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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 8
Datum: 16.01.1942
Umfang: 8
Mim»Srelsenslein (oberhalb Wien) berührt die Donau den Wiener Wald. Aus dem Tobis-Kulturfilm „Die Donau" von Otto Trippei. Auf der falschen Seite? Eine Skizze von Heinrich Schmidt Brausend fuhr die 0-Bahn in die Bahnhofshalle. Wilhelm hatte Feierabend: er stieg, wie er es seit Jahren gewohnt war, in den ersten Wagen ein. „Hallo, Eugen! Mann, bist du braungebrannt!" Kräftig schüttelten sich die beiden Freunde die Hände. „Wilhelm, ich sage dir: es hat sich gelohnt, in die Berge zu fahren. Tolle

Abschuhfahrten habe ich un ternommen". erklärte Eugen mit strahlendem Gesicht. Wilhelm hörte nur mit halbem Ohr hin. „Du, Eugen," lenkte er den Freund auf den Gegenstand seiner Aufmerksamkeit, „schau nicht gleich hin, aber sei ehrlich, ist die Kleine dort an der Tür nicht reizend?" Eugen schwieg. Aber er sah unauffällig hinüber, um den neuesten Schwarm seines Freundes Wilhelm in Augenschein zu nehmen. „Nicht übel", flüsterte er und lächelte verschmitzt. „Schade, dah sie so unnahbar ist", sagte Wilhelm fast

traurig. „Ich habe mir die gröhte Mühe mit ihr gegeben vom ersten Tage an. da ich sie gesehen. Eugen, glaub' mir. nicht eines Blickes hat sie mich gewürdigt. Unglaublich stolz ist sie!" Eugen sah seinen Freund Wilhelm nachdenklich an. „Du meinst, man holt sich bei ihr eine Abfuhr?" „Eugen, wie willst du Könner mit ihr bekommen, wenn sie dich nicht einmal anschaut?" „Du hast keine Ahnung von der Psyche einer Frau, Wilhelm, sonst hättest du längst einen Versuch unter nommen." Wilhelm lächelte mitleidig

. 'VlAartzC/ MEIDE DICH ZUR NATIONALSOZIALISTISCHEN ANMELDUNG: GAUAHTSltlTUNC NSV-, INNSBRUCK, ANKMSTRASSt 42 „Das find tönende Worte, Eugen. "Es ist vollkommen Mecklos, ihr den Hof zu machen." Eugen schwieg eine Weile. Er sah fast geistesabwesend an Wilhelm vorbei, als löse er ein großes Rätsel. Dann sagte er resolut: „Du irrst, Wilhelm. Ich werde dir beweisen, daß das schöne Kind keineswegs so spröde ist, wie du annimmst. Verlasse dich darauf." „Willst du dir wirklich einen Korb holen, mein Junge

?" „Keine Bange, Wilhelm, ich werde das Kind schon schaukeln. Eugen verabschiedete sich ohne Kommentar zur Lage. Der O-Vahnzug bremste bereits, als Eugen neben Wilhelms Schwarm die Abteiltür vorsichtig öffnete und sich anschickte, den Wagen zu verlassen. „Vorsicht! Nicht aussteigen!" schrie das junge Mäd chen entsetzt. Eugen trat von der Tür zurück. Fragend sah er sie an. „Das ist die falsche Seite", hauchte sie und wurde uberrot, da sie in der ersten Angst im Glauben, der junge Mann könnte verunglücken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 06.01.1955
Umfang: 12
immer seltener anwenden kann. Feldmarschall Erzherzog Eugen, der Enkel des Siegers von Aspern, Erzherzog Karls, eines der größten Feldherren der damaligen Zeit, kaum verdunkelt durch den Schatten des genialen Kor sen Napoleon I. und bei Aspern sogar sein Über winder. Das war der militärisch begabte Zweig der Habsburger und Eugen der einzige Habsburger, der die Kriegsakademie mit ausgezeichnetem Er folg bestanden und Generalstabsoffizier geworden war. Früh kam er mit Tirol in Verbindung, denn er trat

Basel. Im Jahre 1934 kehrte er wieder nach Österreich zurück. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg nach Basel fuhr, um sich dort einer Operation zu unter ziehen, hielt, als er durch die Straßen Basels schritt, der Wagenführer einer Tram seinen Wa gen an, sprang heraus, um den auch in Basel sehr beliebt gewordenen Erzherzog herzlichst zu be grüßen. Mit Tirol war aber Eugen besonders innig ver wachsen. Nicht nur, daß er bei den Kaiserjägern gedient hatte; er wurde als Feldmarschalleutnant im Jahre 1900

zum Kommandanten des XIV. Korps, des Tiroler Korps, ernannt und wohnte da mals in der Hofburg. Alle alten Innsbrucker erin nern sich noch gern an den hohen schlanken Ge neral, der elegant von allen Seiten freundlichst gegrüßt, in der Maria-Theresien-Straße prome nierte. Die reichen Mittel, die ihm als Großmeister des Deutschen Ritterordens — Erzherzog Eugen hat auch die höheren Weihen empfangen und durfte deshalb nicht heiraten — verwendete er freigebig für die Förderung von Kunst und Wis senschaft. Die Zahl

der verschämten Armen, die er in zartfühlender Weise unterstützte, ist sehr groß. Als Eugen im Jahre 1908 zum Armeeinspektor befördert wurde und nach Wien übersiedeln sollte, gab er lieber seine hohe Stellung auf, um in sei nem geliebten Tirol bleiben zu können. Zum Tode von Erzherzog Eugen Einen Felsen sahen wir ragen Aus brandender tosender See. Dort stund, ach, aus zeitfernen Tagen Die Gestalt eines Recken, getragen Auf die gottverlassene Höh. Zur Sonne das Antlitz gerichtet, Ihm zur Seite das Kreuz

hunderte Kilometer langen Front einem zahlenmäßig unge heuer überlegenen, mit den modernsten Waffen ausgerüsteten Heer einer Großmacht gegenüber. Cadorna glaubte mit Recht, daß es sich für seine Armeen nur um einen bewaffneten Spaziergang nach Wien und Innsbruck handle. In lautloser Arbeit hatte aber Eugen seine Vor bereitungen getroffen, ein militärisches Meister stück ersten Ranges, denn als die Armeen Cador na s zum Spaziergang antraten, stießen sie zu ihrer Verblüffung auf eine Wand von Stahl

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 26.04.1936
Umfang: 20
, Maximiliansiratzev (Teledhon 741, 742). An Siele sind alle Bestellungen, Geldsendungen und Beschwerden wegen Richtzn. stelluug des Blattes zu richten. Alle Nachrichten und Berichte sind zu senden an die Redaktion de» „Alpenländer Bot»-" in Innsbruck, Postfach 146. Rr. 17 Zimsbruck, Soimlag. den 2«. April 183 « 24. Fahrgans War Eugenlus der edle Mer In diesen Tagen begeht Oesterreich das Ge dächtnis eines seiner größten Helden. Am 21. April 1736 — also vor genau Zweihundert Jahren — verschied in Wien Prinz Eugen

, der edle Ritter. Ich habe die Absicht, euch in den nächsten Num mern des „Volksboten" ein Lebensbild dieses Feldherren und Staatsmannes zu zeichnen und zugleich die Verhältnisse zu schildern, die er zu meistern hatte. Prinz Eugen hat die Türken vor Wien gesehen. Er war der Führer jener ruhmrei chen Heere, welche die türkische Macht völlig aus Mitteleuropa hinauswarfen. Er drang sogar über die Donau und nahm Belgrad mit stürmender Hand.. Er dämpfte den haushoch angewachsenen Uebermut des Franzosenkönigs

Ludwig X IV., der Oesterreich und das von den Habsburger-Kaisern geführte Deutsche Reich vernichten wollte. Diese Andeutungen sollen für jetzt genügen; denn sie reichen aus, um die Frage zu beantworten, welche Ratschläge gibt uns heutigen Oesterreichern der große Prinz Eugen? Große Männer sind nicht da zu da, daß man ihnen Statuen baut, sondern daß man sie in Zeiten der Not und Bedrängnis um Rat befragt. Prinz Eugen war ein christlicher Held Es gibt heutzutage nicht wenige Leute

