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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 06.01.1955
Umfang: 12
immer seltener anwenden kann. Feldmarschall Erzherzog Eugen, der Enkel des Siegers von Aspern, Erzherzog Karls, eines der größten Feldherren der damaligen Zeit, kaum verdunkelt durch den Schatten des genialen Kor sen Napoleon I. und bei Aspern sogar sein Über winder. Das war der militärisch begabte Zweig der Habsburger und Eugen der einzige Habsburger, der die Kriegsakademie mit ausgezeichnetem Er folg bestanden und Generalstabsoffizier geworden war. Früh kam er mit Tirol in Verbindung, denn er trat

Basel. Im Jahre 1934 kehrte er wieder nach Österreich zurück. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg nach Basel fuhr, um sich dort einer Operation zu unter ziehen, hielt, als er durch die Straßen Basels schritt, der Wagenführer einer Tram seinen Wa gen an, sprang heraus, um den auch in Basel sehr beliebt gewordenen Erzherzog herzlichst zu be grüßen. Mit Tirol war aber Eugen besonders innig ver wachsen. Nicht nur, daß er bei den Kaiserjägern gedient hatte; er wurde als Feldmarschalleutnant im Jahre 1900

zum Kommandanten des XIV. Korps, des Tiroler Korps, ernannt und wohnte da mals in der Hofburg. Alle alten Innsbrucker erin nern sich noch gern an den hohen schlanken Ge neral, der elegant von allen Seiten freundlichst gegrüßt, in der Maria-Theresien-Straße prome nierte. Die reichen Mittel, die ihm als Großmeister des Deutschen Ritterordens — Erzherzog Eugen hat auch die höheren Weihen empfangen und durfte deshalb nicht heiraten — verwendete er freigebig für die Förderung von Kunst und Wis senschaft. Die Zahl

der verschämten Armen, die er in zartfühlender Weise unterstützte, ist sehr groß. Als Eugen im Jahre 1908 zum Armeeinspektor befördert wurde und nach Wien übersiedeln sollte, gab er lieber seine hohe Stellung auf, um in sei nem geliebten Tirol bleiben zu können. Zum Tode von Erzherzog Eugen Einen Felsen sahen wir ragen Aus brandender tosender See. Dort stund, ach, aus zeitfernen Tagen Die Gestalt eines Recken, getragen Auf die gottverlassene Höh. Zur Sonne das Antlitz gerichtet, Ihm zur Seite das Kreuz

hunderte Kilometer langen Front einem zahlenmäßig unge heuer überlegenen, mit den modernsten Waffen ausgerüsteten Heer einer Großmacht gegenüber. Cadorna glaubte mit Recht, daß es sich für seine Armeen nur um einen bewaffneten Spaziergang nach Wien und Innsbruck handle. In lautloser Arbeit hatte aber Eugen seine Vor bereitungen getroffen, ein militärisches Meister stück ersten Ranges, denn als die Armeen Cador na s zum Spaziergang antraten, stießen sie zu ihrer Verblüffung auf eine Wand von Stahl

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 26.04.1934
Umfang: 16
er in die gierig fressende Flamme, bis sie das letzte Fetzchen in glühende Asche gewandelt hatte und mit einem letzten Aufflackern erlosch. Für einige Sekunden starrte er noch in das gähnende Dunkel des Ofens, dann gab er sich einen Ruck. Es gab jetzt hier nichts mehr, was an den deutschen Leh mann oder an den deutschen Offizier erinnerte. Es gab nur noch den Studenten der Maschinenbautechnik Eugen Meunier aus Toulouse. — Vierzehn Tage waren verflossen. Eugen hatte Paris von einem Ende zum anderen durchbummelt

. Er war unten an der Seine. Dort hatte er den Hebungen von Pionieren zugesehen, die ihn natürlich sehr interessierten. Die Kom mando- waren fast gleich wie in Deutschland; Eugen glaubte jetzt schon die meisten französischen Kommandos zu kennen. Voll Interesse beobachtete er auch die Soldaten als solche und verglich sie mit den deutschen. Der fran zösische Soldat schien ihm eine leichtere Auffassungsgabe zu haben, war körperlich auch flinker und gewandter, dafür war der deutsche aber zuverlässiger

machen, sondern uns um so mehr anspornen." Mit diesen Worten schloß er. Der siebenundvierrig- jährige Mann mit dem durchgeistigten, etwas leidenden und nervösen Gesichtsausdruck, der in wissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen genoß, erntete reichen Beifall. Als der Beifall verrauscht war, begann ein Diener die einzelnen Namen der neu zu verpflichtenden Studenten in alphabettscher Reihenfolge aufzurufen. Die Aufgerufe nen traten zum Rektor und gaben den Verpflichtungs handschlag. Eugen drängte sich langsam

vor, der Buchstabe L war vorüber, M hatte begonnen, „Maltter Henri — Mau- Passant LouiS — Meires Andre", verlas der Schuldiener mit eintöniger lauter Stimme; jetzt kam sein Name ,Meunier Eugen"; rasch trat Eugen vor den Rektor hin und streckte ihm seine -Rechte hin; im selben Moment merkte er, daß neben ihm noch ein Student stand, der gleichfalls dem Rektor die Hand hinhielt. Dieser schaute etwas verwundert auf die beiden jungen Leute, er war offenbar einen Augenblick im Zweifel, wem er zuerst die Hand geben

sollte. Der Sachverhalt klärte sich rasch da durch, daß der Schuldiener als nächsten Namen auSrief: „Meunier Eugen Charles". Daraufhin ließ Eugens Nebenmann seine Hand sinken und gab ihm den Vortritt. Es waren also zwei Eugen Meunier an der Hochschule, was ja bei der Häufigkeit des NamenS „Meunier" nicht eben verwunderlich war. Im Zurückaehen ließ Eugen seine Augen über die Reihen der Professoren und Ehrengäste schweifen. Sein Blick blieb auf einer jungen Frau haften, die ihn inter essiert betrachtete. Anscheinend

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 10.05.1934
Umfang: 16
aus der Rot hilft. Wir möchten Such daher auffordern, diesen Teil der Zeitung nicht wegzuwerfen, sondern auszuheben. muß doch eine Kriegsgefahr in der Luft liegen. Na, und entschuldigen tut er sich auch, weil er ihm 'das weitere Bleiben aufhalst. Wenn man wüßte, daß es absolut not wendig wäre? Vielleicht ist es doch besser, noch etwas abzuwarten, dann wird man ja weiter sehen. Nach- deucklich, die Hände auf dem Rücken, blieb Eugen im Zimmer stehen. Zuletzt zuckte er mit den Achseln, nahm Hut und Lllante

! und verließ seine Wohnung. Er sehnte sich nach der Gegenwart von Manschen, um seine quälenden Gähnten los zu werden. Charles? Der wäre jetzt gerade recht. In solchen Stunden lat seine Lebensauffassung sicher gut. Aber wo ihn treffen? Er hatte ihn noch nicht gesehen, seit er vom Creuzot zurück war. Eigentlich war es merkwürdig, daß er noch nicht aus seiner Wohnung gewesen war, Eugen hatte ihm doch geschrieben, daß er Anfang Oktober wieder in Paris sein werde. Wie von ungefähr siel ihm ein, daß Charles

ihn bei einem Nachtbummel einmal ins Cafe „Roland" mitaenommen hatte. Eugen war es ausgefallen, daß Charles dort gut bekannt war. Die Bedienung und eine Anzahl Gäste hatten ihn freundlich begrüßt, vielleicht war er hier zu treffen. Kurz entschlossen stieg Eugen an der nächsten Straßenbahnhaltestelle ein und fuhr hin. Es war später Nachmittag geworden und es dunkelte bereits, als er in das Lokal trat. Der Raum machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Wenn man aber genauer zusah, merkte man in der Ausstattung

er eine längere Rede, der alle Tischgenossen mit vorgebeugten Köpfen andächtig lauschten. Das Milde ver schwand allmählich aus seinen Augen und ungebändigteS Feuer sprang heraus. Eugen konnte ihn nicht verstehen; er sprach nicht laut, außerdem saß er am anderen Ende des Cafes. Aber er mußte den Menschen immer wieder an schauen, er machte einen starken, fast hypnotisierenden Ein druck aus ihn. Als er geendet hatte, war an dem Tisch zuerst alles still, dann entstand ein wirres aufgeregtes Stimmendurcheinander

