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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 8
Datum: 05.04.1929
Umfang: 8
fieber ein und er mußte einige Wochen die Gastfreund- , schuft von Ernst in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit lernte Ernst die schöne Hedwig, des Graben Herber- steins zärtliche Tochter, genauer kennen und bald brannte sein Herz in heißer Liebe zu ihr. f Da Hedwrg die reiche Erbin des stolzen Grafen Herberstein war, der schwerlich seine Einwilligung zu einer Heirat mit dem armen Ritter Ernst gegeben hätte, schien diese Liebe eine hoffnungslose zu sein; da erinnerte sich Ernst in seiner Quat

an die Wunderglocke, die ihm vor zwei Zähren Albin gegeben und er beschloß, seinen Beschützer zu rufen und um Rat zu fragen. Zn seinem Gemache angekommen, berührte er mit der weißen Seite des Stabes die Glocke und Albin stand plötzlich vor ihm: „Du riefst mich, Ernst, hier bin ich!" „wunderbares Wesen," sprach Ernst, „rate mir, wie ich in den Besitz der schönen Hedwig gelangen kann!" „Ernst, prüfe vorerst noch dein Herz, und findest du, daß deine Liebe echt und rein ist, so tritt vor den Vater Hedwigs und wirb

um ihre Hand, er wird sie einem tugendhaften, wenn auch armen Ritter nicht versagen!" i Ernst wollte etwas entgegnen, allein im nächsten Augenblick schon war der Geist Albins verschwunden. j Am anderen Tage eröffnete Graf Herberstein seinem j Retter, daß er sich soweit genesen fühle, um rttit seiner | Tochter wieder auf sein Schloß zurückkehren zu können, i Ernst war auf diese Mitteilung so betroffen, daß er j nicht den Mut fand, seine Herzensnot dem Grafen zu l enthüllen. Freundlich lud ihm aber der Graf

ein, ihn ! in etwa 14 Tagen auf seinem Schlosse zu besuchen, > welche Einladung Ernst gerne annahm und so seine ; Gäste schweren Herzens ziehen ließ. Zn der nun folgenden Nacht vermochte er keinen ! Schlaf zu. finden, immer wieder trat ihm die Hoffnungs- j losigkeit seines Ansinnens vor Augen. Doch Albin hatte j ihm doch getröstet und das Zawort des Grafen zuge- . sichert. Er beschloß abermals, seinen Freund Albin zu rufen I Und berührte in der finsteren Nacht mit seinem Stab j die Glocke, doch der Ton

war diesmal ein ungestümer, ! ein furchtbar schauriger gewesen — er hatte unbewußt j mit dem schwarzen Teil des Stabes die Glocke berührt. ! Lin entsetzlich schauerliches Getöse erscholl, der Boden ' wankte, als ob die ganze'Burg in Trümmer gehen sollte, \ Feuerflammen und übelriechender Schwefelgeruch er- i füllte die Luft in seinem Gemach und oie furchtbare j höllisch schreckliche Gestalt eines Rckters mit glühendem ; Harnisch erhob sich vor Ernst. Eine abscheuliche Stimme , sprach: „EDas willst

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 12
Datum: 12.04.1929
Umfang: 12
der Schloßmauern zu sehen Ernst war, als er das schreckliche Unheil, das er gerichtet, sah, ganz ratlos und der Verzweiflung nahe. Ritter Ruynburg und Hedwig wanden sich röchelnd schienen eine Beute des Todes zu werden. In seiner ilflosigkeit rief Ernst Suso. „Was willst du?" fragte dieser barsch. „Du Elender," entgegnete Ernst, „hast meine schöne edwig vergiftet, Gottes Fluch treffe dein Haupt!" „Törichter," sprach Suso, „ich tat, was du mir be llen. Jetzt kann ich Hedwig nur durch Menschenblut tten

!" „Noch einmal möchtest du mir ein verbrechen raten?" „Nein, dein freier Wille ist's, der deine Handlungen stimmt, doch du hörst ja die Schmerzensschreie deiner hönen Ls edwig, wenn du sie retten willst, entscheide hnell. Befehle, Ernst, daß ich den Pilger töte, um mit inem Blute Hedwig zu retten!" „vollende dein Werk, du schrecklicher Verführer!" Damit verschwand Suso. Bald darauf erschien ein Diener, hielt Hedwig eine Hale an die Lippen, von deren Trunk die Schmerzen erschwanden und sie sich gestärkt

, daß er sich aus Gewissensangst selbst etötet habe. Ernst, welcher allein das schreckliche Geheimnis mßte, trat gesenkten Blickes vor Hedwig, die ihn liebe oll in die Augen schaute und ihm die Hände ent egenstreckte. Längst schon hatte sie innige Liebe zu dem ömucken Ritter in ihrem Herzen gefühlt und auch dem )ater ihre Zuneigung anvertraut. Graf Herberstein trat nun zu Ernst und sprach: „Schon lange dachte ich darüber nach, wie ich dir, jnnn lieber Ernst, die Rettung meines Lebens ange sessen vergelten kann. Ich weiß

, daß du meine Tochter iebst, weiß auch, daß sie dir gut ist und so beschloß ch, am heutigen Tage Eure Hände ineinander zu legen >nd Euch meinen Segen zu geben." Ernst stürzte zu den Füßen des Grafen Herberstein, »ieser hob ihn jedoch auf und sprach: „Rinder, als meine Tochter dem Tode nahe war, lat ich, falls sie wieder gesunden sollte, das Gelübde, )aß sie sich ein volles Jahr der Andacht in einem Rloster weihen solle, und kein männliches Auge soll sie während dieser Zeit stören. Darum, Ernst, gelobe

mir, dieses )ahr zu warten, und der Tag von Hedwigs Austritt aus dem Rloster soll zugleich auch Euer verlobungstag ein." Obwohl diese Bedingung Ernst recht hart erschien, gelobte er doch, der Liebsten ein Jahr lang zu entsagen. Drei glückliche Tage verlebten die Liebenden noch auf dem Schlosse, dann nahm Ernst Abschied vom Grafen herberstein und seiner Tochter Hedwig. Ernst ging nun wieder auf seine Burg und faßte den Entschluß, während Hedwigs Abwesenheit an Stelle der jetzigen kleinen Burg eine große

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 12
Datum: 07.06.1929
Umfang: 12
Eine Schauergoschtchke. Von B. RKtterfteiner, werfen. (Fortsetzung.) Lrnft wußte nicht, was dies bedeuten soll, nahm ich aber vor, die Nacht über bereit zu sein und als alles ^tiefsten Schlummer lag, schlich er sich zur Türe hinaus. Da stand denn auch der Mohr und sprach: „Folge mir schnell!" Ernst tat, wie ihm geheißen und kam bald durch chien langen Gang in ein Gemach, welches prächtig feuchtet war. Zwei reizende Mädchen traten auf ihn ;ti und brachten ihm reinliche Kleider, mit denen er ijch

bekleiden mußte, während er nun diesem Befehle nachkam, holten sie duftende Speisen und luden Ernst ein, zu essen und zu trinken. Dieser wußte nicht, wie ihm geschehe, ließ sichs aber dennoch gut schmecken. Als er sich gestärkt hatte, führten ßn die Mädchen in ein anderes, weit prächtigeres Ge fach und entfernten sich. Mötzlich öffnete sich der Vorhang und eine wunder voll schöne Dame trat hervor. Ernst wollte ihr zu Füßen sinken, diese aber lächelte huldvoll und sprach: „Ernst, schon lange

