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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 23.05.1913
Umfang: 16
einlaufen, beantwortet werden! Wir verweisen auch aus den Briefkasten. Unterhaltender Teil. Walpurgis, die treue Tochter. Kapitel 3. Engelbert (2. Fortsetzung.) So waren schon einige Wochen verflossen und die Pracht im Walde war immer schöner geworden. Es gab auch lichtere Stellen dort, die Klara kannte und wohin sie Walpurgis führte, welche nun voll Früh- lingsblumen standen. Allein durfte Walpurgis fürs erste noch nicht in den Wald gehen, damit sie sich nicht etwa verirrte. Und Walpurg

, Schwester Klara," sagte sie, „oder ist es nur Besuch, der wieder sortgcht?" „Nein, nein," antwortete Klara, „das ist mein Pflegetöchter- en, die bleibt nun hier, ich wills euch dann erzäh- len, wie es gekommen ist. Siehst du, Walpurgis," wandte Klara sich nun an die letztere, „das ist die Frau vom Klostermüller Traugott, von dem ich dir schon erzählt habe, und das ist Engelbert" und damit zeigte sie auf den Knaben, der größer und stärker als Wal- purgis war. Sein blondes Lockengeringel hing ihm weit

bis über den Nacken herunter. „Gebt euch die Hände, ihr Kinder!" sagte Frau Traugott. „Au, au!" sthrie Walpurgis auf, so kräftig drückte Engelbert die Hand des kleinen Mädchens. „Bist du aber weich ge backen," sprach der Knabe, „doch fürchte dich n'.cht vor mir, ich werde dich nun immer ganz sanft anfassen, ja ich will dich sogar best)ätzen, wenn Bären oder Räuber kommen." „'s ist ein Wildfang," sprach lachend Frau Traugott zu Sc^vester Klara, „jetzt lernt er bei den Patres Dominikanern, aber das Sitzen

wird ihm schwer. Ehe ich's mich versehe, ist er schon wieder auf einem hohen Baume oder streift mit seiner Armbrust, die er sich selbst zurecht gemacht hat, im Freien um her." „Ich Hab sie auch hier/ sprach Engelbert stolz und zeigte die Waffe vor. „Wer mit mir geht, ist auch gut beschützt." Leise flüsterte Frau Traugott zu Klara ge- neigt: „In dem steckt Ritterblut, ich sag's ja immer, — sieht man es ihm nicht auch an? Mein Lebtag Hab' ich keinen so prächtigen Buben gesehen." „Willst du auch schießen lernen

?" frug Engelbert Walpurgis und hielt ihr die Arnibrust hin. „Nein," sagte Walpurgis und wich etwas ängstlich zurück. En- gebert betrachtete unterdes den hohen Baum im Ge- Höft. „Da, halt sie einmal," wandte er sich zu Wal- purgis und reichte ihr die Armbrust hin, — „du brauchst dich nicht zu fürchten, sie beißt nicht." — Walpurgis nahm die Waffe entgegen. Darauf sprang Engelbert fori und kletterte an der Fichte in die Höhe, aber nicht etwa auf der Leiter, sondern am Stamme, von Zweig zu Zweig

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 10.10.1913
Umfang: 20
mit uns." Die selige Walpurgis erbat nun noch vom Markgrafen die Er- laubnis, sich von Müller Traugott und Engelbert zu verabschieden, dann wollte sie auf die Burg kommen. Engelberst Erstaunen kannte keine Grenzen, als seine Freundin wieder zu ihm zurückkam. „O könnte ich mit!" sprach er voll höchster Aufregung, „ach, Wal- purgis, flehe den Markgrafen an, daß er mir erlaubt, den Angriff mitzumachen." Bald waren die Kinder bei Müller Traugott und Vater Gottlieb. „Jst's denn möglich?" sprach der Müller. „Nein

, so was Hab' ich noch nicht erlebt! Kind, Kind, was hast du für Mut gehabt!" wandte er sich zu Walpurgis. „Aber nun wirst du wohl bald eine vornehme Dame sein und ich werde nicht mehr du zu dir sagen können!" „Im- mer, immer, Oheim Traugott, sollt ihr mich du nen- nen," sprach Walpurgis. „O wie viel Gutes habt ihr mir getan und wie edel habt ihr euch gegen meine Mutter benommen. Ich kann euch das nie genug dan- ken." Daß Engelbert den Zug mitmachen wollte, war dem Müller nicht recht. Ihm bangte um den Knaben. Doch dachte

er: „Es kann sein Glück sein, wenn er mit dem hohen Herrn zusammenkommt, Ritterblut steckt doch einmal in ihm. „Grüß die Schwester Kla ra!" bat Walpurgis, als sie von dem Müller Abschied rahm und auch noch einmal Vater Gottlieb die Hand reichte. Oben auf der Burg wurde sie bald von dem Markgrafen empfangen. Sie bat für Engelbert, der unten wartete. „Laß ihn heraufkommen," sagte der Markgraf. Mit edlem Anstand, wenn auch etwas schüchtern, erschien Engelbert vor dem hohen Herrn. Mit ersichtlichem Wohlgefallen

, sie anzugreifen. In Friedrichs- roda blieb die Gräfin Altenstein mit Walpurgis zu- rück, und zwar in einem dort befindlichen Schlosse des ! Markgrafen. Mit welchen Gefühlen Walpurgis die ersten Stunden des andern Tages dort zubrachte, läßt sich nicht beschreiben. Es litt sie nicht in den stillen Hallen, um Mittag eilte sie vor das Tor der Stadt. Da kam ein Reiter wie rasend auf sie zugesprengt. Es war Engelbert. „Sieg, Sieg!" rief er jubelnd aus. „Die Schreckensburg ist erstürmt, die Gefangenen sind befreit

