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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.12.1862
Umfang: 6
ausge, sprechen hat. Der Kaiser dachte, daß die griechische Nation nichts besseres thun könnte als einen Sohn der Königin von Großbrittanien zu wählen, der sie konstitutionell regieren und dadurch nothwendiger Weise die Wohlfahrt des Landes befördern würde.' London. (Ist die Kandidatur des Prinzen Alfred von England Schein oder ErnstDiese Frage be schäftigt gegenwärtig die politischen Geister Haupt, sächlich, ja fast ausschließlich, und gewiß mir allem Recht; denn wie sich das Loos Griechenlands ent

scheidet, so entscheidet sich das Schicksal Italiens, und je nachdem Italien sich gestaltet, gestaltet sich Europa. Die griechische Frage aber ist das schärfste Messer, das bis jetzt an die bald zehnjährige „LiNenlo cortlwle' zwi schen England und Frankreich gesetzt wurde. Welchen Grund, welchen Halt dieselbe hat, das muß sich jetzt entscheiden. Den wenigsten Beobachtern war eö bisher gelungen, den eigentlichen Kern der englischen Politik dem mehr und mehr um sich greifenden Frankreich gegenüber

zu entdecken. Wie kommr eö, daß England ohne den mindesten Widerstand dem Kaiierreiche überall die Thore zur Weltherrschaft offen gelassen, ja selbst geöffnet hat?^ Wie kommt es, daß es die junge fran zösische Seemacht gleichsam unter seine Fittige ge nommen und mit sich in die fernsten Länder, zu den glänzendsten Siegen, zu den wichtigsten Eroberungen geführt hat ? Unter Englands Anspicien drangen die ersten französischen Kriegsschiffe durch die Dardanellen in das bisher verschlossene schwarze Meer

; Englands Flagge deckte die französischen Triumphe vor Seba- stopol; England begrüßte die französiichen Adler in Syrien, in Suez, in Abpssinien; England zeigte den kaiserlichen Admiralen den Weg nach Ehina und ließ französische Zuaven in Peking sich die Taschen süllen; England lieh der französischen Expedition gegen Siam seine Ullterstütznng uno gab dem Kaiser ein ziveireS Indien; England hat seit dem italienischen Fcldzuge bis auf den heutigen Tag gegen die factische und ab solute französische

Oberherrschaft in Italien nicht einen Finger erhoben; England begleitete freundlichst das erste kaiserliche Geschwader an die me>ricanische Küste und machte sich zum Mitschuldigen dieser Invasion, um schließlich die allerdings schwer zu erringenden Früchte dem treuen Alliirten zu überlassen; England hat selbst dem französischen InterventionS-Projekt in Amerika, wenn nicht zugestimmt, doch eine gewisse mora lische Sanktion verliehen, jedenfalls nichts gethan, um es zu hintertreiben. So ist Frankreich groß

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 16.12.1859
Umfang: 4
in die »ugen springt): England besitzt 62V KriegS- Ichiffe. Lrankreilti 44S. !/iußland l04. Schwede» 311. Nor wegen 14Z, Dänemark 120, Bereinigte Staaten von Amerika 7S, Holland IZS, Belgien 7. Spanien 82, Neapel 121, Oesterreich I^S, Portugal S7, Sartinien 28, Preußen SS, «Äriechenland 2<Z, Türkei 49, Brasilien 27, Peru 15, Ehili 5. Mexiko 5. . Der englische Expreß sagt: Wichtig, wenn eS wahr ist! Ein Brief dbo. St. Petersburg 17. Nov. (1. Dez.) meldet: »Ein Courrier ist in 42 Tagen vom Amur

der Abfassung der offiziellen Zeitungsberichte, ein ModuS, der rasch und, wenn auch nicht erschöpfend, so doch verständlich und übersichtlich von der Thätigkeit deS Bundes Kenntniß gibt, denn daS ist gewiß, daß diese Berichte, wie sie gegenwärtig an die Oeffentlichkeit treten, geradezu ein Scanval genannt werden müssen. Und hierauf dürfte, wie wir hören, der Bund allerdings zunächst fein Augen merk richten. Frankreich. Der ZeitungSkrieg zwischen England und Frankreich Hot allerdings für ven Augenblick

, welche die ernstesten Befürchtungen für die Zukunft verrüih. Der ehemalig« Minister LouiS Philipps, Herr v. RSmusat, und der bekannte Publiclst Foreade, welcher immer nur am Vorabende oder beim Abschlüsse großer Ereignisse auftaucht, entwickeln diesmal beide ein und denselben Gedanken: man möge den bri tischen Löwen nicht reizen und zwingen, der Politik untreu zu werden, die er seit 45 Jahren konsequent verfolgte. ES gebe für England zwei politische Systeme, und be harre Frankreich in dem Irrthum

, den «S mit den be kannten Adressen der Obersten der Armee an den Kaiser beging, so zwinge eS England zu einer Umkehr, welche für die französischen Interessen gefährlich, wenn nicht verderblich wäre. DaS eine politische System, welches England üben kann, ist die kriegerische und eigenfinnige Politik ChathamS und PitlS, die Politik der Einmischung in die Continental-Angelegenheiten, der Coalilionen gegen Frankreich. AIS England diese Poliiik des Hasses und Krieges übte, sah eS von allen Principien- und Frei- heilSfragen

ab. Damals betrachtete es Rußland, Oester reich, Rom selbst als seine natürlichen Bundesgenossen. ES gab für England nur einen Kind — Frankreich; wer gegen Frankreich stand, war sein Alliirter. ES rich- tele seine Finanzen zu Grunde, um die Feinde Frank reichs mit Subsidien zu versehen; eS opferte.seine eigene Freiheit, wenn eS die Erniedrigung Frankreichs galt. So arbeitete die Politik gegen Frankreich im Jahre 17K3 und im Jahre 1315. Seit 1315 war ein Umschwung eingetreten; die Engländer wandten

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 08.06.1864
Umfang: 6
sich die 15 gezogenen 100pfündigen Armstrongkanonen der Panzerfregatte „Dane- brog' befinden. (Der berühmte Dr. Haneberg, Abt v. St.Bonifaz in München) ist vom Domkapitel zu Trier zum Bischöfe erwählt worden. Noch ist nicht bekannt, ob er die Wahl annehme oder nicht. England. (Zur Conferenz.) Davon vorläufig soviel: die neutralen Mächte sind unverschämt aufdringlich. Daß sie mit ihrem Vermittlungs vorschlag auf Trennung Schleswigs antrugen, haben wir schon gesagt; aber sie wollten noch mehr thun,' nämlich

auch auf dem abgetretenen Gebiete kommandireu und aus Kiel keinen deutschen Bundeskriegs hafen und Rendsburg zu keiner Deutschen Bundesfestung machen lassen; das erstere darum, weil England Deutschland zur See ohn mächtig wissen und sich die Herrschaft in den deutschen Gewässern sichern will. Daß auch Napoleon bei dieser Einmischungsgeschichte dabei sein will, ist leicht erklärlich, indem der feine Diplomat an der Seine an der fixen Idee leidet, daß er auch deutsche Rechte und deutsche Angelegenheiten zu regeln

