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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 01.05.1892
Umfang: 10
unglücklichen Speculationen zuzu schreiben war, welche Howard selbst unternommen. Eine kurze, entsetzliche Beschreibung von dessen Ver- zweiflung war beigefügt, in welcher er den festen Ent- schluß aussprach, sich das Leben zu nehmen.' Constanzes Traurigkeit über das unglückliche Schick sal ihres VaterS wurde nur von der Freude darüber ausgewogen, daß die Papiere vor der Vernichtung be wahrt worden waren. „Gott sei Dank!' rief sie,'„jetzt werde ich im Stande sein, Ernst zu befreien.' Sie eilte mit den guten

heit zurückgeben sollte. Constanze übergab Ernst's Bertheidiger die Papiere und dieser sah auf dem ersten Blick, daß sie Ernst's Freiheit sicherten. So kam denn der Tag deS Verhörs heran, und Ernst war beglückt, sich wieder frei und von jedem Verdachte gereinigt zu sehe». Die Begegnung zwischen Ernst, seiner Mutter und Constanze war voll Freude und Seligkeit. Der Kummer der Vergangenheit schien das Glück der Ge genwart zu erhöhen und die Zukunft hoffnungglänzend zu machen. Am Tage

seiner Freisprechung empfing Ernst einen Brief von Dick Crawsort, welcher ihm mittheilte, daß er sich nächstens mit Nelly verheirathe, und daß es ihrem Glücke die Krone aufsetzen würde, wenn er zu ihrer Hochzeit kommen würde. .Die lieben, braven Menschen' sagte Constanze. „Ich werde ihre Güte nie vergeben.' .Und ich will zu ihrer Hochzeit fahren', fügte Ernst hinzu. .Ich sehe Dich nicht gern noch einmal in jenes Land gehen', wandte seine Mutter ein. .Aber, Mutter, dort habe ich die treuesten Herzen gefunden

; unter diesen Bergleuten fand ich Schutz und Sicherheit und es liegt mir um so mehr daran, dieser Verbindung beizuwohnen, da ich ohne mein Wissen den armen Dick eine Zeit lang sehr eisersüchtig gemacht habe.' .Dann wäre es um so klüger, sortzubleiben', lächelte Constanze. „Nein. Es ist besser, wenn ich gehe und ihnen meine Glückwünsche überbringe — nnd die Ihrigen', erwiderte Ernst, und er hielt Wort. Constanze hatte Nelly Parks Freundschaft nicht vergessen und sandte durch Ernst ein schönes Hochzeits geschenk. Jubel

dnrchlönte des Bergmanns Hütte, als Ernst erschien und der enthusiastische Willkommengruß wollte kein Ende nehmen. „Ach, ich dachte mir es ja am ersten Tage, als Sie herkamen, daß Sie. kein gewöhnlicher Bergmann wären', sagte MrS. Parks, nachdem Ernst der Familie in Kurzem seine Schicksale mitgetheilt hatte. Am nächsten Tage war Nelly's Hochzeit und das ganze Dorf war infolge des feierlichen Ereignisses aufgeregt. Die Braut sah strahlend aus und Dick fühlte sich ordentlich unbehaglich vor Glück. Ernst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.12.1896
Umfang: 6
macht werden und daß es in den meisten Fällen ganz in den Händen des Gemeindevorstehers, des Pfarrers, seiner Hilfspriester und der — Pfarrersköchin liegt, zu bestimmen, wer Wahlmann wird, da es diesen Leuten gar nie ernst ist und war, die Wahlberechtigten über die Benützung ihrer politischen Rechte aufzuklären, mit nichten, es immer in ihrer Absicht lag und liegt, die selben im Unklaren zu lassen, ja sie in ihrer Unwissen heit zu bestärken, um nur recht viel im Trüben fischen

den dort tagenden europäischen Monarchen von Lord Castle- reagh amtlich mitgetheilt wurden zum Zwecke ernst licher Erwägung und Berathung über deren Durch führbarkeit und Verwirklichung auch in den übrigen europäischen Staaten. Robert Owen hat es sich zur Lebensaufgabe ge stellt, für seine Ideen mit Feuereifer zu agitiren und entwickelte während zweier Jahrzehnte eine rastlose Thätigkeit als Agitator, hielt über 1000 Reden und schrieb über 2000 Artikel in den damals noch wenig zahlreichen Journalen