, der Ritter vom „Roten Hahn" ist gefallen im Kampfe mit dem Markgrafen, dem er sich persönlich gegenüber stellte!" Unterdes hatte sich Engelbert vom Pferde geschwungen. „Und mein Vater?" frug zit ternd Walpurgis. „Er lebt, ich komme eben, dich zu ihm zu holen." Auf offener Straße sank Walpurgis auf die Knie, um Gott inbrünstig zu danken. Bald brachte der Wagen sie zur Schreckensburg, Engelbert ritt nebenher. Die Gräfin Altenstein war im Schloß verblieben. O welch ein Anblick bot sich Walpurgis dar

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 18.07.1913
Umfang: 16
kam. Da hörte sie von Leuten, daß bei einer Klausnerin auf dem Berge, an dessen Fuße das Dorf lag, ein fremdes Kind eingekehrt sei. Einige sagten, es wäre ein Mädchen, andere glaubten aber einen Kna ben gesehen zu haben, was sich daraus erklären ließ,daß Engelbert oft die Klause besuchte. Die unglückliche Mutter beschloß nun, die Klausnerin aufzusuchen. Sie selbst tonnte kaum mehr weiter. Nur noch wenig Bar schaft besaß sie. Der Hungertod stand schon vor ihren Augen, wenn nicht etwa

ein mitleidiges Kloster sie aufnähme. Und krank und elend fühlte sie sich auch im höchsten Grade. So kam sie zur Klostermühle und wurde dort der eine heiße Wunsch ihres Herzens erfüllt, ihr geliebtes Kind wiederzufinden. Als die edle Frau nach und nach alle diese Mitteilungen Walpurgis kund gegeben und auch dem oft sie besuchenden und zuhören- gen Engelbert, sprach Walpurgis eines Tages zu ihr: „Liebe Mutter, ich lveiß doch eine Hilfe für den Va ter! Einer lebt auf dieser Welt, der den Vater befreien

würde, wenn er von seiner Not wüßte, und das ist der Markgraf Heinrich von Meißen, den die Leute den Er- lauchten nennen. Ich will hin zu ihm gehen und ihn fußfällig bitten, den Vater zu erlösen." „Und ich gehe mit," ries Engelbert begeistert aus, indem er lebhaft von seinem Sitze in der Nähe des Krankenlagers aus sprang, „nicht bloß zum Herrn Markgrafen, um ihn zu bitten, sondern auch dann, wenn er gegen die Schreckensburg zieht, werde ich dabei sein mit meiner Armbrust, mein Pfeil soll den Ritter vom „Roten Hahn

ihr frevelhaftes Spiel." „Ich beschütze Walpurgis," sprach Engelbert stolz. „Und ich fürchte mich nicht," sagte das Mädchen, „auch wenn ich allein hinwandern sollte, ich vertraue auf Gottes Schutz und will alles gern tun, um den lieben Vater zu befreien. Der Markgraf ist doch gut. ich weiß es genau, die Leute hier in der Gegend sagen alle: Wenn einer hilft, so ist es nur der." Ueber der Gräfin bleiche, eingefallene Wangen flosten die Tränen. „Gott ist in den Schwachen mäch tig," sagte sie „vielleicht mein Kind

, rettest du deinen unglücklichen Vater, wenn er bis dahin noch nicht den Kerkerqualen erlegen ist. Aber zu mir führen, wie der gute Engelbert sagte, werdet ihr ihn nicht. Ich fühle, daß ich bald sterben werde und muß mich in Gottes heiligen Willen ergeben, wenn ich auch deinen Vater auf dieser Welt nicht mehr sehen werde. Mein Geist aber wird dich umschweben, und am Throne Gottes werde ich für dich beten, daß du die Rettung deines Va ters vollbringen kannst. Doch ich muß jetzt schweigen, ich fühle

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 12.09.1913
Umfang: 16
, daß ihm nichts anderes übrig blieb, als zur Burg zurückzukehren. Walpurgis hatte sich bereits mit Engelbert ver eint, welcher zur rechten Zeit den Pfeil abgesandt hatte. „Nun habe ich tiur noch drei Pfeile im Köcher," sagte er, „gebe Gott, daß wir auf dem Rückwege nicht noch mehr gebrauchen. Die letzte Nacht hat auch einige gekostet." Beide Kinder entfernten sich im Walde fast mit Sturmeseile von der „Schreckensburg". Als sie so weit entfernt waren, um von dort aus keine Gefahr tnehr befürchten zu müssen, sagte Engelbert

! Hättest du ihn gesehen, Engelbert! Um Haupt und Bart sah er ganz verwildert aus, aber der Ausdruck seines Gesichtes war so gedul dig, fromm und gottergeben, wie ich ihn früher nie bei meinem Vater gesehen hatte und das hat mir die Seele durchbohrt." „Wie das Schwert des Schmerzes die Seele der lieben Gottesmutter." »Ja, ja, so war es. Und durch nichts lasse ich mich zurückhalten, ich gehe jetzt bald nach Meißen und falte dem Markgrafen zu Füßen." „Und ich gehe mit," sprach Engelbert

, „wollen wir gleich hin? Ohne erst nach Hanse zu gehen?" „Nein, nein, so viel Angst tvill ich nicht über die liebe Schwester Klara bringen und über deine guten Eltern! Sie alle würden doch nur glauben, daß wir aus der „Schreckensburg" zurückgehalten tvorden sind. Nein, wir wollen erst zeigen, daß wir am Leben ge blieben sind, aber dann darf nichts uns hindern. Doch, guter Engelbert, du willst wieder mit?" ..Um jeden Preis!" Nachdem die Kinder eine Weile geruht, wandten sie sich wieder der Richtung

zu, die sie auf den Renn steig brachte. Engelbert hatte sehr viel Ortssinn. Er wußte sich leicht herauszufinden. Doch gehen wir einmal zu Müller Traugott zu rück. Der brave Mann war auf seinem Braunen so rasch wie möglich nach Friedrichsroda geritten. Dort harte er in den wenigen Herbergen, die es im Städt chen gab, nach den Kindern geforscht, aber nirgends konnle er sic finden. Er frug nun auch in der Stadt herum, frug die Leute am Tore und da erfuhr er denn von einem Manne, daß nahe der Staor zwei Kinder ge sehen

auch keine Ruhe, sondern feuerte ihn an, immer rascher darauf los zu traben. Wie jauchzte aber sein Herz aus, als er in einiger Entfernung die Gestalten der beiden Kinder schon erkannte. Die letzteren erkannten ihn aber nicht sofort, weil ihnen kein Gedanke gekommen war, daß der Müller ihnen folgen könnte. Sie sahen tvohl den Reiter, be achteten ihn aber fürs erste nicht. Dock) als sie ettvas näher kamen, rief Engelbert lebhaft aus: „Das ist ja der Vater!" Rasch liefen die Kinder dem Müller ent