habe. Daß die deutschen Großmächte so was nicht geschehen lassen, hoffen wir zuversichtlich. Am allermeiste» haben aber die Mittel- und Kleinstaaten des deutschen Bundes Ursache, ent schieden auf ihrer Hut zu sein und sich gegen den Beschützer zu wehren, der sich ihnen von Paris aus aufdrängen will, gleich als ob er bereits einen neuen Rheinbund bezweckte, zu welchem der Nationalverein ihm die Wege pflastert. — Aus England wird geschrieben, daß wenn die Bevollmächtigten nnverrichteter Sache auseinander gehen, dieß

wollen nichts ver lieren). Sie wollen aber künftighin sich nicht mehr auf^dem Lande schlagen lassen, sondern zur See Krieg führen und Seeräuberei ausüben. . Gcrade lesen wir in der „Correspondenz Stern' von Berlin: Der Streit zwischen Dänemark und Deutschland zerfalle nun in zwei Haupt sragen, erstens wie groß das zu Deutschland fallende Gebiet sein soll, zweitens wer herrschen soll. Möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich ist. daß der Krieg wieder aufgenommen werde, doch werden weder England, noch Frankreich

und das Zollhaus gelegen, einmüudeu, Rendsburg durchschneiden und bei Brunsbüttel ausmünden, überall 30 Fnß tief sein und auf circa 34 Mill. Thäler zu stehen kommen. Durch dieseu Eanal werden um 270 Seemeilen die Ver bindungen zwischen Nord- und Ostsee abgekürzt, manche Schiffbrüche im Norden verhütet werden. (Englands Fall uudRett u n g.) Es war, wenn wir nicht sehr irren, die (Äugsburger) „Allgemeine Zeitung.' —welche in den vier ziger Jahren, als England sich ganz Vorderindien zu anuectireu ver stand

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 01.12.1859
Umfang: 6
hinlänglich bekannt ist, sind England, Nußland und Preu ßen in Berathungen über eine Grundlage für die Kongreß- verhandlungen getreten, lind bevor diese nicht beendet sind, wird natürlich eine Eröffnung des Kongresses, wenn auch die Einladungen erfolgt sind, nicht stattfinden.« Dagegen gtauvt die N. Pr. Z. versichern zu können, daß die hier behaupteten »Berathungen« zwischen den drei Mächten Preußen, Nußland und England nicht stattfinden. Die M. Post erklärt, daß daS Gerücht, die Mission Lord Cowley's

beziehe sich auf den Antrag einer gleichzeitigen Ent waffnung Frankreichs und Englands, völlig ungegründet ist. Ein solcher Antrag, fügt die M. Post bei, ist sogar unmög lich und wäre das letzte der Dinge, waS Frankreich verlangen und England gewähren könnte, da Englands Rüstungen nur auf die Vorbereitungen Frankreichs süßten. . Wenn England Maßnahmen defensiver Natur ergriff, so geschieht dies, um sie jedem Angreifer entgegenzuhalten. Jedes englische Mini sterium müsse in der Lage

sein. den Combinationen auswär tiger Mächte entgegentreten zu können, und nach den zahl reichen Veränderungen, welche bei seinem Nachbarn vorgingen, wird Großbritannien seine Plane nicht modificiren. Die M. P. sagt schließlich, daß die von England bean tragten Kongreßxräliminarien auf gutem Wege seien, und die Einladungen Frankreichs und Oesterreichs zur Absendüng in Paris bereit sind. Man könne sohin die Vereinigung eines Kongresses als nahe bevorstehend erachten. Das Londoner Journal »the Preßr glaubt

, daß der dem Lord Cowlep zuge schriebene Antrag wegen Entwaffnung verworfen werden wird. Dailp NewS sagt, daß daS Gerücht von einem Entwaff- nungSantrag, obwohl unbegründet, immerhin ein Zeichen der Zeit sei, und die guten Beziehungen zwischen Frankreich und England beweise. Dasselbe Journal sagt, daß die Rüstungen Englands nöthig seien, weil da« VertheidigungSsystem schwach ist. Der Kaiser Napoleon begreife dieses zu wohl, um einen Vorschlag zu machen, welcher eine Friedenspolitik eher stören, als befestigen

könnte. DaS Interesse deS englischen Handels ist die beste Garantie für die FricdenSwünsche Englands. Der eigentliche Zweck seiner Mission besteht nicht darin, inS reine zu kommen , sondern darin, John Bull zu verhin dern, die Geduld früher ,u verlieren, als «s wünfchenSwerth ist. ES muß noch Zeit gewonnen werden, und dazu ist da« beste Mittel einige Besänftigung der öffentlichen Meinung in England und die Cooperqtion in China. Lord Cowlep. heißt eS in einem Pariser Briefe, wird in London mehr Glück als in Wien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1859
Umfang: 6
schen Oesterreich und Frankreich in Betreff Italiens eine mili- tärische Konvention abgeschlossen worden. Von Lonton meldet eine Depesche, daß'Oesterreich sich ent schieden der-Zulassung Piemonts zur Züricher Neunion wi dersetzt. Paris, 24. Juli. Die Hoffnungen ans den Zu sammentritt eines europäischen Kongresses haben durch die letzten günstigen Nachrichten, welche Herr v. Per» signy auS England mitgebracht, an Konsistenz gewon nen. ES heißt nämlich: „England nehme einen Kon greß unter Bedingung

einer vorhergäugigen allgemeinen Entwaffnung' ' an. Diese verändene Stellung Frank reichs zu England wird auch eine andere Haltung der französischen Presse gegenüber England zur Folge haben. Die sranzösischen Journale werden.nun, wie der „Eon- stiiutionnel' ihnen mit gutem Beispiele vorangeht, sorg fältig ein doppeltes England in'S Auge zu fassen haben. Das eine, daS England Palnierston'S und der „Mor- ning Vost,' wird mit äußerster Zuvorkommenheit zu be- handeln sein ; aufdaS andere, das England Lord Derby'S

und der „Times,' ergießt sich fortan die Schale deS offiziösen Zornes. In Bezug auf das letztere England wird sicherem Vernehmen nach der französischen Presse alle mögliche „Laiilude' gelassen werden. — 2t5. Juli. Nach der vom „Moniteur' veröffent lichten neunten Liste beiragen die Beiträge für die Ver wundeten Zc. der itallciii'fchen Armee K30.020 Fr. Eine Ablheilu.rig Verwundeter ist aus Italien in Tonlvn an gekommen — Das „Journal deS DebatS' nennt die gegen die Rüstungen Englands gerilteie Moniicurnote

eine beruhigende; sie habe ,urn Zweck, den englischen Wünschen auf gegenseitige Verminderung der Rüstungen den Weg zu bahnen, indem sie zci^e, wie man jetzt die französischen Rüstungen zur See ebenso übertreibe, ^alS man die militärischen Vorbereitungen vor dem italieni schen Krieg- überirieben habe. !) Diese letztere Be merkung der DebatS wird übrigens England genugsam ausklären. Im Jänner und Februar d. Js„ hieß eS auch immer: Frankreich rüste nicht; wie ei? gerüstet, hat man seither gesehen Großbritannien

den Code Napoleon als Gesetzbuch proklamirt. London, 2S. Juli. In der heutigen Sitzung des Unterhauses hofft Lord I. Russell von der, Verminde rung der französischen Armee die Befestigung deS Frie dens. England werde sich an einem Kongreß beihei- ligen, wenn die Bedingungen deS FriedenSvertrageS in Zürich annehmbar erscheinen und wenn Oesterreich selbst daran Theil nedme. Vorher sei eine Verständigung über die weltliche Herrschast des PapsteS nothwendig. Er bittet, den Antrag Lord Elcho'S