, die über die „Betbrüder" ihre schlechten Witze machen und die sich am Wirtshaustisch rühmen: „Was meint ihr denn — ich bin aKy ein solcher Betbruder?" Nur gemach, ihr Spötter! Zahlreiche große Männer, deren Namen von allen Geschlechtern in Ehren ge nannt werden, waren „Betbrüder". Und der Prinz Eugen, dieser Kriegsmann, der durch Jahr zehnte hindurch mit seinen hervorragenden Taten Europa in Atem hielt, war einer der ärgsten „Bet brüder", die man sich nur denken kann. Der Ro- * senkranz war sein ständiger Begleiter

, die wie die Habsburger auf das Recht achteten und das Unrecht scheuten. Darin ersah Prinz Eugen eine der großen Stärken Oesterreichs. Wenn er heute von seinem Standbild niederstiege, dann würde er uns wohl zurufen: „Arbeitet fest daran, euer Staatswesen auf christlichen Grundsätzen auf zubauen?' Scheut euch nicht, als „Betbrüder" ge scholten zu werden, denn „Betbrüder", die Gottes Segen herabflehen, haben mehr Kraft als alle Goliathe." Diese Erfahrung hat Prinz Eugen während sei nes ganzen Lebens gemacht. Immer

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Alpenländer-Bote
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Seite 17 von 20
Datum: 26.04.1936
Umfang: 20
nicht verlieren. Meinen besten Dank fürs Gebet! Kurse im freien nichtamtlichen Verkehr Für einen Schilling bekommt man heute: kn Deutschland * , » 47 Pfennig in Italien . , , » . . * , . . . 3.— Lire in der Schweiz 57 Rappen in Jugoslawien ......... 8.75 Drnar in der Tschechoslowakei4.50 Kronen in Frankreich 2.70 Francs in den Ver. Staaten v. Nordamerika . . 0.17 Dollar Der Durchfchnittskurs für 100 8 Gold im Sinne der Gold klauselverordnung vom 4. März 1936 5 128.—. Aus Oesterreichs großen ragen Prinz Eugen

von Savoyen wurde am 18. Oktober 1663 zu Paris geboren, stammte aber von italienischen Eltern. Sein Vater war Eugen Moritz aus dem fürst lichen Haus von Savoyen, Eugens Mutter ist die einst gefeierte Olympia Mancini, die Nichte des französi schen Staatsministers Kardinal Mazarin. Der Vater Eugen Moritz bekleidete längere Zeit in Frankreich die höchsten Stellen, wurde aber schließlich infolge von Hofränken verbannt, während Eugen und seine Geschwister unter der Obhut der Großmutter blieben. Schon

von Jugend auf zeigte der kleine Prinz Nei gung zum Soldatenstand und las am liebsten in den Lebensgeschichten der Kriegshelden. Da er indes klein, schmächtig und von unansehnlichem Aeußern war, so hatte man am französischen Königshofe andere Ge danken über ihn und nannte ihn scherzweise nur den kleinen Abbe (französische. Bezeichnung für Geist licher) War der junge Eugen dem König Ludwig XI V. schon wegen der Verbannung seiner Eltern nicht sehr geneigt, so wurde ihm seine Stellung in Frankreich vollends

verleidet, als der König seine Bitte um Auf nahme in die Armee mit einem trockenen, fast spötti schen Nein beantwortete. Ergrimmt verließ Prinz Eugen Frankreich und äußerte sich, er werde doch Sol dat werden und mit den Waffen in der Hand dahin zurückkehren. Es ist jedenfalls eine merkwürdige Tatsache, daß Kaiser Leopold von Oesterreich zwei seiner besten Feldherren in gewissem Sinne durch seinen ärgsten Feind Ludwig XIV. erhielt, nämlich Prinz Eugen und Herzog Karl von Lothringen. In Wien wurde Eugen

vom Kaiser sehr freundlich ausgenommen und dem Markgrafen Ludwig von Ba den zugeteilt. Es war eben die Zeit der Bedrängung Wiens durch die Türken und so hatte der Ankömm ling auch schnell Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Wirklich brachte ihm seine rühmliche Teilnahme am Kampfe vor der Hauptstadt bereits die Oberstenstelle im Regimente Kuefstein. An der Spitze dieser Truppe tat sich Eugen in den folgenden Jahren so hervor, daß der Markgraf von Baden schon 1685 gelegentlich einer Vorstellung beim Kaiser

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 26.04.1934
Umfang: 16
er in die gierig fressende Flamme, bis sie das letzte Fetzchen in glühende Asche gewandelt hatte und mit einem letzten Aufflackern erlosch. Für einige Sekunden starrte er noch in das gähnende Dunkel des Ofens, dann gab er sich einen Ruck. Es gab jetzt hier nichts mehr, was an den deutschen Leh mann oder an den deutschen Offizier erinnerte. Es gab nur noch den Studenten der Maschinenbautechnik Eugen Meunier aus Toulouse. — Vierzehn Tage waren verflossen. Eugen hatte Paris von einem Ende zum anderen durchbummelt

. Er war unten an der Seine. Dort hatte er den Hebungen von Pionieren zugesehen, die ihn natürlich sehr interessierten. Die Kom mando- waren fast gleich wie in Deutschland; Eugen glaubte jetzt schon die meisten französischen Kommandos zu kennen. Voll Interesse beobachtete er auch die Soldaten als solche und verglich sie mit den deutschen. Der fran zösische Soldat schien ihm eine leichtere Auffassungsgabe zu haben, war körperlich auch flinker und gewandter, dafür war der deutsche aber zuverlässiger

machen, sondern uns um so mehr anspornen." Mit diesen Worten schloß er. Der siebenundvierrig- jährige Mann mit dem durchgeistigten, etwas leidenden und nervösen Gesichtsausdruck, der in wissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen genoß, erntete reichen Beifall. Als der Beifall verrauscht war, begann ein Diener die einzelnen Namen der neu zu verpflichtenden Studenten in alphabettscher Reihenfolge aufzurufen. Die Aufgerufe nen traten zum Rektor und gaben den Verpflichtungs handschlag. Eugen drängte sich langsam

vor, der Buchstabe L war vorüber, M hatte begonnen, „Maltter Henri — Mau- Passant LouiS — Meires Andre", verlas der Schuldiener mit eintöniger lauter Stimme; jetzt kam sein Name ,Meunier Eugen"; rasch trat Eugen vor den Rektor hin und streckte ihm seine -Rechte hin; im selben Moment merkte er, daß neben ihm noch ein Student stand, der gleichfalls dem Rektor die Hand hinhielt. Dieser schaute etwas verwundert auf die beiden jungen Leute, er war offenbar einen Augenblick im Zweifel, wem er zuerst die Hand geben

sollte. Der Sachverhalt klärte sich rasch da durch, daß der Schuldiener als nächsten Namen auSrief: „Meunier Eugen Charles". Daraufhin ließ Eugens Nebenmann seine Hand sinken und gab ihm den Vortritt. Es waren also zwei Eugen Meunier an der Hochschule, was ja bei der Häufigkeit des NamenS „Meunier" nicht eben verwunderlich war. Im Zurückaehen ließ Eugen seine Augen über die Reihen der Professoren und Ehrengäste schweifen. Sein Blick blieb auf einer jungen Frau haften, die ihn inter essiert betrachtete. Anscheinend