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Unterinntaler Bote
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Seite 17 von 34
Datum: 14.12.1912
Umfang: 34
es hat sich wohl irgendein Unfall unten zu getragen und man ruft mich herab?" Der Wirt nickte. „Wer ist's, Vater oder Mutter?" „Ich glaube, der Herr Vater ist plötzlich erkrankt, wenn ich recht gehört habe, stürzte er beim Wasserfall und hat sich verletzt." Robert erbleichte. Was tun? Lange Stun den mühsamen Weges trennten ihn von dem Verunglückten. Engelbert winkte dem Wirt, der ein wärmendes Getränk brachte, und bat Robert, sich zu stärken. Robert goß hastig den heißen Kaffee hinab

Kopfwunde zugezogen. Der Doktor fürchte überdies, daß er noch eine Gehirnerschütterung erlitten habe. Professor L., ihr Hausarzt, sei abwesend und werde erst gegen Abend zurückerwartet. „Man kann nicht absehen, was geschieht," schloß Frau Wolfs. „Vater hat schon mehrere Male nach dir gefragt. Komm schnell, komm auf dem kürzesten Wege." „Auf dem kürzesten Wege, sei unbesorgt," rief er durchs Telephon zurück, „bald bin uh bei euch." Engelbert hatte sich in eine Ecke der Stube gesetzt und blickte

ihn in eine Stube. * • * * Eine knappe Stunde später, als Robert (der natürlich keinen Augenblick geschlafen hatte) und Engelbert nach der eingenommenen Mahlzeit ins Freie traten, schwamm ein blei farbenes Licht über den Bergen. „Wie ist das möglich in der kurzen Zeit? Woher sind diese bräunlichen Wolken gekom men? Das gibt ein böses Gewitter. Gleichviel. Sieh, nun ist fast Dämmerung geworden, und eigentlich müßte die Sonne goldig auf allen Gipfeln schimmern." „Robert, was hast du vor?" Engelbert miß- .fiel

hinunter. In zwei Stunden kann ich unten sein." „Das ist Wahnsinn, überlegter Selbstmord," brauste Engelbert auf. „So handelt kein ver nünftiger Mensch." „Es gibt Lagen im menschlichen Leben, wo man über die gewöhnliche Vernunft hinaus gehen darf, wo es sogar geboten ist, nicht kleinliche Ueberlegung walten zu lassen. In einer solchen Lage bin ich — deshalb schweig und lasse mich handeln, wie ich will." „Du versuchst Gott." „Im Gegenteil: ich überliefere mich ganz seiner Vatergüte

Grasbüschelchen. Engelbert hätte sich hinwerfen und sie küssen mögen, aber Robert eilte weiter. Der Schein ihrer Laternen warf flüchtige Lichtstrahlen auf die steilen Bergwiesen, über die sie hinab stürmten. Wald war auf dieser Seite keiner. Wo die Wiesen endeten, lag schon bebautes Land. Sie drangen weiter, weiter. Dann tauchte eine Hütte auf, der mehrere folgten. Endlich ein Dörflein. Als sie das passiert und eine Brücke überschritten hatten, lag der Marktflecken vor ihnen. Robert nahm seine letzten Kräfte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 23.05.1913
Umfang: 16
. Einst er schien Engelbert wieder in der Klause und sagte zu Walpurgis: „Nun hole ich dich zu einem weiten Spaziergang ab. Siehst du, ich habe hier auch zwei Feuersteine und Schwamm mitgebracht. Da kann ich rasch Feuer schlagen *j, wenn ettva ein Bär kommen sollte. Sobald wir von dürrem Holz ein Feuer ange zündet haben, fürchtet sich der Bär und macht rasch kehrt." „O," sprach Walpurgis, „mochte lieber kein Bär kommen! Wir wollen nicht zu weit gchen." „Ach, dummes Zeug!" rief Engelbert

aus, „mit mir zusammen hast du nichts zu fürchten." Er schlug die Feuersteine heftig aufeinander, daß die Funken stoben. „Siehst du," sagte er, „wie rasch ich Feuer zustande bringe?" Die Kinder gingen weg, diesmal sogar von Wotan und Wölfel begleitet. Engelbert führte seine kleine Freundin weite Wege. Schon war die letztere sehr ermüdet, so daß sich beide auf einen kleinen Felsab hang zum Ausruhen niedersetzten. Nur wenige Bäume waren vor ihnen, an welche eine große Wiese an grenzte. Auf einmal sing Wölfel

an zu heulen und Wotan laut zu bellen. „Ein Bär, ein Bär," rief zitternd Walpurgis aus. Beide Kinder sprangen er regt aus. Richtig, da kam von der Wiese her ein großer Bär im schönsten Trabe auf den Wald zu. „Wir sind verloren," schrie Walpurgis, „o Gott, steh' uns bei!" „Geh' du dort hinter den Strauch," sprach Engelbert, „ich schlage Feuer, — oder bring rasch dürre Zweige zusammen, daß wir anzünden können. Engelbert schlug darauf los, die Funken stoben herum, schon brannte der Schwamm, aber das Reisig

