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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 238 von 414
Datum: 29.12.1911
Umfang: 414
dock lu dir voll 5ek>-. Wir Menschen wie die Lerge ni- 0 beugten neben dir in Tränen vie starken Männer ikren Sinn! >c z<^nxnmx .« xm^i» ><^—x »!^nz< —x ^e- >< o -.l—vie Zparsau. Humoreske von flclolk Mete. n°»-,ru» ^^rnst war unerbittlich; er wollte nicht einwilligen, daß seine schlachtest, wirst du dich freuen, daß. wir das Geld nicht so Frau in die Sommerfrische gehe. Vergeblich hatte Lucie hinausgeworfen haben!' die beste Angriffswaffe des Weibes, das Lächeln, ge- Ernst war so vorsichtig

sich über die Hartnäckigkeit des andern. genet in die übelste Laune. Da schien aber nun doch ein Vergleich zustande kommen Zunächst ließ sie ihren Zorn am Dienstmädchen ans. zu sollen. Eines Tages — es war im Frühling, die Veilchen Während sie dieser noch die Hölle heiß machte, ging die Klincu 'l sproßten und die neuen, den Männern und Vätern abgezwunge- an der Vorsaaltür. Lucie öffnete und herein trat ihr Nesse nen Hüte und Umhänge wurden spazieren geführt — eines Fritz, seines Zeichens Studiosus. Tages kam Ernst

nach ihrem Tugend der Sparsamkeit so sehr befördernden, nützlichen Tiere. Befinden erkundigt, ein mark- und beinerschütterndes Gemälde Während Ernst seine Frau beobachtete, las diese mit ziem- seiner augenblicklichen Finanzklemme zu entwerfen, lich geringschätziger Miene ein Verschen, das oberhalb und „Und gestern Abend,' so schloß er, „hatte ich nichts als unterhalb der zum Einstecken der Spargroschen dienenden Off- Brot und Salz, und da ich gerade noch etwas Brausepulver iin nung mit Tinte geschrieben

war. Es lautete: Spar' im Sommer, Hause hatte, so habe ich dies dazu getrunken.' liebe Frau — Stich im Herbst dann ab die Sau! Jetzt trat aber die Tante in Aktion. „Du scheinst,' sagte Ernst, „meiner Dichtkunst nicht die „Du siehst mir gerade aus wie ein Brausepulvertrinker? gebührenden Lorbeeren zuerkennen zu wollen. Sieh, liebe Natürlich, wenn man den gangen Tag in der Kneipe sitzt, kann Lucie, wenn du das ganze Geld, was die Sommerfrische kosten man zu nichts kommen! Nein, Fritz, du hast meine Güte schon

. „Das häßliche Ding mit dem ge- geräuschlose Sparsau und trat den Rückzug an. schmacklosen Verschen soll hier in der Wohnstube stehen?' Auf der Treppe jedoch erfaßte er erst die Sachlage — man Unbewußt fühlt jetzt Ernst, was Heine in folgenden Worten nennt diese nicht eben seltene Situation bekanntlich den Treppen- aussprach: „Und wenn du schiltst und wenn du tobst, — Will witz — und von Zorn und Scham überwältigt, schleuderte er ich es gerne leiden. — Doch wenn du meine Verse nicht lobst, — das tönerne

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 326 von 414
Datum: 29.12.1911
Umfang: 414
nommen? Auch im fernen Lande ist er scheinbar seinem rungssorAen, die schlimmer find, als alles. Sie lief die Stufen müßigen Leben treu geblieben, sonst käme er heute nicht zurück, herab, die nach dem Garten führten: arm, brotlos, wie er gegangen.' „Ernst, Ernst.' „über das gelbe Band der Landstraße flog eine Wolke Er wandte sich mit einem Ruck zur Seite, und wie die von Staub. Ein langgezogener Ton, das Fauchen und Rat- Frau ihm entgegeneilte, Röte auf den Wangen, Freude in den - tern

