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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 21.03.1891
Umfang: 8
entgegen blickend wacht, oder zerzaust, zerrissen, oder vorder Zeit welk geworden, auf dos letzte Ende warten läßtl' sagte Barbara, ein grünes Zweiglein an ihrer Brust befestigend. Ernst nickte. „Aber dennoch kein Widerstreben, keine Klage; ruhig, leise, von Tag zu Tag fast unmerklich stubt es in der Natur, nur wir, —bei uns ist eS anders, wir streiten nnd kämpfen und wollen hier festhalten und da rascher treiben Das arme Menschen- Herz muß stückweis zerbrechen!' Barbara blieb stehen. „Ach, laß

uns zuiückgkhen und die Kinder rufen. ES ist ja so warm wie im Sommer.' „Ja. für Eure Gegend hier sast zu warm am eisten Mai,' meinte Ernst, den Hut abnehmend, „es scheint beinahe schwül.' Sie gingen zurück und holten die Kinder. »Sie können allein mit unS gehen, Vn kannst drin bleiben Mine/ meinte Barbara, und jubelnd liefen die kleinen Jungen ihnen voraus, die Allee hinunter, w>e ein paar Schmetterlinge in ihren weißen Anzügen. Und immer wieder sagte Ernst, sich umschauend: „Welch schöner Tag!' und Barbara

ihr dräuendes Haupt er hob, auch in die sauste Frühlingsfreude ihrer Herzen hinein. AIS die Tischzeit herannahte, kam Mine mit einem Zettel, den ein Junge vom Borwerk gebracht: „Bin hier nöthig, komme nicht zu Tisch. Essen aufheben. Adam.' So faßen sich denn Ernst und Barbara allein gegen über, und neben der Mutter faß der kleine Ernst, der schon mit bei Tische aß, so-verständig und beobachtend um sich blickend mit den großen, braunen Augen seines VaterS. „Aber nicht mit den Augen von jetzt!' dachte Ernst

. „Wo ist Papi, Onkel Ernst?' „Papa ist noch nicht da, er hat noch zu arbeiten.' „Noch zu arbeiten,' wiederholte der Kleine ein verstanden und sah so nachdenklich durch's Fenster, als begriffe er völlig die Schwere deS Wortes und auch, wie sie auf dem geliebten „Papi' ruhte. Barbara hatte eS durchgefetzt bei ihrem Mannes daß man während Ernst's Anwesenheit allein speiste, und das schreckliche Wasser verschwand. Es stand guter Rothwein auf dem Tisch. Adam hatte Barbara den Kellerschlüssel hingeworfen

nach dem Himmel werfend, „es ist sonderbar, bald hell, - bald dunkel/ ^Sonderbar?' fragte Ernst zerstreut, und fügte, sich besinnend, rasch hinzu: „Möglich, daß , diel frühe Wärme in einem Gewitter «ndigt.' Seine Worte schienen unmittelbar darauf! sich zu bestätigen. Ein leises, fernes Rollen ertönte. Der kleine Ernst lief an'S Fenster. „Jetzt kommt der Papi,' rief er hell. Aber er- kam nicht. „DaS Gewitter -wird sich -Wohl - angemeldet haben,' sagte Ernst, „auch ist der Papi zu Pfetde^ Und glicht im Wagen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 16.01.1894
Umfang: 8
Thielen, „erlauben Sie?' Ernst machle eine chevalereSkc Verbeugung und sie überflog den Inhalt. „Wollen Sie sich nicht einmal NeldcuS Bilder an- seh:n?' flüsterte Ella. Sehr bereitwillig erhob Ernst sich und beide traten vor eine Landschast, die in der Nähe des Fensters hieng. Während Ella erklärte, warf Ernst verstohlene Seiten blicke auf die alte lesende Dame, die plötzlich aufblickte und im Tone fröhlichen Staunens ausrief: „Ella, denke Dir, Ende dieser Woche wird Nelde kom men — ' „O,' machte Ella

, „warum denn schon?' „Sie hat einige wichtige Aufträge für Frau von Mingwitz auszuführen und ladet uns außerdem, Dich oder mich, im Namen der lieben Frau ein, mit an die See, mit nach Rügen zu gehen!' Ella schlug erfreut die Hände zusammen. „Herr» lich!' rief sie, „Mütterchen, das iiiusSt Dn sein, Dir ist eine Erholung nöthig.' „Mein Kind, ich reise nicht gern,' lehnte die Mut ter ab, nahm den Brief zur Hand und las weiter. Ernst athmete erleichtert auf, trotzdem ihm bei diesem leicht

zu durchschauenden FeldzugSplan eine unerllärlich unbehagliche Empfindung überkam. Indem er Ella in das kleine Atelier folgte, sagte er, das reizende Mäd chen freundlich bittend ansehend: „Sie werden doch diesen Vorschlag nicht ablehnen?' Sie werden doch reisen?' „Ach wie gern, wenn Mmna es erlaubt?' „Dafür werden wir schon sorgen,' niuuterte er sie auf und wurde schr vergnügt. Sie gieiigen von Bild ;n Bild. Ella erklärte, plau derte, und Ernst horchte, weniger auf die Worte, als auf den Ton ihrer Stimme

auf die schönen Kunstschöpfungen. „Dann will ich Sie auch nicht damit langweilen.' „Das geschieht durchaus nicht. Ich höre Sie gar zn gern sprechen.' Aha, dachte Ella, das ist eines der Eomplimentc aus der immer gefüllten Schatzkammer seiner Höflichkeits- Phrasen, von denen Nclde geschrieben hat. Obgleich sie dies dachte, wurde sie bei seinen Wor ten doch ein wenig roth und cS geschah, dass sie Ernst, der sich bald daranf verabschiedete, niit einem bittenden Blick ansah, als die Mutter ihn auf den nächsten