, indem er ein furchtbares Angstgebrüll ausstieß. „Die Gefahr ist vorüber," sagte der Kohlenbrenner zu den Kindern, „aber wenn ich nicht dazu gekommen, so wäret ihr verloren gelvesen. Der Kerl schien hungrig zu sein und da Packt er alles an. Konntet ihr denn nicht mehr fliehen?" „Nein," sagte Engelbert, „er hätte uns gleich erreicht, Walpurgis kommt nicht so rasch fort, und da dachte ich, würde ein Feuer ihn vertreiben." „Ganz richtig gedacht," meinte der Kohlenbrenner, „der Wind ließ das Feuer

nur nicht zu." „Aber, wie habt ihr denn unsere Gefahr be merkt?" frug nun Engelbert. „Meine Kohlenbrennerei ist hier hinter dem Fel sen. Ich sah den Bär ankommen, als ich ein paar Schritte seitwärts trat und entdeckte dabei auch euch beide. Mein Feuer konnte der Bär aber nicht sehen, weil es hinter dem Felsen war und so nahm ich rasch eine Schaufel glühender Kohlen und brachte sie hier- her, um euch zu retten." „Dank, Dank," flüsterte Walpurgis und reichte ihre immer noch zitternde Hand dem Kohlenbrenner

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 15.08.1913
Umfang: 16
hatte er die Kinder erkannt und trabte nun neben ihnen her. „Was sollen wir aber mit Petz anfangen?" sprach nun sor genvoll Walpurgis. „Ich hoffe, wir werden ihn los," meinte Engelbert. „Wir kommen bald zu einem Dörf- chen, in dessen Nähe sich viele wilde Bienen befinden. Einiger Honig wird schon da sein und denke ich, wird Petz uns dann, verlassen." Doch Petz war ein ganz guter Schutz. Bald begegneten sie einem kleinen Hau- fen Gaukler und Spielleute, welche die Kinder anhalten wollten. Aber Petz brummte so laut

. „Nun mag er weg bleiben," meinte Engelbert, „aber vorhin konnten wir ihn präch tig brauchen. Die Gegend wird jetzt belebter, so daß weniger zu fürchten ist." Noch ein paarmal hatten die Kinder Rast gemacht. Der Nachmittag war schon längst herangekommen. Walpurgis war sehr müde ge- worden und konnte nur noch langsam gehen. Schon stützte sie sich auf Engelberts Stock. Dabei schmerzten sie die Füße nicht wenig. Solche weite Fußpartien war sie nicht gewöhnt. „Bald sind wir in Friedrichsroda", sprach

Engelbert tröstend zu ihr, „dort wollen wir in einer Herberge einkehren und dann erst morgen früh wieder aufbrechen." Halbweinend sprach Walpurgis: ,„Und ich hoffte, doch schon heute den Vater zu er blicken!" „Und ich," sagte Engelbert, „ich hoffte, daß .wir abends wieder zu Hause sein würden. Aber so <ein kleines, zartes Bissel, wie du bist, kannst du doch Nicht so rasch hinter einander marschieren, wie ich mir zuerst einbildete. Doch, weinen nicht, in der Herberge stärken wir uns, schlafen ein paar

Weinkaufleute zu sein, die vom Rhein jkommen," sagte Engelbert zu dem Mädchen. Der Va ter hat mir erzählt, daß solche mitunter diese Straße bereisen und auch immer viele Waffen mit sich haben, um sich gegen jeden Anfall verteidigen zu können. Vor degen .brauchst du dich nicht zu fürchten, Walpurgis." Das Mädchen hatte sich unwillkürlich bei dem Anblick 'näher an den Knaben herangedrängt. Schon wollten die. Kinder bei dem noch still haltenden Zuge vorüber- , gehen. Da sah einer der Männer, wie mühsam Wal

- churgis nur noch vorwärts konnte. „Die Kleine kann ja nicht mehr laufen," sagte er zu Engelbert. „Wo wollt ihr denn hin, ihr Kinder. „Ihr könntet auf unfern Wagen steigen und dabei rascher weiterkommen wie aus euren jungen Beinen.". „Ach ja,"'rief Walpurgis leb- chaft aus, deren Augen aufleuchteten in dem Gedanken. ! nun doch rascher zum Ziele zu gelangen und die Nacht 'nicht in der Herberge verbringen zu müssen." „Wir wollten eigentlich in der Stadt übernach- ;ien," meinte Engelbert, „das Mädchen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 04.07.1913
Umfang: 16
nicht mehr so rasch bewegen wie früher. Ja, mitunter wackelte er sogar recht mühsam hinter Walpurgis her, wenn er sie heraus begleitete. Auf einmal fuhr er erschreckt zusammen — er war näm- lich etwas eingenickt —, denn Engelbert kam in großen Sätzen auf Walpurgis zugesprungen. In seiner etwas ungestümen Art rief er: „Komm rasch herunter in die Mühle, dort ist eine Frau eingekehrt, die frug nach dem Weg zur Klause. Die Mutter frug sie wiederum, ob sie Hilfe von Schwester Klara brauche, doch darauf

sich Walpurgis von ihnen und eilte fliegenden Schrittes, so rasch wie möglich hinab. „Walpurgis!" rief Klara, dost das nutzte nichts. Das Mädchen hörte nicht, sondern wie von innerer Eingebung getrieben, stürmte sie vorwärts. „Daß Wal- purgis so rasch laufen kann, hätte ich nie gedacht," sagte fast bewundernd Engelbert. Dieses Benehmen war auch ganz außergewöhnlich bei der sonst eher schüchternen, zartfühlenden und sanften Walpurgis. Klara beschleu nigte nun auch ihre Schritte, Engelbert blieb ihr zur Seite

sie doch herein. Klara und Engelbert blieben zögernd in der Türe stehen. Da sahen sie, wie die fremde Frau und Walpurgis sich innig umschlungen hielten. Doch Walpurgis, die es vernommen, daß mehrere ins Zim mer getreten waren, machte sich in sanfter Weise los aus den Armen der Frau. Sie wandte sich selig lä chelnd zu den anderen, wobei ihr die Tränen über die Wangen liefen und sagte: „Meine Mutter" — dabei berührte sie mit ihrer Hand die Schulter der Frau — »ich hatte es gleich gefühlt," fügte sie noch hinzu

