herz, und das junge

Mäd chen erscheint ihm fast heilig und ehrwürdig mit diesem Erröten, welches ihr Anklitz verklärt. Wer mag sie sein? Das fragt sein Herz mit lautem, stürmischem Schlag, lind Eugen drängt sich vorwärts, mitten hinein in den Kreis der Kavaliere. Er muß erfahren, wer sie ist, er muß ihren Namen wissen! Aber es ist niemand in seiner Nähe, den er kennt, an den er eine Fragen richten möchte, und — erst jetzt sieht er, mit welchen scheuen, erstaunten Blicken ihn alle diejenigen ansehen, in deren Nähe

. Eugen drängt sich vorwärts, durch alle die Hosherrsn hindurch, hinein in die vorderste Reihe der Kavaliere. Seine großen schwarzen Augen heften sich mit einem fast herausfordern den Blick aus den König, er wagt es, Ludwig unverwandt anzuschauen, nicht geblendet zu werden von der Sonne Frankreichs. Der König empfand dieses .starre/ Anblicken des Prinzen, und ein unwilliges Zucken seiner Augenbrauen wollte dem Verwegenen gebie ten, seine Blicke niederzusenken. Aber Eugen verstand dieses Zucken

der kömglichen Brauen, nicht, oder er wollte es nicht verstehen, und hielt unverwandt seine Blicke auf Ludwig ge heftet. Der König, erzürnt über dieses Anschauen, brach mitten in seiner Unterhaltung mit Hein kleinen Herzog Du Maine ab, und schritt rasch aus Eugen zu. „Sie haben mir ohne Zweifet wieder àe Bittschrift zu übergeben, kleiner Abbè?' fragte der König hastig. „Ihre Augen sagen mir,, daß der Prinz von Carignan wieder eine Gnade von mir erflohen will'. „Sire, dann haben meine Augen eine Un- Wahrheit

gesagt', erwiderte Eugen gelassen. «Ich bm nicht gekommen, um eine Tnadezv erflehen'. „Ach, ich begreife', rics der König achsel-' zuckend, „Sie sind gekommen, um sich die Ant wort auf Ihre letzte Bittschrift zu erflehen'. „Ich bitte um Vergebung, Sire, ich habe keine Bittschrift an Ew. Majestät gerichtet'. „Aber Ihre Muter, die Gräfin von Saisons, hat es getan. Sie hat mich gebeten, ihrem klei nen Abbè die erledigte Pfründe, eines Dom herrn zu geben. Ich habe der Gräsin von Soissons

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/10_08_1927/AZ_1927_08_10_2_object_2648974.png
Seite 2 von 6
Datum: 10.08.1927
Umfang: 6
nur den Schein einer einfachen Behauptung haben. (Fortsetzung folgt.) ?rin2 LuZen von 8avo^en Historischer Roman von L. Muhlbaà- (4-i. Forisetzung) Eugen fuhr empor, als habe eine Natter ihn gestochen, und seine Augen schössen Blitze des Zornes. „Höre', sagte er mit vor innerer Er regung zitternden Lippen, »höre: lvenn mein elendes Kleid mich hindern könnte, irgend etwas zu tun, was der Ehre und dem tapferen Man nesmut nicht entspräche, so würde ich, wenn man mir die Hände gebunden hätte

in diesem Augenblick Eugen zu den beiden Prinzen Conti, „ich bitte, seid auf. Eurer Hut, und wenn die Glassplitter umherfliegen sollten, so schließt die Augen, damit —' Er konnte nicht weiter sprechen, denn der Wagen fuhr eben aus dem Spalier heraus, und mit unwiderstehlicher Gewalt quer hinein in Cortege des Königs. Eine unaussprechliche Verwirrung entstand jetzt; man hörte mcyts als das Krachen die RS- dem und Deichseln, das Klirren von zerbroche nen Fensterscheiben, das Wiehern uiH Stamp fen von Pferden

Vettern', sagte Eugen gelassen, „ich zeige Euch an, daß jetzt das Drama be ginnt, und daß ich sehr bald von meiner Hetz peitsche Gebrauch machen werde. Es war mein Kutscher, der alte treue Philipp, welcher eben diese Philippika donnerte. Unglücklicherweise haben wir die Antwort nicht gehört, aber es will mich bodünken, als ob man von den Wor ten jetzt zu Taten übergangen wäre, denn Nanz das nicht eben wie eine schallende Ohrfeige?' „Genau so', sagte Prinz Conti lachend, „aber ich begreife immer

noch nicht —' „Du wirst sehr bald begreifen, lieber Cousin', unterbrach ihn Eugen. „Aber still, ich warte auf mein Stichwort'. „Es scheint, als gäbe es da draußen nur Schlagworts', rief der Prinz de la Roche, in dem er ein wenig das Seitenfenster herunter lieft und hinausschaute. „Diable', rief er dann, „ist das eine Schlägeroi, und was für respek table Fäuste diese Herren vom Pferdestall und der Deichsel entwickeln. Es ist eine Schlägerei - im großartigsten Stil, und alle Deine Lakaien sind dabei tätig, mein lieber Eugen