, einige klatschten sogar in echt französischer Manier Beifall; am längsten und lautesten Charles. Eugen überlegte, ob er diesen durch den Kellner rufen lassen sollte. Aber er hatte das Gefühl, er würde gegen wärtig stören und stand deshalb davon ab. Das Gespräch ging an dem Tisch noch kurz hin und her, bis der Sprecher von vorhin ausstand und seinen Mantel anzog. Charles und noch einige Gäste des großen Tisches brachen mit ihm auf. Eugen folgte ihnen mit den Augen, wie sie durch das Lokal dem Ausgang zuschritten

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1935
Umfang: 8
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die entgeltl. An kündigungen im redakt. Teile sind mit Aummern versehe« Jl i nsbi r i i Ci kei 1 Teil un 9 Sonntag 2 Funi 1935 Rümmer 12« Feldmarschall Erzherzog Eugen In Tirol Erzherzog Eugen in Tirol Die Nachricht, daß Erzherzog Eugen, der ein stige Feldmarschall der Südwestfront, sich zum Feste der Standschützen einfindet, wird von diesen als eine besondere Ehre, von der ganzen Bevöl kerung aber als eine hohe Freude gewertet

ge macht hatte. Im Triumph wird ihn in diesen Ta gen auch das Volk von Tirol begrüßen. Erzherzog Eugen hat als Oberbefehlshaber der Südwestsront an allen jenen Aktionen seinen An teil und sein Verdienst, durch deren Zusammen wirken unsere Heimat vor dem Einbruch der Feindesmacht bewahrt geblieben ist. Er hat sich in besonderer Weise bemüht, den Geist der Truppen aufrechtzuerhalten, indem er jedem einzelnen Sol daten das Bewußtsein einzuflößen versuchte, daß sein Feldherr an ihn denke und mit ihm fühle

. Es ist eine der angenehmsten Erinnerungen aller Offiziere, die Weihnachten 1916 an der Südwest- jront begingen, als ihnen mit den Liebesgaben der Ring des Erzherzogs Eugen überreicht wurde. Den innigsten Anteil nahm der Feldmarschall an den Taten und Kämpfen der von ihm so geschätz ten und geliebten Tiroler Truppen. Sie haben sich seiner Zuneigung und seiner Hochschätzung als durchaus wert erwiesen. Dieses Bekenntnis hat er in dem Gruße ausgesprochen, den er den Stand schützen (in der Festschrift „K. k. Standschützen

der Standschützen besonderen Glanz verleihen und es zu einem geschichtlichen Ereignis gestalten, weil es zum ersten Male seit dem Unheil des Zusam menbruches ist, daß ein kaiserlicher Prinz Tirol besucht, als ein Vorbote besserer Zeiten, als ein Symbol österreichischer Tradition, zu der Tirol höchste Werte beigesteuert hat. Erzherzog Eugen gelten Tirols freudigste und ausrichtigste Grüße. Der ..Areler Erzherzog- besucht die Tiroler Krieger- und KameradschaMverbünde Dr. Pf. Innsbruck, 1. Juni. Feldmarschall

Erzherzog Eugen, der nament lich in der Landeshauptstadt Innsbruck so verehrte und populäre „Tiroler Erzherzog", hat nunmehr einer vom A l t - K a i s e r j ä g e r k l ub übermittelten Ein ladung Folge gegeben und wird nunmehr Tirol und namentlich den Krieger-- und Kameradschaftsverbänden des Landes einen mehrtägigen Besuch abstatten, wo bei auch mehrere Veranstaltungen durch den Besuch des Erzherzogs ausgezeichnet werden sollen. Der Erz herzog wird am Samstag, den 1. Juni, in Innsbruck eintreffen

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 12
Datum: 03.06.1915
Umfang: 12
Erzherzog Eugen. Die Ernennung des Erzherzogs Eugen zum Generalobersten und Oberkommandanten un serer Armeen gegen Italien ist von größter Ver heißung. Aus der Vergangenheit darf auf die Gegenwart, vom Oheim auf seinen Neffen Eu gen ein prophetifcher Schluß gezogen werden, der weniger Wahrsagerei ist, als vielmehr in tatsäch lichen Verhältnissen begründet. Erzherzog Eugen wurde am 21. Mai 1863 in Groß-Seelowitz geboren und ist ein Neffe des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht. Er ist Groß meister

des Hoch- und Deutschmeister-Ordens und als solcher Inhaber des Infanterieregi ments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4. Ferners ist er noch Inhaber des Infanterieregi ments Nr. 41 und Chef des preußischen Küras sierregiments Graf Wrangel Nr. 3, Ritter des österreichischen Ordens vom Goldenen Vlies und des Schwarzen Ablerordens, Seraphinenordens ufw. Kein anderes Mitglied des Kaiserhauses ist so populär wie der Hoch- und Deutschmeister Eugen. Erzherzog Eugen begann seine mili tärische Dienstleistung

erhielt der Erzherzog die Jnhaberschaft des Infanterie regiments Nr. 41. Nach vorübergehender Kom- mändosührung über das Husarenregiment Nr. 13 rückte der Erzherzog zum Generalmajor vor und erhielt das Kommando der Olmützer Jn santeriebrigade. Nach dem am 30. Juli 1894 zu Baden erfolgten Tode seines Oheims, des Erz herzogs Wilhelm, wurde Erzherzog Eugen als Hoch- und Deutschmeister inthronisiert und er hielt als solcher die Jnhaberschaft des Wiener Hausregimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4. Damals

war Erzherzog Eugen bereits Feldmar- schalleutnant und Kommandant der 25. Jn- fanterie-Truppendivision in Wien. Seine besonderen militärischen Fähigkeiten bekundete der Erzherzog bereits als Brigade kommandant bei dem Landskroner Kaisermanö ver im Jahre 1894. Bei den Manövern 1897 bei Bystritz am Hostein in Mähren wurde seine Truppensührung rückhaltlos gerühmt. Bei den Hötzeldorser Kaisermanövern 1899 reüssierte Erzherzog Eugen abermals mit einem brillanten Durchbruch, wie er die Tiroler Gebirgsübungen 4905

der Erzherzog bei den großen Manövern in Mähren in der Umgebung von Groß-Meseritsch, denen auch Kaiser Wilhelm beiwohnte, die Nordpartei. Die überraschenden Erfolge, die der Erzherzog damals erzielte, rück ten ihn in die erste Reihe unserer Armeeführer. Den Rang eines Korpskommandanten und kommandierenden Generals in Innsbruck er hielt Erzherzog Eugen 1900 und rückte ein Jahr später zum General der Kavallerie vor. Am 11. Oktober 1908 wurde Erzherzog Eugen unter Anerkennung seiner vorzüglichen Leistungen

