18.333 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1955/06_01_1955/TI_BA_ZE_1955_01_06_1_object_8388301.png
Seite 1 von 12
Datum: 06.01.1955
Umfang: 12
immer seltener anwenden kann. Feldmarschall Erzherzog Eugen, der Enkel des Siegers von Aspern, Erzherzog Karls, eines der größten Feldherren der damaligen Zeit, kaum verdunkelt durch den Schatten des genialen Kor sen Napoleon I. und bei Aspern sogar sein Über winder. Das war der militärisch begabte Zweig der Habsburger und Eugen der einzige Habsburger, der die Kriegsakademie mit ausgezeichnetem Er folg bestanden und Generalstabsoffizier geworden war. Früh kam er mit Tirol in Verbindung, denn er trat

Basel. Im Jahre 1934 kehrte er wieder nach Österreich zurück. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg nach Basel fuhr, um sich dort einer Operation zu unter ziehen, hielt, als er durch die Straßen Basels schritt, der Wagenführer einer Tram seinen Wa gen an, sprang heraus, um den auch in Basel sehr beliebt gewordenen Erzherzog herzlichst zu be grüßen. Mit Tirol war aber Eugen besonders innig ver wachsen. Nicht nur, daß er bei den Kaiserjägern gedient hatte; er wurde als Feldmarschalleutnant im Jahre 1900

zum Kommandanten des XIV. Korps, des Tiroler Korps, ernannt und wohnte da mals in der Hofburg. Alle alten Innsbrucker erin nern sich noch gern an den hohen schlanken Ge neral, der elegant von allen Seiten freundlichst gegrüßt, in der Maria-Theresien-Straße prome nierte. Die reichen Mittel, die ihm als Großmeister des Deutschen Ritterordens — Erzherzog Eugen hat auch die höheren Weihen empfangen und durfte deshalb nicht heiraten — verwendete er freigebig für die Förderung von Kunst und Wis senschaft. Die Zahl

der verschämten Armen, die er in zartfühlender Weise unterstützte, ist sehr groß. Als Eugen im Jahre 1908 zum Armeeinspektor befördert wurde und nach Wien übersiedeln sollte, gab er lieber seine hohe Stellung auf, um in sei nem geliebten Tirol bleiben zu können. Zum Tode von Erzherzog Eugen Einen Felsen sahen wir ragen Aus brandender tosender See. Dort stund, ach, aus zeitfernen Tagen Die Gestalt eines Recken, getragen Auf die gottverlassene Höh. Zur Sonne das Antlitz gerichtet, Ihm zur Seite das Kreuz

hunderte Kilometer langen Front einem zahlenmäßig unge heuer überlegenen, mit den modernsten Waffen ausgerüsteten Heer einer Großmacht gegenüber. Cadorna glaubte mit Recht, daß es sich für seine Armeen nur um einen bewaffneten Spaziergang nach Wien und Innsbruck handle. In lautloser Arbeit hatte aber Eugen seine Vor bereitungen getroffen, ein militärisches Meister stück ersten Ranges, denn als die Armeen Cador na s zum Spaziergang antraten, stießen sie zu ihrer Verblüffung auf eine Wand von Stahl

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1934/30_08_1934/TI_BA_ZE_1934_08_30_7_object_8380639.png
Seite 7 von 16
Datum: 30.08.1934
Umfang: 16
desgendarmeriekommandant von Steiermark Oberstleut nant Franz Neubauer und Familie, Familie van Harder- wijk, Nijmwegen, Dr. Boorsma und Gemahlin; Familie 22 Vas hohe Spiel nomau von August Frank Eugen atmete erleichtert auf, die nervöse Spannung fiel von ihm ab, die unbekümmerte Grobheit des Mannes wirkte wohltuend auf chn. Wer noch so schimpfen konnte, war sicher nicht schwer verwundet. Als er den Stiefel vorsichtig losließ, merkte er, daß seine Hände klebrig waren von warmem Mut, das darüber gelaufen war. Blitzschnell schoß

sah Eugen dicht neben sich einen tiefen Granattrichter; er ließ sich hineinrollen und zog auch den Verwundeten hinein. Die Posten beruhigten sich allmählich, die Leucht kugeln erlöschen. Eugen kämpfte mit sich: Sollte er sich dem Manne zu erkennen geben oder damit noch warten? Seine Zweifel waren sofort beseitigt, als die zwei französischen Soldaten zu beiden Seiten des Trichters auf tauchten. Sie hatten im Schein der Leuchtkugeln beobach tet, wie er den verwundeten Deutschen in das Loch ge- ogen

hatte. Leise beratschlagte er mit ihnen, was zu tun ei. Zunächst ruhig liegen bleiben, meinten sie; erst dann mit dem Gefangenen zurück, wenn alles wieder ruhig ge worden war. Eugen war damit einverstanden. Immer noch hatte er die geheime Hoffnung, daß eine deutsche Patrouille draußen sei, die sie abschnappen könnte. Sie warteten, nichts regte sich. Ein — zwei Leucht kugeln stiegen noch in die Höhe, dann blieb eS dunkel. Eugens Hoffnung, daß noch Deutsche draußen seien, sank immer mehr. Um Klarheit

und Bitternis stiegen in ihm hoch. Der Gefangene wurde ungeduldig, die Wunde schien ihn zu schmerzen. Er versuchte sich mit dem Oberkörper aufzurichten, aber nach jeder Bewegung fluchte er leise vor Schmerzen. Einer der französischen Soldaten hielt ihm die Hand vor den Mund, da wurde er grob: „Wenn die Pratzen net wegnimmst, beiß i zua." Und er schnappte mit dem Mund, daß dieser verstand und seine Hand zurückzog. Eugen verabredete mit den beiden Soldaten den Rück zug. Vorsichtig krochen sie los

, den stöhnenden Gefangenen hinter sich herzie'hend. Jetzt erst merkte Eugen, daß er den linken Arm nicht heben konnte, in der Schulter schien etwas nicht in Ordnung zu sein. Es war eine unendlich mühsame Arbeit den Verwundeten durch das zerrissene Gelände mit seinen Trichtern, Erdhaufen und Stachel- drahffetzen lautlos hindurchzubringen. Endlich waren sie am französischen Hindernis. Eugen ries leise den Posten an, dieser gab ebenso leise Antwort. Sie mußten etwas nach links, dann waren sie an der Drahtgasse

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1934/26_04_1934/TI_BA_ZE_1934_04_26_4_object_8380406.png
Seite 4 von 16
Datum: 26.04.1934
Umfang: 16
er in die gierig fressende Flamme, bis sie das letzte Fetzchen in glühende Asche gewandelt hatte und mit einem letzten Aufflackern erlosch. Für einige Sekunden starrte er noch in das gähnende Dunkel des Ofens, dann gab er sich einen Ruck. Es gab jetzt hier nichts mehr, was an den deutschen Leh mann oder an den deutschen Offizier erinnerte. Es gab nur noch den Studenten der Maschinenbautechnik Eugen Meunier aus Toulouse. — Vierzehn Tage waren verflossen. Eugen hatte Paris von einem Ende zum anderen durchbummelt

