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Seite 2 von 6
Datum: 30.12.1937
Umfang: 6
zu haben. Er leugnet auch nicht, von Emil Dietrich für feine Reife nach München am 11. Oktober vier Fünfmarkstücke und 4 8 mit den Worten erhalten zu haben: „Schau, daß du hinaus kommst und daß du Arbeit kriegst, das übrige ist im Koffer." Erst in München habe er im Koffer noch 180 Reichsmark vor- gefunden. Von dem Diebstahl seines Vaters habe er erst nach Zuerst wird der Haupttäter Emil Dietrich vorgerufen. Vorsitzender: Bekennen Sie sich schuldig, 93.693 8 in bar, 10.150 8 in Schecks und 500

8 vorher einmal in bar ge stohlen zu haben? Der Angeklagte, dessen Verantwortung sicher und gewandt ist, antwortet mit einem lauten „Za!" Aus der Geschichte des Lebenslaufes ist zu entnehmen, daß Dietrich vor und während dem Kriege beim Militär gedient und im Jahre 1916 an der Front eine dreifache schwere Verwundung erlitten hatte. Rach dem Kriege betrieb Dietrich in Stams mit wenig Erfolg eine Landwirtschaft; er führte später eine Ausspeiserei in Innsbruck und trat dann in die Dienste

des Bezirksgerichtes Innsbruck als Amtsdiener, wo er 1924 wegen Veruntreuung von 400.000 Kronen entlassen wer den mußte. Dietrich versuchte sich dann wieder als Landwirt im Stubai, war von 1925 bis 1928 Nachtportier im Hotel „Sonne", wel chen Dienst er aber wegen seiner Invalidität aufgeben mußte. 1930 trat Dietrich in die Dienste des Landesverkehrsamtes, bzw. des Landesreisebüros. Vorsitzender: Wieviel verdienten Sie dort? Angeklagter: Monatlich 200 8, aber ausbezahtt habe ich rrur 170 8 bekommen

, da ich Exekutionsabzüge hatte. Im Jahre 1935 erwarb Dietrich in der Neustädtersiedlung ein Wohnhäuschen, für das er einen monatlichen Amorti sationsdienst von 37 8 zu leisten hatte. Vorsitzender: Für wieviel Personen mußten Sie sorgen? Angeklagter: Eigentlich für alle, die heute hier sitzen (es find im ganzen sieben Angeklagte), und da hat es halt hinten und vorn nicht mehr gereicht. Vorsitzender: Wann kam Ihnen eigentlich der erste Ge danke zu dem Einbruchsdiebstahl? Angeklagter: Es war im Frühjahr 1937, da besprach

ich mit meinem Schwager Praxmarer auf einem Spaziergang nach Kranebitten die Möglichkeit, sich durch einen Einbruch in die Kasse des Landesreisebüros mit einem Schlage aller Sorgen zu entheben. Praxmarer erklärte sich damals einver standen, die Nachschlüssel anzufertigen. Vorsitzender: Wie haben Sie überhaupt die Möglichkeit ge funden, einen Abdruck herzustellen? Dietrich erzählt: An Sonntagen haben immer andere Her ren im Landesreisebüro Dienst gemacht (also nicht Direktor Hradeczky). Diese Herren haben am Sonntag

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 14
Datum: 12.02.1953
Umfang: 14
Der Vorstand der Landwirtschaftskrankenkasse für Tirol erfüllt die schmerzliche Pflicht, Nachricht zu geben, daß sein Mitglied und 3. Obmann, Herr I», HERMANN DIETRICH am 8. Februar 1953 in seinen geliebten Bergen den Lawinentod gefunden hat. Die Landwirtschaftskrankenkasse verliert an Herrn Dr. Dietrich einen hervorragenden Kenner und Ver fechter der landwirtschaftlichen Sozialversicherung und einen bewährten Mitarbeiter. Wir werden dem Verstorbenen ein dankbares Andenken bewahren. Wir bitten

den allmächtigen Gott, daß er ihm sein Wirken reichlich vergelten möge! Innsbruck, am 10. Februar 1953. Für den Vorstand: Adalbert Scherl, Obmann t Es ist uns eine traurige Pflicht, davon Kenntnis zu geben, ösß unsere sehr verdienten Mitarbeiter, Herr Dr. jur. Hermann Dietrich Leitender Sekretär der Dienstnehmersektion - Landarbeiterkammer und Herr Emst Sattler Melklehrer am 8. Februar in unseren Bergen den Tod gefunden haben. Die Beerdigung für Dr. Hermann Dietrich findet am Donnerstag, den 12. Februar

. Landeslandwirfschaffskammer für Tiro! Der Kammeramtsdirektor: Ing. Dr. Lechner Der Präsident: dk.'Rat Muigg Der Vorstand der Landarbefferkammer für Tirol gibt hiemit die traurige Nachricht, daß ihr leitender Sekretär, Herr Dr. jur. Hermann Dietrich am 8. Februar 1953 im Alfer von 31 Jahren einem Lawinenunglück zum Opfer gefallen ist. Die Beerdigung findet am Donnerstag, 12. Fe bruar, um 15 Uhr im städt. Westfriedhot, der Sterbe gottesdienst am Freitag, 13. Februar, um 8 Uhr früh in der Stadtpfarrkirche St. Jakob statt

. Dr. Hermann Dietrich hat sich schon in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit als Sekretär der Landarbeiter kammer durch fachliches Können, unermüdlichen Arbeitseifer und sein stets heiteres Wesen in weiten Kreisen Achtung und Ansehen erworben. Mit seiner Tätigkeit ist der ausschlaggebende Aufbau und Erfolg der Landarbeiterkammer untrennbar verbunden. Sein Tod bedeutet für sie einen kaum ersetzbaren Verlust. Möge der Herrgott ihm geben, was die Welt zu geben nidif vermag. Innsbruck, 10. Februar 1953. Der Obmann

: LAbg. Dr. Franz Weber Tiefbewegt geben wir Nachricht, daß Gott beim Lawinenunglück auf der Eppzirler Alm am Sonntag, den 8. Feber 1953, zwei unserer Besten Dr. Hermann Dietrich u„ d Ernst Sattler ganz plötzlich aus unserer Mitte gerissen und ihr junges, hoffnungsvolles Leben ausgelöscht hat. Schmerzlich ist der Verlust dieser verdienten und von hohem Verantwortungsbewußtsein beseelten Fachkräfte für die Tiroler Landwirtschaft. Groß ist die Lücke, die dieses Unglück in unseren Reihen aufgerissen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 17.06.1919
Umfang: 4
, »ge« che» mnv and pang i ;U* rain* tbcii ijtdjc ent* ruht t. ^ fcitetti Aerzehn Tage später wanderte der Dietrich mit feem selbst gewebten Stück Tuche rüstig und doch »ii köpfendem Herzen nach dem Poppelhofe. Als »vom Hause wegging, hatte er noch ein fröhliches Sieb gepfiffen, allmählich ward er stiller. Als er «j dem Hofe ankam, stand die Margreth gerade »der Tür und fütterte eine ganze Schar Hühner, He in unruhigem Äetue um sie herslatterten. Der fesherr, eine kräftige, gedrungene Gestalt im Millich

-Wams, die Mütze auf dem Ohre, kam eben As den Viehställen mit seiner Ehehälfte, der ber- Wguten Agnes, deren Gutheit sich auch aus allen hrm Mienen und Bewegungen herauslesen ließ. ist der Händler!" ries plötzlich Margreth, als ü den Dietrich erblickte, warf schnell allen Vorrat Aer die Hühner, setzte die Schüssel bei Seite, und fett ihm wohlgemut entgegen. Der Händler leichte ihr freudig erschrocken die Hand, während fe Auge die Seele Margrethens suchte. Flüchtig Hieb ihr Blick auf ihm ruhen