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 12
Datum: 03.06.1915
Umfang: 12
Erzherzog Eugen. Die Ernennung des Erzherzogs Eugen zum Generalobersten und Oberkommandanten un serer Armeen gegen Italien ist von größter Ver heißung. Aus der Vergangenheit darf auf die Gegenwart, vom Oheim auf seinen Neffen Eu gen ein prophetifcher Schluß gezogen werden, der weniger Wahrsagerei ist, als vielmehr in tatsäch lichen Verhältnissen begründet. Erzherzog Eugen wurde am 21. Mai 1863 in Groß-Seelowitz geboren und ist ein Neffe des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht. Er ist Groß meister

des Hoch- und Deutschmeister-Ordens und als solcher Inhaber des Infanterieregi ments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4. Ferners ist er noch Inhaber des Infanterieregi ments Nr. 41 und Chef des preußischen Küras sierregiments Graf Wrangel Nr. 3, Ritter des österreichischen Ordens vom Goldenen Vlies und des Schwarzen Ablerordens, Seraphinenordens ufw. Kein anderes Mitglied des Kaiserhauses ist so populär wie der Hoch- und Deutschmeister Eugen. Erzherzog Eugen begann seine mili tärische Dienstleistung

erhielt der Erzherzog die Jnhaberschaft des Infanterie regiments Nr. 41. Nach vorübergehender Kom- mändosührung über das Husarenregiment Nr. 13 rückte der Erzherzog zum Generalmajor vor und erhielt das Kommando der Olmützer Jn santeriebrigade. Nach dem am 30. Juli 1894 zu Baden erfolgten Tode seines Oheims, des Erz herzogs Wilhelm, wurde Erzherzog Eugen als Hoch- und Deutschmeister inthronisiert und er hielt als solcher die Jnhaberschaft des Wiener Hausregimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4. Damals

war Erzherzog Eugen bereits Feldmar- schalleutnant und Kommandant der 25. Jn- fanterie-Truppendivision in Wien. Seine besonderen militärischen Fähigkeiten bekundete der Erzherzog bereits als Brigade kommandant bei dem Landskroner Kaisermanö ver im Jahre 1894. Bei den Manövern 1897 bei Bystritz am Hostein in Mähren wurde seine Truppensührung rückhaltlos gerühmt. Bei den Hötzeldorser Kaisermanövern 1899 reüssierte Erzherzog Eugen abermals mit einem brillanten Durchbruch, wie er die Tiroler Gebirgsübungen 4905

der Erzherzog bei den großen Manövern in Mähren in der Umgebung von Groß-Meseritsch, denen auch Kaiser Wilhelm beiwohnte, die Nordpartei. Die überraschenden Erfolge, die der Erzherzog damals erzielte, rück ten ihn in die erste Reihe unserer Armeeführer. Den Rang eines Korpskommandanten und kommandierenden Generals in Innsbruck er hielt Erzherzog Eugen 1900 und rückte ein Jahr später zum General der Kavallerie vor. Am 11. Oktober 1908 wurde Erzherzog Eugen unter Anerkennung seiner vorzüglichen Leistungen

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 16.10.1903
Umfang: 14
. Die Christlichsozialen hat ten auf den letzten Samstag eine Versammlung nach Mayrhofen einberufen. Mittlerweile trat die Friedenskonferenz mit ihrem günstigen Ergebnisse an ihre Rechte und so kam es, daß die Versamm lung in Mayrhofen auch von konservativen Abgeord neten besucht war. Jedenfalls machte dieses Bild einen guten Eindruck auf die Wählerschaft. Oesterreich-Ungarn. Dr. Eugen Valussi, Fürstbischof von Trient ch. Am Vergangenen Sonntag vormittags ist in Alle Sarche bei Trient Herr Dr. Eugen Va- lussi

^ Fürstbischof von Trient, nach langem Leiden gestorben. Fürstbischof Dr. Eugen Karl Valussi, geb. 1-837 in Friaul, geheimer Rat, päpstlicher Hausprä lat und Thronassistent, römischer Graf, lebensläng liches Mitglied des Herrnhauses seit 21. Juni 1886, gehörte von 1873 bis zu ferner Ernennung zum Fürstbischof dem Abgeordnetenhause an. Im Tiroler Landtage übte er die Virilstimme aus. Ins Abge ordnetenhalls wurde er als Vertreter der Landge meinden Gradiska entsendet, wo er eifrigst die In teressen

der Italiener verteidigte. Dr. Eugen Va lussi studierte in Udine und Görz Theologie, erhielt 1860 die Priesterweihe, 1864 promovierte er in Wien zum Doktor der Theologie. Er widmete sich dem Lehrfache, wurde Spiritual im Görzer Prister- seminar, 1870 Professor an der Theol. Diözefanlehr- anstalt in Görz, 1880 Domprost in Gröz und 1886 zum Bischof ernannt. Als solcher suchte er die ex tremen nationalen Elemente zu beschwichtigen und erließ am 1. Oktober 1890 einen Hirtenbrief, der zur Mäßigung mahnte

. Nach der Kaiferreise in Südtirol wurde dem Bischof im September 1894 die Geheimratswürde erteilt. Im Sommer 1896 war er um das Zustandekommen des Antifreimaurer kongresses sehr bemüht. Zum Tode des Fürstbischofs Eugen entnehmen wir den Berichten noch folgendes: Die Nachricht von dem Tode des am Sonntag in seiner Villa Alle Sarche verschiedenen Fürstbi schofes hat sich in Trient rasch verbreitet und tiefen Eindruck gemacht. Von den fürstbischöslichen Gebäu den wurden bereits am Sonntag vom Mumzipium und zahlreichen

anderen öffentlichen und privaten Gebäuden Montag vormittig Trauerfahnen ausge hängt. Persönlich haben in der fürstbischöslichen Kurie der Vizebürgermeister Graf Manci namens der Stadt, Hofrat Baron Forstner, Regierungsrat Erler u. a. ihr Beileid ausgesprochen. Vom Herrn Erzherzog Eugen, Statthalter Baron Schwartzenau, verschiedenen kirchlichen und stattlichen Würdenträgern sind Beileidstelegramme eingelaufen. Die Beisetzung findet am 19. Oktober im Dome zu Trient statt. Ungarn. Die unleidlichen Verhältnisse

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 23.04.1936
Umfang: 16
Siege hin sehr hohe Forderungen durchblicken. England schlug neue schärfere Sanktionen vor. Dagegen trat Frankreich für eine Aufhebung der bisherigen Sanktionen ein. DaS Er gebnis war, daß mit Bedauern festgestellt wurde, daß die Friedensvermittlungen gescheitert seien und daß man die Sache auf 11. Mai vertagte. Nachträglich machten Frank- und England miteinander aus, die bisherigen Zwangsmaß nahmen gegen Italien beizubehalten, aber keine neuen mehr zu verhängen. Prinz Eugen. Vedes Schulbüblein

kennt und nennt den Namen des großen Volkshelden Prinz Eugen. Am 21. April wurden es 200 Lahre, seit dieser berühmte Mann die Augen für immer zugetan hat. Obwohl er der Geburt nach kein Oesterreicher ist, haben ihn seine Taten doch zu einem unserer größten Helden und zum Netter des Deutschen Reiches gemacht. Als Prinz Eugen von Savoyen in die Geschichte trat, drohte Oesterreich und dem Deutschen Reich der Untergang. Die Türken standen vor den Toren Wiens und mit ihnen war der Franzosenkönig 'Ludwig

XIV. im Bund, der das Deutsche Reich vernichten und die Kaiserkrone an sich reißen wollte. Lm Reich aber fraßen die Untreue und der Verrat einiger deutscher Fürsten. Eugen kam am 18. Oktober 1663 in Paris auf die Welt. Er war der Sohn eines verarmten französischen Prinzen. Der Franzosenkönig und seine Verwandten hatten ihn für den geistlichen Stand bestimmt. Als Prinz Eugen den König bat, Offizier werden zu dürfen, wies dieser seine Bitte barsch ab, weil er glaubte, daß der junge Mensch

mit seiner kleinen Figur und dem unansehnlichen Aeußern dazu nicht tauge. Darauf verließ Eugen heimlich sein Vaterland und zog nach Oesterreich. 1683 kämpfte er bei der Befreiung der von den Türken belagerten Hauptstadt Wien als gemeiner Mann mit. Dabei, vor der ungarischen Stadt Gran und bei der Wiedereroberung von Budapest holte er sich die ersten Lorbeeren. Zum Dank übergab ihm der Kaiser die Führung eines Dragonerregimentes. Mit seinen Nettem entschied der junge Offizier im Lahre 1689 durch einen kühnen

