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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 14 von 24
Datum: 13.09.1847
Umfang: 24
sich uns ein neuer Beweis vor Augen. Pfarrer Dietrich von Böttingen erklärte daselbst ganz öffentlich, daß er die lutherische Abendmalslehre weder in der Kirche, noch im Iugendunterrichte vortrage, weil er von ih rer Unrichtigkeit durchaus überzeugt sei. Als ihn nun ein Freund fragte, ob er sie doch nicht angreife? erwiderte er: „Ich weise einfach auf die betreffenden Bibelstellrn hin, aus denen jeder die Wahrheit selbst entnehmen kann.« Wen muß nicht gewaltiges Staunen ergreifen über diesen Volkslehrer

und über seine Manier? Herr Dietrich steht an einer lutherischen Gemeinde, hält aber die Abendmals lehre derselben für falsch. Er hat deß kein Hehl; er sagt es unumwunden heraus. Ist das recht? Er beraubt vor sätzlich Erwachsene und Junge des Unterrichts über das Abendmal, das doch, wie ich gewiß weiß, wenigstens beim größten Theile der Volksmassen noch in einigem Kredit steht, von Vielen noch als eine hochwichtige und heilige Sache betrachtet wird. Ist das verantwortlich? Oder gilt ihm das Abendmal nichts mehr

, und will er seine Gemeinde mit gleichen Grundsätzen ausrüsten? Sollte man einem so genannten evangelischen Seelsorger so was Zutrauen? Wäre es nicht wahres Antichristenthum? Oder ist wenig oder nichts daran gelegen, wie und was man über das Abend, mal denke und glaube, wenn man es nur empfängt und genießt? Ich kenne diese lockern Grundsätze zur Genüge, und weiß, daß in diesem Falle H. Dietrich unter seinen Amtsgenossen recht viele Gesinnungsgenossen habe. Unter einem halben Dutzend Predigern kann man wenigstens drei

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