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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 21.01.1931
Umfang: 8
machen will. Wir wollen hoffen, daß sie auch gewillt ist, in kürzester Zeit mit diesen Klebern, welchen jeder Kameradschaftsgeist und jedes soziales Empfinf den fehlt, abzufahren. Der Antennenvampir. Oder: Das Nachtgespenst auf dem Dache. Sehr verdächtig erschien es Herrn Emil Ziegenhein, daß sich in der letzten Zeit öfter Schäden an seiner Hochantenne zeigten. Da diese immer über Nacht auftraten, beschloß Herr Emil, der Ursache auf den Grund zu gehen und eine warme Augustnacht im Freien zuzubringen

. . . Von der Kirchturmuhr klang die vierte Morgenstunde herüber, als sich die Tür eines Nachbarhauses öffnete und eine weiße Gestctlt, mit einer Leiter bewehrt erschien. Mt Entsetzen sah Herr Emil, wie die Gestalt an sein Haus heranschlich, die Leiter anlehnte und auf das Dach des niederen Hauses stieg. Als aber Emil sah wie sich das Gespenst an seiner Hochantenne zu schaffen machte, kam Leben in seine Erstarrung. .„Bist a Mensch oder a Geist?/' schrie er hinauf. „A Geist," antwortete dumpf die weche Gestalt. Da stieß

Herr Emil die Leiter um, holte einen langen Wasserfchlauch und nun begann ein aufregender Kampf zwischen Mensch unA „Geist". Während Herr Emil den Wasserstrahl gegen die Er scheinung richtete, bombardierte ihn diese, durch den Kamin gedeckt, mit Dachschindeln. Herr Emil blieb schließlich Sieger. Denn der „Geist" rutschte, von einem Wasserstrahl getroffen, auf dem nassen Dach aus und siel zu Boden. Hier entpuppte er sich als die Nachbarin des Herrn Emil, Frau Gisela Hutterer. Durch den Sturz geschah

ihr gar nichts, wohl aber durch Herrn Emil, der über die Beschädigerin seiner Antenne nun ein strenges Strafgericht hielt. Wegen dessen Folgen hatte er sich vor dem Liesinger Strafrichter LGR. Dr. Miller unter der Anklage der Körper verletzung zu verantworten, mit ihm zugleich Frau Gisela, die wegen boshafter Sachbeschädigung angeklagt war. — Emil: Dös ane kann i Jhna sagen, Herr Richter, an Antennenvampir spielt dö Frau nimmermehr. Aber dö Hab i a nach Noten mit'm Wasserschlauch gwaschen

. Das können S' Jhna vorstellen, was für an Schrecken i ghpbt Hab, wia i dö Frau wia a Nachtgspenst >auf den Dachgiebel umanandreiten g'sehn Hab. Z'erscht Hab i g'mant, mi trifft der Schlag, aber dann Hab i ma denkt, dö Gstält is do aus'm Haus von der Frau Hutterer außakommen, also Hab i halt aufigschrien: '„Bist Geist oder a Mensch?" (Lebhafte Heiterkeit.) — Richter (lachend): Und was hat sie Ihnen geantwortet? — Emil: A Dachschindel hat sie mir am Schädel ghaut und hat gsagt:

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 29.01.1904
Umfang: 16
waren alle Boote in See — die einen bestimmt zum Leben, die andern zum Tode — alle waren in der Dunkelheit verschwunden, und Kapitän Oaks stand mit seinem ersten Offizier Emil Cameron allein auf, dem Verdeck. Näher und näher züngelten die Flam men, gleich tanzenden Geistern. „'s wird bald überstanden sein, Kapitän." „Ja, Emil, gib mir die Hand. Wir segelten lange zusammen und scheinen für die letzte Reise bestimmt. Gott sei uns gnädig!" „Noch ist Rettung möglich. Hoffen wir Kapitän." „Nein

. Mich erwartet nicht Weib, nicht Kind ich gehe mit meinem Schiffe." Es war des Kapitäns letztes Wort. Eine Ex plosion gebrannter Wasser unterbrach die Rede. Stille und Dunkelheit folgte. Der Lauf der Zeit pausierte auch für Emil Cameron. * * Endlich vornahm er wiedex einen Laut — das Tosen des Wassers, sah die roten Lampen des Leucht- turmes, fühlte sich umgeben von nassem Sand. Die Vorsehung hatte barmherzig Emils Leben gefristet, das Meer ihn ans Ufer gespült. Schwach und zer schlagen, blieb er lange

hilflos liegen. Plötzlich bemerkte er über sich im ungewissen Mondlicht bekannte Felsenbildungen. Die See hatte ihn in den heimischen Hafen geworfen, und ein Mann, der am Ufer entlang schritt, sang leise das Methodistenlied: „Dort erwartet dich Licht, Bruder, Dort erwartet dich Licht." Heiße Tränen rollten über des Seemanns ge bräunte Wangen, als er die alte Heimat erkannte, und sein Herz sehnte sich nach der Mutter, die einst gesagt: „Ich will das Licht brennen lassen, bis du wiederkommst, Emil

." Zwanzig Jahre waren seitdem vergangen, und damals schon zählte sie mehr denn vierzig. Sie war wohl lange tot. Vielleicht aber konnte er im alten Heimatdörfchen noch Kunde von ihr erhalten. Und so machte er sich auf in finsterer Mitternacht und wankte totmüde durch den verän derten Ort, geleitet von dem Magnet des Herzens, nach dem Gäßchen, in dem einst seiner Mutter Hütte gestanden. Das Gäßchen hatte sich in eine breite mit Häusern besetzte Straße verwandelt, aber ganz am Ende glaubte Emil

ein flackernd Kerzenlicht zu er kennen. Er eilte vorwärts. Nein, ihn trügte kein Gebilde der Phantasie im Fenster der alten Heimat stand wirklich ein brennendes Licht. Des Mannes Herz pochte laut; er klopfte an die Türe und wartete zitternd. Langsame Schritte näherten sich und auf der Schwelle erschien ein altes, altes Mütterchen mit schneeweißem Haar. Emil er kannte sofort seine Mutter. „Was gibt's? fragte sie. „Ein armer schiffbrüchiger Seemann bittet um Obdach." „Kommt herein und wärmt

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 14
Datum: 19.11.1926
Umfang: 14
1926. Hauptbeste: 1. Maier Leo,- 2. Angermann Anton; 3. Hibler Theodor; 4. Schöpfer Frz.; 5. Putz Albert,- 6. Schwarzer Hans. Schleckbeste: 1. Putz Albert,- 2. Schöpfer Franz,- 3. Hofer Emil,- 4. Cgger-Sigwart Hans; 5. Maier Leo; 6. Angermann Anton; 7. Hibler Theodor; 8. Schwarzer Hans; 9. Ia kober Hans; 10. Weiß Andrä. 3er Serie: 1. Maier Leo; 2. Putz Albert; 3. Schwarzer Hans; 4. Hofer Emil; 5. Schöp fer Franz; 6. Pacher Peter. 15er Serie: 1. Maier Leo; 2. Schwarzer Hans; 3. Putz Albert

; 4. Pacher Peter; 5. Schöpfer Franz; 6. Angermann Anton. «ggf. Bulzschiitzen-Gcselischaft Lienz. Bcftaewinner vom Geseüschafts- schießen am 4. November- 1926. Haupt: Vergeiner Gustav, Moser Anton, Neid! Hans, Iakober Hans, Hofer Emil, An germann Anton, Glanzt Hugo, Weiß Andrä, Hibler Theodor, Wartscher Anton. Schleck: Hibler Theodor, Hofer Emil, An germann Anton, Schöpfer Franz, Moser An ton, Meirer Hans, Dobnig Heinrich, Iakober Hans, Wartscher Anton, Glanzt Fritz, Ber geiner Gustav, Weiß Andrä. 5er