. Er war unten an der Seine. Dort hatte er den Hebungen von Pionieren zugesehen, die ihn natürlich sehr interessierten. Die Kom mando- waren fast gleich wie in Deutschland; Eugen glaubte jetzt schon die meisten französischen Kommandos zu kennen. Voll Interesse beobachtete er auch die Soldaten als solche und verglich sie mit den deutschen. Der fran zösische Soldat schien ihm eine leichtere Auffassungsgabe zu haben, war körperlich auch flinker und gewandter, dafür war der deutsche aber zuverlässiger

machen, sondern uns um so mehr anspornen." Mit diesen Worten schloß er. Der siebenundvierrig- jährige Mann mit dem durchgeistigten, etwas leidenden und nervösen Gesichtsausdruck, der in wissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen genoß, erntete reichen Beifall. Als der Beifall verrauscht war, begann ein Diener die einzelnen Namen der neu zu verpflichtenden Studenten in alphabettscher Reihenfolge aufzurufen. Die Aufgerufe nen traten zum Rektor und gaben den Verpflichtungs handschlag. Eugen drängte sich langsam

vor, der Buchstabe L war vorüber, M hatte begonnen, „Maltter Henri — Mau- Passant LouiS — Meires Andre", verlas der Schuldiener mit eintöniger lauter Stimme; jetzt kam sein Name ,Meunier Eugen"; rasch trat Eugen vor den Rektor hin und streckte ihm seine -Rechte hin; im selben Moment merkte er, daß neben ihm noch ein Student stand, der gleichfalls dem Rektor die Hand hinhielt. Dieser schaute etwas verwundert auf die beiden jungen Leute, er war offenbar einen Augenblick im Zweifel, wem er zuerst die Hand geben

sollte. Der Sachverhalt klärte sich rasch da durch, daß der Schuldiener als nächsten Namen auSrief: „Meunier Eugen Charles". Daraufhin ließ Eugens Nebenmann seine Hand sinken und gab ihm den Vortritt. Es waren also zwei Eugen Meunier an der Hochschule, was ja bei der Häufigkeit des NamenS „Meunier" nicht eben verwunderlich war. Im Zurückaehen ließ Eugen seine Augen über die Reihen der Professoren und Ehrengäste schweifen. Sein Blick blieb auf einer jungen Frau haften, die ihn inter essiert betrachtete. Anscheinend

3
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/02_06_1935/ZDB-3059567-8_1935_06_02_1_object_8063134.png
Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1935
Umfang: 8
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die entgeltl. An kündigungen im redakt. Teile sind mit Aummern versehe« Jl i nsbi r i i Ci kei 1 Teil un 9 Sonntag 2 Funi 1935 Rümmer 12« Feldmarschall Erzherzog Eugen In Tirol Erzherzog Eugen in Tirol Die Nachricht, daß Erzherzog Eugen, der ein stige Feldmarschall der Südwestfront, sich zum Feste der Standschützen einfindet, wird von diesen als eine besondere Ehre, von der ganzen Bevöl kerung aber als eine hohe Freude gewertet

ge macht hatte. Im Triumph wird ihn in diesen Ta gen auch das Volk von Tirol begrüßen. Erzherzog Eugen hat als Oberbefehlshaber der Südwestsront an allen jenen Aktionen seinen An teil und sein Verdienst, durch deren Zusammen wirken unsere Heimat vor dem Einbruch der Feindesmacht bewahrt geblieben ist. Er hat sich in besonderer Weise bemüht, den Geist der Truppen aufrechtzuerhalten, indem er jedem einzelnen Sol daten das Bewußtsein einzuflößen versuchte, daß sein Feldherr an ihn denke und mit ihm fühle

. Es ist eine der angenehmsten Erinnerungen aller Offiziere, die Weihnachten 1916 an der Südwest- jront begingen, als ihnen mit den Liebesgaben der Ring des Erzherzogs Eugen überreicht wurde. Den innigsten Anteil nahm der Feldmarschall an den Taten und Kämpfen der von ihm so geschätz ten und geliebten Tiroler Truppen. Sie haben sich seiner Zuneigung und seiner Hochschätzung als durchaus wert erwiesen. Dieses Bekenntnis hat er in dem Gruße ausgesprochen, den er den Stand schützen (in der Festschrift „K. k. Standschützen

der Standschützen besonderen Glanz verleihen und es zu einem geschichtlichen Ereignis gestalten, weil es zum ersten Male seit dem Unheil des Zusam menbruches ist, daß ein kaiserlicher Prinz Tirol besucht, als ein Vorbote besserer Zeiten, als ein Symbol österreichischer Tradition, zu der Tirol höchste Werte beigesteuert hat. Erzherzog Eugen gelten Tirols freudigste und ausrichtigste Grüße. Der ..Areler Erzherzog- besucht die Tiroler Krieger- und KameradschaMverbünde Dr. Pf. Innsbruck, 1. Juni. Feldmarschall

Erzherzog Eugen, der nament lich in der Landeshauptstadt Innsbruck so verehrte und populäre „Tiroler Erzherzog", hat nunmehr einer vom A l t - K a i s e r j ä g e r k l ub übermittelten Ein ladung Folge gegeben und wird nunmehr Tirol und namentlich den Krieger-- und Kameradschaftsverbänden des Landes einen mehrtägigen Besuch abstatten, wo bei auch mehrere Veranstaltungen durch den Besuch des Erzherzogs ausgezeichnet werden sollen. Der Erz herzog wird am Samstag, den 1. Juni, in Innsbruck eintreffen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1915/03_06_1915/ARBEI_1915_06_03_5_object_7968642.png
Seite 5 von 12
Datum: 03.06.1915
Umfang: 12
Erzherzog Eugen. Die Ernennung des Erzherzogs Eugen zum Generalobersten und Oberkommandanten un serer Armeen gegen Italien ist von größter Ver heißung. Aus der Vergangenheit darf auf die Gegenwart, vom Oheim auf seinen Neffen Eu gen ein prophetifcher Schluß gezogen werden, der weniger Wahrsagerei ist, als vielmehr in tatsäch lichen Verhältnissen begründet. Erzherzog Eugen wurde am 21. Mai 1863 in Groß-Seelowitz geboren und ist ein Neffe des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht. Er ist Groß meister

des Hoch- und Deutschmeister-Ordens und als solcher Inhaber des Infanterieregi ments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4. Ferners ist er noch Inhaber des Infanterieregi ments Nr. 41 und Chef des preußischen Küras sierregiments Graf Wrangel Nr. 3, Ritter des österreichischen Ordens vom Goldenen Vlies und des Schwarzen Ablerordens, Seraphinenordens ufw. Kein anderes Mitglied des Kaiserhauses ist so populär wie der Hoch- und Deutschmeister Eugen. Erzherzog Eugen begann seine mili tärische Dienstleistung

erhielt der Erzherzog die Jnhaberschaft des Infanterie regiments Nr. 41. Nach vorübergehender Kom- mändosührung über das Husarenregiment Nr. 13 rückte der Erzherzog zum Generalmajor vor und erhielt das Kommando der Olmützer Jn santeriebrigade. Nach dem am 30. Juli 1894 zu Baden erfolgten Tode seines Oheims, des Erz herzogs Wilhelm, wurde Erzherzog Eugen als Hoch- und Deutschmeister inthronisiert und er hielt als solcher die Jnhaberschaft des Wiener Hausregimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4. Damals

war Erzherzog Eugen bereits Feldmar- schalleutnant und Kommandant der 25. Jn- fanterie-Truppendivision in Wien. Seine besonderen militärischen Fähigkeiten bekundete der Erzherzog bereits als Brigade kommandant bei dem Landskroner Kaisermanö ver im Jahre 1894. Bei den Manövern 1897 bei Bystritz am Hostein in Mähren wurde seine Truppensührung rückhaltlos gerühmt. Bei den Hötzeldorser Kaisermanövern 1899 reüssierte Erzherzog Eugen abermals mit einem brillanten Durchbruch, wie er die Tiroler Gebirgsübungen 4905

der Erzherzog bei den großen Manövern in Mähren in der Umgebung von Groß-Meseritsch, denen auch Kaiser Wilhelm beiwohnte, die Nordpartei. Die überraschenden Erfolge, die der Erzherzog damals erzielte, rück ten ihn in die erste Reihe unserer Armeeführer. Den Rang eines Korpskommandanten und kommandierenden Generals in Innsbruck er hielt Erzherzog Eugen 1900 und rückte ein Jahr später zum General der Kavallerie vor. Am 11. Oktober 1908 wurde Erzherzog Eugen unter Anerkennung seiner vorzüglichen Leistungen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1936/23_04_1936/TI_BA_ZE_1936_04_23_1_object_8381837.png
Seite 1 von 16
Datum: 23.04.1936
Umfang: 16
Siege hin sehr hohe Forderungen durchblicken. England schlug neue schärfere Sanktionen vor. Dagegen trat Frankreich für eine Aufhebung der bisherigen Sanktionen ein. DaS Er gebnis war, daß mit Bedauern festgestellt wurde, daß die Friedensvermittlungen gescheitert seien und daß man die Sache auf 11. Mai vertagte. Nachträglich machten Frank- und England miteinander aus, die bisherigen Zwangsmaß nahmen gegen Italien beizubehalten, aber keine neuen mehr zu verhängen. Prinz Eugen. Vedes Schulbüblein