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 17.09.1859
Umfang: 8
, dennoch innerhalb des Rayons von Deutschland zu bleiben, Oesterreich in Ver bindung mit den Mittel- und Kleinstaaten wird nicht mehr zögern, diejenigen Vorschläge zur Reform der Bundesverfas sung zu machen, die unumgänglich nothwendig sind, und die Nation zufrieden stellen werden. Die Times hat in ihrer neuesten Nummer ihren allerhöchsten Unwillen über den Angriff der Chinesen in drohende Worte gekleidet, und sich dahin ausgesprochen, daß England den angethanen Schimpf entweder im Bunte mit Frankreich

oder allein mit voller Macht rächen müsse. Die Debals sprechen die Vermuthung aus, daß England wie Frankreich in diesem Augenblick zögern würden, einen so große Kräfte erfordernden Krieg, wie den gegen China, auf eine so ungeheure Entfernung zu beginnen. Wenn man mehr erreichen wolle, als einen werthlosen Vertrag, der doch nicht gel,'alten würde, so müsse man Peking erobern, und die bei den Mächte dürften gegenwärtig ihre Aufmerksamkeit ernstern Angelegenheiten zuwenden. Welche ernsteren Fragen

die bei den Mächte abhalten könnten, belieben die Debats nicht zu sagen. Die Presse Frankreichs bringt immerfort noch aufreizende Artikel gegen England. So sagt der Monikeur Industriell: Gibraltar und Hongkong sind zwei Punkte an den äußersten Enden der Welt, von welchen aus die englische Contrebande die überseeische Halbinsel wie das himmlische Reich überfluthet. Um jeden Preis und durch alle Mittel, legitim oder nicht, überschwemmt ter englische Handel mit seinen Protukten die Nationen, die nicht hinreichend

vorsichtig oder zu schlecht or- ganisirt sind, um ihre Pforten wahren zu können. Gewiß hat China einiges Recht gegen den Gebrauch einer Besitzung zu protestiren, die es sicher nicht an England über laden hat, um auf seinen Küsten olle Unordnung des Schmug. gels und der Seeräuberei zu treiben. Dann heißt es weiter, daß auch 1830 die Seeräuberei der Baibaresken im Mittelmeer nur einen Fürsprecher gefunden habe, und der sei England gewesen. England beschütze ein jedes Verbrechen, wenn eS ihm nur Geld

abwerfe; Geld, habe schon Veipasian gesagt, sei immer gut, aus welcher Quelle es auch fließe. »Da habt ihr die wahre britische Sen timentalität.« Der Constilutionnel beweist den Franzose», daß ?das eng lische Volk eigentlich gar kein- wirkliche Volksvertretung hat, daß man sich täusche, zu glauben, England habe eine kon« stitutionelle und repräsentative Regierung, Nichts schlechteres gebe es, zumal auf der Welt, als eine Regierung, die dem Namen nach repräsentativ, der That nach aber ganz

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 04.03.1863
Umfang: 4
ist jene, welche zur Festung des Thrones am meisten beitragen würde. Um die Rhein- frage zu lösen, braucht Napoleon ein getheiltes, . uneiniges Deutsch land; i um die Mittelmeerfrage zu lösen, muß ein letzter blutiger Kampf mit England gekämpft werden. Die Nheinfrage ist feit-langer ^Zeit her vertagt worden, wie jeder Zeitungsleser weiß; jetzt handelt es sich um die Lösung der Mittelmeerfrage., Napoleon will Schutzherr' der romanischen Nation und mithin auch von Jungitalien sein, um taug liche Werkz-'uge in der Hand

zu Haben zur Ausführung.feiner Plane. Die für uns Oesterreicher so traurige italienische Einmischung war nicht ein Zweck, sondern nur ein Mittel für Napoleon. : Napoleon will Schutzherr der katholischen Kirche sein, um .die Katholiken Frank reichs für sich zu haben, um in diesem Punkte dem papftseindlichen England Widerpart zu halten. Napoleon will das Mittelmeer zur französischen See machen, um Englands Welthandel in Stocken zu bringen;- um es da hin zu bringen, daß England nicht länger mehr die erste Seemacht Euro- Pas

bleibe; um sich den Weg zu bahnen, nach Indien, damit er auch dort England auf. die Ferse treten könne. Dieses .ist der weittragende Plan, den Napoleons ränkeschmiedender Geist mit eiserner Beharr lichkeit verfolgt. Napoleon sucht sich in Mexiko festzusetzen, um einen ruhigen Platz zu haben', von dem aus er weiter, intriguiren kann. Er will zwischen dem. Norden und dem Suden der Unionsstaatenden Frieden vermitteln, damit er sich das amerikanische Volk verbindlich mache. Und warum ist ihm daran

wie gesehen, Hinter allen Handlungen 3t a poleon s.. Will England seine Größe und weltgebietende Stelle behaupten, muß ihm der Welthandel zu Gebote stehen. Zum Welthandels sind ihm feine Colomen in Amerika nothwendig, dazu braucht eü. seine Besitzungen in Indien. Damit ihm seine Besitzungen in. Indien nützlich sind, müssen sie ihm zugänglich bleiben. Ist das Mitteimeer ein französischer'See, so ist's mit dieser Zugänglichkeit ans. s Ferncrs, will England seine Größe behaupten, so muß es die erste Seemacht

^ in Europa bleiben. Dieses verstehen der alte Jntrignaut. Palmerlton - und Neinecke in Paris recht gut und jedweder hat sein Auge auf das Mittelmeer gerichtet; darum hat sich England auf Malta und in Jo- - nien festgesetzt, deßwegen möchte es die Sängamme Jnngitalienö wer den. Um ein Jnngitalien heranzuziehen, hat Palmerston 'schon seit ' Jahrzehnten in Italien seine bösen Wühlereien getrieben, hatMazzini gastlich im Lande aufgenommen. Daher sucht England aus Griechen land einen Vasallenstaat