Serie: Vergeiner Gustav, Angermann Antsn, Hibler Theodor, Hofer Emil, Dobnig Heinrich, Iakober Hans, Moser Anton, Mei rer Hans. 15er Serie: Angermann Anton, Hibler Theodor, Moser Anton, Schöpfer Franz, Ho fer Emil, Iakober Hans. Iungschützenbest: Glänzt Fritz, GlanzlHugo. Iuxbest: Vergeiner Gustav, Wartscher Ant. Bestgewinner von Gefellschaftsschießen am 11. November 1926 Haupt: Schöpfer Franz, Abraham Anton, Moser Anton, Iakober Hans, Weiß Andrä, Schiller Friedrich, Hibler Theodor, Egger-Sig- wart

Hans, Schiller Eduard, Hofer Emil. Schleck: Weiß Andrä, Schöpfer Franz, Glanzt Hugo, Meirer Hans, Iakober Hans, Hibler Theodor, Egger-Sigwart Hans, Brug- ger Anton, Angermann Anton, Putz Albert, Hofer Emil, Moser Anton. 15er Serie: Iakober Hans, Angermann An ton, Hofer Emil, Dobnig Heinrich, Weiß An drä, Moser Anton. 5er Serie: Iakober Hans, Hofer Emil, Dobnig Heinrich, Angermann Anton, Schil ler Eduard, Meirer Hans, Weiß Andrä, Putz Albert. Iungschützen: Glanzt Hugo, Glanzt Fritz. Iuxbest: Iakober

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 29.06.1906
Umfang: 20
, die ihr die Beantwortung der Fragen nach ihren Wünschen verursacht, und macht Vetter Emil süße Augen, damit der die Arbeiten überwacht. Kaum hat er Lilli guten Tag gesagt, ist sie auch schon mit ihren tausenderlei Anliegen da und Lilli wieder sich- selbst überlasten. Und Vetter Emil ist jetzt ihr einziger Trost. Vetter Emil! Der hat gründlich Feuer gefangen! Lilli weiß es ganz genau, wenn sre auch so harmlos tut, als merke sie nicht das Geringste. Auch Graf Heini ist das nicht entgangen und es ärgert ihn furchtbar

. Sie kennt das ganz gut, trotz seinen Bemühungen, es ihr nicht zu zeigen. Sie ist darum während Graf Heinis Anwesenheit noch einmal so liebenswürdig gegen. Emil. Das ist ihre Revanche. Und ein Glück ist's, daß Anna von dem allem keine Ahnung hat. Denn die versteht keinen Spaß. Lilli wird Vetter Emil schon dazu bringen, ihr einen Antrag zu machen. Ihn zu heiraten, ist tausend mal besser, als selbst der beste Erzieherinnen-Posten. Schon netzt ist seine Position gar nicht ohne, die Auszeichnung

aber, mit der ihn hier alle behandeln, ist eine sichere Bürgschaft, daß er noch höher steigen wird. Umsonst gesellen sie ihm nicht stets Grete oder Martha Wollheim als Tischdamen zu. Die sollen sich womöglich hier verheiraten, das liegt Aar auf der Hand. Schwerreiche Mäd chen. Im xten Grad mit Portschach verwandt. Und deshalb aus ihrem heimatlichen Provinznest zu ihm auf Besuch! geschickt. Emil jedoch macht sich nicht das Geringste aus ihnen. Aus ihr dagegen, na! Anna wird Augen machen, wenn die Bombe einmal platzt. Tadeln

, weil ich etwas unter vier Augen mit dir zu besprechen habe," antwortet Anna gelassen. Es wird Emil unbehaglich zu Mute. Aber er faßt sich. „Ich stehe g-anz zu deiner Verfügung," erwidert - er verbindlich. Anna steuert ohne lange Umschweife direkt auf ihr Ziel lo§. „Ich habe nur ungern Elisabeths Bitten nachgegeben," beginnt sie, „den Sommer mit Lilli hier zuzubringen. Ich fürchtete das, was tatsächlich geschehen ist: die Ablenkung Lillis von ihren S-llidien, zu denen ich sie in ih-rem eigenen Interesse anhalten muß

. Ohne dir dies vielleicht Aar zu machen, hast du mir meine Pflicht in dieser Richtung beträchtlich erschwert. Es vergeht fast kein Tag, an dem du nicht ihrem Lernen vorzeitig ein Ende machst. Ich bitte dich ernstlich, das in Zukunft zu unterlassen, Lilli überhaupt so wenig als möglich zu zerstreuen. Ich. w-äre sonst gezwungen, uniern Aufenthalt hier abzukürzen und in unsere stille Stadtwoh nung zurückzukehren." Mit einer ungeduldigen Handbewegung schiebt Emil seinen Hut auf den Hinterkopf. „Bist du ein Pedant! Laß

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.07.1932
Umfang: 6
, Creditanstaltssrage und Nachtragsbubgel. Mussolini persönlich. Von Dr. Michael G. Lap. Man kennt bei uns von und über Mussolini nur seine Taten und einige Biographien. Beide Quellen sind ungenü gend, um die zentrale Persönlichkeit völlig eindeutig und deutlich zu erkennen. Bei aller Einsicht und bei allem Studium wird ein Rest von Ungedeutetem verbleiben. Taten sind nur der Ausdruck einer Persönlichkeit, diese selbst besteht aus Charakter und Denken. Emil Ludwig nun ist mit seinen „Gesprächen mit Mussolini

" (soeben bei Paul Zsolnay in Wien als Buch erschienen) zum Kern der Persönlichkeit Musso- . linis vorgedrungen, indem er in 18 Gesprächen versuchte, die Brücke vom Handeln zum Denken, zum Charakter Mussolinis zu finden und zu schlagen. Schon rein äußerlich ist da manches interessant. Die achtzehn Gespräche fanden vom 23. März bis 4. April 1932 täglich je eine Abendstunde lang im Palazzo Venezia in Rom statt. Emil Ludwig hatte volle Freiheit, Mussolini jede Frage zu stellen. Aber daraus wurden

keine Interviews, sondern Porträtsitzungen eines Charakterzeichners mit einem Modell, das wohl nur in Stalin ein Gegenstück hat. Wie sehr mußte Emil Ludwig dieses Modell als Phä nomen und umgekehrt es Mussolini gereizt haben, einem Manne Rede und Antwort zu stehen, dem er selbst den Weg zu seinem Wesen und Denken freigegeben hatte, und von dem er wußte, daß er ihn einigermaßen bedrängen und sein Porträt der ganzen Welt zeigen würde. Die Gespräche mußten schon deshalb interessante Ergebnisse bringen, weil Emil

Ludwig nur ein persönlicher Bewunderer Mussolinis und keineswegs ein Anhänger des Faschismus ist. Die Ansichten Mussolinis und Emil Ludwigs über Freiheit und Pazifismus z. B. sind ganz konträr. Emil Ludwig bezog daher von An fang an keine politische Position. Darum waren die Gespräche auch keine Debatten. Emil Ludwigs Aufgabe war vielmehr, durch kunstvolle Formulierung und Auswahl der Fragen Mussolini aus sich heraus und zu den ergiebigsten Antworten zu verlocken. Nun, das ist ihm so gelungen

, daß das Gesamt ergebnis ein psychologischer Lehrgang durch die Probleme von Macht und Persönlichkeit geworden ist. In dem ganzen Buch wird man keine politische Phrase finden, kein faschistisches Stichwort und kein Dogma. Mussolini präsentiert sich durchaus als Phänomen des Charakters, in dessen Kern Emil Ludwig mit feinen Fragen um Gefühle, Selbsterkenntnisse, innere Motivation eingedrungen ist. Jedes der 18 Gespräche be handelt seinen eigenen Fragenkreis. Wir hören Mussolinis Ueberzeugungen (also mehr

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Tiroler Grenzbote
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Seite 9 von 12
Datum: 02.04.1932
Umfang: 12
so ein Schiff bewacht wird. Ich grübelte hin und her. wie ich es anfangen könnte, aus das Schiff zu kommen. Da sah ich. daß nach den Fahrgästen auch dte Matrosen. Heizer und die übrige Mannschaft das Schiff verlieben, um nach der langen Fahrt wieder einmal festen Boden unter die Füße zu bekommen. 21 . Mein Freund Emil hilft. Da sah ich Emil. Emil war meine Rettung. Mit ihm war ich eine Zeitlang aus einem alten Frachtdampfer auf den Welt meeren herumgefahren. Emil hatte rote Haare und mindestens 20 000

