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Schlern
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Seite 104 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Die Autoren DER SCHLERN Urlaub war ihm ein Fremdwort: Direktor Dr. Toni Ebner in seinem Büro in der Athesia, der Einzug ins Römische Parla ment 1948, Dr. Toni Ebner, mit Hochw. Dr. Lercher, der bayerische Ministerprä sident Dr. Franz Josef Strauß überreicht Dr. Toni Ebner den Bayerischen Ver dienstorden, Dr. Toni Ebner mit Minis terpräsidenten Giulio Andreotti, Dr. Toni Ebner als Verfassungsrichter im Lockheed- Prozess (6) Heft 12, S. 6ff. Toni Ebner - Journalismus: Dr. Toni Ebner, Empfang beim

bayerischen Ministerpräsi denten Dr. Franz Josef Strauß in München - Dr. Toni Ebner und Dr. Josef Rampold wurden mit dem Bayerischen Verdienst kreuz ausgezeichnet, Deutscher Bundesmi nister Dr. Heiner Geißler, der bayerische Staatsminister Dr. Edmund Stoiber und Dr. Toni Ebner (3) Heft 12, S. 13ff. Ein versuchter Brückenschlag: Dr. Toni Eb ner mit den Journalisten der „Dolomiten“ 1978, Dr. Toni Ebner als Abgeordneter der Westeuropäischen Union im Kreise seiner Kollegen im Juni 1960 in Paris, der Tiro ler

Landeshauptmann Eduard Wallnöfer beglückwünscht Dr. Toni Ebner zum Eh renzeichen des Landes Tirol in Innsbruck, Dr. Toni Ebner mit dem österreichischen Außenminister Lujo Toncic-Sorinj (4) Heft 12, S. 16ff. Aus dem Leben von Dr. Toni Ebner: Bildteil (50) Heft 12, S. 20ff. Dr. Toni Ebner, ein Chef besonderer Prä gung: Dr. Toni Ebner, in der Aldeiner „Gruab“ (2) Heft 12, S. 44f. Die Optionszeit im Erleben des Bleibers Toni Ebner: Dr. Toni Ebner im Kriegs winter 1945, cand.jur. Toni Ebner, rechts cand.med. Anton

von Lutterotti, Dr. Toni Ebner und seine Frau Martha geb. Flies mit dem österreichischen Generalkonsul Dr. Hans Steinacher (3) Heft 12, S. 46ff. Abg. Toni Ebner und die Südtiroler Schule: Vizeschulamtsleiter Hochw. Josef Ferrari, Dr. Toni Ebner, Josef Ferrari bei der Verab schiedung von Landesschulinspektor Heinz Deluggi, Vizeschulamtsleiter Dr. Fritz Ebner, Landesschulinspektor Professor Dr. Fried rich Zingerle (5) Heft 12, S. 51ff. Rückbesinnung auf entscheidende Jahre: Dr. Toni Ebner am „Knüppelsonntag

“ in Bozen, unruhige Zeiten auch in den 50er Jahren; Dr. Toni Ebner und ein Athesia- Mitarbeiter, Dr. Toni Ebner bei der Ver leihung des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland, Dolomiten- Ausschnitt 16. Juli 1964 (5) Heft 12, S. 66ff. Ein Stück gemeinsamen Weges: Dr. Toni Eb ner und Dr. Roland Riz; Dr. Toni Ebner mit dem berühmten Strafverteidiger Prof. Pietro Nuvolone; Dr. Roland Riz, Mi- nisterpäsident Giulio Andreotti und Dr. Toni Ebner; DC-Politiker und Minister präsident Aldo Moro

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Seite 51 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
war die Lage der Bleiber nach wie vor prekär, waren sie doch eingeschlossen zwischen dem Lager der Optanten und den italienischen Behörden, die sie nun als Italiener ansahen. Verschiedene Boz- ner und auch andere im Lande sind aus opportunistischen Gründen der faschis tischen Partei, dem PNF, beigetreten, doch dies, glaubte Toni Ebner, auch aus der damaligen Not heraus. 12 Innerhalb der Bleiberführung gab es, jedenfalls im Frühjahr 1943, eine Diskussion, ob man allgemein der Partei

, die sich für die Nichtoptanten öffnete, beitreten solle, um als schwindende Minderheit die ei genen Belange besser vertreten zu kön nen. So kam es, dass plötzlich Bleiber das Parteiabzeichen trugen, demonstra tiv, was früher als Schande galt und nun mehr eher als „Dornenkrone“. 13 Begünstigung für die Nichtoptanten konnte man erwirken, aber nur für Ein zelne, nicht für die Gruppe insgesamt, musste Tom Ebner feststellen. Eine ge wisse Zuvorkommenheit war vorhan den, aber auch nicht mehr. So hatten die Kinder

der Nichtoptanten weiterhin die italienische Schule zu besuchen, doch erinnerte sich Toni Ebner an kei- Ludwig Walther Regele, Motive von Op tanten und Nichtoptanten, in: Die Op tion der Südtiroler 1939. Beiträge eines Neustifter Symposions, hsg. von Rudolf Lill, Bozen 1991, S. 137-159. 1 1 Persönliche Mitteilung Toni Ebner. Neben Ba ron Paul von Sternbach kann auch KarlTinzl genannt werden mit seinem Besuch am 20. Juni 1939 in Ebenhausen beim Deutschen Botschafter a.D. in Rom, Ulrich von Hassell, unmittelbar