, das doch auch an der Spitze der Civilisation mar- schiren will, vor den übrigen civilisirten Staaten Europas arg in Mißcredit bringenden Zustände müssen beseitigt werden, soll nicht alles politische Leben ver sumpfen und jeder noch so geringe Keim nach Freiheit ersticken. Zur Beseitigung dieser elenden politischen Zustände mit Energie beizutragen, ist Pflicht jedes Staatsbürgers; insbesondere aber aller Jener, welche es mit dem Fort schritte ernst meinen. Wir wollen nun sehen, ob die Männer der deutschen

Fortschrittspartei in Tirol und Vorarlberg, welche in den betreffenden Landtagen mit zureden haben, einen Antrag auf Einführung des di rekten Wahlrechtes einbringen werden, und wir werden daran ermessen können, wie weit es diesen Herren mit dem Fortschritt ernst ist. Man möge uns nicht am Ende mit der vagen Ausrede kommen, die Zeit sei zu kurz, um so ein wichtiges Gesetz zu beschließen, man möge nur ernstlich wollen, und ein großes Unrecht, das zu beseitigen schon längst Pflicht der Liberalen ge wesen wäre

in von der sozialdemokratischen Partei in Tirol und Vorarlberg veranstalteten Volksversamm- lungen Gelegenheit geboten werden, ihre Stellung zum directen Wahlrecht zu präcisiren, resp. bekanntzugeben. Wenn es all diesen Parteien mit der Rettung des Bauernstandes wirklich ernst ist, dann mögen sie ihm doch das directe Wahlrecht geben, das Curiensystem abschaffen, und der Bauer wird sich selbst zu helfen wissen. Thun sie das nicht, dann bilden sie eben alle die eine reaktionäre Masse. > tung zu verschaffen. Zu diesem Zwecke

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 19.11.1898
Umfang: 10
das Oberkommando übernahm. Obwohl dieser befähigte General 50 060 Mann reguläre Truppen zur Verfügung hatte, wurde er dennoch durch Napoleon mehrfach geschlagen und zurückgedrängt, sodaß er um Verstärkung durch die tirolischen Volks milizen dringend vorstellig werden mußte. In Innsbruck residirte damals als Nachfolger des etwas energielosen Freiherrn von Waidmannsdorf Ferdinand Ernst Graf von Bissingen- Nippenburg als Gouverneur und war ihm als k. k. Hofkommissär der Minister Graf Lehrbach bei gegeben. Beide

Schlacht bei Spinges, deren j für die Tiroler so günstiger Ausfall den Rückzug der j französischen Truppen aus Tirol im Gefolge hatte. Die tirolischen Stände erkannten bereitwilligst an, daß Bissingen's und Lehrbach's Bemühungen haupt sächlich zur Rettung des Landes beigetragen und beschlossen, eine Huldigung beider Männer. Ferdinand Ernst von Bissingen wurde später nach Wien abberufen, kam aber dann ein zweites mal wieder als Gouverneur nach Tirol. Ihn erwartete daselbst eine sehr freudige Aufnahme

. Es wurden ihm zu Ehren mehrere Festlichkeiten arrangirt. Ebenso wurde er, den der Kaiser inzwischen mit dem goldenen Zivil-Ehrenkreuze ausgezeichnet, in die Tiroler Adels matrikel eingetragen. Außer Ferdinand Ernst hatten sich noch andere Glieder der Bissingen'schen Familie in den Dienst Franz II. gestellt, und gegen die napoleonischen Machenschaften angekämpft. Als Strafe dafür kon- fiszirte und veräußerte der inzwischen Kaiser gewordene Napoleon I. einen Theil der v. Bissingen'schen Familien güter

und fortfetzend die Oraviczaer-Aniaer Gebirgsbahn ab. Von Jassenova erreicht man die Ortschaft Jam, ein Dorf mit ungefähr 1300 Einwohnern, Rumänen und Deutschen. Dieses Dorf bildet jetzt das Grund eigenthum und den Ansitz der Grafen von Bissingen- Nippenburg und weist zwei prachtvolle Residenz schlösser mit schönen, herrlichen Parken auf. Der älteste Sohn des Grafen Ferdinand Ernst, Graf Ernst, hat den hier lebenden ungarischen Zweig der Familie Bissingen gegründet, der in Anerkennung seiner Verdienste