einer-Maschine klang herüber, ein grauer Punkt tauchte Augen, ging ein Heller Schein über sein schmales Gesicht, auf, kam näher, wurde größer, flog in einem Bogen vorbei, „Helene, kleine Lena,' sagte er fassungslos, überwältigt. „Du sauste herab, dem Dorfe zu, johlend und schreiend lief ein freust dich, daß ich gekommen? Ich — der Ausgestoßene, der Schwärm Dorfkinder dem Auto nach. Durch das Hirn der Enterbte? Du bietest mir deine Hand, du überhäufst mich nicht jungen Frau zuckte eine Vision: So müßte Ernst

aus. dem mit Vorwürfen?' fernen Lande kommen, in dem er sich sechs lange Jahre gequält, Sie legte, wie in alten glücklichen Zeiten, ihre Arme um in dem er lange Jahre Brot gesucht, für sich und für sie. Wie seinen Hals. „Ernst, — ich bleibe bei dir, komm, laß mich ein Märchenprmz im jagenden Wagen müßte er kommen, dann deine Armut teilen. Wir wollen zusammenhalten, nur fürein- wäre ihm alles verziehen: Irene, Manfred würde ihn auf- ander leben, ich werde dein Kamerad und deine Freundin nehmen und bewundern

, daß er so viel erreicht. Aber er kam, sein.' — arm, ein Bettler, wie er gegangen. Er selbst hatte es ge- Der Mann nahm den Kopf des jungen Weibes in seine schrieben, über das blutleere Gesicht ging eine tiefe Röte, die Hände und schaute mit einem langen Blick in die aufleuchten- Augen der Frau glimmten aus der tiefblauen Umrahmung des den Augen: „Weißt du, was es heißt, meine Verbannung zu Augapfels wie verlöschende Sterne : „Ernst hat kein Glück, teilen, kleine Lena? Im Sommer unter der Glut der Sonne Irene

.' - zu leiden, im Winter in der Kälte zu frieren, — dabei Ent- „Er hat es mit Füßen getreten. Bedenke doch', wie Man- behrungen ' fred sich plagt, wie er den ganzen Tag arbeitet, nur. für seine „Ich will mit dir entbehren. Ernst. Ich will nicht eine Familie, — und er? Ernst! Also, Helene, überlege dir genau, Last an deinen Füßen sein> sondern dir helfen. Gibt es dort was du zu tun hast. Auch etwas Schroffheit ist ihm gegen- in dem fremden Lande keine Verwendung für ein paar kräftige über am Platze.' Frau

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 29.12.1911
Umfang: 8
des Landesschützen-Reg. Bozen Nr. II; Dr.. Phil- Christian Bader des Landesschützen-Reg. Innichen Nr. III; Josef Mutschlechner des Landes- schützenMeg. Bozen Nr. II; Dr. jur. Vinzenz Ju s s el und Dr. phil. Ernst Elsler, beide des Landesschützen-Reg. Trient Nr. I; Gottfried Ueberbacher, Rudolf Jost und Doktor jur. Karl Titze, alle drei des Landesschützen- Reg. Bozen Nr. II; Franz V enie r und Karl Schw a r z, beide des Landesschützen-Reg. Bozen Nr. II; Ernst Klein und Alfred Huppert, beide des Landesschützen-Reg

. Bozen Nr. II; Franz G e r n i tz des Landes schützen-Reg. Trient Nr. I; Dr. jür. Erwin Ricci des Landesschützen-Reg. Bozen Nr. II; Franz Seidl des Lan desschützen-Reg. Trient Nr. I; Friedrich Katzwendel des Landesschützen-Reg. Trient Nr. I; Ernst Kiechl des Landwehr-Jnfanterie-Reg. Pola Nr. 5; Anton Schremp f und Jaroslav Van i k, beide des Landesschützen-Reg. Bozen Nr. II; Otto B o g ner des Landesschützen-Reg. Trient Nr. I; Ernst Z a n I u c ch i des Ländesschützen-Reg. Trient Nr. I; Dr. jur

