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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 05.09.1926
Umfang: 16
Seite 6. Nr. 36. Vater Engelbert Kolland zu seiner Seligsprechung am 10. Oktober 1926. Der ehrwürdige Diener Gottes und Märtyrer Engel bert Kolland erblickte das Licht der Welt am 21. Sep tember 1827. Noch heute sieht sein Vaterhaus in Ramsau, es ist das ärmliche Lochhänsl. Ramsau ist im oberen Zillertal und gehört zur Dekanalpsarre Zell am Ziller. Der Vater des Seligen war Kajetan Kolland, ein Holz arbeiter, der am 3. Zuli 1872 im 91. Lebensjahre zu Rachau in Obersteiermark starb. Die Mutter

hieß Maria Sporer und erreichte ein Alter von 97 Zähren. Von fünf Kindern war Engelbert das dritte und erhielt in der Taufe den Namen Michaeli Engelbert war sein späterer Ordensname. In seiner Zugendzeit gingen im oberen Zillertal die Wogen der protestantischen Bewegung sehr hoch; sind doch aus dem Dorfe Ramsau, wo unser Seliger geboren wurde, 1837 sogar 118 Personen auögewandert, die sich der protestantischen Religion angeschlossen hatten. Im Zahre vorher war der hochwürdigste Fürsterzbischof

dem katholischen Glauben treu. Wie gar viele Zillertaler, damals wie auch heute noch, auswärts Arbeit suchten, so hielten sich dis Eltern des Engelbert in der Fremde auf und eine fromme Zieh mutter ließ den Kindern eine sehr gute und fromme Er ziehung angedeihen. Sie legte von unserem Engelbert das Zeugnis ab: „Er betete gern unb war beim Gebete nie unruhig, sondern ganz wie in Gott gesammelt sowohl zu Hause wie in der Kirche. Frisch und munter wie er war. liebte er ein Sviel mit anderen Knaben, denen

nahm. Im Zahre 1847 vollendete er seine Gym- nasialstudien und lenkte seine Schritte zum Franzis kanerkloster, wo er auch Aufnahme fand und bei der Einkleidung den Namen Engelbert erhielt. Er hatte als Laienbruder den ausgezeichneten und weltberühmten Pa ter Peter Singer als Novizenmeister. Dieser hat später über den ehrwürdigen Diener Gottes das Zeugnis ab gelegt: „Frater Engelbert machte große Fortschritte im geistlichen Leben als ein wahrer Sohn des armen, demüti gen, heiligen Vaters Franziskus

." Nach dem Noviziatsjahr in Salzburg kam Engelbert zum Studium der Theologie und Philosophie in die Klö ster nach Sckwaz, Hall, Kaltern und Bozen. Am 22. November 1830 legte er die feierliche Profeß (Ordens- gelübde) ab; am 13. Zuli 1831 wurde er in Trient zum Priester geweiht und durfte am 20. Zuli 1851 in der Fran- ziskanerkirche zu Bozen die feierliche Primiz hakten. Sein Beruf wie seine persönliche Neigung zogen ihn mächtig an. sich den Heidenmissionen zu widmen. Er sing an, fremde Sprachen zu erlernen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 02.12.1937
Umfang: 16
. Wenn ich ihn versaufen ließe, dann wäre ich ein Verräter." Einen Augenblick horchte der Bauer in sich hinein: hatte nicht die blonde Hanne so zu ihm gesprochen? Hatte sie ihn nicht einen Feigling und Verräter genannt? Sie sollte sich in ihm getäuscht haben! Und Hillekamps-Vater auch und all die anderen! Engelbert reichte dem alten Wilhelm die Hand und es klang wie ein heiliges Versprechen: „Wir werden uns ja wohl das Fell von den Fäusten arbeiten müssen, die nächsten Jahre. Aber wenn ich das scheute, dann wäre

er aus der Stube und hatte einen festen Schritt. Und in dem alten Knecht wurde in all seinen Sorgen ein großes Freuen wach. * Den anderen Tag standen sie schon früh in den Moor gräben und ließen sich die Sonne ins Gesicht brennen. Engelbert machte mit dem Spaten die Grabenränder glatt und Wilhelm stach die Sohle nach und dämmte mit dem Abstich die Ränder auf. Die Schweiß stand ihnen auf der Stirn, denn es war schwüle Luft und im Süd westen braute es sich zusammen. Engelbert brannten die Hände an dem harten

Spaten stiel und in seinen Armen war ein totes Gefühl. Aber er hatte ein großes Freuen in sich darüber, daß ihm die Ar beit zu schmecken anfing. Wilhelm sah selten einmal auf, aber wenn er es tat, sah er zu seinem Bauern hin und ein Lachen lief über sein bartstoppeliges Gesicht. Es war bald um die Vesperzeit, da tat Wilhelm einen heimlichen Ruf, daß Engelbert zu ihm zurücksah. Und da wies der Alte nach der Kieferndickung hinüber, die sich vom Esch her weit in das Bruch hineinzieht. Als Engelbert

sich herumwanbte, sah er unter der Hellen Birke, die da an dem ersten Moortümpel steht, einen Bock. „Das muß der Grenzbock sein", dachte Engelbert, „von dem der schwarze Bernd dieser Tage sprach." Dann sah er dem Graben entlang und wandte sich wieder zu Wilhelm. „Es ist noch ein ganzes Stück", sagte er, „und wir müssen uns dazuhalten, damit wir zu Mittag halbwegs fertig werden." Er sprach so laut und unbekümmert, daß der Bock auftvarf und lautschreckend absprang, der Gemeindegrenze zu. Wilhelm sah

hinter dem Bock her und dann sah er seinen Bauern an, der das Grabscheit schon wieder ein gesetzt hatte. „Alles wird nochmal recht!" jubelte es in der Seele des treuen Alten. * A * * Am Nachmittage kam der Amtsschreiber. Als er die Tür zum Garten aufstieß, sah er Engelbert am Fenster stehen. Er nickte ihm zu, ging ins Haus und klopfte gleich darauf an die Stubentür. Der Schreiber gab dem Bauern die Hand und sah nach dem Nechnungsbuch und den Papieren, die Engelbert auf den Tisch gelegt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 09.12.1937
Umfang: 16
, allen Anforderungen ent sprechenden Turm versehen ist. Im Monat Juli begann man mit dem Straßen- und Güterwegbau, bei dem zwanzig Arbeiter, und zeitweise mehr, Verdienst erhielten. Ofen. Er hatte die Weste bequem aufgeknöpft und dehnte sich. „Setz dich, Engelbert", sagte er und seine Stimme war voll Freundlichkeit. „Wir wollen gleich Kaffee trinken, aber vorher können wir das Geschäftliche in Ordnung bringen." Er sah Engelbert prüfend ins Gesicht. „Eine Freiere! und so hast du ja wohl noch nicht um die Hand

? — Schon. Um das gleich zu sagen: Ich will dir also mit dem Gelde wohl aushelfen. — Bleib sitzen, Engelbert, denn es sind ein paar Bedingungen dabei, die du erst hören sollst. Also du hast noch kein Mädchen und ich habe drei Töchter, Hu verstehst ja wohl schon? Ich kann dir das Geld nur geben, wenn du eine von den dreien als Bäuerin auf deinen Hof nimmst. Die Anne wirst du nicht haben wollen und ich kann dir das nicht übel nehmen, denn ich nähme sie auch nicht." „Also müßte es die Fin sein oder die Mia

er sich- da sprach der Alte weiter: „Na, Engelbert, es will mir scheinen, als wenn ich dir das glatt und rund heraus gesagt hätte. Nun kommt noch ein anderes, das du mir Zusagen mußt. — Ich kenne dich nur wenig. Und was du als Bauer wert bist, davon weiß ich überhaupt nichts. Und darum mußt du mir zu geben, daß ich dir meinen Großknecht mitgebe auf deinen Hof. Er soll dann auch Großknecht bei dir spielen, denke ich mir, und es wäre mir dann recht, wenn du dich etwas nach dem richten wolltest, was er dir sagt