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 07.07.1864
Umfang: 10
den Frieden in KopenkagtN diltirte, was durchaus nicht unwahrscheinlich ist, die Konservirnng eines unab hängigen Königreichs Tänemark im Interesse Deutsch lands sein könnte. Möglich ist eö auch, daß England seinen Druck irr Kopenhagen fortsetzt und daS dortige Ministerium zum Einlenken bestimmt, für welchen Fall neue Verhandlungen unv eine möglichst »zünftige Gränze in Aussicht gestellt werden. Die SchleSwiger sind noch lang« nicht aller Gesahr des Geth-illwerdenS enthoben, denn Oesterreich will Frieden

aber zu diesem Zwecke kann er ohne die Ermächtigung der Pforte nicht unter nehmen. Ihm selber wird eS ganz erwünscht fein, wenn die Psvrte sie ihm verweigert. England wird hierfür sorgen, nnv um so medr, als eS seine Revanche für seine Schlappe in der Konferenz und sür den Hohn, womit eS von den hiesigen offiziösen Blättern überschüt. tet wird, zu nehmen Hai. Die Suezkaualftage ist da her bei Weitem noch nicht geregelt und ich kenne Staatsmänner, welche «S bedauern, daß man dem eng- «4S lischen Kabinet neuen Anlaß

gegeben hat, Frankreich Schwierigkeiten zu schaffen. Paris, 3. Juli. In den französischen Blättern beginnt jetzt schon derTvn einer Wiederannäherung der beiden Westmächte durchzuklingen. Ihre Sprache ge gen England hat sich bedeutend gemildert, seitdem die Gerüchte von dein Abschluß der nordischen Tripelallianz eine immer bestimmtere Gestalt annehmen. — Die ka tegorische Erklärung der prenßischen Gesandtschaft, daß die von der „M. Post» veröffentlichte Korrespondenz zwischen Freiherr!» v. Werther

, Herrn v. BiSmarck und dem Grafen v. d. Goltz bar erlogen sei, wird mittlerweile die französischen Kreise über die angebliche Wieder, erweckung der heiligen Allianz Wohl beruhiget haben, lempvri» mulimlur. Die „France--, die noch gestern nichts als Hohn für die Politik EnglantS hatte, bringt heute einen lang- athmigen Leitartikel über „England und die nordischen Hose', der zu beweisen sich bemüht, welche wesentliche Unterschiede England von Oesterreich, Preußen und Rußland trennen, und baß liefe

England aber repräfentirt im Verein mit Frankreich die Eivilisation und die Freiheit und des halb trennt beioe ein Abgrund von den nordischen Hosen.' Und dann gelangt der Artikel zu dem Schluß, daß Frankreich und England mit einander gehen müs sen, unv dlcS wird heute in französischen Blättern ge sagt, in deren Augen England gestern noch eine er bärmliche Rolle spielte. In Paris wird seit mehreren Tagen eine große politisue Regsamkeit wahiHenonimcn. In Fontainebleau ist ein Kommen und G-Hn ohne Ende

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.07.1864
Umfang: 6
Deutschlands Recht zu vertheidigen und seine historisch erwachsene Ordnung mit diesen vereint in segensreicher Entwicklung zu erhalten. Großbritannien» Ueber den Umschwung der Politik im Londoner Kabinet enthält die Berliner „Revue' einen längern Artikel, in der sie unter Anderm treffend bemerkt: „Wir möchten vor der Bequemlichkeit warnen, welche sich mit der neuesten Wendung in der englischen Politik durch die Phrase, daß Großbritannien sich wieder einmal bla- mirt hat, abfindet. Falls England

noch mit dem Ausdrucke «Blamage' Herr werden dürste. ES find nur zwei Deutungen möglich. Entweder England hat fich im Gefühl der Schwäche und Hilfölosigkeit dem Gelächter der TageSpoliliker überliefert, oder eS ist durch weitreichende Zwecke geleitet worden, vor denen die Schmach deS Augenblicks als etwas GleichgiltigeS ver schwindet. DaS erstere wird Niemand annehmen dürfen, welcher sich ehrlich eingesteht, daß England bis jetzt noch kein Zeichen eines moralischen Verfalls blicken läßt. Noch sind die Stünde

entgegen, indem er sagt: „Der Einfluß eines Landes hängt ab von seiner Kraft der Selbstvertheidigung, von seinem Vermögen und seiner Wohlfahrt, von feiner Intelligenz und Bildung. So lange England diese Elemente behält, werde ich eS in Abrede stellen, daß sein Einfluß gelitten hat. Zur Be gründung eines Mißtrauensvotums muß man alle Maß regeln einer Regierung in Erwägung ziehen. Während der 5 Jahre, daß uns daS Haus sein Vertrauen schenkte, hat sich daS Land einer beispiellosen Wohlfahrt erfreut

Kabinet muß also durch tiefer liegende Motive bestimmt worden sein, ja wir sehen keinen Grund, eS zu verschweigen , daß , England durch seine jetzige Haltung nicht eine Niederlage zu erleiden, sondern einen diplomatischen Sieg zu erringen gedenkt. Der Entschluß Englands ist nämlich nach unserer Meinung nichts Geringeres als die definitive LoSfagung vom westmächt- lichen Bündniß. Frankreich spelulirt von Ansang an darauf, daß England fich wider die deutschen Mächte engagire, worauf der Kaiser Napoleon

daS unbestrit tene SchiedSrichterthum in Europa zu erringen hoffte. Alle scheinbar wohlmeinevdcn Annäherungen, die er an die Wünsche Großbritanniens machte, hatten nur den einen Zweck, England zu einem gewaltsamen Vorgehen zu ermuthigen. Wir wollen nicht behaupten, daß Na poleon fich hinterher in keinem Falle mit England ver bunden hätte; aber er wäre dann im Stande gewesen, seinen Preis für die Hilsreichung zu stellen. England jedoch wollte weder dem sranzöfischen Nachbar den Pfad zur Diktatur in Europa

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 20.12.1867
Umfang: 8
, Morato rien, Repndiirnngen einzelner Theile der Staatsschuld. Es sind seit der Zeit viele Jahre verflossen, man hat alles Mögliche gethan, um den verlorenen Kredit wieder aufzurichten, man hat säfularisirt, hat Natio- nalgüter veräußert, allerlei neue steuern eingeführt — die Nation ist heute noch siech, wird lange Zeit noch siech bleiben, und hat eS nur ihrer günstigen Lage zu verdanken, daß sie nicht schon zusammenge brochen ist. Nehmen Sie von der anderen Seite England. Nach den langen Kriegen

mit Frankreich zu Ende deö vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts war England in eine greuliche finanzielle Verwirrung ge rathen; England und Schottland hatten damals t2,200,000 Einwohner, ganz Großbritannien eine Ab- aabenlast von 70 Millionen Pfund Sterling und eine Einkommensteuer von 9 Perzent, die allein t5 ^Mil lionen Pfd. Sterling und etwas darüber, also t50 Millionen Gulden abwarf. Die Staatsschuld betrug 840 Mill. Pfd. »Sterling mit 3t Mill. Pfd. Sterling Zinsen und auf den Kopf kam eine Auslage

von -t Pfd. t2 Shilling, das ist 46 fl. So war eS in den Jahren t8t5 bis 18t7. Die Nc.iction nach Beendignng des Krieges war eine furchtbare P>inigue, Falliments, HnngerSnoth, niedergeschlagene blutige Pöbelanfstände; allein daö Volk und die Regierung sind standhaft geblieben bei ihren Verpflichtungen, sie haben sich ans dieser un günstigen Lage aufgerafft, »nd wie steht England' heute da? Heute hat es noch cinc Staatsschuld von 777 Mil lionen Pfd. St. mit 29 Viill. Pfd. St. Interessen