Abend, den letzten, den er in der Residenz vor seiner Rückfahrtvnach Stettin zu verleben gedachte, einlud. Ernst ließ sich dadurch bestimmen, der gast lichen Aufforderung Folge zu leisten. Er stellte sich militärisch pünktlich am folgenden Tage oben in der vierten Etage der großen MiethS kaserne ein, deren Einrichtung ihm gestern noch so hässlich, alt und spießbürgerlich, heute plötzlich höchst gemüthlich erschien. Sein ganzes Verhalten verrieth behagliche? Wohlsein, nichts von der ihm innewohnen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 08.04.1899
Umfang: 14
Der BnrggrLfler regimente» ernannt wurde, sondern auch während der großen Manöver, die damals in Anlage und Operationen ganz kriegSgemäß durchgeführt wur- '■ den, wiederholt Regimenter und auch Brigaden \ befehligte. Damit hatte Erzherzog Ernst feine j Befähigung zum General erwiesen und eS er folgte thatsächlich schon 1847 seine Ernennung zum Generalmajor. ; Die Erhebung von Mailand im März 1848 hatte den Vizekönig Erzherzog Rainer be wogen, diese Würde niederzulegen, die volle

Re- gierungSgewalt dem Feldmarschall Grafen Ra- detzky zu übertragen und sich nach Bozen zu be geben. Seit April 1848 bekleidete Erzherzog Ernst die Stelle eine- Brigadiers und nahm an den meisten Gefechten und Schlachten des ita- ’ lienischen Feldzuger in hervorragender Weise theil, so daß FM. Radetzky in seinem Berichte nach der Einnahme von Mailand sagen konnte: „Die Brigadier- Erzherzoge Ernst und SigiS- mund zeigten vor meinen Augen sich nicht allein durch persönlichen Muth — da» Erbtheil ihre» Hauses

— sondern auch durch Aufmunterung und Aneiferung aller Untergebenen und Ein dringen in den Geist der Bewegungen in Schlachten — somit in der Vorschule ihre- einstigen Wirken- — unsere- hehren Berufes würdig.' Der jugend liche Prinz hat seinen ersten Feldzug in einem Briefe (datirt au- dem Hauptquartier Villa Reale zu Mailand den 7. August 1848) aus führlich beschrieben. Wie in Italien zeigte Erzherzog Ernst auch bei anderen Anlässen seine herrorragende mili tärische Befähigung. Als Kommandant der zweiten Truppendivision

im 11. Armeekorps j führte er die Truppen von Pest über die Theiß nach Siebenbürgen und dann über den Paß von Körörmezö an den Dniester bei Stanirlau, da die dritte und vierte Armee unter dem Oberbe fehl des Marschalls Baron Heß gegen Ruß land mobilisirt war. Erherzog Ernst blieb stet» bei den in beschwerlichen Fußmärschen vorrücken den Truppen, theilte mit ihnen die meist sehr mangelhaften Quartiere und die namentlich in den Karpathen wiederholt nothwendigen Bivouaks. Er nahm mit den Offizieren an der kargen

Etapenmenage theil und hob durch leutselige, unablässige Fürsorge wie durch thatkräftige- Beispiel den Geist der Truppe. Wie auf diesen Märschen, die, wenn auch nicht in der Form, so doch im Wesen Krieg-märsche waren, so wid mete Erzherzog Ernst in den KantonnementS seinen Truppen und ihrer kriegStüchtigen Aus bildung rastlose Sorgfalt. Aufrichtiges Be dauern erfüllte daher alle Gemüther, als Erz herzog Ernst, an die Spitze einer Kavallerie division berufen, von seiner Truppendivision schied

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.03.1892
Umfang: 8
Seite 4 Weraner Zeitung. Nr. 66 Die Gkheimnffl eincs Irmhauscs. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo. Nachdruck Verbote». 4V) (Fortsetzung) «Dann suhlte ich einen schweren Schlag,' fuhr Ernst sort, „dem tiefe Finsterniß und wie ich erst glaubte, der Tod folgte. Ich war einige Zeit bewußtlos, doch das Schrecklichste von allem war der Moment, atS ich zu mir kam undmeine Lage erkannte. Mir war, alS wäre die ganze Erde über mir zusammengestüizt; einer meiner Arme wurde von einem Felsstücke

würden, selbst mit Gesahr des Lebens. Ich rief ihnen zu, daß sie Dick Craw- sord retten und sich nicht um mich kümmern sollten, doch, wie Sie wissen, retteten sie uns Beide. — Mr. Hardiug,' sagte Ernst, plötzlich den Gegenstand wech- selnd, .ich interessire mich sehr sür die unglückliche Constanze Asch, deren Einsperrung und Tod in dem Irrenhause der Samaritaner in Ihrer Zeitung berichtet wurde, und ich möchte wissen, ob Sie Grund haben zu glauben, daß sie noch am Leben sei?' Horace Harding war von dieser unerwarteten

meldete.' „Das ist ganz meine Meinung,' bemerkte Harding. .Vielleicht hat mir auch dos Lesen Ihres Blattes zu diesem Eindrucke verholseu,' sagte Ernst. „Doch mir kam es vor, als erblickte ich in jeder Handlung, die mit der gegen Constanze verübten Gewaltthätigkeit zusammenhängt, ein finsteres Motiv.' „Ist dieser Mensch ein Bergmann?' dachte Horace Harding und sagte dann laut: „Warten Sie, Ihr Name ist?' — „Ernst Judson.' „Wie lange sind Sie schon Bergmann?' „O, schon lange; ich weiß es kaum mehr

, wie viele Jahre.' Ernst fing an unruhig zu werden, Horace Harding bemerkte seine Verwirrung und sagte flüsternd: „Sie brauchen mich nicht zu sürchteu, ich vermuthe, daß Sie Ernst Fulton sind.' Ernst wurde blaß — er hatte sich verrathen. „Leugnen Sie es nicht,' suhr Harding sort. „Ich glaube, daß Sie ganz unrechtmäßig verfolgt und be schuldigt sind, und beabsichtige auch, diese Behauptung auszustellen.' „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen sür Ihre gute Meinung,' sagte Ernst, „doch ich bitte Sie, drucken