, doch hatte der Diet- »lh genug gesehen. „Seht mich nur nicht so scharf V bemerkte Margreth, „sonst kommt Ihr wieder ^ dem Handels-Konzept." Dabei lachte sie so Hdeutsam. Ueber das kam der Gutsherr herbei, ^ Mutter Agnes auch, reichten dem Händler die feb und dankten schön für die Dienste bei dem ^ande. Nun gingen alle ins Haus, und für den Sudler wurde sofort der Tisch gedeckt. Margreth IG bediente ihn. Erst spät kramte Dietrich seine Me aus. Das war ein Tuch, so schönes hatte Hi Poppelhos noch nicht gesehen

, und zwar in größeren Grup pen. Die Eltern werden rechtzeitig bezüglich des Tages der Untersuchung verständigt werden. Aus schlaggebend für die Ausnahme der Kinder ist de- — zum Verwundern. Nun gings ans Erzählen. Woher der Dietrich komme, wie es mit seiner Fa milie stehe, wie der Handel sich mache, und andere Neuigkeiten. — Alles wollte der Bauer wissen. Der Dietrich war nicht gerade in einer angenehmen Lage; so gern er auch sein heimatliches Haus mit dem Poppelhose verglichen hätte, seine Mutter mit der Frau

Agnes, und den Klaus in den Himmel gehoben, so dachte er doch, daß gerade Ehrlichkeit der sicherste Weg zum Respekt sei, und erzählte das Notwendige mit treuherziger Offenheit. Die Mar greth hat dabei gestanden und ist ein paarmal etwas rot geworden über der Erzählung, hat sich aber gar nicht gestehen wollen, warum. Den Diet rich aber hat sie mit ein paar gutherzigen, offenen Augen angeschaut, daß es diesem in der Seele wohl tat. Das war um so nützlicher, als der Dietrich nicht ohne einige Furcht

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 06.01.1934
Umfang: 12
von Dietrich Die Familie Dietrich ist ein altes Lermoofer Ge schlecht, das dort einen Edelsttz, „Dietrich.bürg" ge nannt, besaß. Der Freigewerke zu Roßbach (bei Nas- sereith), I n g e n u i n (Ienewein) Dietrich wurde von Karl VI. am 13. September 1721 in den A d e l st a n d er hoben. Peter von Dietrich erhielt am 11. Juni 1766 den Adel mit dem Prädikate „von Dietrichsberg". Johann von Dietrich wurde am 4. Juni 1809 zum Kommandanten der Gebiete von Lermoos und Ehrwald ernannt und erhielt die Charge

eines Majors. Am 27. Juli 1809 sollte er als Kommandant der 3. Ko lonne (6 Kompagnien) der Tiroler Schützen und einer Abteilung österreichischer Jäger einen Ausfall nach Bayern machen, doch mißlang diese Expedition, da der Feind früher davon Kenntnis erlangt hatte. Vom 29. Mai bis 31. Juli 1809 stand Dietrich mit 123 Mann Lermoosern bei den Ehrwalder Schanzen. Zn dem Manifest des Marschalls Lefebvre vom 1. August 1809 wurde Dietrich zur persönlichen Stellung und Rechtfer tigung nach Innsbruck vorgerufen

, erschien aber nicht. Johann Nepomuk von Dietrich war damals Postmei ster und Salzfaktor in Mieming, sehr patriotisch ge sinnt und beteiligte sich an allen größeren Kämpfen. Er erhielt dafür nach dem Kriege die große goldene Zivil-Verdienft-Medaille und wurde mit seinen Ge schwistern am 14. Sept. 1813 in die bayerische Adels- matrik ausgenommen. Sein Bruder Alois von Diet rich, Färbermeister in Lermoos, betätigte sich auch als Freiheitskämpfer im Jahre 1809 und stand als Kom mandant einer Lermoofer

Kompagnie vom 16. Mai bis 24. Juli 1809 mit 133 Mann bei der Ehrwalder Schanze. Er flüchtete nach Kriegsende (1810) nach Wien; nach Tirol zurückgekehrt, wurde er, da er sich durch Briefe wie auch durch Beziehungen zu österreichischen Emissä ren verdächtig gemacht hatte, vom Landgerichte Weil- heim (in Bayern) aufgegrisfen und nach Ingolstadt ab geschoben. (2. September 1813). Alois von Dietrich starb am 7. Oktober 1816 mit Hinterlassung einer Witwe, Viktoria von Dietrich, geborene Grießer, und zwei

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1932
Umfang: 8
! Aber — wenn Sie es hier gar nicht ertragen können - dann gehen Sie fort — nach Oester reich!" „Vielleicht tue, ich es! Sie sind immer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen." Sie schüttelten einander die Hände, beit' Orto ließ Dietrich bei de,n Obstbuden stehen und ging. Wie. anders war es hier als in dyn herben, harten Tälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat, die von Eishöhen bis ins fruchtüberquellende Etschland reichte, durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein

in den Farbenbrand: die Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen ! und Früchten und- Wein. Da lagen P'firsische, purpun in I das Gold des Terlaner Weins rinnend; Pflaumen häuf ten sich zu kleinen Bergen, noch bereift überm dunkeln Violett, anders waren aus durchscheinendem Honig ge ronnen, groß wie schmale- Calvilleäpfel; gelbe Birnen, Sommerzitronen geheißen, barsten, überreif in ihrem Sastz Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochten an Hängen und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger

Rechtsbegriff bezeichnej I werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre, wenigen Dinge zu Mark gebracht hakte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!" — Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte, ßaß diese armen Frauen stundenweit von: Berg

herunterkoinmen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier, fort?" fragte er stuf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte bas bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen Soldo hat sie den Höchstpreis überschritten!" Dietrich sagtze ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!" donnerte die Obrigkeit und machte Miene, mit 'dem Eierkorb zu ver schwinden

. Dietrich sagte drohend: „Gehen Sie ihn der Frau zurück!" „Wer sind Sie denn? Was mischen Sie sich denn ein?" „Geben Sie den Korb zurück!" „Sie hergelaufener Frechling!" Dietrich wollte den Korb fassen, aber mit unbegreif licher Geschwindigkeit war dier einem andern in die Hände geglitten. Sie machen gemeinsame Sache, merkte Dietrich, und er schrie wütend: „Es ist unerhört, was Sie dir treiben!" Der Polizist faßte ihn am Arm. — „Sie kommen mit mir!" Dietrich rang sich los, stieß den Mann vor die Brust

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 20.06.1919
Umfang: 8
. Der hatte noch kurz vorher seine brave Tochter mit der Moosburg in Wollheim gequält und ihr es dick auss Brot geschmiert, daß er nichts Sonderliches von dem Dietrich halte, weil er sich gar so wenig rühre. Auch hatte er wieder neue Freier ins Haus geschleppt, und die Margreth hat hin und wieder nachts die Kissen naß geweint. Da zog das Gerücht wie Heerrauch übers Land, was der Händler Dietrich für ein unmenschlich rei cher Kerl sei. und wie er die große Fabrik des Herrn Flaus gekauft und bar bezahlt

habe, und wie er jetzt auf großem Fuße lebe, nächstens Kutsche und Pferde halten und alle Fabrikanten von Woll- heim kaput machen werde. Dieses Gerücht fand seinen Weg auch nach dem Poppelhofe, mn so leichter, als man von der Liebe des Dietrich zu Margreth auch schon manches erzählt hatte. Der V.auer aus dem Poppelhose schaute gewaltig auf, wollte, was er hörte,, anfänglich nicht glauben mußte aber endlich, denn alle Welt bestätigte es. Aber warum kam denn der Dietrich nun nicht nack? dem Vovpelhose? Das wurmte

ihn und er hätte fast Lust gehabt, sich zum ersten Male in seinem Le hen selbst wegen begangener Torheiten die Leviten zu lesen. Die Margreth hatte Ruhe, aber die gute Margreth blieb auch selber ruhig und machte ^em Vater nicht den leisesten Vorwurf, auch als der Dietrich richtig über sechs Wochen ausblieb und während dessen kein Sterbenswörtchen von sich hören ließ. Der Bauer war mittlerweile selbst nach Wollheim gereist und hatte sich mit eigenen Augen überzeugt, und hatte nur Gutes vom Dietrich ver- nomnren