habe ich dich beobachtet und ge sunden, daß du für das £os eines Sklaven viel zu schön md zu edel bist. Ich beschloß daher, dein Glück zu be iden und will dich zu meinem Vertrauten machen. !llle Genüsse des Lebens will ich dir verschaffen, Ernst, denn ich liebe dich!" Starr blickte Ernst vor sich, die Versuchung trat aber mals an ihn heran. Auf der einen Seite sah er härteste Zklavendienste, auf der anderen Wohlleben, aber um den Preis der Tugend. Aufwärts blickend, betete er leise nach langer Zeit wieder die sechste

die Schöne, weisest du meine Liebe zurück, so wisse, daß meine Rache schrecklich sein kann!" Entschlossen antwortete Ernst: „Tut, was Euch be liebt, Altera, aber meine Tugend werdet Ihr nicht be siegen." wütend stürzte sie sich auf Ernst, riß ihm die Kleider vom Leibe und schrie: „So fahre hin, Elender, erdulde weiter Peitschenhiebe und Sklavenjoch so lange du lebst!" Da öffnete sich die Türe und der Gatte der falschen illtera trat, begleitet von mehreren Dienern, ins Zimmer. „Rettet mich, rettet

mich," schrie sie, „dieser Sklave wagte es, mich hier zu überfallen." „Bindet diesen Elenden, ich will fürchterliche Strafe »der seinen Frevel ergehen lassen," rief der Prinzgemahl md sogleich führten die anwesenden Diener den Befehl MS. — So geknebelt wurde Ernst abermals in ein tiefes Gefängnis geworfen. Schon am anderen Tage wurde ihm von seinen Peinigern das Urteil verkündet. Er sollte in den Zwinger eines großen Löwen gebracht werden. Ernst wankte, von den Denkern umgeben, seinem Schicksal entgegen

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Seite 7 von 12
Datum: 03.05.1929
Umfang: 12
Eine Schauergeschichte. Dort B. Mittersteiner, Werfen. (Lortsetzmrg.) r-I Da entdeckte einer der Diener eine X}ütte und Ernst IfJ ließ sich bestimmen, in dieselbe einzutreten und für sich * und seine Leute Nahrung zu erbitten. Gn alter, ehrlicher Mann bewirtete sie nach Kräften und bald halten sie sich gestärkt. Da wurde plötzlich an der Türe gepocht. Ernst erhob sich um zu öffnen. vor ihm stand eine weißgekleidete Dame, die, ihm zu Füßen sinkend flehendlich rief: „Ach, Erbarmen! Rettet

die Unschuld und nehmt mich in Euren Schutz! Räuber haben mich überfallen, meine Leute gemordet und mich drei Tage lang mitge- schleppt; heute gelang es mir endlich, zu entfliehen und Mn entdeckte ich diese Hütte! Sch bitte Luch nochmals, rettet mich!" „Das will ich gerne tun," erwiderte Ernst, „tretet ein, edle Dame, mein Schutz sei Luch gerne zuteil!" Die Dame trat in die Hütte, als sie jedoch beim Lampenschimmer den Ritter Ernst näher betrachtete, stieß sie einen gellen Schrei aus und bekreuzigte

sich. „was ist Luch?" rief Ernst. Mit zitternder Stimme emgegnete die Dame: „Gott, diese Aehnlichkeit! Eure Züge, edler Ritter, erinnern mich an jenen Pilger, der mich im Kloster überfiel, teuflische Bilder um mied zauberte und schließlich das Kloster in Brand steckte." Mit erheucheltern Erstaunen gab Ernst zurück: „Habt keine Furcht, edle Dame, ich habe mit jenem pilger nichts gemem, und bin ein Ritter, der nichts von Teufelskünsten weiß!" Während Ernst noch sprach, vernahm man plötzlich von außen her Stintmen

von Männern, untermischt mit Hufschlägen. Klara, so hieß die Dame, schrie erschroßen auf: „Ach, nun sind die Räuber wieder hinter mir her!" Der gute Herbergsvater führte sie auf den Dachboden seiner Hütte und versteckte sie hinter altem Solz. Ernst aber öffnete das Fenster und rief die Räuber an: „Was wollt Ihr hier?" Diese hatten aber schon mit mächtigen Faustschlägen die Türe zertrümmert und bald waren Ernst und seine Diener mit den Räubern tit hartem Handgemenge. Es dauerte nicht lange, so unterlag

Ernst der Uebermacht, welche auch bereits den Dachboden erstürmt hatten und die zitternde Klara unter rohem Gelächter hervorzogen. Ernst schäumte vor Wut. Seine letzten Kräfte sam- ^melnd, rieß er sich mit übermenschlicher Kraft los, er- chi griff schnell sein Glöckchen, um abermals Suso zu rufen. > U J Mit goldigem Harnisch erschien ein Ritter, der mit ^ blitzendem Schwert unbarmherzig auf die Räuber los ld ' " " lv> sici wi> ibli 1 hei Die ■its me etoi: gen schlug, die alsbald, von Schrecken

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 12
Datum: 19.04.1929
Umfang: 12
.) Die w-ohlgerüche der Lampe umnebelten ihre Sinne und sie sank schlaftrunken auf ihr. Lager. plötzlich vernahm man ein lautes Geräusch vom Gange her. Der Pförtner hatte bereits seine Schlüssel vermißt und war durch die geöffnete Türe Ernst nach gefolgt und betrat jetzt, begleitet von einigen Knechten, das Gemach. Da Ernst ohne Waffen war, fühlte er sich bedroht. Er schleuderte daher die Zaüberlampe zu Boden und plötzlich erschienen im Dunkeln feurige Totengerippe, welche die Knechte so in Entsetzen

und Schrecken ver setzten, daß sie eiligst die Flucht ergriffen. So gewann Ernst das Freie. Auch ihn hatte das Grauen erfaßt und er eilte von Hannen. Als er nach einiger Zeit ermüdet auszuruhen gedachte, wendete er seine Blicke dem Kloster zu und sah eine dunkle -Röte aufsteigen. Das Kloster stand in Flammen. Nun erst erinnerte er sich daran, daß er beim Wegschleudern der Lampe diese nicht ausgelöfcht hatte. So ward er nun auch noch zum Brandstifter geworden. Von Entsetzen erfüllt eilte Ernst weiter und kam

in seiner Hast vom rechten Pfade ab und verirrte sich in einem dichten Walde. Unter einem Baume brach er fast erschöpft zusammen. Doch nicht lange konnte er sich der Ruhe hingeben. Nahende Hufschläge weckten ihn aus seinen Gedanken und bald gewahrte er einen Zug Reiter. Er wollte fliehen, doch bald entdeckten ihn die Reiter, in deren Anführer Ernst den Grafen Herberstein er nannte. „Ernst, was machst du in dieser Wlldms?" wurde er barsch angerufen, „hast du noch nicht genug Ver brechen verübt

, um auch zum Brandleger zu werden? Ergreift den Mörder und bindet Ihn!" ^ Ernst fuhr ekschreckt zusammen: „Wer wagt es, mich Mörder zu nennen?" „Ich nenne 'dich so, du elender Giftmischer, hast du nicht mich und die arme Pedwig durch einen Zauber trank wahnsinnig gemacht und den alten Pilger getötet, um in den Besitz von Menschenblut zu gelangen?" gehässigen Angriffe, die pariser Zeitungen plötzlich gegen Gweir houng richteten, hinreichend und schlagend be- \ wiesen. Nach einigen Tagen schwierigen Auseinander

ihn!" Da Ernst sich nicht zur wehre setzen konnte, lag er bald gebunden und wehrlos am Boden. Graf Herberstein beschloß nun, hier zu lagern, und bestellte zwei Wachen, die abwechselnd den Gefangenen beaufsichtigen sollten. Um Mitternacht konnte sich der gerade Dienst tuende Wächter des Schlafes nicht erwehren. Ernst benützte diese Gelegenheit, um mit den Zähnen seine Hände zu be freien. Als ihm dies gelungen war, zog er seine Glocke hervor und rief Suso. „was will du, Ernst!" „Rettung! Rettung! Bring