. Dann habe ich wenigstens die Sicherheit, daß meine Tochter mir nicht an einem schönen Tage an den Gartenzaun kommt und saat: Ich bin wieder da, denn das Overhagenerbe liegt unterm Hammer. — Ja, so habe ich mir das gedacht. Jetzt sprich du, Engelbert. Aber das sage ich dir gleich gerade heraus, du bekommst das Geld von mir auf diese Art oder du bekommst es überhaupt nicht." — Engelbert hatte sich in seinem Stuhl vorgelehnt und Der Thomasmarkt ist die richtige Gelegenheit sich eine gute Brille auszuwählen Natürlich

Mode ist, andere Leute an ihrem eigenen Herd anzugrinsen wie dumm und unklug. Bei uns gehört sich das nicht, aber ich weiß ja auch nicht, was du für spafsige Manieren in deinen letzten Jahren aufgelesen hast." Da wurde Engelbert wieder ernst. „Ihr sollt auch bedankt sein, Vrinkmöllersvater, für Euren Vorschlag, denn ich sehe wohl, es ist Euch ernst gewesen damit. Und darum sollt Ihr auf eine klare Frage auch eine ordentliche Antwort haben. — Nein, mit den Bedingungen nehme ich das Geld

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 23.05.1913
Umfang: 16
. Einst er schien Engelbert wieder in der Klause und sagte zu Walpurgis: „Nun hole ich dich zu einem weiten Spaziergang ab. Siehst du, ich habe hier auch zwei Feuersteine und Schwamm mitgebracht. Da kann ich rasch Feuer schlagen *j, wenn ettva ein Bär kommen sollte. Sobald wir von dürrem Holz ein Feuer ange zündet haben, fürchtet sich der Bär und macht rasch kehrt." „O," sprach Walpurgis, „mochte lieber kein Bär kommen! Wir wollen nicht zu weit gchen." „Ach, dummes Zeug!" rief Engelbert

aus, „mit mir zusammen hast du nichts zu fürchten." Er schlug die Feuersteine heftig aufeinander, daß die Funken stoben. „Siehst du," sagte er, „wie rasch ich Feuer zustande bringe?" Die Kinder gingen weg, diesmal sogar von Wotan und Wölfel begleitet. Engelbert führte seine kleine Freundin weite Wege. Schon war die letztere sehr ermüdet, so daß sich beide auf einen kleinen Felsab hang zum Ausruhen niedersetzten. Nur wenige Bäume waren vor ihnen, an welche eine große Wiese an grenzte. Auf einmal sing Wölfel

an zu heulen und Wotan laut zu bellen. „Ein Bär, ein Bär," rief zitternd Walpurgis aus. Beide Kinder sprangen er regt aus. Richtig, da kam von der Wiese her ein großer Bär im schönsten Trabe auf den Wald zu. „Wir sind verloren," schrie Walpurgis, „o Gott, steh' uns bei!" „Geh' du dort hinter den Strauch," sprach Engelbert, „ich schlage Feuer, — oder bring rasch dürre Zweige zusammen, daß wir anzünden können. Engelbert schlug darauf los, die Funken stoben herum, schon brannte der Schwamm, aber das Reisig

, indem er ein furchtbares Angstgebrüll ausstieß. „Die Gefahr ist vorüber," sagte der Kohlenbrenner zu den Kindern, „aber wenn ich nicht dazu gekommen, so wäret ihr verloren gelvesen. Der Kerl schien hungrig zu sein und da Packt er alles an. Konntet ihr denn nicht mehr fliehen?" „Nein," sagte Engelbert, „er hätte uns gleich erreicht, Walpurgis kommt nicht so rasch fort, und da dachte ich, würde ein Feuer ihn vertreiben." „Ganz richtig gedacht," meinte der Kohlenbrenner, „der Wind ließ das Feuer

nur nicht zu." „Aber, wie habt ihr denn unsere Gefahr be merkt?" frug nun Engelbert. „Meine Kohlenbrennerei ist hier hinter dem Fel sen. Ich sah den Bär ankommen, als ich ein paar Schritte seitwärts trat und entdeckte dabei auch euch beide. Mein Feuer konnte der Bär aber nicht sehen, weil es hinter dem Felsen war und so nahm ich rasch eine Schaufel glühender Kohlen und brachte sie hier- her, um euch zu retten." „Dank, Dank," flüsterte Walpurgis und reichte ihre immer noch zitternde Hand dem Kohlenbrenner

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 12
Datum: 10.11.1923
Umfang: 12
in L'«- W Vr. XIV E. 2166/21/32 E. K. 367/21. Im Namen der Republik! Der Einzelrichter des Landesgerichtes Innsbruck hat in der Hauptverhandlung am 16. April 1923 in Gegenwart des Staatsanwaltes Hilfsrichter Dr. Obrist, der AngeklagtenIosef M aj erl, Michael Wohl- fahrtstätter, Johann Wohlfahrtstätter, Engelbert Delong und des Verteidigers von Amts wegen R.-A. Dr. Lois Mayr im vereinfachten Verfahren über den vom Ankläger gestellten Antrag auf Bestrafung der vier Angeklagten wegen Vergehens des Kettenhandels

nach § 23, Zl. 4 der kaiserl. Vdg. vom 24. März 1917, RGBl. Nr. 131, bezw. Mit schuld hieran, überdies des Josef Majerl wegen Ueber- tretung der Mitschuld am Betrüge nach §§ 5, 197, 461 St.-G. und des Engelbert Delong wegen Ueber- tretung des Betruges nach §§ 197, 461 St.-G. zu Recht erkannt: 1. Josef Majerl, des Johann und der Barbara Hagleitner, geboren am 11. September 1887 in Söll, zuständig nach Kirch bichl, kath., verheiratet, Fleischhauer von Beruf, derzeit Großhändler in Kufstein, 2. Johann Wohlfahrtstätter

von 2000 Kr. dem Ketten handel des angeblichen Franz Foidl mit 338 Kilo Käse dadurch Vorschub gegeben, Hilfe geleistet und zur sicheren Vollstreckung beigetragen hat, daß er die in Fässern verpackten Käselaibe in Teerfässer gab und mittels Fuhrwerkes von St. Johann nach Söll- Leukental führen ließ; e) Johann Wohlfahrtstätter und Engelbert Delong dem zu 1 a) erwähnten Kettenhandel des Josef Majerl Candesgericbt Innsbruck, Der Richter: Dr. Köllensperger e. h. Vorschub gaben, Hilfe leisteten, zur sicheren

Vollstteckung beittugen, indem Johann Wohlfahrtstätter die leeren Koffer Majerls übernahm, die Umpackung des Käses in seiner Wohnung in die Koffer Majerls zuließ und mindestens acht Koffer mit Käse zur unkontrollierten Bahnbeförderung überbrachte, Engelbert Delong hin gegen beim Abttansporte dieser Käsemengen von Kuf stein nach Niederösterreich durch listige Umttiebe zur Hintergehung der Lebensmittelausfuhr überwachenden Kontrollorganen gegen 500 bis 600 Kr. in Geld und andere Geschenke Hilfe leistete