Handstreich die Schlacht bei Mohacs in Ungarn. Vier Lahre später wurde er zum Feldmarschall ernannt und schlug bei Zenta die türkische Uebermacht aufs Haupt. Oesterreich wurde, als die Türkengefahr kaum ge bannt war, in einen neuen Krieg verwickelt. Der Streit ging um die spanische Königskrone, auf die das Herrscher haus Habsburg mit Recht Ansprüche erhoben hatte. Ln diesem Krieg führte Prinz Eugen das kaiserliche Heer von Sieg zu Sieg. Mitten im Winter schritt er über die Alpen pässe und drang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 19.10.1938
Umfang: 10
Prinz Eugen von Savoyen Ki« Reichsseldmarschall Am 22. August dieses Jahres taufte der Reichs- si-atchalter Dr. Seyß-Jnquart in Kiel den neuen deutschen Kreuzer, der damals von Stapel lief, auf den Namen „Prinz Eugen". Die Erinnerung an einen ruhmvollen Namen aus ruhmvoller gesamtdeutscher Geschichte wurde damit heraufbeschworen, die Erin. nerung an den Prinzen Eugen, den Reichsseldmar- schall und Türken- und Frwnzofenbesieger, der aber nicht nur ein großer Soldat war, sondern auch ein großer

Staatsmann. Zu den glänzendsten Erscheinungen der deutschen Ge. chichte, zu den edelsten Rittern des Schwertes und des Gel tes gehört ein Wahldeutscher, Prinz Franz Eugen von Savoyen, der — französisch-italienischem Stamme entspros- en — am 18. Oktober 1683 zu Paris geboren wurde. Der unge Edelmann wollte die Offizierslaufbahn einschlagen, vurde aber vom „Sonnenkönig" höhnisch abgewiesen, da er schwächlich aussah, auch eine schiefe Schulter hatte. Eu gen ging und bot dem deutschen Kaiser Leopold in Wien

seine Dienste an. Schwer lastete die Türrengefahr auf Oesterreich. Gerade im Jahre des Diensteintrittes des Prin zen schloß sich der eiserne Ring um die Donauresidenz und Reichshauptstadt: es war das Jahr 1683, als Rüdiger von Starhemberg Wien heldenhaft verteidigte. Prinz Eugen nahm an den Kämpfen um den Entsatz Wiens teil; im Ge- fecht bei Petronell empfing er die Feuertaufe. Von nun an ist die Lebensgeschichte Eugens eng ver knüpft mit der deutschen Nationa'lgeschichte seiner Zeit. Fast jeder Ehrentag

Eugen seine Truppen ein- 'etzte. Und mit den Kämpfen gegen die Türken ist dann ja auch der Ruhmesname des Prinzen von Savoyen zeit lebens verbunden geblieben. Auf Starhembergs Rat wurde er bereits 1693, gerade 30jährig, zum Feldmarschall er- nannt; zugleich wurde ihm das Oberkommando über alle gegen den Sultan im Felde stehenden Truppen übertragen. Jubelnd begrüßte das Heer seinen bewährten Führer, und der große Schlag folgte bald. Ein paar Monate später er focht Eugen seinen großen Sieg bei Zenta

zu dürfen: „Da bin ich nun mit dem Degen in der Faust auf welschem Boden. Als ein Mann und ein Fürst habe ich mein Gelübde gelöst!" Aber es ging Eugen nicht um persönliche Eitelkeit, son dern um rechten Dienst am Reiche; und tatsächlich war sein politischer Einfluß von solcher Bedeutung, daß Friedrich der Große, der in Eugen seinen militärischen Lehrer verehrte, sagen durfte: „Eigentlich war er der Kaiser!" Dann flackerte der Kriegsbrand wieder tm Osten des Reiches auf. Die Türken bedrohten die Grenzen

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Tiroler Post
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Seite 16 von 24
Datum: 01.05.1908
Umfang: 24
den. Sie konnte nur angeben, daß ihr 19jähriger Schwager, der flüchtig ist, der Täter sei. Das Kaiser - Zubiläumsfest des Landes Tirol. Aus Bozen berichtet man uns über das am Weißen (Ämntag dort stattgefundene große Landesschützenfest: Das vom k. k. Hauptschieß stande „Erzherzog Eugen" hier veranstaltete Hauptfest des großen Landesschießens zum Kai serjubiläum gestaltete sich zu einem imposanten Volksfeste glänzendster Art. Nach alter Landes tradition war es ein ebenso erhebendes als farbenprächtiges

von der anderen. Dominierend waren die alten Nationaltrachten und so entfaltete sich eine Farbenpracht, wie man sie wohl nur in unserem Lande treffen kann. Das Fest stand unter dem Protektorate und in Anwesenheit des Ezherzogs Eugen statt. Der Statthalter und der Landeshauptmann, die den Festbesuch ebenfalls zugesagt hatten, mußten wegen der Einberufung des Landtages in letzter Stunde noch absagen. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld betraute dafür mit seiner Vertretung den Hofrat Meusbürger und Lan deshauptmann

Klänge von „Das ist der Tag des Herrn", gespielt von Fanfarenbläsern. Nachdem um 10 Uhr Erz herzog Eugen, von den Klängen der Volks hymne feierlich begrüßt, erschienen war, zele brierte Msgr. Propst Trenkwalder unter Assi stenz die Feldmesse, wobei die Bozner Reser vistenkolonne den Ehrendienst hatte und die De- chargen gab. Die Bozner Schützenkapelle spielte das Meßlied von Haydn. Nach der Festmesse schritt Erzherzog Eugen die Ehrenkompanie ab, welch letztere dann vor dem kaiserlichen Prinzen

defilierte. Nun begab sich Erzherzog Eugen zum prachtvoll geschmückten Schießstande, um das Lanbesschießen feierlich zu eröffnen. Pöllerdon- ner erdröhnte, als er zum Schießstande kam, und die Musikkapelle des 2. Tiroler Kaiserjägerregi mentes intonierte die Volkshymne. Oberschützen meister Steinkellner begrüßte als „Hausvater" den hohen Gast, worauf Dr. Krautschneider eine fulminante Festrede hielt, in welcher der Redner einen Rückblick auf die Tiroler Schützenbewegung gab, die immer dem Patriotismus

und der Liebe zum Landesvater, dem Kaiser und seinem Hause gegolten hat und gelten wird. Indem er dann des 60jährigen Jubiläums der glorreichen Regierung des Kaisers Franz Josef gedachte, brachte er ein Hoch auf diesen aus, das donnern den Widerhall fand. Erzherzog Eugen drückte in seiner Erwi derung die Freude über den patriotischen Sinn des Tiroler Volkes aus und betonte, daß es ihn freuen werde, Sr. Majestät über dieses patrioti sche Fest und die Kundgebung der loyalen Ge sinnung und Liebe für den Kaiser

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.04.1933
Umfang: 8
Notlage der Theater geleistete Arbeit ausge sprochen. Vrmz Eugen, der edle Ritter... Der erste Verkünder des großdeulschen Gedankens. Vor 250 Jahren, am 12. September 1683, wurde Mittel und Westeuropa, wurde die abendländische Kultur für immer von der türkischen Gefahr erlöst. An diesem Tage gelang den verbündeten Armeen der Bayern, Oesterreicher und Polen die Befreiung Wiens und die Vernichtung der ungeheuren Armeen des Sultans Soliman. Der junge Prinz Eugen von Savoyen, der nicht lange

vor diesem Ereignis den heimatlichen Boden Frankreichs gekränkt verlassen hatte, stand im Heer der Befreier und zeichnete sich bereits in dieser Schlacht durch ungewöhnliche strategische Begabung aus. Paul Frisch a ue r konnte kaum einen besseren Anlaß zum Er scheinen seines biographischen Romans finden, als die bevor stehende Zweieinhalbjahrhundertfeier des Entsatzes von Wien. (Paul Frischauer: Prinz Eugen. Ein Mensch und hun dert Jahre Geschichte. Paul Zsolnay Verlag, Wien.) Die Einzelheiten im Leben Eugens

sind in diesem Buch zu einem spannenden Ganzen verarbeitet. Man kann dem neuen Buch nichts Besseres, aber auch nichts Wahreres nachsagen, als daß es immer das Niveau seines Helden hält. Eugen, der Prinz von Savoyen, ist der e r st e g l ü h e n d e Propagandist des großdeutschen Gedankens. Er träumte von einem Reich, einig in seinen Stämmen vom Rhein bis ans Schwarze Meer. Eine Konzeption von Dimen sionen, wie sie nur aus einer Gefahr vom Ausmaß der türki schen hervorgehen konnten. Diesen Staatenblock

wollte seine politische Phantasie dem französischen Machtkom plex entgegenstellen, um dessen Ausbreitung nach Osten wirksam zu begegnen. Ueber diesen Abschnitt des Lebens schreibt der Verfasser: Am 22. August 1718 zog Eugen in Belgrad ein. Jetzt wäre es möglich gewesen, weiter vorzurücken. Jetzt hätte Eugen ungehindert bis ans Schwarze Meer marschieren können. Da bekam er Nachricht aus Wien, daß die spanische Regierung eine Flotte gerüstet habe und sie gegen Italien auslaufen lasse. Der Enkel Ludwigs XIV