'. Ein furchtbares Krachen übertönte setzt die Worte des Prinzen. „Es scheint, sie haben als kunstgerechte Wa- genlenker eine Kutsche umgeworfen', rief der Prinz de la Roche in den Wagen hinein. »Ja, sie haben es getan, und dieses Umwer fen war mein Stichwort', sagte Eugen, indem er seine'Peitsche fester in die Hand nahin. „Koimyt, meine Freunde, der Moment ist da, wo ich auf der Bühne zu erscheinen habe . Und als habe Konrad den Willen seines Herrn schon im Voraus erraten, össnete er eben den Schlag des Wagens

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1903/20_08_1903/BZN_1903_08_20_5_object_2438581.png
Seite 5 von 16
Datum: 20.08.1903
Umfang: 16
Nr. 4S8 „Bozner Nachricht en', wegen erhaltener Bienenstiche ärztliche Hilfe in Anspmch nehmen. Die Eröffnung des Erzherzog Eugen-Weges. Aus St. Anton am Arlberg wird unterm 16. d. M. geschrieben: Bei sehr zahlreicher Betheiligung des Fremdenpublikums und der einheimischm Bevölkerung fand gestern hier die feierliche Er öffnung des vom Verschönerungsverein neuerbauten 42^6 Meter langen Waldweges statt, welcher mit Genehmigung Sr. k. u. k. Hoheit den Namen Erzherzog Eugen-Weg erhielt. Dräuende

ging nun alles zum Anfange des neuen „Erzherzog Eugen-Weges', wo die Nichte des Herrn: k. k. Sektionschefs Wurmb, Fräulein Sophie Adam, Professors-^ tochter, den Eröffmmgsakt vornahm und nach einer Ansprache ein Hoch auf den Erzherzog Eugen ausbrachte, in welches die Nnwesendm begeistert eurstimmten. Laute Hochrufe uud die Klänge des Erzherzog Eugenmarsches brausten durch den dich ten Lärchenivald und der wogende Menscheilstrom belvegte sich die leichtgeneigten 28 Serpentinen hinan. Eine ziemliche

An zahl von Theilnehmern beging die ganze Wegstrecke. Herrn. Erzherzog Eugen tvurde sofort telegraphisch, die feierliche Er öffnung angezeigt. Nachmittags gab die Vereinskapelle ein Concert, es begann das Preiskegelscheiben, ein Tivolispiel, und Schatzgräber Uxilteten in tiefer Grube beim Laternen- schein ihres Amtes. Damen und Herren aus dein Fremden- Publikum waren in verschiedener Weise sür den Verschöne rungsverein thätig. Deklamatorische Vorträge sowie die von Vater Alber und dessen Töchtern

vorgetragenen Tirolerlieder unterhielten das in den Nestaurationssaal geflüchtete Publi kum. —- Auf die gestern an Se. k. u. k. Hoheit den Erzherzog Eugen vom Verschönerungsverein abgesendete Depesche langte am 16. d. M. folgeirdes Telegramm ein: „Seine k. u. k. Hoheit der Herr Erzherzog Eugen danken bestens für die dar gebrachte Huldigung. Der Kammervorsteher Oberst Hen niger.' - („I. N.') Tüchtige Touristinnen. Aus Cortina, 14. August wird dem „N. W. T.' berichtet: Das Ereigniß in der hiesigen Tou

, auf welcher die Baronessen eine Fahne, die sie mitgenommen hatten, aufpflanzten. Sodann erfolgte der fast noch gefähr lichere Abstieg, und um 3 Uhr Nachmittags traf die Gesell schaft im „Hotel Mifurina' wieder wohlbehalten ein. Interessante Neuigkeiten Erzherzog Eugen in St. Wolfgang. Aus St. Wolfgang wird vom 16. d. berichtet: Erzherzog Eugen traf heute mit Gefolge hier ein und stieg im Hotel „zum weißen Rößl' ab. Am Landungsplatz überreichte ihm die kleine Gisela Edhofev, die Tochter des Wirthes, einen Strauß