. Ludwig W. Regele, a.a.O., S. 138f). 4 Persönliche Mitteilung Toni Ebner. Zur Opti on im Unterland: vgl. Ludwig W. Regele, Das nen Fall der Verfolgung des deutschen Privatunterrichts. Auch im Unterland kam es dann zu deutschsprachigem Religionsunterricht, vielleicht weil Msgr. Kögl für den deutschen Anteil der Diözese Trient der „starke Mann“ war. 14 Der Gegensatz Optanten - Bleiber hielt sich noch lange nach dem Krieg; auch innerhalb der SVP, die von den Bleibern am 8. Mai 1945 gegründet wurde

, blieben die Divergenzen noch bestehen. Als eines der Gründungsmit glieder wurde Toni Ebner 1948 zum Abgeordneten ins Römische Parlament gewählt. Vor allem Kanonikus Gam- per zielte von Anfang an auf die ver söhnende Übereinstimmung der bei den Gruppen. Toni Ebner schrieb am 16. 4. 1976 in einem Nachruf in den „Dolomiten“, der damals von Kano nikus Gamper vorgezeichnete Weg sei auch heute noch gültig. Vor allem wegen seiner aufrechten Haltung und seinem unerschrockenen Eintreten (in schwierigster Zeit

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Seite 67 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
- Camera dei Deputati - Documenti - Disegni di Legge e Relazioni: Proposta di Legge d'iniziativa dei Deputati Ebner,Tinzl, Guggenberg n. 805, annunziata il 12 aprile 1954. Über den gesamten Werde gang des Gesetzes findet sich im ATE eine ge bundene Dokumentation mit einer Widmung von Senator Josef Raffeiner. 13 Ministero dei Tesoro - Ragioneria Generale dello Stato - I.G.O-P Div. XI, Prot. N. 1251/ M. ATE Akte Wiedereinstellung der Lehrkräfte. 14 Dolomiten 8. 7. 1954; In der gedruckten An kündigung

er be reits 1919 eine italienisch orientierte deutsche Zeitung mit demTitel „Die neue Zeit" gründen wollte - siehe St. Lechner: Die Eroberung der Fremdstämmigen. Provinzfaschismus 1921— 1926. Bozen 2005, S. 362, 395 - dürfte Dr. Toni Ebner nicht bekannt gewesen sein. 18 Diese beklagte Dr. Johann Kornprobst, der spätere Direktor des Klassischen Lyzeums Meran, selbst in einem Schreiben an Dr. Toni Ebner vom 18. 10. 1950, in dem es wörtlich heißt: „ Es ist bei uns so, das jeder seine ge heimen Wege geht

und eifersüchtig darauf bedacht ist, seine Geheimnisse für sich zu be wahren, um ja nicht durch die Gemeinschaft mit anderen irgend einen Nachteil in seinem gesetzten Ziele zu haben. Die Folge ist, dass wir alle darunter leiden." 19 Dolomiten 3. 12. 1951; Gesetz Nr. 1515 vom 18. 12. 1951. Abg. Ebner betrieb auch danach die Anerkennung ausländischer Studientitel, zeigte sich jedoch in seinem Schreiben an Josef Ferrari vom 3. 4.1952 von der ihm über sandten Studientitelliste „erschüttert',' die ein „Sammelsurium

" von Zeugnissen enthielt. ATE Akte Schule: Professoren, Concorsi. 20 Stellungnahme des Schatzministeriums, übersandt mit Schreiben vom 23. 2. 1955. ATE ibidem. Bericht über die Versammlung der Mittelschullehrer und eine Vorsprache ei ner Delegation in Begleitung von Abg. Ebner beim Regierungskommissar Sandrelli und bei Provveditore Biscardo unter demTitel „Defini tive Anstellung der Südtiroler Mittelschulpro fessoren neuerdings behindert - Ungerechter und unverständlicher Einspruch des Schatz ministeriums

-Schulamtsleiter, Mappe Fritz Ebner. 27 Das Fehlen von Durchführungsbestimmun gen bildete einen ständigen Grund für die Rückverweisung von Landesgesetzen. Das wurde durch das Urteil des Verfassungsge richtshofs vom 16. 1. 1957 bestätigt. 28 Schreiben Fraieses an Ebner vom 26. 2. 1954, Schreiben Ebners an Parteiobmann v. Gug genberg vom 27. 2. 1954. ATE Akte Schulauto nomie: Durchführungsbestimmungen. 29 Dolomiten 29./30. 1. 1949,3. 2. 49, 17. 2. 49; Seberich, Schulgeschichte, S. 254 f. 30 Schreiben Ebners

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Seite 7 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
heiratete er in Bozen Martha Flies, eine Nichte des Kanonikus Michael Gamper. Am 8. Mai 1945 war Dr. Toni Ebner Mit begründer der Südtiroler Volkspartei und wurde deren Sekretär. Als einer der jüngs ten Abgeordneten wurde Dr. Ebner im Mai 1948 ins Römische Parlament und gegen Ende der Legislatur ins Kammer präsidium gewählt. 1953 und 1958 kam er wieder über die Edelweißliste in die Abgeordnetenkammer, 1963 verzichtete er auf die Kandidatur. Obmann der SVP war Dr. Toni Ebner 1951/52 und 1956/57, von 1961

bis 1964 war er Vorsitzender und Sprecher der SVP-Fraktion im Boz- ner Gemeinderat. Ab 1. April 1951 bis 30. September 1981 war Dr. Toni Ebner Direktor der Verlagsanstalt Athesia, dann deren Präsident. Seit dem Tode von Ka nonikus Michael Gamper (April 1956) bis zu seinem Tode (13. Dezember 1981) war er Chefredakteur der Tageszeitung „Dolomiten“. In seiner parlamenta rischen Tätigkeit wandte Dr. Ebner seine besondere Aufmerksamkeit der Lösung der Fragen auf dem Gebiete des Schul wesens zu (u.a

der Fragen der europäischen Minderheiten durch die Schaffüng eines Volksgruppenrechtes forderte, und ge hörte seit 1961 bis zur Auflösung dem Südtirol-Ausschuss an. Im April 1977 wird Dr. Ebner zum effektiven Richter des Verfassungsgerichtshofes im „Lock- heed“-Prozess erhoben. Zu den Auszeich nungen zählen: 1970 Ehrenmitglied der Südtiroler Volkspartei, 1970 das „Große Verdienstkreuz“ der Bundesrepublik Deutschland, 1974 Ehrenmitglied des Ka tholischen Südtiroler Lehrerbundes, 1979 die Goldene