, ferners Engelbert Delong mit Leder Kettenhandel trieb, indem er zirka 200 Kilo Leder beim Gerber Piechl in Kufstein kaufte und mit einer Auflage von 1 Kr. an Josef Majerl weiter verkauft hat. Zu 2, daß Josef Majerl im Mai 1919 in Wörgl den Friedrich Huber zu verleiten suchte, zur Täuschung der Lebensmittelkontrollorgane amtliche Kontrollmarken widerrechtlich auf seine Lebensmittelsendungen aufzn- kleben, wodurch der Staat in seinem Rechte auf Ueber- wachung der Lebensmittelausfuhr geschädigt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 20
Datum: 09.09.1937
Umfang: 20
. Vor dieser Zeit stand daselbst die alte kleine Kirche m W M WM Ein Bauernroman von Ludwig Klug Urheberrechtsschutz durch Drrlagsanstalt Manz, München 1 (Nachdruck Verboten) Unter der großen Schirmtanne an der Wegkreuzung stand Engelbert Overhage und starrte ins Weite. Er hätte ein ansehnlicher Bursche sein können, denn er hatte blitzblanke Augen, eine starke und hohe Stirn, eine eigenwillige und scharfgeschnittene Nase und einen festen entschlossenen Mund. Dazu war er hoch gewachsen und seine Schultern

waren gerade so breit, wie sie sein mußten. Aber um seinen Mund saß ein höhnischer Zug, in seinen Augen flackerte die Unlust und seine Haltung hatte das lange Straßenlaufen schlapp und gleichgültig gemacht. Denn Engelbert Overhage war ein Vagabund. — Ein Vauernwagen kam ihm entgegen. Die beiden Gäule waren stark und rund und der Junge, der die Leine führte, pfiff ein lustiges Lied und warf dem Vagabund einen frohen Gruß zu. Mürrisch und kurz dankte der wieder und knurrte einen zerdrückten Fluch hinterher

, wird seiner Heimatbehörde eine kurze Nachricht schicken und ihn selbst irgendwo einscharren an einer verlorenen Ecke. So denkt Engelbert Overhage über sein Geschick, denn sein Hoffen hat der Wind längst Verblasen- und all sein Wünschen und Wollen dazu. Doch warum lief sein Denken immer wieder den alten Dingen nach, die längst abgetan und gestorben sind? Es war eine Zeit — sie ist lange dahin und der Straßenstaub hat sie schon halb zugedeckt — es war eine Zeit, da war weit dahinten auf dem großen Bauernhöfe

vor den hellsandigen Heidehügeln ein Anerbe, der den gleichen Namen hatte, wie er in den verschmutzten und ab geriebenen Papieren des Vagabunden steht. Der Hof lag hinter dem großen Wald und seine Bauern hießen darum die Overhagenbauern schon seit altersher. Es war eine Zeit, da trug Engelbert Overhage immer ordentliches Zeug auf dem Leibe, hatte jeden Abend sein sauberes Bett, jeden Tag seine geregelte Vauernarbeit und hatte ein Hoffen in der Brust auf Dinge, die noch werden sollten. Das Overhagenerbe

war der zweitbeste Hof in der Gemeinde und sein Anerbe gehörte zu den strammsten Burschen. Der Overhagenbauer hatte einen Kopf wie Eisen so hart und einen Trotz wie Stahl so spröd. Und als der Gendarm ihm den Anerben vom Hofe holte, weil der Junge den Forstgehilfen angeschossen hätte in der Schneise Zwi schen den Iungtannen bei den Heidensteinen, da tat der Bauer einen Fluch und einen Schwur und das Tor seines Hofes war Engelbert damit verschlossen für alle Zeit, so lange der Bauer das Leitseil noch in der Hand

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.09.1934
Umfang: 8
eine große Spanne Zeit, die Zeit von 1809 bis 1934. Wir können diese Zeit mit den Namen zweier Helden be stimmen und abgrenzen: Andreas Hofer unt Engelbert Dollfuß Andreas Hofer, der Mann vom Land Tirol, Engelbert Dollfuß, der Heldenkanzler Oesterreichs; Andreas Ho fer, erfolgreich für Tirol und durch Tirol für Oester reich; Engelbert Dollfuß, erfolgreich für Oesterreich und dadurch für Tirol. Beide Männer sind von eigenarti ger Aehnlichkeit des Charakters, des Mutes, der Güte, der christlichen Lebens

- und Weltanschauung. Andreas Hofer, der Kriegsheld auf dem Berg Jfel, mutig und tapfer und siegreich und heldenhaft im Tode. Der Priester, der ihm in den letzten Stunden beigestanden, sagte, er habe „in ihm einen Mann bewundert, der als christlicher Held zum Tode ging und chn als uner schrockener Märtyrer erlitt". Engelbert Dollfuß hat in den Tiroler Bergen während des. Weltkrieges dem Tode ins Auge geschaut, er hat im Kriege Mut und Tapferkeit bewiesen, er hat nicht weniger Mut und Tapferkeit

in seiner Regierungstäiigkeit entfaltet; er war von Feinden umgeben und todesbereit; er wußte, was ihm bevorstand. Er hat trotzdem nicht verzagt, son dern seine Aufgabe mit dem Aufgebot aller Kräfte ge leistet. Andreas Hofer und Engelbert Dollfuß — beide Opfer schmählichen Verrates; beide erfolgreich durch ihr Leben, noch erfolgreicher durch den Tod. Zwischen Andreas Hofer und Engelbert Dollfuß, de nen beiden ungemein viel Achtung und Anerkennung und Sympathie entgegengebracht wird, find Tausende, die ihrer würdig

» mit ihrem Geiser zu trüben und zu entstellen versuchen. In diesem Sinne widmen wir den Helden vergange ner Zeiten und jüngster Tage unser Gedenken. Wir erflehen den Segen Gottes auf nahe und ferne Gräber von Tiroler Helden und auf das Grab des Heldenkanzlers von Oesterreich, den Führer unseres Staates und unseres Landes» Dr. Engelbert Dollfuß. Diese patriotische Feier ist innig verbunden mit kirch lichen Feierlichkeiten. Wir wissen uns verantwortlich vor C h r i ft u s, dem Herrn, dem König des Himmels