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Tiroler Post
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Seite 16 von 24
Datum: 01.05.1908
Umfang: 24
den. Sie konnte nur angeben, daß ihr 19jähriger Schwager, der flüchtig ist, der Täter sei. Das Kaiser - Zubiläumsfest des Landes Tirol. Aus Bozen berichtet man uns über das am Weißen (Ämntag dort stattgefundene große Landesschützenfest: Das vom k. k. Hauptschieß stande „Erzherzog Eugen" hier veranstaltete Hauptfest des großen Landesschießens zum Kai serjubiläum gestaltete sich zu einem imposanten Volksfeste glänzendster Art. Nach alter Landes tradition war es ein ebenso erhebendes als farbenprächtiges

von der anderen. Dominierend waren die alten Nationaltrachten und so entfaltete sich eine Farbenpracht, wie man sie wohl nur in unserem Lande treffen kann. Das Fest stand unter dem Protektorate und in Anwesenheit des Ezherzogs Eugen statt. Der Statthalter und der Landeshauptmann, die den Festbesuch ebenfalls zugesagt hatten, mußten wegen der Einberufung des Landtages in letzter Stunde noch absagen. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld betraute dafür mit seiner Vertretung den Hofrat Meusbürger und Lan deshauptmann

Klänge von „Das ist der Tag des Herrn", gespielt von Fanfarenbläsern. Nachdem um 10 Uhr Erz herzog Eugen, von den Klängen der Volks hymne feierlich begrüßt, erschienen war, zele brierte Msgr. Propst Trenkwalder unter Assi stenz die Feldmesse, wobei die Bozner Reser vistenkolonne den Ehrendienst hatte und die De- chargen gab. Die Bozner Schützenkapelle spielte das Meßlied von Haydn. Nach der Festmesse schritt Erzherzog Eugen die Ehrenkompanie ab, welch letztere dann vor dem kaiserlichen Prinzen

defilierte. Nun begab sich Erzherzog Eugen zum prachtvoll geschmückten Schießstande, um das Lanbesschießen feierlich zu eröffnen. Pöllerdon- ner erdröhnte, als er zum Schießstande kam, und die Musikkapelle des 2. Tiroler Kaiserjägerregi mentes intonierte die Volkshymne. Oberschützen meister Steinkellner begrüßte als „Hausvater" den hohen Gast, worauf Dr. Krautschneider eine fulminante Festrede hielt, in welcher der Redner einen Rückblick auf die Tiroler Schützenbewegung gab, die immer dem Patriotismus

und der Liebe zum Landesvater, dem Kaiser und seinem Hause gegolten hat und gelten wird. Indem er dann des 60jährigen Jubiläums der glorreichen Regierung des Kaisers Franz Josef gedachte, brachte er ein Hoch auf diesen aus, das donnern den Widerhall fand. Erzherzog Eugen drückte in seiner Erwi derung die Freude über den patriotischen Sinn des Tiroler Volkes aus und betonte, daß es ihn freuen werde, Sr. Majestät über dieses patrioti sche Fest und die Kundgebung der loyalen Ge sinnung und Liebe für den Kaiser

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.04.1933
Umfang: 8
Notlage der Theater geleistete Arbeit ausge sprochen. Vrmz Eugen, der edle Ritter... Der erste Verkünder des großdeulschen Gedankens. Vor 250 Jahren, am 12. September 1683, wurde Mittel und Westeuropa, wurde die abendländische Kultur für immer von der türkischen Gefahr erlöst. An diesem Tage gelang den verbündeten Armeen der Bayern, Oesterreicher und Polen die Befreiung Wiens und die Vernichtung der ungeheuren Armeen des Sultans Soliman. Der junge Prinz Eugen von Savoyen, der nicht lange

vor diesem Ereignis den heimatlichen Boden Frankreichs gekränkt verlassen hatte, stand im Heer der Befreier und zeichnete sich bereits in dieser Schlacht durch ungewöhnliche strategische Begabung aus. Paul Frisch a ue r konnte kaum einen besseren Anlaß zum Er scheinen seines biographischen Romans finden, als die bevor stehende Zweieinhalbjahrhundertfeier des Entsatzes von Wien. (Paul Frischauer: Prinz Eugen. Ein Mensch und hun dert Jahre Geschichte. Paul Zsolnay Verlag, Wien.) Die Einzelheiten im Leben Eugens

sind in diesem Buch zu einem spannenden Ganzen verarbeitet. Man kann dem neuen Buch nichts Besseres, aber auch nichts Wahreres nachsagen, als daß es immer das Niveau seines Helden hält. Eugen, der Prinz von Savoyen, ist der e r st e g l ü h e n d e Propagandist des großdeutschen Gedankens. Er träumte von einem Reich, einig in seinen Stämmen vom Rhein bis ans Schwarze Meer. Eine Konzeption von Dimen sionen, wie sie nur aus einer Gefahr vom Ausmaß der türki schen hervorgehen konnten. Diesen Staatenblock

wollte seine politische Phantasie dem französischen Machtkom plex entgegenstellen, um dessen Ausbreitung nach Osten wirksam zu begegnen. Ueber diesen Abschnitt des Lebens schreibt der Verfasser: Am 22. August 1718 zog Eugen in Belgrad ein. Jetzt wäre es möglich gewesen, weiter vorzurücken. Jetzt hätte Eugen ungehindert bis ans Schwarze Meer marschieren können. Da bekam er Nachricht aus Wien, daß die spanische Regierung eine Flotte gerüstet habe und sie gegen Italien auslaufen lasse. Der Enkel Ludwigs XIV

. wollte dem Kaiser in den Rücken fallen, während Eugen die Türken bekämpfte. Die italienischen Besitzungen seien zu schützen. Zu ihrer Siche rung möge Eugen unverzüglich ein Armeekorps bereithalten, um es nach Italien senden zu können. Fiel man ihm wieder in den Arm? Hatte man vergessen, daß er rechnen konnte? Er schrieb, daß es schlimm mit des Kaisers Herrschaft in italienischen Landen stehen müsse, wenn fünf* bis sechstausend Spanier ihr ein Ende machen könnten! Eugen wußte, woher der Wind wehte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 14
Datum: 24.05.1934
Umfang: 14
als Gründungsmitglied zu Ehrenmitgliedern des 8 Vas hohe Spiel ttottum von August Frank „Ach sieh da, aus Toulouse, da sind wir ja beinahe Landsleute. Ich stamme aus Marseille. Uebrigens" — sie sah dabei Eugen voll und forschend an —, „Sie sehen eigentlich gar nicht aus wie ein Sudfranzose. Viel eher —" „Pardon, gnädiges Fräulein, daß ich unterbreche, Sie haben ganz recht. Meine Vorfahren saßen in Novdfrank- reich. Während der Revolution wanderten sie von dort aus, ich bin also eigentlich Nordfranzose." „Nein

, das wollte ich vorhin nicht sagen. Wissen Sie, wie Sie aussehen? Wie ein deutscher Leutnant." Eugen fuhr zusammen, sie bemerkte es glücklicherweise nicht. ,Mie müssen wissen", fuhr sie wichtig fort, „im vorigen Jahre war ich mit Gastons Tante in Elsaß- Lothringen. Wir waren in Metz und in Straßburg, dort sah ich viele deutsche Offiziere. Sie sahen alle gleich aus, alle hatten sie blaue Augen und Helles Haar und solch schlanke Figur wie Sie, hatten sie auch alle, natürlich nur die Leutnants. Mir hat dies, nebenbei

gesagt, gut ge fallen. Die älteren Offiziere hatten allerdings meist auch Bäuche wie die unsrigen." Sie lachte und ging zum Teeekessel. Dies ermöglichte Eugen des tiefen Schreckens Herr zu werden, der ihn bei den Worten des Mädchens durchfahren hatte. Donner wetter, hatte sie ein scharfes Auge! Nur mühsam fand er seine Fassung wieder. Glücklicherweise machte sie sich länger mit dem Teekessel zu schaffen und der Professor saß behaglich in seinem Rohrsessel zurückgelehnt und schaute abwesend ins Weite