Ehrenmedaille der Georgs- Pfadfinder Lana, 1980 das Ehrenzeichen des Landes Tirol, 1980 der Bayerische Verdienstorden. Vom Ministerrat in Rom wurde Dr. Toni Ebner am 2. Oktober 1981 zum Staatsrat ernannt. Am 13. De zember 1981 starb der Unermüdliche in Bozen und wurde am 16. Dezember mit allen Ehren und überwältigend großer Beteiligung von Trauernden aus nah und fern zur letzten Ruhe geleitet. „Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.": Toni Ebner in seiner Aldeiner Heimat. (aus „Faust" 1 von Johann

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Seite 61 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
die erst nach Registrierung des Ernen nungsdekretes meist zu Ende des Schul jahres erfolgte, bedurfte es ständiger Bemühungen des für die Schule zustän digen Parlamentariers. Um Josef Ferrari wenigstens die Funktionsentschädigung oder die Zulage zum Inflationsausgleich (assegno perequatwo) zu sichern, richtete Abg. Toni Ebner am 4. Juli 1951 eine förmliche Anfrage an den Unterrichtsmi nister und bat um schriftliche Beantwor tung. In der abschlägigen Antwort des Unterrichtsministers vom 24. Juli

für Außendienstvergütungen, die aber dem Vizeschulamtsleiter erst nach Registrierung der Ernennungsdekrete durch den Rechnungshof ausgezahlt werden konnten. 25 Nach dem Tod Josef Ferraris setzte sich Abg. Toni Ebner für die Ernennung seines Schulfreundes Fritz Ebner zum Vizeschulamtsleiter ein, dessen provi sorische Beauftragung an Stelle des von seiner tödlichen Krankheit gezeichneten Ferrari Landeshauptmann Pupp bereits am 26. Februar 1958 in einem Schreiben an Unterrichtsminister Moro verlangt hatte, wobei er auf das Einverständnis der Trientner

Kurie verweisen konnte. Die Beamten des Unterrichtsministeri ums hätten lieber einen Stammrollen lehrer auf dem Posten des Vizeschul amtsleiters gesehen, doch Toni Ebner schaltete die Ministerpräsidentschaft ein. In einem mit 19.9.58 datierten Pro- memoria für Unterstaatssekretär Maxia vom Ministerratspräsidium erklärte er, dass von den wenigen Stammrollenleh rern der deutschen Volksgruppe keiner die nötigen Eigenschaften besitze, „um jene Ausrichtung der Schule zu gewähr leisten, auf die die Eltern

der Schüler glauben, ein Recht zu haben“. Der Theo logieprofessor Fritz Ebner hingegen ver einige in seiner Person „alle nötigen Vor aussetzungen, um die Fortsetzung jener ideologischen Ausrichtung zu gewähr leisten, welche der verewigte Don Ferrari unserer Schule gegeben hat“. Minister Moro teilte bereits am 25.9. die Ernen nung Fritz Ebners zum Vizeproweditore mit, doch blieb das Ernennungsdekret beim Schatzministerium hängen. Erst ein halbes Jahr, nachdem Fritz Ebner im Jänner 1959 seinen Dienst

im Schulamt angetretenen hatte, konnte Abg. Toni Ebner ihm mitteilen, dass das Intermi nisterielle Dekret seiner Beauftragung mit „Studien über das deutschsprachige Schulwesen“ am 8.7.1959 (!) dem neuen Unterrichtsminister Sen. Medici zur Un terschrift vorgelegt worden sei. Die Be zahlung ließ aber weiter auf sich warten, und so schrieb Toni Ebner seinem (üb rigens nicht verwandten) Namensvetter am 6. Oktober 1959: „Gelegentlich der heutigen Vorsprache

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Seite 97 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
in schwerer Zeit Heft 6, S. 38 Seberich, Rainer, Ein unbequemer Vorden ker. Giovanni Gozzer und die deutsche Schule in Südtirol Heft 8/9, S. 18 Walser, P. Gaudentius, P. Ferdinand von Scala. Zum 100. Todesgedenken Heft 11, S. 56 • Dr. Toni Ebner Flies, Irmgard; Es ging ihm um die Gerech tigkeit. Von Aldein an die Gestade der eu ropäischen Diplomatie. Heft 12, S. 4 Plattner, Peter: Urlaub war ihm ein Fremd wort. Dr. Toni Ebner: Politiker - Verlags direktor - Chefredakteur, Streiflichter aus den Erfahrungen

eines Mitarbeiters. Heft 12, S. 6 Rampold, Josef: Toni Ebner - Journalismus als Auftrag Heft 12, S. 12 Humer, Hanns: Ein versuchter Brücken schlag Heft 12, S. 16 Mayr, Christoph: Dr. Toni Ebner, ein Chef besonderer Prägung Heft 12, S. 43 Regele, Ludwig Walther: Die Optionszeit im Erleben des Bleibers Toni Ebner Heft 12, S. 46 Seberich, Rainer: Abg. Toni Ebner und die Südtiroler Schule Heft 12, S. 50 von Walther, Franz: Rückbesinnung auf entscheidende Jahre. Erinnerungen aus der Jugendzeit Heft 12, S. 66 Riz