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 12
Datum: 26.04.1929
Umfang: 12
nischen Delegierten Morgan und Owen Houng haben während der Reparationskonferenz wiederholt zu erken nen gegeben, daß sie den Standpunkt der Gläubiger, das ist so viel wie Frankreich, nicht teilen. Hoover, der Union neuer Präsident, hat gesagt, er halte an dem fest, :vas sein Vorgänger Loolidge betreffs der Rexarationsange- legenheit erklärt habe, nämlich daß sie mit dem Rriegs- Eine Schauergeschichte. von B. Mtttersteiner, Werfen. (Fortsetzung.) As sich Ernst eines Tages, in Abwesenheit des pgs Runo

mit Zäzilia allein befand, warf er sich, jmssen von ihren Reizen, zu ihren Füßen, und ge- ) seine glühende Liebe zu ihr, verzweifelt um Lr- mg bittend. ölühend färbten sich die Wangen Zäzilias, ihre ide begannen zu zittern und Ernst glaubte sich er- ! und wollte die Schöne in seine Arme schließen. U, Zäzilia, die sich rasch wieder ermannt hatte, stieß Schändlichen von sich und floh, vergebens,rief ihr Ernst nach. Die Herzogin hatte bereits in ihr Zimmer eingeschlossen und sandte it Edelknaben

mit der Botschaft, er möge sich ent- jm, sich fühle sich nicht wohl. Voll Wut stürzte Ernst aus dem Palast. Zu Hause angekommen, trat ihm Hedwig liebevoll legen, er aber stieß sie von sich und eilte in sein mer, wo ihn Suso erwartete. „Ach, Suso, alles ist verloren!" „Ja," gab Suso zurück, „die Herzogin wird nun >n 'Gatten deine schändliche Handlungsweise mitteilen, i wird dich in Gefangenschaft setzen und Schande d über dich sein!" „(D, Suso, hilf doch, was soll ich tun?" flehte Ernst, „höre mich an, Ernst

erworben hatte, gebracht. Dort übergab "L Elende die arme Hedwig einem Diener mit dem Rage, sie strenge zu hüten, denn sie sei dem Wahn- 'veffallen und bilde sich ein, Lrnst's Gattin zu sein. Drei Tage später erschien Suso wieder bei Ernst und warf ihm einen blutigen Dolch vor die Füße. „was soll das bedeuten?" :äef Ernst entsetzt. „Dein Wunsch ist erfüllt! Auf einer Jagd habe ich den Herzog aufgelauert und ihn erdolcht. Jetzt hast du freies Spiel und Zäzilia ist nun dein." Starr vor Schrecken

erwiderte Ernst: „Wieder hast du einen Mord begangen?" und ihm schwindelte. Suso drängte ihm jedoch, zu Zäzilia zu eilen und sein Glück zu genießen. Als Ernst bei Zäzilia eintrat, fand er sie wider Er warten sehr freundlich gestimmt. Sie hatte sein Be tragen bereits vergessen und glaubte, er habe sich ge bessert. Als er so neben ihr saß und freundlich plauderte, vernahm man plötzlich ungewöhnlichen Lärm vor dem Tore. Zäzilia eilte zum Fenster, um nach der Ursache dieses Lärmes zu forschen. Da öffnete

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 12
Datum: 24.05.1929
Umfang: 12
: erfuhr er dann noch, daß diese wie durch ein Mr vom Bösewichk Ernst befreit wurde. Graf j.jfenburg nahm diese Dame mit sich und versprach ' ^chreÄliches Gericht über Ernst zu halten. Lines Tages, als Ernst auf seinem neuangekauften jjlojj Kynburg traulich an der Seite seiner schönen lata saß, erschien unvermutet Hedwigs Vater, Graf ^erstem. Nicht gering erstaunt war der Besucher, als er Ernst der Seite eines fremden Weibes erblichte und er- Mte sich sogleich nach seiner Tochter. Ernst ging ind

^ jt ihm zur Seite und flüsterte: „Eure Tochter, mein geliebtes Weib, ist tot, ^ Lagen wurde sie eingesargt!" „Lot, tot," wiederholte der alte Mann kopfschüttelnd, !as glaube ich nicht, Ernst, führe mich zum Sarge fai, iiner Tochter!" Lrnst war auf dieses Verlangen ganz betroffen und ag- livieg. Plötzlich meldete ihm ein Bergmann ganz der iinlich: „Herr, unten am Tore harren vier Knechte, die um iilaß und Nachtlager bitten, sie führen einen Sarg » ltsich." 1 Sogleich gebot Ernst: „Laßt sie ein, und stellt

den I G in meine Kapelle!" Hedwigs Vater, Graf Herberstein, wurde immer un- Mdiger, und verlangte ungestüm, den Sarg seiner ' Mer zu sehen. I „Nun, kommt in die Kapelle!" rief Ernst nach einer Seile. ^ Als der Graf in die Kapelle eintrat, stürzte er sich | Mich, laut aufschluchzend, auf denselben. Plötzlich ( rang er auf, zog sein Schwert und hieb mit diesem tf den Sargdeckel ein, bis dieser zersprang, vor ihm y die Leiche eines halbverwesten Fremden. i „Du Elender, hast mich getäuscht, wo ist mein Kind, ( chloser

Mörder; nicht ruhen will ich, bis ich deine handtaten aufgedeckt und Rache an dir genommen öe!" schrie der Graf ganz außer sich. | Er sprengte in wilder Hast davon, während Ernst ^ Mächtig auf sein Lager gebracht wurde. » Als er wieder zur Besinnung kam, stand an seinem | yer wieder Suso, der ihm den Siegel von Klaras k toter brachte. f „Eile jetzt, eile," drang Suso in ihn, „dränge zur d schzeit mit Klara, ehe Graf Herberstein Zeit gewinnt, I ch zu verderben!" . Ernst raffte sich auf, um zu Klara

zu eilen, die,^ der m ermeintlichen Zustimmung ihres Vaters folgend, Ernst «sprach, am anderen Tage sich mit Ernst trauen zu issen. In der nun folgenden Nacht stand Ernst, der keinen ► chlaf finden konnte, am Fenster seines Schlafraumes und lickte in das Dunkel der Nacht, plötzlich bemerkte er d m Schein einer Fackel, der sich immer näher an das ^ chloß heran bewegte. Ernst schauderte. Drei schwarze, ► erlistete Männer näherten sich dem Tore; einer von inen hieb mit seinem Schwert gegen das Tor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.02.1914
Umfang: 8
-Aöendsperre und auf den Inventar- Verkauf werden wir, wenn nicht Ordnung geschaffen wird, das nächstemal zurückkommen. Ne Ryder des ErZhsrzsgs Aust. Eine Interpellation im Abgeordnetenhaus^ Die Abgeordneten Dr. Hetlinger und Genossen richteten in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom Donnerstag den 29. Jänner an den Justizminister wegen der Kinder des Erzherzogs Ernst nachstehende Interpellation: Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampfe, den eine eheliche Tochter

des Erzherzogs Ernst, die Majorswitwe Klo- tilde von Simicz, um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zugrunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erz herzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bürgerliche, die Advokatenswitwe Skublic, unter dem Namen Ba ronin Wallburg geheiratet. Die Kinder ließ Erzher zog Ernst als Wallburg taufen und als ehelich ein tragen, der Taufakt ist bezüglich zweier Kinder, Hein rich und Laura, in den Matriken zu St. Karl in Wien ersichtlich