. Wahrscheinlich war er mit seinen Gedanken noch in der Versuchsanstalt. So merkte niemand etwas von seinem Gemütszustand. Als Jvonne kurz darauf eine launige Bemerkung über einen Vorübergehenden machte, konnte Eugen schon wieder herzlich lachen. Bald war er mit ihr in ein Ge spräch über ihre Heimatstadt Marseille verwickelt, in der Eugen zweimal mit seinem Großvater gewesen war. Er Vereines ernannt. Die Geehrten waren sichtlich erfteut. Sowohl Herr Bürgermeister Josef Müller als auch Herr Bürgermeister Josef

mit ihnen. Dann war sie wieder zufrieden, es war ihr wie ein Trostgruß aus der Heimat." Sie war ernst geworden und schwieg nachdenklich, bis sie fortfuhr: „Es gibt aber auch kaum eine Sprache, die Sie am Hafen von Marseille nicht hören könnten." Eugen nickte. ,Mir wars auch immer, als wär ich im Morgenland und nicht in Frankreich." Die Sonne war im Untergehen, feuchte Kühle stieg vom Boden auf und drang durch die Kleider. Das Mäd chen schauerte leicht zusammen und mahnte zum Aufbruch. Der Wagen brachte sie rasch vor die Villa

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 12.07.1934
Umfang: 12
und wir haben keinen er ist ein edler Mensch! Ich komme mir oft so schlecht, so erbärmlich vor, daß ich ihn betrüge!" Eugen gab es einen Stich. „Daumier ist ein edler Mann, Du hast recht. Auch ich ..." 'Eine verlegene Sülle war in dem Zimmer. Jvonne fuhr leise fort: „Als er Abschied nahm und ich ihn küßte, meinte ich, ich müßt» hinausschreien und mich anklagen. — Pfui! Es ist so häßlich die Lüge! So gemein ! Eugen, oft wünschte ich, ich hätte Dich nie gesehen oder ich wäre tot!" Jvonne schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte

. So erregt hatte sie Eugen noch nie gesehen. ,/Liebling!" tröstete er sie. „Nicht weinen!" Aber in seinem Kopfe wirbelten die Gedanken durch einander. Ruhig werden jetzt, ruhig! Sie zeigt dir ja selbst den Weg. Es darf nicht sein, weil Krieg ist. Weil er einen betrügen würde, der draußen für sein Vaterland kämpft, der sein Liebstes in arglosem Vertrauen geborgen glaubt. Drüben in Deutschland wartete eine aus ihn, die ein heiliges Anrecht aus ihn hat. Außerdem gehörte er jetzt dem deutschen Vaterland

, das im Kampfe um Sein oder Nichtsein stand. Mit einem Male fuhr Jvonne empor. „Ich kann diese Lüge nicht länger ertrgen. Eugen — wenn Gaston in Urlaub kommt, werde ich ihm alles sagen. — Er muß mich freigeben. Er wird mich fteigeben. Und dann ..." „Und dann?" Eugen wollte das Herzblut stocken. Ein ungeheurer Gedanke durchzuckte ihn. „Und dann?" fragte er tonlos. ,',Dann ..." Jvonne .warf sich an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn, „dann wirst Du mir ganz ge hören und ich Dir. Wir werden Mann und Weib

..." Mit einem Schlage war Eugen jäh ernüchtert. Heira ten?! Jvonne heiraten? Sich hier binden? Er der deutsche Offizier? Welchen Wirbel von Verwicklungen! Unmöglich. Gott, er wird sie enttäuschen müssen dieses liebe, kleine Herz! — Ueberall Lüge! Auch diese hier mußte er betrügen. Er wird sie nie heiraten können! Eugen schwindelte. Jvonnes Liebesworte und Lieb kosungen überhörte er. Nur nicht denken und überlegen jetzt! Sie las in seinem Gesicht und merkte den jähen Wechsel. Mit großen verwunderten Augen sah

sie zu ihm aus. Wie draußen in der Villa am Wäldchen, flüsterte sie: ,Mgen!" Mit ihrer weichen lockenden Sümme. Und wie damals übte das eine Wort seinen Zauber aus, daß Ver gangenheit und Zukunft wie Nebel zerrannen und nur die Gegenwart blieb. Diese hieß Jvonne. Die nächsten Tage verbrachte Eugen in einer Art Dämmerzustand. Noch mächtiger als das erstemal war die Leidenschaft über ihn gekommen. Mechanisch machte er seinen Dienst beim Regiment, mechanisch atz und trank er und mechanisch schrieb er in der Nacht

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 26.06.1903
Umfang: 16
. Sieht hier Gräber heiliger Männer Und herum das Eisengitter, Drauf ein künstlich, edles Wappen, Wappen Waldaus, tapferer Ritter. Und er tritt heraus ins Freie, Wo des Städtchens Rathaus stehet, Vor dem nie ein Haller Bürger Ohne Stolz vorübergehet. Sieht hoch in die Lüfte ragen, Was der Bildung ist gewähret, Franz Josef-Gymnasium, Kunst und Wissenschaft es mehret. Hehren Namen von Magdalenen, Hehren Namen von Prinz Eugen, Stammend aus dem Kaiserhause, Zwei des Städtleins Straßen zeigen. Weiter zieht

vom Salinenhof seinen Ausgang, bewegt sich dann über den Franziskaner-Graben zur Kripp-, Agram-, Guarinonigasse Stistplatz Erzherzog Eugen-und Fürstengasse zum obern Stadtplatz, wo vor dem Rathaust ein Aufmarsch mit Schleife ftattfindet; von hier geht der Zug über den „Lan gen Graben", am Khuen-HauS vorüber bis zum Seeger und längs des Gerichts- und Salinengebäudes um den Spring brunnen herum in den Salinenhof zurück, wo sich dann der Zug auflöst. Am Sonntag den 28. ds., dem eigentlichen Jubeltage, verkünden

Fanfarenbläser um 5 Uhr früh vom Stadtturme herab den Beginn der Festfeier und hierauf zieht unsere Salinenmusik mit klingendem Spiele durch die Hauptstraßen der Stadt. Um 8 Uhr morgens nehmen die verschiedenen, am Feste leitnehmenden Korporationen und Vereine Aufstellung zum Empfange Seiner kaiserlichen Hoheit des hochwürdigft durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Eugen und zwar: Der Veteranenverein und Kriegerbund von Hall vom Spring brunnen gegen den Franziskaner-Graben, die von den Orten der nächsten