kennt und nennt den Namen des großen Volkshelden Prinz Eugen. Am 21. April wurden es 200 Lahre, seit dieser berühmte Mann die Augen für immer zugetan hat. Obwohl er der Geburt nach kein Oesterreicher ist, haben ihn seine Taten doch zu einem unserer größten Helden und zum Netter des Deutschen Reiches gemacht. Als Prinz Eugen von Savoyen in die Geschichte trat, drohte Oesterreich und dem Deutschen Reich der Untergang. Die Türken standen vor den Toren Wiens und mit ihnen war der Franzosenkönig 'Ludwig

XIV. im Bund, der das Deutsche Reich vernichten und die Kaiserkrone an sich reißen wollte. Lm Reich aber fraßen die Untreue und der Verrat einiger deutscher Fürsten. Eugen kam am 18. Oktober 1663 in Paris auf die Welt. Er war der Sohn eines verarmten französischen Prinzen. Der Franzosenkönig und seine Verwandten hatten ihn für den geistlichen Stand bestimmt. Als Prinz Eugen den König bat, Offizier werden zu dürfen, wies dieser seine Bitte barsch ab, weil er glaubte, daß der junge Mensch

mit seiner kleinen Figur und dem unansehnlichen Aeußern dazu nicht tauge. Darauf verließ Eugen heimlich sein Vaterland und zog nach Oesterreich. 1683 kämpfte er bei der Befreiung der von den Türken belagerten Hauptstadt Wien als gemeiner Mann mit. Dabei, vor der ungarischen Stadt Gran und bei der Wiedereroberung von Budapest holte er sich die ersten Lorbeeren. Zum Dank übergab ihm der Kaiser die Führung eines Dragonerregimentes. Mit seinen Nettem entschied der junge Offizier im Lahre 1689 durch einen kühnen

Handstreich die Schlacht bei Mohacs in Ungarn. Vier Lahre später wurde er zum Feldmarschall ernannt und schlug bei Zenta die türkische Uebermacht aufs Haupt. Oesterreich wurde, als die Türkengefahr kaum ge bannt war, in einen neuen Krieg verwickelt. Der Streit ging um die spanische Königskrone, auf die das Herrscher haus Habsburg mit Recht Ansprüche erhoben hatte. Ln diesem Krieg führte Prinz Eugen das kaiserliche Heer von Sieg zu Sieg. Mitten im Winter schritt er über die Alpen pässe und drang

6
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1936/20_06_1936/ZDB-3059567-8_1936_06_20_5_object_8064012.png
Seite 5 von 10
Datum: 20.06.1936
Umfang: 10
jttnsbpwcltep %eitung Nr. IN SamslaZ. Sst. Juni 138S jj Lienz, 18. Juni. Am Mittwoch früh wohnten die kaiserlichen Hohei ten einem Gottesdienste in der Franziskanerkirche bei und fuhren danach aus den I s e l s b e r g, wo ein schlichter Empfang durch die Gemeinde Iselsberg statt fand. Große Kinderhuldigung in Lienz Der schönste Beweis für die Volkstümlichkeit von Erzherzog Eugen und Erzherzogin Adel heid und ein machtvoller Ausdruck der Liebe und Zuneigung, die sich die kaiserlichen Hoheiten

die Mädchen, links die Buben scharten. Um halb 11 Uhr erschienen Erzherzog Eugen und Erzherzogin Adelheid unter dem lauten Jubel der Kinder und nahmen auf den Ehrensitzen Platz. Den Auftakt der Huldigung machte der Aufmarsch der Schulfahnen, die dann wie der bei ihren Gruppen Ausstellung nahmen. Mit einem Sprechchor der Mädchen wurden die Hoheiten will kommen geheißen. Der Willkommgruß klang in ein freudiges Bekenntnis zu Gott, Tirol und Oesterreich aus. Nun marschierten von drei Seiten zugleich Jung

symbol haft dargestellt war. Während des kurzen Gedenkens spielte die Bataillonsmusik einige Takte des Andreas- Hofer-Liedes. ^ r , . T Nun kam der Schilderreigen der Knabenhandels schule Lienz, wobei vier Sprüche gezeigt wurden. „Heil Eugen, Habsburgs Held", lautete der erste Spruch, „Gruß Adelheid, holde Rose", der zweite, „Heil Jung-Otto, Habsburgs Adler", hretz der dritte, imd „Gott segne Haus Habsburg" war der werte Spruch, der mit diesem schneidigen Reigen zusammen- restellt worden

an seiner Hose'bisderKmrps bemerkt wurde. Erzherzog Eugen hob ,hn>auf un da gab das Bübchen dem alten Feldmarschall emen Kuß. Die Abfahrt der Hoheiten gestaltete stch autzers schwierig, denn die Kinder umringten die Wagen der Hoheiten so daß sie nur im Schritt vorwartssahren konnten.'Immer wieder wurde den hohen Gasten be geistert zugejubelt. Nach der Huldigung begab sich Erzherzog Eugen unter der Führung des Bürgermeisters Henggr t Museum Aguntum, über dessen reichen ^nhal und wertvolle Kunstschätze sich der Erzherzog

„Traube" eingenommen. Im Defereggental Der Nachmittag des letzten Besuchstages führte die kaiserlichen Hoheiten in das Defereggental. In allen drei Orten des Tales waren die Schützenkom- pagnien, HW., OSS., Iungvaterland, Trachtengrup pen und Schuljugend und sehr viel Bevölkerung zum Empfang erschienen. Die Kirchen und Kriegerdenk mäler wurden überall besichtigt und Kränze nieder gelegt. Am Freiheitsdenkmal in Zotten, bei dessen Einweihung seinerzeit Erzherzog Eugen anwesend ge wesen war, wurde

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1908/01_05_1908/TIPOS_1908_05_01_16_object_7996674.png
Seite 16 von 24
Datum: 01.05.1908
Umfang: 24
den. Sie konnte nur angeben, daß ihr 19jähriger Schwager, der flüchtig ist, der Täter sei. Das Kaiser - Zubiläumsfest des Landes Tirol. Aus Bozen berichtet man uns über das am Weißen (Ämntag dort stattgefundene große Landesschützenfest: Das vom k. k. Hauptschieß stande „Erzherzog Eugen" hier veranstaltete Hauptfest des großen Landesschießens zum Kai serjubiläum gestaltete sich zu einem imposanten Volksfeste glänzendster Art. Nach alter Landes tradition war es ein ebenso erhebendes als farbenprächtiges

von der anderen. Dominierend waren die alten Nationaltrachten und so entfaltete sich eine Farbenpracht, wie man sie wohl nur in unserem Lande treffen kann. Das Fest stand unter dem Protektorate und in Anwesenheit des Ezherzogs Eugen statt. Der Statthalter und der Landeshauptmann, die den Festbesuch ebenfalls zugesagt hatten, mußten wegen der Einberufung des Landtages in letzter Stunde noch absagen. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld betraute dafür mit seiner Vertretung den Hofrat Meusbürger und Lan deshauptmann