. mußte aber die Erfahrung machen, daß dieser nichts weniger im Schilde führe, als ihm nachzulausen. Auch als der Dietrich erfuhr, Mar- grethens Vater sei in Wollheim, suchte er ihn nicht auf. „Der Dietrich hat seinen Kopf", sagte der Bauer zu sich selbst, „und du Haft den deinen ge habt!^ Damit reiste er wieder nach dem Poppel hose. um vieles klüger, als er gekommen war. Um sein Kind, das Jahre lang in treuer Liebe dem Dietrich angehangen, tat es ihm sehr leid: denn daß der Poppelhof sich eigentlich

doch nicht recht zu dem kleinen Palaste in Wollheim schicke, der Dietrich nun wohl noch ein reicheres Mädchen haben könne, schien ihm ganz klar. „Du hattest den Händler nicht so vor den Kopf stoßen sollet warf die besorgte Mutter ein. Der Bauer B | die Schultern und ging mißmutig ins Feld. Nicht lange ist er fort, da kommt ein junger sÄ licher Mann rüstig hinter den Gartenhecken ha« schritten, auf den Poppelhof zu. Der bog links n den Torweg, sah sich nach allen Gegenden urnM sprang

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 03.06.1919
Umfang: 4
die assoziierten Staaten später unter-. Mander vornehmen. ' Fortsetzung.) Handel und Wandel. Von Adolf Kolping. ^ Dietrich ließ die Hand seines Bruders los, stand ] ä “f und schaute wieder zum Fenster hinaus. All B Fried und Frohmut war hin. Ja, das war He eine Seite seines Kummers, — die Mutter und Hr Bruder und die beiden so liebgewordene Ein- i Emsigkeit ihres Daseins, die sich immer fester j Endete auf einer soliden, materiellen Grundlage. | er hatte auch rwch ein anderes Leid. Das . ^tte er seinem Bruder

alles anvertraut, aber der gerade nicht in der Stimmung, derlei so auf- Mehmen, wie der Diettich es wünschte. Zwar !^te der Klaus wieder einzulenken, aber Dietrich für den Abend nicht mehr aufzuschließen. Achtmal maß er mit langen Schritten die Webe- griff dann nach dem Weihbrnnnen an der ^and, bezeichnet sich mit dem heiligen Kreuzzei- ^n, als ob er wolle schlafen gehen, ging dann ^er durch die Hintertür zum Garten hinein, in lc laue, sternenhelle Sommernacht. Der Klaus von Schmerz und Sorge ganz verwirrt

nicht sagen darf, läßt es durch- Diettich habe Unrecht. Daß es noch etwas in der Wett gab, was noch mehr Recht haben könne, als er mit seiner Mutter, fiel ihm weder im Wachen noch im Traume ein. Aergerlich trat er eine Weile herum, griff dann nach der Geldkatze, warf sie in der Schlafkammer uneröffnet in die Truhe und suchte Ruhe. Die war in der Nacht sein Erbteil nicht. Erst spät legte sich der Diettich auch zu Bette. Am anderen Tage war trübes Wetter zwischen den Brüdern. Dietrich wollte seinen Bruder

nicht noch mehr quälen, der Bruder wollte dem Dietrich nicht wehe tun. Die Mutter blieb völlig neuttal, weil sie von allem nichts wußte und noch nichts wissen sollte. Am Nachmittage nach dem Gottes dienste schlich sich der Dietrich zum Magister Kan- der, seinem freundlichen Lehrer. Der alte Mann hatte bereits schneeweißes Haar, aber jugendlich wollte er noch immer sein, und heilere Leute liebte er bis zum Tode. „Wie ists, Diettich! wollt Ihr den Unterricht wieder fortsetzen?" fragte der Alte und erbot

sich, Wenns sein müsse, wolle er ihm alle möglichen Kaufmannswissenschasten Mitteilen. Ein wenig eitel war Magister Kander schon. Dem Dietrich war es diesmal nicht ums Lesen, Schrei ben, Rechnen, ganze und gebrochene Zahlen zu tun, sondern um ganz andere Dinge. Der alte Magi blicken. Belgien schließt sich natürlich dem ra dikalen französischen Standpunkt an. Ame rika scheint Verhandlungen für nötig zu hal ten. Italien hat nur ein mittelbares Interesse, das sich auf die Rückwirkung bezieht

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 27.05.1919
Umfang: 4
schon alles geschehen sei und wie 1 iforisetzung.) Handel und Wandel. Von Adolf K o l p i n g. Eines Samstag abends kehrte der Dietrich wie- tr von der Handelsreise zurück, und zwar später 13 gewöhnlich. Die Weber waren schon zu ihren rAilien gegangen, und in der Stube stand bereits Ees auf seinem Sonntagsplatze. Der Klaus lag E>en über der halbgebrochenen Tür, die baumwol- ^ Zipfelmütze aufs linke Ohr gerückt, und pfiff *>> fröhliches Lied vor sich hin. Ob er sich der ikianen Arbeit der Woche

freute, oder ob die er* Artete Ankunft des Bruders ihn heiter stimmte, r befand sich in einem Zustande der Behaglichkeit, to man wohl glücklich nennen kam;. Die alte saß aus dem Schemel am Herde und hielt ^ bereits fertige Abendbrot warm. Da kommt ^ Dietrich hcrangeschritten, langsam, wie traurig, w er es sonst gar nicht gewohnt war. Der Klaus Me ein scharfes Gesicht, ihm entging nickst, daß toi Bruder etwas Absonderliches müsse begegnet to- Der aber grüßte rhu, wie zerstreut, ging zur ihr die Hand

zu reichen, hielt sie eine in der seinen fest, sagte aber nichts. Dafür ^iies rine dunkle Glut sein Gesicht — mit kampfie er seine Bewegung nieder. Die merkte wohl, daß es mit dem Dietrich nicht die Vertreter Tirols aus der Friedenskonferenz mit den weitestgehenden Vollmachten ausgestattet seien. Lkndesrat Dr. Hörmann gab * als Vertreter der deutschfreiheitlichen Partei seiner Freude Ausdruck über die geradezu rührende Anhänglichkeit des äußersten Zipfels von Tirol, gab wertvolle Er klärungen

fast sämtliche Spitäler Ti rols aus dem Bergungsmateriale der ehemaligen ! ganz gut sein müsse, aber sie begnügte sich schon mit der Ausrede, daß die Entfernung ihm dies mal so schwer vorgekommen. Man setzte sich zu Tische und aß; Dietrich schien bereits gesättigt zu sein. Dem Klans entging nichts von allem dem, und in seinem Innern stiegen schon allerlei Vermu tungen auf. Doch laut werden ließ er nichts. Die beiden Brüder waren gewohnt, alle verdrießlichen oder arah nur schwierigen Dinge

vor der Mutter geheim zu halten. War diese zu Bette, dann be gannen sie erst ihre absonderlichen Beratungen darüber. Während Dietrich nach den Webstühlen ging, um den Stand der Arbeit zu überschauen, hatte Klaus den Tisch abgenommen und der Mut ter das Schlafengehen schon erleichtert. Kaum war diese in der Schlafkammer. als der Klaus in die Weberei eilte, um über die Verstimmung seines Bruders Auskunft zu heischen. Er traf ihn mit verschränkten Armen am Fenster stehen, stumm in den gewitterschwülen