, daß die Schützen und Musiken von Inns bruck und Umgebung vom Steinmetz Linser gegen Loretto hinaus auf der Nordseite der Straße sich postieren, die übrigen vom Linser gegen den Triumphbogen an gleicher Straßenseite herein. Die Aufrechthaltung der Ordnung und Freihaltung der Straßen, durch welche der Erzherzog einfährt, obliegt neben den eigentlichen Ordnern überall den jeweils aufgestellten Korporationen. Um halb 9 Uhr vormittags werden Se. kaiserliche Hoheit Herr Erzherzog Eugen vom Bürgermeister

und dem Magistrate an der Stadtgrenze in Loretto empfangen und in die Stadt geleitet. Se. k. u. k. Hoheit halten dann seinen feierlichen Einzug in die Stadt. Bei dem von der Saline errichteten Triumphbogen am Kaiser Franz Josefplatz werden Herr Erzherzog Eugen vom Vorstande der Saline, Herr k. k. Bergrat Grüner, namens der k. k. Salinenbeamten und den Berg- und Sudhüttenarbeitern ehrfurchtsvollst begrüßt. Hierauf fahren Se. kaiserliche Hoheit über den Franz Josefplatz um den Springbrunnen herum über den Franzis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.09.1924
Umfang: 8
hat sich bekanntlich unlängst die. Gräfin Szechenyi erschossen. Dieser Selbstmord ist schon deshalb nicht uninteressant, weil die Motive zur Tat die sauberen Charaktereigenschaften eines Habsburgers offenbaren, der über ein Jahrzehnt auch Innsbruck mit der Zweifelhaften Ehre seiner .Anwesenheit beglückt hatte und in der klerikal- schwarzgelben Gesellschaft als die verkörperte sitt liche Vollkommenheit vergöttert wurde. Es han delt sich um den ehemaligen Erzherzog Eugen, der wegen seiner körperlichen Länge

im .Volksmunde als „lange Latte" benamst wurde , und von dem man behauptete, wenn er umfalle, sei er schon in Zirl. In diesem Sinne war er sicher der „größte" Habsburger. Die „B. Z. am Mittag" weiß über den Selbst mord der Gräfin Szechenyi mitzuteilen: Ms in Wien bekannt wurde, daß der Erzherzog - Eugen seine Würde als Hoch- und Deutschmeister , niederzulegen beabsichtige, nahm man allgemein an, daß er diesen Schritt unternommen habe, um eine Heirat mit der Gräfin Szechenyi zu schließen

und sich dort aus der Stiege selbst mit dem Revolver zu erschießen. Die Gräfin Szechenyi — so hieß sie als Mäd chen — war mit einem Haugwitz verheiratet. Das hinderte den gut christkatholischen Herrn Eugen Habsburg nicht, ein Verhältnis mit der verhei rateten Frau einzugehen. Ms Verhältnis war ihm die Dame gut genug. Als Frau wollte er sie nicht haben. Herr Eugen Habsburg ist nämlich der jüngste BrNder des Operettengeneralissimus, des dicken Friedrich Habsburg. Vor dem Kriege war er Kommandant des 14. Korps. Man traute

ihm merkwürdigerweise, obwohl er Habsburger war, große militärische Fähigkeiten zu. Das Zu trauen hat er natürlich enttäuscht. Er war nach dem Debacle Potioreks Kommandant der Oester reicher aus dem serbischen Kriegsschauplatz. Spä ter kommandierte er auf dem italienischen Kriegs schauplatz. In Oesterreich hatte man allen Ern stes erwartet, weil er zufällig Eugen hieß, so werde er wie der große Feldherr Eugen von Savoyen glänzende Siege erringen. Eugen Habsburg bekleidete auch die Würde eines Hoch

- und Deutschmeisters. Als solcher ver fügte er souverän über die gewaltigen Einkünfte des deutschen Ritterordens, die er unter anderem zum Wiederaufbau der Veste Hohenwersen im Salzburgischen benützte. Als Hoch- und Deutsch meister war er den Prälaten im kirchlichen Rang gleichgestellt, führte den Titel „Hochwürdigster" und war zur Ehelosigkeit verpflichtet. Die Ehelosigkeit ersetzte er durch allerhand galante Abenteuer. Nach dem Umsturz ging Eugen in die Schweiz, da er die Republik

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 04.06.1935
Umfang: 4
würdigten. Der zur Verfügung stehende knappe Raum erlaubt nur eine gedrängte Wiedergabe der großen Eindrücke, die im gesamten erhebenden Verlauf des Standschützen-Lan- desfestes gewonnen wurden. Ausgezeichnet war die Feier durch die Anwesenheit des Feldmarschalls Erzherzog Eugen und des Bundeskanz lers Dr. Schuschnigg. Der Erzherzog langte mit seiner Begleitung am Samstag nachmittags 'in Innsbruck ein, wo er am Bahnhof herzlich begrüßt wurde. Im großen Stadtsaale fand am Samstag abends

ein Kameradschaftsabend statt, der die Standschützen Innsbrucks und Abordnungen aus allen Teilen Tirols und Vorarlbergs vereinte. Es waren erschienen Feld marschall Erzherzog Eugen, Generaloberst Graf Viktor Dank!, Landeshauptmann Dr. Schumacher, Landesstatt halter Ing. Gerber, Sicherheilsdirektor Dr. v. Mörl, Regierungskommissär Franz Fischer und die Spitzen aller übrigen Behörden und Aemter. Erzherzog Eugen, Ge neraloberst Graf Dank! und der Landeshauptmann wur den bei ihrem Erscheinen mit der Bundeshymne begrüßt

Generaloberst Graf Dankl seiner Freude Ausdruck, die Standschützen wieder begrüßen zu können. Wenn es im Weltkriege möglich war, die Grenzen zu halten bis zum Ende, war dies mit das Verdienst der Standschützen. Feldmarschall Erzherzog Eugen sprach den Stand schützen seine Anerkennung aus für alle Verdienste und verwies darauf, daß er von den Standschützen immer eine hohe Meinung gehabt und während des Krieges als Oberkommandierender der Südwestfront stets gewußt habe, daß er sich auf die Standschützen

verlassen könne. Am Sonntag um 9 Uhr vormittags fand die Feier lichkeit auf dem Kanzler-Dollfuß-Platz statt. Bundes kanzler Dr. Schuschnigg war am frühen Morgen in Be gleitung der Staatssekretäre Zehner und Hammerstein und des Fürsten Schönburg-Hartenstein mit dem Flugzeug in Innsbruck eingetroffen. Erzherzog Eugen und Bun deskanzler Dr. Schuschnigg schritten die Fronten der Ehrenkompagnie des Vundesheeres und der Standschützen- kompagnien ab. Es waren wiederum erschienen der Lan deshauptmann

sich der Erzherzog und der Bundeskanzler begeben hatten, erfolgte die feier liche Ueberreichung der Ehrenbürgerurkunden an Bundes kanzler Dr. Schuschnigg der Gemeinden Hötting, Bran denberg, Imst, Telfs, sämtlicher Gemeinden des Stubai- tales und von Wildermieming. Hierauf begaben sich Erzherzog Eugen, der Bundes kanzler und die Ehrengäste im Auto zum Kandes- hauptschießstand, wo Oberschützenmeister Pezzei den Erzherzog und den Bundeskanzler herzlich willkommen hieß. Major Fuchs-Hall begrüßte.hie Gäste

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 03.05.1934
Umfang: 12
. Dieser Lebensauffassung entsprach das Aeußere Charles vollständig. Er war mit unauffälliger Eleganz gekleidet, sein Gesicht aber war für seine Jugend schon etwas schlaff. Er machte einen weichen, etwas eingebil deten Eindruck, dabei schauten aber seine Augen äußerst gutmütig drein. Trotz seiner vierundzwanzig Jahre hatte er sich schon ein kleines Bäuchlein zugelegt. „Studierten Sie bisher anderswo?" fragte Eugen, ,Mil Sie heute neu verpflichtet wurden." „Nicht anderswo, aber etwas anderes. Ich bin schon drei Jahre

sich für mein Unternehmen und will es kaufen. Er will Ka nonen bauen. So lange aber ich Herr bin, werden dort keine gebaut." Und nach einer kleinen überlegenden Pause: „Denn ich hasse das Militär und den Krieg." Eugen hatte bei den letzten Sätzen Charles betroffen aufgehorcht. Donnerwetter, er hatte Glück; hier gabs Anknüpfungsmöglichkeiten, die für ihn wertvoll waren. Unauffällig sah er Charles von der Seite an. In dessen weichliches Gesicht war plötzlich ein harter verbiffe- ner Zug gekommen. Erregt vom Gespräch

und Wein zog der junge Fabrikbesitzer den Rauch der Nachtischzigarette durch die Lungen. Das Gespräch stockte einen Augenblick. Eugen knüpfte es schließlich wieder an. „Haben Sie nicht gedient?" ,Hoch. Ich bin Unterleutnant der Reserve bei einem Pionierregiment. Sogar hier in Paris. Gedient aller dings in Lille. „Weshalb haben Sie denn diese Abneigung gegen alles Militärische?" ,Marum? Ich für meine Person habe eben gar keine Neigung dazu, mich eines Tages tot oder zum Krüppel schießen zu lassen