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 23.09.1937
Umfang: 16
und er hätte das, was du gegen ihn tatest, längst vergessen. Weil du doch mein Bruder wärest und — und weil er mich doch gern hat, weißt du." Aengstlich sah Annemarie Engelbert an. Der schwieg eine ganze Zeit. Er stand vor dem Fenster und trommelte mit den Fingern gegen die Scheiben. „Den Deubel auch", sagte er dann und wandte sich um. „Also, daß er zuerst auf mich geschossen hat, das rech net er wohl für nichts. Schließlich habe ich doch nur meine Haut gewahrt. Was hatte er denn gleich seine dumme Flinte

ist." „Na, so ist das nicht gemeint, Mädchen", sagte er und nahm sie in den Arm. denn sie hatte laut lo^aefchrien und ßch die Hände vor die erschreckten Augen gelegt. „Ich dachte nur daran, wie man den Mardern tut, wenn sie um den Taubenschlag revieren. Aber wenn er die alte Rechnung durchstreichen will, soll mir das recht sein, weil ich doch wohl den größten Schuldposten dabei habe." Die Schwester schien fürs erste beruhigt und Engelbert erhob sich: „Na, nun will ich ein Stück über die Felder gehen, denn ich weiß

ja nicht einmal mehr recht, wie der Hof aussieht. Und dann will ich mir auch den Kopf aus lüften, denn du hast mir da ein schönes Ding zu denken gegeben." Aber das Mädchen hielt ihn fest. „Wilhelm hat mir gesagt, du wollest den Hof verkaufen und wolltest mich ab- finden und dann wolltest du wieder in die Fremde gehen? Das mußt du mir erst noch sagen, daß das nicht wahr ist." Engelbert fuhr herum: „Wilhelm ist ein — ein altes Weib ist er. Was muß er dir das gleich am ersten Morgen in den Kopf setzen. — Aber gelogen

gewesen ist." Annemarie war ganz blaß geworden. „Der alte Hof, Engelbert", sagte sie leise. „Der alte Hof, auf dem der Vorvater schon saß und dessen Vorvater wieder und alle unsere Vorväter schon Gott weiß wie lange. Und als Vater zu sterben kam, hat er mit Wilhelm solange noch darüber gesprochen, daß wir dich suchen sollten und immer suchen, bis du doch wieder als Bauer auf unserem Hofe säßest. Du weißt es ja nicht und es weiß keiner, wie lange er noch allein mit mir darüber geredet hat, daß er dich fortgetrieben

hätte von der Vorväter Erde." Zweifelnd sah der junge Bauer auf die Schwester- doch die bestätigte: „Jawohl und einmal, es war ganz kurz bevor er sterben mußte, hat er geweint, denn er war schon ganz schwach geworden, weil er die Schuld trüge, wenn nach seinem Tode kein Overhage mehr auf dem Overhagenhof wäre. Aber daran, Engelbert, daran hat er nie einen Zwei fel gehabt, daß du den Hof anträtest, wenn du dich erst wieder hergefunden hättest." Engelbert hielt die Lippen zusammen, daß sein Mund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 14.10.1937
Umfang: 16
zu erhalten, Es war noch grauer Morgen, da stand Engelbert in Hose und Holzschuhen schon im Hofe an dem alten Zieh brunnen. Joppe und Hemd hatte er neben sich liegen und schüttete sich das kalte Brunnenwasser über Kopf und Hals und Brust. Dann ging er wieder hinein, machte sich fettig und setzte sich zum erstenmal an den großen Eichentisch und in den breiten Großvaterstuhl, in dem früher sein Vater und vor dem dessen Vater auf dem Overhagenhof gesessen hatten. Der alte Wilhelm hatte ein heimliches Lachen

um den faltigen Mund. Annemarie sah häufig und mit frohen Augen zu Engelbert hinüber und die Knechte und Mägde wußten nicht recht, wie sie sich geben sollten, denn sie hatten gehört, der Anerbe wolle verkaufen, und gemeint, er gehörte überhaupt gor nicht so recht zu ihnen. Und nun saß er da im Vauernftuhl, tat, als ob das gar nichts besonderes wäre, und sah mit scharfen Augen über den Tisch. Bald darnach gingen der Bauer und seine Schwester vom Hofe. Sie hatten die Rechen auf der Schulter und hatten die Magd

vorausgeschickt und Annemarie sprach lustig darauf los. Hillekamps Hanne wäre gestern im Schummern dagewesen, erzählte sie, und sie hätten eine ganze Zeit zusammen auf der Hausbank gesessen. Und ge sungen hätten sie auch, denn Hanne hätte eine schöne Stimme und wüßte eine Unmenge Lieder. Da ärgerte sich Engelbert, daß er gestern gleich hatte ins Wirtshaus laufen und die alte Lumpenfreundschaft mit dem schwarzen Bernd wieder anfeuchten müssen. Er dachte, er hätte lieber zu Hofe bleiben und mit den beiden Mäd

chen zusammen auf der Hausbank im Garten sitzen sollen. Gleich darauf ärgerte er sich noch mehr, denn die Hanne hatte gesagt, sie hätte Angst davor, daß ihr Bruder Hans nun auch mit dem Overhagenbauer zusammenkäme, weil er doch immer bei dem schwarzen Bernd läge, der mit Engelbert gut Freund Ware. Und dann, hatte sie gemeint, sollten die drei wohl auf die heimliche Jagd gehen, denn daß Elckkökters Bernd das noch immer täte, das wüßte sie ganz gewiß. Engelbert sollte das nur ja nicht mehr anfangen

. Und von §mns glaubte sie beinahe, daß er auch schon einmal geschossen hätte in einem Revier, für das andere die Pacht bezahlten. Annemarie hatte ganz s^eue Augen, als sie ihrem Bruder das wieder erzählte, und dann hielt sie ihn am Ioppenärmel fest, daß er stehen bleiben mußte, und sah ^ ^Aber^das tust du doch gewiß nicht mehr, Engelbert? Ich könnte keine Nacht ruhig schlafen, wenn ich dächte, du sagtest in einem fremden Revier. Unsere Jagd ist doch groß genug und denk einmal an das Unglück, das du schon

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 07.10.1937
Umfang: 16
sie nach dem Kriege außer dem neu erbauten Dampfsägewerk fünf Bauernanwesen. Der großen Achentaler Pfarrkirchenglocke stand sie bei der Weihe Pate. — Sie ruhen in Frieden! Alpbach. (Schafzucht oder Jag d.) Allent halben ertönt der Ruf: Zurück zur Kleidung aus heimischen 5 - * * Um Hot und KeimaL LWBtK -- f&n 3auemcoinan von. gucUrig Kfluo. Mit den Vorderknochen stampfte er wie ein Traber und in den Hinterfesseln federte er lang durch. Eine Pracht von einem Gaul! Engelbert hatte sich mit den Unterarmen lässig

und seinem lustigen Lachen. — * Engelbert saß in der Stube, hatte das dicke Nech- nungsbuch vor sich liegen, stützte den Kopf in die Hände und hatte einen verkniffenen Mund. Die schwarzen Zahlen sprachen eine verflucht deutliche Sprache, wenn sie auch noch so schief und unbeholfen hingemalt waren. Nach den Zinsvermerken zu rechnen, mußten die letzten schlimmen Jahre dem Hof übel mitgespielt haben. Die Einnahmen für das Vieh gingen noch an, aber was für Korn und Frucht eingenommen war in diesen Jahren