Klänge von „Das ist der Tag des Herrn", gespielt von Fanfarenbläsern. Nachdem um 10 Uhr Erz herzog Eugen, von den Klängen der Volks hymne feierlich begrüßt, erschienen war, zele brierte Msgr. Propst Trenkwalder unter Assi stenz die Feldmesse, wobei die Bozner Reser vistenkolonne den Ehrendienst hatte und die De- chargen gab. Die Bozner Schützenkapelle spielte das Meßlied von Haydn. Nach der Festmesse schritt Erzherzog Eugen die Ehrenkompanie ab, welch letztere dann vor dem kaiserlichen Prinzen

defilierte. Nun begab sich Erzherzog Eugen zum prachtvoll geschmückten Schießstande, um das Lanbesschießen feierlich zu eröffnen. Pöllerdon- ner erdröhnte, als er zum Schießstande kam, und die Musikkapelle des 2. Tiroler Kaiserjägerregi mentes intonierte die Volkshymne. Oberschützen meister Steinkellner begrüßte als „Hausvater" den hohen Gast, worauf Dr. Krautschneider eine fulminante Festrede hielt, in welcher der Redner einen Rückblick auf die Tiroler Schützenbewegung gab, die immer dem Patriotismus

und der Liebe zum Landesvater, dem Kaiser und seinem Hause gegolten hat und gelten wird. Indem er dann des 60jährigen Jubiläums der glorreichen Regierung des Kaisers Franz Josef gedachte, brachte er ein Hoch auf diesen aus, das donnern den Widerhall fand. Erzherzog Eugen drückte in seiner Erwi derung die Freude über den patriotischen Sinn des Tiroler Volkes aus und betonte, daß es ihn freuen werde, Sr. Majestät über dieses patrioti sche Fest und die Kundgebung der loyalen Ge sinnung und Liebe für den Kaiser

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1934/26_04_1934/TI_BA_ZE_1934_04_26_3_object_8380405.png
Seite 3 von 16
Datum: 26.04.1934
Umfang: 16
vor ihr. Sie hatte das Gefühl, als drohe eine große Gefahr. Aber ihr starkes entschlossenes Wesen brachte es fertig, sich nach außenhin nichts anmevken zu lasten. Wohl fiel ihrem Vater ein neuer Zug in ihrem Gesicht aus, der ihr eine frauenhafte Reise gab, aber er beunruhigte sich darüber nicht. Daß sein Kirw in manch schlafloser Nacht im ersten schweren Liebesweh in die Kisten .weinte, ahnte er freilich nicht. in. Der D-Zug Brüssel—Paris lief in den Pariser Nord bahnhof ein. „Paris, alles aussteigen!" Eugen d'Efftoi stand

am offenen Gangfenster und schaute sich nach einem Dienstmann um. Aus seinen An ruf kam ein solcher heran. Die rote Mütze mit einer Nummer und die blaue Absinthnafe legitimierten ihn genügend. Eugen reichte ihm sein Handgepäck heraus. „Bringen Sie die Sachen in die Albertstraße 54. Dort warten Sie bitte aus mich, wenn ich noch nicht da sein sollte." Der Mann mit der Mütze nickte. „Und für wen soll ich die Koffer abgeben?" „Ach so, meinen Namen wissen Sie noch nicht D"Eff.. ah, Meunier, Eugen Meunier

." Der Dienstmann lüftete die Mütze und nickte. . „Wird besorgt, mein Herr." Eugen stieg aus, ging durch die Sperre und trat auf den freien Platz vor dem Bahnhof. Nun war er glücklich in Paris. An der belgischen und französischen Grenze war alles glatt verlausen, die Paß- und Gepäckkontrolle war sehr oberflächlich gewesen. Donnerwetter, gehörig zusammennchmen mußte man sich aber doch. Beinahe hätte er sich vorhin verplappert und dem Gepäckträger seinen richtigen Namen angegeben! So etwas durste es in Zukunft

nicht wehr geben! Mit neugierigem Interesse betrachtete er einige Mi nuten lang den lebhaften Verkehr vor den: Bahnhof, dann rief er einer Psevdedroschke und gab dem Kutscher seine Adresse. In langsamen Trab gings die berühmte Lasayette- straße hinab. Es war ein wunderschöner Herbstnachmittag, die Straße stark beleibt. Da war ein Hin und Her von Pferdsdroschken und Autos, aus den Bürgersteigen eine bunte wirbelnde Menschenmasse. Eugen kannte Paris von früher, aber es kam ihm vor, als seien die breiten

Geschäftsleute, flinke Ladenmädels, die Besorgungen machten; die Zeitungsjungen riesen die 'Abendzeitungen aus und drängten sich behend überall durch. Die Nichts tuer der ganzen Welt, mit ihren faden Lebemannsgesichtern schleuderten lässig daher. Der ganze Erdball schien seine Menschenrassen zur Vertretung hierher geschickt zu haben. Besonders fiel es Eugen aus, daß die Farbigen viel zahl reicher vertreten waren als früher. Frankreich war Kolonialreich geworden und Paris die Hauptstadt auch der Kolonien

10
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1936/19_06_1936/ZDB-3091117-5_1936_06_19_5_object_8512058.png
Seite 5 von 14
Datum: 19.06.1936
Umfang: 14
: „Heil Eugen, HabSburgs Held", die zweite Stel lung brachte: „Gruß Adelheid, holde Nose", die dritte hieß: „Heil Jung Otto, Habsburgs Adler "und die letzte zeigte: „Gott! segne Haus Habsburg". Ungeheure Zustimmung beglei tete besonders diese Vorführung, wie auch, alle anderen Punkte mit reichem Applaus bedacht wurden. Ein Treuegelöbnis, gesprochen von einer Trachtengruppe und die Huldigung der Kinder klang in ölen Worten des Landes hauptmannes von Tirol aus: „In Sr. kaiserl. Hoheit FM. Erzherzog

Eugen grüßen wir das alte Oesterreich, in Ihrer kaiserl. Hoheit Frau Erzherzogin Adelheid die schöne Zukunft." Mit der BundeShhmne und einer Fahnenschwin- geriNnengruppe hatte die eigentliche Kundge bung ihr Ende gefunden. Die Freude und Begeisterung der Jugend und die Leutseligkeit der kaiserlichen Ho heiten konnte man setzt beobachten. .Um ringt von Kindern mußten sich! die Hoheiten einen Weg durch die Kleinen bahnen, von de nen jedes ihnen die Hand drücken wollte. Unzählige Blumensträuße wurden

er zählten sie: „Mir hat er die Wange gestrei chelt, mir hat sie die Hand gegeben, mit mir haben sie gesprochen." Keines der Kinder wird diesen Tag je vergessen. Unter anderen Persönlichkeiten wurden bei dieser Gelegenheit die heimische Dichterin Frau Fannh Wibmer-Peöit und Ehrw. Frau ElS- beth, die Dichterin der Huldigungöverse, den kaiserl. Hoheiten vorgestellt. Während sich Erzherzogin Adelheid in das allg. Bezirkskrankenhaus begab, um die Kran ken zu besuch,en, wurde FM. Erzherzog! Eugen vom Herrn

Bürgermeister durch das Museum „Aguntum" geführt. Nachmittags führen die kaiserl. Hoheiten zum Besuche der Kaiserge meinden des Defereggentales. Erzherzog Eugen im Murern» Am Mittwoch, den 17. öS., besuchte Erz herzog Eugen gegen 11.30 Uhr nach der Kin- öerhuldigung das Museum und besichtigte es eingehend. Er erwies sich dabei als ein ganz hervorragender Kunstkenner und Humanist und bedauerte nur, nicht mehr als 40 Minuten für die Besichtigung dieses „ganz hervorragenden Museums" — wie er sagte — Zeit

zu haben. Am Schulhaustor wurde S. kaiserl. Hoheit vom Herrn Obmann Bürgermeister Franz Henggi begrüßt. Am Eingänge in die Mu seumsräumlichkeiten begrüßte den kaiserl. Gast Kustodin Frl. Mhra Maier und zwei Büb- lein in Tracht überreichten ihm Blumen. Erz herzog Eugen zeigte größtes Interesse für die Sammlungen — besonders die bäuerlichen Gegenstände gefielen ihm ausgezeichnet. Alle Anwesenden machten die Erfahrung, daß S. kaiserl. Hoheit auf allen Gebieten, auch in den römischen Sach>en und in der lateinischen Sprache