. wollte dem Kaiser in den Rücken fallen, während Eugen die Türken bekämpfte. Die italienischen Besitzungen seien zu schützen. Zu ihrer Siche rung möge Eugen unverzüglich ein Armeekorps bereithalten, um es nach Italien senden zu können. Fiel man ihm wieder in den Arm? Hatte man vergessen, daß er rechnen konnte? Er schrieb, daß es schlimm mit des Kaisers Herrschaft in italienischen Landen stehen müsse, wenn fünf* bis sechstausend Spanier ihr ein Ende machen könnten! Eugen wußte, woher der Wind wehte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.04.1936
Umfang: 8
, daß Bulgarien keines wegs die Absicht habe, gegenwärtig die Gleichheit der Rechte aus dem Gebiet der Rüstungen zu fordern. Das Ende des Am 21. April 1936 fährt sich zum 200. Mal der Todestag des Prinzen Eugen von Savoyen. Prinz Eugen von Savoyen, „der edle Ritter", starb für seine Umwelt völlig überraschend in der Nacht vom 20. zum 21. April 1736 im Alter von 73 Jahren. An seinen Namen knüpften sich die Erinnerungen an glanzvolle Siege über mächtige Feinde Oesterreichs und überall hatte man sich dar

dazu bei. Lange Zeit vermochte Prinz Eugen kaum einige Worte zu sprechen, so daß sein Verkehr mit der Außenwelt, insbesondere mit dem Kaiser, nur schrift lich aufrechterhalten werden konnte. 3Dctf dem Eintritt der besseren Jahreszeit steigerte sich aber die Hoffnung auf Eugens Wiedergenesung. Der Hustem reiz wurde seltener und weniger schmerzhaft. Der Prinz be gann wieder Leute bei sich zu empfangen, er machte wieder seine kurzen Ausfahrten und auch die gewohnten Abend gesellschaften bei der Gräfin Batthyany

fanden wieder un ter seiner Teilnahme statt. Am 20. April hatte Prinz Eugen eine Anzahl Gäste bei sich. Seiner früheren Gewohnheit gemäß ging er jedem An kommenden bis zur Türe entgegen, wie er auch jedem der Abschiednehmenden bis zur Türe begleitete. Am Abend des gleichen Tages spielte er bei der Gräfin Batthyany bis etwa 9 Uhr Piquet. Man bemerkte wohl, daß ihm das Atemholen schwer fiel und daß er sich gewaltsam bemühte, keine Stö rung zu verursachen, aber niemand ahnte, daß das Ende un- m i t telb

a r bev orsta nd. In sein Heim zurückgekehrt, begab sich Prinz Eugen bald zur Ruhe. Mitternacht war schon vorüber, als der Kammerdiener noch einmal das Zimmer seines Herrn be trat, um nach ihm zu sehen. Er fand den Prinzen ruhig schlafend und zog sich ebenso leise, als er gekommen war. aus dem Zimmer zurück . . . Als am nächsten Morgen, 21. April, Eugen ungewöhn lich lange nicht erwachte und als ihn seine Leute nicht, wie es sonst immer der Fäll zu sein pflegte, husten hörten, da wurde

bei. Prinzen Eugen Eugens Herz wurde noch Turin gesandt, um dort in der Mitte seiner Ahnen in der prächtigen Grabeskirche der sardinischen Könige ans den Höhen von Superga beigesetzt zu werden. Seine Leiche wurde in der Kreuzkapelle des Ste- phansdoms in die Gruft gesenkt, in welcher sich bereits die Leiche seines Neffen, der sieben "Jahre vor ihm gestorben war, befand. * Zum 200. Todestag Prinz Eugens, des edlen Ritters, am 21. April Das Led vom Prinz Eugen,, dem edlen Ritter, der Stadt und Festung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 26.04.1934
Umfang: 16
vor ihr. Sie hatte das Gefühl, als drohe eine große Gefahr. Aber ihr starkes entschlossenes Wesen brachte es fertig, sich nach außenhin nichts anmevken zu lasten. Wohl fiel ihrem Vater ein neuer Zug in ihrem Gesicht aus, der ihr eine frauenhafte Reise gab, aber er beunruhigte sich darüber nicht. Daß sein Kirw in manch schlafloser Nacht im ersten schweren Liebesweh in die Kisten .weinte, ahnte er freilich nicht. in. Der D-Zug Brüssel—Paris lief in den Pariser Nord bahnhof ein. „Paris, alles aussteigen!" Eugen d'Efftoi stand

am offenen Gangfenster und schaute sich nach einem Dienstmann um. Aus seinen An ruf kam ein solcher heran. Die rote Mütze mit einer Nummer und die blaue Absinthnafe legitimierten ihn genügend. Eugen reichte ihm sein Handgepäck heraus. „Bringen Sie die Sachen in die Albertstraße 54. Dort warten Sie bitte aus mich, wenn ich noch nicht da sein sollte." Der Mann mit der Mütze nickte. „Und für wen soll ich die Koffer abgeben?" „Ach so, meinen Namen wissen Sie noch nicht D"Eff.. ah, Meunier, Eugen Meunier

." Der Dienstmann lüftete die Mütze und nickte. . „Wird besorgt, mein Herr." Eugen stieg aus, ging durch die Sperre und trat auf den freien Platz vor dem Bahnhof. Nun war er glücklich in Paris. An der belgischen und französischen Grenze war alles glatt verlausen, die Paß- und Gepäckkontrolle war sehr oberflächlich gewesen. Donnerwetter, gehörig zusammennchmen mußte man sich aber doch. Beinahe hätte er sich vorhin verplappert und dem Gepäckträger seinen richtigen Namen angegeben! So etwas durste es in Zukunft

nicht wehr geben! Mit neugierigem Interesse betrachtete er einige Mi nuten lang den lebhaften Verkehr vor den: Bahnhof, dann rief er einer Psevdedroschke und gab dem Kutscher seine Adresse. In langsamen Trab gings die berühmte Lasayette- straße hinab. Es war ein wunderschöner Herbstnachmittag, die Straße stark beleibt. Da war ein Hin und Her von Pferdsdroschken und Autos, aus den Bürgersteigen eine bunte wirbelnde Menschenmasse. Eugen kannte Paris von früher, aber es kam ihm vor, als seien die breiten

Geschäftsleute, flinke Ladenmädels, die Besorgungen machten; die Zeitungsjungen riesen die 'Abendzeitungen aus und drängten sich behend überall durch. Die Nichts tuer der ganzen Welt, mit ihren faden Lebemannsgesichtern schleuderten lässig daher. Der ganze Erdball schien seine Menschenrassen zur Vertretung hierher geschickt zu haben. Besonders fiel es Eugen aus, daß die Farbigen viel zahl reicher vertreten waren als früher. Frankreich war Kolonialreich geworden und Paris die Hauptstadt auch der Kolonien

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 30.01.1909
Umfang: 12
selbstverständliche Vorschriften ist es unbe greiflich, wie von verschiedenen Seiten seit Jahren geradezu mit Absicht das Volk irregcführt und be hauptet wird, daß bei Eintragung eines jeden Hofes die Einwilligung des Besitzers notwendig sei. Hat die Kommission gegenüber dem einzelnen Bauerngute sich für die Behandlung als Hof ent schieden, so wird sie die walzend gewünschten Grund stücke von den übrigen zum Hofverbande bestimmten Martin Luber handelte einige Jahre in Lolland in Manufakturen und starb 1777. Eugen