. Als Taufpaten erscheinen Erzherzog Wilhelm und Erzherzog Heinrich. Der Taufschein der Frau Klothilde v. Simicz wurde auf hohen Antrag vom Primas von Ungarn, Erzbischof Kardinal Si mon, ausgestellt und unterfertigt. Baronin v. Wall burg starb im Jahre 1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach den: Tode der Hermine Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kinder. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre, dies beweist

der Vormund schaftsakt Wallöurg des Bezirksgerichtes Margareten, wo der Vormund v. Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lakonische Depositionen zu Protokoll gab: „Die Wallburgs, mögen sie von wem immer er zeugt sein, sind eheliche Kinder." Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf sei nem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Grillenvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1868 zu den englischen Fräulein

nach St. Pöl ten gegeben und dort in die Aristokratenkammer ein geweiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung vom Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugeben, demzufolge Erzherzog Rainer dessen Schulden von fünf Millionen Kronen übernahm, wogegen sich Erzherzog Ernst verpflichten mußte, auf I den größten Teil seiner Apanage zeitlebens zu ver Seite 6 1 zichter. und alle ihm eveutuÄl noch in Zukunft an- ' fallenden Erbschaften

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 27.02.1916
Umfang: 6
Seite 6 „Innsbrucker Ä,.e u este* 57 Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt“ wurde in den „Innsbrucker Nachrichten“ vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Her mann und Ernst Epp aus der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H. und das Erlöschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt mit Rücksicht auf mehrfache Anfragen Folgendes zur Kenntnis: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen

des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 15. Juli 1914, neu gegründete Firma Alois Epp's Söhne, Hermann und Ernst Epp, Seifen», pettuiapen», (Üassepglas* a. Papfümepiefabpü^ in Innsbpucl^ wurde mit 22. August 1914, ZI. 657114 in das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung und dem Verkaufe von chemischen und technischen Artikeln

, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Be triebe aller damit im Zusammenhänge stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriks realitäten in Innsbruck, Hunoldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den eigentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen Artikel; diese hat zwei Magazine und die Kanzleiräume im Hause

, für die gefertigte Firma Alois Epp’s Söhne Hermann nnd Ernst Epp, in keiner Weise eine Ver tretungsbefugnis zusteht, sondern daß der langjährige treue Mitarbeiter und Buchhalter, Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhaber, die beide im Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof ihr das bisherige bewiesene Vertrauen auch weiterhin zuwenden zu wollen. Hochachtungsvoll Denmlsgsber mb vewntwsrMcher Schriftleiter EHef

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Seite 6 von 12
Datum: 29.03.1929
Umfang: 12
werden könne. Vor zirka 500 Jahren lebte ein tapferer junger Ritter, namens Ernst, der durch seinen Mut die Liebe des Kaisers erwarb, und den dieser für seine Tapfer keit die alte verfallene Burg Hartstein zum Lohne über gab und ihn gleichzeitig zum Ritter schlug. Der Kaiser übergab Ernst aber a:ÜH die Mittel, um aus der feit 400 Jahren unbewohnten Burg eine neue zu erstellen. Eines Tages bestieg nun Ernst die Burg Hartftein, um seinen künftigen Wohnsitz zu untersuchen, um aber au chden plan für eine neue

Burg zu entwerfen. Lange suchte er in den Räumen umher, durchstöberte jeden Winkel, bis ihn plötzlich ein herannahendes Gewitter in seiner Atbeit störte und ihn zwang, in einem der wenigen noch erhaltenen Gemache Schutz zu suchen. Bald brach das Unwitter los, Blitz folgte auf Blitz, Donner auf Donner, untermischt von dem heulen des furchtbaren Sturmes. Ernst glaubte den jüngsten Tag für gekommen. Wie immer, folgte auch auf dieses ent setzliche Gewitter eine klare, stellenhelle Nacht, doch mußte

Ernst gewahr werden, daß seine ohnehin schon verfallene Burg durch das Unwetter Schaden genommen hatte: es war der Einsturz einer ganzen Wand. Ernst betrachtete die Mauertrümmer und entdeckte, daß an einer Geffnung noch leidlich erhaltene Stufen nach ab wärts führten. Kühn entschlossen betrat er die Treppen, nicht ohne sich vorher aus dürren Reisern eine Fackel zurecht gemacht zu haben,, und gelangte in ein großes, steinernes Gewölbe, aus welches ihm schauriger Moder duft entgegen drang. Ernst wagte

sich weiter vorwärts und erblickte im bsiut ergründ zwei üb er einander stehende eiserne Särge, neben welchen öine eherne Glocke hing. Auf dem oberen Sarg lag ein Stäb, zur Hälfte weiß, zur anderen schwär;. Ernst rüttelte an der Glocke, aber sie bewegte sich nicht. Nun kam er auf den Gedanken, sie mit dem Stäbe zu berühren, und zwar mit der weißen Hälfte; ganz be zaubert stand nun Ernst da, als er den gar lieblichen Ton der Glocke vernahm. Doch plötzlich schien das Gewölbe zu wanken, ein furchtbarer Krach erfolgte

, der Deckel des oberen Sarges flog auf und eine weiße Lichtgestalt erhob sich und näherte sich dem Ritter. „Ernst," sprach die Gestalt, „was willst du v)n mir?" Der Ritter erschrack wohl anfänglich, ermannte sich aber bald wieder und sprach: „Geheimnisvolles Wesen, ich kenne dich nicht; sage mir, habe ich Uebles von dir zu befürchten?" „Der Tugendhafte niemals! Ich tüu Albin, der frü) Here Besitzer dieser Burg. Vor 300 Jahren hausten ich und mein Bruder Suso hier. Lange lebten wir in Friede und Eintracht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 27.02.1916
Umfang: 8
Seite 8 MW MW MM' Sonntag, 27. Feviuar 1916 VWWWHM ■■ Nr. 47 Ausklärrmg : Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt" wurde in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Hermann und Ernst "Epp aus der Firma Alois Epp. Gesellschaft tu. b. H., und das Er löschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt rnit Rücksicht auf Mehrfache Anfragen folgendes zur Kenntnis

: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 16. Juli 1914 neu gegründete Firnta Alois W's Söhne, Hermann uud SrB kpp, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfumerie-Fabril in Innsbruck wurde mit 22. August 1914, Zl. 667/14, in 'das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck, eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung

und dem Verkaufe von chemischen und technischen Arti keln, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Betriebe aller damit im Zu sammenhang stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriksrealitäten in Innsbruck, Hu- noldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den ei gentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen

, daß dem Ge schäftsführer der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H., Herrn Josef Ghery, für die gefertigte Firma Alois Epp's Söhn e, Hermann und Ernst Epp, in keiner Weise eine Vertretungsbefugnis zu- steht, sondern daß der langjährige treue Mitarbei- ter und Buchhalter Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhäber, die beide im * Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof, ihr das bisher bewiesene Vertrauen auch weiterhin

zu wenden zu wollen. Hochachtungsvoll U 83 Alois EPP's Söhne, Hermann und Ernst EPP, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfümerie Fabrik in Innsbruck. LaudesparteiverttetKW, GemMaftskommisfiou, Ausschuß des Arbeiter-KonfumMeiues und der Arbetterböüerei. Die Mitglieder dieser Korporationen werden dringend eingeladen zu einer am Mittwoch den 1. März um 7 Ahr abends im Arbeiterheim stattfindenden In dieser Sitzung soll hauptsächlich die Fettfrage beraten werden. Der Konsumverein ist gewillt, die Fette