. Er schien sichtlich verstimmt, allerdings nicht über Eugen. Denn beim Aufbruch verabschiedete er sich sehr herzlich von ihm und sprach die Hoffnung aus, daß sie sich öfters sehen möchten. In der nächsten Zeit trafen sie sich sehr viel. Anfangs in der Hochschule, dann in Cafes und Gasthäusern, denn der anfängliche Eifer im Vorlesungsbesuch begann bei Charles bald zu erlahmen. Er blieb oft tagelang der Hoch schule fern. Mer fast jeden Tag fand Eugen bei seiner Rückkehr aus dieser eine Notiz des Freundes

auf seinem Zimmer vor, das ihn für den Abend in irgend ein Lokal einlud. Der junge Fabrikbesitzer schien großes Gefallen an ihm gefunden zu haben. Eugen war dies sehr recht, denn er hoffte aus dem Verkehr mit ihm Vorteile für seine Aufgabe ziehen zu können. Daß er seine Fabrik und Direktoren arbeiten ließ und selbst die Früchte dieser Ar beit erntete, diese Lebensauffassung war Eugen allerdings fremd, aber er nahm sie bei Charles hin, wie man den unschuldigen Egoismus eines Kindes hinnimmt. Bei einem weinsrohen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 14
Datum: 19.06.1936
Umfang: 14
1866 vorgestellt, mit dem FM. Eugen und Erzherzogin 'Adelheid sich unter hielten.- die Erzherzogin machte ihm ein klei nes Geschenk — ein Päckchen Mauchtabak. Erzherzog Eugen überreichte das Allerchöchste Dankschreiben des Kaisers, Liebesgaben wur den ausgeteilt und eine stramme Defilierung schloß hier wie überall den Besuch. Kinder trugen in Tracht ein Gedicht vor. Llnö weiter ging es nach> S i l l i a n, tro die Außer- und InnerviNgrater, die panzendorfer, Tessenberger, Arnbacher und Gillianer

von Kindern in Tilliacher Tracht bedacht, war der Empfang besonders herzlich. Herr Bürgermeister Annewanöter hielt eine längere Ansprache, auf die FM. Erzherzog Eugen erfreut erwiderte. Des abgetrennten Süölirol vergaß man nicht. Mach der Ein weihung des neuen Kriegerdenkmales, das Meister Hermann peöit geschaffen hatte und durch Hochw. Herrn Dr. Meinalter eingeweiht wurde, erfolgte noch ein kurzer Besuch in der Kirche mit einer Kranzniederlegung im Ma nien des Kaisers für die gefallenen Helden

. In Arnbach und Kartilfch hatte FM. Erzher zog Eugen ebenfalls Kränze niedergelegt. Mach der strammen Defilierung, einem kurzen Konzert der Musikkapelle und einem kleinen Imbiß im Gasthof des Herrn Weiler kehr ten die kaiserlichen Hoheiten wieder nach Lienz zurück, überall begrüßt und von der Bevöl kerung mit Blumen überreich beschenkt. Bei der Straßenkreuzung in Tassenbach verabschiedete sich mit mehreren Herren der Landeshauptmann von Tirol, um über den Brenner wieder nach Innsbruck zurückzukeh ren

hatten sich auch die Ober- örumer und Glanzer eingefunden und unter den Klängen der Bunöeshhmne schritten die kaiserlichen Hoheiten mit Gefolge die Fronten ab. Llnö wiederum war es Erzherzogin Adel heid, die sich die Herzen aller im Sturme eroberte. Erzherzog Eugen überreichte an die Bürgermeister von Oberlienz, Oberörum und Glanz die kaiserlichen Handschreiben und Be zirksobmann des IungbauernbunöeS, Krane bitter, erhielt ein separates kaiserliches Dank schreiben für die Llebersenöung eines Bildes der Kaisergemeinöen

an Kaiser Otto. Ein Ge dicht feierte Erzherzog Eugen als Golöatenva- ter und ein anderes Frau Erzherzogin Adel heid. Mach einer strammen Defilierung fuhr man weiter nach A i n e 1, wo die kaiserl. Hoheiten wiederum feftticfi empfangen wurden und Erzherzog Eu gen einen Kranz im Mamen des Kaisers und der Kaiserin vor dem Denkmale des von den Franzosen im Jahre 1809 erschossenen Helden Oblasser niederlegte. Die Gchlailner waren mit den Schützen nach Ainet gekommen und die Schulen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 19.05.1922
Umfang: 4
kann, dann —" „Mr. Sampson Levi," kündigte Hans mit lauter Stimme an. Zwanzigstes Kapitel. Prinz Eugen fuhr auf. „Ich will ihn sprechen," sagte er und machte eine Bewegung, als ob Hans Mr. Sampson Levi augenblicklich hereinftthren solle. „Ich Alte noch um einen Augenblick," sagte Aribert, feine Hand auf Eugens Schulter legend n\\t> Hans ein Zei chen machend, das der Alte sofort verstand, denn er ver schwand im nächsten Augenblick. „Was soll das?" fragte Eugen gereizt. „Warum plötz lich diese Feierlichkeit? Vergiß

nicht, daß ich eine Verabre dung mit Mr. Sampson Levi habe und ihn nicht warten lassen kann. Irgend jemand sagte einmal, Pünktlichkeit ist die 'Höflichkeit der Fürsten." „Eugen," sagte Aribert, „ich bitte dich, jetzt so vernünf tig zu sein, wie ich es bin. Warum können wir einander nicht vertrauen? Ich habe dir schon geholfen und will und kamt dir auch weiter helfen. Du bist zwar dem Titel nach mein Herr, andrerseits habe ich aber auch die Ehre, dein Onkel zu sein. Ich habe die Ehre, genau im gleichen Alter

mit dir zu stehen und der Gefährts deiner Kindheit und Jugend gewesen zu sein. Schenke mir dein Vertrauen! Ich wähnte, es seit Jahren zu besitzen, doch ich hatte kürzlich Gelegenheit, mich zu überzeugen, daß du auch damals schon Geheimnisse vor mir hattest. Und jetzt, seit deiner Krank heit, die bist noch viel weniger offen gegen mich." „Was meinst du?" fragte Eugen, und sein Ton konnte ebensowohl für feindselig als für freundschaftlich gehalten werden. „Was willst du damit sagen?" „Nun, vor allen Dingen möchte

ich dir sagen, daß du mit dem ehrenwerten Mr. Sampson Levi kein Glück ha ben wirst." . , . „Meinst du?" fragte Eugen obenhin. „Woher weißt du, was ich mit ihm zu tun habe?" „Es genügt, daß ich cs weiß. Es wird dir nicht gelingen, diese Million von ihm zu bekommen." Eugen ritz die Augen auf, unterdrückte jedoch seine Er regung. — „Wer hat geplaudert?" fragte er. „Was für eine Million?" — Seine Augen.irrten unruhig im Zim mer herum, — „Ah," sagte er dann mit erzwungenem La chen, „jetzt verstehe