Falger handelte in Amsterdam mit Seide und Manu fakturen; er stiftete vieles den Kirchen (namentlich in Lolzgau) und starb im Alter von 72 Jahren in Amsterdam; er handelte über 40 Jahre. Josef, Johann und Eugen Falger handeln 1770—1822 zu Delft in Lolland mit Seide und Manufakturen. (Josef Falger kam in der Folge mit Franz Knitl in Kompagnie). Georg Weißenbach gründete eine Handlung in Westfalen (bei Paderborn) in Seide und Manufakturen und starb 1776. Das Geschäft ging dann an seine Söhne Josef

, Eugen, Franz und Georg Weißenbach über, schließlich erhielten es die drei Söhne des Josef Weißenbach. Johann, Eugen und Georg Knitl handelten zu Oettingen in Bayern mit Manufaktur- und Galanteriewaren. Johann blieb bis 1776 in Komp., die beiden andern betrieben das Geschäft bis 1798 und starben zu Lause. I. Maldoner handelte in Jülich mit Manufaktur, dann übernahmen 1780 seine Söhne Anton, Eugen, Franz und Georg die Landlung. Johann und Georg Bermann handelten in Lol land mit Manufakturen

. In der Folge ging das Geschäft an die Söhne des Johann, mit Dramen Josef, Ignaz und Franz Bermann über, welche sich zuletzt in Arnheim (Arnhem) aufgehalten haben. Eugen Schnöller handelte zu Rotterdam mit Seide rmd Manufakturen. Er sing das Geschäft 1768 an und starb später zu Rotterdam. I. Lanni bandelte in Lolland mit Manufakturen und Seide, starb aber zu Lolzgau. I. Falger handelte zu Delft in Lolland mit Seide und Manufakturen ums Jahr 1780, ging dann später nach Lltrecht, und seine Söhne Franz

Märk von Elbigenalp handelten in der Schweiz mit Bettwaren, dann nach diesen Johann und Anton Lumper zu Rapperswil, Anton und Gregor Lunrper bei St. Gallen, Johann Lumper zu Ror- schach und im Rheintal, Eugen Lumper in Thurgau bei Bischofszell, dann Anton, Karl und Eugen Mark zu Wyl, Toggenburg und Appenzell. Eugen Bermann in Komp, mit den drei Gebrüdern Lang handelte zirka 1760 zu Kolmar in Elsaß mit Manufakturen. Ein Sohn der Lang reiste 1790 nach Wien als Student und verehelichte

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.05.1922
Umfang: 4
wieder unter den Hofnachrichten in den Zeitungen. Nur waren Jules, Roeco und Miß Spencer noch auf freiem Fuße. Die Leiche Reginald DiunnockS ruhte in der Familiengruft in P., und Prinz Eugen hatte noch nicht jene Unterredung mit Sampsvn Levi gehabt. Zweifellos bedrückten schwere Sorgen Prinz Eugens Gemüt und machten ihn auffallend verschlossen. Trotz der außerordentlichen Abenteuer. die er kürzlich iiberstanden hatte und die eine vertrauliche Aussprache zwischen Onkel und Neffe förmlich heransfosberten, sprach er kaum hie

und da ein Wort zu Prinz Aribert. So oft Aribert auf die Ereignisse von Ostende anspielte, wußte ihm sein Neffe mehr oder minder geschickt auszuweichen, so daß Prinz Aribert von der Lösung des Rätsels, warum Jules den ganzen Anschlag gegen den Erbprinzen unternommen, noch ebenso entfernt war, als an jenem Abend, da er und Rack- sole die Spiel sä le in Ostende besuchtem Eugen wußte wohl, daß er durch die Mithilfe der Dame mit dein roten; Hut gewaltsam festgchalten worden war: offenbar schämte

, du glaubst, ich bin verrückt." „Aber liebster Eugen!" — Aribert war lebhaft erlchrok- Un — „mp denkst du denn hin?" „Ich sage, du glaubst, ich bin verrückt. Du glaubst, die Gehirnentzündung, an der ich litt, Hat mir ein dauerndes Andenken hinterlnfsen. Nun, wer weiß, wielleicht bin ich wirtlich verrückt. Weiß Gott, ich habe in der letzten Zeit genug durchgemacht, um darüber den Verstand zu ver lieren." Aribert schwieg. Tatsächlich hatte er sich schon gesagt, Eugens Geist habe feine frühere Regsamkeit

noch nicht wiedererhalten. Doch dieser Ausspruch seines Neffen ließ ihn an seiner völligen geistigen Gesundheit nicht mehr zweifeln. Er war überzeugt, alles würde sich zum Guten wenden, wenn das alte, brüderliche Vertrauen, das seit ihren Kindertagen zwischen ihnen geherrscht, wiederherge. stellt wäre. Vorläufig schien Eugen jedoch nicht geneigt zu sein, irgend jemanden mit seinem Vertrauen zu beehren. Der junge Prinz war dem Reiche des Todes entflohen, doch einige seiner schwarzen Schatten hafteten

ihm noch an, und er konnte sich offenbar nicht von ihnen befreiem „Mir fällt jetzt übrigens ein," sagte Eugen plötzlich, „ich glaube, ich mutz wohl diese Racksoles irgendwie belohnen. Ich bin Ihnen wirklich dankbar. Was meinst du dazu?" - „Mer, lieber Eugen!" rief Aribert. „Weißt du denn nicht, daß Theodor Racksole unser ganzes Land von einem Ende zum andern aufkaufcn könnte, ob ne daran zum Bett ler zu werden?" „Was soll ich dann tun?" „Nichts, außer deinem Dank. Alles andere wäre eine Beleidigung. Theodor Racksole

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 12.07.1934
Umfang: 12
und wir haben keinen er ist ein edler Mensch! Ich komme mir oft so schlecht, so erbärmlich vor, daß ich ihn betrüge!" Eugen gab es einen Stich. „Daumier ist ein edler Mann, Du hast recht. Auch ich ..." 'Eine verlegene Sülle war in dem Zimmer. Jvonne fuhr leise fort: „Als er Abschied nahm und ich ihn küßte, meinte ich, ich müßt» hinausschreien und mich anklagen. — Pfui! Es ist so häßlich die Lüge! So gemein ! Eugen, oft wünschte ich, ich hätte Dich nie gesehen oder ich wäre tot!" Jvonne schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte

. So erregt hatte sie Eugen noch nie gesehen. ,/Liebling!" tröstete er sie. „Nicht weinen!" Aber in seinem Kopfe wirbelten die Gedanken durch einander. Ruhig werden jetzt, ruhig! Sie zeigt dir ja selbst den Weg. Es darf nicht sein, weil Krieg ist. Weil er einen betrügen würde, der draußen für sein Vaterland kämpft, der sein Liebstes in arglosem Vertrauen geborgen glaubt. Drüben in Deutschland wartete eine aus ihn, die ein heiliges Anrecht aus ihn hat. Außerdem gehörte er jetzt dem deutschen Vaterland

, das im Kampfe um Sein oder Nichtsein stand. Mit einem Male fuhr Jvonne empor. „Ich kann diese Lüge nicht länger ertrgen. Eugen — wenn Gaston in Urlaub kommt, werde ich ihm alles sagen. — Er muß mich freigeben. Er wird mich fteigeben. Und dann ..." „Und dann?" Eugen wollte das Herzblut stocken. Ein ungeheurer Gedanke durchzuckte ihn. „Und dann?" fragte er tonlos. ,',Dann ..." Jvonne .warf sich an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn, „dann wirst Du mir ganz ge hören und ich Dir. Wir werden Mann und Weib