Sie, es gibt viele Leute in Ashby, die sie am Leben glauben, trotzdem ihr Gatte ein zweites Mal geheirathet hat. Der Director, Doctor Sansom, ist ein alter, schlauer Fuchs und nicht leicht zu sangen; doch ich habe einen Plan, welcher ihn ent larven und Constanze die Freiheit zurückgeben könnte. Die Schwierigkeit ist nur die, einen vertrauenswürdigen, muthigen, jungen Mann zu finden, der die Gesahr nicht scheut.' „Was ist das sür ein Plan?' fragte Ernst begierig. „Es ist dieser: Ich brauche eine» jungen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.05.1897
Umfang: 8
nicht täuschen. Sie be merkte sofort, daß das Wesen Lisa's in diesem Augenblicke gekünstelt uud uuuatürlich war, daß die Auge» an dem Lächeln des Mundes.nicht Theil nahmen. Ihr besorgter Blick richte beobachtend ans dem jungen Mädchen; uuu sah sie dasselbe rasch nach dem Vorzimmer hin schauen, durch welches einige verspätete Damen eintraten. Helene sah sich suchend um. Nirgends erblickte sie Ernst; er war augenscheinlich nicht gekommen; nun wußte sie sich die unglücklichen Augeu, die Aufregung des armen

ausschrecken . . . . Ohne daß die Beiden es bemerkten, öffnete sich dicht hinter ihnen die Thüre, welche in das Treppenhaus führte, und Ernst Bergmann trat herein. Betroffen blieb er steheu, als er vor sich die beiden sich in den Armen haltenden Damen erblickte. Merkwürdig! wer ihm das vor einigen Wochen vorausgesagt hätte, daß sich seiue Aufmerksamkeit heute mehr dem noch immer weinenden jungen Mädchen zuwenden würde, als Helene, welche sich eben aus Lisa's Umarmung loszulösen suchte, und in gedämpftem

Tone fragte: „Wollen wir nach Hanfe gehen, Kind? — Es ist vielleicht das Beste!' „Nach Hanse — schon jetzt? Nein nein, Mama!' rief Lisa in leidenschaftlicher Bestürzung. Fortgehen sollte sie - und er konnte ja noch kommen! Ernst fühlte, daß er nicht länger unbemerkter Zeuge dieser kleinen Scene sein dürfe. Er machte eine rasche Bewegung; Helene und Lisa sahen sich um. Erstere ward sehr blaß, gleich darauf aber glühend roth. „Ach! Ernst — Sie sind es!' sagte sie sehr ver legen. Besorgt sah

, in der sie sich momentan befand, ließ es sich ent schuldigen, daß sie ihre Freude, Ernst zu sehen, so unver hüllt zeigte. Außerdem war das halb geschwisterliche Ver hältniß zwischen ihr nnd dem jungen Manne ein abnormes, aber — Heleueu's zurückhaltendem Charakter wäre auch mit achtzehn Jahren ein solch' kindliches Sichgehenlassen niemals möglich gewesen- ' Was würde Ernst dazu sagen? Mußten ihm nicht jetzt die Augen aufgehen! Und würde er nach dieser Ent deckung es nicht vielleicht.für seine Pflicht halten, sich ganz

Heinsberg hatte sie geführt, aber an ihrer rechten Seite befand sich Ernst. Das junge Mädchen sah glück selig ans; sie plauderte und lachte in übermüthiger Freude. Ernst, der sonst etwas schweigsame junge Mann, schien sich dem Zauber ihres Wesens willig hinzugeben. Immer und immer wieder flogen Helenen's Blicke zu den jungen Leuten hin. Was sie beobachten dnrste, erfreute sie in tiefster Seele, und so siel es ihr nicht schwer, mit den Fröhlichen selbst fröhlich zu sein. Anch nachdem die Tafel aufgehoben

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1893
Umfang: 8
zu solcher Vertraulichkeit. Sanft wandte sie ihren Kopf von ihm ab. Ehe er sie umfangen durfte, sollten noch alle die quälenden Empfindungen und Gedanken aus dem Herzen heraus, die ihr diese Situation so fürchterlich machten. »Nicht doch', flehte sie — „hören Sie mich ernst an, Ernst', sie. entzog sich seiner Umarmung, rückte ein wenig fort von ihm und sagte: „Ehe Sie mich als Braut betrachten, Ernst — er füllen Sie mir die Bitte, niit den Meinigen und Ihrer Tante gesvrochen zu haben. Vielleicht ist ihr, meiner gütigen

.-ung. Monarchie in Wort nud Bild. Im vorliegenden 4. Heft des Bandes diesen Schritt bereuen sollten! Denn wenn auch nicht j damals —' sie erröthete — »heute habe ich die Ver- ! anlassung dazu gegeben.' „Und dafür bin ich Ihnen dankbar, kleine Grau- sa.-e'. scherzte er, und wollte sie trotz ihrer Bitte wieder an sich ziehen. Nelde verhinderte eS, indem sie aufstand. „Seien Sie gut', bat sie, „erfüllen Sie mir meine Bitte', ihr Auge blickte fest, ihr Ton flehte. Ernst fügte sich. „Sehen Sie', fuhr

sie allmählich ruhiger werdend fort, „auch ich bedarf der Sammlung! Ich möchte diesen wichtigen Lebensschritt nicht ohne reif liche Ucberlegung thun. Unsere Bekanntschaft ist kurz, und wenn ich auch glaube, dass wir uns in der Ehe gut vertragen werden, so genügt das doch nicht zu einem vollkommenen Glück. Sie, Ernst', fuhr sie zögernd fort, „dürfen beispielsweise nicht von mir Liebe im höheren Sinne erwarte». Ich bin Ihnen gut, wenn Sie mit diesem ruhigen, leidenschaftslosen Gefühl zufrieden

?' „Sie sind sehr anspruchslos, Ernst.' „viirdlo, das bin ich nicht, das bezeugt genügsam meine Wahl.' „Sie haben eine viel zu hohe Meinung von mir, Sie überschätzen mich, daher, noch einmal — über- Böhmen beendet Professor M. Willkomm die land schaftliche Schildernng des südwestlichen Theiles Böh mens, während Professor Angust Sedlacek die Schil derung SndostböhmenS beginnt; beide Autoren sind hervorragende Kenner des Landes. Die zahlreichen LandfchaftSbilder des Heftes haben die Künstler Karl Liebscher, Professor Julius

, unbefangenen Ton zwingend, „im Wirtshaus zu Liebefeele habe ich etwas zu bezahlen, dauu kehre ich zurück. Bitte, fageu Sie das der Tante.' „Aber inzwischen bin ich fortgefahren, Nelve', wandte er ein. „Um wiederzukommen', betonte sie, uud dann — dann proklamiere» wir uns als Brautleute, nicht wahr, Nelde?' „Ja!' Sie nickte, band sich mit hastigen, un sicheren Bewegungen die Schürze ab, und nachdem sie ihren Hut auf die Flechten gedrückt, reichte sie ihm die Hand zum Abschied. „Lebcu Sie wohl, Ernst