Nacksole, der Millionär. Diese Geldmenschen halben keine Geheimnisse voneinander. Sie bilden eine Cli que, eine viel abgeschlossenere Clique, als wir in unseren Kreisen, Eugen, und eine viel mächtigere. Sie reden, und während sie reden, beherrschen sie die Welt. Diese Millio näre sind eigentlich die wahren Herrscher. Stelle dir meine Scham und mein Entsetzen vor, als ich entdeckte, daß Rack sole mehr über deine Angelegenheiten zu erzählen wußte, als mir selbst bekannt war. Glücklicherweise

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.04.1936
Umfang: 6
mit lichtundurchlässigem Papier oder Stoff, Abblenden der sonstigen Lichtquellen (blaue Glühbirnen) usw., wodurch jeder Lichtschein nach außen vermieden werden kann. Nach 22.30 Uhr kann mit der normalen Beleuchtung wieder eingesetzt werden. Weitere Verlautbarungen werden noch folgen. Allfällige An fragen können jederzeit an das Kommando der 6. Division (Luftschutzreferat) in Innsbruck gerichtet werden. Die Schulfeiern zum Gedenken an Vrinz Eugen. Innsbruck, 21. April. Die Soldatenfront von Tirol veranstaltet heute

in der Aus stellungshalle in Innsbruck Gedenkfeiern anläßlich des 200. Todestages des Prinzen Eugen von Savoyen. Vormit tags fanden bereits zwei Festaufführungen für die reifere Schuljugend von Innsbruck statt, die erste um 9 Uhr für Mittelschüler und -schülerinnen, die zweite um 11 Uhr für Hauptschüler und -schülerinnen. Bei beiden Aufführungen war der große Festraum der Ausstellungshalle bis aufs letzte Plätz chen gefüllt. Jede Aufführung war von etwa 5000 Schulkin dern besucht — der Fassungsgehalt des Raumes beträgt

bei Erwachsenen etwas mehr als 3000. In der großen Vorhalle steht.die Prittz-Eugen-Gedenk- fäule der Innsbrucker Garnison, die anläßlich der Frühjahrs parade chor dem Stadttheater am Dollfußplatz aufgestellt war. Das Innere der Festhalle ist mit rot-weiß-roten und schwarz- gelben Fahnen ausgeschlagen. Links und rechts der Bühne waren die Schulfahnen aufgepflanzt, die zum Beginn und Ende der Aufführung von ihren Trägern beim Erklingen der Bundeshymne gesenkt wurden. Die erste Aufführung stand im Zeichen

der Eröffnung der Prinz-Eugen-Feiern der Soldatenfront und fand außer der Schuljugend auch noch vor einer Reihe geladener F e st g ä st e statt, an deren Spitze sich Landeshauptmann Dr. Schu macher in der Uniform eines Kaiserjägeroberleutnants be fand. Der Führer der Soldatenfront von Tirol, General Hermanny-Miksch begrüßte von der links vor dem Bühnenvorhang aufgestellten Rednerkanzel aus die studierende Jugend und die übrigen Festgäste. Unter den Klängen des Liedes vom „Prinz Eugenius, dem edlen Ritter

", vorgetragen vom Militärorchester des Tiroler Jägerregimentes unter der Leitung des Militärkapellmeisters Bernhauer, öffnet sich der Vorhang der Riesenbühne zum ersten lebenden Bild, das das L agerlebenim kaiser lichen Heere des Prinzen Eugen zeigt. In Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner des Innsbrucker Stadttheaters, Ernst N e p o, und unter Ausnützung der Kostümbestände des Stadttheaters schufen die beiden Regisseure Major Bischof und der Organisationsleiter Dr. Pfister unter der Mitwir kung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 30.08.1934
Umfang: 16
. Vermutlich wäre ihr Schädel genau so kaput ge gangen wie das Schlüsselbein. Danken Sie Ihrem Schöp fer, daß es noch so gnädig abgegangen ist." Der Doktor ließ Heftpflaster aus dem Sanitätsunter stand bringen und machte damit eine Bandage, die den -Arm ruhig stellte. Zum Schluß tröstete er Eugen: ,ßo das bleibt zwei bis drei Wochen liegen, dann ist der Knochen wieder beisammen!" Eugen drückte eine Frage, zaghaft kam sie heraus: „Muß ich ins Lazarett?" „Ist nicht unbedingt nötig, aber warum

wollen Sie nicht?" ,Hch möchte gerne hier bleiben." Anerkennend sah ihn der Arzt an. „Na, was mich angeht, so habe ich nichts dagegen." Eugen drückte ihm erfteut die Hand. Inzwischen hatte der Bataillonskommandeur mit dem Regiments- und Divisionsstab telephoniert. Die Einbrin gung eines Gefangenen kam sehr erwünscht, weil man im unklaren war, welche Truppen gegenüber lagen. Von ande ren Frontabschnitten waren deutsche Truppenverschiebungen gemeldet worden. Da der Verwundete nicht gehen konnte, war ein Dolmetscher

zum Bataillonsstab unterwegs, um ihn noch in dieser Nacht zu verhören. Eugen hatte sich ltreng gehütet ein deutsches Wort mit dem Gefangenen zu sprechen, um sich nicht zu verraten. Der Dolmetsch, ein älterer Leutnant, war bald da. Man merkte ihm die Uebung an, die er im Gefangenen verhör hatte. Zuerst schaute er nach den Achselklappen, sie fchlten. Dann knöpftö er den Rock des Mannes auf und suchte nach der Erkennungsmarke. Der rührte und regte sich nicht, sondern rauchte ruhig die Zigarette

weiter, die ihm Eugen geschenkt hatte. Wer ihn genau beobachtete, konnte ein vergnügtes Schmunzeln in seinem Gesicht ent decken. Endlich nach langem ergebnislosen Suchen, fragte der Dolmetsch: „Hatten Sie keine-Erkennungsmarke?" „Ci fteilich." „Wo ist sie denn?" „Droben liegtS." „Wo?" „Droben." ,Mo oben?" „Halt droben." Infolge des mißlungenen Ueberlaufversuches war es Eugen nicht zum Lachen, aber die unverzagte Art des Gefangenen stimmte ihn froh. Der Dolmetsch stand ratlos. Endlich begann

. „Sie haben mich ja net ausreden lassen." Er machte einen tiefen Zug und blies den Rauch von sich. Drnn fuhr er langsam fort: „Wissens, wie der Offizier do und die andern zwei Schani über mir waren, do hob i denkt: Jetzt hams di gschnappt, do is nix mehr zu machen. Und do hob ich halt heimlich die Marke vom Hals herunter gerissen und hobs weggeworfen. Droben Ite^ta, künnts suacha. Is aber a bisserl gfahrli, weils allwerl schiaßn." Eugen nahm sein Taschentuch und putzte sich die Nase. Seine Zunge schmerzte, so muhte

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 23.10.1908
Umfang: 12
, 25. Oktober. Chrysanth, und Daria M. Donnerstag, 29. Oktober. Narzissus B., Ermelinde I. Montag, 26. Oktober. Evarist P. M., Amandus B. Freitag, 30. Oktober. Gerard B., Zenobia M. Dienstag, 27. Oktober. Freunientius B., Sabina M Samstag, 31. Oktober. Wolfgang B., Luzilla I. M. ErzherzogEugen. Anläßlich der Ernennung des Herrn Erzherzogs Eugen zum General- Truppenin spektor und Landesverteidigungs-Oberkommandanten in Tirol hat der Kaiser nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben erlassen: „Lieber Herr