..." Mit einem Schlage war Eugen jäh ernüchtert. Heira ten?! Jvonne heiraten? Sich hier binden? Er der deutsche Offizier? Welchen Wirbel von Verwicklungen! Unmöglich. Gott, er wird sie enttäuschen müssen dieses liebe, kleine Herz! — Ueberall Lüge! Auch diese hier mußte er betrügen. Er wird sie nie heiraten können! Eugen schwindelte. Jvonnes Liebesworte und Lieb kosungen überhörte er. Nur nicht denken und überlegen jetzt! Sie las in seinem Gesicht und merkte den jähen Wechsel. Mit großen verwunderten Augen sah

sie zu ihm aus. Wie draußen in der Villa am Wäldchen, flüsterte sie: ,Mgen!" Mit ihrer weichen lockenden Sümme. Und wie damals übte das eine Wort seinen Zauber aus, daß Ver gangenheit und Zukunft wie Nebel zerrannen und nur die Gegenwart blieb. Diese hieß Jvonne. Die nächsten Tage verbrachte Eugen in einer Art Dämmerzustand. Noch mächtiger als das erstemal war die Leidenschaft über ihn gekommen. Mechanisch machte er seinen Dienst beim Regiment, mechanisch atz und trank er und mechanisch schrieb er in der Nacht

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 20
Datum: 03.07.1932
Umfang: 20
der Leichenbestattung heute * Linker falscher Masse Roman von I. Hohenfeld Inzwischen sah Eugen sich neugierig in dem Raume um Es war ein Ankleidezimmer in fürstlicher Ausstat tung. Alles war glänzend und von ungewöhnlichem Reichtum, von den großen venetianischen Spiegeln, die von der Decke bis zur Erde reichten, bis zu dem kost baren Teppich, der den Fußboden bedeckte. Aber die Eigentümerin all dieser fast orientalischen Pracht zeigte sich nicht. „Sie muß in einem der anderen Zimmer sein", dachte der junge Graf

bei sich. „Sie hat sich vor uns zurück gezogen, aber ich will sie sehen, bevor ich gehe." Er hatte kaum diesen Entschluß gefaßt, als Herr von Chatrois sagte: „Die Gefahr ist beseitigt, Eugen. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfeleistung. Wir können in den Salon zu rückkehren." „Aber die Komtesse —" „Sie wird in ihrem Boudoir sein." Und der Gras öffnete die rechts gelegene Tür. Er blickte hinein, das Zimmer war leer. Der alle Mann war bleich wie der Tod. Erschreckt sah er aus Graf La- martin. Sicher stand er vor irgendeiner Entdeckung

und er zitterte, das Geheimnis Gabrielens vor einem Zweiten enthüllt zu sehen. „Bleiben Sie hier, Eugen", sprach er mit heiserer Stimme. „Ich will in den anderen Gemächern Nach sehen." Er durchschritt das Ankleidezimmer und öffnete die dem Boudoir gegenüberliegende Tür. Eugen, seinem Vorsatze getreu, folgte ihm leise und blickte über seine Schulter in das anstoßende Gemach. Es war leer wie die anderen Zimmer. Der Greis stieß einen Ruf des Schreckens aus. Nir gends eine Spur von Gabriele! Wo war sie geblieben

Zufall, der ihn nach Paris zurückgebracht und in dieser Stunde nach dem Palais Chatrois geführt hatte? Diese Entdeckung sollte ihm Gewalt verleihen über die hochmütige, stolze Komtesse Gabriele. Der Graf rang indessen einen harten Kampf mit sich selbst, um seine Ruhe wieder zu erlangen. Langsam kehrte er in das Gemach, wo Eugen ihn erwartete, zu rück. Der junge Mann stand nahe dem Zimmeraus gang: Herr von Chatrois atmete erleichtert auf. Von hier aus konnte Eugen nichts gesehen haben. Und ge wiß

in der Halle verabschiedete sich der junge Graf von seinem Gastgeber, der kaum seine Fassung länger zu behaupten vermochte. „Das Geheimnis, das dieses Mädchen umgibt, wird immer undurchdringlicher!" sprach Eugen zu sich selbst, als er durch die Halle und die Treppe vor dem Palais hinabschritt. „Heimlich hat sie das Haus verlassen! Sie hat es jahrelang getan, ohne daß irgend jemand im Hause eine Ahnung davon hatte. Wohin geht sie? Kann es möglich fein, daß Armand dennoch lebt und sie irgendwo

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 18
Datum: 31.05.1912
Umfang: 18
, wie ein Peitschenhieb treffen sie seine Worte, doch dann wirft sie trotzig den goldlockigen Kopf zurück. „Wie großmütig von Eugen, alle Schuld auf mich zu schieben, o daran kennt man so recht die feige Seele, alle Verantwortlich keit für sein eigenes Tun auf die Schultern anderer zu legen." Langsam wendet Heinz das im Mondlicht geisterhaft bleich scheinende Antlitz zu ihr hin, tiefe Verachtung spricht aus den dunklen Augen, aus jedem Zug des edelgeschnittenen Gesichtes. Ein Bild tritt bei Ellas Worten

haben. Ich aber kenne meinen Bruder, kenne die hohe Gesinnung des Stammes, dem er ent sprossen und weiß, daß er lieber sterben als mir freiwillig ein Leid znfügen würde. Nur deine Gefallsucht hat vermocht, moinentan sein leicht entzündbares Herz zu entflammen, aber das sage ich dir, Ella, spiele nicht auch mit diesem Herzen. Suche nicht, Eugen an dich zu fesseln, wenn du ihn nicht wahrhaft liebst. Er hat ein zu weiches Gemiit, er wird die Erkenntnis deiner Falschheit nicht so leicht verwinden. Vorläufig wird Engen

ans längere Zeit ins Äusland gehen, und ich untersage dir auch jeden brieflichen Verkehr mit ihm. Er soll ganz und gar deinem unheilvollen Einfluß entzogen sein. Besteht eure Liebe die Prüfungszeit, seid ihr nach einem Jahr der Trennung noch willens, euch einander anzugehören, dann mag das Verhängnis seinen Weg nehmen." Um Ellas Lippen zuckt es spöttisch. „Wirklich, Heinz, du bist ungeheuer großmütig, uns so wenig Schwierigkeiten zu machen. Aber glaubst du wirklich, daß sich Eugen so folgsam

deinen Anordnungen beugen wird?" „Ja, Ella, das wird er. Eugen weiß, daß ich es gut mit euch meine, er wird sich meinem Wunsche fügen. Schon morgen verläßt er den Wendenhof." „Morgen schon? Es ist grausam von dir, uns so gewalt sam zu trennen." „Mag sein, aber die Vorsicht gebietet diese Maßregel. Und mm geh, Ella, ich kann deine Anwesenheit uicht länger ertragen. O/warum mußte das Schicksal dich in meinen Weg führen?" Ohne ein Wort der Erwiderung entfernte Ella sich eilig, sie ist ja froh, daß die peinliche

Stimme. „Still, Engen! Vielleicht bringt mir mein kleines Opfer süßeren Lohn als ich ihn je verdiene. Nun ich Ella in ihrer wahren Gestalt geschaut, wiro es mir leicht, zu vergessen, daß ich sie einst geliebt." Unruhig blickt Eugen den Bruder an. „So glaubst du nicht, Heinz, daß Ella im Stande ist wirk lich und wahr zu lieben." Heinz zuckt die Achseln. „Frage mich nicht, Eugen, die Zukunft muß es lehren. Ich möchte Ella nicht Unrecht tun, aber ich kann mich des Gedankens nicht erivehren, daß sie nie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.09.1924
Umfang: 8
hat sich bekanntlich unlängst die. Gräfin Szechenyi erschossen. Dieser Selbstmord ist schon deshalb nicht uninteressant, weil die Motive zur Tat die sauberen Charaktereigenschaften eines Habsburgers offenbaren, der über ein Jahrzehnt auch Innsbruck mit der Zweifelhaften Ehre seiner .Anwesenheit beglückt hatte und in der klerikal- schwarzgelben Gesellschaft als die verkörperte sitt liche Vollkommenheit vergöttert wurde. Es han delt sich um den ehemaligen Erzherzog Eugen, der wegen seiner körperlichen Länge

im .Volksmunde als „lange Latte" benamst wurde , und von dem man behauptete, wenn er umfalle, sei er schon in Zirl. In diesem Sinne war er sicher der „größte" Habsburger. Die „B. Z. am Mittag" weiß über den Selbst mord der Gräfin Szechenyi mitzuteilen: Ms in Wien bekannt wurde, daß der Erzherzog - Eugen seine Würde als Hoch- und Deutschmeister , niederzulegen beabsichtige, nahm man allgemein an, daß er diesen Schritt unternommen habe, um eine Heirat mit der Gräfin Szechenyi zu schließen