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 21.12.1893
Umfang: 8
CZ?tra»S5etta«e zu .»Bote für Tirol und S Toral- «nv Vrovinzial-Ehronik. Innsbruck. 21. December. 5*« MufitvereinS-Concert. Am Samstag, den 23. dS., findet im großen Stadtsaale das dritte Mitgliedcrconcert des WinsilvercinS unter Mitwirkung der Frau Meta Hieber, Conccrtsängcrin in Aiünchen, des Herrn Ernst Huugar, ConccrtsängerS in Leipzig, und dcS Frlö. Clara Stötter statt. (Dirigent Herr Musildirector I. Pembaur.) Zur Anssiihrung kommt: „Die Legend von der hl. Elisabeth. Oratorium sür Soli

meiner — meiner Cousine,' rief ihm Ernst nach. Lothar aber that, als wenn cr die Worte nicht hörte. „Wer war der Mann?' fragten die Umstehenden. „Ein Badegast war's nicht.' — „Wie heißt der Hrcmde?' —„Wer ist der Netter der junge» Dame?' Lothar schritt rasch davon, fiirbass in seinen stillen Wald. Sie hatte dem Tode ins Auge gesehen und das Leben erschien ihr jetzt doppelt licb, die Welt glänzen der, schöner, lebenölohnender. Vielleicht hatte nicht dies allein, auch noch anderes Antheil an der Ver wandlung

, geschah impulsiv, zu dauken hat mir also leiner. Da man nicht aufhörte, sie als Heldin des TageS zu ehren, durch Ständchen, Blumenspenden und andere Ausmerkiamkeiten, mied sie die Gesellschaft. Freilich sehr gegen den Wunsch der Frau v. Mingwitz, die in einem anderen Punkte indessen ThuSueldens Interessen begegnete, in dem Verlangen, den Fremden, ihren Lebensretter ausfindig zu machen. Ernst hatte sich ohne Erfolg nach „dem Förster' erkundigt. Weuige hatten ihn den Abend gesehen, und diese kannten

machte sie, nachdem ihr Ernst eine halb spöttische, halb humori stische Schilderung von der gescheiterten LiebeSwerbuug entworfen, ganz betroffen, ja misSgestimmt. Das hatte sie allerdings nicht erwartet. Für Ernst gab eS nach ihrer Meinung lcine passendere Frau als die prächtige ThuSnelde, und Ernst war, als der Begü terte, doch die Hauptperson, von deren Wunsch und Willen die Gestaltung der Dinge abhieng. Eine an dere Auffassung wollte ihr nicht einleuchten. Eben in diesen Tagen langten

v. Malcho einige Tage zum Zwecke eines Wett rennens aussuche» würde. Ihr alter Freimuth hatte Ernst gegenüber beträchtliche Einbnße gelitten. „Wir können mitfahren, Nelde, und von dort aus gleich die beabsichtigte Tour «ach Rügen machen,' warf Frau v. Mingwitz hin, als hiervon gesprochen wurde. Man saß in der Veranda beim Morgenkaffee. Nelde wurde sehr roth. Nichts wäre ihr uucrwünschter gewesen, als eben jetzt das ihr licb gewordene Miödroy zu verlassen. (Fortsetzung folgt.)

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 01.03.1894
Umfang: 8
. Feuilleton. Aie GHestifterin. Von H. Palme-Paysen. (74. Fortsetzung.) Nachdruck verboten. Und als sie ihn erstauut, fast erschreckt ansieht, fügt er erklärend hinzu: „Verrathen Sie mich nicht, unsere Verbindung ist der lebhafteste Wunsch meiner Tante gewesen, aber eS war unmännlich von mir, dem nicht entgegenzutreten. Indessen Ihr Widerstand, Nelde, reizte mich und dann, ich kannte bis dahin ja keine — Liebe und — und — ich war Ihnen wirtlich sehr — sehr gut, bis —' „Bis Ella kam — istS so, Ernst

?' sragte sie nach denklich. Manches Unverstandene erhellte sich plötzlich vor ihrem inneren Blick. ..Ja.' Es lag ein stummer Jubel in diesem Geständnis. „Dann eilen Sie zu ihr, Ernst,' sagte sie, „ein Glück kann nie früh genug kommen.' „Sir zürnen i»ir wirklich nicht?' Sie schüttelte sanft den Kopf. „Wir haben beide gefehlt, haben beide etwas voreilig und unüberlegt ge handelt und deshalb nur das eigene Selbst zur Rechen schaft zu ziehen.' „Ich erscheine mir so taktlos, selbstisch

mit der Freiheit, ich kannte nichts Höheres und lege mich dennoch gleich wieder in sreiwillige Fesseln.' „Fesseln der Liebe drücken nicht.' Als er Miene machte fortzugehen, hält sie ihn noch zurück. „Sie müssen es übernehmen, Ernst, Ihre Tante aufzuklären und meine plötzliche Abreise zu entschuldigen. Jetzt kann ich — kann ich nicht länger bleiben'' be tonte sie. „Und dann noch eines, Ernst. Ella darf noch lange nicht erfahren, in welcher Beziehung unsere Herzen eine Zeit lang gestanden

haben in dieser Stunde, Ernst, nicht wahr, j das bleibt zwischen uns ein Geheimnis?' > „Ein heiliges,' sagt er und legt seine Hand in ! die ihrige. „Dann eilen Sie, Ernst; mich aber werden Sie bei Ihrer Heimkehr nicht »lehr antreffen. Bei meiner Mutter ist jetzt mein liebster Platz.' „Ich wünsche Ihnen noch einen theureren,' sagt er ganz leise. Sie schüttelt mir mit dem Kopfe und macht eine schwache abwehrende Bewegung mit der Hand, über die er sich plötzlich niederbeugt, um ehrfurchtsvoll einen KnsS darauf

zu hauchen. „Leben Sie wohl, Nelde.' „Glück auf, Ernst.' Und als er fortgestürmt ist, der Glückliche, presst sie ihre Hand an die erregt klopfende Brust nnd flüstert: „Frei, frei bin ich wieder, und Ella wird glücklich!' Sie vermag für den Augenblick nur diese beiden Gedanken zu fassen. Ein herrlicher Tag ists. Nach dem gestrigen Regen prangt das Laub der Waldbäume in noch frischerem Grün als sonst. Der moosige Grund, die kräftigen Kräuter, die harzigen Tropfen an den Stämmen der Fichten