, aber eS hat 20 Millionen Einwohner, und es fällt auf den Kopf nur 2«/^ Pfd. St., also 25 fl, die mit Leichtigkeit getragen werden; und England hat das nicht gethan zu einer Zeit, wo eS im Vollgenusse seiner politischen Freiheiten, in der Entwicklung seiner maritimen nnd commerciellen Größe stand, eö hat an gefangen zn sparen und zn arbeiten nnd auS seiner schwierigen Lage sich herauszureißen, und hat mittler weile vnrch die Reformbill im Jahre t830 seine poli tische Freiheit errungen und später durch die Abschaf fung

der Korngesetze, dnrch die Peel'sche Bankakte und sein treo tr»6«z-Systcin sich zu dieser materiellen Höhe emporgeschwungen. Nun wird man nur sagen: Zwischen England und Oesterreich ist ein ungeheurer Unterschied. (Nnfe: Ja wohl!) In den Nationaltugenden aber, in derStand- haftigkeit und Festigkeit im Worthalten können wir England wohl nachahmen. UebrigenS handelt es sich nicht um England allein, auch Holland, auch Preußen nach den Tagen von Jena durch die Stein'schen Reformen geben uns ein ähn liches

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.11.1859
Umfang: 6
bat Oesterreich bei den Verhandlungen in Zürich allerdings Zugesiäntnisse gemacht, welche die na tionale Organisation DenetienS und rie Verwandlung Man- tua'S und PeSchiera'S in Bundesfestunge» betreffen, aber nur bedingungsweise, nämlich unter der Voraussetzung. daß die Restauration wirklich zu Stande koinnil und nach ilir die Fö deration. Diese letztere wird aber nickt nur von England' Rußland und Preußen für bedenklich gehalten, weil sie den . Einfluß Frankreich» auf die Halbinsel verewigt

, sondern sie stößt au» in Rom unv Neapel bis zur Stunde auf entschie dene Abneigung, wen» nickt auf Widerspruch. Daneben aber tauchen noch gan; andere Fragen auf. welche den Be stand der Verträge in Europa im große» und ganze» berühren. In England, sagt das Journal des Debats, ist es unver meidlich. daß jedesmal — wen» eine der Großmächte ihre Zivilen beträchtlich vermehrt. England sofort das gleiche thut. Der Instinkt der Selbsterhaltung treibt es schon dazu. Zn diesem Moment des UebergangS, wo die Einführung

des Dampfes die Bedingungen eines Seekrieges gänzlich ändert, und wo alle Flotte» erneueil werten, glaubt England es fei von der Zahl der großen Kriegsschiffe eingeholt, vielleicht über holt worden, und die zur Prüfung dieser Frage ernannte Kom mission erklärte: die Sache verhalte sich in der Thal so. ES wurde nun eine große Summe ausgesetzt, um Linienschiffe und Festungswerke zu bauen. England will eine Flotte haben, welche ten Flotte» der übrigen Seemächte gleichkommt, und sie sogar übertrifft

, wenn man die entfernlen Station?« mitrechnet.« DaS heißt aber nichts anteres als, daß die englische Flotte zahlreicher sein niuß. als die vereinigte» Flotten Frankreichs und Rußlands. Sobald aber England ein solches Resultat will. kann eS ihm nicht entgehen. ' Es ist sür England gewiß leichter in einer gewisse» Zeit ZOO Linienschiffe vom Stapel zu lassen, als Frankreich und Rußland zusammen deren fünfzig bauen könne». Es ist daher nicht anzunchme». daß irgend eine Macht es versuchen wird sich auf einen unmöglichen

Wellkampf mil England einzulassen; tenn Englanv würde sie bald hinler sich fassen. Daher ist wahrscheinlich, daß England bald seine Rüstungen. die wie gesagt rein defensiv sind, mäßigen wird. Erst poo- wenigen Tagen haben sich cie beide» Kabinette vo» Paris unv London über die Art nnd Weise geeinigt, in welcher Frankreich sich an der neue» Expedition gegen China zu be> theiligen haben wird. LouiS Napoleon beantragte ursprünglich ein französisches Hülfskorps von zehiitausend Man» zu den briltischcn

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 05.12.1859
Umfang: 4
durch die Lombardei, die eS einzig und ollein dem französischen Bundesge nossen und keineswegs seiner Krast verdank», im Rausche seiner Großmachtsuchi und Ländergier ganz.Italien, unv nicht blos die Herzogtümer und die Romaglia ver schlingen'möchte, Vie 'eS recht sysiematifch revollirte und noch revoltirt, ist ebenso bekannt, wie daß England diese Gelüste PiemoutS stachelt und protegirt, und so wohl Frankreich als Oesterreich entgegenarbeitet, daS die einzige der europäischen Mächte ist, die' sür daS Recht

belheiligten Mächten die Bah» ihres Verhallens vorzuzeichnen. England will den Italienein das Recht der Selbstbestimmung gewähren, und stellt mithin daS Prinzip der Nichleinnnschung auf. Ein großes Blatt bemerkt dazu treffend Folgendes: „DaS Prinzip der Nichteinmischung, welches England aufstellt, kann weder von Frankreich noch von Oester reich in Italien zugelassen werden. Ihre Politik und ihre Geschichte weisen Oesterreich und Frankreich darauf hin, in Italien zu mtelijeniren; die zirei katho ischen

Mächte, welche im Lause der Jahihundeite obwechlelnd den übewiegcnden Einfluß auf der apenninifcheii H»'b- insel ausübten, können im Grunde ihr Recht d,ö Vor- trittS bei Regelung der italienischen Angelegenheiten so wenig aufgeben, als England daS seinige, wenn «S sich um Poitugal oder Marokko handelt. Wenn -S sich z B. im Kongresse darum handeln wird, die Reformen im Kirchenstaate zu berathen, welche Rolle wird England dabei spielen? Schlüge «S, seiner Politik getreu bleibend, die Sälularifuung

der päpstlichen Verwaltung vor, so wäre der Veitreter der römischen Regierung imK»>g'sse in der Lage, dem Vertreter Englands zu anin o t n: »Ich bin hier der Vertreter einer Macht, welche von Eng land nickt anerkannt, ja völlig ignorirt wird. Seit Heinrich VlII. hat England keinen Gesandten in Rom, und alö die englische Regierung vor einigen Iahren die ser Anomalie ein Ende machen und ihre Bezi, hangen mit Rom wierer herstellen wollte, so scheitelte sie an dem Umstände, daß sie einen Legaten, einen Priester

nicht als Gesandten haben wollte. Mit welchem Recht sührt also England in römischen Angelegenheiten das Wort? ES ignoint Rom, Rom lernt » ngland nict,t,' DaS könnte der Vcitrcter RomS dem englischen Kon greß-Bevollmächtigten antwoiten. Der Papst wird sich niemals auf Slnrathen eines Kongresses, in dem Eng. land siht, zu Reformen heibellassen. Jede politische Be theiligung Englands bei Reform der päpstlichen Ver waltung erhält sofort die Färbung einer protestantischen Einmischung. Hierin liegt eine der größten