Sommersprossen. Er war ein fideles Huhn und ewig betrunken, dabei mir sehr zugetan, weil ich ihm öfters ein Glas Bier spendiert hatte. „Hallo. Otto!" schrie er auch schon, als er mich sah. „Wo kommst denn du hierher. Menschenskind? Willst du auch auf diesem gesegneten Kahn eine kleine Rutschpartie 'rüber zu den Wolkenkratzern machen? Du. ich kann dir sagen, das ist ein anveres Fahrzeug als unsere alte Klitsche von damals." Ich setzte Emil meine Lage auseinander. Er meinte, eine Stelle als Hetzer. Matrose

oder so wäre zwar nicht frei aus den, Dampfer: aber wenn ich unbedingt hinüber müsse, sollte ich ihn nur machen lassen. Er würde einen alten Freund nicht im Stich lassen. Er würde mich im Kohlenkeller verstecken. Nur müßte ich ihm versprechen, nicht zu mucksen und ihm ja keine Unannehmlichkeiten zu machen. Emil war wirklich ein Goldkerl. Ich versprach ihm alles, was er wollte. Sehen Sie. meine Herren Lehrlinge und Gymnasiasten, so einfach ist das nicht, auf so ein Schiff zu kommen. Kennen Sie vielleicht

den sommersprossigen Emil? Oder irgendeinen anderen guten Kerl von einem Matrosen? Nein? Na. dann lassen Sie bloß die Hände davon, das rate ich Ihnen noch einmal! Im Kohlenkeller wollte mich Emil also verstecken. Als ehe maliger Kohlentrimmer wußte ich sehr wohl, was mir bevor- stand: aber es blieb mir keine andere Wahl. Ich ging mu Emil zum Schiff. Er besorgte mir eine Karte zur Besichtigung des Schiffes, führte mich dann überall umher unv ließ mich schließlich tn einem unbewachten Augenblick im Kohlenraum

- kriegen. Vorsorglich hob ich es auf. Da aber Emil die Schüssel wieder abgeben mußte, blieb mir nichts anderes übrig, als das restliche Fleisch aus die Kohlen zu legen. Bald brachte Emil, die gute Seele, eine Flasche Kognak mit. Jedenfalls behauptete er ziemlich energisch, der Fusel, der in der Flasche schillerte, sei Kognak. Aber nteine Sorge! 'rein mit dem Zeug, was es auch immer war! Nach meiner Mahlzeit schlief ich endlich ein. Es gibt angenehmere Dinge als so eine Seefahrt im Kohlen- raum

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 20.06.1929
Umfang: 8
des Burgtheaters genug b e- sonnene Führer besitze, um den Verhetzungs versuchen einiger unverantwortlicher Heitzsporne Ein halt bieten zu können. (Man wird nicht fehlgehen mit der Annahme, daß aus diesem Wege der Unterrichtsmimster selbst seine letzte Meinung in der Angelegenheit sagen Wollte. Amn. d. Red.) Emil Immings Weg. Vom Seemann znm Schauspieler. Emil Jannings, der größte deutsche Filmschau spieler, ja man kann wohl sagen, der größte Filmschau spieler, den die Welt

jetzt hat, ist nach zweieinhalüjähriger Abwesenheit aus Amerika, aus der Filmstadt Hollywood, zurückgekehrt, wo er dem deutschen Namen alle Ehre ge macht hat. Jahre harter Arbeit und großer Erfolge sind es für ihn gewesen,- jetzt hat ihn die Sehnsucht nach der Heimat, nach Ausruhen, auf einige Monate nach Deutsch land zurückgeführt. In sechs Filmen hat Emil Jannings während seines Aufenthaltes in Amerika die Hauptrolle gespielt. Es sind: „Der Weg allen Fleisches", „Sein letzter Befehl", „Der König von Scho", „Der Patriot", „Sünden

der Väter" und „Alpentragödie". Von ihnen bat besonders „Der Patriot" in Deutschland den allergrößten Erfolg zu ver zeichnen gehabt, der in der Hauptsache auf Emil Jan nings unerhörter schauspielerischer Leistung beruht. Nach seiner Rückkehr nach Hollywood wird der Künstler in dem neuen Film „Das Konzert" von Hermann Bahr die Hauptrolle übernehmen. Wieviel Freunde Emil Jannings in Deutschland hat, das hat der stürmische Empfang bei seiner Heimkehr be wiesen. Um das lebhafte Interesse

, das die Oesfentlichkeit an dom Künstler nimmt, zu befriedigen, wollen wir in kurzen Zügen seinen Lebenslaus schildern. Emil Jannings wurde 1886 in Newyork geboren, kam schon als Zehnjähriger nach Görlitz, hier besuchte er, wie er selbst sagt, das Gymnasium mit ziemlich negativem Erfolg. Aus der Schule sehnte er sich hinaus zu großen Taten. Er wollte Seemann werden, hatte sich aus- gemalt, wie schön es sein würde, am Steuer im Winde Der gelbe Marquis. Abenteuer-Roman von Knud Gahwiller. (33. Fortsetzung.) Schließlich

und kühne Lieder auf Sturm und Wellen zu singen. Aber es kam anders und wurde eine große Ent täuschung. An Stelle der herrlichen, von dem Knaben so viel bewunderten Uniform trat ein schmutziger Drillich anzug, und die Haupttätigkeit bestand in Schrubben und Kohlentragen. Dazu gabs für den Schiffsjungen unge wohnte Kost. Da wurde der Seemannsberus an den Nagel gehängt und es galt, ein anderes Ideal zu ver wirklichen: den Schauspielerberuf. Zwölf Jahre wunderte Emil Jannings von einem kleinen Provinz

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.10.1937
Umfang: 6
und seiner Sekre tärin, einem Fräulein Lena Niese, auf dem Polizeipräsidium das Verbrecheralbum vorgelegt wurde, erkannten beide mit aller Bestimmtheit als den angeblichen Hollerbaum aus Wup pertal einen gewissen Emil Schnepfe, der von den Polizeidirek- Ein „bemoostes Haupt". Hofrat Gottfried Flora, ein rüstiger Achtziger, Alter Herr des bekannten Korps „Rhätia", feierte kürzlich sein 120. Semester (aktiv in Innsbruck von 1877 bis 1880). Der Grund zu dieser intensiven Familienfürsorge liegt nicht zuletzt

, Berlin zu verlassen, besteht für Emil Schnepfe nicht. Es kann nur eine Frage von Stunden sein, und dieser gefährliche Mensch sitzt hinter Schloß und Riegel. Der gesund heitliche Zustand Labinos ist noch immer so, daß er ärztlicher Hilfe nicht entbehren kann. Der Verlust seines Vermögens ist ihm sehr nahe gegangen. Wahrscheinlich wird er einige Zeit in einem Sanatorium zubringen müssen." Als Joachim den Artikel beendet hatte, las er ihn nach ein zweites Mal. „Schnepfe! Emil! Schnepfchen! Baron

Schnepfe!" Alle diese Benennungen, unter denen er selbst schon gelitten hatte, schwirrten dabei durch seinen Schädel. Schnepfe war von Labino und Fräulein Niese mit aller Bestimmtheit als der angebliche Hollerbaum erkannt worden. Daß der Verdacht, das Wildweststückchen ausgeführt zu haben, auf Emil Schnepfe fallen würde, hatte Joachim bisher über haupt nicht gedacht. Und es war doch eigentlich recht nahe- i liegend. 1 Aber — es war ganz gut so! Die Aehnlichkeit mit einem vielgesuchten Spitzbuben konnte

. Bei dieser Gelegenheit bemerkte er zu seinem eigenen Er staunen, daß er eine gewisse Hochachtung vor diesem Schnepfe empfand. Die Zeitung beschrieb ihn ja auch nicht schlecht. Sie rühmte ihm eine „fabelhafte Geschicklichkeit" nach und eine „erstaunliche Frechheit". Gewiß, Joachim wußte, daß im bür gerlichen Leben „erstaunliche Frechheit" als Charaktereigen schaft nicht gerade hoch bewertet wird, aber in diesem Falle... Ja, zum Donnerwetter, was der Reporter da lobte, das galt ja Emil gar nicht! Nicht Emil Schnepfe