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1909/30_01_1909/OBEWO_1909_01_30_3_object_8032671.png
Seite 3 von 12
Datum: 30.01.1909
Umfang: 12
selbstverständliche Vorschriften ist es unbe greiflich, wie von verschiedenen Seiten seit Jahren geradezu mit Absicht das Volk irregcführt und be hauptet wird, daß bei Eintragung eines jeden Hofes die Einwilligung des Besitzers notwendig sei. Hat die Kommission gegenüber dem einzelnen Bauerngute sich für die Behandlung als Hof ent schieden, so wird sie die walzend gewünschten Grund stücke von den übrigen zum Hofverbande bestimmten Martin Luber handelte einige Jahre in Lolland in Manufakturen und starb 1777. Eugen

Falger handelte in Amsterdam mit Seide und Manu fakturen; er stiftete vieles den Kirchen (namentlich in Lolzgau) und starb im Alter von 72 Jahren in Amsterdam; er handelte über 40 Jahre. Josef, Johann und Eugen Falger handeln 1770—1822 zu Delft in Lolland mit Seide und Manufakturen. (Josef Falger kam in der Folge mit Franz Knitl in Kompagnie). Georg Weißenbach gründete eine Handlung in Westfalen (bei Paderborn) in Seide und Manufakturen und starb 1776. Das Geschäft ging dann an seine Söhne Josef

, Eugen, Franz und Georg Weißenbach über, schließlich erhielten es die drei Söhne des Josef Weißenbach. Johann, Eugen und Georg Knitl handelten zu Oettingen in Bayern mit Manufaktur- und Galanteriewaren. Johann blieb bis 1776 in Komp., die beiden andern betrieben das Geschäft bis 1798 und starben zu Lause. I. Maldoner handelte in Jülich mit Manufaktur, dann übernahmen 1780 seine Söhne Anton, Eugen, Franz und Georg die Landlung. Johann und Georg Bermann handelten in Lol land mit Manufakturen

. In der Folge ging das Geschäft an die Söhne des Johann, mit Dramen Josef, Ignaz und Franz Bermann über, welche sich zuletzt in Arnheim (Arnhem) aufgehalten haben. Eugen Schnöller handelte zu Rotterdam mit Seide rmd Manufakturen. Er sing das Geschäft 1768 an und starb später zu Rotterdam. I. Lanni bandelte in Lolland mit Manufakturen und Seide, starb aber zu Lolzgau. I. Falger handelte zu Delft in Lolland mit Seide und Manufakturen ums Jahr 1780, ging dann später nach Lltrecht, und seine Söhne Franz

Märk von Elbigenalp handelten in der Schweiz mit Bettwaren, dann nach diesen Johann und Anton Lumper zu Rapperswil, Anton und Gregor Lunrper bei St. Gallen, Johann Lumper zu Ror- schach und im Rheintal, Eugen Lumper in Thurgau bei Bischofszell, dann Anton, Karl und Eugen Mark zu Wyl, Toggenburg und Appenzell. Eugen Bermann in Komp, mit den drei Gebrüdern Lang handelte zirka 1760 zu Kolmar in Elsaß mit Manufakturen. Ein Sohn der Lang reiste 1790 nach Wien als Student und verehelichte

12
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1934/28_06_1934/TI_BA_ZE_1934_06_28_6_object_8380526.png
Seite 6 von 12
Datum: 28.06.1934
Umfang: 12
mit Schlecker) 10 Beste im Betrage von 60 8. Diese Beste kommen für die meisterreichten Kreise in 6 ge bundenen Schüssen zur Verteilung. Eine Serie verbunden mit Schlecker kosten 25 g. Im übrigen zahlen Jungschützen auf allen Scheibengattungen halbe Schußgebühren und sind von der Standgebühr befreit. Für das Schußbüchel find 20 g zu entrichten. (Bei entsprechender Leistung haben freudige Mensch in den paar Tagen verändert. Ein ver zweifeltes Gesicht starrte Eugen entgegen. Die feisten Bäckchen

waren verschwunden, das Gesicht war schmal ge worden. Manchmal ging ein heftiges Zucken darüber hin weg. Die Augen flackerten unruhig, ein tiefes Leid und eine große Angst standen zugleich darin. Der elende und unglückliche Eindruck, den der junge Mann machte, wurde noch dadurch erhöht, daß er unrasiert war und das Haar verwahrlost und unordentlich in die Stirne hing. Eugen hatte in den Zeitungen von der Ermordung Jaurös gelesen und führte daraus die Veränderung seines Freundes zurück. Nach der Begrüßung sprach

er einige Worte des Bedauerns. Charles dankte, winkte aber zu gleich müde mit der Hand ab. Als wäre sein Kopf blei schwer, stützte er ihn in beide Hände und starrte schweigend in die dunkle Ecke. Das Zucken in seinem Gesicht verstärkte sich, von Zeit zu Zeit wurde der ganze Körper wie von einem elektrischen Strom hin und her geschüttelt. Eugen fühlte wohl, daß Charles ein Anliegen hatte und daß ihn ein besonderer Grund hergeführt, aber er mochte nicht fragen. Schließlich fing Charles selbst an. „Eugen, lieber

Freund, erschrick nicht über das, was ich Dir jetzt anvertraue." Langsam und feierlich faßte er über den Tisch Eugens Hände und fuhr stockend fort, Wort sirr Wort betonend: „Mit dem, was ich Dir jetzt sage, gebe ich mich ganz in Deine Hände." Dann schwieg er wieder, das Sprechen fiel ihm augenscheinlich schwer. Endlich raffte er sich zusammen und sah Eugen fest an: „Eugen, ich kann nicht mit in den Krieg, ich gehe flüchtig! Lieber die Schande eines Deserteurs, eines Fahnenflüchtigen." Verwundert

und erschrocken zugleich sah ihn der Freund an. Auch Verachtung lag in dem Blicke. ,,Flüchtig! Wie willst Du flüchtig gehen können, wo alle Grenzen gesperrt sind?" „Deshalb komme ich her, weil Du mir zur Flucht helfen sollst." ,M?? Wie könnte ich . . .?" „Du kannst es!" Eugen schüttelte verständnislos den Kopf. Im Innern hatte er einen kleinen Argwohn, daß Charles vielleicht etwas von seiner Rolle ahnte. Sofort wurde er aber eines anderen belehrt. „Eugen, ich bringe die Kraft nicht auf, mich am 10. August

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1934/05_07_1934/TI_BA_ZE_1934_07_05_6_object_8380538.png
Seite 6 von 12
Datum: 05.07.1934
Umfang: 12
den zu frühen Tod herbei. Im heurigen Frühjahr wollte er noch im Spital Heilung suchen, doch das er trotz aller Freude hatte, ab. Schließlich war's ihm ja egal. Die Hauptsache war, er kam in die Schweiz! Mochten andere sich tot oder zum Krüppel schießen lassen. Auch Eugen! Am nächsten Tag saß im D-Zug nach Genf ein junger Mann, den niemand Kr Charles Meunier gehalten hätte. An der Schweizer Grenze übte Militär die Kontrolle aus. Der kontrollierende Offizier verglich das Paßbild, das den Studenten

der Maschinenbautechnik Eugen Meunier aus Toulouse vorstellte, lange mit dem vor ihm Stehenden. Schließlich fand er doch, daß alles stimmte. Wenn er aller dings in das Innere des kontrollierten Reisenden hätte sehen können, hätte er gründen, daß jeder Nerv zum Zer reißen gespannt war. «Mit einer knappen Verbeugung gab er den Paß zurück. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Im 'Abteil erster Klasse warf sich Charles erschöpft, aber strahlenden Gesichts ins Polster, als die Grenze passiert war und der erste

der Gestellungsordre glatt passieren. Durch das gewölbeartige Tor kam 'Eugen — denn er war es — auf den großen Kasernenhof, auf dem reges Leben herrschte. Aus allen Ecken und Enden schallten die-Kommandos, der ganze Kasernenhos wimmelte von kleinen Gruppen von Soldaten, die von Unteroffizieren unter Aufficht von da und dort stehenden Offizieren einexerziert wurden. Es waren meist Kriegsfreiwillige, die erst einige Tage den Rock der Republik trugen. Man sah es ihnen auch noch deutlich an. Trotz der einheitlichen