, das war wenig und knapp. Und Ausgaben waren fast gar nicht mehr gebucht worden. Anschaffungen fehlten überhaupt und Kunstdünger war anscheinend auch nicht mehr gekauft worden. Das sah alles schlimm aus auf dem Papier, aber draußen war es nicht besser, das wußte Engelbert seit heute nachmittag. Mit einem Fluch klappte er das Nechnungsbuch zu, stützte den Arm darauf und sah mit bösen Augen in die Stubenecke. Es war nichts mit dem schönen Erbe, auf das er sich gespitzt hatte. Er mußte schnell verkaufen

für das Erbe. Vielleicht war es doch nicht ganz so schlimm? Man mußte mit Esch- kötters Bernd sprechen. Möglich, daß der helle Hund einen Weg wußte, der zu einem höheren Preis führte. Das blonde Mädchen schimpfte ihn Feigling und Verräter. „Ob die Hanne noch dasselbe sagen würde", dachte Engelbert, „wenn sie auch die verfluchte Sprache gehört hätte, die das schwarze Buch da laut und höhnisch spricht?" Wütend warf Engelbert die Tür ins Schloß und machte sich auf den Weg zum Wirtshaus. Auf der Ackerscheide

kam ihm Wilhelm mit der Magd entgegen. Engelbert schlug einen weiten Vogen hinter der Wallhecke her, aber die schwarze Diva hatte ihn doch schon gesehen. Sie bückte sich und schnürte an ihrem Niemenschuh herum, bis Wilhelm ein Stück voraus und Engelbert mit ihr auf gleicher Höhe war. Da rief sie ihn heimlich an und als er unwillig über den Heckenwall herabgestiegen kam, stellte sie sich an den Grabenrand, setzte die Hände in die Seiten und wiegte sich in den Hüften. Und ihr Lachen war heimlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 11.11.1937
Umfang: 16
denn eigentlich auf meinem Erbe wirklich liegt." „Ja, wollt Ihr denn verkaufen, Overhage? Und habt Ihr denn keine vernünftige Rechnungslage vorgefunden? Das muß doch aus dem Wirtschaftsbuch schon hervor gehen, wie es mit Schulden und Vermögen aussieht." Engelbert erzählte ihm, wie es mit den Rechnungen stände und mit dem, was der Händler ihm gestern so glatt ins Gesicht hinein gesagt hätte und daß er sich nicht her ausfinden könnte und gar nicht einmal recht wüßte, wieviel ihm von dem Hofe noch gehörte

hinter Eurer Schwester her. Die beiden passen fein zuein ander, denn sie ist ein hübsches Mädchen und er ist ein strammer Kerl. Aber zum Lachen ist es doch, Overhage, daß Ihr Euch den Schwager so geschossen habt, wie andere Leute sich einen Küchenhasen schießen." Als Engelbert die bre>'w Amtstreppe hinunterstieg, war es ihm etwas leichter. Aber dann dachte er an den Gang, den er nach Hillekamps-Vater zu tun hatte, und die Brust wurde ihm wieder enge. * Sie schienen bei Hillekamps auf ihn gewartet

zu haben, denn als er in den Gartenweg einbog, rief ihm dii Küchenmagd schon entgegen, er solle in die gute Stube gehen. Der Vorsteher säße da über seinen Schreibereien. „Was ist der alt geworden in den paar Jahren", dachte Engelbert, als er den Vorsteher zu Gesicht bekam, denn Hillekamps-Vater war ganz grauhaarig und hager. In seiner Brust rasselte ein trockener Husten und seine Hände zitterten unsicher. Er wies Engelbert in einen Stuhl und sah 'ihn scharf an. „Was wollt Ihr von mir, Overhagenbauer?." fragte er und seine Stimme

, denn ihm war wieder zu Mute wie damals, da die Richter sich hinter dem langen Tisch erhoben und die schwarzen Kappen aufgesetzt hatten und einer von ihnen ihm das Urteil vorlas mit harter, ruhiger Stimme. Der Vorsteher hatte den Bauern die ganze Zeit an gesehen mit stillen Augen, in denen kein Leben war. Jetzt schob er mit der Hand das Rechnungsbuch bei seite, als wäre das eine Sache, die ihn nichtS anginge. Und dann stellte er eine Hrage: „Warum erzählt Ihr mir das alles, Overhagen- baucr?" Da stand Engelbert auf, zog

das Buch wieder zu sich her und wollte wortlos gehen, denn die Stimme war ihm wie eingefroren unter den kalten Augen des anderen. Aber dann zwang er es doch noch aus sich heraus. „Ihr wollt mir nicht helfen, Hillekamps-Vater?" fragte er. Der alte Bauer schüttelte langsam und fest den Kopf mit den grauen Haaren. „Nein", sagte er, „nein, Overhagenbauer, das will ich nicht." Er wies Engelbert wieder in den Stuhl. „Cs ist sonst nicht Landesbrauch bei uns", sagte er, ^daß der Nachbar dem Nachbarn die Hilfe

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 23.12.1937
Umfang: 16
Ehrenbürger das erstemal zu seiner Gemeinde zu Herzen dringende Worte. Sichtlich erfreut über die erwiesene Ehrung sagte er ein echtes Tiroler,Mergelts Gott". Daß er der armen Ge- birgsgemeinde geholfen hat, fand er als Selbstverständlich- Da sah er, daß der junge Overhagenbauer zitterte wie ein Gaul, dem man zuviel zugemutet hat. Dem Alten strich ein mißtrauisches Denken durch den Kopf. „Sage einmal, Engelbert", meinte er, „und wofür willst du denn das Geld eigentlich haben? Ich will nicht hoffen

, daß da irgendeine Dummheit dahintersteckt, für die mir mein gutes Geld zu schade sein müßte." Engelbert schüttelte den Kopf. „Ich bin die zehntausend Mark dem Vorsteher schul dig", sagte er und seine Stimme war noch nicht wieder glatt. „Er hat Schuldscheine von Vater selig und gleich nach der Ernte will er sein Geld wieder haben. Ich wußte aber nicht, wie ich zu der Summe kommen sollte, denn mein Vieh fressen die Zinsen und die halbe Ernte beinahe habe ich dem Händler Surbrand verpfänden müssen

, damit er nicht zum Gericht läuft. Ich will Euch das ewig und drei Tage gedenken, Dettenvater, daß Ihr mir geholfen habt in meiner Not." Der Alte strich sich Feuer an und setzte langsam seine Pfeife in Brand. „Ja", sagte er dann, nahm die Kappe ab und strich sich über die Haare. „Ja. — Ich will dir nichts vormachen, Engelbert, aber wenn das so ist, dann muß ich doch erst noch mit dem Vorsteher sprechen, bevor ich dir das Geld gebe. Ich muß wissen, wieso und weshalb du und dein Erbe ihm nicht sicher genug seid. Denn ganz

umsonst schreit der nicht um Geld, das einen anderen retten könnte. Ja, das muß ich doch wohl noch erst, denn ich bin nun in Ehren alt und grau geworden und ich will nicht, daß man mir ins Grab nachsagen kann, ich hätte mich zuletzt noch auf wilde Sachen eingelassen." „Nein", schloß er, „der Vorsteher muß doch wissen, warum er dich so hart anfassen will." — Irgendwo aus dem Kiefernbusch heraus schrie die Eule. Es war Engelbert, als ob sie ihn verlachte. Der gelbe Mond stand über dem Feld und es schien

sie, als sie Engelbert sah, „damit man auch einmal bei Licht besehen kann, was so spät noch auf dem Hofe herumtappt. Und Hab keine Angst, die Flinte hier ist nur mit grobem Schrot geladen und sie geht nicht anders los, als wenn du auskneifen willst oder unmanierlich wirst." Da kam über Engelbert eine sonderbare Lustigkeit. „Guten Abend auch, Base Hille", rief er und trat zu ihr, faßte den Flintenlauf und schob ihn in die Höhe. „Und das ist doch kein Benehmen, die Leute mit dem Knallrohr ins Haus zu bitten

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Der Oberländer
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Seite 9 von 10
Datum: 26.07.1929
Umfang: 10
gut abgeschnitten, es wurde sogar ein kleiner Reingewinn verbucht. Allen Gilden, die ihre Ver treter zum Dundesschietzen entsendet haben, herz lichsten Dank und auf Wiedersehen beim Dundes- jchietzen im nächsten Jahr, welches wahrscheinlich aus dem neuerbauten Schietzstande in Sams statt findet wird, wo wir auch die Heuer verhinderten und die neu gegründeten Gilden zu begrützen hoffen. Bund es sch ei b e: 1. Best Hormair Engelbert, Zams; 2. Rudig Franz, Pettneu; 3. Krabichler August, Imst