, Roland: Ein Stück gemeinsamen Weges. Erinnerungen an Toni Ebner Heft 12, S. 76 Oberhollenzer, Der Ahrner Kreuzgang zur Kommutter nach Ehrenburg Heft 3, S. 32 Sieve, Peter M.A., Südtiroler im Oldenbur ger Land Heft 2, S. 40 • Alpenregionstreffen der Schützen Rainer, Paul; Haselwanner, Josef: Geistli cher Röntgenblick ins Tiroler Herz. Die Kuraten im Norden und Süden Heft 5, S. 4 Bacher, Paul Major: Die Schützen im süd lichen Tirol Heft 5, S. 6 Sarnthein, Otto: Mehr als eine Völkerver ständigung Heft

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Seite 66 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Anschrift: Dr. Rainer Seberich, Bachtröglweg 40, 39050 Völs am Schiern lesen, die den schul- und bildungspoli tischen Standort Ebners kennzeichnen. Toni Ebner vertrat eine katholisch und volkstumspolitisch geprägte, auf strikter Trennung der Volksgruppen beruhende Schulordnung und lehnte deshalb Kontakte zwischen den Schu len beider Sprachgruppen als „Misch masch“- oder „Vermischungspolitik“ vehement ab. Das zeigte sich bereits 1958 bei der Eröffnung des von italie nischen Salesianerpatres

geleiteten Boz- ner Rainerums, dessen Verwaltungsrat aus Vertretern beider Sprachgruppen bestand und das sowohl italienische als auch deutsche Studenten aufnehmen sollte. Die Patres hatten sich einen Mit bruder aus Köln geholt, der Beichtvater und Spiritual beherrschte ebenso wie der Direktor beide Sprachen, die deut schen Studenten besuchten deutsche Schulen. Die Einweihung nahm kein Geringerer als der Patriarch von Vene dig, Kardinal Roncalli vor, der spätere Papst Johannes XIII. Ebner vermisste

. “* 3 Toni Ebner war ein streng katho lisch-konservativer Politiker, der im Er halt des Volkstums und dem Ausbau der Autonomie seine Aufgabe sah. Allem, was nur entfernt mit Sozialismus zu tun hatte, misstraute er grundsätzlich und bekämpfte es mit feinen und mit gro ben Waffen. Die rechtliche Sicherung der Schulen und des Lehrerstandes wa ren ihm ein echtes Anliegen. Und hier liegen auch seine größten Erfolge und sein bleibendes Verdienst. Anmerkungen Der Verfasser hat als damaliger Sachbear beiter

der Mittelschulangelegenheiten im Schulamt vielfach mit dem Parlamentarier zusammengearbeitet und durfte ihm u. a. Unterlagen für die Verhandlungen in der Neunzehnerkommission sammeln, aus de nen dann das 2. Autonomiestatut hervorging. Neben eigenen Erinnerungen und Aufzeich nungen standen dem Verfasser für die vorlie gende Arbeit vor allem eine Sammlung von Zeitungsausschnitten im Archiv des deut schen Schulamts (zitiert als ADS - heute im Landesarchiv) sowie das hervorragend ge ordnete reichhaltigeToni-Ebner-Archiv (zitiert als ATE

) zur Verfügung, für dessen Benutzung er Herrn Europa-Parlamentarier Dr. Michl Ebner herzlich danken möchte. 2 Für Details und Quellenangaben wird ver wiesen auf J. Ferrari: Das Schulwesen in Südtirol. In: Südtirol. Versprechen und Wirk lichkeit, hrsg. von W. Pfaundler. Wien 1958, S. 220-243; J. Ferrari: Schule und Kultur in Südtirol. In: Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1957. Sondernummer der Zs. „Der fahrende Skolast',' Bozen 1957, S. 38-40; F. Ebner. Deutsches Schulwesen. In: Schiern 1967

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Seite 85 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
!“ Dabei war gerade er der Erste, der zu „unserem Verdruss“ „einen eigenen Laden aufgezogen“ hat. Es war mir bewusst, dass ein Mann mit Geistesschärfe, Erkenntnisvermögen und Begabung wie Toni Ebner als Par lamentarier nach Rom gehört. Deshalb habe ich ihn 1972 gebeten, nochmals zu kandidieren. Kurz darauf ist aber eine hinterhäl tige und vollkommen unbegründete Hetzkampagne gegen ihn losgegangen, worin gerade die politischen Gegner, die sonst nichts hervorbrachten, große Meister waren: „Toni Ebner

will Mag- nago stürzen“, „Die alten Ammoniter wollen die Macht ergreifen“, „Haltet ihn vom Futtertrog fern“, lauteten die Slogans. Ich verwahre in meinem Ar chiv noch eine ganze Serie von solchen gemeinen, hinterhältigen und verleum derischen Flugzetteln gegen den Toni. Seine knappe Nicht-Wiederwahl war nicht für ihn, sondern in erster Linie für unser Volk ein großer Verlust. Er selbst hat es gelassen hingenommen. Mich, hingegen, haben diese aggres siven Verleumdungen gegen Toni Ebner sehr geschmerzt

. Hat man wirklich ver gessen, was er für Land und Leute bis zu seinem Tod geleistet hat? Welche Opfer im Jahre 1945 von den Gründern der SVP gebracht wurden und welchen Ge fahren sie sich damals ausgesetzt haben? Der alte Spruch: „Undank ist der Welten Lohn“ hat im Jahr 1972 hundertprozen tig auf ihn Anwendung gefunden. Unsere Genugtuung: Trotz dieser hinterhältigen Angriffe einiger nei discher und kleinkarierter Politikaster bleibt Toni Ebner einer der großen Männer der Südtiroler Geschichte. Er ist nicht mehr