, die Mannschaften bekamen von einem höheren Offizier zu Pferde, dessen Stimme über den Kasernenhof alle anderen übertönte, ihre letzten Anweisungen. Eugen hob horchend und prüfend den Kopf. Diese Stimme? Diese Stimme kannte er doch! Auf einmal fiel es ihm ein, das war ja der Oberstleutnant, den er bei Jvonne kennen gelernt hatte. Einen Moment erschrak er, dann atmete er befreit auf. Ein Zusammentreffen mit diesem konnte kaum eine Gefahr bedeuten. Mehr als den Namen Meunier wußte er von dem einmaligen Beiein

andersein kaum; wenn er überhaupt diesen wußte. Außer dem sah Eugen zu seiner Genugtuung, daß er feldmarsch mäßig ausgerüstet war; er zog sicher mit dem Bataillon heute noch ins Feld. Der Unterleutnant sah sich das ganze Bild einige Minuten an. Genau so mußte es jetzt auf den Kasernen höfen in Deutschland sein. Ob sich dort auch die Frei willigen in Massen meldeten, wie es nach den Zeitungs berichten in Frankreich der Fall war? Die Bitterkeit, daß er nicht drüben sein durfte, wollte wieder in ihm hoch

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1934/12_07_1934/TI_BA_ZE_1934_07_12_6_object_8380550.png
Seite 6 von 12
Datum: 12.07.1934
Umfang: 12
und wir haben keinen er ist ein edler Mensch! Ich komme mir oft so schlecht, so erbärmlich vor, daß ich ihn betrüge!" Eugen gab es einen Stich. „Daumier ist ein edler Mann, Du hast recht. Auch ich ..." 'Eine verlegene Sülle war in dem Zimmer. Jvonne fuhr leise fort: „Als er Abschied nahm und ich ihn küßte, meinte ich, ich müßt» hinausschreien und mich anklagen. — Pfui! Es ist so häßlich die Lüge! So gemein ! Eugen, oft wünschte ich, ich hätte Dich nie gesehen oder ich wäre tot!" Jvonne schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte

. So erregt hatte sie Eugen noch nie gesehen. ,/Liebling!" tröstete er sie. „Nicht weinen!" Aber in seinem Kopfe wirbelten die Gedanken durch einander. Ruhig werden jetzt, ruhig! Sie zeigt dir ja selbst den Weg. Es darf nicht sein, weil Krieg ist. Weil er einen betrügen würde, der draußen für sein Vaterland kämpft, der sein Liebstes in arglosem Vertrauen geborgen glaubt. Drüben in Deutschland wartete eine aus ihn, die ein heiliges Anrecht aus ihn hat. Außerdem gehörte er jetzt dem deutschen Vaterland

, das im Kampfe um Sein oder Nichtsein stand. Mit einem Male fuhr Jvonne empor. „Ich kann diese Lüge nicht länger ertrgen. Eugen — wenn Gaston in Urlaub kommt, werde ich ihm alles sagen. — Er muß mich freigeben. Er wird mich fteigeben. Und dann ..." „Und dann?" Eugen wollte das Herzblut stocken. Ein ungeheurer Gedanke durchzuckte ihn. „Und dann?" fragte er tonlos. ,',Dann ..." Jvonne .warf sich an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn, „dann wirst Du mir ganz ge hören und ich Dir. Wir werden Mann und Weib

..." Mit einem Schlage war Eugen jäh ernüchtert. Heira ten?! Jvonne heiraten? Sich hier binden? Er der deutsche Offizier? Welchen Wirbel von Verwicklungen! Unmöglich. Gott, er wird sie enttäuschen müssen dieses liebe, kleine Herz! — Ueberall Lüge! Auch diese hier mußte er betrügen. Er wird sie nie heiraten können! Eugen schwindelte. Jvonnes Liebesworte und Lieb kosungen überhörte er. Nur nicht denken und überlegen jetzt! Sie las in seinem Gesicht und merkte den jähen Wechsel. Mit großen verwunderten Augen sah

sie zu ihm aus. Wie draußen in der Villa am Wäldchen, flüsterte sie: ,Mgen!" Mit ihrer weichen lockenden Sümme. Und wie damals übte das eine Wort seinen Zauber aus, daß Ver gangenheit und Zukunft wie Nebel zerrannen und nur die Gegenwart blieb. Diese hieß Jvonne. Die nächsten Tage verbrachte Eugen in einer Art Dämmerzustand. Noch mächtiger als das erstemal war die Leidenschaft über ihn gekommen. Mechanisch machte er seinen Dienst beim Regiment, mechanisch atz und trank er und mechanisch schrieb er in der Nacht

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1935/04_06_1935/TIGBO_1935_06_04_1_object_7753698.png
Seite 1 von 4
Datum: 04.06.1935
Umfang: 4
würdigten. Der zur Verfügung stehende knappe Raum erlaubt nur eine gedrängte Wiedergabe der großen Eindrücke, die im gesamten erhebenden Verlauf des Standschützen-Lan- desfestes gewonnen wurden. Ausgezeichnet war die Feier durch die Anwesenheit des Feldmarschalls Erzherzog Eugen und des Bundeskanz lers Dr. Schuschnigg. Der Erzherzog langte mit seiner Begleitung am Samstag nachmittags 'in Innsbruck ein, wo er am Bahnhof herzlich begrüßt wurde. Im großen Stadtsaale fand am Samstag abends

ein Kameradschaftsabend statt, der die Standschützen Innsbrucks und Abordnungen aus allen Teilen Tirols und Vorarlbergs vereinte. Es waren erschienen Feld marschall Erzherzog Eugen, Generaloberst Graf Viktor Dank!, Landeshauptmann Dr. Schumacher, Landesstatt halter Ing. Gerber, Sicherheilsdirektor Dr. v. Mörl, Regierungskommissär Franz Fischer und die Spitzen aller übrigen Behörden und Aemter. Erzherzog Eugen, Ge neraloberst Graf Dank! und der Landeshauptmann wur den bei ihrem Erscheinen mit der Bundeshymne begrüßt

Generaloberst Graf Dankl seiner Freude Ausdruck, die Standschützen wieder begrüßen zu können. Wenn es im Weltkriege möglich war, die Grenzen zu halten bis zum Ende, war dies mit das Verdienst der Standschützen. Feldmarschall Erzherzog Eugen sprach den Stand schützen seine Anerkennung aus für alle Verdienste und verwies darauf, daß er von den Standschützen immer eine hohe Meinung gehabt und während des Krieges als Oberkommandierender der Südwestfront stets gewußt habe, daß er sich auf die Standschützen

verlassen könne. Am Sonntag um 9 Uhr vormittags fand die Feier lichkeit auf dem Kanzler-Dollfuß-Platz statt. Bundes kanzler Dr. Schuschnigg war am frühen Morgen in Be gleitung der Staatssekretäre Zehner und Hammerstein und des Fürsten Schönburg-Hartenstein mit dem Flugzeug in Innsbruck eingetroffen. Erzherzog Eugen und Bun deskanzler Dr. Schuschnigg schritten die Fronten der Ehrenkompagnie des Vundesheeres und der Standschützen- kompagnien ab. Es waren wiederum erschienen der Lan deshauptmann

sich der Erzherzog und der Bundeskanzler begeben hatten, erfolgte die feier liche Ueberreichung der Ehrenbürgerurkunden an Bundes kanzler Dr. Schuschnigg der Gemeinden Hötting, Bran denberg, Imst, Telfs, sämtlicher Gemeinden des Stubai- tales und von Wildermieming. Hierauf begaben sich Erzherzog Eugen, der Bundes kanzler und die Ehrengäste im Auto zum Kandes- hauptschießstand, wo Oberschützenmeister Pezzei den Erzherzog und den Bundeskanzler herzlich willkommen hieß. Major Fuchs-Hall begrüßte.hie Gäste

