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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 12.12.1927
Umfang: 8
Nord amerika tüchtig geleimt ' ? Zusammen: 32 Groschen Midi Humoreske von Alfred Manns. Emil Mauwiebe stand m'.t pfiffigem Gesicht vor dem Untersuchungsrichter. — „Wollen Sie nicht den Einbruch eingestehen, Klauwiebe? Es kömmt schließlich doch heraus ' Nun grinste Emil frech. „Det will ick Ihnen nich antun, Herr Krimlnalral, denn wenn ick ei zujeben würde, müßten Sie mir bei det feine Alibi doch loofen lassen. Sie'müßten sagen, der Klauwiebe lügt und na, Herr Kriminal rat. peinlich wäre doch det

?' Der Untersuchungsrichter, der die Unverfro renheit der Zünftigen gewöhnt war, nickte — „Wiedersehen', sagte Emil, machte eine tiese Verbeugung und verschwand ... Der Richter klingelte. In Berlin NO liegt irgendwo eine Keller destille, die Anton Pitschpan gehörte, und die Im Kreise der duften Jungen „Der schmierige Löffel' genannt wurde. Das war Emils Stammkneipe und die seiner Freundschaft. An ton Pitschpan war ein ansehnlicher Mann; er ging stets ordentlich gekleidet und machte auch jedes Jahr eine große Reise

war er auch. Heute abends ging es hoch her, denn Emil Klauwiebe feierte mit seinen Eideshelkern das Fest des glücklichen Alibis. Am Tisch neben der Tür saßen ein paar arm selige Taschendiebe, am T'.esen unterhielt sich Anton mit einem Kavalier. und in der Ecke tuschelten zwei schwere Jungen miteinander. Schließlich kam noch ein derbe angezechler, fin ster aussehender Kerl herunter und nahm An-, toN bei Seite; man sah eine goldene Kette. — „Det hab ick jcfunden.' ! . Pitschpan musterte den Ankömmling von oben

bis unten genau, der sah einwandfrei nieder trächtig aus. „Na, und?' „Die is unter Briedern fuszig Emmchen wert.' „Bist wohl mal! Dick plattiert is se, da schmilzt nich für zehn Mark Jold runter; sieben Emm will ick jeden.' „Aber da is doch der Joldstempel.' „Die Fahrt zieht nich, uff den Schwindel fall ick nich rein.' Der Ankömmling zögerte, aber sein Verstand war bereits stark umnebelt, er sagte „Her da mit', und Emil nickte seinem, Freunde Anton hinter dem Rücken des Bezechten vertraulich grinsend

zu. — Der Kerl nahm das Geld, setzte sich und be gann ganz lästerlich Schnaps und Vier zu trin ken, sang zwischendurch einige gemeine Lieder - und pennte dann am Tisch ein. Hierauf hatte Emil Klauwiebe gewartet, er - redete auf seinen Tischgenossen Eds Sänstlich ein. Der war begeistert, aber auch etwas ängst lich: „Is det nich 'n bisken jcsährllch?' Verächtlich blickte Emil den Genossen cm. „Jesährlich sür Dir, wo Du bloß Schmiere - stehst? Und kannst ja ooch morgen früh hin- jehen und Dir bei Tage det

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 26.03.1938
Umfang: 16
ausziehen, einen aufge spannten Regenschirm vom Türmchen der Königskapelle entfernen müssen: insgeheim freuen sie sich doch, daß es noch immer Emil schickt Inge in den April (Nachdruck verboten.) Als Emil Schönherr Im Gasthaus zum „Goldenen Raben' den alten, langsam etwas griesgrämig gewordenen Oberkellner ab- löste, ging es wie ein frischer Wind durch die Räume dieses beliebten Lokales, in dem sich die Bewohner dieses Bezirkes gern nach des Tages Arbeit bei frischem Bier erholten. Der neue Ober

, der znm ersten Male ans einer Kleinstadt in die Großstadt verschlagen wor den war, hätte sich im „Goldenen Raben' bei guter Behandlung durch den Chef und den liebevollen Blicken des weiblichen Personals in der Küche und hinter dem Schanktisch recht zufrieden fühlen können, jedoch saß Emil Schönherr ein allzu übermütiger Schalk im Nacken, und außerdem hatte er sich ln den Kopf gesetzt, wahrscheinlich auf Grund seiner gut aussehenden Erscheinung, deren Wert er sich durchaus bewußt war. recht hoch hinaus

zu wollen. Mit warmem Frühlingssonnenschein kam der 1. April, und da Emil seinen dienstfreien Tag hatte, lustwandelte er im schönen Stadt park und ließ sich schließlich auf einer gerade vom neuen Anstrich trocken gewordenen Bank nieder. Dieses tat der Oberkellner aus dem „Gol denen Raben' nicht deshalb, weil er etwa schon müde gewesen wäre, sondern vielmehr zog ihn eine liebreizende Erscheinung an, die bereits auf einem Ende der Bank Platz ge nommen hatte und sich hoffnungsvoll die Sonne in ein entzückendes

Schelmengesicht scheinen ließ, um vielleicht bereits dadurch eine interessante Bräunung zu erreichen. Also nahm Emil Platz, und da ihm Schüch ternheit nicht angeboren war, beschloß er, gar bald die Dame in ein Gespräch über den Frühling im allgemeinen und über das damit verbundene Wiederaufleben der Freude' am Leben zu verwickeln. Zunächst blieb die Unterhaltung recht einseitig, bis die junge Dame die Frage stellte, wieso und warum sie im allgemeinen zur Ehre der Unterhal tung käme und mit wem

sie im besonderen eigentlich das Vergnügen hätte.^ In diesen Augenblick blitzte im Gehirn des Herrn Oberkellners der verwegene Gedanke auf, vielleicht hier fein zu reichen Hoffnungen berechtigendes Glück schmieden zu können, zumal sein liebliches Gegenüber in seinem feschen Frühjahrskostüm nicht so aussah, als ob es von armen Eltern abstamme. Wenn auch Emil bei diesem Gedanken, dem er nun die Tat folgen lassen wollte, etwas unbebag- lich zumute war. so fiel ihm doch im legten Augenblick erlösend

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 26.03.1938
Umfang: 6
teinen Mantel Md deinen Hut. „Papi', eine Her JÜNSV« mit HochrvW Wangen, „der .Emil d« wieder ungenü gend in Naturgeschichte!- Der zwWMige Emil Lsqqfte Key e^nmql ersticken. Mr Abel wqr.schqu ,W des Paters ZiMwer Lestürmt. Dà mar.wlb Mro, hfllb Schiflsrnum. NM- ileph^t« Augen, Md «und dunkelbraun Me KMM?. fuchti'n.das àWr.ob. Weam ^reMch ihfls^y: 'Zapi, Hast Dp.miedsr pie! AU jtuy r pon Ms- Wetthtim diesem Falle fqlsch. Mißt Ihr denn yicht.' ^WyAissìà à M. àv em Tall. der Fyll fiel Ml. Erzyhl