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 23.04.1897
Umfang: 10
sich die weißen Stämme, das maiengrüne Laub einiger Birkengruppen wirksam ab hoben, einen lebensvollen, schönen Rahmen. Eine Bank stand im Schatten, Helene setzte sich. Noch immer grübelte sie über Ernst's Benehmen ihr gegenüber nach. Sie dachte an die letzten Monate, welche vergangen waren, seitdem Ernst als fertiger Mann und fertiger Künstler, der überall Beobachtung ja selbst Aufsehen er regte, sich in der Residenz niedergelassen hatte— an die wiederholten Erholungsferien, die ihn stets der Heimath

! . .. Nahende Schritte schreckten sie aus ihrem Nachdenken auf. Sie blickte sich um — uud sah in ein glücklich lächelndes Gesicht, in ein Paar schöne blaue Augen, welche mit strahlendem Ausdruck in die ihrigen schauten. Zum ersten Male, seitdem sie ihn kanute, schlug Helene unter Ernst Bergmann's Blicken die Augen nieder. ... Frau Ewers hatte Recht: Ernst war kein schöner Mann, seiu Wesen und Auftreten war einfach uud anspruchs los. Allein der Ausdruck des von blondem Haar und Bart umgebenen Gesichts

Worte nicht gehört, nicht erfaßt. Krampfhaft preßten sich ihre Hände um den Griff des Sonnenschirms. Es durchschauerte sie. Es durch schauerte sie. wie immer, wenn sie jener Nacht gedachte — jener Nacht, in welcher sie dem Wahnsinn nahe ge wesen. Der Mann an ihrer Seite ahnte ja nicht, wie qual voll diese Erinnerung für sie war! „Mir graut, wenn ich an jene Stunde denke,' begann sie mit schwankender Stimme. Ihr Blick fiel auf Ernst, sie bemerkte, daß er betrübt und enttäuscht aussah. Er that

ihr in her Seele leid; sie suchte sich gewaltsam zu fassen. „Ernst, lieber Freund! Seien Sie. nicht bekümmert. Es ist kindisch von mir, wenn ich die Erinnerung an jene Nacht scheue . . . Sind Sie zufrieden mit ihrer Arbeit?' Er zuckte die Achseln. „Sie ist noch nicht weit gediehen! Ich war ja zwei Tage verreist, um Studien an Ört und Stelle zu machen ... Es war prachtvoller Mondschein!' „Jedenfalls werde ich in den ersten Tagen in Ihr Atelier kommen, um das Bild zu sehen,' versprach sie freundlich

. Doch wußte sie sodann das Gespräch auf andere, minder peinliche Gegenstände zu lenken. Sie vermochte indessen im Laufe desselben einer ge wissen Befangenheit und Zerstreutheit nicht Herr zu werden. Es fiel ihr hente zum ersten Male auf, wie wechselnd und erregt Ernst ihr gegenüber war, wie sein Blick sich in den ihren zu versenken suchte . . . „Gnädige Frau!' unterbrach er Plötzlich die ziemlich einsilbige Unterhaltung. „Sie sind hente so — seltsam mit mir . . . Sollte ich wider Willen und Wissen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 06.02.1894
Umfang: 8
nur an Dein eigenes Glück,' warf ihm Frau v. Mingwitz vor. „Ick kann mich allerdings ciucs großen Glückes rühmen,' spottete Ernst voll Ironie. „Des Be^tzeS eines herrlichen Mädchens.' Er biss die Lippen anfeinander. „Noch nicht — noch sind wir nicht verbunden,' stieß er hervor. „Aber bald, habe nur Geduld, iErnst. Ist Deine Taktik, NeldenS Zutrauen zu gewinnen, aber die rich tige? Du erreichst dies nicht durch Eifersucht, Du reizest sie nur dadurch.' „Ich beobachte keinerlei Taktik. WaS ich thue, ge schieht

unbewusSt. Sie selbst ist eö, die mir beständig Ella in dcn Weg führt, und warum soll ich mit den« hübschen Kinde nicht plaudern und scherzen, da es so viel liebenswürdiger ist als sie.' „Ernst! Ernst! Du bist ungerecht, Du bist ver stimmt.' „Nicht ohne Grund, Tante.' „Ganz recht, NeldenS Launen ärgern auch mich. Ich möchte einmal niit ihr reden.' „KeinensallS, Tante, ich bitte Dich ernstlich darum. , Dieser peinliche Znstand der Ungewissheit undllnklar- I heit währt überdies ja nur noch wenige Wochen

sie ihm die nicht gewünschte Beeinflussung verrieth. Bei aller Mcüsä'.enlenntniö zeigte sie sick in der Beurthei lung dieser Herzensangelegenheit sehr kurzsichtig. Für den Augeiiblick erschien es ihr nicht rathsam, das unerquickliche Gespräch fortzuführen; mit heftigen Leuten verstand sie nicht umzugehen, und Ernst zeigte sich iu hohem Grade gereizt. Sie brach daher ab, be- sprach nebensächliche Dinge und zuletzt ihre Abneigung gegen das ihr aufgedrungene Dienstmädchen. „Veranlasse doch, Ernst,' bat sie, „dass

Vorwand, und ich bescheide mich.' Beide giengen so sprechend, dcn langen Gang auf uud ab. „Besser noch, ich handle, statt zn reden,' sagte sie, „zeigen Sie mir das Müdchcn ' „ES muss erst gesucht werden.' „Nnr zu,' ries sie nmnUr und lies vor ihm her die Treppe hinunter. Ernst sah den beweglichen, blonden Kopf des aller liebsten Mädttuns bald neben sich, bald vor sich. ES gewährte ihm Spass, so auf eigene Hand mit ihr umherzuschweifen. Sie schauten in die Gast- und Speisezimmer und begaben

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 17.03.1899
Umfang: 14
PostbeförderungSvehikel, genannt Stell wagen. kommt endlich heute abend» zum letzten Male hier an, da bekanntlich morgen früh die Post der Ueberetscher-Bahn zur Beörderung übirgeben wird. Die Freude über diese» Ereigniß ist hier begreiflicher Weise »ine allgemeine. Nun benöthigen wir, um andern Ortschaften gleich gestellt zu sein,- nicht» mehr ol» ein ärarische» Postamt. Hoffentlich läßt auch da« nicht mehr allzulange aus sich warten. ^Erzherzog Ernst.) Die in Boze» einge langten Nachrichten über da» Befinden de»' Herrn