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.03.1892
Umfang: 8
ihm von glaubwürdiger Seite berichtet worden, daß Kardinal Melchers in Rom auch zu den Kostgängern des Welfenfonds gehört habe. Berliu, 21. März. Der Generaladjutant General der Kavallerie Gras von Brandenburg ist gestern Abends g e st o r b e n. Die Geheimnisse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo« Nachdruck verboten. ihm (Fortsetzung) »Der Kerl ist ein blöder Jdeot, Bill', sagte San som. „Versuche einmal Deine Fäuste, ob er sich wehrt* Bill trat mitten in's Zimmer und nahm Ernst

gegenüber eine Boxerstelle an, doch dieser schien sich nicht darum zu kümmern. „Ich glaube nicht einmal, daß er eine Hand rühren würde, selbst wenn ich Ernst machte,' entgegnete Bill unmuthig. .Versuche esbesaht der Doctor. „Versetze ihm eines.' Bill nahm noch einmal seine Stellung und gab «ach kurzem Zögern Ernst einen scharfen Schlag unter daS linke Auge. DaS kam diesem überraschend und er beschloß, daß eS nicht »och einmal geschehen sollte. Bill grinste und zeigte seine großen Zähne und Doctor Sansom

lachte über Ernst's erstauntes Gesicht. Bill lächelte und wollte Ernst mit erneuter Kraft noch einmal schlagen, als dieser ihm einen Faustschlag aus den Mund versetzte, der ihn fast betäubte. Bill war erstaunt. „Teufel noch eins, der ist mir gewachsen» Doctor!' sagte er zu Sansom, der grinsend an der Thür stand. „Mit dem ist nicht gut Kirschen essen, glaube ich.' Ernst hatte wieder seine in sich versunkene Stellung angenommen und warf nur zuweilen einen verstohlenen Seitenblick auf Bill

sich gegenseitig der Veruntreuung und riefen sich das Wort „Dieb' zu. Die Skuptschina nahm eine gegen den Kriegsminister gerich tete Tagesordnung an, worauf der Kriegs minister sofort abdankte. Burschen. Führe den Menschen unter die Douche, Bill, damit sich sein Blut etwas abkühlt.' Für Ernst war die Aussicht auf die eisige Douche durchaus nicht verlockend, doch er wußte, daß er es erdulden müsse, und ertrug, all' seinen Muth zusammen nehmend, wie ein Märtyrer diese Unannehmlichkeit

, aus der er, an allen Gliedern zitternd, herauskam. „Wie gefällt Dir das, mein Junge?' fragte Bill, Ernst aus den Rücken klopsend, doch dieser gab keine Antwort. „Ihr seid der ungemüthlichste Kerl, der noch je hierherkam, gerade die Sorte, die Doctor Sansom am besten gefällt. Ihr werdet nicht viel über die Leitung der Anstalt sprechen. Hier, zieht die Lumpen an.' Bill half dem neu Angekommenen die Uniform der Anstalt anziehen, dann wurde Ernst unter die ruhigen Wahnsinnigen in eines der größten Zimmer deS Gebäudes geführt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 16.05.1896
Umfang: 10
, ihm alles zufallen würde. Im Kloster Stams kehrte er ein, weil ihm der Prälat ein guter Freund war. Derselbe klärte ihn über die Lage der Dinge auf. Tirol war von seinem Bruder Ernst in eigennütziger Absicht in Besitz genommen und in Hauptmannschaften ein- getheilt worden, an deren Spitze lauter Feinde des Herzogs standen — im Oberinnthal die Starken gemachter Versuch, einen solchen Empfang herbeizu führen, hatte keinerlei Erfolg. Es ist feststehend, das Kaiser Franz Josef das persönliche Verhalten des Fürsten

gedient habe, daher der Müller später in den Adelstand erhoben und der Ahnherr der Grafen von Hendl geworden sein soll. Doch das sind alles Kombinationen, die weit her geholt sind und keinen Halt haben. Friedrich konnte sich selbst im Oetzthale nicht lange aufgehalten haben, was einleuchtet, wenn man bedenkt, daß er am 28. März aus Konstanz entfloh und es schon im September so weit gebracht hatte, daß er seinen Bruder Ernst zwingen konnte, mit ihm den Vergleich zu Kropfsberg einzugehen. Wie hätte