MS lieber etwas anderes . . . Wer mar die Dame, mit der Du Möngst ^n Cqfe igestssen HM Willst Du ,sie ^Weicht Hei- .raten?' Fragte -Abel lauernd. „Aber Abel, Dp tönntest dych Mise?« dqb ich nicht heiraten n>A' „Bestimmt mcht?' „LeschMt mcht. Ich würde Mch selbst dann mich Mcht dazu entschließen tonnen, wen? Hhr mich selbst Harum bitten wur- M MWbey- Ach H«be näWch Kber- Haupt Me Lust dazu.' ^ . Me Lüben -horten nur nach ,nut hal bem Mr Hin. Abel ist dem Emil äuckisch M den Fuß getreten- Emil.bleibt,ibw

cht» schuldig. Pqpi schreit: „Aushiireni Abhören! Pyflt^Macht àl Hhr Kezide gegen Mtch. BManW? Wd er Mirft .dem Abql ein W«!N M àMìk- . i „lyMmes , r^ft der Kleine. ! Wer schon Mft Hn -in zme tes Kà . k-MÄ^lleMe .der Pààst mttr- >de .ich Mch DW Mà Ähr^ I ' Die Kiàr Mftdntizn -in der gleichen <W.sWer rilzf sqglsch à Mrfin,ay. .auch.m,t d«!n Hühqn'snxgch ^r.àrs ààstà-don Aber.nur de? Dmnvàg'Nflchm^tag àete «r Mp àmer. „Ät dì- Sr«u Mi?,^n m,t Euch^^ „Dyck!'' lißf Kbel. ..Doch!' echote «Emil. Mt Yhr

auch leichter, Ml er groß ist', zchraelt Abel. „Hm Ringen werde .ich trotzdem bald der Sieger sein', prahlt Emil. - Der Bater trampelt schon die Hemd ärmel Hoch. Die Düben legen auch die Jacken ab und folgen seinem Beispiel. Dann wollen sie .sich auf ihn.stürzen. „Und die Hosen?' ruft Her Vater oor- wurssvoll. Erst jetzt .besinnen sie sich, daß sie ihre neue Anzüge schonen müssen. So .verlangt es der Bpter. Darin ist er unerbittlich. Sie entledigen -sich also rysch der Bein kleider. Vater Hat MwWen die Türe

für -sich, .und -sie Per iost .sich -in den Anblick. Als erster hört Abel auf. Das Getue langweilt -ihn. »Ich bin so-o müde', raunzt er. -Emil strahlt: „Da Hast Du s Papi, der künftige ChMpivn!' Dann Hören auch -sie auf. Der Aeltere sieht dem Bater auffallend ähnlich: nur sein Haar ist -lichter, fast -blond. Das Ge sicht Ist schmal, die Nase stößt -hackig vor wie bei einem Raubvogel, die Augen sind -rau. klein und mißtrauisch- Später wer- en sie Weltschmerz vorheucheln- Der Kleinere hat ein liebliches rundes spitz

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1924
Umfang: 8
ler, geboren 1887 in Gomagoi, nach Stilss zustän dig, Matrose und Taglöhner, wegen vorbedachten Mordes. Die Anklage stellt den Sachverhalt solgen- dermaßen dar: Die Mordtat verübte Pichler am 9. März 1923 gegen 11 Uhr vormittags an Emil Gutgsell, seinem Nachbar, der vor dem Hause Holz spaltete, indem er vom oberen Stockwerke seines Wohnhauses, aus einer Entfernung von etwa 7 Metern, einen Schrott schuß auf den ahnungslosen Gutgsell abfeuerte. Gutgsell wurde am Kopse von 28 Schrottkörnern getroffen

stand sich zur Familie Gutgsell eigentlich am besten und war bis zu einem bestimmten Zeitpunkte sogar der Freund des von ihm ermordeten Emil Gutgsell. Pichler war schon seit seinem 10. Lebensjahre von zu Hause weg, hat vorerst im Vinschgau als Hirtenknabe Dienste geleistet, ist dann in die Schweiz abgewan dert, wo er bei Bauern und im Hotelwesen tätig war. Hierauf wanderte er nach Frankreich, Spanien und Italien, bald da. bald dort arbeitend und ließ sich schließlich in Marseille in Frankreich

begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug gelgang in die Schlveiz. Arn Rückwege — der Weg führte über die Stilfseralpe -7— fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanzier!, blieben bei K Wochen.in Untersuchungs haft, wurden später jedoch wegen dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pickler einen Schaden von angeblich 4090

L. Pichler wollte mit dem Gewinn aus diesem Schmug- gelgeschäste nach Amerika auswandern, so aber hatte er den Großteil seines Vermögens verloren. Bald nach seiner Haftentlassung wurde dem JohannGeorg Pichler hinterbracht, daß Emil Gutgsell diesen Schmuggelgang an die Finanzier! absichtlich ver raten habe. Später soll Emil Gutgsell dies selbst eingestanden haben, doch konnte in dieser Hinsicht bis heute' nichts Stichhältiges festgestellt werden. Um das verlorene Geld wieder hereinzubringen, sah

seines ehemaligen Schmuggelgenossen Emil Gutgsell angesehen und deshalb aus Gutgsell, deni er früher ein guter Freund war, einen hef tigen Haß gefaßt. Im April 1921 nahm Johann 'Georg Pichler bei seiner Schwester Filomena, ver ehelichter Lindner, Bäuerin in Telss. Oberinntal,, Aufenthalt und blieb dort mit kleinen Unterbrechun gen 13 Monate. Er. war in dieser Zeit stets trüb sinnig und weinte sogar manchmal über den Verlust seines Geldes und seiner Gesundheit. Vorher ließ sich Pichler im Spitale in Innsbruck

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 07.05.1924
Umfang: 10
ler, geboren 1887 in Gomagoi, nach Stilfs zustän dig, Matrose und Taglöhner, wegen vorbedachten Mordes. Die Anklage stellt den Sachverhalt folgen dermaßen dar: Die Mordtat verübte Pichler am 9. März 1923 gegen 11 Uhr vormittags an Emil Gutgscll, seinem Nachbar, der vor dem Hause Holz spaltete, indem er vom oberen Stockwerke seines Wohnhauses, aus einer Entfernung von etwa 7 Metern, einen Schrott schuß auf den ahnungslosen Gutgscll abfeuerte. Gutgsell wurde am Kopfe von 28 Schrottkörnern getroffen

. ! Am Pflngstsamstag 1920 begab sich Johann ! Georg Pichler, dcpen Bruder Oswald, bann Simon I Neinstadler und Emil Gutgsell auf einen Schmug- l-gelgang in die Schweiz. Am Rückwege — der Weg J führte über die Stilfferalpe — fielen die Brüder « Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der ! Finanziert, blieben bei 6 Wochen in llntersuchungs- ! hast, wurden später jedoch wegen dieser Straftat ! amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich ! Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pichler

einen Schaven von angeblich 4000 L. ! Pichler wollte mit dein Gewinn aus diesem Schmug- 1 gclgeschäfte nach Amerika auswandern, so aber hatte ! er den Großteil seines Vermögens verloren. Bald I nach seiner Haftentlassung wurde dem JohannGeorg ! Pichler hinterbracht, das; Emil Gutgsell diesen ! Schmuggclgang an die Fiuanzieri absichtlich ver- ! raten habe. Später soll Emil Gutgsell dies selbst I eingestandcn haben, doch konnte in dieser Hinsicht I dis heute nichts Stichhältiges festgestellt werben. I lim

. Als ! erste Ursache seines Unglücks habe er ausschließlich | den Verrat seines ehemaligen Schmuggelgenossen Emil Gutgscll angesehen und deshalb auf Gutgsell. deni er früher ein guter Freund war, einen hef tigen Haß gefaßt. Im April 1921 nahm Johann Georg Pichler bei seiner Schwester Filomena, ver ehelichter Lindncr, Bäuerin in Tclfs. Oberinntal, Aufenthalt und blieb dort mit kleinen Unterbrechun gen 16 Monate. Er war in dieser Zeit stets trüb sinnig und weinte sogar manchmal über den Verlust seines Geldes

verdroß. Als er gerade die Vorbereitungen mit dem Gewehre getroffen hatte, gewahrte er, daß Emil Gutgscll nächst dem Hausciugang Holz spalte. In diesem Augenblicke sei wieder der alte Zoric uud ! Haß gegen Gutgsell in ihni erwacht und er habe kurz entschlossen einen gezielten Schuß durchs Fen ster auf Emil Gutgsell abgefeuert. Ohne sich wei ters nach Emil Gutgsell umzujehen, habe er das Gewehr neuerlich geladen und sei mit demselben aus dcn Hausgang hinaus getreten. Von dort aus habe er einen zweiten