Erzherzog« Ernst lauten nicht besonder» gut; die große Schwäche de» hohen Patienten ist beunruhig»nd. Da» Fürstrnpaar Eamposraneo, welch»» beabsichtigt», sich nach Ares zum Btsuch» Sr. 'kais. Hoheit zu be- geben, nahm davon Abstand, weil nach dem Au»- spruche der Aerzi« jede Aufregung zu vermeiden und die größte Ruhe sür den hohen Herrn absolut noth- ' Hx .ss wendig ist. Nach neueren Nachrichten hat sich der Zustand de» Erzherzog» Ernst verschlimmert. Da» Fürstenpaar Eamposraneo

ist nun doch zum Be suche de» Erzherzogs Ernst in A>co angtkommen. Stabsarzt Dr. K ra u » au» Innsbruck ist an« Kranken lager de» Erzherzog» Ernst gerufen worden. sPromotion.) An der JnnSbrucker k t. Uni versität wurde Herr Anton DonneSberger au» Trient zum Dollor der Rechte promoviert. sAu « Brunecks. 14. März, berichtet man uns : Heule fand hier die Mititärstellung statt. Es wurden der Stellungi-Assentkommlssio» »M stellungS- pflichiige Jünglinge au» allen drei Al»irSklaffen vo - geführt und von diesen Sl), mithin

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.08.1895
Umfang: 4
, eine An weisung aus hundexttaufeud Franks!' „Aus hunderttausend Franks!' rief der Vikomte, hastig nach der Brieftasche greifend, welche er öffnete, um das Papier, welches sich seineM Blicken bot, mit erweiterten Augen anzu starren. „Morgen werden wir der Mutter Alles zurückstellen,' bemerkte Gabriel?, „wir -können nnd dürfen von der Marquise von Saulieu Nichts, aber absolut Ziichts annehmen'.' „Was fällt Dir «in ? Zurückschicken! Das kann Dem Ernst nicht sein!' „Es ist mein voller Ernst. Wenn es ein Geschenk

bist. Indem Dir Deine Mutter dies Geld brachte, thut sie Nichts als ihre Pflicht. Wenn Du überdies diese Summe auöschlagen würdest, welche Du als Almosen betrachtest, so hieße das, für immer das Glück einer Wiederversöhnung, welche wir ja doch Beide wünschen, zur Unmöglichkeit machen.' „Ernst, wenn ich zu stolz veranlagt bin, so ist das nicht meine Schuld; ich fühle aber, daß, wenn wir das Geld an nehmen, wir der Marquise vou Saulieu das Recht einräumen, uns zu verachten.' Er zuckte die Achseln. „Liebe Gabriele

, was den Begriff ,Recht' betrifft, so scheint Du Dir nicht im geringsten darüber im Klaren zu sein, welche Rechte die Deinen sind. Doch eS ist heute weder der Tag, noch die Stunde, um Dich daran zu erinnern, daß Du die Erbin Deines Vaters bist und daß Frau vou Saulieu Dir einst Rechenschaft abzulegen hat.' Mit blitzenden Augen richtete die jnnge Frau sich aus. „Ernst,' rief sie, „ich will hoffen, daß Du eine» solchen Schritt niemals vou mir forderst! Du willst dieses Geld nicht zurückschicken, — gut

denn, aber sei überzeugt, daß ich von meiner Mutter nie mehr Etwas verlangen werde l' „Es ist gut,' sprach er, und durch seinen Ton klang leichte Ironie, „wenn Dir besonders viel daran gelegen ist, so können wir ja, sobald wir reich sind, auch diese erbärmlichen hunderttausend Franks Frau von Saulieu Mückstellen!' „O, EMt, Ernst, Wie Du mit Mir sprichst ! -Hin ich nicht ohnehin schon unglücklich genug?'

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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 07.05.1898
Umfang: 10
, vor etwa eineinhalb Jahren thaten sie, als ob ihnen an dem Ausgleiche nichts läge; aber als sie sahen, daß im Ernst den Oesterreichern an dem Ausgleich wenig liege, so verlängerten sie die Frist zur Ein gehung des Vergleiches von einem zum ande ren Male, und jetzt sind es die stolzen Ma gyaren, welche dem Ausgleiche nachlaufen, weil sie eben wissen, daß derselbe zu ihrem riesigem Vortheile wäre, und — zu unserem außerordentlichen Schaden. (Fortsetzung im nächsten Abendblatte.) Der sMisch-awttikanW Kmg

Unter werfung zu zwingen und den letzten Nest der spanischen Kolonialmacht zu zertrümmern. Ob sie die erhofften Erfolge in der That so schnell und in so umfassendem Maße erzielen werden, ist für den unparteiischen Beobachter der Dinge wohl noch eine offene Frage; die Spanier haben in früheren Zeiten zu oft Be weise des Muthes gegeben, als daß man sie jetzt ohne weiteres als einen kaum noch ernst lich in Betracht kommenden Widersacher be handeln könnte. Eines ist allerdings gewiß: die Vorbereitung

. „Können Sie mich nicht mitnehmen, Pa triarch?' fragte Felix Merck und sah dem Justizrath beweglich bittend ins Gesicht. „Das kann doch ihr Ernst nicht sein!' „Mein Ernst ist es schon, ich weiß aber genau, daß Sie nein sagen werden.' „Natürlich thue ich das!' „Ja, was soll ich den nun hier so lange anfangen?' „Was dachten sie am Gardasee anzufan gen, ehe Sie wußten, daß ich hier war und daß Sie ein schönes Mädchen vorfinden wür den?' „Dies ist für mich jetzt ein unmöglicher Jdeengang. Ich mache niemals einen Plan, ich lasse

immer die Ereignisse spielen. Nun habe ich thatsächlich Sie und dies reizende Wesen — das übrigens eine gefährlich ge schickte Schauspielerin ist — gefunden . . . wie soll ich nun wissen, was ich ohne dieses Doppelglück begonnen hätte? Ich bin doch nicht meine eigene Somnambule! In allem Ernst, was thue ich, während Sie auf Ren dezvous gehen?' Diese Frage, von Ihnen zu mir, nimmt sich wunderlich aus! Gehen Sie angeln! Der Gardasee soll sehr schöne Fische —' „Wollen Sie, daß ich verrückt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.08.1895
Umfang: 8
aus der Umgegend ward als Köchin angenommen und mußte auch der jungen Mutter bei der Wartung ihres Kindes behilflich sein. Sie lebten ziemlich ruhig und friedlich, und Gabriele fand wieder Augen blicke, in denen sie voll neuer Hoffnung in die Zukunft sah. Ach, es sollte nichts als die trügerische Stille vor dem Sturme sein! Eines TageS, nachdem Ernst sich entfernt hatte, um einen Brief, den er an einen einflußreichen Freund, wie er sagte, geschrieben, selbst auf die Post zu bringen, verließ auch Ga briele