, und auch die freundschaftlichen und aufbauenden Ge spräche sind nicht mehr. Ich vermisse sie. „Er war ein Freund. Was lässt sich mehr sagen?“ Anschrift: Sen. Univ.-Prof. Dr. Roland Riz, Dominikanerplatz 35, 39100 Bozen 1 Die Gründungsmitglieder der Südtiroler Volkspartei waren: Erich Amonn (Bozen), Hans Baur (Bruneck), Toni Ebner (Bozen), Hans Egarter (Meran), Fritz Führer (Bozen), Hans Gamper (Algund), Alois Pitscheider (Sankt Leonhard im Passeier), Josef Gräber (Reischach/Bruneck), Ludwig Gröbner (Gos- sensaß), Karl Heiß

) als auch im Abgeordnetenhaus (Ebner, Mitterdorfer, Riz) Gesetzesanträge eingereicht wurden, die die volle Autonomie Südtirols forderten. Hinter diesen Anträgen standen alle fünf Südtiroler Parlamentarier ohne Wenn und Aber. Anmerkungen DERSCHLERN 83

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Seite 10 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Der neue Direktor der Athesia, Dr.Toni Ebner, mit Hochw. Dr. Lercher bei der Eröffnung der Athesia-Druckerei in der Alten-Markt-Gasse in Brixen Anfang der 50er Jahre. lizeikräfte - plötzlich ihre Vaterschaft vergaßen. Toni Ebner duldete auf dieser Ebe ne keine Kompromisse. Mit Weitblick ahnte er die Folgen des gewaltbereiten Verhängnisses, warb um Besonnenheit, warnte mit einem Kreis von Gesin nungsfreunden vor dem Abweg. Die Parteipolitik entschied sich für die här tere Gangart

Zerschlagung der Verlags anstalt innegehabt hatte. Die vielfältige Aufbauarbeit in den bewegten Nach kriegsjahren und die sich ergebenden Erweiterungsfelder im Buchhandel, Verlagswesen und in den Druckereien erforderten die Bestellung eines Firmen direktors. Das konnte nur ein Mann mit dem vorbehaltslosen Vertrauen des Kanonikus sein. Wer entsprach dieser Erwartung besser als der - durch die Vermählung mit der Nichte des Kano nikus - nun auch in dessen Verwandt schaftskreis eingebettete Toni Ebner

? Dr. Toni Ebner war ursprünglich auf die Rechtsanwaltslaufbahn ausgerichtet. Er verschloss sich jedoch dem Wunsch des Kanonikus nicht und übernahm im Frühjahr 1951 die Athesia-Direktion. Was Dr. Ebner anpackte, das übernahm er ganz. Unter seiner Führung entfaltete sich das Unternehmen und erweiterte den Tätigkeitsbereich ganz beträchtlich. Es gelang ihm dabei, die politischen Mandatsverpflichtungen mit den be trieblichen Leitungserfordernissen in einem tragbaren Kompromiss zu verei nen

. Nicht alle Mitglieder des Verwal tungsrates wie auch einige Gesellschafter konnten sich mit der Doppelbelastung des Athesia-Direktors und Politikers ab- fmden und empfahlen eine personelle Entflechtung, die letztlich nicht gelang. Dr. Ebner verstand es, im Athesia- Bereich eine Mannschaft von Abtei lungsleitern um sich zu scharen, die es ermöglichten, ihm eine gewisse Teilver antwortung abzunehmen. Bei der Beru fung der maßgeblichen Köpfe des Lei tungskaders ließ er sich weitgehend von seinem Vertrauensgespür

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Seite 64 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
. 35 Auch mit dem Vorschlag, den Zweit sprachunterricht vom Klassenlehrer erteilen zu lassen, weil dieser besseren Kontakt zu den Schülern habe und deren Sprache verstehe, drang Ebner nicht durch. Mehrere Kommissions mitglieder gaben zu bedenken, dass man eine Fremdsprache am besten von muttersprachlichen Lehrern lernt. Als Abg. Ebner seinen Vorschlag abschwäch te, indem er ihn auf die beiden Jahre des Zweitsprachunterrichts (2. und 3. Klasse Volksschule) beschränkte, meinten auch Südtiroler Schulleute, eine solche Zwi

, die außerhalb der Routine lagen, bedurfte es ständiger Interventionen, gleich, ob es sich um das Errichtungsdekret einer Schule, eine Abkommandierung an die deutsche Schule, eine Gehaltserhöhung oder eine Pensionsabfertigung handel te. Abg. Toni Ebner war der Sonder botschafter und Anwalt des Südtiroler Schulwesens. Im Archiv Toni Ebners sind Hunderte von Schreiben erhalten, die Fälle einzelner Lehrkräfte betreffen, aber auch lange Listen von unerledigten Akten, die das Schulamt in regelmä ßigen Abständen

dem Parlamentarier zukommen ließ, mit der Bitte um Ver wendung. Manchmal verließ ihn die Geduld. In einem Brief an Vizeschul amtsleiter Fritz Ebner vom 6. Oktober 1959 berichtet Toni Ebner, dass die für Südtirol zuständige Generaldirektion für die Grenzzonen vergessen hatte, für eine Abkommandierung eines Mittel schullehrers an eine Südtiroler Schule dem Begleitschreiben das entsprechende Gesuch beizulegen, und bemerkt dazu: „Ob Schule und Lehrpersonen dabei Schaden erleiden, ist für diese Herren