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 24
Datum: 02.12.1905
Umfang: 24
stiller und nicht so gewandt in äußeren Formen wie der andere Müller war, doch ein lieber, guter Mensch sei nnd sie war zu nnschnldig, als daß sie durch diese Entschnldignng sich nicht ihr Herz befreit hätte. Emil Müller II hatte bereits Licht iu seinem Zimmer, Müller I wollte zu ihm gehen uud ihu aufklären. Er kehrte auf dem halben Wege um und giug in sein Reich. Noch lange wanderte sein Zimmernachbar auf und ab, der Lange träumte bereits vou Erna, der Fran Müller in sxs, als sein Nebenbuhler

Müller ll im „Kaisergarten'. — Müller II sagte sich selbst, daß es wohl nicht Liebe war, die ihn zu Erna Esselmann hinzog, aber weil sein Freund ihn so hintergangen, dies redete er sich ein — darum gönnte er sie ihm nicht. Am Sonnabend nachmittag wollte er per Rad nach Krngdors fahren; ein prachtvolles Blumenarrangement, Vi sitenkarte „Emil Müller, Lehrer iu Billhagen' lag obenauf, hatte er Freitag abend von dem einzigen Kunstgärtner des Ortes ab sondern lassen. — Anch Emil Müller

I hatte mit sich Kriegsrat gehalten, er liebte die kleine, blonde Lehrertochter, er wollte Sonn abend hinfahren, vor seiner Heimreise mußte er Gewißheit habe». Als Zeichen seiner Liebe wollte er ihr Blnmen senden. — Seine Visitenkarte „Emil Müller, Lehrer,' fugte er bei. Weil er eben nichts anderes hatte, deshalb wählte der Gärtner für jeden duf tenden Grnß Rosen und Veilchen! Beide Sträuße glichen einander, ihre Übereinstimmung brauchte nicht erst mittelst schwerer Beweis führung dargetan werden. Um zehn Uhr

I verließ mit seinem Rade die Wohnung. „Die Maschine nehme ich mit, will sie noch erst mal nachsehen lassen!' Damit verschwand er; eine Straße hinunter, eine Quergasse, dort schob er — zurück, und er war au der.Ehauffee angelangt. „Krngdorf 10 Kilometer,' las man am Wegweiser. Emil II aß in aller Ruhe Mittag, dann stand er anch vor dem selben Wegweiser. „Hm, hier ist heute wohl schon einer gefahren,' er war arglos wie eine Tanbe. -ft » Am Vormittage schleppte sich der Briefträger mit zwei riesigen

Pakete: „Fränlein E. Esselmann und nochmals Fräulein E. Essel mann. Da hat jedes etwas,' fügte schmunzelnd der Alte hinzu. Er.kam bald zwanzig Jahre nach Krugdorf uud wußte. daß die Geschwister Erua und Emma hießen. Die jungen Mädchen ver schwanden, jede mit einem Karton, in ihrem Zimmerchen. „Ach, wie schön! Sieh da, Emil Müller II,' las Emma Essel mann, „er erinnert sich wohl noch meiner! Ein schwärmerischer Angenaufschlag und die Gedanken weilten einen Augenblick bei dem inugen Vizefeldwebel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 05.05.1924
Umfang: 8
, dessen Bruder Oswald, ferner Snnon Reinstadler und Emil GutgsÄl auf einen Schmuygetgang in die Schweiz. Am Rückwege, — der Wog führte über die Stikfser- Äve, — fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanzier!, blie ben ekoa 6 Wochen in Untersuchun gshaft, wurden später jedoch wegen dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsäch lich Saccharin, wuiÄen beschlagnahmt. Johann Georg Pichler erlitt dabei einen Schaden von angeblich 40VK Lire. Pichler wollte mit dm Gewinn

aus diesem Schmuggelgeschäfte nach Amerika auswandern: so aber hatte er de« Großteil seines Vermögens verloren. Bald nach seiner Haftentlassung wurde dem Johann Georg Pichler hinterbrocht, daß Emil Gutgfell diesen Schmuggel-gang an die Finan zier! absichtlich oerraten habe. Später soll Emil Gutgsell dies selbst eingestanden haben, doch tonnte in dieser Hinsicht bis heute nichts Stich hältiges festgestellt werden. Selbstmordabfichleo. Ilm das verlorene Geld wieder hereinzu bringen sah sich Johann Georg Pichler. wie er sagte

- genossen Emil Gutgsell angesehen und des halb auf Gutgfell, dem er früher ein M?r Freund war, einen heftigen Haß gefaßt. Im April 1921 nahm Johann Georg Pich ler bei seiner SclMester Filomena, verehelich ter Lintner, Bäuerin in Telss. Oberinntai, Aufenthalt und blieb dort mit kleinen Unter brechungen IS Monate. Er war in dieser Zeit stets trübselig gesinnt und weinte sogar manchmal? über den Verlust seines Geldes und femer Gesundheit. Vorher ließ sich Pich ler im Spitale in Innsbruck wegen

, daß Emil Gutgsell nächst dem Hauseingang Holz spalte. In diesem Augenblicke sei wie der der alte Zorn und Haß gegen Gutgsell ? in ihm erwacht und er habe kurz entschlossen. ! einen gezielten Schuß durchs Feniter auf Emil Gutgsell abgefeuert. Ohne sich weiters nach Emil Gutgsell umzusehen. er das Gewehr neuerlich geladen und sei mit demselben auf den Hausgang hinaus getreten. Von dort aus habe er einen zweiten SKuß über die Stiege hinab gegen das Pflaster des unteren Hausganges abgefeuert, um feine

und abgeführt warben. An die Flucht habe er gar nicht gedacht, weil er mit seinem Leihen und ohne Geld ja so wie lo nicht weiter ge kommen wäre. Einschränkung des Geständnisses. Diese Angaben machte Johann Georg Pichler den Earabinieri und bei seiner ersten Vernehmung vor Gericht. Ä:i seiner zwei ten Vernehmung suchte er die Tat dahin abzu schwächen, daß er angab, er habe nicht die Abficht gehabt, den Emil Gutgsell zu töten, er wollte ihm lediglich emen Denkzettel ge ben. Er habe auf die Füße geziehlt, Gut

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 29.05.1932
Umfang: 8
Dgs dlsue puto Skizze von Margot Kind. Beinahe hatte sie ihren Kaffeetopf über den frischgescheuerten Küchentisch gegossen, so heftig hat sie sich vorgebeugt, um ihrem schrippenkau enden Emil die Zeitung vor die Nase zu pflan zen. ..Dà, lies!' Ihre verarbeiteten Finger umfahren eine An« zeige folgenden Inhalts: „Innensteuerlimou- sine. Vièrsitzer, möglichst dunkelblau, aus Pri vathand zu kaufen gesucht.' „Siehste, warum biste so voreilig! Hätt'ste bloß die Karre gelassen, wie sie war. Blau

, das fällt doch gar nicht auf. Wo heute jeder dritte Wagen blau ist! — Was machiste denn da, àil?' Emil antwortet nicht. Er ist dabei, mit dem Kücl>enmesser vorsichtig das Inserat aus dem fettfleckigen Zeitungspapier auszuschneiden. „Geh in die Drogerie. Frau! Fünf Kilo dunkel blauen Autolack. Aber n' bisken holla!' Nachdem Emil lind Ernestine die Nacht im lichtdicht verschlossenen Holzschuppen verbracht haben, ist der schwarze Kraftwagen wieder dun kelblau. Am Nachmittag erscheint der Inter essent