; 4. Hofrat Ing. Leopold Rauch, Innsbruck; 5. Grissemann Johann, Zams; 6. Falkner Jakob, Sölden; 7. Perktold Johann, Tarrenz; 8. Gräber Karl, Landeck; 9. Falch Albert, Pettneu; 10. Glück Karl, Imst; 11. Gopp Ferdinand, Imst; 12. Mair Alois, Zams; 13. Konrad Engelbert, Imsterberg; 14. Auer Peter, Obsteig; 15. Weber Josef, Imst; 16. Mark Johann, Imst; 17. Köll Rudolf, Wenns; 18. Hofmann Peter, Landeck; 19. Geiger Josef, Imst; 20. Falch Donat, Pettneu; 21. Rimml Alois, Wenns; 22. Höpperger Benedikt, Mötz

,- 23. Gabi Dominikus, Imst; 24. Reinstadler Josef, Wenns; 25. Kneringer Alois, Fließ; 26. Waibl Franz, Tarrenz; 27. Gundolf Gottlieb, Wenns; 28. Donnemüller Josef, Tarrenz; 29. Rimml Beit Alois, Sölden; 30. Rogier Sebastian, Imst; 31. Merl Walter, Innsbruck; 32. Schnegg Johann, Imsterberg; 33. Schmied Josef, Imst;. 34. Gabl Josef, Imst; 35. Mitterwallner Karl, Silz. Hauptfcheibe: 1. Best PrantlJosef, Silzerberg, 807 Teiler; 2. Konrad Engelbert, Imsterberg; 3.Handle Franz, Landeck; 4. Hofrat Ing. Leopold

; 16. Ginter; 17. Förg Eduard, Silz; 18. Handle Franz, Landeck; 19. Haslwanter Josef, Silz; 20. Rimml Beit Alois, Sölden; 21. Weirather Oskar, Rietz; 22. Krabichler August; 23. Weber; 24. Rimml Alois, Wenns; 25. Gabl Dominikus,- 26. Föger Heinrich, Silz,- 27. Schimpfößl Rudolf, Stanz,- 28. Rudig Franz, Pettneu,-29. Hormair Engelbert, Zams,- 30. Donnemüller Hubert, Tarrenz,- 31. Gualbert Thörey, Pfarrer Obsteig,- 32. Gritsch Eduard, Umhausen,- 33. Grissemann, Zams,- 34. Mair Alois, Zams/ 35. Mitterwallner

Karl, Silz, 1445 Teiler. 5 er Serie 1. Gräber, Landeck 45 Kreise,-2. Walter Merl, Innsbruck,- 3. Hofrat Leopold Rauch, Innsbruck, 4. Christophoro, Zams, 5. Hormair Engelbert, Zams, 6. Hofmann Peter, Landeck, 7. Senn Alois, Tösens, 8. Glück Karl, 9. Wolf Franz, Tarrenz, 10. Gopp Ferdinand: 11. Grissemann, Zams, 12. Krabichler August, 13. Ginter, 14. Rudig Franz, Pettneu, 15. Mair Alois, Zams, 16. Weber, Pfarrer, Stanz, 17. Handle Franz, Landeck, 18. Mitterwallner Karl, Silz, 19. Weirather Oskar

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 06.05.1934
Umfang: 8
vom 3. Scharfschießen der Schützengilde Absam Kompagniescheibe: 1. Lechner Friedrich; 2. Sei- wald Hans; 3. Rödlach Roland: 4. Bücher Josef; 3. Rath geber Josef; 6. Wirtenberger Sepp; 7. Stöcker Toni; 8. Poßmoser Klaus, 9. Schwaninger Josef: 10. Rödlach Kon- rad; 11. Schaar Engelbert; 12. Seiwald Max: 13. Spötl Johann: 14. Marchsteiner Andrä; 15. Dir. Weller Bruno; 16. Nagl Max; 17. Feichter Julius. A b s a m - T i e f: 1. Rathgeber Josef; 2. Schaar Engel bert; 3. Bücher Josef; 4. Seiwald Haiis; 5. Dir. Weller

Bruno; 6. Rödlach Roland; 7, Rödlach Konrad. Abfam-Kreis: 1. Schaar Engelbert; 2. Rathgeber Josef; 3. Rödlach Roland; 4. Bücher Josef; 5. Seiwald Hans; 6. Rödlach Konrad: 7. Dir. Weller Bruno; 8. Feich ter Julius: 9. Stöcker Toni. Haupt: 1. Schaar Engelbert; 2. Marchsteiner Andrä' 3. Rödlach Konrad; 4. Rathgeber Josef; 5. Rödlach Roland' 6. Bücher Josef; 7. Poßmoser Klaus. Gilde: 1. Seiwald Hans; 2. Schwaninger Josef; Z Schaar Engelbert: 4. Rathgeber Joses; 5. Bücher Josef; 6 Nagl Max

; 7. Marchensteiner Andrä; 8. Rödlach Konrad' 9. Poßmoser Klaus; 10. Rödlach Roland; 11. Lechner Frieds rich; 12. Stöcker Anton. Jungschützen.Gruppe B: 1. Seiwald Max; 2 . Kiechl Anton; 3. Poßmoser Paul; 4. Lechner Friedrich; 5 Posch Josef; 6. Seiwald Karl. Jungschützen-Gruppe A: 1. Seiwald Josef; 2. Kiechl Anton; 3. Poßmoser Max; 4. Seiwald Karl; 5. Röd lach Hans; 6. Debich Bruno; 7. Poßmoser Paul; 8. Debich Aldus; 9. Straffer Alois. Prämie: Schaar Engelbert; Rödlach Konrad; Stocher Anton; Nagl Max; Marchsteiner

Andrä; Schwaninger Josef: Bücher Josef. Serie: 1. Schaar Engelbert; 2. Rathgeber Josef; 3. Rödlach Konrad: 4. Rödlach Roland; 5. Wirtenberger Sepp; 6. Poßmoser Klaus; 7. Bücher Josef; 8. Stöcker Toni; 9. Feichter Julius. U e b u n g: Schaar Engelbert; Rödlach Konrad; Bücher Josef; Schwaninger Josef; Stöcker Anton; Rathgeber Josef; Marchsteiner Andrä; Nagl Max; Rödlach Roland: Spötl Hans; Seiwald Max; Seiwald Hans; Dir. Weller Bruno. Schützengilde Bbfam Iungfchützenschießen am 22. April Bestgewinner

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 17.04.1934
Umfang: 8
Länderspiele ausgetra- gcn. Oesterreich. Ungarn, die Schweiz, Schottland, die Tschechoslowakei und zuletzt England waren hier Gegner der italienischen Nationalmannschaft. Vom Schicßsiand. @ Bchgewirmer vom ersten Scharfschießen der Schützengilde Avsam am 8. April Kompagniescheibe: 1. Seiwald Hans; 2. Wirtenber- ger Sepp; 3. Schaar Engelbert; 4. Poßmoser Klaus; 5. Röd lach Konrad; 6. Pucher Josef; 7. Seiwald Max; 8. Rödlach Roland; 9. Salzmann Alfons; 10. Rödlach Hans; 11. Feichter Julius: 18, Stöcker Anton