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Reuttener Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 18.03.1932
Umfang: 4
mitten auf dem Ozean auf seinen Holländischen Frachtdampfer rettete. Ernst Kroll liebte es, nicht gleich von Bekannten und Freunden bestaunt, und begrüßt zu werden. Niemand in der Stadt wußte von seiner Rückkehr. Und das gefiel ihm. Vielleicht scheute er sich ein wenig, von der verunglückten Antillen*Expedition, deren verantwortlicher Führer er war, zu erzählen. Erst jetzt kam es ihm so recht zum Bewußtsein, daß es besser für ihn gewesen wäre mit den Kameraden zu sterben, als ohne sie heimzukehren

die auf dem Programme fett gedruckten Nummern. . . Die sterbende Rose. . . Die prominente Tänzerin Doris Maren. Wie eine Rose leuchtend und duftend bewegte sie sich über die Bühne. . . Ernst Kroll hatte ihr ins Gesicht gesehen und ein Schrecken, eine plötzliche Erinnerung ließ ihn von seinem Sitze aufschnellen. Weit beugte sich sein Oberkörper nach vorn und seine großen Augen bohrten sich in das Antlitz der Tänzerin. „Tylli! — Ist so etwas möglich ?" murmelte er sinnend vor sich hin und brachte seine Blicke

nicht mehr los von dem Mädchen auf der Bühne. . . Und wie schön sie tanzte. . Blatt um Blatt fiel ab. . Die Rose starb. . . Als sich der Vorhang schloß, zollte das Publikum Aplaus voll unerhörter Begeisterung. . . . Noch einmal, zweimal, dreimal teilte sich der Vorhang und die Tänzerin dankte mit einem reizen den Lächeln. Mechanisch schob sich Ernst Kroll durch die Menschenreihen und erst als er vor den Garderoben türen stand, kam ihm sein Handeln zum Bewußtsein. Was wollte er denn eigentlich ? Offenbar

, daß sie ihn wieder liebe. . . . Dann begegnete ihm ein Aufwärter. Er hielt ihn an und fragte nach dem Zimmer der Tänzerin. „Hier," sagte der Mann unfreundlich und deutete nach einer Türe. „Danke." Ernst wollte auf die bezeichnet Türe zueilen. „Was wollen Sie dort?" „Ich muß Fräulein Doris Maren sprechen." „Unmöglich. Fräulein Maren empfängt hier keine Besuche." „Das möchte ich denn doch bestreiten." „Wir haben strenge Anordnung niemanden vor zulassen." „Hat sie die Anordnung selbst getroffen?" „Ja. Es müßte

denn etwas ganz Besonderes sein." „Nun ja, meine Sache ist außerordentlich wichtig und dringend." „Gut. Dann versuchen Sie es." Der Mann mit dem unfreundlichen Gesichte ging weiter und Ernst Kroll näherte sich klopfenden Herzens der bezeichnten Türe. . . . Auch die beiden Herren der Mittelloge waren begeistert für die Kunst und Anmut der Tänzerin Doris Maren. „Herrlich 1" gestand Mr. Charles Shmith und sein Gegenüber, der Expert Broklyn bestätigte den Ausruf des jungen Amerikaners durch mehrmaliges Nicken

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.09.1942
Umfang: 4
der Ober leutnant den Ford, der schon weiter vorn im nächsten Loch steckte und nicht vorwärts kam, zurück, und nun half dieser den Cittoen mit einem Drahtseil aus dem Loch zu ziehen. Nun wollte der Saurer in das Loch springen, er sagte, daß er jetzt an der Reihe wäre. Aber der Oberleutnant ließ erst noch Steine in das Loch Men, dann gab der Saurer Vollgas und brauste los, daß die Brotlaibe nur so herumkollerten. (Fortsetzung folgt.) Besuch bei Vetter Lrnft / Schön war es nicht von Ernst

, daß er Fellings nicht eingeladen hatte zu seiner Hochzeit. Der Junge stand doch ganz allein und Frau Felling hätte ihn gern ein wenig bemuttert. Nun wußte man nur, daß seine Frau Otti hieß, geborene Eschenberg, das stand auf der Karte, die der Neffe Ernst der Familie geschickt hatte. Und übrigens dieser Ernst! Seit zehn, seit elf Eschenberg, das stand auf der Karte, die der Neffe ihm gut, er hatte ein Haus in Berlin, eine kleine Villa in der Parkstraße. Aber er machte sich nichts aus der Verwandtschaft

. Sehr zum Aerger der Fellings. Nun denn: ließ er sich nicht sehen, dann mußte man ihn eben mal besuchen. Ihn und seine junge Frau. Neugierig? Aber keine Spur! Nur ein freundliches Interesse hatte man an dem jungen Ehepaar. Christa Felling fuhr sowieso nach Berlin. Christa war die Base vom Ernst. „Also du besuchst ihn!" bestimmte Frau Felling. „Das beste ist, du überraschst ihn und seine Otti! Nimmst ein paar Blumen mit! Parkstraße 98." Christa fuhr ab. Sie sah sich Berlin an, zuerst mit der Verwandtschaft

, dann allein, Onkel und Tante hatten viel zu tun. Gegen Abend war sie jedesmal schön brav zu Haus in Mariendorf. An einem Nachmittag fuhr Christa zu Ernst und Otti. Unterwegs kaufte sie Blumen, zehn rote Rosen. Und dann war sie in der Parkstraße. Das Haus Nr. 88 lag in einem Garten. Wilder Wein rankte über den Zaun. Christa sah kein Schild mit einem Namen. Aber sie sah die Zahl 88. Sie drückte die Klinke der Gartentür herunter. Fein war das; die Tür öffnete sich, also brauchte sie nicht zu läu ten

. Das würde eine Ueberraschung geben! So leise wie möglich näherte sich Christa der Haustür. Und da brauchte sie nicht einmal die Klinke herunter zudrücken: die Tür war spaltbreit offen. Christa ging aus Zehenspitzen hinein, hielt ihre zehn Rosen fester als nötig war, stand in der Diele, hörte Radiomusik. Sie schlich weiter, der Musik entgegen. Die kam aus einem der vier Zimmer, deren Türen sie sah. Vorsichtig öffnete sie, steckte den Kopf in von Konracl Seiffert den Raum und sah den Ernst. Er hockte vor einem Tischchen

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Reuttener Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 08.04.1932
Umfang: 6
ihm noch einigemal zu und dann raste die Maschine über den weiten Platz und hob sich dann gleitend ^hinauf in die Wolken. — Mr. Shmith hatte zugesehen, bis das Flugzeug seinen Augen entschwunden war und wandte sich dann zum',Gehen. Er sah nach dem Polizeikommissar. Der war anscheinend schon längst wieder fort. Der Amerikaner nahm in seinem Wagen Platz und fuhr zur Stadt zurück. . . . Ernst Kroll saß mit 'seinem* Freunde Uli Tanner in der Künstlerbar am Bismarkplatz. Sie hatten ein bescheidenes

Ecktischchenbesetztundtrankenzusammen eine Flasche Wein. Uli, der sich all die Tage nur seinem heimgekehrten^'und Totgeglaubten Freunde widmete, las in der Tageszeitung, während Ernst aufmerksam der OriginahZigeunerkapelle zuhörte, die voll Temperament auf dem Podium mit gefälliger Musik die Gäste lockte und unterhielt. . . Uli nahm den Freund am Arme und schob ihm die Zeitung^ zu. In einer längeren Notiz wurde be richtet, daß als einziger der vor drei Jahren ausge fahrenen AntillemExpedition Herr Ernst Kroll zurück gekehrt sei