. Er ist klein, rund, hat vergnügte Schweinsäuglein, trägt einen Otterpelz und sieht überhaupt „besser' aus. Er steirzt um den Wagen herum, öffnet die Haube, beklopft die Schreiben, seht sich ans Steuer, probiert die Hupe. Die Polsterung durchsucht er nach Mot- tenlöchern. Leider hat er allerhand auszusehen. Zuviel gefahren, schlechte Federung und so allerhand. Sein Interesse erlahmt sichtlich. Emil hingegen, mit der Rechnung von zwei- Autolack im Kopse, ist äußerst geneigt, ein Geschäft zu machen. So stark

, daß er bereit scheint, mit sich handeln zu lassen. Siehe allge meiner Preisabbau, bitte sehr. „Na ja', sagt der besser aussehende Herr. „Hundert Mark Nachlaß. das läßt sich hören. Man kann ja mal probieren. Unverbindlich, bitte. Nur um zu sehen, wie der Dunkelblaue läuft.' Der Otterpelz setzt sich hinter das Steuer. Emil in der Lodenjoppe flegelt vor nehm rechts. „Elegant', denkt Ernestine. Sie steht an der Holzstalltür lind winkt mit dem Schürzenzipfel. Nur so ein paar Straßen kreliz und quer wolle

er fahren, meint der Herr. Wegen der Vremsen und so weiter. Ob er. Emil, ein Stündchen Zeit habe? Aber natürlich, freilich, selbstverständlich hat Emil. Nun, dann kann man wohl rasch einen Au genblick anhalten? Der Herr möchte telephonie- ren. An seine Frali. Wegen des Abendessens. Und das; er einen Wagen in Aussicht habe. Denn der Dunkelblaue fährt gut. ganz ausge zeichnet. Vielleicht. . . Warum nicht? Wenn Emil noch fünfzig Mark heruntergehen will. Siehe Preisabbau . . . Emil schluckt. Dann sagt

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1911
Umfang: 8
keineswegs ein schränken will. Auf kirchlichem Gebiete und auf kirchen politischem, inwieweit es sich bei letzterem um die kirchliche Sphäre handelt, erkennen wir die Kirche als maßgebende Autorität an, deren Entscheidung man unterworfen ist. Das Recht, die Grenzen für das kirch liche Gebiet zu bestimmen, steht der kirchlichen Kornelia eilte, ihrer Gewohnheit gemäß, gegen Abend zum Walde, um mit Emil in der Moosgrotte zusammenzutreffen. Der Freundschaftsbund der beiden Kinder hatte sich mit der Zeit

doch die kindliche Natur ihre Rechte. «Kommst du endlich. Kornelia? Du hast mich lange warten lassen!' rief Emil ihr entgegen, als die Kleine, fast atemlos vom schnellen Laufen, sich dem Wasserfalle näherte. Nelly blieb stehen und blickte verwundert um sich. — Woher kam nur die Stimme ihres Spiel gefährten? — Er war nirgends zu sehen. Ein halb unterdrücktes, mutwilliges Lachen zwang sie, in die Höhe zu blicken. Welche Ueberraschung! — Hoch oben auf einem Felsblock thronte Emil als kühner Beherrscher der Gegend

!' Mit der Behendigkeit eines Eichkätzchens begann sie den steilen Felsen zu ersteigen und schwang sich mit Leichtigkeit von Stufe zu Stufe. Triumphierend stand sie in kurzer Zeit neben Emil und strich die dunklen Locken aus der erhitzten Stirn. „Kleines, wildes Zigeunermädchen, du verstehst das Klettern trotz einem Buben', äußerte Emil voll Anerkennung. Kornelius Gesichtchen erglühte bei diesem Lobe sreudig und unwillkürlich richtete sich ihre kleine Gestalt höher auf. „Wie schön ist deine Zeichnung, Emil!' rief

sie nun ihrerseits voll Bewunderung. „Man erkennt den Wasserfall auf den ersten Blick.' „Hätte ich nur Farben und Pinsel!' seufzte der jugendliche Künstler, indem er das Bild in eine kleine Entfernung von sich hielt und mit Kenner blicken musterte. „Onkel Pfarrer hat mir zwar einen Farbenkasten als Geburtstagsgeschenk ver sprochen, aber bis zu meinem Geburtstag dauert es noch lange. — Wie glücklich war' ich, wenn ich malen könnte!' „Komm', Emil, zeige mir einmal das schöne Schloß, das du kürzlich gezeichnet hast

sie stehen, um ihn zu, erwarten, und schaute ihm mit blitzenden Schelmen- augen entgegen. „Kleine Hexe, du!' drohte ihr Emil, indem er sich ihrer Hand bemächtigte. „Ich werde dich fest halten müssen, damit du mir nicht wieder durch gehst; Todesangst habe ich bei deinen waghalsige» Sprüngen ausgestanden!' „Das Schloß muß nicht mehr weit von hier sein', meinte Nelly, nachdem sie eine Zeitlang einträchtig neben ihrem Freunde hergeschrittm war. „Aus der Ferne habe ich es schon oft gesehen.' „Dort ragen ieine

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.12.1924
Umfang: 6
der Anzengruber'schen Bauernkomödie »Der C'w Iffens wurm'. Kartenvorverkauf bei Hesse, Goethestrahe A). Vei Emil Zannwg». Don * Noch immer klingen mir Emil Tönning» Worte im Ohr: Popularität kann auch zum Fluch werden! Und es P tatsächlich so. — Kaum hatte er seine Zimmer richtig in Augen schein genommen, sprach schon die ganze Stadt von seiner Ankunft. — Bei der spärlichen An- zahl wirklich guter Films, kann ein „Peter der Große', ein „Stier von Oliver', ein „Anna Bvleyn' schwerlich vergessen

werden. Und mit! ihnen Emil Iannings. Seins Gostalten atmen, leben, wir glauben wirklich jene Großen vor uns zu 'sehen, in Glanz und Nuhm Emil Iannings bewohnt ein erstklassige» Ap partement im Palasthotel, erster Stock, mit Balkon, der den Mick aufs Burgg-rafenamt frei läßt. — Für 11 Uhr war ich bestellt. Und Punkt 11 Uhr überbrachte mir der Die ner die Meldung: .Herr Iannings läßt bitten.' Ein List trägt mich empor und eine Minute später stehe ich vor Emil Iannings. Bor seinem Toilettesplsgel arbeitet er an sei nem

Scheitel und heißt mich auf das herzlichste willkommen. Ich hasple meine Einlaidrvng her unter, uns im Kino zu besuchen, doch er er sucht mich, nicht darauf zu bestehen. Populari tät. meint er, kann auch zum Fluch werden. — Und tatsächlich bringt den Diein? schon wieder zwei Karten, von Leuten, die vorgelassen wer den wollen. Er sucht Ausflüchte und läßt sich verleugnen. SSchelnd bittet er mich, Platz zu nchmen. Wir wrechen vom Nächstliegenden, vom „Stier von Oliver'. Emil ymming» wundert

sich, daß der- selb« so spät hier gespielt wird Ich kläre ihn >uber die erschwerten Einfuhrverhältnisse beut- r FiÄn» auf. Tch erwähne seinen „Peter der rcHe', den Prunkfilm „Da» Weib des Pha rao', dessen Erstaufführung im Frühjahr im Sterntino erfolgte und der «ine Wiederho lung im Herbst im PlankensteinSino erlebte, und da beginnt Emil Iannings vmn neuen „Quo vodis'-Film zu erzählen, der in Rom gekurbelt würde. Cr setbst spielt den „Nerv'. Schrecklich sei der Anblick gewesen, fahrt er fort, als die gereizten