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1936/24_05_1936/ALABO_1936_05_24_3_object_8276699.png
Seite 3 von 20
Datum: 24.05.1936
Umfang: 20
nun können mit Stolz Hinweisen aus ihren Prinz Eugen, der etwas Aehnliches leistete. Ueber- haupt ist diese ganze Kriegsführung ein solches Mei sterwerk des Genies, daß Eugen für alle Zeiten unter die berühmtesten Feldherren gezählt werden müßte, wenn er auch sonst nichts geleistet hätte. Als er gegen Ende Mai 1701 bei dem ungefähr 30.000 Mann starken Heere, das bei Rovereto stand, ankam, mußte er sich bald überzeugen, daß die Lage keine glänzende war. Die Franzosen standen, weit überlegen, bereits

da und hatten alle Pässe so besetzt, daß an einen Durchbruch nicht zu denken war. Aber Eugen wußte sich zu Helsen. „Wenn die Deutschen nicht Flügel haben, um durch die Lüfte zu kommen", sagten die Feinde, „so kommen sie nicht herüber." Und Eugen kam sozusagen durch die Lüste. Während er durch Scheinangriffe die Franzosen täuschte, bahnte er sich über unzugängliche Gebirge den Weg für seine Soldaten, Pferde und Kanonen Tiene zu. Die gesamte kaisertreue Bevölkerung ließ ihre Ar beit stehen und half Wege

machen, und es fand sich kein einziger Verräter. Wohl schüttelten die Bauern ungläubig den Kopf und meinten, da sei nie ein Kar ren darüber gegangen, wie würden die Kanonen hin überkommen? — Aber es ging, und zur größten Ueberraschung der Franzosen stand Eugen Anfang Juni schlagfertig in der Nähe von Verona. Der französische Feldherr Catinat suchte den Oester reichern jetzt wenigstens den Uebergang über die Etsch zu wehren; aber Eugen, der Löwe aus dem Schlacht felde, war auch schlau wie ein Fuchs, wenn es List

, den er selbst an den Kaiserhof getrieben. Im ersten Unmute darüber setzte er den edlen Cati nat ab und ernannte Villeroi (sprich Villroa) zum Oberfeldherrn, einen eitlen Prahler, dessen erste Frage bei der Ankunft in Italien war: „Wo steht das deutsche Lumpengesindel? Wir müssen es aus Italien hinaus jagen!" Eugen hatte inzwischen den Mineio überschritten und war bis Brescia hinaus vorgerückt. Sein ganzes Vor gehen war um so bewunderungswürdiger, als er sozu sagen ohne Hilfe gelassen wurde und die Venetianer

so mild, so ausgiebig und für jede Wä sche geeignet. RADION enthalt Schicht-Seife So griff er denn am 1. September 1701 den Prinzen an, wurde aber so zurückgewiesen, daß er gänzlich den Kopf verlor und Catinat mit dem Herzog von Savoyen den Rückzug leiten mußte. 2000 Mann, 200 Offiziere lagen tot vor den Schanzen der Kaiserlichen, während diese kaum einige hundert verloren hatten. Der verdemütigte Prahler verschanzte sich jetzt eben falls, wartend, daß Eugen seine Stellung verlassen werde. Auch Ludwig

17
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1936/19_06_1936/ZDB-3091117-5_1936_06_19_4_object_8512057.png
Seite 4 von 14
Datum: 19.06.1936
Umfang: 14
1866 vorgestellt, mit dem FM. Eugen und Erzherzogin 'Adelheid sich unter hielten.- die Erzherzogin machte ihm ein klei nes Geschenk — ein Päckchen Mauchtabak. Erzherzog Eugen überreichte das Allerchöchste Dankschreiben des Kaisers, Liebesgaben wur den ausgeteilt und eine stramme Defilierung schloß hier wie überall den Besuch. Kinder trugen in Tracht ein Gedicht vor. Llnö weiter ging es nach> S i l l i a n, tro die Außer- und InnerviNgrater, die panzendorfer, Tessenberger, Arnbacher und Gillianer

von Kindern in Tilliacher Tracht bedacht, war der Empfang besonders herzlich. Herr Bürgermeister Annewanöter hielt eine längere Ansprache, auf die FM. Erzherzog Eugen erfreut erwiderte. Des abgetrennten Süölirol vergaß man nicht. Mach der Ein weihung des neuen Kriegerdenkmales, das Meister Hermann peöit geschaffen hatte und durch Hochw. Herrn Dr. Meinalter eingeweiht wurde, erfolgte noch ein kurzer Besuch in der Kirche mit einer Kranzniederlegung im Ma nien des Kaisers für die gefallenen Helden

. In Arnbach und Kartilfch hatte FM. Erzher zog Eugen ebenfalls Kränze niedergelegt. Mach der strammen Defilierung, einem kurzen Konzert der Musikkapelle und einem kleinen Imbiß im Gasthof des Herrn Weiler kehr ten die kaiserlichen Hoheiten wieder nach Lienz zurück, überall begrüßt und von der Bevöl kerung mit Blumen überreich beschenkt. Bei der Straßenkreuzung in Tassenbach verabschiedete sich mit mehreren Herren der Landeshauptmann von Tirol, um über den Brenner wieder nach Innsbruck zurückzukeh ren

hatten sich auch die Ober- örumer und Glanzer eingefunden und unter den Klängen der Bunöeshhmne schritten die kaiserlichen Hoheiten mit Gefolge die Fronten ab. Llnö wiederum war es Erzherzogin Adel heid, die sich die Herzen aller im Sturme eroberte. Erzherzog Eugen überreichte an die Bürgermeister von Oberlienz, Oberörum und Glanz die kaiserlichen Handschreiben und Be zirksobmann des IungbauernbunöeS, Krane bitter, erhielt ein separates kaiserliches Dank schreiben für die Llebersenöung eines Bildes der Kaisergemeinöen

an Kaiser Otto. Ein Ge dicht feierte Erzherzog Eugen als Golöatenva- ter und ein anderes Frau Erzherzogin Adel heid. Mach einer strammen Defilierung fuhr man weiter nach A i n e 1, wo die kaiserl. Hoheiten wiederum feftticfi empfangen wurden und Erzherzog Eu gen einen Kranz im Mamen des Kaisers und der Kaiserin vor dem Denkmale des von den Franzosen im Jahre 1809 erschossenen Helden Oblasser niederlegte. Die Gchlailner waren mit den Schützen nach Ainet gekommen und die Schulen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/28_05_1916/ALABO_1916_05_28_3_object_8260497.png
Seite 3 von 16
Datum: 28.05.1916
Umfang: 16
fPflSRg S n ,QO hStrsrlw o «* '°MSP tPsme&m» o .ChfBä's, ^ jßX.tfs.yAsr/te - / kAZzf'Z’riJ /?nrfm^s. \falrrm Mettei &s*/ In den Fußstapfen des Prinzen Eugenius. Unser Durchbruch vollzieht sich genau an der selben Stelle und genau in derselben Jahreszeit, tvo vor 215 Jahren Prinz Eugen, „der edle Rit ter", seinen berühmten Alpenübergang ausge führt hat. Es war im Spanischen Eröfolgkriege, die Franzosen hatten die Lombardei in Besitz genommen und alle Talausgänge von Tirol ge sperrt. Prinz Eugen

von Savoyen, Wohl der größte Feldherr, den Oesterreich je gehabt hat, stand im Frühjahre 1701 mit 30.000 Kaiserlichen in der Gegend von Rovereto und suchte nach einer Möglichkeit, in die italienische Tiefebene hinab zugelangen, um die Feinde zu schlagen. Es schien vollständig aussichtslos und die Franzosen spot teten: „Wenn die Deutschen nicht Flügel haben, um in den Lüften zu kommen, zu Lande kommen sie nicht herüber." Doch Eugen, der ebenso kühn in seinen Ent schlüssen al s b l itzschnell im Han- Bsr