? Eine Ueberraschung! Eine große Ueberraschung! Eine riesen große Ueberraschung! Um es kurz zu machen: Direktor Zahn meldete seinem Auf traggeber, daß es ihm gelungen sei, den vielgesuchten Emil Schnepfe zu fangen. Joachim glaubte im ersten Augenblick, nicht recht gehört zu haben. Aber nein, Direktor Zahn hatte tatsächlich den Emil Schnepfe in seiner „Arrestzelle". Er wollte dies seinem Auf- traggeber nur milteilen, und dann den Gefangenen der Polizei ausliefern. Die Fernsprechzelle schien sich um Joachim

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 10
Datum: 05.12.1934
Umfang: 10
, daß nicht nur Hugo, sondern auch Emil Mertner von seinem Vater die Kunst des virtuosen Echminkens erlernte, so kommen wir zu dem Resultat: Emil Mertner und Polizeirat Kornsky sind ein und dieselbe Person, denn Emil Mertner lebte, seit er das Haus seines Vaters verlassen mutzte, unter falschem Namen und unter einer Maske." Kommissär Kramer war zu Ende, sowohl mit sei nen Ausführungen, als auch mit dem Schminken. Zum größten Erstaunen der Anwesenden, besonders aber des Sekretärs, hatte sich das Gesicht Emil Mert

ners in das des Poüzeicates Kornsky verwandelt. Als sich Spiegelfeld von seiner Verblüffung erholt hatte, trat er vor Emil Mertner hin und sagte: „Die Beweise sind erdrückend. Haben Sie etwas zu widerlegen?" Der Gefragte schüttelte den Kopf. Bom -eulschrn Menschen Aussprüche von Hermann Bahr Das Hinausgehen über sich selbst ist der „deutsche Gedanke"! * Der Deutsche will nur wieder, was er einst schon hatte. Denn der freie Völkerbund ist die germanische Form, in ihr beginnen unsere Stämme, Franken

des Wagens und der Pferde das Auto getreten ist. Ablehnung einer Spende. Die Oberin eines von Schwestern geleiteten Newyorker Krankenhauses auf Long-Island lehnte eine Spende ab. die aus dem Er trag eines Wohltätigkeitsballes stammte, weil auf diesem Ball ein Umzug stattgefunden hatte, auf dem „Dann verhafte ich Sie im Namen des Gesetzes!" Schwer fiel des Präsidenten Hand auf die Schulter Emil Mertners. XXXVII. Vierzehn Tags später. Die Verhandlung vor dem Schwurgericht gegen Emil Mertner und seine Bande

war beendet. Stöger, Hochrieder und Dreher waren zu je vier Jahren Kerker verurteilt worden. Jenny, das tapfere Mädchen, wurde freigesprochen. Hugo Mertner gedachte sie zu adoptieren. Madame Madelaines Haus wurde polizeilich ge schlossen und sie selbst wegen Hehlerei, Kupplerei und Mädchenhandel zu fünf Jahren Kerker verurteilt. Emil Mertner war angeklagt des dreifachen Mor des, mehrfachen Einbruches, der Dokumentenfälschung, Irreführung der Behörden, des Mädchenhandels und Schmuggels. Der Wahrspruch

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 02.04.1905
Umfang: 16
. „Ist das der ganze Vorrat an weiblicher Schönheit, den wir hier haben?" Ich trank mein Glas leer, und die unwillkürlich saure Miene und Grimasse, die ich schnitt, konnte ebensosehr dem sauren Weine, wie seiner Hebe gelten. Mein Vorgänger lachte. Es war ein fescher Bursche von acht- bis neunundzwanzig Jahren. Haar und Vollbart spielten ins Gold blonde und der schwarze Kneifer kleidete ihn nicht übel. Er hieß Emil Schönnemann und war der Söhn eines Schulmeisters imJnns- oruckischen. Schönnemann drehte

an seinem wohlgepflegten Schnurrbarte und schob mit der schmalen, weißen Hand die obligate, in die Stirn gekämmte Locke ein wenig höher hinaus. „Schönheiten — ?" Emil Schönnemann lachte und der Stationsvorstand half, wenn auch reserviert und die halbe Amtsmiene aussteckend. „Schönheiten — o, bewahre!" meinte mein Vorgänger. - „Da haben wir noch die Resi aus dem Pfarrhofe, die Wirtschafterin. Sie ist zwar in der Mitte der Vierzig, und ihr fettes Doppelkinn ist von einem Wald von Haaren geziert

. Da werde ich Sie ein führen, verehrter und geschätzter Herr Kollege! Zu Verwalters müssen Sie unbedingt!" In diesem Augenblicke pfiff es. Der nächste Lastzug wurde signalisiert und der Stationschef ging hinaus, um den Zug m Empfang zu nehmen. Sogleich rückte Emil Schönnemann näher an mich heran und sagte gedämpft: „Hören Sie, lieber Kollege — ich kann aus gewissen Gründen vor dem Chef nicht so recht mit der Farbe heraus- aber kommen Sie abends auf mein Zimmer, da werde ich Sie informieren — und zwar ganz genau! — Sagen

kam zuruck. Der Lastzug war glücklich passiert, und der Chef hatte die paar Takte Abgangssignal selbst gegeben. Nachdem wir von Politik, von den neuesten Weltereigmssen und anderem noch gesprochen, machte ich noch einen erfrischenden Spazier gang mit dem Chef, um den frischen Gebirgshauch einzuatmen. Gegen elf Uhr holte ich meinen Vorgänger aus der Telegraphen zelle ab. Ich fand ihn am Appa rat. Leise surrte die Feder hin und her, und Emil Schönnemann hatte sein gewohntes sarkastisches Lächeln

aufgesetzt, als er jetzt die Punkte und Striche von dem sich abhaspelnden Papierstreifen ablas. Die Nachtluft war sogar ziemlich kühl und mich fröstelte. „Tik, ti! — Tik, tik!" hämmerte der Apparat. Die letzte Depesche, die da kam, war aber auch interessant: „Kanu absolut nicht! Vater dagegen. Bin nach Russisch-Polen versetzt. Reise trostlosen Herzens." Emil Schönnemann lachte hell aus. „Der Spitzbube! Da, lesen Sie! Das ist von meinem Vor gänger. Und die Adresse sagt Ihnen alles: „Frau Verwalter

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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 8
Datum: 22.08.1931
Umfang: 8
: Alois Freisinger, Thiersee: Josef Ruetz, Oberperfuh: Johann Pramsoler, Jenbach: Hans Knoflach, Innsbruck: Georg Fischer, Wörgl: Simon Adler, Achenkirch: Paul Limpert, Oberaudorf: Hans Schmotzer, Tegernsee: Mar Hauser, Weer: Erwin Grimm, Wörgl: Michl Riedl, Kufstein: Emil Pachmaier, Traunstein: Peter Simet, Badgastein: Sebastian Gasteiger, Häring: Josef Anker, Hall: Franz Rainer, St. Johann: Ludwig Faller, Kufstein: Jo? sef Denifl, Fulpmes: Eg. Hechenbichler, Kiefer: Hans See los, Jnnsbmck: Franz

, Fügen; Josef Denifl, Fulpmes; Johann Krois bacher Fulpmes; Andrä Dürnberger, Kufstein; Emil Rach- maier, Traunstein; Hans Mauracher, Fügen: Georg Fischer, Wörgl: Andrä Wurzer, Fulpmes; Hubert Biedermann, Inns bruck; Josef Hupfauf, Fulpmes; Alois Freisinger, Thiersee; Isidor Mauracher, Fügen; Josef Ruetz, Oberperfuh; Johann Rapp, Matrei: Josef Geister, Innsbruck; Josef Hummel Schwaz; Johann Forstmaier sen., München; Franz Fren ner, Hopfgarten: Josef Plattner, Absam; Karl Weigl, Mies bach: Herzog