Bestien «inen Statisten zerrissen, der sich nöhlt mehr rechtzeitig in Sicher- yeit bringen konnte. Ach erinnere, daß die Presse damals ganz energisch gegen die Ber- .wenVuna von wilden Tieren bei Filmaufnah men austrat. Emil Iannings meint, daß nur ein unglücklicher Zufall den Verlust eines Men schenleer« bedingt hätte und daß im allgemei nen bei Ausnahmen mit den Bestien die größte Borsicht angewendet wirb. Ueber ZukunftS' Pläne befragt, gibt E. Iannings nur auswei chende Antworten. „Dekamerons

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 25.03.1908
Umfang: 8
. Weinbauern bedankt euchs — Am 1. März tritt der Reimmichel gegen den Weinbauernbund auf. Auch er bezweifelt es, ob es dem Bunde wirklich nur darum zu tun ist, was die Statuten sagen, also auch er zweifelt an der Ehrlichkeit der Männer, die an der Spitze des Bundes stehen, auch er verdächtiget die ganze Das Licht im Fenster. „Ich will das Licht im Fenster brennen lassen, bis du heimkommst, Emil.' » „Tu's nicht, Mutter, es dürste spät werden,' entgegnete der junge Mann und trat mit einer ge wissen

Unentschlossenheit unter die Tür. ^ „Doch, dasGäßchen ist finster, und der Stum pen Licht wäre schlecht gespart, wenn du vielleicht fielest. Merke also, ich werde das Licht brennen lassen, bis du zurückkommst.' Es war eine gesunde, kräftige Schottin, die, während sie mit dem Sohne sprach, emsig zu bügeln fortfuhr und die fertige Wäsche, weiß wie frischgefallener Schnee, in einen großen Korb neben sich legte. Im Zimmer befanden sich noch vier Kinder, zu jung, um etwas zu verdienen. Emil aber zählte 18 Jahre

die ehrbare Witwe den Schritten ihres Sohnes, weil sie stets sürchtete, er möchte einmal, gleich des Gutsherrn Söhnen, zu viel trinken. Als sie aber Emil an diesem Abende so jugendsrisch und blühend unter der Türe stehen sah, erleichterte sich ihr Herz, und die oute Frau flüsterte ver trauend: „Eines Tages wird er gewiß zur Einsicht kommen und mir bei der Erziehung der Kinder eine Stütze sein.' Und so bügelte sie sort, bis ihr Tagewerk vollendet, und stellte dann das Licht ins Fenster

, auf daß es dem Sohne den dunkeln Pfad der Heimkehr erhelle. Die Kerze brannte ab und erlosch flackernd, aber kein Emil erschien auf der Schwelle des bescheidenen Hüttchens; Emil Cameron, so hieß die Familie, war durchgegangen, kein Mensch wußte wohin. Das Leben zu Hause erschien ihm zu hart, der Mutter wachsames Auge ärgerte ihn, und so verließ er das heimatliche Dach, um seinem Willen zu solgen, seinen Weg zu gehen; nie aber vermochte er sich die Worte aus dem Sinne zu schlagen: „Ich werde das Licht brennen

lassen, bis du zurück kommst, Emil.' Die vage Hoffnung schließlichen Reichtums, der Gedanke, unter günstigen Verhältnissen den Seinen eine Stütze werden zu können, mochte ihm vor schweben, seinen Entschluß beeinflussen, dennoch blieb der selbstsüchtige Wunsch, der mütterlichen Aussicht zu entgehen, die Hauptursache seiner Flucht. Am solgenden Morgen schiffte sich Emil als Matrose ein und begann in Wahrheit ein wildes, wüstes Matrosenleben. Es gefiel ihm. Hie und da, wenn der Sturm raste, und ferne

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 30.10.1923
Umfang: 8
war bekanntlich der berühmte Weinort Terlan eine namentlich von reichsdeut- schen Gästen während des Frühlings und Herb- „Emil!— Emil, hörst du denn nicht?' Eine Pause,. nur von dem Raschen der Zei tungen unterbrochen. Emil hörte nicht. „Jetzt wird es mir aber zu dumm! Gib mir die Zeitung her. Ich will endlich wissen, wie der Dollar steht!' Und wütend, soweit das der gänzlich ver fettete Busen der Frau Piefke zuließ, riß sie Emil, dem Gemahl, die „Zeitung' aus der Hand. „Natür lich — gestiegen

ist er. Was nun?' Emil Piefke, ein Hüne von Gestalt, rund herum gut mit Fett eingekleidet, den großen Kopf auf dem von kummervollen Speckfalten durchquerten Hals, das. gerötete Bullenbeißergesicht von einem tief schwarzen Schnauzbart angenehm belebt, mit Hän den, Handschuhnummer 10^ und Füßen von einer Größe, daß er Oberschlesien ganz gut hätte allein abtreten können, sah die Genossin seines Lebens an, mit einem Blick! „Wat fällt denn dir ein? Bin ich hier Herr im Hause — oder du?' - ' . Frau Anna Piefke sah

ihn hinwiederum aucb mit einem Blick an, der über seine Frage keinen. Zweifel aufkommen ließ. „Ter Dollar ist gestiegen, Emil!' „Na,^ und?' fragte Emil, indeß er an seinen Fingernägeln, die noch immer jeder Maniküre höh nisch entgegenarbeiteten, herumknabberte. „Was regst du dir uff, Olle?' „Rede nicht so ordinär! Ter Dollar steigt — und du hast gestern verkauft.' „So dämlich bin ich nicht!' „Emil! O Emil!' „Na, juchze man nicht so, sonst platzt dir nn noch det neue Seidene.' „Du hast also nicht verkauft

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 05.05.1924
Umfang: 8
den Sachverhalt folgen dermaßen dar: Die Mordtat verübte Pichler am 9. März 1923 gegen 11 Uhr vormittags all Emil Gutgsell, seinem Nachbar^der vor dem Hause Holz spaltete, indem er vom obereil Stockwerke seines Wohnhauses, aus einer Entfernung von etwa 7 Metern, einen Schrott schuß auf den ahnungslosen Gutgsell abfeuerte. Gutgsell wurde am Kopfe von 28 Schrottkörnern getroffen uud fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Borleben. Die schwere

Geheimtür zu öffnen, die auf den Gang hinausführt. Sie lächeln so eigenartig, Herr Recking! Ist es denn so töricht, was wir vermuten?' „Im Gegenteil, ich will Ihnen schon jetzt ge stehen, daß Sie der Wahrheit hart auf der Spur Pichler im Vaterhause im Mansutthofe in Stilfs Aufenthalt und betrieb zeitweise das Schmuggler gewerbe. Ein verhängnisvoller Schmugglergang. Am Pfingstsamstag 1920 begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug

seines Vermögens verloren. Bald nach seiner Haftentlassung wurde dem JohannGeorg Pichler hinterbracht, daß Emil Gutgsell diesen Schmuggelgang an die Finanzieri absichtlich ver raten habe. Später soll Emil Gutgsell dies selbst eiugestanden haben, doch konnte in dieser Hinsicht bis heute nichts Stichhältiges festgestellt werden. Um das verlorene Geld wieder hereinzubringen, sah sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings genötigt, dem Schmuggel nachzugehen und wurde hiebel mit einer Schmugglerin bekannt

. Im Ver kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch seine Gesundheit. Diese beiden Umstände, der Ver lust seiner Ersparnisse und seiner Gesundheit, haben auf sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand, sich in Innsbruck, wo er sich behuss Heilung seiner Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen. Als erste Ursache seines Unglücks habe er ausschließlich den Verrat seines ehemaligen Schmuggelgenossen Emil Gutgsell angesehen und deshalb aus Gutgsell. denl er srüher ein guter Freund war, einen hef

wieder von seinen Schmdrzen befal len worden und deshalb wieder in die Schlaskam- mer zurückgekehrt. Er habe nun das Schrottgewehr seines Bruders Joses, das in einer Ecke in' der Schlafkammer stand, zur Hand genommen und mit einer ooer zwei Patronen geladen. Seine Absicht war, sich zu erschießen, weil ihm sein verpfuschtes Leben verdroß. Als er gerade die Vorbereitungen mit dem Gewehre getroffen hatte, gewahrte er, daß Emil Gutgsell nächst dem Hauseingang Holz spalte. In diesem Augenblicke sei wieder der alte Zorn uud