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 01.12.1929
Umfang: 8
für diesen Zweck in Anwendung, Terror und Zwang und die verschiedensten Arten von Lockmitteln. Die deutsche Bevölkerung aber sucht zäh und energisch auf doch hier an Laurins Rosengarten und an Dietrich von Bern, der den Zwergenkönig bezwang." „Natürlich! Wie könnten Sie anders als an Ihren Namensvetter denken!" fuhr Helene herb heraus. Die dunklen Augen des schönen Mädchens blitzten zornig in das aschfahle gütige Gesicht des jungen Geistlichen hinauf und dann ruhig an seinem eckigen Schwarzkopf vorüber

in das Dunkel der Tannen. „Es scheint mir ein schlechter Beweis dafür, daß die Herren Geistlichen die gepredigte Selbstlosigkeit auch im eigenen Leben befolgen." „Helene!" verwies Marie-Theres erschreckend. „Nimm dirs nicht zu Herzen, Dietrich!" begütigte Alfred. Mit ruhiger Bestimmtheit, die seinem kraftvollen Kör per entströmten, trat er zu den übrigen. „Ich habe meiner schönen Base nämlich meinen deutschen Standpunkt ein ivenig entwickelt, und sie scheint

wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, eine bedeutende Rolle. Ihm aber war es, als fühle er plötzlich zwischen sich und dem blonden Mädchen ein geheimes Band — fein wie aus Sternenlicht gewoben. Wonnig warm schoß es auf in seiner Brust. Und aus diesem Gefühle rief er rasch: „Dietrich, als angehender Pfarrer hast du jetzt die Pflicht, den verfahrenen Wagen wieder ins rechte Ge leise zu lenken." „Soll gern geschehen! Zum Beweis, daß vorhin na türlich nicht ein Schatten von Selbstgefälligkeit aus mir sprach

— obwohl Dietrich von Bern der Held meiner, Knabenjahre ist — will ich von Oswald von Wolkenstein, oder von Walther von de.r Vogelweide ein Gedicht xezi- tieren." „Um Himmels willen!" Helene rümpfte die Nase. „Dann lassen Sie mich wenigstens fortz zu - Regina!" Und sie drängte an Marie-,Theres vorüber!.. Die. aber umschloß rasch ihr Handgelenk. „Gefangen!" sagte sie. Abel jählings schlug sie der Klang des ausgesprochenen Wortes. Und ihre umklammernde Hand löste sich. „Nein! Zum Scherz

will ich das furcht bare Wort nicht gebrauchen. Höre freiwillig an, was Diet rich uns vorträgt!" Doch Helene entschlüpfte wie eine Katze. geschmeidig mit sprühendem Blick um die Tannen. Dietrich aber wollte eben mit warmtönender Stimme beginnen, da fiel ihm Alfred ins Wort: „Das" Kätzlein ist entwichen. Nun sag uns lieber etwas von Dietrich von Bern. Es paßt besser in die Stunde." Der junge Mensch reckte sich noch höher auf: „Dietrich, du reiner königlicher Held," sprach er in die Sternennacht hinaus, „der nie

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Seite 2 von 4
Datum: 29.04.1919
Umfang: 4
durch die zitternden Glieder. Aber der Dietrich wars ja auch, der den leeren Kissenüberzug, worin er das Stück Zeug hinaustrag, mit einer Schnur um die Schn.ltern gebunden, wohlgemut ins Haus trat, wider alle Gewohnheit den Klaus beim Kopfe packte und den treuen Bruder kräftig ans Herz drückte. „Gelobt sei Jesus ChristusJ" sagte er mit einem so aufgeräumten Herzen, wie es der Klaus nie von ihm gehört. Den überlief es mit nie gekannter Wonne, so daß er zitterte und bebte. Die Freude, den Bruder

wieder zu haben, ihn so wohlgemut wieder zu sehen, erfüllte seine kühnsten Hoffnungen. — „Ist die Mutter noch auf?" lautete die erste Frage. „Ist in der Stube," stotterte der Klaus, der seine Worte nicht mehr zusammensinden konnte, so weich wars ihm bereits ums Herz. Also schritten die beiden Brüder ungesäumt hinein. Die alte Mut ter stand hinter dem Ofen und reichte ihre zittern den Hände beide dem Ankömmling entgegen, der so lange von ihr sortgewesen, und bestürmte ihn dann mit Fragen, die der Dietrich nicht vorsichtig genug

zu beantworten wußte. „Es ist alles Wohl, liebe Mutter!" antwortete Dietrich ein über das anderemal; „morgen, liebe Mutter! erzähle ich Euch mehr. Aber habt Ihr mir nichts zu essen aufgehoben?" „Ach Gott!" seufzte die bekünrmerte Mutter. Du armes Kind hättest gewiß gern etwas Warmes; aber wir haben ja gar nichts mehr." „Kümmert Euch nicht zu sehr, Mutter!" verletzte Dietrich, „seht, was ich Euch mitgebracht," und da mit packle er eine große Bratwurst aus der Tasche und legte sie der überraschten Mutter

und Glück. „Du bist doch ein guter Junge!" stammelte sie, während der Klaus die mit großer Mühe angezündete Lampe herbeibra^te und dem Bruder damit ins Gesicht leuchtete. Darin stand eine frnkelnagelneue Schrift geschrieben, die übri gens der Klaus wohl zu lesen verstand, obwohl er meinte, Dietrich habe sich binnen drei Tage außer ordentlich verändert. „Du hast gut gehandelt; ich sehe es dir ^n," lachte der Klaus, dem selbst die Glückseligkeit aus den Augen leuchtete. „Ja, mit Gott gut gehandelt

." erwiderte Dietrich, und solls das letztemal nicht sein. Doch laß erst die Mutter zu Bette gehen, damit wir ungestörter mit einan der reden können." Also ging auch bald darauf die Mutter ins Kämmerlein. Sie hatte die Bratwurst richtig noch in der Hand, und es durfte in der Nacht selbst die vertraute Katze nicht mit in die Schlaskammer. Des Sohnes Liebe war ihr ein sanftes Ruhekissen. Im Besitze von der Bratwurst und dem Dietrich hatte sie mit keiner Kaufmannsfrau in Wollheim getauscht

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 10.06.1919
Umfang: 4
M Äe von unseren Feinden während des gan- W A Krieges und besonders vom Präsidenten Äon in oller Form gefordert, daß die Neu ßaltung der politischen Verhältnisse nach Ä Grundsätze des Selbstbestimmungsrechtes ^Völker erfolgen solle und daß Menschen .. Ä wie Steine in einem Spiere aus einer rrüha Sonuerömtät in die andere verschonen wer- iahM m dürften. Entgegen diesen feierlich erklär- t ab« i, Fortsetzung.) ^ Handel und Wandeu ihr« Von Adolf Kolping. Dietrich wurde bange und er hatte guten

z a* ^ dazu. Je unbekannter ihm sein Zustand LL ln > um so mehr versank er darein, wenn er sich *» J8e9en wollte. Jvrmer brauchte ^er dann büllti« ^ Mittel, wie alle, die mit ihm in gleicher 9 age find. An dem Tage hatte er gar nicht mehr blecht können; in der Herberge, wo er übernach- T ib« ^ er nur mehr an den Poppelhof, und ■ fta«S toolfte ihm selbst Essen und Trinken nicht ffarre f e ? en * Dort aber hatte man Kunde von dem # B glücke, und so wurde denn der Dietrich hier J h-'^ich gewahr, daß der Besitzer

des Poppelhofes ^ iittij ^betauS reicher Mann sei, dem das Unglück 3 , gu sonderlichen Schaden getan, der das Geld ^ scheffeln messen könne usw. Der Dietrich - üfier rte spitz auf, glaubte alles, — noch mehr, als m — wurde sehr kleinmütig und war völ- tb gut ^ ^ie ein Vogel vom Zaume geschossen, als er zfarrek^e, daß der Poppelhofbesitzer neben einem in sofort ^ Fremde sich aufhaltenden Sohne nur eine gr t»t ^ier habe, die Margreth, ein braves Mädchen, entsetzlich stolz, — mehr wollte er gar nicht .M; er ging

besann er sich erst wieder einmal auf sich selber. Der Kopf war wirklich wieder klarer, obschon das Herz noch lange nicht war wie gestern und ehegestern. Nach seiner Gewohnheit ging er in die Kirche. Drinnen betete der Dietrich aus Herzensgrund, fast bester, als er je gekonnt, so meinte er selber, und nach vollbrachter Andacht stand er richtig wieder gerade auf seinen Beinen und wußte genau, wo er in der Welt dran war. Der Dietrich war eine kerngesunde Natur, darum tat

ihm auch selbst in diesen Angelegenheiten das Gebet so gut. An dem Tage wurde wieder gehan delt; — mit ziemlicher Heiterkeit ist er nach Hanse gekommen, und der Klaus hat damals noch gar nichts gemerkt. Daß der Dietrich oft still war, weicher als sonst wohl, hier und da seine alte Mutter so lange und nachdenklich ansah, schrieb der Klaus auf eine ganz andere Rechnung, diesmal richtig aus eine falsche. Doch hals ihn in seinem Kram nicht gestört. Dietrich aber behielt einen Niß im Herzen, an dem er zwar fortwährend fllckte