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Seite 50 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Dr.Toni Ebner und seine Frau Martha geb. Flies beim „Bewaller" im Eggental mit dem österreichischen Generalkonsul Dr. Hans Steinacher. Der ehemalige Vorsit zende des Vereins für das Deutschtum im Ausland (VDA) war ein treuer Gefährte von Kanonikus Michael Gamper. Ebner, ist die Scheidung der Geister so richtig zum Bewusstsein gekommen. Wenn im Gasthaus in Aldein die einen, die Bleiber, kamen, gingen die ande ren, die Optanten, und umgekehrt. 6 Die Bleiber waren eben in den Augen der Optanten

vom Militärdienst befreit. Nach dem Juni 1940, dem Kriegsein tritt Italiens, traf auch sie die Einberu fung. Wer aber Pächter oder Besitzer eines landwirtschaftlichen Anwesens war, konnte sich registrieren und damit befreien lassen. Eine Erleichterung, die den Bleiberkreisen um Kanonikus Gam per gelungen war. „Damals haben wir“, berichtete To ni Ebner, „das ganze Land verpachtet“. 8 Selbst Buchhalter und Kaufleute haben dies ausgenützt. Der neue Präfekt Ago- stino Podestä, Nachfolger des gefürch teten

allmählich der starke Druck, in Scharen abwandern zu müssen; für die italienischen Behörden stand nun der Krieg im Vordergrund. Für etli che Bleiber wie Baron Paul Sternbach kam die Überzeugung hinzu, dass für Deutschland nach den überraschenden, fast unaufhaltbaren Siegen die Niederla ge folgen werde. 9 Toni Ebner wusste wie andere auch, dass nunmehr weder die versprochene geschlossene Ansiedlung noch sonsti ge Zusagen auf die Umsiedler wirken würden; es galt daher, auf vielen, auch verschlungenen Wegen

, hät te das Optionsergebnis noch ändern können. 10 Jedenfalls habe die verspätete Audienz im März, so Toni Ebner, zu Rückoptionen beigetragen. 11 Dennoch 4= CD DER SCHLERN 48

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Seite 80 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Ein interessantes „Dreigestirn": Dr. Roland Riz, Ministerpäsident Giulio Andreotti und Dr.Toni Ebner abwegige Initiativen eingeleitet wurden. So kam z. B. im Verfassungsausschuss der Kammer der Gesetzesantrag auf Ab erkennung der Staatsbürgerschaft der Optanten zur Behandlung. Aber dank der Intervention der Südtiroler Abge ordneten Toni Ebner, Karl Mitterdorfer und mir sowie einiger italienischer Par lamentarier, unter ihnen im Besonderen On. Francesco Cossiga (der ein großer Freund Südtirols

hatte sich auf internationa ler Ebene die politische Situation ver schlechtert, da die USA unter Druck der italo-amerikanischen Lobbys Schwierig keiten in der Südtirolffage machten. Unter diesen Umständen habe ich am 13. Juli 1961, nach Rücksprache mit Toni Ebner und Karl Tinzl sowie mit Al- cide Berloffa 4 anlässlich der Haushaltsde batte im Abgeordnetenhaus an den an wesenden Ministerpräsidenten Amintore Fanfani den formellen Antrag gestellt, ei ne eigene Kommission zu ernennen. Die se sollte das gesamte

Südtirolproblem in all seinen Aspekten eingehend prüfen und vor allem unsere Gesetzesentwürfe über eine volle Landesautonomie behan deln. Diese Gesetzesanträge wurden im Jahr 1958 in der Kammer von den Ab geordneten Karl Tinzl, Toni Ebner und Otto von Guggenberg eingebracht und einige Monate später, nach der Neuwahl des Parlaments, mit einigen Abände rungen noch einmal von den Senatoren Karl Tinzl und Luis Sand sowie von den Abgeordneten Toni Ebner, Karl Mitter dorfer und mir. Dieser Antrag erhielt

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Seite 78 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Ein Stück gemeinsamen Weges Zur Erinnerung an Toni Ebner - Von Roland Riz Dr.Toni Ebner und Dr. Roland Riz ver band eine starke Gesinnungsfreund schaft und das Wissen um Werte. I ch habe keinen der vielen Freunde, die im Rahmen der Südtiroler Volkspartei für Land und Leute tä tig waren, vergessen. Aber heute, am 25. Jahrestag des Todes, will ich einige Erinnerungen an Dr. Toni Ebner, der in den schweren Jahren von 1958 bis 1963 mein Parlamentskollege war, nieder schreiben. Begonnen hat unsere

, wo die Bürotätigkeit von den beiden Parteisekretärinnen Annemarie Pöder und Xandra Calzä, später verehelichte von Klebeisberg, mit großem Einsatz erledigt wurde. Ganz besonders stieg die Begeisterung jedes Mal, wenn einer der Gründer der Volkspartei aus dem Sitzungssaal kam, um zu telefonieren - wobei ich mich heute noch ganz ge nau an Erich Amonn, Toni Ebner, Hans Gamper und Leo von Pretz erinnern kann. 1 Wir haben diese Männer und die anderen Gründer der Volkspartei, die damals die Selbstbestimmung für Süd tirol

verlangten, verehrt und als Retter unserer Heimat betrachtet, was sie auch waren. Damals habe ich Toni Ebner nicht richtig kennen gelernt, sondern nur gesehen. Wen ich hingegen bereits kannte, das war seine Frau Martha Flies, der rettende Engel, der uns En de der Dreißigerjahre zum Deutschun terricht in die Katakombenschule der Schwester Beatrix, der unvergesslichen Terziarschwester, gebracht und uns ein zeln und möglichst unauffällig durch (N 4= CD DER SCHLERN 76