- schafsen. Und doch brachte es Eugen zustande. Am 27. M a i 1701 trat das österreichische Heer den Weg über die Alpen an. Das Fußvolk stieg über den Bergrücken Trembeleno und die Abhänge des Vallarsa, Reiterei und Geschütz gingen durch das Terragnolotal und über den Vorcola-Paß hin unter ins Vicentinische. 15 bis 20 Paar Ochsen schleppten oft an einer Kanone. Am 1. Juni stand Eugen schon in der Ebene und nun drängte er in einem ununterbrochenen Siegesläufe das ftanzösische Heer, obwohl dasselbe doppelt

von einem übermächtigen Feinde besetzt, der sich fest verschanzt hatte, und sie mußten in blutiaem Ansturin ae^ommen werden. Der Al- penüberaang unseres "" - nsolgers, der «^ge lvärtig die Hauptgruppe führt, gehört unbestrit ten zu den hervorragendsten Kriegstaten der Ge- kann so gut versperrt werden, daß selbst der löwenkühne Eugen seinerzeit hier keinen Vorstoß wagte. Oestlich und südöstlich von Rovereto steigt der mächtige Bergwall, welcher der italienischen Tiefebene vorgelagert ist, in inehreren Kämmen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1939/14_12_1939/NEUEZ_1939_12_14_4_object_8186455.png
Seite 4 von 4
Datum: 14.12.1939
Umfang: 4
Oer edle Nitter Begebenheiten um des „Reiches Mnrschcttl" Prinz Lugen Als Prinz Eugen von Savoyen, der große Türken- und Franzo,enbesieger, in Erfüllung eines diplomatischen Auftrags ewige Wochen in London weilte, war er einmal auch Gast des Grafen Oxford. Diesem perfiden und intriganten engli schen Staatsmann war es eben gelungen, den berühmten britischen Marschall Herzog von Marlborough, den Waffen gefährten und Mitfeldherrn des Savoyers in den großen sieg reichen Schlachten von Höchstädt

, Oudenaarde und Mal- plaquet, zu stürzen. Kurz vor Eugens Ankunft war Marl borough seines Amtes enthoben worden. Bei der Tafel sagte Lord Oxford, sich an den Prinzen Eugen wendend, daß er sich glücklich preise, den größten Feldherrn seiner Zeit bei sich zu Gast zu sehen. Da gab Eugen die schneidende Antwort: „Wenn ich das wirklich wäre, dann würde ich das einzig und allein Ihnen verdanken, Mylord!" Dies Zeichen persönlicher Bescheidenheit ist um so schöner, als das unbestechliche Urteil der Geschichte

Prinz Eugen turmhoch über Marlborough stellt. Aber auch handfesten Scherzen war der große Savoyer nicht abgeneigt. Ein solcher kostete ihm sogar die Freundschaft des ausgezeichneten, freilich auch sehr von sich eingenommenen Feldmarschalls Guido Starhemberg. In der ganzen kaiser lichen Armee erzählte man sich immer wieder Beispiele von Starhembergs Kaltblütigkeit und unerschütterlicher Ruhe. Bor allem Starhemberg selbst erzählte davon. Da wollte ihn Prinz Eugen auf die Probe stellen. Er gab

er keinen. Denn er hat dem Savoyer diesen Scherz sein Leben lang nicht vergessen. * Als man in dem Kronrat, der darüber entscheiden sollte, ob man es wagen könne, den dem Reich durch Ludwig XIV. aufgezwungenen Krieg gegen die halbe Welt zu führen, ängst lich nach Verbündeten jammerte, da hat Prinz Eugen den stol zen Ausspruch getan: „Marschieren wir erst, dann werden wir schon Verbündete finden!" In Wien hatte man die vielverrufene Pragmatische Sanktion verkündet, die die Unteilbarkeit der kaiserlichen Erblande

und die Thronfolge der Erzherzogin Maria Theresia aussprach. Durch endlose diplomatische Verhandlungen und noch endlose res Papier versuchte man die Anerkennung dieses Haus gesetzes durch die anderen Mächte zu erreichen. Es gelang durch sehr viele Worte und noch mehr Geld. Aber viel Ver trauen hatte man zu diesen Verträgen in Wien wohl selber nicht. So fragte man den Prinzen Eugen, wie man denn dieses Hausgesetz den ländersüchtigen Nachbarn gegenüber verläßlich schützen könnte. Trocken gab Eugen zur Antwort

20
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1936/22_04_1936/NEUEZ_1936_04_22_2_object_8180193.png
Seite 2 von 6
Datum: 22.04.1936
Umfang: 6
mit lichtundurchlässigem Papier oder Stoff, Abblenden der sonstigen Lichtquellen (blaue Glühbirnen) usw., wodurch jeder Lichtschein nach außen vermieden werden kann. Nach 22.30 Uhr kann mit der normalen Beleuchtung wieder eingesetzt werden. Weitere Verlautbarungen werden noch folgen. Allfällige An fragen können jederzeit an das Kommando der 6. Division (Luftschutzreferat) in Innsbruck gerichtet werden. Die Schulfeiern zum Gedenken an Vrinz Eugen. Innsbruck, 21. April. Die Soldatenfront von Tirol veranstaltet heute

in der Aus stellungshalle in Innsbruck Gedenkfeiern anläßlich des 200. Todestages des Prinzen Eugen von Savoyen. Vormit tags fanden bereits zwei Festaufführungen für die reifere Schuljugend von Innsbruck statt, die erste um 9 Uhr für Mittelschüler und -schülerinnen, die zweite um 11 Uhr für Hauptschüler und -schülerinnen. Bei beiden Aufführungen war der große Festraum der Ausstellungshalle bis aufs letzte Plätz chen gefüllt. Jede Aufführung war von etwa 5000 Schulkin dern besucht — der Fassungsgehalt des Raumes beträgt

bei Erwachsenen etwas mehr als 3000. In der großen Vorhalle steht.die Prittz-Eugen-Gedenk- fäule der Innsbrucker Garnison, die anläßlich der Frühjahrs parade chor dem Stadttheater am Dollfußplatz aufgestellt war. Das Innere der Festhalle ist mit rot-weiß-roten und schwarz- gelben Fahnen ausgeschlagen. Links und rechts der Bühne waren die Schulfahnen aufgepflanzt, die zum Beginn und Ende der Aufführung von ihren Trägern beim Erklingen der Bundeshymne gesenkt wurden. Die erste Aufführung stand im Zeichen

der Eröffnung der Prinz-Eugen-Feiern der Soldatenfront und fand außer der Schuljugend auch noch vor einer Reihe geladener F e st g ä st e statt, an deren Spitze sich Landeshauptmann Dr. Schu macher in der Uniform eines Kaiserjägeroberleutnants be fand. Der Führer der Soldatenfront von Tirol, General Hermanny-Miksch begrüßte von der links vor dem Bühnenvorhang aufgestellten Rednerkanzel aus die studierende Jugend und die übrigen Festgäste. Unter den Klängen des Liedes vom „Prinz Eugenius, dem edlen Ritter

", vorgetragen vom Militärorchester des Tiroler Jägerregimentes unter der Leitung des Militärkapellmeisters Bernhauer, öffnet sich der Vorhang der Riesenbühne zum ersten lebenden Bild, das das L agerlebenim kaiser lichen Heere des Prinzen Eugen zeigt. In Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner des Innsbrucker Stadttheaters, Ernst N e p o, und unter Ausnützung der Kostümbestände des Stadttheaters schufen die beiden Regisseure Major Bischof und der Organisationsleiter Dr. Pfister unter der Mitwir kung

21