selbst den Beherztesten jeden Zugang unmöglich machte. —- Am 29: ES hat über Nacht die Friedhofmauer ein gerissen und die Todtenkapelle ruinirt. Der Widum ist in Gefahr einzustürzen, denn daS Wasser spült an einer Mauer. ?. Pfunds, 29. Juli. Daß in Folge eineS groß artigen Wolkenbruches und Hagelschlages unser großes Dorf am 23. Juli Abends seinem Untergange nahe war, ist bereits bekannt. Erlauben Sie mir, für das liebe Volk von Tirol das Bild unseres unglaublichen Elends ein wenig näher zu beschreiben, die Wahrheit
des möglichen Unglücks. Wäre die furchtbare Muhre zur Nachtszeit durch'S Dorf gefahren, ItZl)—20V Men schen hätten darin ihren Tod finden müssen, so rapid war die Schnelligkeit, so immens waren die Holzstöße und Steinkolosse. Gehen wir nachträglich, lieber Leser, ein Weilchen durch die Ruinen spazieren; vom linken Jnnufer angeschaut, hätte sich die eigentliche Zerstörung gar nicht recht schauen lassen. Die Kirche finden wir gottlob noch unversehrt, und um die Kirche herum kein großartiges Bild derZerstörnng
, obwohl selbe in der Nacht vom 24. zum 25. Juli noch sehr drohend war; machen wir etliche Schritte weiter, uud wir sind schon im Bereiche der großartigsten Ruinen. Abgerissene Häuser, halbzerstörte Gebäude-Wohnungen, Werkstät ten, Mühlen, Städel hin und hin. Die Wege tief aufgewühlt, stückweise durch ungeheure Holzmassen ver- barrikadirt, hemmen die Passage — auf allen Seiten nur Zerstörung. DaS Dorf hat keinen Brunnen, keine Mühle, keine einzige Werkstätte mehr. Wie viele Parteien sehen ihre einzige
Wiese (das Dorf Pfunds ist bekanntlich sehr arm) mit klafterhoher Muhre be deckt! Eine zweite Muhre, wäre sie auch um die Hälfte kleiner, müßte sich über daS Dorf entleeren, und selbes würde eine vollendete Nuine sein. Ein Schutzbau für die erste Noth wäre die höchste Dring lichkeit. Leider ist die Gemeinde nicht einmal dazu bei finanziellen Kräften. Sie kann und muß nur auf Gott hoffen, auf den guten Kaiser und auf mildthätige Hände. Welche Szenen Einem doch in etlichen Augen blicken
Tirolerbote, du bist weit und breit bekannt, — schau', daß du dein Scherflein, wie so oft schon — auch für daS sehr arme Dorf Pfunds zusammen bringst. Anmerkung. Die Redaktion ist gerne bereit, milde Bei träge für die Verunglückten in Empfang zu nehmen, und selbe unter Bekanntgebung der Namen der Wohl thäter ihrer Bestimmung zuzuführen. Schmirn, 29. Juli. DerAbeud des 27. Juli war ein unheilvoller für das Seitenthälchen Wild- lahner. Der durch einen wolkenbruchartigen Regen angeschwollene Fernerbach trat