und sich dort aus der Stiege selbst mit dem Revolver zu erschießen. Die Gräfin Szechenyi — so hieß sie als Mäd chen — war mit einem Haugwitz verheiratet. Das hinderte den gut christkatholischen Herrn Eugen Habsburg nicht, ein Verhältnis mit der verhei rateten Frau einzugehen. Ms Verhältnis war ihm die Dame gut genug. Als Frau wollte er sie nicht haben. Herr Eugen Habsburg ist nämlich der jüngste BrNder des Operettengeneralissimus, des dicken Friedrich Habsburg. Vor dem Kriege war er Kommandant des 14. Korps. Man traute

ihm merkwürdigerweise, obwohl er Habsburger war, große militärische Fähigkeiten zu. Das Zu trauen hat er natürlich enttäuscht. Er war nach dem Debacle Potioreks Kommandant der Oester reicher aus dem serbischen Kriegsschauplatz. Spä ter kommandierte er auf dem italienischen Kriegs schauplatz. In Oesterreich hatte man allen Ern stes erwartet, weil er zufällig Eugen hieß, so werde er wie der große Feldherr Eugen von Savoyen glänzende Siege erringen. Eugen Habsburg bekleidete auch die Würde eines Hoch

- und Deutschmeisters. Als solcher ver fügte er souverän über die gewaltigen Einkünfte des deutschen Ritterordens, die er unter anderem zum Wiederaufbau der Veste Hohenwersen im Salzburgischen benützte. Als Hoch- und Deutsch meister war er den Prälaten im kirchlichen Rang gleichgestellt, führte den Titel „Hochwürdigster" und war zur Ehelosigkeit verpflichtet. Die Ehelosigkeit ersetzte er durch allerhand galante Abenteuer. Nach dem Umsturz ging Eugen in die Schweiz, da er die Republik

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 04.06.1935
Umfang: 4
würdigten. Der zur Verfügung stehende knappe Raum erlaubt nur eine gedrängte Wiedergabe der großen Eindrücke, die im gesamten erhebenden Verlauf des Standschützen-Lan- desfestes gewonnen wurden. Ausgezeichnet war die Feier durch die Anwesenheit des Feldmarschalls Erzherzog Eugen und des Bundeskanz lers Dr. Schuschnigg. Der Erzherzog langte mit seiner Begleitung am Samstag nachmittags 'in Innsbruck ein, wo er am Bahnhof herzlich begrüßt wurde. Im großen Stadtsaale fand am Samstag abends

ein Kameradschaftsabend statt, der die Standschützen Innsbrucks und Abordnungen aus allen Teilen Tirols und Vorarlbergs vereinte. Es waren erschienen Feld marschall Erzherzog Eugen, Generaloberst Graf Viktor Dank!, Landeshauptmann Dr. Schumacher, Landesstatt halter Ing. Gerber, Sicherheilsdirektor Dr. v. Mörl, Regierungskommissär Franz Fischer und die Spitzen aller übrigen Behörden und Aemter. Erzherzog Eugen, Ge neraloberst Graf Dank! und der Landeshauptmann wur den bei ihrem Erscheinen mit der Bundeshymne begrüßt

Generaloberst Graf Dankl seiner Freude Ausdruck, die Standschützen wieder begrüßen zu können. Wenn es im Weltkriege möglich war, die Grenzen zu halten bis zum Ende, war dies mit das Verdienst der Standschützen. Feldmarschall Erzherzog Eugen sprach den Stand schützen seine Anerkennung aus für alle Verdienste und verwies darauf, daß er von den Standschützen immer eine hohe Meinung gehabt und während des Krieges als Oberkommandierender der Südwestfront stets gewußt habe, daß er sich auf die Standschützen

verlassen könne. Am Sonntag um 9 Uhr vormittags fand die Feier lichkeit auf dem Kanzler-Dollfuß-Platz statt. Bundes kanzler Dr. Schuschnigg war am frühen Morgen in Be gleitung der Staatssekretäre Zehner und Hammerstein und des Fürsten Schönburg-Hartenstein mit dem Flugzeug in Innsbruck eingetroffen. Erzherzog Eugen und Bun deskanzler Dr. Schuschnigg schritten die Fronten der Ehrenkompagnie des Vundesheeres und der Standschützen- kompagnien ab. Es waren wiederum erschienen der Lan deshauptmann

sich der Erzherzog und der Bundeskanzler begeben hatten, erfolgte die feier liche Ueberreichung der Ehrenbürgerurkunden an Bundes kanzler Dr. Schuschnigg der Gemeinden Hötting, Bran denberg, Imst, Telfs, sämtlicher Gemeinden des Stubai- tales und von Wildermieming. Hierauf begaben sich Erzherzog Eugen, der Bundes kanzler und die Ehrengäste im Auto zum Kandes- hauptschießstand, wo Oberschützenmeister Pezzei den Erzherzog und den Bundeskanzler herzlich willkommen hieß. Major Fuchs-Hall begrüßte.hie Gäste

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Alpenländer-Bote
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Seite 15 von 20
Datum: 05.07.1936
Umfang: 20
den wichtigsten Festungen fiel dadurch den Verbündeten in die Hände und auch in Deutschland mutzten die Fran zosen die inzwischen erfochtenen Vorteile teilweise wie der aufgeben. Wahrhaft großartig ist aber der Umschwung, den Prinz Eugen in Italien herbeisührte. Die Kaiserlichen waren nahe daran, von diesem Kriegsschauplatz ganz verdrängt zu werden infolge ungenügender Unter stützung und die Franzosen erwarteten schon wieder den baldigen Uebertritt des Herzogs von Savoyen. Da kam Eugen

, der im Laufe des Winters wieder in Wien gewesen war, und mit ihm kam das Glück. Am Tage vor seiner Ankunft noch wurde sein Stell vertreter, Feldzeugmeister Reventlow, bei Colcinato von der französischen Uebermacht geschlagen; Turin, das der österreichische Feldmarschall Daun gegen 40.000 Franzosen unter La Feuillade zu verteidigen hatte, be fand sich schon in großer Bedrängnis. Nun sollte Eugen die Festung entsetzen und durch eine andere Armee, größer als die seinige, sich erst den Weg dahin freima chen

. Die Aufgabe schien unlösbar. Vendome behaup tete, der Besitz der Etsch- und Polinie verbürge die Herrschaft in Italien und daß Eugen nicht darüber käme, glaubte er wohl verhindern zu können. Doch was half die Rechnung auf feine Macht, wenn der schlaue Prinz seine Kriegslisten spielen ließ. Er tat als wolle er den Uebergang über die obere Etsch er gingen, ließ Befestigungen anlegen, das französische Lager angrerfen, und während Vendome infolgedessen sich noch besser verschanzte und alle zerstreuten Trup

pen heranzog, marschierte Eugen unbehelligt über die untere Etsch und hatte bereits eine Brücke über den Po geschlagen, als die Franzosen das erstere erfuhren. Nun begann ein wahrer Wettlauf Turin zu; die Fran zosen aus dem einen, Eugen auf dem andern Ufer des Po; und dieser, sein Zug von der Grenze Tirols bis tief nach Piemont hinein, wird von Kennern als ein wahres Meisterstück bezeichnet. Am 1. September vereinigte sich der Prinz mit dem Herzog von Savoyen; vor der Hauptstadt Turin muhte

es jetzt zur Entscheidung kom men. Ein Glück für die Verbündeten, die nur 30.000 Mann zählten gegen 45.000 Franzosen, war, daß der beste Feldherr der letzteren, Vendome, nach der Schlacht von Ramillies nach den Niederlanden gesendet wurde, und der Herzog von Orleans mit Marsin an seine Stelle trat. Die Franzosen hatten, des Angriffes gewärtig, sich nach außen wohl verschanzt und hofften so, Turin noch eher bezwingen zu können, bevor Eugen sie zu hindern im Stande sein würde. Aber der Prinz, dem das Kühn ste immer

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