. „Wir sind in der Lage", berichtete das Blatt "weiter, „inj: den nächsten Nummern und zwar in mehreren Fortsetzungen von den furchtbaren Gefahren und Nöten der KrolbExpedition zu erzählen. Nur unter Verachtung der Todesgefahr ist es dem Führer Ernst Kroll gelungen aus der Gefangenschaft zu entfliehen, nachdem bereits alle seine Kameraden getötet worden waren. Wir hoffen, daß der kühne Forscher selbst einmal das Wort ergreift und dem breiteren Publikum seine Reise verstehen macht." „Das ist natürlich dein Werk, Uli

möchte ich sagen,^auf die Sekunde — heimkehrst, wie die Truhe verschwindet." „Verhängnisvoll ?" „Nun ja, du hättest dich eben sofort zeigen Ernst antwortete nicht mehr. Seine Augen waren auf den Eingang gerichtet, wo eben eine elegante Dame in Begleitung eines vornehmen Herrn erschienen Er nahm den Freund fest am Arme und flüsterte ihm einige aufgeregte Worte zu. Uli wandte sich® zurück und blickte den An- kommenden^ins Gesicht. . . Nun ?" drängte Ernst. „Was meinst du dazu ?" „Ich bin platt, einfach

und Freunde, wie du siehst und fühlt sich außerordentlich wohl dabei." Ernst, der unablässig zu ihr hinüber gesehen hatte, als ginge von ihr irgend eine magnetische Kraft aus, wandte sich mit einemmal von ihr ab. Er hatte einen ihrer Blicke aufgefangen und für einen Augenblick hatten sich ihre Blicke gekreuzt und er hatte deutlich bemerkt, daß sie ihn erkannt hatte. . . Aber dann sprach sie eifrig auf ihren vornehmen Begleiter ein. „Sei vernünftig Ernst und laß die Kokette. Und wenn sie einmal Tylli Lange

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Reuttener Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 06.05.1932
Umfang: 4
Li» König und seine Soldaten... 10 ) Roman von Andre Mairock. (Nachdruck verboten.) „Grüß Gott, Ernst 1" Sie reichte ihm die Hand hin. „Ich bin eigens von München hierher gereist, nachdem ich von deiner Heimkehr erfahren hatte, um dich in der Heimat zu begrüßen." Er hatte sie lange angesehen. . Wie anders war dieser Blick, wie gut, wie freundlich und freund schaftlich 1 Und doch waren die Züge dieselben, die sich vor wenigen Wochen so schroff von ihm abge wendet hatten. . . „Ich danke

dir, daß du gekommen bist, Tylli." Er ergriff ihre Hand. . „Du hast dich verändert. Du bist so ernst, so düster, ganz anders als früher. . „Ich habe manches Schlimme erlebt, Tylli, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben." „Ich weiß alles. Uli hat es mir erzählt. Anfangs konnte ich es gar nicht glauben, daß du noch lebst und daheim bist. . . Denn . . ich hatte bereits für einen Toten gebetet. . ." „Tylli! — Du hast mich noch nicht vergessen ?" „Du hast mich mit einer anderen verwechselt, Ernst

Freunde nicht stören in ihrer ersten Wieder sehensfreude und hatte sich leise davongemacht. Dann saßen die Drei bis zum späten Abend beisammen und erzählten sich aus ihrem Leben. Sie hatten sich wieder gefunden und waren glücklich. . . „Wo wohnst du?" fragte Ernst das Mädchen, als sie sich trennten. „Bei der alten Dame,, die mich früher schon, als ich noch hier war, betreute." „Gut. Ich bringe dich nachhause. Und morgen früh treffen wir uns bei mir daheim, nicht wahr, Uli ?" Dann trennten

sie sich. Ernst nahm einen Wagen und fuhr mit dem geliebten Mädchen davon. . . . Als Uli zurückkehrte, bemerkte er an der Türe einen Mann, der dem Auto lange nachsah. Er trug einen Kinnbart und war mittleren Alters. Dann wollte der Fremde abziehen. . Uli trat auf ihn zu — und dann erkannte er ihn. „Guten Abend, Herr Kommissar!" Der wandte sich erschrocken nach ihm um und sah ihm ins Gesicht. „Guten Abend, Herr Professor." Sie sahen sich schweigend an. Jeder hatte den anderen etwas zu fragen

.... Gegen Abend fuhr er noch zu Tylli Lange und hatte mit ihr eine wichtige Besprechung. . „Ich fürchte, Blender hat erreicht, was er wollte." „Nämlich ?" „Den Haftbefehl für Ernst Kroll. ." Tylli war aufgesprungen. „Uli, wo denkst du hin ? Man wird doch nicht annehmen, daß Ernst die Truhe gestohlen hat!" „Ich habe dir von den Momenten erzählt, die ihn schwer belasten können." „Zufälle!" Die Polizei glaubt nicht an Zufälle. Ernst wird verhaftet, in Untersuchungshaft gesteckt. . und . . ." „Das darf

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 14
Datum: 31.05.1929
Umfang: 14
Eine Schauergeschichte. Von V. Mitterfteiner, werfen. (Fortsetzung.) In der Nähe befand sich ein alter, verfallener Turm, Dorthin wurde Ernst gebracht und in ein unterirdisches, jestes Gewölbe eingeschlossen, wohin kein Tageslicht kam. hier zollte, wie das Urteil lautete, den Hungertod sterben. Drei Tage schon schmachtete Ernst in dem feuchten Kewölbe, ohne Nahrung. Sein Geizt umnachtete sich Mählich, er war der Verzweiflung nahe. Er suchte anfangs auf Rettung durch Suso und ließ seine Glocke

und verführerischen Suso, erschien. „Ernst," sprach dieser, „deine Reue und Erkenntnis haben mein Mitleid erweckt, so tief du auch gefallen bist, noch ist es dir vergönnt, durch strenge Buße und beharrlichem Gebet deine Uebeltaten zu sühnen. Ist -eine Reue echt, ist es wirklich dein heiliger Ernst, dich $ bessern und wahre Buße zu tun und vieles mit guten Verken wieder gut zu machen. Ich frage dich mit vollem Lrnst, ob du dich nochmals einer Prüfung unterziehen willst, um deine Schwächen endlich abzulegen

'?" „Za, Albin, mein ganzes Leben will ich Buße tun, kann ich dann auf Verzeihung hoffen?" Uebe Buße und Reue. Tritt wieder in die Welt, verzweifle nicket, auch wenn du Jahre hindurch in Lei ben schmachtest; harre aus, und du kannst noch glück- werden." Mit diesen Worten führte Albin den erstaunten Ernst MS dem finsteren Gewölbe in eine andere freundlichere Kegend. Hier ermahnte er ihn nochmals, auszuharren im Leiden und verschwand. Ernst beschloß nun, nach einem heiligen Lande zu pilgern

liegen, ks war ein junger Ritter, in dessen Brust noch der nordende Dolch stack. Ernst befühlte den Rörper und glaubte noch Wärme n ihm zu verspüren. Rasch zog der den Dolch aus der Brust und beugte sich über den Leichnam. Doch im selben Augenblick stürzte eine Schar bewaffneter Männer ms dem Gebüsch, an deren Spitze sich einer in ritter licher Rleidung befand. „O Gott," rief dieser, „mein armer Bruder wurde ermordet, und hier ist auch sein Mörder. Rnechte, er- peift ihn, damit er meiner Rache

nicht entgehe!" vergebens stammelte Ernst seine Unschuld. Seine Peiniger schenkten ihm jedoch keinen Glauben, er wurde Sekunden und auf die Burg des Gemordeten gebracht. Dort wurde er abermals in ein finsteres Gewölbe Morsen. Er konnte sich nicht verhehlen, daß all dies vohl eine gerechte Strafe für seine Missetaten sei, und ir beschloß, in Demut seine Haft, und, wenn es sein nutz noch Schlimmeres zu ertragen. Um Mitternach erschien jedoch Albin und sprach: „Siehe, Ernst, weil du in Geduld dein Schicksal

