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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 06.01.1934
Umfang: 12
von Dietrich Die Familie Dietrich ist ein altes Lermoofer Ge schlecht, das dort einen Edelsttz, „Dietrich.bürg" ge nannt, besaß. Der Freigewerke zu Roßbach (bei Nas- sereith), I n g e n u i n (Ienewein) Dietrich wurde von Karl VI. am 13. September 1721 in den A d e l st a n d er hoben. Peter von Dietrich erhielt am 11. Juni 1766 den Adel mit dem Prädikate „von Dietrichsberg". Johann von Dietrich wurde am 4. Juni 1809 zum Kommandanten der Gebiete von Lermoos und Ehrwald ernannt und erhielt die Charge

eines Majors. Am 27. Juli 1809 sollte er als Kommandant der 3. Ko lonne (6 Kompagnien) der Tiroler Schützen und einer Abteilung österreichischer Jäger einen Ausfall nach Bayern machen, doch mißlang diese Expedition, da der Feind früher davon Kenntnis erlangt hatte. Vom 29. Mai bis 31. Juli 1809 stand Dietrich mit 123 Mann Lermoosern bei den Ehrwalder Schanzen. Zn dem Manifest des Marschalls Lefebvre vom 1. August 1809 wurde Dietrich zur persönlichen Stellung und Rechtfer tigung nach Innsbruck vorgerufen

, erschien aber nicht. Johann Nepomuk von Dietrich war damals Postmei ster und Salzfaktor in Mieming, sehr patriotisch ge sinnt und beteiligte sich an allen größeren Kämpfen. Er erhielt dafür nach dem Kriege die große goldene Zivil-Verdienft-Medaille und wurde mit seinen Ge schwistern am 14. Sept. 1813 in die bayerische Adels- matrik ausgenommen. Sein Bruder Alois von Diet rich, Färbermeister in Lermoos, betätigte sich auch als Freiheitskämpfer im Jahre 1809 und stand als Kom mandant einer Lermoofer

Kompagnie vom 16. Mai bis 24. Juli 1809 mit 133 Mann bei der Ehrwalder Schanze. Er flüchtete nach Kriegsende (1810) nach Wien; nach Tirol zurückgekehrt, wurde er, da er sich durch Briefe wie auch durch Beziehungen zu österreichischen Emissä ren verdächtig gemacht hatte, vom Landgerichte Weil- heim (in Bayern) aufgegrisfen und nach Ingolstadt ab geschoben. (2. September 1813). Alois von Dietrich starb am 7. Oktober 1816 mit Hinterlassung einer Witwe, Viktoria von Dietrich, geborene Grießer, und zwei

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1932
Umfang: 8
! Aber — wenn Sie es hier gar nicht ertragen können - dann gehen Sie fort — nach Oester reich!" „Vielleicht tue, ich es! Sie sind immer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen." Sie schüttelten einander die Hände, beit' Orto ließ Dietrich bei de,n Obstbuden stehen und ging. Wie. anders war es hier als in dyn herben, harten Tälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat, die von Eishöhen bis ins fruchtüberquellende Etschland reichte, durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein

in den Farbenbrand: die Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen ! und Früchten und- Wein. Da lagen P'firsische, purpun in I das Gold des Terlaner Weins rinnend; Pflaumen häuf ten sich zu kleinen Bergen, noch bereift überm dunkeln Violett, anders waren aus durchscheinendem Honig ge ronnen, groß wie schmale- Calvilleäpfel; gelbe Birnen, Sommerzitronen geheißen, barsten, überreif in ihrem Sastz Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochten an Hängen und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger

Rechtsbegriff bezeichnej I werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre, wenigen Dinge zu Mark gebracht hakte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!" — Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte, ßaß diese armen Frauen stundenweit von: Berg

herunterkoinmen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier, fort?" fragte er stuf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte bas bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen Soldo hat sie den Höchstpreis überschritten!" Dietrich sagtze ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!" donnerte die Obrigkeit und machte Miene, mit 'dem Eierkorb zu ver schwinden