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Seite 46 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Dr.Toni Ebner würzte seineTischreden mit Humor, Bonmots und treffenden Anekdoten. gen. Als die Druckerei eines der ersten Firmenskirennen auf der Seiser Alm ausrichtete, gab man mir den Auftrag, darüber etwas in der Zeitung zu berich ten. Es war übrigens mein erfolgreichs tes Rennen, weil Kronos mir an diesem Tage wohlgesinnt war. Es war der legen däre Theo Wiedenhofer, der sich an der Stoppuhr verschaute und mich so in die guten Ränge brachte. Es handelte sich nicht um Tausendstel von Sekun

den, die heutzutage ausschlaggebend sein können, sondern um eine ganze Minute. Nach einigen Tagen rief mich Dr. Ebner in sein Büro. Nichts Gutes ahnend, fand ich mich dort ein und erfuhr zu meiner Erleichterung, dass er an meinem Bericht über das Skiren nen Gefallen fand und wissen wollte, wie lange ich daran gearbeitet hätte. 0) IE Vielleicht war ich in der Zeitbemessung zu bescheiden, denn er sagte spontan, ich solle meine Arbeit in der Druckerei anderen überlassen und in die Redakti on übersiedeln. Obwohl

ich mich über dieses Angebot freute, musste ich es aus verständlichen Gründen abschlagen. Auch sonst glaubte ich an Herrn Dr. Ebner ein gewisses Wohlwollen zu verspüren. Als ich an der „Pilzfibel“, meinem ersten Verlagswerk, arbeite te, zeigte er nicht nur freundliches In teresse, sondern gab mir sogar einen praktischen Ratschlag, den ich gerne ins Büchl aufnahm. Er meinte, die beste Konservierungsmethode für Pilze wäre die Verwahrung in der Tiefkühltruhe. Man müsse sie jedoch vorher überbrü hen und ihnen unbedingt

die Haut ab- ziehen. Da war ich wirklich überrascht, dass er sich auch noch mit Küchenfra gen auseinandersetzte. Nach einer Versammlung lud Dr. Toni Ebner das langjährige Zweigespann der Druckerei, Hubert Sorbello und mich, zu einem Kartenspiel beim „Lewald“ ein. Als wir uns etwas zierten und mein ten, wir müssten unserer Arbeit nach gehen, sagte er: „Wenn ihr euch nicht zwei Stunden vom Betrieb freimachen könnt, dann seid ihr schlecht organi siert“. Diesen Vorwurf konnten wir na türlich

nicht auf uns ruhen lassen und so folgten wir, moralisch gestärkt, dem Ruf des Direktors. Ich hatte zwar noch einen abwehrenden Versuch unternom men, denn ich hatte vom „Perloggen“, dem Kartenspiel aller Kartenspiele, ja keine Ahnung. Es fruchtete nichts, denn ich sollte dem Spiel als Kiebitz beiwoh nen, vielleicht würde aus mir noch ein brauchbarer Spielpartner werden. Dies hat sich zwar nicht erfüllt, aber es war eine Freude zu sehen, wie gelöst sich Dr. Ebner dem Spiel hingab. Alle Sorge und Last

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Seite 47 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
in seine Wohnung zu einem schnellen „Karterle“ ein, mich immer als Kiebitz im Schlepptau nehmend. Wie voraus zusehen, wurden es dann doch meh rere. In nächtlicher Stunde tischte uns Frau Martha in bewundernswerter Ge lassenheit eine gute Gerstsuppe auf, an der ich mehr Gefallen fand als an Weli, Marti und Gleich. Es kam auch vor, dass in den ers ten Morgenstunden, nachdem die Ro tationsmaschine die letzten Zeitungen ausgespuckt hatte, sich Dr. Ebner noch zu den Arbeitern gesellte

. Bei einem Flaschl Wein wurden dann die Karten gemischt, und die Nachtschicht hielt noch eine Weile an. Das war Dr. Toni Ebner. Kaum eine andere Persönlichkeit seines Formates hätte sich so verhalten können, ohne an Respekt zu verlieren. Er konnte jedoch zwischen Privatem und beruflicher Pflichterfüllung eine kla re Linie ziehen, und niemand wäre auf den vergeblichen Gedanken gekommen, aus dem lockeren Umgang beim Spiel einen persönlichen Nutzen zu ziehen. Immer wieder bewunderte ich sei nen Weitblick

einer Druckereileiterbesprechung brachten wir unser Anliegen zaghaft vor. Dr. Eb ner war schon fast beim Gehen, sagte dann, ohne weitere Worte zu verlieren: „Macht’s ihn nur“. Es war ein großer Erfolg, der uns bald zu Millionenaufla gen führte. Auch als wir für die dama lige Zeit den Kauf einer Vierfarbenma schine beantragten, war Dr. Ebner trotz gegenteiliger Meinungen dafür. Ein Jahr später wären wir der Konkurrenz nach gehinkt. Dr. Toni Ebner war mehr als ein Vorgesetzter, er war eine Persönlichkeit, dem nicht nur Erfolg

, sondern auch menschliche Werte von Bedeutung wa ren. Ich habe es als eine Ehre empfun den, ihm auf seinem letzten Weg das Geleit geben zu dürfen. In der Aldeiner „Gruab" war Dr.Toni Ebner König und Bauer zugleich. Seine Frau Martha tischt auf, und Christi Stampfl Eccel kiebitzt. Anschrift: Christoph Mayr, Col-di-Lana-Straße 18, 39100 Bozen DERSCHLERN 45

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Seite 48 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Die Optionszeit im Erleben des Bleibers Toni Ebner Von Ludwig Walther Regele Das Optionsge schehen im Herbst 1939 trennte die Volksgruppe in zwei Lager, in die immer stärker zu nehmenden Opti onswilligen und die abbröckelnde, am Ende zu einer klei nen Minderheit ge schrumpfte Gruppe der Optionsgegner, der Bleiber. Dr.Toni Ebner im Kriegswinter 1945 während einer Arbeitspause im Ein satz für die Reparatur bombengeschädigter Verkehrsanlagen in Sirmione. Auch dabei sind Martha Khol und ihrVetter

