Wilkinasaga, schreibt Dietrich eine unehrliche Handlung zu; vor dem Kampfe mit Sigurd nämlich versichert Dietrich, daß er nicht mit dem Schwerte Mimung fechte, richtiger, „daß er Mimungs Spitze nicht oberhalb der Erde ivisse, noch wisse er seinen Griff in irgend eines Menschen Hand.' Er hat aber dieses gefürchtete Schwert hinter sich in den Boden gesteckt und ergreift es dann wieder, um auf Sigurd loszuhauen. 7 ) Hier scheint eine ältere Si gurdsage vorzuliegen, die ursprünglich mit Dietrich nichts zu tun
hatte, dann aber von dem Sammler, der die umfangreiche Wilkinasaga zusammenstellte, irrtümlich mit Dietrich in Ver bindung gebracht wurde. Die Gesinnung, welche die ältere Dietrich-Dichtung (vielleicht schon jener Bayer des 8. Jahrhunderts) dem Hel den zuschreibt, erhellt am klarsten aus einer Stelle des „Lau- rin'. Dietrich gibt da seiner Freude über den Mut des klei nen Laurin Ausdruck, an dem Gott ein Wunder getan habe, und fährt philosophierend fort: swer wil sin ein biderbe man, der sol für oren lazen gan und tuo
, als er nicht hoere, swaz sin gemüete stoere, un; (bis) in diu rechte not güt an; so erzeige er banne, waz er kan, unde belibet nne schände in einem redlichen lande . H ) Fm Ecken-Liede wird erzählt, wie Dietrich nach furcht barem Kampfe den Riesen Ecke erschlägt, dann aber ihn be dauert und sich des eigenen Sieges nicht zu freuen vermag. Der Dichter hätte das gar nicht sagen können, wenn er nicht die Gewißheit gehabt hätte, bei seinen Zuhörern Verständnis und Mitgefühl für einen solchen Helden zu finden
. Deutlich sieht man da, lote ein junges und streitbares, jedoch im Grunde des Herzens friedliebendes Volk sich in Dietrich von Berne ein Bild seines eigeneil Fühlens und seiner sittlichen Ziele schuf. Ganz anders wird Wittege gezeichnet; offenbar soll durch ihn der Edelmut Dietrichs klarer herausgehoben wer den. Die Sage greift dabei weit zurück und trachtet Witteges Wesen erbmäßig zu begründen; darum macht sie ihn, zum Sohne Wielands und jener unglücklichen Königstochter, die in die Gewalt
, S. 509. N | Vgl. „Laurin': herausgegeben von Karl Müllenhofsi 4. Auflage: Berlin, 1912, S. 18. B ) C 11 o Luitpold Iiriczek: „Deutsche Heldensagen', Straßburg, 1898, 1. Band, S. 23. wird ich den garten sihtec an, den trite ich nider in den plün. 10 ) Das ist die Sprache eines Räubers. Als sie dann den Rosengarten vor sich sehen, betrachtet ihn Dietrich mit Wohl gefallen; aber Witege, der wigant (Krieger), sluoc die rosen abe zehant (sogleich). Es ist beachtenswert, daß auch alle späteren Bearbeiter