. Dietrich sagte drohend: „Gehen Sie ihn der Frau zurück!" „Wer sind Sie denn? Was mischen Sie sich denn ein?" „Geben Sie den Korb zurück!" „Sie hergelaufener Frechling!" Dietrich wollte den Korb fassen, aber mit unbegreif licher Geschwindigkeit war dier einem andern in die Hände geglitten. Sie machen gemeinsame Sache, merkte Dietrich, und er schrie wütend: „Es ist unerhört, was Sie dir treiben!" Der Polizist faßte ihn am Arm. — „Sie kommen mit mir!" Dietrich rang sich los, stieß den Mann vor die Brust

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 01.12.1929
Umfang: 8
für diesen Zweck in Anwendung, Terror und Zwang und die verschiedensten Arten von Lockmitteln. Die deutsche Bevölkerung aber sucht zäh und energisch auf doch hier an Laurins Rosengarten und an Dietrich von Bern, der den Zwergenkönig bezwang." „Natürlich! Wie könnten Sie anders als an Ihren Namensvetter denken!" fuhr Helene herb heraus. Die dunklen Augen des schönen Mädchens blitzten zornig in das aschfahle gütige Gesicht des jungen Geistlichen hinauf und dann ruhig an seinem eckigen Schwarzkopf vorüber

in das Dunkel der Tannen. „Es scheint mir ein schlechter Beweis dafür, daß die Herren Geistlichen die gepredigte Selbstlosigkeit auch im eigenen Leben befolgen." „Helene!" verwies Marie-Theres erschreckend. „Nimm dirs nicht zu Herzen, Dietrich!" begütigte Alfred. Mit ruhiger Bestimmtheit, die seinem kraftvollen Kör per entströmten, trat er zu den übrigen. „Ich habe meiner schönen Base nämlich meinen deutschen Standpunkt ein ivenig entwickelt, und sie scheint

wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, eine bedeutende Rolle. Ihm aber war es, als fühle er plötzlich zwischen sich und dem blonden Mädchen ein geheimes Band — fein wie aus Sternenlicht gewoben. Wonnig warm schoß es auf in seiner Brust. Und aus diesem Gefühle rief er rasch: „Dietrich, als angehender Pfarrer hast du jetzt die Pflicht, den verfahrenen Wagen wieder ins rechte Ge leise zu lenken." „Soll gern geschehen! Zum Beweis, daß vorhin na türlich nicht ein Schatten von Selbstgefälligkeit aus mir sprach

— obwohl Dietrich von Bern der Held meiner, Knabenjahre ist — will ich von Oswald von Wolkenstein, oder von Walther von de.r Vogelweide ein Gedicht xezi- tieren." „Um Himmels willen!" Helene rümpfte die Nase. „Dann lassen Sie mich wenigstens fortz zu - Regina!" Und sie drängte an Marie-,Theres vorüber!.. Die. aber umschloß rasch ihr Handgelenk. „Gefangen!" sagte sie. Abel jählings schlug sie der Klang des ausgesprochenen Wortes. Und ihre umklammernde Hand löste sich. „Nein! Zum Scherz

will ich das furcht bare Wort nicht gebrauchen. Höre freiwillig an, was Diet rich uns vorträgt!" Doch Helene entschlüpfte wie eine Katze. geschmeidig mit sprühendem Blick um die Tannen. Dietrich aber wollte eben mit warmtönender Stimme beginnen, da fiel ihm Alfred ins Wort: „Das" Kätzlein ist entwichen. Nun sag uns lieber etwas von Dietrich von Bern. Es paßt besser in die Stunde." Der junge Mensch reckte sich noch höher auf: „Dietrich, du reiner königlicher Held," sprach er in die Sternennacht hinaus, „der nie

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 27.11.1926
Umfang: 8
Nelke ß »Alp «uzsltuvg* vanutss. dm 27. flommk« à.°à>- Ki.k»«e i»»i2kicie»i Lskmktiicke ^nfraxen wercien nur beantwortet, wenn denselben klickporto beilieZt V0I.2A^0 lnvvksìs ìtìr Sviziano werben im (Ze> sctiàkte Dietrick, Viktor Lmsnuelpl. L entgegengenommen. p«v S0 Oi»t. Smoking, gebraucht, ave? in tadellosem Zustand, silr troße, schlante Figur, zu verkaufen. Off. «ntev „öLS' «n Dietrich, Bolzano. 633-1 Herrschastsvikla, 20 Jahre steuerfrei, in schönster Lage von Bolzano gelegen, preiswert