, Bozen-Gries, zu Adjunkten: Alois Bianchi, Rovereto, Karl S ch m i d, Mezolombardo, En gelbert Valbusa, Trieitt, Ernst Z angellini, Mezo- lombardo, Rochus F ugan t i, Trient, Michael Stalz e r, Gossensaß, Karl G a n st e r, Bozen-Gries, Josef Muts ch- lechner, Bozen-Gries, Leopold Blazevic, Brun eck. Zn , Assistenten die Stations- oder Kanzleiexpedienten: Wepzel Kro m b h o l z, Bruneck, Alois Tolpei, Trient, Theodor Rizzi, Bozen-Gries, Maximilian Zboril, Noumarkt- Trainin, Alexander Gorischegg

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 110 von 414
Datum: 29.12.1911
Umfang: 414
und die Mutter streckte abwehrend die Hände aus, nur Hilde horchte interessiert auf. Seit Ernst Otto's Erkrankung hatte man noch keinen Ton vernommen in dem sonst so musikliebenden, sanges frohem Hause. Der Geigenkasten mit Ernst Otto's Geige stand auf dem alten Platz, auf einem Wandbrett ob dem Klavier. Er hatte zuletzt ein Mozart'sches Adagio darauf gespielt, dann die Geige sorgsam in das dazu bestimmte Seidentuch gewickelt, in den Kasten geschlossen und den Schlüssel in die Westentasche gesteckt

. mein Junge, du hast endlich den rechten Pfad gefunden und den ersten Schritt darauf getan, und Lisa ist dir gefolgt.' „Ach, Papa!' rief Gottfried, „so konnte es.ja nicht mehr weiter gehen! Ich wußte es ja, daß uns nur durch die Much! der Töne geholfen werden kann — wir wußten es alle, nur hatte keiner den Mut, anzufangen. Mein Gott, wenn Ernst Otto uns sehen könnte, wie wir so verzweifelt stumm um ihn trauern, der würde schön zürnen.' .Lisa hob ihr tränennasses Gesichtchen in die Höhe: „Sage

nicht, wenn Ernst Otto uns sehen könnte — er sich! uns, glaub' es! Wir müssen uns nur daran gewöhnen, ihn leiblich nicht um uns zu haben; geistig ist er immer bei uns Aus jeder Notenzeile guckt er uns an, aus jedem frischen Tom spricht er zu uns. Ja, das ist gewißlich wahr', setzte sie noch hinzu. . „Wir wollen wenigstens versuchen, daran zu glauben. sagte der Vater, und mit diesem Glauben werden wir uns auch leichter in's Unabänderliche fügen.' Gottfried war zur Mutter hingetreten und streichelte und küßte

ihre Hände. Sie sah ihn liebevoll an und fragte in ge faßtem Tone: „Wo habt ihr das schöne Osterlied her?' „Ich fand es unter Ernst Ottos Noten — 's ist eine Kom position von ihm.' . Mutter nickte, als wollte sie sagen: ,Zch wußte es .ja/ich kenne seine Art. Sing' es nochmal, Lisa, bitte!' Und Lisa sang es nochmal und alle lauschten voll Andachi — sie fühlten den Auferstehungshauch wehen, sahen die Knospen und Blumen blühn und hörten das kleine Vöglein singen in den Frühlingstag hinein. Wohl flössen