Ludwig von Bayern, Bad Kreuth; Friedrich Siegle, München; Herbert Laad, Kufstein: Martin Hupfauf. Kiefer; Pantaleon Reiter, Oberaudorf: Peter Simet, Bad- gastein; Josef Plaseller, Innsbruck; Hugo Wahl. Schwaz; Mar Hauser, Weer; Seb. Easteiger, Häring; Anton Platt ner, Jenbach; Aug. Roittner, Kufstein; Guido Forstmaier, München: Johann Forstmaier jun., München, 41 Kreise. 15er-Serie: Emil Pachmaier, Traunstein, 127 Kreise; Johann Kroisbacher, Fulpmes; Andrä Wurzer Fulpmes; Hans Mauracher, Fügen; Anton

: Isidor Mauracher, Fü gen; Josef Plaseller, Innsbruck; Karl Weigl, Miesbach: Josef Schnaitter, Zirl; Georg Göttfried. Bad Kreuth; Alois Freisinger, Thiersee; Johann Pramsoler, Jenbach; Franz Dittmar, Kufstein; Viktor Höck, Kitzbühel; Franz Lentner, Achenkirch: Josef Anker, Hall, 111 Kreise. Prämien für die drei besten Karten: Emil Pachmaier, Traunstein, 375 Kreise; Hans Mauracher. Fügen; Johann Forstmaier sen., München; Andrä Wurzer, Fulp mes; Josef Denifl, Fulpmes; Johann Kroisbacher, Fulpmes; Hubert

, Kufstein; Anton Ritzl, Fügen; Josef Kobinger, Achenwald; Johann Steinwandter, St. Johann; Einil Nachbauer, Kufstein; Alois Seisl, Kufstein; Rudolf Sanier, Weer; Hubert Biedermann. Innsbruck; Peter Sauerer, Wattens; Johann Kroisbacher, Fulpmes; Dick Vriesmann, Amsterdam: Peter Simet, Badgastein; Guido Forstmaier, München; Johann Forstmaier sen., München; Herzog Ludwig von Bayern, Bad Kreuth; Emil Pachmaier, Traunstein; Konrad Rödlach. Absam; Walter Pachmaier, Traunstein: Georg Fischer, Wörgl; Ernst

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 27.07.1906
Umfang: 20
sei in dem Emil Preyer sie fragen würde, ob sie seine Frau wer den wolle. Lang wartete er nicht mehr damit; sie fand für die Veränderung, die ihr in den letzten Tagen an ihm aufgefallen war keine andere Deutung, als daß ihm wahrscheinlich die Worte auf den ^ Lippen brannten, mit denen er über seine Zukunft entschied. „Jeder Mann habe einen großen Kämpf mit sich zu bestehen, ehe er sich dazu entschließe, seine Freiheit aufzugeben —" hatte neu lich Herr von Pörtschach behauptet. Der mußte

das doch wissen Diesen Kampf durchlebte jetzt offenbar Vetter Emil. Er war !vie ausgewechsclt, wortkarg, finster, zerstreut, man sah es ihm an, das ihn Wichtiges beschäftigte. Wenn er Lilli anblickte, bedeckte tiefe Blässe und dunkle Röte in jähem Wechsel sein Gesicht. Wenn er ihre Hand berührte, lief ein Zittern durch seine Gestalt und seine Augen brannten ordentlich unheimlich. Sie wich manchmal unwill kürlich vor ihm _ zurück, weil sie das Gefühl hatte, als ob er jetzt die Arme nach ihr ausstrecken

, ein brennender Mund ver schließt sie mit leidenschaftlichen Küssen. Emil Preyer stammelt un zusammenhängende sinnlose Worte, welche nicht jubelnd, welche wie eicr Verzweiflungsausbruch klingen, gibt ihr die süßesten Namen und küßt ihr von neuem Hände, Gesicht, den Mund. Als sie end lich die Herrschaft über sich selbst zurückgewinnt, die sie dem An sturm dieses leidenschaftlichen Gefühles gegenüber für einen Augen blick verloren hatte, wehrt sie den Stürmischen ab, indem sie sich ihm durch eine entschiedene

Bewegung entzieht. Preyer schwankt zu dem Baum zurück, neben dem Lilli saß, lehnt sich schwer an ihn an und bedeckt sein Gesicht mit den Händen. Tränenloses Schluchzen erschüttert seine Gestalt, und plötzliche liegt er vor Lilli auf den Knieen und preßt seine Lippen an den Saum ihres Kleides. „Mein Glück, mein süßes Glück, leb wohl! Und verzeih, vergieb!" Ist sie bei Sinnen? Hat sie das alles wirklich erlebt, nicht nur geträumt? Ganz verstört schaut Lilli den Weg entlang, auf dem Emil

nach seinen letzten Worten davongestürmt ist. Ach nein, es ist Wirklichkeit, Wahrheit, ihre Hände, ihr Gesicht brennen noch von seinen heftigen Liebkosungen. Er hat ihr seine Liebe gestan den — sie ist feine Braut — — Sie zittert und bebt wie Espenlaub und sinkt kraftlos auf ihren frühern Sitz zurück. Wie seltsam Emil um sie geworben hat! So also ist eine Liebeserklärung? Oh, dann bst >es gut, daß man eine solche nur einmal anhören muß! Angst und bange war ihr ge worden. Es kam

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.08.1954
Umfang: 6
Kuppen versehen. Seit fünf Jahren ist sie Witwe und seit 1951 hat sie einen Untermieter. Sie heißt Amalie H., ist 37 Jahre alt, resch wie ein Bierweckerl und hat auch die gleiche harte Kruste. Der Untermieter hört auf Emil, trägt den Familiennamen eines Klassikers, ohne dessen Nachkomme zu sein, und lebt vom Anstreichen der Möbel, Türen und Fenster anderer Leute, die es sich leisten können. Er ist Salzburger und hat auch einen Dickkopf. Als Emil vor drei Jahren bei Witwe Ama lie ins Quartier zog

, war er 27 Jahre alt und hatte nichts dagegen, daß ihn die etwas ältere Frau ein wenig bemutterte. Viele Monate leb ten die beiden in vollster Harmonie im ge meinsamen Haushalt, bis sich der nächste Sommer ankündigte und Amalie unruhig wurde. Mit Müh und Not überstand Emil den ersten Lenz im Haus Amaliens, die in die sen Wochen wie ein junges Pferd scharrte und stampfte. Nach einiger Zeit schien sich der Sturm langsam zu legen und Amalie wurde wieder vernünftig. Bis zum nächsten Frühjahr, wo das Spiel

von neuem begann. Da aber Emil besonders in den Frühlings monaten von früh bis spät zu tun hatte, weil alle Leute ausgerechnet zu dieser Zeit den Anstreicher im Hause haben wollen, blieb ihm wenig Muße, dem eigenartigen Verhalten seiner Vermieterin auf den Grund zu gehen. Nun war es aber gerade das, was Amalie ge wünscht hätte. Heuer gab es wieder ein Frühjahr und wenn e® auch teilweise kalt und verregnet war, so konnte es Emil dennoch nicht ver borgen bleiben. Er brauchte gar nicht erst

auf den Kalender zu schauen, um zu wissen, daß der Lenz mit seiner geheimnisvollen Kraft auf den Plan getreten war. Wenn Ama lte die Suppen versalzte und die Kopfkissen außer der Reihe frisch überzog, dann war der Mai gekommen. Das war so wie das Amen im Gebet. Aber Emil hatte wiederum viel zu tun und außerdem liebte er versalzene Sup pen nicht. Es kam sogar so weit, daß er manchmal nach dem ersten Löffel wortlos aufstand und im nächsten Gasthaus ein klei nes Menü zu sich nahm, was Amalie bitter kränkte

. Eines Tages hatte Amalie einen ganzen Berg flaumiger Omeletten zubereitet und schupfte gerade das letzte Stück durch die Luft, als Emil mit verzogenem Gesicht aus dem Wohnzimmer kam und zur Türklinke greifen wollte. Natürlich hatte Amalie wieder die Suppe zu stark gewürzt, aber um so süßer sollten die Omeletten munden. Und weil Emil dafür kein Verständnis zeigte, sondern ein billiges Gasthausessen ihren mit viel Liebe zubereiteten Spezialitäten vorziehen wollte, hieb sie ihm mit aller Kraft die letzte Ome

