gestanden, ja!' erwiderte Bruno nchig. Prüfend, aber mit freundlichen Augen, stand der alte Herr vor ihm. „Und du kannst dir gar nicht denken, weshalb ich da bin?' Ein ruhiges und ernstes „Nein!' war die Antwort. Einen Moment sahen Vater und Sohn sich ernst und fragend .-«i die Augen. Dann begann der Alte mit leiser, erzitternder, Stimme: „So kann dies Leben, das wir sichren, nicht mehr weiter gehen, Bruno. Erst gestern wieder die Szene vör dem Ballsaal. Gottlob hat es kein fremder Mensch gehört
. Aber du mußt doch selbst sagen, daß so ein Zusammenleben zu keinem guten Ende führen kann.' Bruno lächelte bitter und entgegnete ziemlich herb: „Diese Einsicht kommt dir etwas spät, Vater.' „Ich höre den Vorwurf sehr gut lieraus,' sagte der alte Herr, „aber ich bitte dich, sei auch Zerecht. Wohl muß ich mich anklagen, daß ich es manchmal an der väterlichen Liebe dir gegenüber habe fehlen lassen.' „Manchmal? O, bitte, sag' nur getrost: immer!' rief Bruno ernst dazwischen. Doch rubig sprach der Vater
weiter: „Aber sei nnn auch mal gerecht. Bist du mir jemals mit Liebe und Vertrauen entgegen gekommen? Ich glaube, du wirst das uicht mit einem Ja beant worten können. Im Gegenteil, dn hast dich absi!,tlich von mir abgewendet und bist mir ausgewichen, wo du nnr konntest! NNn, sage ich vielleicht zuviel damit?' Bruno schwieg einen Augeublick. Mit zusammengepreßten Lippen stand er da und blickte ernst, fast finster, vor sich nieder. Es war, als kämpfte er mit einem Entschluß. Endlich richtete er den Blick
. Jetzt erst sah er wirklich ein, wie tief er sich an seinem ältesten Sohn versündigt hatte. Mit bebendem Herzen erkannte er es. Und ihm graute davor. Aber endlich ermannte er sich. Noch einmal hielt er Bruno die Hand hin und bat: „Also lassen wir die Vergangenheit ver gessen sein. Komm, komni, Bruno!' Ter aber kam auch jetzt noch nicht. Ruhig und ernst ant wortete er: „Nein, Vater, so etwas vergißt man nicht, niemals! Das ist da drinnen, als wäre es eingebramit!' -