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 30.03.1865
Umfang: 4
viel zu verlieren; der Abenteurer konnte nur gewinnen und er hat seit 16 Jahren viel ge wonnen; ist er auch jetzt daran, Alles zu verlieren, so wird ihn daS nicht abhalten, den ganzen Gewinn wieder avf'S Spiel zu setzen. Napoleon steht sich nicht zum ersten Mal zwischen Sieg oder Tod gestellt. Napoleon hat die legiti men Mächte überwunden, er hat sich eine Partei gewonnen, viele Anhänger groß gezogen — Napoleon kann auf Alliirte rechnen, aber nicht England. Nordamerika ist die nächste, aber auch die größte

Gefahr für England. Daß dem so ist, haben die englischen Staatsmänner ver schuldet. England hat in Europa die Revolution zum öftern im Stiche gelassen, aber auch seine alten treuen Alliirten mehr als einmal beleidigt und gerade so charakterlos, eine solche Bedieutenpolitik trieb es in Nordamerika; eS unter stützte heimlich die Südstaaten, anerkannte sie aber nicht als selbstständige Macht, wagte sohin nicht entschieden für sie gegen die Nördlichen Partei zu nehmen. Begreiflich daher, daß der Haß

gegen England auch in ganz Nordamerika groß ist. Auch Napoleon trieb die gleiche Politik in Amerika, aber was für Napoleon klug war, war eS nicht auch für England, dessen Interessen von denen Napoleons himmel weit verschieden find. Napoleon muß seinen Onkel an dem Jnselreich rächen, daS ihn zum Tod auf St. Helena verur- theilt hat. Wird der grausame Bürgerkrieg in Nordamerika einmal beendet, gleichviel ob durch gewaltsame Unterwerfung der Südstaateu oder durch einen Friedensschluß — dann wird Amerika

auf Canada sich werfen und England wird die Wegnahme nicht hindern können, den« die Unionsflotte kann den Strauß mit der englischen aufnehmen. Napoleon ver eint mit den ihm grundsätzlich gleichgesinnten Herrschern in der nordamerikanischen Republik, ist stark genug, um sein Programm völlig durchzuführen und England in Europa zu züchtigen. Seit Jahren find Frankreich und England gegen das konservative Europa vorgegangen; der Nutzen dieser Allianz blieb allemal dem Cäsar, England

hatte nichts als dm Schaden, die Blamage; die Krämerpolitik hat Niemand so außer Kredit gebracht, als der treue Alliirte Englands in den Tuilerisu. Taucht nach dem nordamerikanischen Kriege die orientalische Frage wieder auf, daun steht sich England, um Canada ärmer in Europa isolirt — allein vor diese seine Lebensfrage gestellt, seinen grimmigsten Gegnern — Frankreich und Nordamerika gegenüber. Man begreift in England die gefährliche Situation; man macht sich auf den Verlust Ca nadas gefaßt und benützt die Galgenfrist

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 03.02.1866
Umfang: 8
. Vor diesem Himmelskindlein . Erzittert Höll'uud Welt! Religiöse Streiflichter über Sonntagsfeier und Kirchen- Bauten :c., oder ein Paar Wahrheitspillen. - (Fortsetzung.) Noch eine Hochkirchler Kirche nahm ich in Augenschein, nämlich die uralte Westmünster-Abtei, ein Wunderbau der Angelsachsen. Ich ließ in seinem Anblicke die alten Zeiten Englands vor meinem Geiste aufmarschiren, die Zeiten, wo England noch ein Land der Heiligen und der großartigen Abteien war, der Abteien, die große gelehrte heilige Männer zu uns ans

der alten Abtei ernst ans den Vorüberwandelnden Herab. O das Westmünster machte auf mich den wehmüthigsten Eindruck in ganz England. Es bezeugt die ehemalige katholische Größe Englands^ es ist ein trauriger Prediger einer schönen christlichen Blüthezeit. Das fühlen wohl die Einsichtigeren Englands, sie kehren daher schaarenweise zur alten Kirche zurück, und einem Kardinal Wisemann war es möglich, neben dem alten Prediger seinen alten Bischofsstuhl wieder zurückzuerobern ; wenn auch fast ganz England

gegen ihn schrie. Schon redet man von einem zweiten Erzbischofs- fitze in England, da der Erzbischof von Westmünster seine 12 Suffragane nicht mehr übersehen kann. An dem eigentlichen England und Schott land, wo es meistens strenge verpönt war, eine Messe zu lesen, stehen jetzt Hunderte von katholischen Kirchen, in London allem 32; ja (hört!) es gibt sogar katholische Mönche und Nonnenklöster, und was das ärgste ist, Jesuiten. Mitten in London steht ein Kapuziner-Klösterchen. Und woher kotnmt

denn dieses Wachsthum der katholischen Kirche in England? Daher, daß alle Wahrheitssuchenden das Hohle des Pro testantismus erkennen und wieder zu dem Alten zurückkehren. Sie studireu die Wahrheit aus den alten Monumenten heraus, die noch als sprechende Zeugen dastehen. Die katholischen Missionen gehen von Engländern selbst aus, und meistens von hochgestellten gelehrten Männern, von denen viele anfangs eifrige Hochkirchler waren, dannPuseiten und Zuletzt entschiedene, energische Anhänger der katholischen Kirche

, ihre Porkämpfer wurden. . . ^ r VolMlalt' Nro, 10. Es ist zum Staunen, welchen Eifer und welche Zähheit die katho lischen Geistlichen in England entwickeln, ja dort geht der Stern der katholischen Religion wieder aus, während er in erzkatholischen Ländern, wie im Königreiche Italien und in Polen im Erdleichen ist. Ja der Herr stellt den Leuchter seines Glaubens wohin er will, er rückt ihn oft anderswohin. Immer erstehen in London neue katholische Kirchen. So sind schon die Gelder beisammen zu einer neuen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 09.02.1860
Umfang: 4
, ist die Hoffnung auf England. Trotz der groben Verstöße, die sicv das englische Ministerium zu Schulden kommen ließ, ver- traut man doch der Einsicht deS Parlaments, daß es eine Politik nicht theilen werde, welche so große, so un verkennbare Analogie hat mit der von Napoleon I. Wenn England bis jetzt zurückhaltend war und Frank, reich gegenüber eine fast kriechende Rolle spielte, so läßt sich ras erklären auS dir mangehafien kriegerischen Rüstung dcö InselvolkeS; allein im Ganzen ist dem stolzen Albion

doch eine Politik zuzutrauen, welche sich nicht von einem Ludwig Napoleon in's Schlepptau nehmen läßt. Ist aber England gegen Franlreich, so erwachs» rem NapoleoniSmuS ein Feind, den Louis Napoleon auS der Geschichte seines OnkelS hinlänglich kennen gelernt hat; dann wird auch jener gesunde Na- tivnalhaß wieder emporflammen, der die beiden Nach, barn diesseits und jenfeiiö des Kanals Jahrhunderte lang auSeinandergehaltcn hat, und der im gegenwär, tigen Augenblick nur verkleistert ist. — Die Tochter