, zu Doktoren der Gesammtheil- kunde promovirt. Ernennungen. Das Handelsministerium hat den Postofsizial Leonhard Rauch zum Postkassier in volutionäre Grenzende dieser Bewegung zu Gunsten Friedrichs zwar nicht direkten Aufschluß giebt, aber dieselbe doch als vorhanden konstatiren läßt. Diese Urkunde (im Archive zu Innsbruck) ist ausgestellt von Herzog Ernst zu Bozen am Freitag nach Sonnenwende 1416 und sagt: ich (Ernst) will das Landvolk in Landeck und Umgebung ernstlich ermahnt haben, in einem Streite

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 02.09.1893
Umfang: 12
Abonnenten habe, seine Telegramme durch einen Apparat über mittelt erhalte, durch den sie sofort auch gedruckt und mit Illustrationen versehen werden; der „Herald" unterhält an allen wichtigen Punkten der Erde, ferner auf den Planeten Neptun, Uranus, Saturn, Jupiter, Merkur, sowie auf einigen Pla netoiden je einen, auf der Sonne, die mittlerweile sich bereits sehr abgekühlt hat, zwei Korrespondenten. Das alles wird mit einer Umständlichkeit und einem Ernst erzählt, welche die Schalkhaftigkeit

sind gescheitert. Innsbrucker KoKalnachrichten. Ernennungen. Der Statthalter hat als Prä sident der Finanz-Landes-Direktion die Steueramts- Kontrolore Gottlieb Steiner und Ernst Schranz zu Steuer-Einnehmern, die Steueramts-Adjunklen Jo hann Trojer und Josef v. Avancini zu Steueramts- Kontroloren, und die Steueramts-Praktikanten Jo hann v. Breitenberg und Hermann Payr zu Steuer- amts-Adjunkten ernannt. Vom neuen Landeshauptschieftstand. Die von der politischen Kommission am vergangenen Samstag vorgenommene

, aber ich habe bereits Anordnungen getroffen, um für mich und Josefs Familie ein paffendes Haus zu finden." — „Aber, bester Effing, das kann doch dein Ernst nicht sein!" — „Gewiß, es ist mein Ernst! Josef war von jeher mein Freund, und ich bin froh, daß ich nicht nach Kalifornien gehen muß, um seine Gesellschaft zu genießen. Uebrigens", fügte er mit schelmischen Lächeln bei, „fühle ich mich nicht veranlaßt, für all meine armen Freunde zu sorgen." Hepp Meergraoe sah sich geschlagen. All die goldenen Schätze

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.03.1891
Umfang: 8
. Baibara klingelte noch Licht. .Und die Urbersch Hemmung da ans Deinem Vor werk?- fragte Ernst, sich wieder an den Flügel setzend, „hat sie bedeutenden Schaden angerichtet?' „Ja. Es ist viel zu Grunde gegangen.' „Ah, wirklich!?' „Das große Weizenfeld, weißt Du, Barbara, hinter der Scheune, und einige Stück Jungvieh. Gott sei Dank, kein Menschenleben.' „Warst Du den ganzen Tag drüben?' „Ja. Nur zu Mittag in Lenzen.' „In Lenzen? Aber da hättest Du doch auch nach Hause kommen lönnen

.' „Ja, aber ich hatte mit dem alten Dammbusch einiges zu besprechen, und Dich wußte ich gut ausge- hoben.' „Aber unser Gast, Adam?' „O, das ist kein Gast, der gehört zu uns, in Ewig keit, nicht wahr, mein Ernst?' Ernst umschloß stumm die Hand, die sich ihm ent gegen sti eckte. Mine biachte die Lampe, die jetzt immer ordent lich brannte, seitdem Ernst einmal beiläufig von dem Hause eines Bekannten gesprochen, in dem er es keine drei Tage ausgehalten hatte, „ein Haus,' hatte er lächelnd gesogt, „wo kalte und warme Zimmer