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/19_05_1932/AZ_1932_05_19_2_object_1828454.png
Seite 2 von 6
Datum: 19.05.1932
Umfang: 6
Nutzsträu- Hern gesprenkelt, links das Meer, das weite, offene Meer — keine Mole, kein? Buhne — nicht einmal ein Segel, soweit der Blick trägt - die See — nur die See! Cr hat sich gefragt, Eugen Förster, ob lind wie die Heimat jetzt auf ihn. den Weil^ersisien, Wirken werde. Nun bekommt er die Antwort: sie wirkt sehr stark auf ihn. auf seine Nerven, wie er meint. Was es auch sei — da ist ein leises Zittern in ihm, etwas, wie eins ivacm aufsteigende Rührung, die ihm wohltut, ihn aber auch befremdet

, diese leise zitternde, ein ganz, ganz klein wenig wehmütige Freude nein, nein, gib es nur zu, altes, närrisches, junges Herz: der Zauber der Heimat hält dich gefangen'. Traurige Erinnerungen hat Eugen Förster nicht. Seine Kindheit ist freundlich behütet gewesen. Ein wenig einsam hat er sich inner lich zuweilen gefühlt, trotz der heiteren, liebens würdigen Mutter, des guten Vaters, des gleich altrigen Bruders. - Nun, wenn er ganz tief zurückschaut -- eben wegen des Bruders, der ihm der nächste, der liebste

Gefährte lein sollte und ihm das doch nie gewesen ist.' Sie haben sich nie auf Leben und Tod entzweit, die bei den; sie hoben selbstverständlich vieles mitein ander geteilt, sie sind von den Eltern stets in gleichem Maße betreut, in einem Atem ge nannt worden recht warm und vertraut sind sie nie miteinander geworden. Ob Oskar dies als Manko empfunden hat? Wohl kaum. Bei ihm, Eugen, ist es nie ein Schmerz gewesen — mehr ein halb unbewußtes Unbehagen: »Ach -- wozu ihm das sagen? Cr lacht dich ja aus! Ach

. warum ihn das fragen? Er weik.es ja auch nicht — und wenn er das weiß, dann ver steht er noch lange nicht, warum du dos Wil sen möchtest, und du kannst es ihm auch nicht- erklären!' Viel abgeplagt hat sich Eugen nie mit sol len Empfindungen. Flüchtig kamen, flüchtig gingen sie. Heute trägt sie ihm das Mecres- rauschen, das Vogellied, der Waldesduft wie der zu Heimat — Heimat!. Angemeldet hat er sich nie daheim. Die gro ßen, feierlich vorbereiteten Ueberrafchungen mißlingen meistens — solch harmlose

, als ob ein wandernder Fuß näherkommt? Hol dich dieser oder jener! Ich will allein bleiben. Richtig, alles still — es war wohl nur eine Täuschung! Aber doch — da wieder — schon ganz nahe! Elastisch schnel len die HaselnMtrnucher auseinander da ist der Störenfrieds '. - » i V . ,/Peter! Du?' ' ? ? . . . 5- ' > -, ^ „Eugen Förster — wahrhaftig!' ^ -. Sie schütteln sich die Hände, messeìi sich mit den Blicken. Etwas an staunender Freude ist in ihnen —> sie gefallen einander so gut. Eugen muß an das Bild denken

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1908/20_10_1908/BZN_1908_10_20_2_object_2494428.png
Seite 4 von 15
Datum: 20.10.1908
Umfang: 15
4 „Bozner Nachrichten, Dienstag, Lv. Oktober 1906. 241 Erzherzog Eugen an den Stadtmagistrat Bozen. Auf abgehalten. Die näheren Bedingnisse können von den Re-- die von uns 'bereits mitgeteilte Mückwunschdepesche anläß- flektanten bei der Handels- und Gewerbekammer eingesehen lich der Ernennung des Erzherzogs Eugen zum General- werden. .... Truppen-Inspektor ist aus Innsbruck am 17. ds. folgendes 1 Postsparkassen-Ueberweisungsverkehr mit Frankreich. Antworttelegramm an dem Swdtmagistrat

eiiMlMfen:„Für Das Postsparkassencrmt in Wien 'hat zur Erweiterung seiner die Namens des Stadtmagistrates und der Bevölkerung Kreits bestehenden Auslandsverbindungen (mit der deut- freundlich dargebrachten Glückwünsche herzlichen Dank. Erz- - schen Bank in Berlin, der Banca Commerciale Jtaliana in Herzog Eugen.' ; Mailand, der Filiale Äer k. k. Priv. österr. Länderbank in Huldigung der Bozner Standschützeu für Erzherzog London und der schweizerischen Kreditanstalt in Zürich) nun- Eugeu. Gelegentlich

des gestern am hiesigen k. k. Haupt- mehr auch mit der Societe generale pour favoriser le devo- schießstande „Erzherzog Eugen' stattgehabten Gnadengaben- loppement du Commerce et de l'Jndustrie in Paris ein Ueber- schießens, das eine sehr rege Beteiligung aufzuweisen hatte einkommen getroffen, nach welchem Einlagen und Auszah- und sehr animiert verlies, ergriff in'einer Pause Ober- lungen für Rechnung von Scheckkontoinhabern des Postspar- schützenlneister Herr Anton St einkeller das Wort, kasfenamtes