, „als Engelbert mich holen kam, darum lief ich, so schnell ich konnte." Die Gräfin Lilienhof war es wirklich. Bleich, erschöpft lchnte sie sich zurück, mit dem Ausdrucke un- endlicher Zärtlichkeit ihre Tochter betrachtend. Wäh rend Engelbert nach der letzteren gee^.l war, hatte sw nämlich wieder die Augen aufgeschlagen. Walpurgis! hatte Klara gebeten, mitzukommen, in dem Gedanken^ daß durch die Wissenschaft der letzteren die Bewußtlose? wieder ins Leben gerufen werden könnte. Das war nu« Gott sei Dank

sich über sie beugte, die Hand der letzteren ergriff, an ihre Lippen führte und dabei mit schwacher Stimme flüsterte: „Dank, Dank, edle Frau, für alles Gute, was Ihr an meinem armen Kinde pex tan habt." Klara verordnete Ruhe und versprach noch, bald durch Engelbert aus der Klause einige Arzneien zu schicken. „Walpurgis l" lispelte die Kranke. „Hier bin ich, liebe Mutter; ich bleibe bei dir," und mit diesen Wor ten setzte sich das Mädchen neben das Ruhebett und legte ihre Hand in die der Mutter. Als Schwester Klara

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 20.06.1913
Umfang: 16
eingeweiht werden." „Ja, ja, ich weiß," unterbrach sie lebhaft Wal- mrgis, „Engelbert hat mitgeholfen, hat Steine mit yerzugeschileppt und noch viel anderes dabei gemacht." „Und Pater Johannes hat den Bau geleitet," sprach Klara. „Der ist ein erfahrener Baumeister. Und so wird es immer schöner und leiblicher hier. Gebe Gott, daß ich meine Tage in Frieden hier beschließen kann und nie mehr von der Welt etwas sehe. Du kannst dir aber denken, mein Kind, wie es mich bewegt hat, A§> ich erfuhr

- grauen Himmel ist dann die Finsternis im Walde gar zu groß. Es liegt doch auch schon genug Schnee herum. Beeile dich lieber mit Wiederkommen. Engelbert kommt morgen früh gewiß zu uns herauf." Wie beseligt war Walpurgis von diesem Weih- nachsttsmorgen! Kein Kind, welches in der großen Stadt abends die glänzenden Schauläden betrachtet, kann sich beglückter fühlen, als-das kleine Rittersräu- lein, welches anderen Frende bereiten durfte. Der Weihnachtsabend brachte einen noch düstereren Himmel

wie der Tag vorher. Engelbert kam richtig des Mor gens herauf und schleppte ein kleines Tannenbäum chen mit, das Schwester Klara des Abends für Wal purgis anzünden sollte. Der Prior der Dominikaner hatte schon große und kleine Wachskerzen der Klausne rin als Geschenk verhert. Engelbert nahm von der letzteren sowie von Walpurgis hübsche selbstgesertigte Arbeiten als Geschenke entgegen sowie einen herrlichen Mohnkuchen, den Klara mit Hilfe der Kleinen gebacken hattte, ebenso eine Menge Pfefferkuchen

. Den Mohn kuchen sollte er Vater und Mutier bringen. Aber die Müllersleute hatten auch viele gute Sachen geschickt: Mehrl und Oel, Honig, getrocknete Früchte und sogar einen Fisch. „Da gibt es viel zu essen," sprach lachend Walpurgis. „Und hier ist noch Bier und Wien," sagte Engelbert. „Daß ihr ja heute abends auf unsere Ge sundheit rinkt." Vergnügt sprang Walpurgis in. die Höhe. „Und heute Nacht um Mitternach wird die Waldkapelle eingeweiht und die heilige Christnachtmesse darin gefeiert, rief

Engelbert schon halb im Weggehen, dm beiden weiblichen Wesen zu. „Wenn ihr die Glok- ken läuten hört, so kommt mnur herunter, es ist ja nicht weit von hier — ihr braucht ja nicht ganz herabzustei- gen, da die Kapelle am Abhandg liegt. Pater Johan nes wird die heilige Feier vollziehen. O, es wird schön sein! Und die Glocken klingen gar herrlich. Ich war dabei, als sie probiert wurden und habe in der Kapelle geholfen, alles vorzubereiten für heute Nacht. Also aus Wiedersehen!" ..Wir kommen, wir kommen

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Unterinntaler Bote
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Seite 16 von 34
Datum: 14.12.1912
Umfang: 34
. Schade, daß er sich auf seiner Studien reise befindet." In diesem Augenblick ertönte ein heller Morgengruß herein. Engelbert Specht, Ro berts Studiengenosse, der ebenfalls seine Ferien hier zubrachte, stand unter der Tür. „Wie geht's, Robert? Hast du schon aus gedacht, wohin wir heute wandern?" Robert trank seine Kaffeetasse leer und er hob sich. „Wenn du magst, rücken wir dem wilden Törl, wie der Zackige dort links im Volksmunde heißt, auf den Leib." Engelbert sah verblüfft den Freund

, sah Robert im- nrer finsterer vor sich hin, so daß, beim Kreuz angelangt, wo der Weg in den Wald ein mündet, auch Engelbert schier alle Lust ver lor: „Keinen Schritt gehe ich weiter, so lange du in der Stimmung bist. Was ist dir? Hat dich jemand verletzt? Wärest du lieber allein gegangen? Ich verstehe solche Be dürfnisse und kehre gern um." Robert sagte barsch: „Unsinn!" — und sie schritten wieder nebeneinander hin. Engel bert schüttelte den Kopf: „Mir erschienst du wahrhaftig immer

als der glücklichste Mensch unter der Sonne." > „Weil ich einen Kopf höher gewachsen bin' als du und gerade Glieder habe! Ich wollte lieber, ich hätte einen Höcker, ein blindes Auge oder sonst ein Gebrechen, da würde ich meiner Mutter teurer sein." „Mensch, wie versündigst du dich in diesem Augenblick!" Engelbert blieb stehen. „Deine Mutter, dein Vater hängen mit treuester Elternliebe an dir." „Sie erkennen mich als ,ihren Sohn an, jawohl, ihr Sonnenstrahl aber ist Heinrich, der zierliche, kluge Junge

