. Weinbauern bedankt euchs — Am 1. März tritt der Reimmichel gegen den Weinbauernbund auf. Auch er bezweifelt es, ob es dem Bunde wirklich nur darum zu tun ist, was die Statuten sagen, also auch er zweifelt an der Ehrlichkeit der Männer, die an der Spitze des Bundes stehen, auch er verdächtiget die ganze Das Licht im Fenster. „Ich will das Licht im Fenster brennen lassen, bis du heimkommst, Emil.' » „Tu's nicht, Mutter, es dürste spät werden,' entgegnete der junge Mann und trat mit einer ge wissen
Unentschlossenheit unter die Tür. ^ „Doch, dasGäßchen ist finster, und der Stum pen Licht wäre schlecht gespart, wenn du vielleicht fielest. Merke also, ich werde das Licht brennen lassen, bis du zurückkommst.' Es war eine gesunde, kräftige Schottin, die, während sie mit dem Sohne sprach, emsig zu bügeln fortfuhr und die fertige Wäsche, weiß wie frischgefallener Schnee, in einen großen Korb neben sich legte. Im Zimmer befanden sich noch vier Kinder, zu jung, um etwas zu verdienen. Emil aber zählte 18 Jahre
die ehrbare Witwe den Schritten ihres Sohnes, weil sie stets sürchtete, er möchte einmal, gleich des Gutsherrn Söhnen, zu viel trinken. Als sie aber Emil an diesem Abende so jugendsrisch und blühend unter der Türe stehen sah, erleichterte sich ihr Herz, und die oute Frau flüsterte ver trauend: „Eines Tages wird er gewiß zur Einsicht kommen und mir bei der Erziehung der Kinder eine Stütze sein.' Und so bügelte sie sort, bis ihr Tagewerk vollendet, und stellte dann das Licht ins Fenster
, auf daß es dem Sohne den dunkeln Pfad der Heimkehr erhelle. Die Kerze brannte ab und erlosch flackernd, aber kein Emil erschien auf der Schwelle des bescheidenen Hüttchens; Emil Cameron, so hieß die Familie, war durchgegangen, kein Mensch wußte wohin. Das Leben zu Hause erschien ihm zu hart, der Mutter wachsames Auge ärgerte ihn, und so verließ er das heimatliche Dach, um seinem Willen zu solgen, seinen Weg zu gehen; nie aber vermochte er sich die Worte aus dem Sinne zu schlagen: „Ich werde das Licht brennen
lassen, bis du zurück kommst, Emil.' Die vage Hoffnung schließlichen Reichtums, der Gedanke, unter günstigen Verhältnissen den Seinen eine Stütze werden zu können, mochte ihm vor schweben, seinen Entschluß beeinflussen, dennoch blieb der selbstsüchtige Wunsch, der mütterlichen Aussicht zu entgehen, die Hauptursache seiner Flucht. Am solgenden Morgen schiffte sich Emil als Matrose ein und begann in Wahrheit ein wildes, wüstes Matrosenleben. Es gefiel ihm. Hie und da, wenn der Sturm raste, und ferne