bei den Niederlassungen dieser Bank in Paris um den Schützen die freudige Mitteilung zu eröffnen, daß und in ungefähr 400 Provinzorten Frankreichs durchge- Herr Erzherzog Eugen, der Protektor des k. k. Hauptschieß- führt werden können. . staiches Bozen, auch in seiner neuen Eigenschaft als General- ! Bahnverkehr in der Hochsaison in Tirol und Vorarlberg. Truppeninspektor seinen ständigen Aufenthalt in der Landes- i Vieles Wurde schon über die heurige Fremdensaison gespro- hauptstadt beibehalten

werde. Diese Mitteilung wurde von ! chen und geschrieben und die Klagen über schlechte Geschäfte der gesamten versammelten Bozner Schützengilde freudigst j wollen nicht verstummen. Zur Vervollständigung des Bil- begrüßt und mit einem von Herrn Oberschützenmeister auf ! des über die heurige Saison seien amtlich aufgestellte Zif- -Äen hohen Protektor ausgebrachten dreifachen Hoch lebhaft - fern über den Bahnverkehr in den Ncionaten Juli und August bekräftigt. An den Herrn Erzherzog Eugen wurde alsdann ! 1908

20
Zeitungen & Zeitschriften
Maiser Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MW/1914/01_08_1914/MW_1914_08_01_2_object_2557957.png
Seite 2 von 8
Datum: 01.08.1914
Umfang: 8
alsbald auf dem plan erschien, eine gesunde Ernüchterung! Auf die gefähr lichen, unruhigen panslawistischen Schreier in Petersburg hat sie ihren Eindruck nicht ver- Wie Prinz Eugen Belm-Mm. Wo immer in Gesterreich-Uugarn kriegs begeisterte Menschenmassen die Straßen durch ziehen, da findet das Gefühl, das alle beseelt, seinen Ausdruck int Absingen des Liedes vom Prinzen Eugen. An der historischen Stelle, die jetzt die Linfallspforte Gesterreich - Ungarns nach Serbien bildet, hat Prinz Eugen

vor nun mehr fast zweihundert Jahren im Dienste Gesterreichs die Heldentat vollbracht, die seinen Namen auf immer durch das Lied mit der Erinnerung an die Aämpfe Gesterreichs auf serbischem Boden verknüpft. Wie Prinz Eugen sich vor Belgrad Lorbeeren pflückte, davon gibt die Geschichte jenes Aampfes; zum Teil nach 'den Angaben des Siegers, folgender Bericht: Am (4. Mai (7(7 verabschiedete sich der Prinz vom Aaiser, der ihm, mit den Worten: „Unter diesem sollen Sie diesmal komman dieren', ein mit Diamanten

besetztes Aruzifix schenkte. Am (5. und (6. Juni ließ Prinz Eugen bei pancsowa, „einen Brucken' über die Donau schlagen und drang direkt auf Bel grad vor. In seinem Gefolge befanden sich ungefähr dreißig deutsche, französische und an dere Prinzen, z. B. der .Kurprinz von Bayern und dessen Bruder, zwei Prinzen aus dem Hause Lothringen; ein Prinz von Tonde ; ein natürlicher Enkel Ludwigs XIV.; der Bruder Johannes V. von Portugal usw. Ein statt licher Zug und ein prächtiges Heer; aber was bedeutete

getriebener Reil von feindlicher Seite genügt hätte, um eine furchtbare Katastrophe herbeizuführen. Da gegen 8 Uhr morgens, zerrissen plötzlich einige Windstöße die Nebelschleier und Prinz Eugen sah mit erschrecktem Blick die furcht bare Gefahr, in der er schwebte.. In demselben Augenblick zeigte er auch die Ueberlegenheit seines Feldherrngenies. Rasch zog er dir : Flügel näher zusammen, stellte sich selbst an die Spitze des zweiten Treffens und führte dieses zu einem kräftigen Frontangriff

gegen die Gs- mänen. . Dem Ansturm konnte das feindliche Heer nicht widerstehen. Es wurde über den Haufen geworfen. Um 9 Uhr stand Prinz Eugen als Sieger auf den erstürmten. Anhöhen des feindlichen Lagers, dessen, rote und grüne Zelle am Tage vorher so bedenklich gedroht - hatten. 20.000 Türken la^en auf dem Schlacht feld. 300 Geschütze, 5 ( Fahnen und 9 Röß- schweife fielen dem Sieger in. die Hände. Lugen, der selbst von einem Streifschuß am Arm ge troffen war, hatte (500 Tote und 3500 Ver» wundete

21