; 13. Kittinger Hubert: 14. Schwaninger Josef. ~ Haupt: 1. Poßmoser Klaus; 2. Röd lach Konrad; 3. Schaar Engelbert; 4. Seiwald Hans. — Gilde: 1. Wirtenberger Sepp: %, Kittinger Hubert; 3. Ferenz Artur: 4. Schaar Engelbert: 5. Bücher Josef: 6. Schwaninger Josef; 7. Pohinoser Klaus: 8. Rödlach Konrad; s. Feichter Julius; 10. Seiwald Hans; 11. Rödlach Roland; 13. Stöcker Anton. — Absam-Tief: 1- Bücher Josef; & Schaar Engelbert; 3. Rödlach Konrad; 4. Rödlach Roland. — Absam-Kreis: 1. Rödlach Konrad; 2. Bücher

Josef; z. Rödlach Roland; 4. Schaar Engelbert; 5. Feichter Julius; 6. Kittinger Hubert: 7. Frenz Artur. — Iungschützen: Gruppe „A“: 1. Rödlach Hans; Gruppe „8": 1. Seiwald Max. — Serie: 1. Bücher Josef; 2. Schaar Engelbert; 3. Rödlach Konrad. 4. Wirtenberger Sepp; 5. Rödlach Ro land; 6. Poßmoser Klaus: 7. Spöttl Alois; 8. Kittinger Hu bert. — Prämien: Kittinger Hubert; Stöcker Anton; Bücher Josef; Seiwald Max. — u e b u n g: Bücher Joses, Spöttl Alois, Schaar Engelbert, Rödlach Konrad, Seiwald Hans

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.06.1934
Umfang: 6
Kindes sind vor zuweisen. Reueintretende Kinder sind persönlich vorzuführen. Schul beginn am 17. September 1934. Bestgewinner vom 5. Scharfschießen der Schützengilde Absam am 3. Juni. Kompagniescheibe: Wirtenberger Sepp, Schaar Engelbert, Seiwald Edi, Schwaninger Josef, Rathgeber Josef, Spötl Johann, Rödlach Roland, Seiwald Hans, Rödlach Konrad, Ragl Max. — Abf a m - Tief: Rödlach Konrad, Schaar Engelbert, Bücher ofef, Stöcker Anton, Rathgeber Josef, Rödlach Roland. — Absam- reis: Rödlach Konrad

, Bücher Josef, Rödlach Roland, Rathgeber osef, Schaar Engelbert, Stöcker Toni. — Haupt: Rödlach Roland, Rathgeber Josef, Rödlach Konrad, Schwaninger Josef, Marchsteiner Andrä, Wirtenberger Sepp, Schaar Engelbert, Bücher Josef, Sei wald Hans. — G i l d e: Rödlach Roland, Seiwald Edi, Rathgeber Josef, Wirtenberger Sepp, Stöcker Toni, Bücher Joses, Schaar Engel bert, Rödlach Konrad, Schwaninger Joses, Marchsteiner Andrä. — Iungschützengruvpe „A": Poßmoser Max, Dewich Bruno, Rödlach Hans, Kiechl Toni

, Feistmantl Ernst. — Iungfchützen- a r u p p e „B": Rödlach Hans, Poßmoser Max, Seiwald Max, Dewich Aldus. — Prämie: Schaar Engelbert, Rödlach Konrad, Bücher Josef, Spötl Hans, Rathgeber Josef, Seiwald Edi. — Serie: Rath geber Joses, Bücher Josef, Rödlach Konrad, Wirtenberger Sepp, Schaar Engelbert, Rödlach Roland, Stöcker Anton, Poßmoser Klaus. — Uebung: Schaar Engelbert, Bücher Josef, Rödlach Konrad, Rachgeber Josef, Stöcker Toni, Spötl Hans, Seiwald Edi, Schwanin ger Josef, Seiwald Hans, Rödlach Roland

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 30.09.1937
Umfang: 16
hatte. Als Engelbert mit Annemarie zu Tische saß, denn er wollte sich mit ihr noch einmal allein aussprechen, da fragte er seine Schwester zuerst nach einer Magd, die Hanne hieße und irgendwo auf einem der Nachbarhöfe sein müsse. „Hanne? Es gibt nur eine Hanne in der Nachbar schaft und die ist keine Magd, sondern des Vorstehers Hillekamp Tochter." Warum er sie dann nicht kenne, wunderte sich Engel bert. Aber die Schwester klärte ihn auf, die Hanne sei eben einige Jahre fortgewesen

auf einer Hauswirtschaftsschule. Jetzt wäre sie auf dem Hillekampshof und hätte beinahe das ganze Kommando, denn Hillekamps Vater könnte das allein nicht mehr machen und Hillekamps Mutter wäre vor ein paar Jahren aus der Zeit gegangen. Hillekamps Hans, der Anerbe, wollte so recht nicht gut tun. Er säße lieber im Wirtshaus und striche hinter den Mädchen her. Auf Esch- kötters Dina hätte er auch ein Auge und stände halbe Abende mit ihr hinten im Garten bei den Beerensträuchern. „Ich will ihm das austreiben", knurrte Engelbert

zutraulich um des Bruders Nacken und hielt um gut Wetter an: „Darf er denn nicht wenigstens ab und zu hierher auf ßen Hof kommen und uns besuchen?" fragte sie. ( •[ Engelbert zog die Stirne kraus. „Das geht mich nichts an", sagte er kurz. „Danach frag du deinen Vormund. Hillekamps Vater muß das wissen. Ich mische mich da nicht hinein, denn ich würde ja am liebsten die Hunde an ihn hetzen, wenn er sich hier auf dem Hofe sehen läßt." Aber da lachte Annemarie ihn aus. „Die Hunde laufen ja auf den Pfiff

hinter ihm her", sagte sie, „damit wirst du kein Glück haben." Dann sprang sie von ihm weg und lief zur Tür. „Hillekamps Vater hat das nur nicht zugeben wollen, weil doch kein Bauer auf dem Hofe war", rief sie und lachte wieder. „Aber jetzt, wo du da bist und der Hof wieder einen Bauern hat, kann er doch nichts mehr dagegen sagen, nicht? — Nicht, Engelbert?" — ,Meinetwegen", knurrte er, „wenn dich das glücklich macht, daß der Grünrock hier herumdruckst. Aber mir soll er gefälligst vom Leibe bleiben

weiter von der Grenze weg und das Mädchen drüben hielt sich mehr hin zu der Schirmtanne. Es war um die Vesperzeit, da saß die Hanne mit ihren Mägden unter der Tanne bei ihrem Weidenkorb und ihrem Steinkrug. Engelbert sah seine Schwester über den gewundenen Weg kommen. Sie hatte den Strohhut tief übers Gesicht gezogen und einen Korb am Arm und auch einen Krug in der Hand. Aber sie kam nicht zu ihnen her, sondern ging nach der Schirmtanne hinüber zu Hanne und den anderen. ^ Da griff Engelbert nach seiner Joppe