schrecklich abwechselten, wo nie eine Lampe hereinkam, die nicht sosort wieder hinaus geschickt wurde, um nachträglich Versäumtes an ihr nachzuholen.' Das erste, was er Barbara lächelnd verehrt hatte, war ein das surchtbare Blenden der Hängelampe im Eßsaal dämpfender Gegenschirm. „Beine Gesichtsfarbe, schöne Schwägerin, ver trägt diesen stechenden Glanz nicht gut,' hatte er gemeint. — .habt ihr musicirt oder auch gelesen?' fragte Adam. .Beides.' sagte Barbara eifrig. „Ach! Adam, Ernst liest so kerrlich

vor. so deutlich, so ohne Pathos, so musikalisch könnte man sagen.' Adam lachte. „Was leset ihr denn jetzt?' „O, etwas Wundervolles von Stifter. Das ist nämlich ein Liebling von Ernst. Ach l Adam, eS müßte Dir gefallen. Du solltest nur einmal zuhören.' Jdre Augen hingen begeistert an Ernst. „Na, dann fangt nur an,' sagte Adam und zün dete sich eine Cigarette an. „Ja, bitte Ernst, thue es!' rief Barbara froh. „Achl es ist so schön, es beruhigt die Nerven so.' Barbara hatte eine Stickerei vorgenommen

, was sie so gern that, wenn Ernst las. Ernst saß nahe vor ihr und Adam etwas abseits auf einem kleinen Sofa. Er hatte die Cigarette zwischen den Fingern, aber sie war ausgegangen, und er drehte sie bin und her, mit leerem Blick in's Weite sehend. Nur einmal richtete er ihn, plötzlich aushorchend, auf deS Vorlesen den Gesicht, von dessen Lippen eS tönte: „Nun, eS wird ja doch auch verhallen und ver klingen, wieso vieles verhallte und verklang. Nur daß daS kindische Herz sich so mag aufregen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 09.11.1897
Umfang: 6
die Visitenkarte, auf derselben war mit feinen Zügen der Name „Kammergertchtsasfiffor Werder" eingravirt, darunter standen mit Bleistift ge schrieben die Worte: „wünscht im Interesse seines Freundes Ernst Bertram dringend, Fräulein Doris Meitner zu sprechen." „Führe ihn herein, Anna, geschwind! Was säumst Du so lange." rief Doris ungeduldig. Sie eilte dem Affeffor, den sie sogleich als den Herrn, den sie am Vormittage in Ernst's Begleitung gesehen hatte, erkannte, entgegen: „Sie kommen von Ernst? Ernst schickt

Sie zu mir, Herr Affeffor? Wie glücklich ich bin!" — „Nein, Fräulein Meitner, Ernst Bertram schockt mich nicht zu Ihnen, ja, um Ihnen gleich ehrlich die Wahrheit zu sagen, er weiß nicht einmal etwas von diesem Besuche, den cr, wenn er ihu erführe, kaum billigen würde!" DaS war eine trübselige, abkühlende Nachricht. Doris war so glücklich in dem Gedanken gewesen, Ernst sende ihr seinen Freund, daß sie in Thränen ausbrach, als sie sich enttäuscht sah; aber sie sfaßte sich schnell, war sie doch als Schauspielerin

daran ge wöhnt, ihre Gefühle zu beherrschen, eine Andere zu scheinen, als zu sein. „Sie sind mir als Ernst's Freund auch trotzdem willkommen." sagte sie mit einfacher, freundlicher Höf lichkeit. „Nehmen Sie Platz. Herr Assessor, und er- zählen Sie mir, was mir die Ehre Ihres Besuche- verschafft. Auf Ihrer Karte haben Sie mir geschrie ben, daß Sie im Jntereffe Ihres Freundes kamen. Nehmen Sie, ehe Sie sprechen, die Versicherung von mir an, daß, wenn ich irgend etwas für das Glstck Ernst Bertrams thun

kann, kein Opfer für wich zu schwer sein wird. „Ich rechne auf Ihr Versprechen. Fräulein, ob gleich vielleicht deffen Erfüllung für Sie schwerer werden wird, als Sie jetzt glauben," erwiderte der Affeffor ernst. „Spannen Sie meine Ungeduld nicht auf die Fol ter, Herr Asseffor. Sie haben sicherlich zu diesem Besuche einen sehr triftigen Grund. Erklären Sie mir das Räthsel; ich bitte Sie darum recht von gan zem Herzen." Der Affeffor war in einiger Verlegenheit. Er kannte Doris Mettner, die gefeierte