Gedeihens. Ist es dann nicht wichtig, tüchtige Hausfrauen zu erziehen, Haus frauen, welche wirklich die Stützen deS Familienlebens sein können? Niemand wird wagen, diese Frage zu verneinen. sie konnte nicht anders, als stehen bleiben und die Hand erfassen, welche sich ihr entgegenstreckte. Die Gräfin Poelly war eine der gesuchtesten Frauen der großen Pariser Welt. Die Feste, welche sie gab, erregten all gemeines Aufsehen; sie kannte den Ernst des Daseins nicht und schritt leichtfüßig

. „Was Du nicht sagst! Warum denn nicht?' „Weil ich mich ausschließlich meinem Kinde widme.' „Deinem Kinde? Du bist also vermählt?' „Wußtest Du das nicht?' ' „Nein, ich biu im höchsten Grade überrascht. Ging Deine Trauung denn in. aller Stille vor sich?' Gabriele befand sich in peinlicher Lage, aber schon fragte die Gräfin weiter: „Wer ist denn Den: Gatte? Du mußt ihn mir vorstellen! Wie heißt er?' „Ernst von Merulle I' „Wie, Ernst von Merulle? Habe ich recht gehört? Sein Vater hatte, wenn mich nicht Alles täuscht

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.11.1897
Umfang: 4
zu versteinern. Er lieferte sich selbst, der eigenen hungernden Natur einen Krieg und gab ihr Steine, wo sie Brot verlangte. 21. Kapitel. Es kam ein sonniger Spätherbsttag; schon war es bald ein Jahr, daß Katharina, das Holzhackerskind, im Fürstenschloß regierte. Da war große Bewegung in Burg und Stadt. Der erste Sohn war geboren, nicht dem Fürsten, dem Men schen Gustav Larin. In die Arme des verbitterten, - herben Mannes, der mit dem Leben spielte, legte man den Ernst des Lebens, ein neues Dasein

genannt, der letztere Familienname, der erstere Wunsch des Fürsten, Katherina war es gleichgültig. Das Kind war ihr recht, so lange es ruhig blieb und gesund. Sie liebte es^ auch, auf. ihre Weise. Und dann, das fühlte sogar sie? waV M'iM-«euÄH Band, das sie an den Fürsten knüpfte. Er nahm das Leben so furcht- I ar ernst, trotz semer- Worte' und Handlungen^ so: ernst! ganz unbegreiflich! ' ' ^ Larin hielt seinen SohnM den Armen und sah ihn an. Aus Spitzen und Bändern strömte warmes/ zartes

, hoffnungsfrohes .Leben auf ihn ein. .Ein blasses,^.feines Gesichtchen, lockiges,'dNkelblöWes' Haar, -Dei große tief-^ blaue Augen, die sich langsamaufschlugen und den Fürsten ernst, wie fragend ansahen^ Dann zuckte vor dem stren gen grübelnden Antlitz des Mannes- ein leises ^-Weinen- um den winzigen Mund. Das Kind weinte nie laut; es war.still'und geduldig. Uebrigens ein sehr 'schönes^ Kind/' Memand schätzte das so r^t. - - ' M - (Fortsetzung-folgt.) -

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.12.1891
Umfang: 8
er wohl an seinen Großvater Einsiedler und an die liebe Nais gedacht haben. sEine interessante Vorlesung.) Seit einiger Zeit weilt in Pension Weinhart in Obermais die Wittwe des berühmten Violinvirtuosen Ernst: Frau AmSlie Ernst, welche als Vorleserin in ihrem Vaterlande Frankreich eineS bedeutenden Rufes sich erfreut und welche, wie wir aus guter Quelle wissen, dem Drängen einiger Freunde nachgebend, nicht abgeneigt wäre, eine öffentliche Probe ihrer Kunst hier zu geben, vorausgesetzt

, daß sich für eine der artige Veranstaltung hier das nöthige Interesse findet. Einem uns vorliegenden Programme aus einem fran zösischen Badeorte entnehmen wir, daß Frau Amsiie Ernst Dichtungen von ÄoUörk, I^akontains, äs Zlnsset, Viotor Luxo, Vw-tave ^aüitnä, .^nxnsts äs I,ae!tN88!tiIe, ?. ?övul u. A. vort ä^t. Als besonders inte» essame Nummer dieses Programms glauben wir: „Nullserie snr Zlussöt, sonveiürs xersouuels,' hervorheben zu müssen. Wer der französischen Sprachein genügender Weise mächtig

ist, würde unzweifelhaft von einer derartigen Vorlesung einen hohen Genuß zu erwarten haben. Wie wir hören, wird Frau Amvlie Ernst nur noch bis in die ersten Tage des kommenden Jahres hier verweilen. sVon d e r K u r m u s i k.) Einem mehrfachen Wunsche zufolge wird von nun an die Kurmusik jeden Dienstag und Freitag Nachmittag von halb 2—3 Uhr im Eli sabethgarten in Obermais spielen. Diese Anordnung gilt jedoch nur bei schönem Wetter. sVom Kunst- und Gewerbeverei n.) Am Sonntag, den 13. d. M., hat in Innsbruck

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.08.1897
Umfang: 8
veranstalteten Conferenz, die nach dem „Deutschen Vottsblatt' zahlrech besucht war. eine ganz eigenthümliche Darnach wurde dem Herrn Ernst Vergam durch einen Ausschuss von zehn Abgeordneten unter Führung Sr. Durchlaucht des Fürsten Alois Liechtenstein und des Vlcebürgermeisters Strobach folgender einstimmig gefasster Be schluss übermittelt: , . .Geehrter Herr! Die Parteiconferenz hat beute nachstehenden Beschluss gefasst: Die christlich- sociale Partei nimmt es mit Bedauern zur Kenntnis, dass Herr Ernst

ist, welches auf Ernst Vergani in den Augen eines unbeeinflufsten Mannes auch nur den Verdacht einer Ver untreuung oder gar eines Diebstahles wälzen könnte.- Sie erklärt endlich, dass die ihr angehörenden Abgeordneten verpflichtet sind, das Verhalten des Vorsitzenden in dem erwähnten Processe im Abgeordnetenhause einer strengen Kritik zu unterziehen.' Und Dr. Karl Lueger verständigte Vergani von diesem Beschluss mit folgenden Schluss worten: ' „Ich bitte dich, dies zur Kenntnis zu nehmen, und zeichne