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 14.10.1937
Umfang: 16
dich hin, Hans, zum Deubel, wachs Maul auf und gieß dir Schnaps hinein." Engelbert hielt sich scharf hinter die Flasche, denn er hatte es gleich vorgehabt, sich vollzupumpen und seinen Aerger ertrinken zu lassen. Dazu gefiel ihm nicht, was Bernd ihm vorredete, und er spülte auch das mit hin unter. Jetzt kam noch hinzu, daß der junge Hillekamp ihm gegenüber saß und ihn mit den Augen seiner Schwester anstarrte. Bernd trank den Schnaps wie Wasser. Seine Augen fingen gefährlich zu glühen an und er prahlte

trieb einen dünnen Nebel vom Bruch herüber und irgend wo bei den Fichtenschonungen herum schrie das Käuzchen jämmerlich und grell. Als die drei an den Schulhof kamen, wo die Straße sich zwillt, murrte der schwarze Bernd einen Gruß, winkte dem Overhagenbauern mit der Hand zu und verschwand in einer der dunklen Seitenstiegen. Er hatte wohl wieder irgendein heimliches Geschäft, für das der helle Tag nicht die richtige Zeit war. Engelbert faßte Hillekamps Hans fester unter den Arm

, denn ihm selbst hatte die Nachtluft den Fuseldunst schon halb wieder aus dem Kopf geblasen, aber der Junge hatte starke Ueberfracht und torkelte auf unsicheren Beinen. Als Engelbert ihm ins Gesicht sah, meinte er wieder, die blonde Hanne sähe ihn mit großen Augen an und es fiel ihm ein, was das saubere Mädchen wohl sagte, wenn sie um die Saufmette wüßte, die sie drei heute in der Hinter stube des Krügers gehalten. Das war leicht auszudenken, denn es war ja auch eigentlich eine Schande, daß sie beiden erwachsenen und großen Kerle

den Halbgewachfenen zwi schen sich nahmen und ihn bis obenhin voll Schnaps und schlechten Wein pumpten. Engelbert wurde es ungemütlich beim Denken und er gab dem Jungen einen Puff, daß der die verschlafenen Augen weit aufriß und ihn anstarrte. „Also das ist keine Art und Weise, Hans, daß du mit dem schwarzen Bernd herumluderst, wie du es heute abend getan hast. Für so was bist du noch viel zu jung und dumm. Und ein besserer Bauer und ein anständigerer Kerl wirst du auch nicht davon. Wenn ich deine Schwester wäre

— ich meine, wenn ich an der Stelle von deinem Vater stände, dann sollte dich das heilige Donnerwetter holen, wenn du mir solche Geschichten machtest." Der Junge sperrte den Mund auf, um etwas zu er widern, aber Engelbert führ ihn an: „Halt den Mund und hör zu! Ich weiß, daß du hinter der Schwester von Bernd herstreichst. Das schwarze Kar nickel ist auch kein Umgang für dich. Die Dina ist auf meinem Hof und ich kenne sie auch von früher her genau genug und was ich noch nicht wußte, das hat mir Bernd heute abend

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Der Oberländer
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Seite 6 von 12
Datum: 02.06.1932
Umfang: 12
Engelbert, Landeck Soratru Anton, Jgsch., Landeck Lair Franz, Flaurling Plattner Otto, Landeck Grissemann Hans, Zams Nigg Franz, Landeck Konrad Engelbert, Imsterberg Hann Peter, Landeck Spiß Josef, Landeck Hauptscheibe: Wolf Franz, Tarrenz <999 T.) Ruetz Josef, Oberperfuß Grissemann Hans, Zams Hann Peter, Landeck Glück Karl, Imst Rudig Franz, Pettneu Handle Franz, Landeck Hofmann Peter, Landeck Lair Franz, Flaurling Konrad Engelbert, Imsterberg Ladner Johann, Zams Mittewaldner Karl, Silz Schmid Otto

, Landeck Weber Josef, Stanz Dr. Decristoforo Peter, Zams Schleckerscheibe: Flunger Bernhard, Haiming <150 T.> Ing. Merl Walter, Innsbruck Ruetz Josef, Oberperfuß Lair Franz, Flaurling Juen Franz, Fließ Hofmann Peter, Landeck Schöpf Hermann, Landeck Juen Josef, Fließ Plaseller Josef, Innsbruck Wolf Franz, Tarrenz Nigg Franz, Landeck Handle Franz, Landeck Grissemann Hans, Zams Starjakob Josef, Jgsch., Grins Plattner Otto, Landeck Hormayer Engelbert, Landeck Schmid Otto, Landeck Gritsch Franz, Jgsch

Josef, Innsbruck Konrad Engelbert, Imsterberg Rudig Franz, Pettneu Schöpf Hermann, Landeck Grissemann Hans, Zams Gritsch Franz, Jgsch. Landeck Schöpf Franz, Oberhofen Mittewaldner Karl, Silz Fleisch Siegfried, Stanz Flunger Bernhard, Haiming Gritsch Rudolf, Landeck Pircher Hermann, Zams Weber Josef, Stanz <24 Kr.) Meisterscheibe zu 15 Schuß: Lair Franz, Flaurling <125 Kr.) Ruetz Jossf, Oberperfuß Ing. Merl Walter, Innsbruck <125 Kr.) Plaseller Josef, Innsbruck Wolf Franz, Tarrenz Grissemann Hans

, Zams Hofmann Peter, Landeck Handle Franz, Landeck Konrad Engelbert, Imsterberg Rudig Franz, Pettneu Mittewaldner Karl, Silz Pircher Hermann, Zams Fleisch Siegfried, Stanz Schöpf Hermann, Landeck Glück Karl, Imft Schöpf Franz, Oberhofen Dr. Decriltoforo Peter, Zams Juen Josef Fließ Tscholl Franz, St. Anton Flunger Bernhard, Haiming <88 Kr.) Jungschützenbefte: Gritsch Franz, Landeck <25 Kr.) Metzler Max, Landeck Reheis Franz, Grins Trenkwalder Wilhelm, Oberhofen Soratru Anton, Landeck Starjakob Josef

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 07.09.1934
Umfang: 16
öer Mann vom Land Tirol, Engelbert Doll fuß, der Helöenkanzler Oesterreichs. Andreas Hofer erfolgreich für Tirol und durch Tirol für Oesterreich, Engelbert Dollfuß erfolgreich für Oesterreich und dadurch für Tirol. Beide Männer sind von eigenartiger Aehn- lichkeit des Charakters, des Mutes, der Güte, der christlichen Lebens- und Weltanschauung. Andreas Hofer, mutig und tapfer, siegreich und auch heldenhaft im Tode. Engelbert Doll fuß hat in den Tiroler Bergen während des Weltkrieges dem Tod

ins Auge geschaut. Er hat im Krieg Mut und Tapferkeit be wiesen, er hat nicht weniger Mut-und Tapfer keit in seiner Negierungstätigkeit entfaltet. Er war toöesbereit, er wußte, was ihm be vorstand. Er hat trotzdem nicht versagt, son dern seine Aufgabe mit dem Aufgebot aller Kräfte geleistet. And auch er hat im Sterben wie Andreas Hofer Versöhnlichkeit und Güte gezeigt. Andreas Hofer und Engelbert Doll fuß, beide erfolgreich durch ihr Leben, noch erfolgreicher durch ihren Tod. Zwischen Andreas Hofer

und Engelbert Dollfuß, welchen beiden in der ganzen Welt Achtung, Anerkennung und Shmpathie entge gengebracht werden, sind Tausende, die ihrer würdig waren, die von ihrem Heldengeist er füllt, für Tirol und Oesterreich kämpften, lit ten und starben. Aller dieser gedenken wir heute. Ähre Namen schmücken das Helöenbuch und selbst zu den fernen Gräbern soll heute unser Gebet und unser Gedenken dringen. Gottesfurcht und Kaisertreue und Vaterlands liebe waren es immer, die das Tiroler Volk zu seinem Heldentum

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