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.03.1934
Umfang: 6
M a s k u s. Die zwei Ver treter der Heimatwehr sind die Kaufleute Oberleutnant a. D. Ernst Martin und Oberleutnant a. D. Kurt von C h i z - zali. Beide haben als Offiziere den Weltkrieg mitgemacht, Oberleutnant Martin zuerst beim 2. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, dann bei den Feldjägern und seit dem Jahre 1917 als Fliegeroffizier, Oberleutnant C h i z z a l i als Offizier beim 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Die Einrückung der Iungmänner. Als Einrückungstage für die im Frühjahr 1934 einrückenden Jungmänner

verboten.) 25 Jedermannsilanv. Roman von Axel Rudolph. „Professor Habbes von der dortigen Hochschule hat nicht zu den direkten Lehrern Ernst Räumers gehört und ist wohl daher auch von der Verteidigung nicht erwähnt worden. Er erinnert sich aber sehr gut an den Studenten Ernst Raumer, der damals eine Zeitlang mit seinem Sohne Harald verkehrte. Dieser Sohn des Professors hat die Polizeilaufbahn einge schlagen. Er befindet sich zur Zeit zu Ausbildungszwecken in Rio de Janeiro. Er hatte schon damals

. Unter dieser Sammlung seines Sohnes zeigte mir Professor Habbes eine Fingerabdruckkarte Ernst Räumers. Das beigeklebte Photo aus dem Jahre 1924 sab, trotz mancher Ähnlichkeit, keinerlei schlüssigen Beweis für die Identität. Dennoch bat ich mir natürlich die Karte aus und nahm sie mit. Nach meiner Rückkehr übergab ich sie dem Erkennungsdienst. Vor einer Stunde erhielt ich die Nachricht, daß der Erkennungsdienst einwandfrei die Iden tität der Fingerabdrücke festgestellt hat." Kommissar Hölder- tmg macht einen Schritt

vorwärts und legt zwei Dokumente auf den Tisch des Hauses. „Hier die Originalkarte aus der Sammlung des jungen Harald Habbes. Und hier das amt liche Ergebnis der Vergleichung. Die Fingerabdrücke, die bei der Einlieferung von Ernst Raumer genommen wurden, sind zweifellos die gleichen wie die auf der Karte befindlichen." Phot. Alfred Stockhammer, Hall. Palmeselumzug auf dem Weg zum Romedrklrchlejn am Thaurer Schlotzberg. nur mehr die oberen Zehntausend kaufen konnten. Eine Preis herabsetzung

. Der Staatsanwalt ist auf gestanden, um sich die Dokumente anzusehen. Der Verteidiger redet heftig auf Martha Ebner ein. Der Justizwachtmeister hat längst den Griff um Ernst Räumers Arm gelockert. Jetzt läßt er ihn ganz los. Dr. Landsberger nimmt die Schriftstücke wieder in die Hand, die der Staatsanwalt nach aufmerksamer Prüfung ihm zögernd zurückreicht. „Sie wünschen noch etwas hinzuzufügen, Herr Kommissar?" „Nur, daß ich, gerade als ich mein Büro verlassen wollte, um hierher zu eilen, den Besuch

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Tiroler Post
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Seite 30 von 32
Datum: 22.12.1911
Umfang: 32
Seite 16. Telephon Nt besorgt sämtk rasch und ree! dingungen, ke briese, Lose usi von Wertpapi, 4' (Bauermvürs: futler, Wien ein: Karll Fleisch-, Elektrischer Be Was. Uebcr 50 Jahr im Gebrauch kräftigung naü der Sehnen usl ragende Kwizda Wvrtmarke. S M 414 Der Zug fuhr in die hellerleuchtete Bahnhofshalle ein. Da stand ja Ernst, ihr Bruder, um sie zu holen. Sein Gesicht leuchtete auf, als er sie erblickte. „Guten Tag, Elisabeth, wie geht's?" „Ach Ernst, wie freue ich mich, daß du mich abholst

. Ich dachte schon, du wärst heute abend bei deiner Braut." „Bin ich auch, aber zuerst wollte ich dich abholen, damit du nicht nach zwölf Jahren allein ins Elternhaus kämst, denn Vater darf bei der Kälte nicht ausgehen. Nach dem Jnfluenzaanfall, der ihn damals verhinderte, zum Begräb nisse deines Mannes zu kommen, mutz er sich noch sehr in acht nehmen." „Aber er ist doch sonst frisch?" fragte sie besorgt. „Vollständig," beruhigte sie Ernst, „und er ist mit dem Alter so milde geworden, Elisabeth, ich glaube

, er bereut seine frühere Härte. Sei gut zu ihm, denn er ist so einsam. Er hat Eva sehr gern, aber du weißt, daß mir in D. eine glänzende Stellung angeboten worden ist, und ich wäre ein Tor, wenn ich nicht zu griffe." Freudestrahlend schritt er dahin und sah so hübsch und männlich aus, daß sie gerührt sagte: „Lieber Ernst, hossenü Sehnsucht nach ihrer kleinen Ilse übermächtig in ihr. Wie ganz anders hatte sie sich vor einigen Wochen das Weihnachts fest ausgemalt. Allein mit ihrem Kinde hätten

sie bei einem kleinen Bäumchen gefeiert. Eine Törin war sie gewesen, daß sie allein hierher gekommen war. Wohl hatten die Engel den Menschen Friede verkündet zur Weihnachtszeit, und in allen Liedern klang es nach. Wo war für sie Friede? Jeder Lebensweg schien ihr voll von Bitternis. „Na, Schwesterherz," sagte Ernst und zog ihren Arm durch den seinen. „Du wirst Vater doch nicht die Weih nachtsfreude stören wollen. Er freut sich ja so unbändig aus seine einzige Tochter. Den ganzen Tag ist er herum gelaufen

und hat eigenhändig alles für heute abend vor bereitet. Liebe Elisabeth," fügte er weich hinzu, „komme ihm freundlich entgegen, er hat ja niemanden sonst." „Ja, das will ich auch," sagte sie tapfer und schluckte die Tränen herunter. ^ Am Haus angelangt, verabschiedete sich Ernst von ihr. „Ich gehe zu meiner Braut," sagte er lächelnd, „aber ich will sehen, ob dir auch aufgemacht wird." Heftig drückte er auf den Knopf der Klingel. — „Aber Ernst," sagte sie lich wirst du so glücklich, wie du es dir wünschest

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Reuttener Nachrichten
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Seite 5 von 6
Datum: 25.03.1932
Umfang: 6
." — — — Ernst Kroll verließ den geheimnisvollen Fremden. Die treffende Erklärung hatte ihn nur noch wirrer gemacht. Und das Gesicht des Fremden machte seinem Gehirne soviel zu schaffen, daß er eilend das Daus verließ, um nicht noch ganz verrückt zu werden.. . 7. Am nächsten Morgen fuhr Ernst Kroll nach Neukölln hinaus und besuchte den jungen Historiker Uli Tanner. Gestern schon hatte er ihm ein Telegramm geschickt, daß er zurückgekehrt sei und nicht, wie man allgemein annahm, gestorben oder ermordet worden

an der bestürzten Frau vorbei in den Gang hinaus. „Ernst 1" schrie er, als er kaum einen Blick auf den jungen, hageren Mann geworfen hatte. Und die beiden Männer lagen sich in den Armen. . . . Dann führte Uli seinen Gast ins Zimmer und Ernst erzählte dem Freunde seine Leidensgeschichte, wie er sie schon einmal auf hoher See dem biederen Kapitän des Holländischen Frachtdampfers erzählt hatte. . . „Armer Freund 1" rief Uli seine Hand ergreifend. „Ich hätte dir einen besseren Abschluß deiner Reise gegönnt