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 21.06.1931
Umfang: 14
. „Du bestehst darauf?' fragte ich zurück. „Kein Vertrauen mehr?' „Weshalb weichst Du dem Kuß aus. bitte?' „Kennst Du Emil Landholt, den kleinen dicken Emil?' „Was soll das? Es ist zu blöd. Sicher kenne ich Landholt.' „Möchtost Du ihn küssen, den schwabbligen Emil?' „Trrrr!' machte Llo. „Emil be-- nete mir heut« abend, als ich zu Dir unterwegs war. Er quasselte mir etwas v5r und kam nicht zu Ende. Ich konnte ihn nicht loswerden. Darum kam Ich die zwanzig Minuten zu svüt. Llo

/ „Das wollte ich jetzt nicht wissen. Di« Sache mit dem Kuß bitte!' „Emil redete lange Zelt mit mir. Llo. Cr stand ganz dicht vor mir und redete. Und er spricht, na ja. er spricht mächtig — feucht/ Es regnet, wenn er spricht. Man sollte sich ein Schild aus dem '^-Abteil umhängen: Nicht svuckeu! — Verstehst Du immer noch nicht? Ich komme gleich von diesem Regen unge» waschen zu Dir! Und in diesem ungewaschenen Zustand kann Ich doch keinen Kuß annehmen! Es wäre für Dich nicht gerade appetitlich ge wesen. Emil, «der dicke Emil — nsa

!' „Brrri' sagte Llo. „Ja, das ist allerdings ein Grund, ja. Komm!' Ich kam. Der P°ad wurde wahrscheinlich breiter, denn wir gingen nun nebeneinander. Später fanden wir einen Brunnen; ich uusch Emil ab. Dann tat die Gefühlskurve einen steilen Nuck nach oben. Nachtigallen? Ich habe wirklich keine Ahnung, ob in dem Walde Nachtigallen sind. Aber es läßt sich ja gelegentlich feststellen. lH lü Iklnoliebdaber „Wissen Sie, dem Kino verdanke i '> 'miner ein paar gemütliche Stunden!' „Gehen Sie so gern hinein

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 18.03.1910
Umfang: 8
einmal, „Frauen müssen nicht alles wissen; unÜ überhaupt wollen zu Zeit packte ihn doch noch Verlangen danach, besonder die meisten auch -angelogen sein — ^asse sie bei ihrem guten am Schlüsse einer der exquisiten Mahlzeiten, wie Lucie sie Glauben und handle nach deinem Ermessen.' bereiten verstand. Ach, darauf eine Tasse, eine einzige, llei^ „O nein, das tut Emil nicht,' ereiferte sich Lucie. Mokkatasse! Aber es half nichts, er bekam sie nicht. „Nun siehst du, du glaubst daran

, daß ich so etwas nicht Rber's Jahr brachte der Storch ein Baby, ein reizendes tue, darum solltest du auch deine Forderungen etwas ein- kleines Dingelchen. Der Jubel roar groß, und Emil trug ri schränken.' ungeheurem Stolz seine neue Würde als Papa zur Das tat Lucie aber nicht, sie hörte nicht auf zu drängen Aber ach, diese Würde brachte auch Bürde.' Anfänglich achl» und zu betteln, zu schmollen und zu greinen, und als das alles er in seiner freudigen Aufregung nicht darauf, aber gar b I nichts half, griff sie zur List

. Eine ihrer Freundinnen sollte begann er's zu begreifen, daß er nicht mehr Alleinherrscher >1 sich mit einem Hauptmann,'einem entfernten Verwandten Omils Hause war, daß sein „Sohn' ihm den ersten Plar> strciii verloben, doch stellte sich heraus, daß nicht genügend Vermögen machte. Er kam sich plötzlich so vernachlässigt vor, so in V vorhanden war, zur Deckung der Kaution. Emil traf den Winkel gestellt, denn Lucie hatte nur mehr Augen und OhrV Hauptmann mit Lucie's Freundin und deren Mutter in einem für den kleinen

zu Verfügung stellte, und Lucie erfuhr wreder alles in's alte Geleise. Am unlustigsten war er j-I nun, daß die Verlobung zu aller Freude in den nächsten Tagen immer nach Tisch, in Nückerinnerung an frühere Genüsse. stattfinden würde. Sie verschwieg aber diese Kunde Emil und war immer die schönste Zeit des Tages gewesen, das ha!> meinte nur in einem Gespräch über die beiden Liebesleute, sie Stündchen nach Tisch. Sie waren da gewöhnlich sitzen « ginge gleich eine Wette ein, daß sich ihre Freundin

doch noch blieben und hatten ihr Gläschen Wein fertig getrunl'n, m der kommenden Woche verloben würde. Der ahnungslose eine Cigarette geraucht, und tauschten dabei so halb ausgeräum Emil behauptete natürlich das Gegenteil. halb traumbefangen, ihre intimsten Gedanken aus. Wie Li „Wetten wir?' frug Lucie lachend. „Was gilt die Wette?' behaglich war es dagegen jetzt! Lucie lief, noch mit den letz« „Nun,' meinte er, „einen großen Karton mit Früchten- Bissen im Munde, st)on fort, wenn sie überhaupt austaultl bonbons

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 22.10.1936
Umfang: 6
?' „Einundzwanzig Lire und 60 cent.' „August?' „Sechundvierzig Lire', sagte der Zementhänd ler stolz. „Emil?' Onkel Emil flüsterte leise mit seiner Frau, und sagte dann er hätte zwölf Lire und achzig hingelegt. „Was?' rief seine Frau. „Ich habe dir doch zu Hause fünfzehn Lire gegeben!' Emil gestand, er habe in einer Wirtschaft schnell ein Glas Bier getrunken. Nun war nur noch Onkel Arthurs Sohn, der Geist, da, und der behauptete, selbst aus lamer Angst schnell 2 Lire 30 cent, hingelegt zu haben. Dann mußte

falsche Angaben gemacht!' „Was?' schrien drohend ein paar Herren, „er laube mal!!' „Ich will mein Geld wieder', sagte Theodor, „eine Schweinerei ist das!' > „Emil, nimm dein Geld, wir gehen', rief Frau Amalie Stanzinger, und Emil stürzte zu dem Geld, das vor dem Finanzrat lag. Doch der warf sich geistesgegenwärtig darüber und schrie: „Was recht ist, muß recht bleiben! — Nur über meine Leiche geht der Weg zum Geld!' Da schlug ihm Emil ein Glas aus den Hinter kopf, und jeder griff zu. Es gab

eine furchtbare Keilerei, Schlipfe zerrissen. Gläser und Schalen flogen nur so im Zimmer herum. Tante Mathilde kämpfte mit Amalie Stanzinger, die Braut lag in Ohnmacht. „Ich Hab mein Geld', schrie plötzlich Emil laut, da packte ihn seine Frau um die Hüfte und rannte mit ihm nach dem Vorplatz. Jeder nahm, was er konnte, und lief ihnen nach. Nur die Verlobten und Onkel Arthur blieben zurück, um Tante Muthilde aus einer Ohnmacht zu .'rwecken. Es sah böse aus. Flaschen lagen zertrümmert auf dem Fußboden