Schauspielerin, seit langer Zeit, wenn auch nicht persönlich, doch durch ihren Ruf; er hatte manche Züge großer Gutmüthig- keit und Herzlichkeit von ihr erzählen hören. Daß sie leichtfertig war, wie so manche andere Schauspie- lerin auch, daß sie in ungezügelter Lust daS Leben genoß, war kein Gehetmniß in Berlin und am wenig- sten für Werder, der ja von Ernst Aufschluß über dessen früheres Verhältniff zu dem frönen Mädchen hatte; — trotzdem glaubte er, daß Doris zu Ernst eine tiefere Neigung gehabt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 06.04.1899
Umfang: 12
> 20 -Francs-Stücke . 9.56 4* /0 „ Ki'onenrente 97.15 Jtal. Banknokin. . .44.30 Bauk-Actien . . 022.00 Ducaten .... 5.67 Erzherzog Ernst Aus A r c 0 , 5. ds. wird gemeldet : Heute vor¬ mittags fand die Conservicruna der Reiche wei¬ land Sr. k. und k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Ernst statt. Freitag um halb 7 Uhr abends er» folgt die Einsegnung und hierauf die Ueberführung der Leiche zum Bahnhofe. Um halb 9 Uhr abends geht sodann

der Hosseparatzug ab, welcher Samstag um 10 Uhr abends n Wien (Süd bahnhos) eintrifft. Das hiesige Gemeindehaus, die Hotels, die Pensionen sowie die Cnrallee tragen Trauerflaggen. Wien, 5. April. Die Leiche des Erzherzogs Ernst wird in der Kapuzinergr st beigesetzt wer¬ den. Es ist dies die 130. Leiche, die zur Bei¬ setzung in der Kaisergruft gelangt. — Unter den zahlreichen Beileidskundgebungen, die an Erz- h rzog Rainer, als Bruder des verblichenen

Erz¬ herzogs Ernst, gelangt sind, befindet sich auch ein Cnndolenztelegramm des Königs Humbert von Italien. In Ergänzung der vorgestern gebrachten bio¬ graphischen Daten tragen wir heute noch einiges aus dem Leben des nunmehr Dahingeschiedenen nach. Erzherzog Ernst war ein Sohn des 1853 verstorbenen Erzherzogs Rainer, der von 1814 bis 1848 die Würde eines Vicekönigs des lom- bardisch -venetianischen Königreiche bekleidet und in Mailand residiert

Radetzky zu übertragen und sich nach Bozen zu begeben. Seit April 1848 bekleidete Erzherzog Ernst die Stelle eines Brigadiers und nahm an den meisten Gefechten und Schlachten des italienischen Feld¬ zuges in hervorragender Weise Theil, so dass FM. Radetzky in seinem Berichte nach der Ein¬ nahme von Mailand sagen konnte: „Die Briga¬ diers Erzherzoge Ernst und Sigismund zeigten vor meinen Augen sich nicht allein durch persön¬ lichen Math

, als dieselben sich in das Hochgebirge warfen, welches Toscana von der Romagna trennt. Am Berge Tassano 31. Juli 1848) zersprengt, flohen die Haufen in wilder Flucht auf das neutrale Gebier von S. Marino. Garibaldi entfloh noch in derselben Nacht und überließ seine Genossen ihrem Schicksale. 1800 der Freischärler ergaben sich dem Erzherzog am 1. August 1848. Während der Fünfzigerjahre war Erzherzog Ernst in Ungarn. Im Kriege von 1866 war Erzherzog Ernst bei der Nord¬ armee

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.11.1895
Umfang: 8
für die Universitätsbibliothek als zweite und letzte Rate des Gesammterfordernisses von 2000 fl. 1000 fl.; g) zur Komplettirung der Sammlungen der Lehr- xr. Dollrsschiurlpiet in Meran. (Fortsetzung.) Nun wird's blutiger Ernst. Die Bauern haben bereits „die Heufergelen in an Egg inni g'worf'n, 's Schlagzeug und Schießeisen derfür außerg'sucht und jetzt geht der Teuxel an!" In der That hört man schon die seltsame, aber kriegerische Musik der „Schweg ler und Trommler", unter deren Klängen der Schabser Wirth, Kemenatter

und außen zutage treten wird". Wenn das Haus die ihm vorliegenden Fragen mit Objektivität, Entgegenkommen und Gerechtigkeit lösen werde, dann wird ganz bestimmt der Erfolg auch auf das Ver- hältniß zwischen den Vertretern der Bevölkerung und dieser selbst zurückwirken. Die Regierung nehme ihre Aufgabe redlich und ernst, das Interesse der anstürmenden Tirolern verschanzt. Doch vergeblich! Die Franzosen werden allmählig unter heißen Kämpfen aus allen Positionen verdrängt und unaufhaltsam rücken