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 27.10.1937
Umfang: 6
über die Erziehungsweise meiner Mutter streiten, aber sie hat mich gelehrt: Den Namen meines Vaters zu achten. Außer heute bei diesem Detektiv Zahn, dem ich seine ganze Unzulänglichkeit vor Augen führen wollte, habe ich mich niemals von Lerchenau genannt." Emil Schnepfe zog aus der Brusttasche seines Jacketts ein Päckchen alter, vergilbter Briefe. Sie waren mit emem rosa Bändchen verknüpft, obenauf war die verblaßte Photographie des Freiherrn Peter Joachim von Lerchenau gebunden. — Er reichte das Päckchen John

. Sie sind das wertvollste Geschenk, das ich ihm zu geben vermag. — Er hat mir einen großen Dienst geleistet." „Er — Ihnen?" „Ja. Er hat ein Mädchen, das ich sehr liebe, über mich auf geklärt. Er hat diesem Mädchen gesagt, wer ich in Wirklichkeit bin. Dabei machte ich eine Entdeckung, die mich sehr glücklich macht: Das Mädchen liebt mich und ist gewillt, mein Schicksal zu teilen, obwohl es jetzt weiß, daß Emil Schnepfe von etwa zwanzig Polizeiabteilungen verfolgt wird. Bitte, bestellen Sie an Joachim auch Grüße

von Fräulein Lotz." In diesem Augenblick klopfte ein harter Knöchel an die Zimmertür. So klopfte kein Kellner, so klopfte nur die Polizei. Siebzehntes Kapitel. „Polizei!" flüsterte Emil Schnepfe. Sein Blick war scharf auf den Attache gerichtet. Hatte man ihm eine Falle gestellt? „Ich verschließe die Tür", gab John zurück, sprang auf und wollte zur Tür eilen. Er hat so ein ehrliches Gesicht, fand Schnepfe. Er hielt ihn daher zurück. „Das wäre zwecklos. Nur Ruhe kann uns retten. Lachen Sie — laut und sorglos

!" Sein Verdacht gegen John war ver- schwunden. Und John Byford lachte, daß man es im ganzen Haus hören mußte. Schnepfe rekelte sich im Schreibtischsessel herum und rief ein lautes: „Herein!" Die Tür öffnete sich und Kriminalkommissär Doktor Zenz stand an der Schwelle. Nur eine Sekunde lang ' war Emil Schnepfe betroffen, dann blickte er mit freundlichstem Lächeln den Besucher an, so, als wenn ihm kein angenehmerer Gast hätte in den Weg laufen können." „Guten Abend", sagte Doktor Zenz. „Herzlich willkommen

, Herr Doktor Zenz!" rief ihm Emil zu, sprang auf und eilte mit ausgestteckten Händen dem Polizeibeamten entgegen. „Bitte, treten Sie ein, und machen Sie es sich bequem. Ich habe eben meinem Vetter versprochen, nicht aus dem Haus zu gehen, bis die Polizei diesen Emil Schnepfe gefaßt hat. Wenn ich richtig rate, sind Sie gekommen, um mir seine Verhaftung zu melden." John hatte wieder Gelegenheit, seinen Romanhelden zu bewundern. Während er mit dem Kriminalbeamten einen Händedruck wechselte

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 02.10.1937
Umfang: 12
gerichtet waren, einen gewissen Eindruck gemacht. Der Mann hatte recht, man sollte sich nicht nur von Aeußerlichkeiten leiten lassen. Das Benehmen dieses Häftlings, der sich heftig sträubte, Emil Schnepfe zu sein, war - immerhin so, daß es den erfahrenen Kriminalisten stutzig machte. Aber der Polizei standen ja Hilfsmittel zur Verfügung, um einem Verbrecher, der sich gern hinter einen anderen Namen verstecken wollte, klar und deutlich zu beweisen, daß er der jenige war, welcher... Wozu

an: „Sie sind nicht hier, um solche Fragen zu stellen!" „Da bin ich anderer Ansicht. Das einzige, was mich mit dieser tollen Verwechslung versöhnen kann, ist der Umstand, daß ich hier eine sehr schöne junge Dame kennengelernt habe." „Kennengelernt? Gar nichts haben Sie kennengelernt." „Alter Herr; sind Sie nicht auch mal jung gewesen? Haben Sie nie etwas von ,Liebe auf den ersten Blick' gehört?" Oberwachtmeister Kümmel lachte geräuschvoll. „Emil Schnepfe will heiraten! Junge, denk sachlich! Unter acht Jahren lassen

sie dir nicht wieder los!" „Schafskopf!" Kümmel steckte die wenig zierende Bemerkung ein, ohne sich darüber zu erbosen. Die Freude über die Verhaftung Emil Schnepfes, die ihm sicher eine Belohnung eintrug, war so groß, daß in seiner Brust neben seinem dienstlichen Abscheu doch auch eine Art Wohlwollen für Schnepfe Platz fand. Er gab diesem Gefühl Ausdruck, indem er sagte: „Schnepfe, mit Sie möchte ich mal in aller Jemütlichkeit een Ilas Bier trinken. Sie sind zu komisch!" Die Tür tat sich auf. Ein Wachtmeister meldete

Byford. Haben Sie einen Ausweis bei sich?" „Gewiß!" Er reichte Doktor Zenz einige Papiere, die dieser sorgfältig prüfte. Der Kommissär schüttelte den Kopf. Sie Sache war ihm unverständlich. Die Papiere waren echt. „Sie sind Mister John Frederic Byford, Attache bei der englischen Botschaft in Berlin?" „0k 00UN86." Der Kriminalkommissär reichte dem Engländer, dem Kümmel einen Stuhl hergeholt hatte, das Bild Emil Schnepfes. „Kennen Sie diesen Mann?" „Er ist sehr ähnlich meinem Vetter." Byford ließ

seine Augen vergleichend hin und her gehen. „Ich bin Verfasser von Kriminalromanen. Ich schreibe unter Decknamen John Ioung. Ich habe scharfen Blick für Unter schiedlichkeit bei Menschen. Ausdruck von Gesicht bei meinem Vetter ist — gewöhnlich. Gesicht von dem Mann auf das Bild viel geistreicher. Mann auf das Bild hat Ohren mit kleineres Ohrläppchen. Wer ist dieser Mann?" „Ein berüchtigter Hochstapler, Hoteldieb und Heiratsschwind ler. Er heißt Emil Schnepfe, gibt sich aber stets als Baron

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 09.04.1905
Umfang: 16
Reihe solcher Siegestrophäen. Unser Kommen schien bei Verwalters nicht bemerkt worden zu sein -- das bewies uns ein heftiger Wortwechsel, den eine grobe Baß- und zwei kreischende Sopranstimmen miteinander führten. Emil Schönnemann lachte malitiös. „Die Depesche hat das ihrige getan — warten wir, bis der Sturm vorüber." Die Baßstimme brummte: „Ich habe es dir vorher gesagt, Emerentia, daß aus der Sache wieder nichts wird — aber ist denn mit euch auszukommen, kann man denn mit euch überhaupt

. Dann nahm er mich ohne viel Umstände beim Arme und schob mich durch die geöffnete Tür — ich stand wirklich im Zimmer, ohne zu wissen, wie. „Meine hochverehrten Herrschaften" — sagte Emil Schönne mann höchst verbindlich — „verzeihen Sie, wenn wir etwa stören sollten) aber ich kann nicht umhin, vor meiner sofortigen Abreise Ihnen meinen Nachfolger, Herrn Ladislaus Lettkow, einen charmanten, liebenswürdigen, ledigen, jungen Mann vorzustellen, den ich Ihrer besonderen Huld empfehle!" Ich war fast

erschrocken über die ausnehmende Häßlichkeit oer im geräumigen, sehr hübsch eingerichteten Zimmer vor- findlichen Grazien. Mit einigen der schönsten Komplimente, tiefem Bedauern über seine so plötzliche Abreise und einem spitzbübischen Lächeln und Augenzwinkern, das mir galt, war Emil Schönnemann aus dem Zimmer. Da stand ich wie angewurzelt — rnein Vorgänger hatte mich oen Lichtenknobels und meinem Schicksale überlassen. In Anbetracht des vorher so erregt geführten Wortgefechtes empfing mich der Verwalter

an. Schön konnte Julia Lichtenknobel nie gewesen sein — jetzt war sie verblüht und geradezu häßlich. Die hoch hinaufgekämmte Frisur über dem langen, schmaler Gesicht machte Hals und Nase noch länger, als sie ohnehin waren Wasserblaue Augen — Heinrich Heine nennt sie „Veilchen ir Milch gekocht" — tief umrändert) die Hautfarbe gelblich unk nirgends Fülle, nirgends Rundung eine ledersarbene Darm mit essigsaurem Lächeln. Nach zehn Minuten kam alles so, wie Emil Schönnemann es mir vorher gesagt