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.06.1932
Umfang: 8
Direktor i einschicken, der dann ein Exemplar dem Schulinspektor zukommen ! läßt." Der blutende Berg. 14 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Indessen hatte sich Dietrich das Gedicht vom König Laurin geholt, dem der große Rosengarten oben, der große ferne Rosengarten zu eigen gewesen war in alter Zeit. Immer wieder blickte der Jüngling mit Sehnsucht hinüber — einmal dort hinauf kommen! Von Prof. Mölgg hatte er gelernt, mittechochdeutßch zu lesen, daß ihm der Atem der Heldenzeit durch die, Seele wehe

, und oft, wenn eine müßige Stunde chn trieb, nahm er einen der Bände aus der reichen Sammlung. Er ging zur Wafsermauer hinauf, honigsüß dufteten die Paulownien, und er fetzte sich auf den Platze den ep liebte: wo Dietrich von Bern den tückischen Zwerg nieder-? ringt. Bern ist Verona, dachte Dietrich. Damals ist sogar Verona noch deutsches Land gewesen. Er starrte lang auf das Bildwerk — plötzlich sah er den kleinen Leutnannt Rusconi, der sich unter des Berners Fäusten wand . . . Dietrich öffnete

das Buch. Es war vor langen zaiten Der recken also vil, Si triben großes streiten, Als ich euch singen wil. Hilprant, der Alte, sprach Dietrich an: Einen Garten weiß ich, da stehen die Rosen roh da blühen tausend Blumen., da leuchtet ein Karfunkel in Herrlichkeit, daß es nimmpr Nacht werden mag. Eine Mauer geht um den Garten, dis haben Zwerge gefügt. Wehe dem Manne, der sich naht,' Laurin, der Zwerge König, waltet dort als Herr, vor seiner Kraft schwindet Manneskraft, denn starker Zauber feit

. seinen Leib, viele schon hat er zum Tode gebracht, i Gutes Geschmeide liegt gehäuft in seiner Burg und mancher ! edle Stein. Da Dietrich und die Genossen solche Märe vernahmen, hoben sie ihre Augen zu Laurins Rosengarten auf, starkes Lüsten faßte sie, das Abenteuer zu bestehen. — „So du uns wohl willst, führ' uns ins Zwergenland!" — Sie saßen auf, alle Sechj< und Hilprant der Alte führte sie. in die dunklen Bergschluchten, bis zur hohen Brücke des Tores. Da wußten sie nicht, wie sie das Schloß gewännen

mir! Was wird man sagen! Du Zauberteuselein! • Da stand der alte Hilprant bei Dietrich und hieß chn, daß ! er Laurin die Finger ckbschlüge mitsamt dein Ring. Diet- I rich vermochte es alsbald, dem Zwerge wich völlig die ! Kraft, und Dietrich entrang ihm auch den Gürtel. Aber ! Laurin hielt die tückische Hehlkappe fest, er zoA sie sich über ! den Kops und war nicht 'mehr zu schauen, so schlug er i Dietrich manche blutige Wunde. Kämpfend haute der Berner ? in den Stein, wohl eine Elle tief. Er warf das Schwert

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 22.04.1919
Umfang: 4
hörigen Mutter neigte. „Der machts am ärgsten. Man scheut fast in die Kirche zu gehen vor diesem Menschen, wo er einen nur erblickt, zupft er einem am Kamisol und will Geld haben." „Nun, wir wollen ja bezahlen!" erwiderte die alte Mutter, die in gutem Glaubet: war, mit den fünf Talern sei es schon ganz richtig. „Dem Schuster Fleck sind ' ür auch noch schuldig," warf der Dietrich herüber. „Ter ist ein armer Mann und muß zuerst Geld haben." „Nun, auf Abschlag bezahle ich ihm einen Taler gleich

," erwiderte Klaus. „Wenn wir erst alle un sere Schulden bezahlen sollten, behielten wir ja keinen Stuhl im Hause. Der Winter war ja auch gar so hart!" „Wir werden mit Gottes Hilfe durchkommen." tröstete nun der Dietrich, als er die kummervolle Miene seiner Mutter sah. „Morgen früh trage ich das Stück aufs Lager und bringe auf dem Heim wege auch wieder frisches Bort mit." Er schob den letzten Bissen seiner Mutter zu. „Gott sei Dank, daß der Winter endlich üüerstanden ist." „Zwischen Winter und Ernte geht

gehabt; seine fünf Kinder aßen so viel! — als er aber die Zurüstung sah, ließ er sich schon wieder aus Morgen vertrösten. Er sollte in der Tat zuerst bedacht werden. „Es ist eine harte Zeit," sagte er scheidend, „wir armen Leute müssen uns einander trösten." Dem Dietrich war es aber an dem Abend gar nicht gut zu Mute, i obschou er sichs wenig ausließ. Bei der Arbeit \ hatte er so viel Not mit dem Garn gehabt, und das Zeug war nicht, wie es hätte sein sollen, ob wohl auf ihn keine Schuld fiel

. Nun war der Fa brikant und Kaufmann Herr Jlaus nicht der Mann, der so etwas gelten ließ. Kein Wunder, daß der Dietrich wenig schlief in der Nacht. Desto mehr betete er aus Herzensgrund zu den heiligen fünf Wunden und zu der schmerzhaften Gottesmut ter. Gut ist, daß der Leidende sich immer an die Leidenden anhalten kann. Besser war es am Morgen dem Dietrich zwar ums Herz, aber nicht gut. „Wo der Dietrich doch bleiben mag? Scbon seit drei Stunden ist er fort — er weiß, wie elendiglich wir daran sind, und doch bleibt

er aus!" so pol terte der hinkende Klaus schon seit einer Stunde durchs Haus, hing dann wieder lugend über der halbgeöffneten Haustür, während die Mutter wohl stlll dasah, dann aber auch selbst an die Dorf straße lief, um nach dem Dietrich zu sehen, — lei der! noch immer vergebens. Ihre alten Augen liefen ihr bei dem scharfen Hinschauen dann immer eine ganz bedeutende Vorstellung war. Man sich zur Frage „Gott" stellen wie immer, eines tz sicher, daß nur die allerwenigsten Menschen za», ohne den Glauben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 28.10.1937
Umfang: 16
gehabt hätte. Jetzt ist aber seine Unschuld erwiesen. Er befindet sich bereits wieder im Dienst. Den Einbruch hat der Diener des Reisebüros Emil Dietrich mit Hilfe seines Schwagers Josef Prar- maver begangen. Prarmarer ist von Beruf Binder, aber auch im Mechaniker-, Tischler-, Schlosser-, Maurer- und Zimmermannsgewerbe gut bewandert. Dietrich hatte sich Abdrücke von den Kanzlei- und Kassenschlüsseln besorgt und Prarmarer hatte sie ihm nachgemacht. Dreimal wur den die Schlüssel ausprobiert. Erst

das drittemal — es war am 20. August — sperrten sie auf. Dietrich nahm damals 500 Schilling aus der Kasse. Dieses Geld mußte dann Direktor Hradetzky ersetzen. Den Einbruch machte Dietrich am 27. August abends. Prarmarer paßte vor dem Landhaus auf. Seine Beute, etwa 18 Kilo schwer, tat Dietrich in einen Rucksack und schaffte sie mit dem Fahrrad heim. Das Geld wurde so geschickt versteckt, daß es die Polizei bei der ersten Hausdurchsuchung am Tag nach dem Einbruch nicht finden konnte. Prarmarer und Dietrich

hatten zwei Dachsparren ausgehöhlt, darin zwei Blechwannen eingebaut, das Geld hineingesteckt und das Dachgebälk wieder so kunstvoll zusammengefügt, daß nie mand etwas merkte. Kleinere Beträge wurden in einen Vinderhobel, in einer Rauhbank und in zwei Tischler hobeln untergebracht. In den letzten Tagen machten sich Dietrich und seine Familie durch größere Ausgaben ver dächtig, so daß ihnen die Polizei nochmals das Haus durchsuchte. Die Familie Dietrich und Josef Prarmarer wurden zuvor verhaftet