Vetter General der Kavallerie Erzherzog Eugen! Ich ernenne Euer Liebden zum General- Truppeninspektor und zum Landesverteidigungs-Ober kommandanten in Tirol und Vorarlberg. Bei diesem Anlasse gedenke Ich mit vollster Anerkennung Ihrer vielseitigen, vorzüglichen Leistungen auf Ihnen inne gehabten Dienstposten, durch welche das von Ihnen durch mehr als acht Jahre geführte 14. Korps aus seinen gegenwärtigen hohen Grad kriegsmäßiger Aus bildung gebracht wurde. Überzeugt, daß Ihre so erfolgreiche

- durchlauchtigste Herr General der Kavallerie Erzherzog Eugen, General- Truppenin spektor mit dem Amtssitz in Innsbruck, gleichzeitig als Landesverteidigungs-Oberkommandant für Tirol und Vorarlberg zu fungieren haben in Verfolg dessen weiter allergnädigst verfügt: Der Landesverteidigungs- Oberkommandant ist em Organ der obersten Heeresleitung und in persönlicher Beziehung Seiner k. u. k. apostolischen Majestät unmittelbar untergeordnet. Seine Be ziehungen zum k. k. Ministerium für Landes verteidigung

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Tiroler Post
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Seite 8 von 20
Datum: 26.04.1912
Umfang: 20
, Steinach, Zell a. Z., Wörgl, Klausen, Dill, Kriegerbund Wattens, Verein gedienter Soldaten Innsbruck sowie der Kronprinz Rudolf-Veteranenverein Innsbruck mit der Musikkapelle des Peter Mayrbundes; ferner die Musikkapellen von Wilten, Hötting, Mutters. Punkt 11 Uhr kam Erzherzog Eugen mit Suite angefahren, begrüßt mit der Volkshymne und Pöller- salven, worauf der feierliche Empfang am Ende des vom Museum zu den Schießständen führender Weges stattfand. Links war die Regimentsmusik des 28. In fanterie

-Regiments, rechts auf dem zum Offiziers pavillon führenden Weg zuerst die Ehrenkompanie, ge stellt vorn 4.. Bataillon des 1. Tiroler Kaiferjäger-Re- giments, dann die Offiziers- und Mannschastsdeputa- tionen und schließlich in weitem Umkreis um die Ka pelle die vielen Schützen- und Veteranenvereinigungen ausgestellt. Erzherzog Eugen wurde an der Grenze zwischen den militärischen Deputationen und den Schützen von Prälat Adrian Zacher begrüßt. Nachdem noch der Kommandant des 1. Tiroler Kaiserjäger

-Regiments, Oberst Guido v. Novak aus Trient als Betreuer des historischen Bodens Erz herzog Eugen empfangen und ein Hoch ausgebracht hatte, begab sich der Erzherzog vor die Kapelle, worauf von Abt. Adrian Zacher unter Assistenz des Feldsupe riors Klobovs und mehrerer Chorherren des Stiftes Wilten die Weihe vorgenommen und sodann die Fest- mesfe zelebriert wurde. Während derselben spielte die Musik des 28. Infanterie-Regiments. Nach Schluß der Meste richtete Landeshauptmann Frhr. v. Kaihr

ein eine Ansprache an Erzherzog Eugen, auf die Erzherzog Eugen erwiderte. Durch Landeshauptmann Kathrein wurden nun mehrere Persönlichkeiten Erzherzog Eugen vorgestellt. Hernach sprach Erzherzog Eugen die Komniandanten der Ofsiziersdeputatiünen an und konferierte mit mehre ren Veteranen. Die Markedenterin des Kronprinz Ru dolf-Veteranenvereines Innsbruck überreichte dem Herrn Erzherzog ein schönes Rosenbukett, welches derselbe freundlich entgegennahm. Den Schluß der Feier bildete die Defilierung des Militärs

und der Korporationen gegenüber dem Hofer- Denkmal vor Erzherzog Eugen. Es mögen wohl bei 500 bis 600 Mann gewesen fein, die da im strammen Schritt bei dem klingenden Spiel von etwa acht Musik kapellen und mit über 40 Fahnen, die mit Gedenk bändern beteilt wurden, vorüberzogen. Nach der Defilierung dankte auch Erzherzog Eugen Herrn Landesoberkommissär Bauer für die gelungene Durchführung der Feier, die sicherlich allen Beteiligten in langem Angedenken bleiben wird. Fernen Geschlechtern aber wird die niedliche

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 09.06.1935
Umfang: 20
nicht viel, vor allem aber das gute Bei spiel." Ja, der Heilige Geist und das gute Beispiel der regierenden Männer werden im Geiste christ licher Gerechtigkeit, mit Klugheit und Stärke das Volk einer glücklichen Zukunft entgegenführen! Evzheezos Eusen bei -en Stan-fchützen Am vergangenen Sonntag war das Standschützen treffen in Innsbruck. Seine kaiserliche Hoheit der Erzherzog Eugen, war eigens hergekommen, um bei seinen Standschützen zu sein und mit ihnen Wieder sehensfest zu feiern. Das hat die Standschützen ganz besonders

— die wahrhaft herzliche Freude und rgeisterung, die sich gezeigt hat, wo immer der Erz herzog Eugen aufgetaucht ist, und dazu die Gegenwart des kaisertreuen FürsterZbischofs Dr. Waitz, der eigens feinen Erholungsurlaub unterbrochen hat, um zu die sem Fest zu kommen, und das sprichwörtliche Kaiser wetter, alles das hat den kaiserlichen Ton neu ange schlagen im Tiroler Land. Nur kurz will das „Bötl" erzählen, wie alles ge wesen ist. Am Samstag nachmittags ist der Erzherzog Eugen gekommen, feierlich empfangen

. Auch der Bürgermeister von Innsbruck und der Landeshauptmann von Tirol dank ten im Namen der Hauptstadt und des ganzen Ti roler Landes, und von Vorarlberg brachte Landesrat Toni Ulmer die herzlichsten Grüße. Als dann Gene raloberst Graf Dank! von den alten Zeiten sprach, da „die Standschützen mit heller Begeisterung für Kai ser und Vaterland eingerückt sind", und besonders als der alte Feldmarschall Erzherzog Eugen sich zur An sprache erhob, wollte der stürmische Beifall kein Ende nehmen. „Liebe Stand schütz

wir aber auch jener, die ihre Liebe zur Heimat mit ihrem Blute besiegelt haben." Die Musikkapelle spielte den Prinz-Eugen-Marsch, der Landeshauptmann brachte auf den greisen Feldmarschall ein dreifaches Hoch aus, in das die Standschützen voll Begeisterung und Freude einstimmten. Am Sonntag kam dann der Bundeskanzler Dr. Schuschnigg, der den alten Kämpfern für das Va terland auch die Ehre seines Besuches nicht versagen konnte. Auf dem Dollfuß-Platz war die Feldmesse, die Fürsterzbischos D r. Waitz selber hielt. In sei ner

es dann auf dem Landeshauptschieß stand los. Freudig wurde Erzherzog Eugen von den Schützen begrüßt und der Standschützenmajor Fuchs von Hall versicherte ihn bei seiner Ansprache der Treue und Liebe zur angestammten Dynastie und brachte ein dreifaches Schützenhoch auf den kaiserlichen 'Prinzen aus. Dann wurde das Freskogemälde von Kunstmaler Dhaler enthüllt, Erzherzog Eugen hielt eine kurze Ansprache, in der er die Tapferkeit, die Aus dauer und Vaterlandsliebe der Standschützen labte und der Landesoberschützenmeister gab

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