! — Der soll geholfen werden !" sang Hans Schoppenthal aus Flotows „Martha", und ließ sich extra vom Raseur und Friseur des Ortes die Locken brennen, als ich ihn zu Lichtenknobels führte, wie Emil Schönnemann mich vorher. Ich hatte Urlaub und blieb absichtlich noch eine Woche in Ty .. . tz. Mein Nachfolger reüssierte sofort bei Verwalters: Mutter und Tochter schwelgten in einem Meer von Wonne und Ent zücken — ich war eine große Null — ein Nichts — ein kaum gesehener Schemen. Wenige Tage nach seiner Ankunft traf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 27.10.1913
Umfang: 8
ein, da er bei uns abonniert ist und vorausbezahlt hat. Wenn Sie also noch ein wenig warten wollen, können Sie ihn nachher nach Gefallen betrachten." „Noch Hab' ich Zeit," sagte der Arzt, „und da ich noch etwas ge nießen muß, kann ich beides gleich vereinigen. Bitte, lieber — Emil, bestellen Sie mir etwas zu essen." Der junge Mann verbeugte sich lächelnd, rückte dem Gast Teller, Messer, Gabel und Glas zurecht und verließ dann das Zelt, um ihm sein Abendbrot zu besorgen. Das Orchester, das von der Tafel nur eben

nicht einmal, daß Emil das Essen vor ihn hingestellt hatte und? hinter seinem Stuhle stehen blieb. Der Kellner schien selber in £>iej schwermütigen Klänge des wunderbaren Instruments ganz verloren.! Andere Gäste hatten das Zelt betreten und Platz an dem Tisch ge-s nommen — er bemerkte sie gar nicht; laut- und regungslos horchten? die beiden der schönen Melodie. „Emil! — Zum Henker auch, Emil!" weckte ihu da eine rauhe- Stimme aus seinen Wachen Träumen — „heda! Hat euch das Gefiedel da draußen so müde gemacht

, daß Ihr im Stehen Euren Mittags-! schlaf haltet? — Was gibt's zu essen heute? Ich habe einen Hungers rvie ein Wolf und noch keinen ordentlichen Dissen über die Lippen! gebracht den langen Tag." Emil schrak empor und schleuderte einen zornfunkelnden Blicke auf den Störer. Dieser bemerkte ihn nicht; er war ganz in den vor! ihm liegenden Speisezettel vertieft, bis er diesen beiseite schob unüs ausrief: „Bringt mir eine Portion Roastbeef und Kartoffeln undi nachher will ich einmal einen Schnitt von dem Grizzlybär

versuchen! — aber ein bißchen rasch, wenn's gefällig ist, denn ich habe nicht über- mäßig Zeit." Auch der Doktor war durch die rauhe Störung wieder zu sich selber gekommen und betrachtete sich den eben gekommenen Mann, der seine Zarape über die Stuhllehne geworfen hatte, den Hut, ohne ihn abzunehmen, weiter nach hinten schob, und dann beide Hände in Erwartung der bestellten Speisen gegen die Tafel stemmte. „Das ist Siftly," flüsterte Emil ihm zu, indem er sich zu ihm niederbeugte. Dann wandte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.02.1913
Umfang: 8
Volks-Aelkuna Montag den 10. Februar Nr. 33 Seite 2 Aus Tirol. Zer Bozner Nörgler. Ein tüchtiger Vertreter ist unbedingt der Abgeordnete von Bozen—Meran, Herr Emil Kraft. Er ist aber nicht nur tüchtig, sondern auch bescheiden. Die Deutschnationalen sind voll des Lo bes über ihren „Kraft". Er versteht den Abgeord- netenberuf wie kein zweiter. Er ist aber nicht so, wie z. B. die Sozialdemokraten. So ein Sozi-Ab- geordneter geht ab und zu in seinen Wahlkreis und erstattet Bericht über die Arbeiten

im Parlament. Ist das notwendig? Da ist „Emil der Kraft"-volle ganz anders. Er ist die Bescheidenheit selbst. Er will nicht in öffentlichen Versammlungen Beifall über seine parlamentarische Tätigkeit einheimsen. Da hat er einen ganz anderen Weg gefunden, um mit den Wählern zu sprechen. Entweder läßt er sich in eine Vereinsversammlung des Deutschen Volksvereines laden und bespricht seine Tätigkeit hinter den vier Mauern, oder er schreibt Leitartikel für die 300 Abonnenten der „Bozner Zeitung". Was brauchen

die Wähler auch zu wissen, was im Parlamente geschieht. Wenn die Steuerschraube wieder mehr angezogen wird, werden die Wähler schon spüren, was im Parlamente gemacht worden ist. Und „Unser Emil" hat doch noch anderes zu tun, als nach Bozen zu fahren, um im Hotel „Zen tral" Audienzen zu erteilen. Er hat noch andere gute Eigenschaften. So z. B. ist er ein großer Freund von Pferden und Rennvereinen und muß sich auch um diese kümmern. In Baden bei Wien existiert auch so ein Rennverein, dessen Mitglied

unser „Grazer Emil" ist. Er muß aber ein tüch tiges Mitglied sein, denn die „Bozner-Zeitung" mel- bet folgendes: Ehrung des Abgeordneten Kraft. Reichsratsab- geordneter Emil Kraft wurde zu Ehrenmitglied des Trabrennvereines zu Baden bei Wien er nannt. Abg. Kraft war ein großer Förderer und Mitarbeiter dieses Vereines. Unser „Kraft" ist nun gar ^Ehrenmitglied. Es ist nur schade, daß das Blatt nicht mitteilt, wie-Kraft den Verein gefördert hat. Vielleicht hat er es auch so gemacht, wie in Bozen und Meran

, wenn „Emil" neben seiner Eigenschaft als Reichsratskandidat auch noch ein guter Reiter ist, vielleicht kann er dann feine davonrennenden Wäh ler noch einholen? Vorderhand ist für uns die Hauptsache, daß der Vertreter von Bozen-Meran — Ehrenmitglied eines Pferde-Trabrennvereines ist. . . Christlichsozialer Antisemitismus. Jüngst hatte der „Tiroler" wieder einmal einen antisemitischen Anfall. Während dieses Anfalles widmete er der Sozialdemokratie sogar einen Leit artikel, in welchem die große

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Gardasee-Post
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Seite 5 von 8
Datum: 01.11.1906
Umfang: 8
mit Sohn, Lemberg Dr. jur. v. Dubinsky mit Frau u. Frl. v. Dubinsky v. Miswska, Gutsbesitzerswitwe, Warschau Fischer, Privatier, Riga Hotel-Pension Rainalter. S. Lurye, Apotheker, Russland Frida Lorünser, Bludenz v. Vulteyus, Post-Direktor, Gevelsberg Marie v. Zingerle, Professorsgattin, Czernowitz Hotel Riviera. Emil Gillert, Fotograf, Schreibernhau Leop. Kramer, Reisender mit Frau u.^Sohn, Wien Andreas Murer, Oberoffizial mit Frau" Feldkirch H. Malchow, Redakteur Gasthof Sonne. Blas Hobisch