. Unter dem Keilpolster der Frau Dietrich fand man 3800 Schilling und zwei Geldschleifen mit dem Aufdruck „Tiroler Hauptbank" und „Oesterrei- chische Nationalbank". Frau Dietrich legte ein Teilge ständnis ab. Dadurch wurde es der Polizei möglich, das Versteck ausfindig zu machen. Verdächtige Holzgeschäfte. Die Polizeikorrespondenz meldet: Die Kriminal- polizei verhaftete den mehrmals vorbestraften, unbefugten, 53jährigen Holzhändler Nikolaus Greinhofer, zuständig nach Schlaiten in Osttirol. Greinhofer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 11.02.1953
Umfang: 6
am 10., 11. und 12. Februar ab 14.30 Uhr hei Radio Moser INNSBRUCK. MQLLERSTRASSE 6 Inserieren Inder »Volkszeitung“ bringt Erfolg! Tretet der Feuerbestattung bei! Innsbruck, Salurncr Straße 2/1./J8 »- Telephon 7.23.2t' Es lat uns eine traurige Pflicht, davon Kenntnis zu geben, daß unsere sehr verdienten Mitarbeiter, Herr Dr. Jur. Hermann Dietrich Leitender Sekretär der Dienstnehmersektion-Landarbeiterk ammer und Herr Ernst Sattler Melklehrer am 8. Februar in unseren Bergen den Tod gefunden haben. vis Beerdigung

für Dr. Hermann Dietrich findet am Donnerstag, den 12. Februar, um 15 Uhr am städtischen Westfriedhof, für Herrn Emst Sattler am gleichen Tage um 15.30 Uhr am städtischen Westfriedhof statt. Dm Requiem für unsere beiden toten Mitarbeiter wird am Freitag, den 18. Februar, um 8 Uhr früh in der St.-Jakobs-Pfarrkirche abgehalten. Sie waren unermüdliche, tüchtige Ratgeber und Helfer, denen die Land wirtschaft — Dienstnehmer und Dienstgeber — außerordentlich viel Hilfe und Erfolg zu danken hat, und sie waren beste

Kameraden, die unvergeßlich bleiben. Landeslandwirtsobaftokammer für Tirol Der Kammeramtedirektor: Der Präsident: leg. Dr. Lechner Oek.-Rat Mulgg Der Vorstand der Landarbeiterkamnier für Tirol gibt hlemlt die traurige Nachricht, daß ihr leitender Sekretär Dr. jur. Hermann Dietrich am 8. Februar 1953 im Alter von 31 Jahren einem Lawinemmghiek »um Opfer gefallen ist. Die Beerdigung findet am Donnerstag. 12. Februar, um 15 Uhr im städtischen Westfriedhof, der Sterbegottesdienst am Freitag, den 13. Februar

, um 8 Uhr früh in der Pfarrkirche St. Jakob statt. Dr. Hermann Dietrich hat sich schon ln der kurzen Zeit seiner Tätigkeit als Sekretär der Landarbeiterkammer durch fachliches Können, unermüdlichen Arbeitseifer und sein stets heiteres Wesen in weiten Kreisen Achtung und Ansehen erworben. Mit seiner Tätigkeit ist der ausschlaggebende Aufbau und Erfolg der Landarbeiterkamnier untrennbar verbunden. Sein Tod bedeutet für sie einen kaum ersetz baren Verlust. Möge der Herrgott ihm geben, was die Welt zu geben

nicht vermag. Innsbruck, 10. Februar 1953. Der Obmann: l„-Abg. Dr. Praus WtkMf Der Vorstand der Landwirtschaftskranikenkasse für Tirol erfüllt die schmerzliche Pflicht, Nachricht zu geben, daß sein Mitglied und 3. Obmann, Herr Dr. Hermann Dietrich am 8. Februar 1953 in seinen geliebten Bergen den Lawinentod ge funden hat. Die Landwirtschaftskrankeilkasse verliert an Herrn Dr. Dietrich einen hervorragenden Kenner und Verfechter der landwirtschaft lichen Sozialversicherung und einen bewährten Mitarbeiter

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1932
Umfang: 8
der Diözese Trient weist 171 Seelsorgegemeinden mit einer Einwohnerzahl von 170.325 nach der amtlichen italienischen Volkszählung pon 1921 aus. Davon sind 144.238 Deutsche, 21.731 Italiener und 4351 Ladiner. Von dieser Gesamtbevölkerung umfassen die schulpflichtigen Kinder 20.359, von denen 17.820 = 87,5% Der blutende Berg. 21 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Am liebsten wäre Dietrich weitergegangen, aber sie hatten schon eine Nacht durchwandert, sie mußten ruhen. Nahe beisammen

und doch kameradschaftlich ferne schliefen sie lang. Am Morgen ftagte Gertraud: „Wohin gehen wir?" Mit ihrer Frage übergab sie sich ihm fürs Leben. Dietrich antwortete: „Hinaus!" Sie klommen ins Felsengewirr, ihre Hände wurden aufgerissen, und so enge stand Wand bei Wand, daß ihnen der Atem vergehen wollte. Sie stürzten sich in die Wilds- nis wie in ein verschlingendes Schicksal, ihnen ahnte beiden, daß es kein Entrinnen gab. Für ein paar Tage hattest sie zu essen, Wein hatten sie von der Kölner Hüfte mit.- genommen

. „Von hier aus geht kein Weg zur Tiroler Grenze!" sagte Dietrich im Klimmen. „Ich weiß es!" Was suchten sie hier oben? Sie hätten es beide nicht sagen können. Doch es lag wie ein Zwang auf Diettich: Er mußte den Rosengarten schauen, wo der Vogt von Bern mit dem Zwerge gerungen . . . Gerttaud hatte vergessen, was früher gewesen war, sie wußte nichts mehr von den Eltern, von der jüngeren Schwester, und sie dachte nicht des Kommenden. Willig ließ sie sich von dem Freunde hineinttagen in die fremde Welt. Dietrich

und Leben fort. Wendung, Umwendung, Kampf — und vielleicht Un terliegen. Wilder, gefährlicher wird das Leben. Seltenes Bodengrün zwischen abrollenden Steinen, zerborsten, rissig- scharf die roten Porphyrwände, das felserne Reich, und was von unten her wie blühende Rosen geleuchtet hat, das sind jetzt Zacken, um die unzähmbare Vögel schrillen. Nicht Dust von Blumen — Sturm, der den Atem vom Munde reißt, eine menschenfeindliche Wett . . . Plötzlich wußte Dietrich, daß er in den Tod ging. Sie erreichten