, auf denen die Allmacht Gottes ruhte. Engelbert sprach kein Wort, doch ein feuchter Glanz trat in seine Augen. „Den Anblick hätte ich doch nicht erwartet. Es ist der erste höhere Berg, den ich besteige; ich wollt's dir vorher nur nicht sagen, damit du dich durch mich nicht irgendwie behindert fühltest." j „Dafür bist du brav marschiert," lobte Robert. „Jetzt aber zur Belohnung unseres Marsches!" | Sie traten ins Haus, in die geräumige, holzgetäfelte Trinkstube, in der sich einige Gäste, die Pfeifen

?" „Ich," antwortete Robert vortretend, „aber weshalb die Frage?" „Entschuldigen Sie, Herr Wolfs —" der Wirt zögerte ein wenig, „es ist nämlich wie derholt herauftelephoniert worden, ob Sie denn noch nicht hier wären." „Deine Mutter sorgt sich um dich," sagte Engelbert; Robert aber trat näher an den Wirt heran. > „Reden Sie deutlicher, wenn ich bitten darf, »v wwuUiuiovUw 11J.1L U UUC1 begrüssen, was eine Kur mit diesem präch tigen Kinder-Kräftigungsmittel für Mutter und Kind zur Freude macht. Doch nur Scotts

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Seite 6 von 16
Datum: 26.09.1913
Umfang: 16
, in der die drei männlichen Wesen unterkamen. Walpurgis leitete der Müller in ein Frauenkloster in Meißen, an welches Schwester Klara sowohl wie Pater Johannes er» Empfehlungsschreiben für Walpurgis mitgegeben hat- ten. Mit herzlicher Teilnahme wurde das Mädche» dort ausgenommen, welche Teilnahme noch inniger sich kulckgab, als die Klosterschwestern erfuhren, zu wel chem Zwecke das jmrgen Mädchen nach Meißen gekow- men war. Am anderen Morgen in der Frühe stcuch Engelbert schon an der Pforte des Klosters

, und der Erlauchte neigte freundlich das Haupt, da und dorthin grüßend mit huldvollem Lä- cheln. Dann kam noch ein großes Gefolge der ent zückendsten Ritterdamen zu Pferde, viele stolzen Her- ren von Adel und einer Menge jugendlicher Pageru Alles stürzte nun nach, als der Zug vorüber war und Engelbert hatte viel zu tun, um Walpurgis vor dem Erdrücken zu schützen. Es war dies in den vierziger Jahren des dreizehnten Jahrhunderts. „Ich dachte es mir wohl," sprach Engelbert zu dem Mädchen, „daß heute

. Nach jedem errungenen Siege erhoben sich nicht endenwollende Jubelrufe der Zu- schauer. Mit Whaudern sah es Walpurgis, weir» einer der Kämpfenden dahingestreckt wurde, obwohl es gewöhnlich nur mit einer Verwundung und auch öfters mit einer durch den heftigen Fall verursachten Ohnmacht abging. Aber Engelbert jauchzte auf. Mit glühenden Wangen und strahlenden Augen stand er dabei. Es war, als wenn nun in der Welt nichts mchr für ihn existierte. Ja, er vergaß sogar, wes- halb sie dahin gekommen war. Mit tiefem

Schmerze erkannte Walpurgis wiederum, daß es für sie unmög lich war, sich dem Landgrafen zn nähern. Am zlveiten Tage erging es ihr nicht besser. Wiederum wartete sie mit Engelbert am Burgtore und sah den Zug vor über reiten, wiederum stand sie in der Nähe der Schranken, ohne sich dem Markgrafen nähern zu kön nen. Der dritte Tag verlief in derselben Weise. Eint ungeheure Aufregung bemächtigte sich nun ihrer. Sie versuchte ganz allein ohne Engelbert an der Burg pforte den vom Kampfspiel zur Abendtasel

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 04.11.1913
Umfang: 8
: I. Auf der Erinnerungsscheibe: 1. Hyazinth Blaßnig, Sch.-R., 2. Johann Lottersberger, 3. Simon Stopp, 4. Michl Fuetsch, 5. Chrys. Blaßnig, 6. Emil Beider, 7. Josef Blasisker, 8. Matthias Green, 9. Thomas Blaßnig, 10. Bartl Kröll, 11. Engelbert Hopfgartner, 12. Jos. Lottersberger, 13. Ferd. Steinkaserer, 14. Rupert Patterer, 15. Jakob Blaßnig, Lerch, 16. Johann Blaßnig, Veidler, 17. Leonhard Schneider, 18. Ferd. Obetzhofer, 19. Thomas Stopp, 20. Josef Grimm. — II. Schlecker scheibe : 1. Hyazinth Blaßnig, Sch.-R., 2. Thomas

Blaßnig, 3. Josef Grimm, Obschm., 4. Johann Lottersberger, 5. Matth. Green, 6. Ferd. Klein- lercher, 7. Michl Fuetsch, 8. Josef Lottersberger, 9. Engelbert Hopfgartner, 10. Johann Steinkaserer, 11. Rupert Patterer, 12. A Blaßnig. — III. Meister scheibe zu 30 Schuß: 1. Thomas Blaßnig, 2 Hyazinth Blaßnig, 3. Josef Grimm, 4. Johann Lottersberger, 5. Engelbert Hopfgartner, 6. Emil Beider, 7. Josef Lottersberger, 8. Simon Stopp, 9. Leonhard Schneider, 10. Matthias Green. — IV. Serienscheibe zu fünf Schuß

: 1. Hyazinth Blaßnig, 2. Thomas Blaßnig, 3. Josef Grimm, 4. Josef Lottersberger, 5. Johann Lottersberger, 6. Rupert Hopfgartner, 7. Johann Steinkaserer, 8. Engelbert Hopfgartner, 9. Emil Beider, 10 Leonhard Schneider. — V. Armee scheibe: 1. Josef Grimm, Obschm., 2. Josef Lotters berger, 3. Johann Blaßnig, Veidler, 4. Hyazinth Blaßnig, 5. Anton Stopp, 6. Thomas Blaßnig, 7. Engelbert Blaßnig, 8. Johann Blaßnig, Bloos, 9. Ferd. Blaßnig, Veidler, 10. H. Wähler, 11. Jakob Mühlburger, 12. Emil Beider, 13. Seb