Bahnhof. Alfred Wallersdorfer, Fiume H. C. Reimann mit Frau, Wien A. Cifermann, Ingenieur, Bukowina Franz Kremmet, Beamter, mit Frau, Wien August Enekes, Oberleutnant, Wien Betty von Grabmayer, Wien Josef Stielhetsch mit Frau, Wien Hugo Hockl mit Frau, Regensburg Hugo Brand mit Frau, Krefeld Karl Truling, Budapest Alfred Malersderfer, Fiume Alwina Berendt, Zittau Emil von Glühlich, Budapest Rudolf Carosane, Wien Gottlieb Vielland, Meran Georg Richter, Eger /, Mizzi Hiitter mit Gesellschafterin

und Chauffeur, München Oskar Engelbrecht und Frau, Murau Wolfgang Weigert, Regensburg ? Dr. Hecke mit Frau und Tochter, Neuburg Gasthof Böhm. Frau Dr. Marie Maurach, Weissenstein J. Himer, Wien Josef Bode, Wien Emil Dozener, Wien Eduard Klinger mit Frau, Seelb Leonhard Knams, München Gustav Brinner mit Frau, München Richard Fischl, Prag Anton Böschöning, Wien Georg Jakobs, Bad Nauheim Simon Berger, Wien Georg Büchner, und Frau, München M. Etti und Frau, Wangen, Allgäu Fiel. Kett, Pforzheim Alwine Bernd

, Zittau i. Sachsen Karl Deckmayr und Frau, Landshut Franz Antze, Oppeln Josef Goldmann, Wien Fritz Rosenbaum, Wien Adolf Seyfried, Wangen, Allgäu Gasthof Bücher. Hermine Ladstedter, Privat, Innsbruck Rea Erlsbacher, Trient Guido Gioranelli, Lombardo Seb. Carl Strobl, Kaufmann, München Emil Hubetschek, Reisender, Marburg Johann Grasser, Mechaniker, Hof, Baiern Rosina und Susanna Asimont, München Dr. Franz Fuchs, Professor, Köln Fany Mayerhofer, Privat, Gardone Lansi Plattner, Privat, Gardone Karl

Dettwer, Reisender, Göthen Hans Spürkel, Oberinspector mit Frau, Triest Johann Janka, Reisender, Wien Salvatori Graventini, negoziante, Triest Richard und Franz Mayrhofer, Student, München Emil Friedmann, Doctor med., Wien Albert Dunkel, Buchdrucker, München Roberto Facci, negoziante, Pomarolo Hans Eggenreiter, k. k. Postoffizial mit Frau Linz Gustav Brenner, Reisender, Wien Franz Koppe, Eisenbahnsecretär, Halle a. S. August Lange, Eisenbahnsecretär mit Frau und Tochter, Halle a. S. Georg Kotier

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 26.10.1922
Umfang: 8
ganz und gar unstich hältige Ausreden und eine Verwahrung vorzu- an seinem Gesellenstück: ein Paar Seestiefel. Nie- ' mand durfte zu ihm hineinkommen, und das Ganze war sehr spannend. Als die Stiesel fertig und von ein paar Meistern besichtigt waren, wurden Zie bis an den Rand mit Wasser gefüllt und auf dem Boden aufgehängt; da hingen sie ein paar 'Tage, um zu zeigen, daß sie wasserdicht waren. Dann wurde Emil feierlich zum Gesellen ernannt und mußte die ganze Werkstatt traktieren. Er trank

Brüderschaft mit dem kleinen Nikas, und 'am Abend ging er aus und spendierte den anderen Gesellen — und kam knallduhn nach Haufe. Alles .ging so, wie es gehen sollte. Am nächsten Tag kam Jeppe in die Werkstatt chinaus: „Na, Emil, denn bist du nu ja Gesell. Was hast du dir denn nu gedacht? Du willst wohl reisen? Ein ftisch gebackener Gesell hat gut davon, sin die Welt hinauszukommen und sich umzusehen und was zu lernen." ' Emil antwortete nicht, sondern fing an, seine Sachen zusammenzupacken

hielten. Aber das war im Grunde nur . Scherz — es geschah niemals, daß ein neuer Gesell ausgenommen wurde. Dahingegen wußten er und die anderen ganz genau, wie viele frischgebackene Gesellen diesen Herbst auf die Straße hinausgesetz^ waren. I Emil war nicht verzagt. Zwei Abende darauf j brachten sie ihn auf den Dampfer nach Kopen- ; Hagen. — „Da is Arbeit genug!" sagte er freude- ! strahlend. „Du mußt mir versprechen, daß du mir j übers Jahr schreibst," sagte Peter, der zu der Zeit j ausgelernt

hatte. Ja, das wollte Emil tun. !° Aber ehe ein Monat vergangen war, hörten sie, j daß Emil wieder zu Hause sei. Er selbst schämte sich wohl, sich sehen zu lassen. Und dann eines Morgens kam er ganz verlegen in der Werkstatt angeschlichen. Ja, Arbeit hatte er bekommen — auf mehreren Stellen, war aber gleich wieder ver abschiedet worden — „ich Hab ja nichts gelernt," sagte er mißmutig. Er trieb sich eine Weile umher, hatte Licht und Wärme in der Werkstatt und durfte dort mit einer Flickarbeit sitzen, die er sich gekapert

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 15.03.1930
Umfang: 8
seftmetchs ..Soll und Kuben". Zum 70. Geburtstag des Dichters Emil E r t l. Bon Franz Alfons Gayda. Kürzlich haben die Zeitungen die Nachricht über den Zusammenbruch der alten Breslauer Handelsfirma Molinari & Söhne verbreitet. Es ist das Handelshaus, das G u- stav Freytag in seinem berühmten Roman „Soll und Haben" geschildert hat. Dort war es der Inbegriff deutscher Kausmannstugenden, der Solidität, der strengen Rechtlichkeit. Zu meinen interessantesten Büchererlebnissen gehört

des Österreichers Emil Ertl Romanreihe „Ein Volk an der Arbeit". Er schildert hier in vier in sich abgeschlossenen Bänden („Die Leute vom blauen Gugucks- haus", „Freiheit, die ich meine", „Auf der Wegwacht", „Im Haus vom Seidenbaum") von der napoleonischen Zeit bis aus unsere Gegenwart das Schicksal einiger bürgerlichen Familien aus den Vorstädten Wiens und bietet sowohl im Gehalt wie in der künstlerischen Leistung ein ebenbürtiges österreichisches Gegenstück zu Freytags

den wirtschaftlichen Umwälzungen, bedingt durch Technik und Verkehr, die geistigen Wandlungen. Zwei Epochen erstehen so vor uns, beide aus tiefstem Bluts erbe des Dichters deutlich und bedeutend erkannt und ge staltet. Mit diesem großen Roman hat sich Emil Ertl um Oesterreich, um seine Kultur, um das Bürgertum für immer verdient gernacht. Hier ist die Vermählung M Dichtung und Kulturgeschichte zu einer glücklichen Ehe gediehen. Ein anderes Hauptwerk ist, obwohl historisch vor: bren nender Aktualität, der Roman

an. Friedensseligkeit um jeden Preis, Gutgläubigkeit.gegenüber Rom bis zur Zelbstvernichtung, das unwürdige Parteiengetriebe: wahr lich eine verblüffende Parallelität! Ein Buch span nendster Unterhaltung und Belehrung, zugleich nachdenksam msrüttelnde Geschichtsdarstellung und -deutung. Emil Ertl hat noch viele andere Bücher geschrieben (sie erschienen sämtlich bei L. Staackmann in Leipzig), heitere Erzählungen, z. B. „Teufelchen Kupido" (lachende Liebes- und Ehegeschichten), „Liebesmürchen", d-m wertvollen

No vellenband „Die Maturafeier", die psychologisch feine Er zählung „Der Halbscheid", die Romane „Der Berg der Läuterung", „Der Neuhäuselhof", „Der Antlaß-Stein" und als neuesten „Das Lattacherkind". Jeder lerne den Dichter durch diese Bücher schätzen und lieben. Gute Stunden am Buch warten seiner! » -7 J -*, Eine Emil - Ertl - Festschrift. Der Verlag L. Staackmann in Leipzig hat zum 70. Geburtstage Emil Ertls eine Festschrift, die mit einem Beitrag von Bundeskanzler Schober eröffnet wird, herausgegeben

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