, die einst ein Rosengarten gewesen war. Das Gewitter verging in die Ferne. Jetzt zündeten sich. Ampeln im Gestein, die rosigen Zacken bräunten, liladunkel erlosch die Welt, schwarze Nacht vögel umsausten die höchsten Klippen. Wie Gertraud auf Dietriche sah, mußte sie erbeben. Seine Augen waren menschensremd Widerglanz von Ferne und Fels. Dietrich- lag mit offenen Augen, wurde berührt von den Sternen, war mitten hineingesetzt ins Geheimnis der Höhe. Er hatte die Freundin vergessen, war herausgerissen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 12.02.1953
Umfang: 14
und Landesfortbäldungsscbul- inspektor Peintner verdient gemacht. Im Landtag waren Landesrat Wallnöfer, Abg. Blaßnig, Landes rat G am per und Abg. KrüiJ als Sprecher für dieses Gesetz aufgetreten. (Näheres über das landwirt schaftliche Berufsschulgesetz auf Seite 4.) Dr. Hermann Dietrich Ernst Sattler Dr. Hermann Dietrich und Emst Sattler t Gottes unerforschlicher Ratschluß hat es gewollt, daß Dr. Hermann Dietrich, Se kretär der Landarbeiterkammer Tirol, einen Tag vor seinem 31. Geburtstag, und Ernst Sattler, Melklehrer, im Alter

Stunden der Entspan nung von der unermüdlichen Arbeit der Woche finden — und sind diesmal nicht mehr zurückgekehrt. Dr. Dietrich war im ganzen Land be kannt. Unermüdlich war er in seinem Wirken für die Landwirtschaft, im beson deren für die Land- und Forstarbeiter. An der Gründung und am Aufbau der Land arbeiterkammer Tirol war er maßgeblich beteiligt und hat sich in seiner Arbeit für die Land- und Forstarbeiter unvergeßliche Verdienste erworben. Was Dr. Dietrich für die Landwirtschaft Tirols

, im besonderen aber für die Land- und Forstarbeiter, durch sein Können war, das war er durch sein sonniges Wesen und durch seine hu morvolle Art für uns Freunde, am meisten jedoch für seine Familie, der er ein bei spielgebender Vater war. Wir teilen unse ren Schmerz mit den Angehörigen des Dr. Dietrich, im besonderen mit seiner jungen Frau Mela, der auf so tragische Weise der Gatte und Vater ihres Kindes genommen wurde. Unsere Anteilnahme wendet sich im gleichen Maße auch der Mutter des Ernst Sattler

zu, dessen einziger Bruder im Jahre 1947 ebenfalls das Opfer eines tödlichen Unglückes wurde — und das ein zweites- mal zu erleben, die schwergeprüfte Mutter neuerdings auf sich nehmen mußte. Sattler war bei der Landeslandwirtschaftskammer als Melklehrer tätig und hat durch seine Arbeit vielen jungen Menschen in der Landwirtschaft die gerade auf diesem Ge biet notwendigen Fachkenntnisse mit be stem Erfolg vermittelt. Am Donnerstag, den 12. Februar, wird Dr. Hermann Dietrich um 15 Uhr und Ernst Sattler um 15.30

Uhr auf dem West friedhof in Innsbruck der geweihten Erde übergeben. Das Requiem für beide wird am Freitag, den 13. Februar, um 8 Uhr, in der St.-Jakobs-Pfarrkirche abgehalten. Anmerkung: Der Bericht von diesem tra gischen Unglück befindet sich an anderer Stelle und eine ausführliche Würdigung der Verdienste von Dr. Dietrich und Ernst Sattler erfolgt in der nächsten Nummer der „Tiroler Bauernzeitung“.

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 16.05.1919
Umfang: 8
in W.-Matrei-Mackt und für d'e Einleitung der wasserrechtlichen Verhandlungen durch die politische Behörde über die geplante Entwässerungs anlage, und es sind die entsprechenden Schritte nach beiden Seiten hin bereits unternommen, so daß vor aussichtlich im heurigen Herbste, mit der Durchfüh rung des so wichtigen Baues begonnen werden kann. Nach der Rentabilitätsberechnung des Landeskulturrates ergibt sich nach erfolgter Trocken legung bei Zugrundelegung von Friedenseinheitspreisen der Dietrich

aus. was selbst unsromme Menschen respek tieren und hochschätzen müssen. Diese Gottesfurcht hielt sein Herz frei von der Ungerechtigkeit und -Schuld. Nun aber ist ein solches Herz von Natur aus leicht und frei und kann so ans tiefem,Grunde fröhlich sein. Das war der Dietrich nun auch in reichem Maße. Nie sah man ihn saner und ver drießlich, immer wußte er mit heiteren Worten den Leuten ein Lächeln abzulocken oder mit fröh lichem Zuspruch Betrübte aufzurichten. Ging er allein seines Weges .dann pfiff oder sang

er vor sich her allerlei Weisen und Lieder, wie sie das fröhliche Herz ihm eingab. Dabei nun noch, daß der Dietrich ein Muster von Nüchternheit war und blieb, nicht leicht einen Tag bcn Gottesdienst ver säumte und sich überall als ein heiterer, aber ver ständiger Mann zeigte und behauptete. Als er merkte, daß sein selbstgewebies Tuch nicht aus- reichre für seine sich tmmc. mehrenden Kunden, ließ er zuerst des Nachbars Fritz für sich weben» — ein eine Ertragssteigerung von 860 Kronen pro Hektar und Jahr

, da sie sehen, daß ihre Verbün deten deutlich von ihnen abrückcu, sic in den ihnen aflg'.t» .ül!L';J—JLl'JIBJ!.. gl ■LJÜil'J" U ! 1 ■■■'■)..!■ ■' ■!■■■ ■ M>!»>» '»Li geschickter Weber, aber ein schlechter Handelsmann. Dann setzte er bald noch einen zweiten Weber an. aber damit war das Häuschen auch besetzt. Die Nebenlammer war schon durchgcbrochen. und der Dietrich und der Klaus schliefen in einem Dach- ' kämmerchen schon seit ein paar Jahren. Was war zu machen? Da er nur unter Aussicht des Klaus

. Nur hatte er sich die sehr löbliche Gewohnheit zu eigen gemacht, seinen Gewinn vollständig zu zehnten, diesen Zehnten dann zur Ehre Gottes und zur Hilfelei stung der Armen zu verwenden. Das geschah aber so still und geheim, daß man in Wollheim gar nicht darauf riet, daß so viele Wohltaten durch den Dietrich den Armen zngewcndet würden. Auch aus der Wanderschaft besuchte er wohl die Orts- gcistlichen. um ihnen Almosen für die Hausarmen einzuhändigen. Das bat dem jungen Handels manne nach keiner Seite hin geschadet

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1932
Umfang: 8
Mussolini die Garantie zu geben, Katz er sich jeder Rücksichtnahme auf das Südtiroler Deutsch tum enthalten zu Annen glaubt und den Unßerorganen freie Hand zur Knebelung Südtirols läßt. Es ist der Mühe wert, das Verfahren der Fahndung nach diesen deutschen Privat unterricht der Oefsentlichkeit mitzuteilen. In erster Linie wenden sich die italienischen Organe an die Kinder- Von diesen erfährt Der blutende Berg. Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Dietrich hörte das Geschrei im Haus. Nicht mehr

würde das Korn golden über die Tenne springen, Samen, einge senkt von den Vätern, eingesammglt von den Söhnen. Die Kette der Zeiten riß. Am Waldrand war Jauchzen und Singen, die klei nen Buben sprangen im /Kreis, plattelten, tanzend schlu gen sie sich mit der 'Handfläche ,auf die bloßem Sohlen. Einer kniete inmitten, sie Wellten ihm den Hut über den Kopf, drehten sich um ihn, traten ihm in den Hintern mit lautem Jubel. Dietrich ging ins Haus hinein, der Obexer hatte« den Hof, der Staat bekam sein Geld