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 20
Datum: 29.12.1911
Umfang: 20
, Marktgässe S Familie Sparer Jakob Asam Gasthof Kreuz-Rassl Jakob Öttl, Fischhandlüng Ernst Hornung ' Ch. Al. Sanig Witwe Schenk, Antiquar Ard. Bernabe samt Familie Vinzenz Horisch Familie Martin Familie Oberhuber Familie Schreiner Familie Schneider I. Ursch mit Familie. Familie Bigl P. Egösi mit Familie Franz Spechtenhaüser und Frau Elise Witwe Wenter Bett Haug, Aurora A. Holzner A. Ostwald M. Witw« Aemenater M. Bombiert Anton Holzgethan Anton Holzgethan jun. Angelo Zanetta Rosa Telfner Oberst v. Göschl

/ Semäßmer, Nizebürgermstr. Viktor Gobbi mit Familie Joses Auerbach Louis Reibmayr Franz Mayr Dr. v. Äonschegg und Frau, Wien Marie Lorenz Joses G. Wenter München und Frau, - i Dr. Sek/ Huber, Kürvorsteher Josef Meser Josef Pritzi Ernst Baumgartner Dr.' Karl Bär Dr. Math. Felderer Adolf Abart. Karl Tautz Michel Landtmann Josef Schreyögg mit Familie Ferd. Jmlauf mit Familie Johann Zitt mit Familie Ernst Sulz Leo Abart Dr. Spöttl mit Frau Dr. Stainer mit Familie Dr. v. Hepperger mit. Frau Wwe. Kathi

l^!k Familien Ennemoser. Jnstnimenten- Karl Weißinger und Frau Singer Co.-Att.-Ges. Al. Krasnkwsky Hotels Hau EmM Joses Fuchs und Familie Josef Zawazal Familie. Rudolf Hartmann Andreas Scarizuola macher Matth. Leimstädtner.. - I. EisenstSdter und Familie Ed. Hofele und Familie Paul Pechlaner mit Fraui : Viktor' Mrchlechner Mamille Unterkirchers Nachflg. Sand ^Illa^Uer Ernst^SchuP in Fa. Unterkirchers Sparkasse Meran I. Jenewein und Familie I. Oberschartner K. Psitscher > . . O. GlLggl V. Leiter ' Spar

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 108 von 414
Datum: 29.12.1911
Umfang: 414
Lin Osterliecl. 8ki7?e von Ihell vohrn. «-ch-imÄ ^^ie Fenster waren weit geöffnet und die frische, würzige Zukunft. Er war so recht dazu geschaffen. Glück zu nehmen II Frühlingsluft strömte zugleich mit dem flimmernden Sön- und Glück zu geben. Ein liebevollerer Sohn, ein teilnehmen- nengold wohltuend ins Zimmer, wo die ganze Familie derer Bruder wie er, dürfte schwer zu finden sein. Und nun ernst und schweigend beisammen faß. Jedes hing seinen Ge- lag er kalt und starr unterm Grabhügel

und keiner konn !e mehr danken nach und die waren traurig. Jedes wußte bestimmt, den seelenvollen Tönen lauschen) die er seiner Geige zu entlocken was die Andern dachten, denn ihre Gedanken gingen alle nach verstand. . : einer Richtung — seit Wochen schon. Sie weilten bei Ernst An einem trüben, eisigkälten Februartag hatten sie ihn Otto, dem Sohne, dem Bruder, dem hoffnungsvollen Jüngling . hinausgetragen. Seitdem war der Frühling ins Land ciezogen und begabten Schüler des Konservatoriums, der plötzlich

, zu einer tröstenden Äußerung. Jedes Weihestunden, an das, was sie einst besessen und nun für immer fühlte zu seinem eigenen Schmerz noch den Schmerz der andern verloren haben. So war's auch hier. Jedes dachte an die mit und fand nicht den Mut, an den noch immer blutenden schöne Ostertaae zurück, an die gemeinsamen Ausflüge in der Wunden zu rühren. Wohl lief das Leben wieder im alten Ge- erwachenden Natur, bei denen Ernst Otto immer die schönsten leise weiter, jeder ging seiner Arbeit nach, seinem Studium

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