. Nach hundert Schritten sah sich Mathieu um, sofort tat es auch fein Begleiter; dann gingen beide raschen Schrittes vorwärts, bis sie hinter den Vor werken der Ferme verschwanden. „Was war das?" fragte Eduard, indem er sich mit erstauntem Gesichte Cölestine zuwandte. Cölestine lachte. Anstatt die Frage zu beantwor- teu, rief sie aus: „Sonderbare Leute, diese Mathi eu s, nicht wahr?? „Tiefe Szene und das ganze Benehmen des Herrn und Knechts haben allerdings etwas Sonder bares," erwiderte Eduard
, „aber sonst habe ich nichts au ihnen bemerkt, was mir auffiele." „Glauben Sie mir," sagte Cölestine, „wie eben und rechtschaffen alles in diesem Hause aussieht, so ist doch etwas Schiefes da, etwas, was nicht so ist, wie überall und alle Tage." „Sind es nicht brave Leute?" „Vortreffliche Leute! Sie tun sehr viel Gutes und sind in der ganzen Gegend beliebt, und mit Recht beliebt . . . und doch . . „Nun, was haben Sie gegen diese Leute, Cöle stine?" fragte Eduard, erstaunt, sie, die er immer nur mit Wohlwollen von aller Welt hatte sprechen
ihn: in allem und in jedem nach, emp findet alles, was er empfindet und würde sich für ihn in Stücke hauen lassen." „Das ist alles ganz Hübsch," sagte Eduard in einem Tone, der ein Verweis für den Ton des Vor wurfs sein sollte, in dem Cölestine soeben gesprochen. „Allerdings ist das ganz hübsch," sagte sie zu gebend, „aber ich kann nichts dafür, daß es mir doch nicht ganz gefällt und daß mir die Sache so vor kommt, als ob da irgendein Zauber dahinter stecke." Eduard lächelte. Er.erlaubte Cölestinen einigen Aberglauben, er fragte
nur noch: „Und Marion?" „Marion ist ein Engel," ries Cölestine, „aber doch auch ein Geschöpf, von dem ich nicht glaube, daß sein Leben so einfach dahinsließen werde, wie das Leben anderer ordentlicher Leute. Sie macht mir den Ein druck, als müßte sie eininal in irgendeinem großen Ereignis zugrunde gehen, verbrennen wie ein zar tes Reis, das in eine Flamme geworfen wird." „Sie sprechen ja ganz Poetisch," lächelte Eduard, „und prophetisch obendrein; da Sie alles wissen, so nis unterhalten hat, dessen Folgen schon
. Aus der Anfangszeit seiner Gesan- sagen Sie mir auch, was die Szene bedeutete, die wir eben erlebten, dieses gewisse Geivieher von Herrn und Knecht, diese starren Blicke, kurz das alles zusammen?" Cölestine lachte laut aus. „Das erraten Sie nicht?" ries sie lachend, „das war Eifersucht, die simpelste Eifersucht." „Eifersucht?" sagte Eduard erstaunt. „Ihr Staunen," sagte Cölestine niit komischem Zorn, „ist beleidigend und benimmt mir jede Hoff nung, die ich aus Ihre Liebe gebaut habe; aber ich will Ihnen verzeihen