, welche die jüngere bourbonische Linie Ende December 1874 wieder auf den spanischen Thron zurückführte, der erste Ministerpräsident Alfonsos XU., der Begründer der neuen Verfassung, durch welche der und die Ordnung im Lande nach Verhängnis Wirren wieder eine, feste Grundlage erhielten. Er war der treueste Diener des Königs und! oer Königin-Regentin. So oft die Verhältnisse m Spanien sich ernst oder drohend gestalteten, wanv man sich an diese gewandte und feste immer neue Auswege eröffnete. Canovas hat M mehr

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Meraner Zeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 05.08.1898
Umfang: 12
Herold, München Fräulein Maria JaiS, München > Karl Kohn, Trieut Franz v. Wargha m. G., Budapest Dr. Alexius v. L-iz-ü Minist.-Secr., Budapest A. HallsaS, Fabrikant, m. S., Leipzig Frls. Franc von Lichteustein, Wiesbaden Anna Nell Philip, New Zork Bertha Andersch, Lehrerin, Posen Dr. Phil. Malchin, Rostock Watkine W. Roberts, Lawrence Franz Pciskar m. G-, Wien Gustav Schöuc Lchrcr, Dresden Ernst Schäfer, Dresden E. Bormanii, Hamburg Wilhelm Buck, Hamburg Oberbürgermeister Dr. Beck mit Familie

. Chemnitz Paul Dirksen in. G-. Berlin Dr. Emil Kircher, Saalseld Robert Heß, Bambcrg Frau Hauck n. T., Friedenan Peter Chaloopka, Salzburg Dr. Hans Helmolt, Chemiker, Berlin A. Tcppcujohanncs, Bankdir., Brannschwcig Ernst Geiger, Amtsnchter, Hötcnsleben Ed. Wolsbaner, Privat, Wien MendelMß (1351 Meter ü. d. M.) Spreter's Mendelpaß-Hotel Angclommen zu längerem Aufenthalte: Exz. Graf Appouy m. G. u. Drsch., Ungarn La Grange m. G., Wien Ritter v. Lesigang m. G., Wien Leou Ritter v. Mündel-Schartenburg

, Breslau Alfred Ritter v. Holder m. T., Wien Wilhelm Stern m. G., Wien Dr. Leopold Karplns, Advokat, Wien - Exz. FML. Szeth m. G., Graz Dr. L. Schwitzer m. G., Wien Dr. jur. v. Kooboyk, Berlin Paul Bercht m. G., Berlin Dr. Leo Rndolph, Fraukfnrt Arthur Schiel, Bankier Dr. Ernst Langer m. G-, Berlin Baron H. v. Zastrow, m. G., Eppau E. Noseufeld, Ksin,, Berlin Dr. Schwarz, Anfcha Dr. I. Großmann, Ehemnitz G. Passage, Fbrks.-Bcs. m. Fam., Rom Th. Ruthardt, Breslau Frl. E. Schreiber, Mainz Frau Scheyer

Schenk, Rechtsanwalt, Magdeburg Rudolf Leiuer, Saaz Fnedrich AbeleS. Saaz Paul Rechert, Saaz Dr. Heinrich Kunz, Ger.-Adj., Rohrbach Oskar Alexander m. Nichte, Rentier, Berlin Dr. Gg. Matthaei m. G., Oberlehrer, Gr.- Lichterfelde Ernst Hünefeld in. G., Pfarrer, Stettin Alexander Königstein, Wien L. de Azeredo, Berlin Wilhelm Kukula m. S., Lieg.-Rath, Wien Frau Landsch.-Rath Tschuschke, Posen Frau Nittergutsbes. Schwanke u. S., Ost- Preußen Dr. Joses Drabek m. G-, Landger. - Nath, Troppau Erwin Paul

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Lienzer Zeitung
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Seite 6 von 22
Datum: 05.09.1896
Umfang: 22
herausgegriffen. Meisterlich sind die Kunstbeilagen: „Im Haremshos' von Ernst Berg er, „Der Liebe Som merzeit' von Hanus Fechner und „M o r- genroth' von Paul Sinibaldi. Kein anderes illustrirtes Blatt des In- und Auslandes hat solche Holzschnitte aufzuweisen. Diese unüber treffliche Leistungsfähigkeit auf xylographischem Ge biete giebt sich in den Textillustrationen gleichfalls zu erkennen. Noch mehr gilt daS vom Aquarell- facsimile-Druck: das farbige doppelseitige Kunst blatt „An der Georg-Victor-Quelle

sind: „Fräulein Nuu- nemann', eine heitere Erzählung aus vergangenen Tagen von Eva Treu und „Fürst Arno', eine Novelette aus der Feder Ernst Ecksteins. Un ter den Artikeln belehrenden Inhalts verdient vor allem „Ein Reich, ein Recht!' von Ernst Wichert als eine gute volkstümliche Darstellung der Entstehungsgeschichte des „Bürgerlichen Gesetz buchs' erwähnt zu werden. Eine sehr interessante ge schichtliche Erinnerung bietet R. Artaria in der Skizze „Das Ehe-Idyll Eugens von Beauhar- nai s'. Peter Rosegger

giebt uns eine anziehende Biographie des deutsch - österreichischen Dichters Hans Grasberger, welcher dieser eine Lebenserin nerung: „Wie ich meine Mundart entdeckte' hin zugefügt hat. „Leben, Trachten und Sit ten der chinesischen Frauen' von Ernst von Hesse-Wartegg, „Die friesischen Schlick rutscher' von Schulte vom Brühl, „Ragaz und die Taminaschlucht' von Otto Henne am Rhyn, „Das meteorologische Observatorium auf dem Bro cken' heben wir weiter hervor, um zu zeigen, wie mannigfaltig der Inhalt

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