Einverständniß meiner Leut zu fragen .... Bis an inser End wölln miar's Tiroler Landl dem Doppel adler und insern Kaiser erhalten, zwegen den können miar insere Waffen nit ablegen und die Monition nit ausliefern . . . Ueberhaupt Hab i jetzt wichtigere Sachen zu thuan . . . Auf, Mander, jetzt ist die Zeit, zu zoagn, daß ins Ernst ist, grimmiger Ernst. Zu den Waffn! Leut, unter dem alten Ruf: Mit Gott, für Kaiser und Vaterland!" „Mit Gott, für Kaiser und Vaterland" hallts be geistert wieder und die Musik

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 30.04.1897
Umfang: 8
einst, und ich hoffe in nicht allzn ferner Zeit, eine liebe Braut zuführen . . . Geben Sie mir die Hand, Ernst — Sie wissen ja, wie treu und gut ich es mit Ihnen meine.' Ihre thränenverdnnkelten Augeu blickten ihn bittend an. „Ja, ich weiß es,' gab er zur Antwort, „ich werde es ja lernen, in Ihnen nur mehr die schwesterliche Freundin zn sehen . . . Doch verzeihen Sie mir, wenn ich in der nächsten Zeit wenig zu Ihnen komme . . . . ich ertrag' es nicht —' er hielt inne und wandte

sich ab. Sie nickte traurig. Sie dachte an Lisa.. Mehr denn je fühlte sie den Wunsch die beide« jungen Menschen, die sie so innig liebte, vereinigt zu sehen. — Sie hielt es für unmöglich, daß Ernst gleichgültig an Lisa vorüber zn gehen im Stande wäre, wenn er erst bemerkt haben würde, zu welch' reizeudem, l o'dseligeu Mädchen sie erblüht war. Jetzt konnte sie sich überhaupt erst erkläre», was ihr bisher ein uukisbares Räthsel gedüukt hatte: warum er Lisa so voll ständig übersah. — Allein

, „Sie wissen, wie gerue ich Jhueu diese kleine Freude bereitet hätte.' — In langsamem Weiterschreiten besprechen sie kurz, wenn die erste Sitzung zu dem prvjektirten Bilde stattfinden solle. Dann verabschiedete sich Ernst von ihr, nachdem er ihre Hand an feine Lippen gezogen hatte. Mit tief gesenktem Kopfe ging Helene weiter durch die grünende, sonnenvergo^de'e Pracht des Frühlingstages. Es war ihr schwer um's Herz. Sie hatte die unklare, schmerzende Empfindung, als habe ihr das Glück freundlich die Hand

entgegengestreckt, und als habe sie dieselbe nicht ergriffen, nicht ergreifen dürfen, Lisa's und auch — — Ernst's wegeu! .... IV. Ernst Bergmann stand vor der Stasfelei und malte am Porträt^Lisa's. Es fand hemc schon die dritte Sitzung statt. — In einem l^ohen, reich geschnitzten gothischen Stnhle saß das junge Mädchen, in ein himmelblaues, schlicht herabfallendes Gewand gekleidet, und plauderte mit dem eifrig schaffenden Künstler. . ' Nahe bei einem der großen quadratischen Fenster sitzend las Frau Ewers

, welche die. Gardedame spielte, in einem gelb broschirten Buche, Zola's „Lonrdes.' Sie war zu sehr in ihre Lektüre vertieft, um der Unterhaltung der jungen Leute zu folgen — vielmehr dem anmnthigen Ge^lauder des jungen Mädchens; Ernst blieb ziemlich ein silbig. Doch verfehlte er nicht Lisa zuweilen durch ein Lächeln, oder ein paar freuudliche Worte zu ermuntern — weiterznplauderu — man sah, er hörte ihrer heiteren Stimme, ihrem fröhlichen Lachen gerne zu. Lisa kannte ihn zu genau, um nicht zu bemerken

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