, durch eine ganze Reihe vollzogener Thatsachen die Lage Italiens, sür das man Krieg und Frieden machte, und Kongresse und Konferenzen versuchte, sich in s .ewünfchter Weise befestigte, tragen alle neuern und neuesten Ereignisse nur dazu bei. die anfänglichen Schwie rigkeiten zu erhöhen. Die Streitigkeiten mit Rom, die intime» Beziehungen Frankreichs zu England haben aller dings die leitenden Principien beider Parteien schärfer formulirt unv das Programm der gegenseitigen Förde, nmgen klarer hervortreten lassen

und Nizza'S kein Gehör schenken wird, wenn er sogar sich weigert, gewissen Engagements Rechnung zu tragen und wenn England unter der Hand seinen Widerstand unterstützt — können daraus nicht Complicationen erwachsen? Diese Fragen stelle nicht ich, sondern sie coursiren in osficicllen Kreisen und sind eine Bestätigung der seit einer Woche umlaufenden Gerüchte in Betreff der Schwierigkeiten, auf welche die französische Politik in London stoße; auch heißt eS allgemein, daß die anti-separatistischen

sich 'S roch überall so an. als könnten die mancherlei sauleu Flecken deS EontinentS ohne radikale Kur nicht mehr geheilt werden. — DaS Gerücht, daS englische Kabinet habe von der sranzös. Regierung verlangt, daß eS seine Truppen auü der Lom bardei zurückziehe, bedarf zwar der Bestätigung, aber eS entbehrt der inneren Glaubwürdigkeit nicht, denn in der englischen Thronrede war deutlich genug aus die Ansicht England« hingewiesen, „die italienischen Bevölkerungen von jeder fremden Einmischung in ihre inneren

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 12.01.1860
Umfang: 6
SV Genug, er hat sich entschieden, di« Fäden, die er seit sechs Monaten gesponnen, !U durchschneiden und da anzuknüpfen, wo er vor dem Aufstand in In dien mit England gehalten hat. Frankreich. Paris, 6. Jän. Der Schwerpunkt des politischen TageöinteresseS ruht wieder, wie im vorigen Jahr, in einer Cowley'schen Mission. Lord Cowley bleibt, wie von Paris her berichtet wird, in London bis zur Er öffnung deS Parlaments, welchem Lord Palmersion den Puls fühlen muß, ehe er irgend einen Schritt thun

kann. Inzwischen dreht L. Napoleon den Mantel ganz nach der Windrichtung, die John Bull gefallen muß; überall, wo er den Engländern noch vor wenigen Wochen die Zähne wieS, hält er jetzt eine freundliche Lippe vor, über den Suezkanal soll er eine Verständigung angetoten, au« Abyssinien seinen Sendling, den Kapitän Rüssel, zurückgerufen haben. Ist «S «in Judaskuß, wel chen L. Napoleon seinem Nachbar darbietet? Ohne Miß trauen wird man die neue Wendung auch in England nicht aufnehmen. Zwar soll Frankreich

die Insel Sar- dinien England als Preis der Zustimmung zur weitern Vergrößerung Sardiniens angeboten haben, während eS selbst Savcyen beansprucht. Diese Insel wäre aber sür England eine Erwerbung von zweifelhaftem Werth. Auch wird man in England nicht vergessen, daß Ver sprechen und das Versprechen halten gegenwärtig nicht gleichbedeutende Dinge sind. Wenn man binnen eines halben JahreS den Papst zum politischen Präsidenten Italiens erhebt, wie dieß zu Villasranca geschah, und ihn gleich darauf

zum Bürgermeister von Rom ohne Disziplinargewalt degradnt, wenn man daS gegebene Wort so wenig hält, wie Frankreicl) seine Verpflichtungen von Billasrar.ca und Zürich, so muß das Mißtrauen auch den dickhäutigsten politischen Glauben turchdringen In wie ferne und wann dieß in England stattfinden wird, ist nicht zu berechnen. Wenn L. Napoleon neue Wandlungen seiner Politik im Sinne hat, so ist Thouvenel daS taugliche Organ einer Politik fernerer Ueberraschungen welche sicherlich nicht ausbleiben

Napoleon so glücklich und geschickt anzulegen gewußt hat. Auch meldet die „Corr. Havaö': Lord Cowley, der längere Zeit in London bleiben wird, ist Ueberbringer eines AuSgleichungSpro jekteS, welchem zufolge Frankreich und England die An nexion anerkennen würden und daS Prinzip der Nicht- intervenirung proklamiren würden. Sardinien würde Savoyen an Frankreich und die Insel Sardinien an England abtreten. — Fregattenkapitän Rüssel hat den Austrag bekommen, seiner Mission in Abyssinien ein Ende

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.10.1859
Umfang: 6
' in der bereits telegraphisch mitgetheilten Weise; er richtet diese Antwort in einer Besprechung der Rede Lord I. RussellS in Aberdeen zugleich an England. Indem er als Unterschsed der französischen und englischen der Politik in Italien die Unterstützung der AnnerationSidee durch England auf stellt, während Frankreich getrennte, unabhängige Staaten wolle, beide unter Anerkennung deS Princips der Volks« fouveränetät, macht er gleichsam England für den Gana der Ereignisse mitverantwortlich. Im Uebrigen zieht

habe, und daß er eS in so herablassender Weise erfreulich findet, wenn England noch in der letzten Phase der italienischen Angelegenheit seine moralische Unterstützung leiht, wird jenseits des Kanals nicht gerade angenehm berühren. Am Schluß heißt eS nämlich: „Faßt mün alles zusammen, so liefert die Rede zu Aber deen nur einen kleinen Beitrag zu dem, was wir bereits von der Haltung Englands in den italienischen Ange legenheiten wußten. England wie Frankreich bezeugen, daß ihr feurigster Wunsch eS ist, die Italiener Herren

ihres Geschicks zu sehen. Es ist das ein Wunsch, den man sehr leicht in einem Meeting ausdrücken kann; weniger leicht war eS, die Erfüllung desselben möglich zu machen. Frankreich hat viel gethan, dieses Resultat herbeizuführen. England, wie das Lord John Russell erwähnt, ist neutral geblieben; erst seit dem Vertrag von Villafranca hat eS seinen Sympathien einen bestimmtern AuSvruck verliehen. Heute handelt eS sich sohin darum, die durch unsere Waffen sür die Italiener eroberten Vor, theile zu ernten

und zu befestigen, und den Frieden in der Weise zu regeln, welche dem Zweck des Kriegs am besten entspricht. England kann in ditser letzten Phase der Angelegenheit uns ersprießlich seine Mitwirkung und moralische Unterstützung leihen. Großbritannien. London, 3. Okt. Die „TimeS' bespricht Lord John RussellS Standrede in Aberdeen in ebenso skeptischem wie skeptischem Ton. „Lord John' — sagt sie — „ver zweifelt also nicht an der Menschheit, oder besser am Weltall, wie manche Philosophen es ausdrücken

würden. Italien läßt sich gut an in einem Sinn, und Frankreich in einem andern. ES ist wahr, Frankreich ist thätig, Italien leidend, und England reflectiv oder intransitiv, wie die Grammatiker eS nennen. Vielleicht wird die Mehrheit unserer Leser unS besser verstehen, wenn wir Frankreich als daS männliche, Italien als daS weibliche, und England als das sächliche Element in der schweben, den Angelegenheit bezeichnen. Frankreich ist, wie eS dem stärkern Geschlecht zukommt, feurig, angreifend, hinter listig