, Ing. Herbert Khol, derVater des vergangenen österreichischen Nationalratspräsi denten Andreas Khol. fN 4 = d> I mmerhin war im Sommer 1939 die Bevölkerung noch ratlos und im Unklaren über die Schicksals entscheidung, die nur allmählich Ge stalt annahm. Auch Toni Ebner hatte als Student im Juni dieses Jahres noch nichts erfahren, wusste so wenig wie die Gesamtheit der Bevölkerung etwas über die geplante Umsiedlungsvereinbarung, deren Inhalt selbst den wenigen beiläu fig eingeweihten Südtirolern

konnte oder wollte, weil die nationalsozialistische Führung sich den Südtirolern nie zugewandt hatte, voran Adolf Hitler, dessen außenpolitische Bestrebungen von Anfang an auf das Bündnis mit dem faschistischen Italien gerichtet waren. Doch selbst den in großdeutschen Träumen verhangenen, vor allem jün geren Südtirolern - erinnerte sich Toni Ebner - war der Gedanke fern, jemals die Heimat zu verlassen. Nach dem St.-Peter-und-Paul-Tag 1939, als die Bevölkerung erst einmal unzureichend

über die bevorstehende Option und Umsiedlung in Kenntnis gesetzt worden war, war die einhellige Reaktion in den ersten Tagen und Wochen ein grund sätzliches Nein im Großteil der Südtiro ler, bis es zum Stimmungsumschwung kam, den, so erfuhr es Toni Ebner selbst, erst einmal faschistische Vertrau- DERSCHLERN 46

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Seite 49 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
zu einem selbst von den Faschis ten nicht mehr zu kontrollierenden Optionsstrom. Als gebürtiger Aldeiner beobachtete der zum Bleiben entschlos sene Toni Ebner das besondere Gesche hen im Unterland, wo, etwa in Branzoll, die Mehrheit einen Trentiner Dialekt spricht, aber zur Option hinneigte. 4 Als Toni Ebner auf einem Fußweg nach Ald- ein ein Gasthaus aufsuchte, versuchte er, die dort sitzenden Branzoller zum Ver bleiben zu überzeugen. Ein vergebliches Unterfangen. „Almeno la nostra lingua e fuori“, so ähnlich schallt

es ihm ent gegen. Dass hier die Sprache gar nicht entscheidend war, beeindruckte ihn. Die Gründe liegen sicher im Verhalten der faschistischen Behörden, die weder Kindergarten noch Schulunterricht in deutscher Sprache zuließen. Dazu ka men eine ortsfremde faschistische Ge meindeverwaltung und wirtschaftliche Nöte. Nicht einmal mehr Kupfervitriol, stellte Ebner fest, konnten sich die klei nen Weinbauern kaufen. Der Herbst 1939 war von einem pro pagandistischen Feldzug geprägt, den die Optantenbewegung

wirkungsvoll eingeleitet hatte, mit dem Leitsprüchen: „Wenn alle optieren, muss keiner ge hen“ oder „Die Wahl ist zwischen Hi naus- oder Hinuntergehen“, wobei das Gespenst einer Abwanderung südlich der Polinie oder nach Sizilien herauf beschworen wurde. Gegenläufig wirkte sogar noch - angesichts dieser überwäl tigend sich abzeichnenden Optionsten denz - die späte Umkehr der Faschisten, sich plötzlich für ein, wenn auch nicht klar definiertes, Verbleiben der Bevölke rung auszusprechen. 5 Toni Ebner stand

der Option, dem 31. Dezember 1939, erinnerte sich Zwei Südtiroler Ende der 30er Jahre kurz vor der Promotion an der Universität Bologna: links cand. jur.Toni Ebner, rechts cand. med. Anton von Lutterotti. CM DER SCHLERN 47

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Seite 63 von 106
Datum: 01.12.2006
Umfang: 106
Ebner und Mitterdorfer forderten in einem ersten Moment die exklusive oder zumindest die primäre Gesetzgebungs kompetenz der Provinz Bozen auf dem gesamten Gebiete des Schulwesens, vom Kindergarten bis zur Matura, einschließ lich der Berufsausbildung, des Schulbaus und der Schulfürsorge. 32 Für die Sitzung vom 22. März 1962 hatte sich Abg. To ni Ebner mit On. Piccoli abgesprochen, der in seinem Referat vom 19. Oktober 1961 die bis 1918 geltende österrei chische Schulordnung wegen des Gleich

eine lebhafte Diskussion über die Einheitlichkeit des Schulwesens aus. Kommissionspräsident Rossi fasste de ren Ergebnis zusammen: Die Provinz könne ihre Schulen nur in Übereinstim mung mit der allgemeinen Ordnung des öffentlichen Unterrichtswesens gestalten, auch um die Gültigkeit der Zeugnisse nicht zu gefährden. Deshalb sei es nicht angebracht, von competenza esclusiva zu sprechen. 33 Da offenbar in dieser Sache in der Kommission kein Übereinkom men zu finden war, zog Ebner in der nächstfolgenden Sitzung

die Forderung der primären Kompetenz der Provinz zurück. Umso nachdrücklicher verlangte Ebner die Unterstellung des gesamten Schulpersonals unter die Provinz, die sonst nicht in der Lage sei, ihre Befug nisse effektiv auszuüben. Die Lehrkräfte, die nicht in den Landesdienst übertreten wollten, könnten für eine mehr oder weniger lange Übergangszeit als abkom mandierte Staatsangestellte auf ihren Stellen belassen werden. Die Nachgiebigkeit der Südtiroler Vertreter machte sich nicht bezahlt. Zwar stimmte

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