. Aber mir genügt, daß du wieder da bist; denn ich hatte mich mit vielen anderen bereits mit dem furchtbaren Gedanken abgefunden, daß du in irgend einem fernen Winkel der Erde moderst. Warst du übrigens schon daheim?" „Nein. Wie steht es?" „In bester Ordnung. Ich habe alle Woche ein paarmal nachgesehen. Hier hast du die Schlüssel." „Ich danke dir, Uli." Ernst steckte die Schlüssel zu sich. „Das Abenteuer hat dich sehr verändert, Ernst. Du bist so düster. Komm, trink ein Glas Wein mit mir!" Uli Tanner schenkte

werden, Licht zu schaffen, was schließlich sowieso unerläßlich sein wird. Das ist jetzt ein Un glück. für das kein Mensch kann. Aber du kannst dich doch unmöglich weiterhin versteckt halten. Wenn du mir erlaubst, werde ich in der Morgenausgabe deine Rückkehr und dein Abenteuer als Auftakt ver deutlichen." Ernst überlegte. . „Gut, sagen wir morgen. . ." „Auch Dr. Schell weiß nichts?" „Kein Mensch weiß, daß ich da bin. . Halt. . .!" Es fiel ihm heiß ein, daß er gestern Abend zu einer Tänzerin

sich größtenteils um dich, Ernst. Ich habe sie alle aufgehoben. Wenn du dich inte ressierst. . . ?" „Danke," lehnte Ernst ab. . „Und dann. . ?" „Dann weiß ich nichts mehr von ihr. In ihrem letzten Briefe schrieb sie, daß ihr die gegenwärtige Stellung nicht recht behage und sie denke sich zu verändern. Und dann weiß ich nichts mehr. Aber ich wette, daß sie die Sorgen um dich, Ernst, von Berlin vertrieben haben. Und als sie sich von deinem Tode überzeugen lassen mußte, wollte sie nicht alle Tage und allerorts

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Neueste Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 30.03.1934
Umfang: 12
an selbstgebauten Modellen immer wieder zu pflegen haben. (Vergl. meine Schrift „Pflege der Raum werden sonst womöglich noch 'mal eingesperrt, weil wir hier den Verkehr stören." Martha Ebner bleibt stehen, wo sie steht. Verwundert gleitet ihr Blick an Ernst Raumer auf und ab. „Wenn du so sprichst — dann muß ich wohl glauben. Wirklich wahr?" Ein Sonnenstrahl fährt über ihr Gesicht. „Da gratuliere ich dir, Jimmy! Oder — Ernst heißt es ja wohl eigentlich. Da wünsch' ich dir Glück! Recht viel, viel Glück

! Aber mitgehen nach drüben — mitgehen kann ich nicht." „Gut. Dann komm' ich zurück und wir heiraten hier." Martha Ebners Blick gleitet seitwärts, über den Fahr damm hinüber. „Ich werde nie deine Frau werden, Jimmy." sagt sie leise, ohne ihn anzusehen. Ernst Raumer bleibt der Atem weg. Er fühlt genau: Sie sagt die Wahrheit. Da ist irgend etwas, das ich nicht kenne, etwas, das' alle Zukunftsschlösfer in Nebel zerfließen läßt. Irgendwo in Ernst Räumers Seele erlischt ein Stern. Marthas Augen kommen

wieder, sehen die Angst in Ernst Räumers Blick. Ihre Hand streicht verstohlen über sein Haar, weich und mütterlich. Ihre Lippen zittern. „Lieber . . . dummer . . . Junge, du. Verstehst du denn nicht? Wir haben einmal eine Nacht zusammen geträumt. Was wußtest du damals von mir? Und was wußte ich von dir? Gar nichts! Wir waren — wie heißt es doch? Wir waren Schiffe, die sich in der Nacht begegnen. Du gingst in eine neue Welt. Ich zurück in die alte. Ich Hab' dich gern, Jimmy. Und ich bin dir dankbar

. Ohne dich säße ich wohl noch lange da drinnen in dem grauen Haus. Aber deine Frau werden kann ich nicht." Ernst Räumers Blicke suchen abwärts, ohne etwas zu sehen. „Warum?" fragte er leise. „Du weißt ja nichts von mir. Wenn ich nun — verheiratet bin." „Ver—heiratet?" „Wäre das so verwunderlich? Seitdem wir uns kennen, sind vier Jahre vergangen, mein Junge." Einen Augenblick anschauung in der Himmelskunde", Graz, Leykam.) Jeder Schüler will den nördlichen Polarstern sehen und mittels des „Höhenmessers

, Jimmy. Ich Hab' einen Mann lieb. Er ist kein Millionär, sondern ein armer Kerl, fast so arm, wie du damals warst. Aber ich Hab' ihn lieb. Wir kennen uns lange schon. Kannten uns schon, bevor ich dich sah. Hei raten können wir nicht. Dazu haben wir kein Geld. Aber wir haben uns lieb. Und ich Hab' ein Mädelchen, Jimmy, mein kleines Bertele. Es ist in Spandau bei einer Tante von meinem Lutz. Jeden Sonntag fahren wir da raus." Immer noch streichelt'die Hand des jungen Weibes Ernst Räumers Haar. Immer

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 13.06.1997
Umfang: 16
vor nunmehr drei Jahren . Anzeige erstattet hatten, sagten vor dem Bezirksrichter Manfred Klammer aus. Zu den Einbringern der Anzeige gehören der Friangar- ter Pornographie-Jäger Armin Be- nedikter und sein Trentiner Mitr Streiter Claudio Nicolodi. Der Pro zeß wurde auf den 26. Juni vertagt 15 Jahre für den Onkel Der Taglöhner Ernst Schrott ist von der Anklage des zweifachen Mordes freigesprochen und lediglich wegen Totschlages verurteilt worden. Ein Urteil, mit dem er leben und in fünf Jahren

das Gefängnis verlassen kann. Totschläger Ernst Schrott: Liebesspiel im Freien Vox Aim'ii Ohkhhqfkk E rnst Schrott wirkt apa thisch, abwesend, als Richter Carlo Bruccole- ri wenige Minuten vor 17 Uhr das Urteil verliest. Der ältere Herr im blauen Pulli bekommt zwar mit, daß der Richter die Worte „... zu einer Gefängnis strafe von lö Jahren“ aus- spricht. Dann wird er von zwei Blaukappen abgeführt. Es geht zurück in den Knast. Schrott hat zu dem Zeitpunkt vermut lich noch nicht verstanden

, daß er vor dem Gesetz nun doch kein Mörder, geschweige denn ein Doppelmörder ist. Gernot Rössler, sein sichtlich zufriedener Anwalt, wenige Mi nuten nach der Urteilsverkün dung: „Wir werden ihm in aller Ruhe erklären, was dieses Ur teil für ihn bedeutet.“ Die Geschworenen sind während des mehrmonatigen Prozesses sowie im Laufe der rund sechseinhalbstündigen Beratung im Richterzimmer zu der Auffassung gelangt, daß Ernst Schrott, 52, die 31jährige Prostituierte Heidi Niederba cher nicht ermordet hat, son dern

Wermutstropfen für die Schrott-Anwälte: Bei der Strafzumessung hatten Richter Carlo Bruccoleri und Beirichter Carlo Busato die Latte unüblich hochgelegt. 15 Jahre Haft für Totschlag sind eine eher harte Strafe. Ausschlaggebend dafür dürfte der erschwerende Um stand gewesen sein, daß Ernst Schrott den Leichnam Heidi Niederbachers versteckt hatte. Drei Jahre wird der Knecht, dem auch das Gericht eine be schränkte Zurechnungsfähig keit bescheinigt hat, in einer psychiatrischen Heilanstalt zu bringen müssen

. Bleibt das erstinstanzliche Ur teil aufrecht, so kann Ernst Schrott das Gefängnis in frühe stens fünf Jahren verlassen. Das Urteil im Fall Schrott wird allenthalben als gerechtes Ur teil interpretiert. Anwalt Benia mino Migliucci: „Die Geschwo renen haben sich sehr intensiv mit der Persönlichkeitsstruktur Das Lunardi-Rätsel (arob) Gernot Rössler, einer der Verteidiger von Ernst Schrott, brachte die Sache auf den Punkt: „Für eine Anklage auf Mord fehlt das Wichtigste: nämlich die Leiche.“ Allein

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