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.07.1892
Umfang: 6
nenwassers zu bedienen, wenn auch eine alteinge wurzelte Bequemlichkeit dagegen sein mag. Das Verhältniß zwischen G-sundheit uud Bequemlichkeit ist in diesem Falle nmgekehrt proportional. Die Augen Emil von Hartenberg 'S aber ruhten mit unverhohlener Bewunderung auf Diana. „Sie sind ungeheuer gewachsen', sprach er endlich mit einem gewissen Auslug von Verlegenheit, der daraus hinwies, daß es ihm offenbar schwer wurde, der Weltdame gegenüber den richtigen Ton anzu schlagen. „Ich hätte Sie überall

wiedererkannt! Sie sind ganz der gleiche Emil von einst, obwohl Sie jetzt ein vornehmer Graf geworden sind!' rief Diana. Man trat in den Salon und nahm Platz. Die junge Frau saß wie im Traume da nnd starrte Emil an, während Sibylle sich alle Mühe gab, recht liebenswürdig zu erscheinen. Und während Diana so als stumme Zeugin daneben saß, dünkte es sie mehr und mehr, als ob dieser Mann doch nicht mehr der Emil von früher sei, obwohl sie erst vorhin erklärt hatte, daß sie ihn gänzlich unverändert finde

. Er war ein schöner, eleganter Man», aber in seinen Augen lag ein wenig vertrauenerweckender Ausdruck. Diana wünschte, die konventionellen Fesseln ab werfen zu können; hatte sie ja doch so viel zu er fragen, so viel zu erzählen, aber die Worte wollten nicht reckt über ihre Lippen kommen, während Hip- polyt mit kaltem, starrem Ausdruck daneben saß und Sibylle herkömmliche Phrasen hernnterleierte. Erst als der Graf sich, Abschied nehmend erhob, fand Diana die Sprache wieder und rief lebhaft: „O, Emil

, haben Sie den Papa ganz vergessen?' Der Graf zuckte zusammen, sah Hippolyt fragend an und entgegnete kühl: „Ihren Vater vergessen? Mein Gott, nein, wie sollte ich denn?' Sein Ton aber war, während er diese Worte sprach, ein so kalter und gleichgiltiger, daß die junge Krau sich ausö tiesste verletzt suhlte, denn sie kam zu der Ueberzeugung, daß die alten Zeiten durchaus nicht so pietätvoll in Emil Hartenberg'S Gedächtniß weiter lebten, wie in dem ihren. „Wann wollen Sie kommen und mein Schloß in Augenschein

nehmen? Ich möchte es Ihnen zeigen', fragte Emil nach einer Pause. Diana aber war verletzt nnd mit der ihr ange borenen Offenherzigtcit legte sie es unumwunden an den Tag. „Es liegt mir nichts daran, Ihr Schloß zu be sichtigen', versicherte sie in ablehnendem Tone. Sibylle war entrüstet über diesen Mangel an Höflichkeit. „Sie sind sehr liebenswürdig, verehrter Graf' sprach sie in ihrem verbindlichsten Ton. „Es is schon einige Zeit verflossen, seit ich zuletzt aus Har teuberg war. Früher natürlich

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Lienzer Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 28.12.1889
Umfang: 12
, erhielt er von dem rasenden Thiere einen fürchterlichen Stoß mit dem Hörne, der ihm die Brust zerschmetterte. Ein zweiter Stoß riß ihm die „Leidenschaftlich!' fonfflirte Annie. „Leidenschaftlich!' erklärte Emil etwas schüchtern, aber doch mit Ueberzeugung. Ueber das Gesicht des Herrn Oppermann zog ein höhni sches Lächeln. „Dann darf man vielleicht Ihre Meinung hören,' sagte er mit Behagen, „wem geben Sie die Chance, „Parsifal' ooer „Hie kavsn'? Wir sind vollständig rathlos.' „Das ist mein Geheimniß

,' flüsterte Annie. „Das ist mein Geheimniß,' stotterte Emil und empfand, wie ihm der kalte Schweiß auf die Stirne trat. „Hören Sie, meine Herren?' lachte Herr Oppermann sichtlich erschüttert, „es gibt ein Geheimniß dabei! Seien Sie also nicht unvorsichtig. Und darf man fragen,' fuhr er in offenbar bester Laune fon, „ob Sie dieses Geheimniß zu benützen gedenken, Herr Dotter? Ich meine, am Totalisator.' „Aber ganz selbstverständlich!' commandirte Annie. „Ganz selbstverständlich!' stieß Emil hervor

, während er die Empfindung hatte, als ob man seine Fußsohlen mit glü henden Nadeln kitzele. „Wahrhaftig,' rief Herr Oppermann, den in diesem Au genblicke ein 5irampfhusten zu befallen schien, „das müssen Sie mir vormachen. Ich traue Ihnen sonst nicht.' „Mit großem Vergnügen,' lispelte Annie. „Mit großem Vergnügen, ächzte Emil. In diesem Augenblick tönte die Platzglocke, die den Be ginn des vierten Rcnnep.s, lcS „großen Preises von Hanno ver', verkündigte. untere Kinnlade ab. Unter dem Toben des Publikums sprang

ist in Antwerpen der neue Dampfer Friesland von der „Auf gut Glück also!' verabschiedete sich heiter Herr Oppermann. „Geradeaus, der eingezäunte Raum', flüsterte Annie und huschte mit Mama davon. Geradeaus, der eingezäunte Raum! Halb bewußtlos steuerte Emil darauf zn, bis er vor einem kleinen Häuschen stand. .,Nummer?' sragts ihn der Beamte. „Nummer?' fuhr Emil traumhaft auf. „Gewiß, gewiß!' sagte ungeduldig der Beamte, „beeilen Sie sich gefälligst. Wenn die Flagge fällt, ist's zu spät. Nummer?' „Nummer

Dreizehn!' Der Beamte zog irgendwo ein grünes Cartonblättchen heraus und drückte einen Stempel darauf. „Bitte sehr', sagte er, indem er es Emil überreichte. Emil nahm es und wollte sich entfernen. „Aber mein Herr — die fünfzig Mark', tönte es hinter ihm her. Fünfzig Mark? Was für fünfzig Mark! Entrüstet sah ihn der Beamte an. „Ja wollen Sie denn den Einsatz nicht bezahlen, mein Herr?' „Fünfzig Mark?' „Mein Gott, wenn Sie nur zehn oder zwanzig Hütten setzen wollen, dann konnten

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Dolomiten
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Seite 14 von 20
Datum: 28.04.1934
Umfang: 20
Alois sen., Marchetti Emil, Kröß Joh., Rauch Heinrich. Dibiasi Peter, Atz Rudolf. Unterkofler Sebastian. — Osterscheibe: Unterlechner Karl sen., Dibiasi Peter. Rauch Heinrich. Waid s Mitteilungen des Meraner Fußballverban- des. Sitzung vom 21. April. Wettspiele vom 22. ds. (L 0 k a l m e i st e r s ch a f): Auf Grund ' tlr ' ' des Schiedsrichterberichtes wird das Spiel Audacc—Lagundo mit 3 :1 beglaubigt. Das wegen Unbrauchbarkeit des Spielplatzes nicht ausgctragenc Spiel Iungfaschisten—Rallcs

I„ Rottenstemer F., Sce- bachcr K.. v. DeNemann Al.. Ricoluffi Franz, Orion Eugen, Unterlcchncr Franz. Macek Stcf.. Caltnari Franz. Marchetti Emil. Pedron Josef — Gedcnkscheibe: Haller Hans, Zischq Heinz. Weitschek Rudolf, Pedron Josef. Guggen- bergcr I.. Lageder Alois, Meßner Ludwig. Ob- kircher Ing.. Dibiasi Peter. Herrenhofer Anton. Damian Alois, Unterlechner Karl sen. — Serie zu 5 Schuß. Klasse A: Macek Ste fan. Unterlechner Karl sen., Kröß F.. Meltina Meßner Ludwig. Damian Alois. Schwarzer Eduard