«und die Sparkassa auch. Den Gwercherleuten blieb ein Bettel. Der Obexer besaß jetzt soviel Grund wie kein Bauer talauf und talab, den ererbten Himmelpeichhdf hatte, er, und nebenan den Gwer- cherhof und den Lotterhof höher, droben. Wenig Zeit war ihnen gelassen, der Wagen stand schwer getürmt vor, dem Haus. Allein sollten sie bleiben, ! die in der Erde lunteg, Fremde würden kommen, nichts wissen von allem, was gewesen war — Mord! ! Da fühlte Dietrich: Mord zeugt Mord. Er trat noch einmal ins Haus. Dunkle

, trug in seinen Armen wie ein Kind den marmornen Stein. Sie wollten chm helfen, der Dietrich, der Eisenstecken, der alte Mitterrutz- ner, abex mit seiner Kraft hob er den Stein, legte ihn oben auf Hausrat und Kisterl. Da brach der Wagen krachend zusammen. Es war ein Röcheln und ein Pfeifen. Sie trugen Vitus hinein, und er starb nach zwei Tagen im Haus, das dem Obexer gehörte. ' 37. Sie gingen nicht über den Brenner. Der Kaufmann Heimhilcher gab der Bäuerin und der alten Tschollin eine Stube

, in einer Kammer beim Hirschenwirt schliefen Dietrich und der Valentin. Sie warteten auf die Jmma, Ende August sollte sie aus den: Kerker kommen. Dietrich saß in seiner Kammer. Er konnte nicht denken, er wußte nicht, was sein sollte. Jetzt lag alles auf ihm allein. Pater Christian besuchte ihn. Wollte er nicht doch all Professor del'Orto schreiben, ihn bitten, daß er ihm zur Reifeprüfung helfe, damit dann der Weg frei wäre für seine Zukunft? Aber Dietrich schüttelte den Kopf. Er konnte sich, gar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 31.12.1937
Umfang: 20
dann zu meiner Schwester in die Schweiz aus Besuch und nahm Erich mit. Erich Dietrich war in vollem Umfange geständig. Er habe immer Ar'beit gehabt und von seinem Lohne von wö chentlich 35 8 immer 20 bis« 2)5 S der Mutter gegeben. Dann sei er arbeitslos geworden. Ms chm sein Onkel Praxmarer sagte, daß er bestohlen worden sei, habe er sich „zur Scha- densguttnachung" herbeigelassen. Run wurde die Frau Dietrich vernommen Mit Rücksicht auf ihren Zustand —sie tonnte sich kaum aus den Füßen halten

Diebstahlsteilnahme. — Vors.: Sie wußten doch von der diebischen Herkunst des Geldes; hat Sie das nicht 'bedrückt? Angekl. (frech): Hätte ich vielleicht meinen Vater an- zeigen sollen? — Vors.: Zumindest nicht das Geld anneh men. — Angekl. (achselzuckend): Na ja, das hätte ich tun können. Die beiden anderen Angeklagten — Paula Dietrich und Rudolf Köll — gäben zu, teils Kleider, teils Geld erhalten zu haben; nur will Köll von der Herkunft des Geldes nichts gewußt haben. Die Plädoyers Staatsanwalt Dr. Huber verwies

aus die Geständ nisse aller Angeklagten mit Ausnahme der Frau, die heute alles abzuschwächen versuchte. Als erschwerend komme in Betracht, daß ein Unschuldiger in Hast gekommen sei. RA. Dr. Ie sch e na gg sah die Ursache der Tat seiner Mandanten Dietrich und Praxmarer in der großen Not und in der günstigen Gelegenheit zum Ausüben des Diebstahls. RA. Dr. C a s p a r verlangte bedingte Verurteilung des Erich Dietrich, der ja eigentlich zum Diebstahl aus dem Ver stecke seines Vaters durch seinen Onkel verleitet

worden sei. RA. Dr. Peßler gab seiner Freude Ausdruck, daß es gelungen sei, die wahren Täter des Einbruches zu erwischen und so die Ehre eines verdienten Beamten und tapferen Kaiserjägeroffiziers wieder herzustellen. In Vertretung des Landesreisebüro verlangte er 9473 8 Ersatz. Das Urteil ! Der Schöffensenat fällte folgendes Urteil: Emil Dietrch drei Jahre und Joses Praxmarer 18 Monate schweren Ker kers, verschärft mit einem harten Lager vierteljährlich; HAr mine Dietrich sieben Monate Kerker

; Marianne Linden- thaler zwei Monate, Erich Dietrich sechs Monate, Paula Dietrich einen Monat und Köll Rudolf zwei Monate stren gen Arrests, alle vier bedingt aus drei Jahre. Dietrich und Praxmarer hüben dem Reisebüro zur ungeteilten Hand 9423 8 zu ersetzen; ebenso müssen Erich Dietrch an das Büro 60 8 und Köll 220 RM. zahlen. Mit den Mehr ansprüchen wurde das Landesreisebüro auf den Zivilrechts weg verwiesen. Aus VaxoMex® Der Voranschlag der Stadtgemeinde Bregenz Bregenz, 30. Dezember. Mittwoch abends

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 18
Datum: 03.07.1914
Umfang: 18
verbracht werden. — Der Tod des Löwenbändigers. In einem Frachtenmagazin der Santa Fee-Eisen bahn in Chicago hat sich ein grauenhafter Vorfall zugetragen. Emeson Dietrich, der Sohn eines millionenreichen New-Dörfer Architekten, hatte sich nach Absolvierung philosophischer Studien in eine j junge, bildschöne, spanische Varietee-Artistin, Adda Castillo verliebt, die gerade mit einer Gruppe von Löwen in New-Iork auftrat. Der junge Mann ließ seine ganze Karriere dem Mädchen zuliebe im Stich und nahm

den Posten eines Reklame- agenten bei der Tierbändigerin an, um später selbst Dresieur zu werden. Dieser Tage sollte nun Miß Castillo in Chicago auftreten, und die Tiere wurden unmittelbar nach der Ankunft des Zuges provisorisch in ihrem großen, käfigartigen Wagen im Frachtmagazin der Bahn gelassen. Der Wärter hatte sich eben entfernt, als Dietrich, der die Löwen sehr gern hatte, zum Wagen trat. Die Bestien waren miteinander in Streit geraten, obwohl sie eine aus Mutter und vier Jungen be stehende

Familie bilden, und schlugen gewaltig auseinander ein. Dietrich betrat, nur mit einem Besen bewaffnet, den Wagen, um die Tiere aus einanderzutreiben. Als der jüngste Löwe, „Teddy", den Kommandoruf Dietrichs vernahm, entfernte er sich auch von den raufenden Tieren, aber er duckte sich zum Sprung gegen den jungen Mann. In diesem verhängnisvollen Augenblick beging Dietrich den großen Fehler, sich umzudrehen, um ein an der Wagenwand befestigtes großes gabel- ähnliches Instrument zu ergreifen. Sofort

sprang „Teddy" ihm an die Schultern und warf ihn zu Boden. Und nun spielte sich eine ebenso seltsame als entsetzliche Szene ab. „Trilby", die Mutter der jungen Löwen, sprang mit einem riesigen Satz hinzu, nicht etwa, um den Mann ebenfalls anzu greifen, sondern um ihn zu retten. Sie schlug mit furchtbaren Prankenhieben „Teddy" beiseite und stellte sich schützend über den auf dem Boden j liegenden und blutenden Dietrich. Nun brach unter den jungen Löwen, die Blut gerochen hatten, eine vollständige

Revolte aus. Sie warfen sich auf ihre Mutter, schlugen auf sie ein und bissen ! sie in den Rücken und die Flanken, so daß die sich ! schließlich heulend in eine Ecke zurückzog, den jungen ! Mann seinem Schicksal überlassend. Als der i Wärter mit Spieß und Gabel zu Hilfe eilte, war es zu spät. Die jungen Bestien hatten sich in Dietrich förmlich verbissen und ihn in Stücke ge rissen. Erft als man auf die zerfetzten Leichenteile Formalhydehd spritzte, ließen sie von ihnen ab. Die Tierbändigerin

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