. Raffler, 14. Rupert Hopfgartner, Untschm., 15. Johann Tönig, 16. Johann Grimm, Aue, 17. Johann Blaßnig, Raßner, 18. Johann Grimm, Toniger, 19. Alban Patterer, 20. Engelbert Green. Geschossen wurde fleißig und haben sich 73 Standschützen daran beteiligt. Pustertal und Nebentäler. Innervillgraten, 30. Oktober. In üblicher Weise wurde am 26. Oktober am Simon- und Juda- Tage das von der Gemeinde seinerzeit verlobte Dank fest für die eingebrachten Feldfrüchte gefeiert. Die Bewohner des Villgraten-Tales

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 10
Datum: 12.08.1911
Umfang: 10
., 10. Altenburger Jos., 11. Thaler Michl, 12. Wretzl Emmerich. Schlecker: 1. Ghedina Anton, 2. Traut Ant., 3. Guggenbichler Peter Breitenbach, 4. Rupprechter Jos. Kramsach, 5. Wretzl Emmerich, 6. Unterladstätter Engelbert Brixlegg, 7. Salzburger Jos. Kramsach, 8. Wretzl Emr., 9. Haupt Andre, 10. Gschwentner Simon Breitenbach, 11. Unterreiner Mich! Breitenbach, 12. Ellinger Vinzenz Breitenbach, 13. Staudacher Franz, 14. Gang Hans Kramsach, 15. Ellinger Vinzenz Breitenbach, 16. Ellinger Josef Breitenbach

, 17. Gang Joh. Kramsach, 18. Haupt Andre, 19. De Leonardo Friedrich Brixlegg, 20. Stau- dacher Franz. Haupt: I. Traut Anton, 2. Gschwentner Simon Breitenbach, 3. Guggenbichler Joses, 4. Thaler Michl, 5. Rupprechter Joses Kramsach, 6. Staudacher F., 7. Friedrich Stefan Kramsach, 8. Unterladstätter Engelb. Brixlegg, 9. Guggenbichler Peter Breitenbach, 10. Salz burger Josef Kramsach, 11. Schlapp Alois Brixlegg, 12. Haupt Andre. Schlecker: 1. Guggenbichler Josef, 2. Unterladstätter Engelbert Brixlegg

, 3. Rupprechter Joses Kramsach, 4. Rupprechter Joses Kramsach, 5. Bam° birger Hans Brixlegg, 6. Mai Josef Münster, 7. Gschwent ner Simon Kramsach, 8. Guggenbichler Joses, 9. Unter ladstätter Engelbert Brixlegg, 10. Radinger Joh. Alp- bach, 11. Mai Josef Münster, 12. Gschwentner Simon Kramsach, 13. Thaler Alois, 14. Schlapp Alois Brixlegg, 15. Gang Hans Kramsach, 16. Ellinger Vinzenz Breiten bach, 17. Ellinger Vinzenz Breitenbach, 18. Friedrich Stefan Kramsach. 19. De Leonardi Friedrich Brixlegg, 20. Schneider

Joses Alpbach, 21. Mölgg Ant., 22. Gang Johann Kramsach, 23. Staudacher Franz, 24. Ditzl Herm. Kramsach, 25. Schlapp Alois Brixlegg, 26. De Leonardo Friedrich Brixlegg, 27. Radinger Johann Alpbach, 28. Haupt Andre, 29. Guggenbichler Peter Breitenbach, 30. Altenburger Joses, 31. Schneider Josef Alpbach, 32. Staudacher Franz, 33. Haupt Andre, 34. Mölgg Anton. Prämien: Für die meisten Schleckschüsse: 1. Gang Johann Kramsach, 2. Unterladstätter Engelbert Brixlegg. Für die meisten Schwarzschüsse

: 1. Guggen bichler Josef, 2. Unterladstätter Engelbert Brixlegg. Für die meisten Nummern: 1. Guggenbichler Joses, 2. Gang Johann Kramsach. (Wo kein Ort angegeben, ist Rattenberg zu lesen.) Das Schießen wurde von 88 Schützen besucht und wurden 4465 Schüsse abgegeben. Feuerschützcn-Gesellschaft Kiefersfelde«. Dienstag, den 15. August (Mariä Himmelfahrt) ladet der Verein seine Mitglieder zum Gesellschaftsschieben beim Kurzen wirt in Schöffau ein. Kiirgeseridet. (Rauchbelästigung durchdieBahn.) Seit kurzer

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 05.11.1912
Umfang: 16
Ortner. Zur Versammlung waren 38 Mitglieder erschienen. hopfgarten in Defereggen, 30. Oktober. B eft gewinn er vom Kirchtagschießen am 19., 20. und27.Oktober. Kirchlagscheibe: 1. Koope rator Siegmund Kofler, Schützenrat; 2. Engelbert Blaßnig; 3. Hyazinth Blaßnig, Schützenrat; 4. Leon hard Schneider; 5. Josef Grimm, Oberschützenmeister; 6. Jakob Blaßnig, Raßner; 7. Ferdinand Wähler; 8. Thomas Blaßnig-, 9. Johann Steinkasserer; 10. Rupert Hopfgartner, Unterschützenmeister; 11. Jo hann Ortner

; 12. Johann Blasisker. Armee scheibe: Serie zu 15 Schuß: 1. Leonhard Schneider 93 Kreise; 2. Josef Grimm; 3. Hyazinth Blaßnig; 4. Ferdinand Wähler; 5. Engelbert Blaßnig; 6. Jo hann Blaßnig, Großlerch; 7. Bernhard Blaßnig; 8. Ferdinand Obetzhofer; 9. Johann Kleinlercher; 10. Rupert Hopfgartner; 11. Johann Wähler; 12. Siegmund Kofler; 13. Johann Blaßnig jun., Bloß; 14. Johann Haider; 15. Johann Tönig; 16. Alois Bergmann; 17. Johann Blasisker; 18. Peter Haider; 19. Andrä Stopp; 20. Johann Ortner; 21. Jakob