, 0. Dellemann Alois. Äußerer Johann. Haller Hans. Lageder Alois, GuagenVerger Josef. Gaffer Peter. — Serie zu 5 Schuß. Klasse B: Dr. Deflorian. Unterlechner Franz Marchetti E.. Ricoluffi Fran.z, Thaler Josef Unterkofler Sebastian. Köllensperger Ing. Karl Pedron Josef. Innerkofler I.. Hilpold Josef Kröß Job., Stolz I. — Serie zu 15 Schuß: Meßner Ludwig, v. Dellemann Alois. Damian Alois, llnterlcchner Karl sen., Äußerer Johann Dr. Deflorian. Unterlechner Franz. Lageder Alois, Gaffer Peter. Maribetti Emil

118, Baumgartner Franz. Jffenao. Pallua Richard. Wagger Michael sen., Mairhofer Jakob, Doktor Kofler Josef, Langer Anton. Bolzano. Ober« varleiter Johann. Schövbubcr Hons. Pallua Emil. Schenk Max. Waaaer Michel fun.. Pallua Ludwin, Hörmann Karl. Schlfferegger Paul 1695. Schlecker: Waaaer Michael iun. 45, Obervarleiter Johann. Langer Anton. Bolzano. Dr. Kofler Josef, Oberhammer Georg. RUcone, Paßler Michael, Antcrlelva. Wcbhoser Josef, Mairhofer Jakob, Schenk Max. Brngger Richard. Valdaora

. Ed. v. Grebmer. Pallua Ludwig, Köstler Johann. Pallua Emil. Waooer Mickioel > 361. Meistcrserien: Klaffe A (5er-Serie): Lan ger Anton. Bolzano. 59. Wagger Michel sen., Dr. Kofler Josef, Mairhofer Jakob. Ober- parlciter Johann, Baumgartner Franz. Iffcngo. Mairl Jakob, Villa Ottonc, Paßler Michael, Anterselva. Brugger Josef. Valdaora, Bruoqer Richard Valdaora. (15er-Serie): Langer An ton. Bolzano, 147, Wagger Michael sen., Ober- parleitcr Johann, Mairhofer Jakob, Riscone. Dr. Kofler Josef. Baumgartner Franz

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 27.06.1911
Umfang: 10
teilnahmsvoll. Emil wollte seinen hohen Gönner nicht durch Details ermüden, schon schien sich auch bereits das Interesse bei ihm für seine LebenS- geschichte verloren zu haben; denn er nickte nur noch zerstreut und sagte plötzlich, sich in ein Fauteuil werfend: „Nehmen Sie nun Platz, lieber Freund, und hören Sie endlich den Grund, weshalb ich Sie her bemühte. Ich möchte Sie nämlich ersuchen, mir die Kopie eines Tizian anzufertigen. Gräfin Ranken, die Schwester Baron Härders, nannte denselben neulich

in meiner Gemäldegalerie daß Juwel meiner Sammlung und zeigte so große Borliebe dafür, daß ich als ^alaut' domme nicht umhin konnte, ihr eine Kopie davon zu versprechen. Hoffentlich werden Sie mich nicht im Stiche lassen. Ich weiß wohl, daß das Genie seine Vollendung in der Produktion eigener Phantasiegebilde erblickt, dennoch läßt eL sich gar nicht leugnen, daß auch im Kopieren eine gewisse Meisterschaft entfaltet werden kann.'' „Ganz gewiß', bestätigte Emil, „vor allem gehört dazu Ausdauer und Gewissenhaftigkeit

Weiskirchners und des Eisenbahn-- ministcrs Glombinskis wurde angenommen. Ob die De mission des Gesamtkabinetis, falls sie wirklich erfolgt, angenommen wird, ist die Frage. Man spricht auch schon vom kommenden Manne, der wieder einmal der Baron Gautsch sein soll. (?) „Selbstverständlich, Ew. Durchlaucht haben ganz über mich zu verfügen', beeilte Emil sich mit einer Verbeugung zu versichern. „Das freut mich — nehmen Sie im voraus meinen Dank entgegen', gab der Fürst lebhaft zur Antwort. „Baron Härder

, der die Aufsicht über die Gemäldegalerie führt, wird Sie hingeleiten und Ihnen nähere Instruktion erteilen.' — Er schellte und befahldemeintretendenKammerdiener.den Intendanten von der Ankunft des Malers zu benachrichtigen. Bald darauf betrat Edwin von Härder den Salon und begrüßte Emil trotz dessen kühler Zurück haltung scheinbar mit unbefangener Freundlichkeit. Nachdem der Fürst beide aufs gnädigste entlassen hatte, traten sie gemeinsam den Weg durch die Gemäldegalerie an. Emil konnte

ausgeschmückt. „Gönnen Sie sich Zeit zur Arbeit, da sie durchaus nicht eilt', sagte er beim Abschied. „Nutzen Sie vielmehr die Gelegenheit, sich mit einer ebenso wertvollen als reichhaltigen Gemäldesammlung be kannt zu machen, recht aus. Niemand wird Sie stören; auf strengen Befehl Seiner Durchlaucht bleibt die Galerie während Ihrer Arbeitsstunden für jeden andern verschlossen.' Mit Lust und Liebe zur Sache gab sich Emil möglichst bald ans Werk und förderte eifrig seine Arbeit. Der Fürst, der ihn täglich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.09.1889
Umfang: 6
, Section Meran.) Es werden hieimrch sämmtliche Sectionsmitglieder freundlichst eingeladen, an der am nächsten Sonntag und Montag, den 8. und 9. d-, in Bozen stattfindenden General- Versammlung unseres Gesammtvereines und an den hiebet veranstalteten Festlichkeiten sich recht zahlreich zu betheiligen. sä' Eine dunkle Erinnerung zog durch Emils Hirn. „Nummer Dreizehn? Allerdmgs!' „Allerdings? Wer mein Herr, das ist die Nummer von Mikado. Man erwartet Sie sehnsüchtigst am Tota lisator.' WaS jetzt mit Emil

geschah, hastete später nur noch wie ein wirrer Traum in seinem Gedächtniß. Eine brandende Menschenmenge schwemmte ihn fort, ein Geschrei und Ge wimmel um ihn her, dann fühlte und sah er plötzlich ein paar Tansendmarkscheine in der Hand und da — da taucht« auf einmal im Gewühl vor ihm das rothe Gesicht des Herrn Oppermann auf: „Bon wem hatten Sie das Geheimniß?'' schrie er ihm in großer Erregung zu. Emil hörte und begriff nichts mehr. „Bon wem hatten Sie es', schrie Herr Oppermann

noch einmal und packte Emil an der Brust — „wer hat eS Ihnen gesagt? Wer? So antworten Sie doch! „Niemand hat mir etwas gesagt', stammelte Emil. „Niemand? Selber sind Sie auf die Idee gekommen? Aus eigener Usberzeugung? Selber? So sprechen Sie doch, rasch!' „Selber!' stotterte Emil. „Schwören Sie es mir!' „Ich schwöre es!' „Dann erweisen Sie mir eine Gnade', flehte Herr Op permann — „werden Sie mein Schwiegersohn!' „Mit Vergnügen!' lallte Emil ... Auch Llnuie und Mama fügten sich der Bestimmung

deS Familienoberhauptes, Um ihren Endlichen Gehorsam zu bezeigen, schlang Annie sogar mit einem seligen Blick ihre weichen Arme um Emils Hals und das mitten auf dem Rennplatz vor aller Welt. Seit seinem Verlobungstage ist Emil unter die Auf klärungsapostel gegangen. Wenigstens tritt er mit aller Energie der weitverbreiteten Meinung entgegen, daß die Dreizehn eine Unglücksziffer ist. Wie die Männer von den Frauen beurtheilt werden. Die Männer sind ein ganz sonderbares Völkchen. Sie tragen Stiefel Nr. 10 und schnarchen

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