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 20.06.1861
Umfang: 6
de la Tour sprach zunächst nnd widerlegte in» Grnnde voll ständig das, was er beweisen wollte, nämlich die Nothwendigkeit, eine größere Anstrengung als bisher für die Marine zu niacheini England habe ungeheure Anstrengnngen für seine kriegsmaritime Entwicklung gemacht. Es habe eine Milliarde für seine Knsten- bcfestiguug ausgegeben, die Zahl seiner Linienschiffe verdoppelt, die. Zähl seiner, Matrosen verdreifacht. England besitze 120,000 Matrosen znr Bemannung der.Flotteein Flottcn-Bndgct von 330

Millionen, eine Armee von 150,000 Freiwilligen zur Vertheidi- gnng der Küste. Frankreich müßte die Qualität der Quantität entgegensetzen, aber name»tlich im Per sonellen sei die englische Marine der französischen weit überlegen. Die Marine-Laufbahn sei überaus glänzend in England, das beste Material dränge sich zu ihr. England habe 42 Admirale, Frankreich 2, England 48 Niccadmirale, Frankreich 12, England l03Eontre- Verontwlrtlicher Redakteur: ZZZinzenz Wass 5t>7 admirale, Frankreich 24. Die englischen

Fregatten kapitäne hätten gerade noch einmal so viel Aussicht auf höhrre Stellen als die französischen; dazn käme,' daß durch die Institution der Masters der peinlichste Dienst den Offizieren abgenommen wurde. Das Avan cement der französische» Flotte sei so ischlecht, daß die Hälfte der besten Liniciischiffsliruteiiants sich zu den Packetbooten als Kapitäne gemeldet hätten. England habe an 2000 Reserve-Offiziere für die Marine, Frankreich keine. Im Krimkrieg seieii auf Schiffen von 1100 Mann Besatzung

will, daß Landrekrnten zn See leute» ausgebildet werden, um eine größere Märine- dieserve für die Flotte zu schaffen. Jetzt habe man bei vollem Aufgebot eine Reserve von 2000 .Mann, England dagegen eine Reserve von 300,000 Mann. Wenn man jedes Jahr dem gewöhnlichen Budget Ml Supplement von 17 Millionen zur Vermehrung der Flotte hinzufüge, so köuue Frankreich im Jahre 1872 90 kürassirte Schlachtschiffe haben. Die Diskussion bestätigte von neuem, daß-Frankreich weder was die. Mannschaft, noch die Geldkräfte, uock

) die. Industrie betrifft, mit England concurriren kann ; es hat, weiin nicht Englands Entwicklung dnrch zufällige.Ereignisse gehemmt wird, bei dessen Umsicht und Vorsicht nicht die mindeste Aussicht, England auf dein Weltmeer Concurrenz machen zn können, und seine maritimen Kräfte werden 1872 vermuthlich in keinem besser» Verhältniß zu denen Englands stehen als heute. Großbritannien. ' L o uv o n,' 13. ^uni. Die Zlcußcruiigen des. Herzogs von Somerset in. der.Oberhaussitzung vom 11. Juni verdienen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.11.1863
Umfang: 6
des Eon. gresse« erleichtern könnte, würde der Kaiser keineswegs quf ?H>arj« ! bestehen. Uebrigens ist dagegen noch keine Einwendung vorgebracht worden. Da« Schreiben de« PapstcS soll -dem Kaiser ein lebhaftes Vergnügen be reiter haben. Die Zustimmung Preußen« «m Prinzip und unter Vorbehalten wird täglich erwartet. Die neuesten Berichte aus St. Petersburg glauben, auch die Beistimmung de« Czär« verbürgen zu können. Aber England soll die Einladung bestimmt ablehnen, wenn nicht eit? Programm

v. Augustenburg an den Htrzvgthümern Holstein und Schleswig eintreten entschiedenste» Gegner und Feind finden, werde, und daß sich dann eine Allianz zwischen England, Frankreich, Rußland und Schwe den auf Kosten Deutschlands von selbst machen werde. Er schreibt: ^ „Deutschlands Haltung bei-dieser Frage wird schnell, und wahrscheinlich auf lange hinau«, entscheiden, >ob' e« England zum Bundesgenossen oder zu einem Geg. ner haben soll. Ergreift Deutschland Maßregeln ent-' schiedener - Feindseligkeit

gegen die Autorität Chri^ stansIX. in irgend einem Theil seine« Gebietes, so wird England, ohne Zweifel in Verbindung mit Frank reich und Schweben) bereit sein, dessen von allen fünf Großmächten durch da« Londoner Protokoll von 1S52 anerkannte und festgestellte Rechte zu schützen. Und damit wäre dann Frankreich -gerade die gewünschte Gelegenheit geboten, die Angelegenheiten Europa'« zu Verwirren, während England sich alsbald von der Verbindung lossagen würde, die allein den Frieden aufrechthalten

kann. Daß zwischen Deutschen und Engländern diese verschiedene Auffassung der schleswig holsteinischen Frage besteht, habe'ich m meinen Brie fen an die „Allg. Ztg.' schon Äicinchmal beklagt: Diese Meinungsdifferenz läßt sich leider nicht Heden; aber die Staatsmänner Deutschlands mögen; angesichts der Allgemeinen Weltlage/ Wohl > bedenken, wci« für ihr . ..-Z c'i»! i' '.'1k- -- , KKK4 vaterlaud di» Folge» einer Politik sei» müsse», welche, »ach aller Wahrscheiolichkeit, England ebe» s» Mit wie Skandinavien und Frankreich

gegen Deutschland z« den Waffen rufen wird. Richt durch Familienfpwpathie«, noch durch eitle Leidenschaften darf diese große politische Frag« ihre Entscheidung find««. Sie faßt die künftigen Allianzen unsere« Welttheil« in sich, der jetzt so sonderbar in sich zerklaubt und zerspalten ist. England hat voll kommen freie Hand, denn e« ist an keine der festlän dischen Mächte gekettet; aber geiviß ist so viel: der Staat, welcher zurrst einen wichtigen organischen Ver- .trag apgreift? wird an Epgland

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