Wähler; 4. Siegmund Kofler; 5. Engelbert Blaßnig; 6. Rupert Hopf gartner; 7. Josef Grimm; 8. Johann Lotters berger. Meisterserie zu 30 Schuß: 1. Hyazinth Blaßnig; 2. Thomas Blaßnig; 3. Engelbert Blaßnig; 4. Siegmund Kofler; 5. Josef Grimm; 6. Johann Lottersberger. Juxbeste: 1. Engelbert Blaßnig; 2. Hyazinth Blaßnig; 3. Josef Grimm; 4. Thomas Blaßnig; 5. Rupert Hofgartner; 6. Siegmund Kofler; 7. Leonhard Schneider; 8. Josef Lottersberger. Für die meisten Nummern: 1. Hyazinth Blaßnig; 2. Siegmund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 06.06.1913
Umfang: 16
sprachen so recht lieb und traulich mit einander. Auch wußte Schwester Klara manche hübsche Geschichte zu erzählen. Mit der ganzen Innig keit ihres jungen Herzens hing Walpurgis an der Klausnerin. Durch Engelbert war auch manche Ab wechslung in das stille Waldleben gekommen. Schwester Klara erlaubte es auch mitunter, daß Engelbert die Kleine abholte und in die Klostermühle mitnahm zu Vater und Mutter Traugott. Was war das für ein Sausen und Brausen im Bächlein von den Mühl rädern, die noch viel größer

hatte einen Weinberg, dicht hinter dem Dörfchen Eckartsro-de. Engelbert trank auch mit, und da glühten Augen und Wangen von den Kindern immer mehr. Manch heiteres Gelächter er tönte und Engelbert sprach viel von seinen kühnen Nittertaten, die er einst zustande bringen würde. Das Fest der Weinlese stand vor der Tür und Traugotts baten Schwester Klara recht herzlich, der lieben Wal purgis zu erlauben, das Fest bei ihnen unten in der Mühle mitfeiern zu dürfe::. Schwester Klara erlaubte es nicht gern. Sie fürchtete

von Engelbert in die Mühle abgeholt; dort bot alles einen festlichen Anblick. Blumengirlanden, i Kuchen, Braten, Wein, gaben Kunde von der festlichen ! Stimmung und luden znm Genüsse ein. Als man sich | gestärkt mit Speis und Trank, ging es hinaus hinters s Dorf auf den Weinberg von Müller Traugott. Hei! ? war das eine Lust! Die Weinstöcke waren überfüllt j mit den herrlichsten, schwersten Trauben und kaum gab es Körbe genug, um die reiche Traubenernte einzu heimsen. Auch auf andern Weinbergen in nächster

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 06.06.1913
Umfang: 16
waren auch da, die Musik machten und das Volk fing an zu tanzen. Der im Mittelalter beliebte Tanz Hippoldei machte alles ganz tanzselig, ungeheuere Sprüng? wurden getan und lautes Geläch- ter ertönte dabei: „Willst du nicht mittanzen? sagte Engelbert fröhlich zu Walpurgis. „Komm mit mir, wir treten unter die Paare." „Nein, nein," wehrte das Mädchen ängstlich ab. Walpurgis saß neben Frau Traugott Arm in Arm mit letzterer an einem großen Tische. Es war ihr, als müßte sie sich in dem lustigen Menschengewühl an jemanden

wird es tun?" „Da wüßte ich nur einen," sprach Klaus, „und das wäre der Markgraf von Meißen. Das ist ein edler Herr! Tapfer, freigebig und milde! Der hat auch ein Herz für den armen Mann. Es müßt es ihm nur jemand beibringen, daß er auf den Gedanken käme!" Walpurgis hatte sich bei diesem Gespräch immer inniger an Frau Traugott angeschmiegt. Sie zitterte dabei wie Espenlaub am ganzen Körper. In ihrer Aufregung und ihrem Schmerze sah sie nicht, wie leb- hast ergriffen Engelbert von dem Gehörten

war, wie er immer wieder aufsprang am Tisch, mit der Faust aufschlug oder die Faust ballte, als drohte er jeman dem. „Ach, wäre ich nur bald wieder bei Schwester Klara," sagte die arme Walpurgis. „Ich kann es hier nicht mehr aushalten." Vater und Mutter Traugott entschlossen sich nun, den Schauplatz zu verlassen. Die vier Personen gingen zur Mühle zurück, wo Engelbert den Korb mit Trauben nahm, um Walpurgis herauf zur Klause zu begleiten. Doch als sie heraus zur Mühle traten und noch einen Blick nach dem Ende

des Dorfes toarfen, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick. Ein ganzer Trupp Ritter und Reisige zog dort vorüber. Einige hatten brennende Fackeln in den Händen. In der Mitte der Menge ragte ein Ritter hoch zu Roß über alle hinweg und bei dem grellen Licht der Fackeln konnte man sehen, daß eine hochrote Feder von seinem Helme herniederwallte. Fast sah es aus, als wenn viele Gefangene mit fortgeführt wür den. Engelbert und Walpurgis blieben wie erstarrt stehen. Aber auch andere hatten den Zug gesehen

. Ein Stimmengewirr ließ sich vernehmen, aus dem man nur die Worte heraushörte: „Der Ritter vom „Roten Hahn", „Der Ritter von Roten Hahn"! Da hat es wieder ein Unglück gegeben. Ach die armen, armen Menschen! Seht nur, wie viele Gefangene er mit sich fortführt." Walpurgis war ganz erschüttert. Sie wußte kaum, wie sie noch den Berg hinan kommen sollte, und doch, — es mußte ja sein. Als sie die ge liebte Schwester Klara wieder ansichtig wurde, stürzte sie schluchzend in ihre Arme. Auch Engelbert war tief bewegt

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