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1932
Umfang: 8
. Der Kassian sitzt. Am Donnerstag ist die Verhandlung — wir kommen bald Heim. Sie können uns ja nix Nachweisen!" Der Mitterrutzner fand sich dazu, — „Ah? Bist du's> Dietrich? Haben sie dich auch eingsteckt?" „Noch nicht!" — Dietrich hätte gerne gelachh, aber er vermochte es nicht, er gab dem Mitterrutzner Ben Tabaks' den er mitgebracht hatte), für sich und die anderen. Dem Mitterrptzner kam die Sache nicht zu nahe,. — „Ich hör), daß der Hirschenwirt gestern ist aufgehängt wor? den." Der Tschad starrte

ihn au, und der Mitterrutzner ev- klärte: „West er nämlich hat aufg'schrieben, daß es heut> Gnocchi del Tirols bei ihm gibt ttnib hat gemeint Tiroler Knödest der dumme Kerl! Man kann doch nit wissen,, was hinter so Knödel 'für gefährliche Sachen stecken! Hält er nit schreiben können Gnocchi del Trento?" Sie lachten alle drei,, und der Mitterrutzner legte den? Tscholl nahe,, Wem holen zu lassen. Das wurde geduldet) und die Justizsoldaten bekamen ihr Test davon. Aber Dietrich konnte nicht den Vater im Gefängnis sitzen lassen

für seine Tat! Und die Jmma gar! „Nicht rührst dich! Ich übertauchs schon" Dietrich bat Professor Mölgg, die Sache mit der Schule in Ordnung zu bringen Wozu noch weiter latei nisch lernen,, wenn iastes zusammenbrach! — „Vielleicht, komme ich gar nicht mehr zurück!" „Was? Die zwei Monate wiW du nicht mehr aus- halten? Dann bist ,du doch fertig!" Es gab Wichtigeres! Für ihn saß der Vater im Gei° fängnis! Und Dietrich erzählte^ wie er das Bijld von, EggenLienz, das vom Podesta weggenommen worden

war, zurückgestohlen hatte. Mölgg mußte lächeln i— „Deswegen werden sie ihm ! nicht viel tun! Die Fahne fist das gefähblichere!" I „Soljl ich nicht zum Gerichte hingehen?" „Nein! Unbedingt nicht! Du machst dich auch noch vev- i dächtig. Fahr nach «Hause und schau nach dem Rechten! j Aber 'ich bitte dich, komm wieder!" „Ich hoffe schon! Aber ich weiß gar nichts." Als Dietrich durchs Eisacktail hinauf fuhr, sah er, daß schon wieder neue Häuser än der Bahnstrecke gebaut wurden. Ein Bauer,, der in Meran

bei einem Begräbnis gewesen war ünd heimkan^, erzählte ihm,, baß die Leute,, die an der Strecke wohnten,- bis zum Brenner hinauf enteignet würden^ Italiener wurden stn die Häuser gesetzt. Dietrich wies fragend aus die pluinpen steinernen Kasten. — „Sind das Beamtenhäuser?" „Jetzt schon! Aber wirklich sinds Kasernen!" Der Mann zeigte auf Mauern, an denen gebaut wurde. — „Hier ist das Haus von meiner Schwester ge standen. Das haben sie ihr weggenommen- ällle Sachen haben sie ihr auf die Straße geschmissen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 7
Datum: 26.04.1909
Umfang: 7
um neuerli ch die Neuwahl ihres Kompagnie kommandanten vorzunehmen, welcher nach! der letzten Wahl, welche im Dezember v. I. vorgenommen und wo der seit 1892 als Kompagniekommandant tä tige Hauptmann .Herr Georg Dietrich einstimmig gewählt, voir der Löschdirektion über Vorschlag der Kommandantschaft (wahrscheinlich infolge der dem Branddirektor und dem ganzen Körper durch! viele Jahre geleisteten Dienste!) n i ch t m e h r b e st ä t i g t w urd e. Ter Branddirektor eröffnete die Bersamm- üutg

um 8 Uhr 45 Minuten abends und teilte obi ge!: Beschluß der Löschdirektion den zahlreich erschie- nenen Mitgliedern der Kompagnie mit, worauf die selben mit Pfuirufen erwiderten. Nach Beantwor tung einiger Anfragen erteilte der Vorsitzende dem Hauptmann Georg Dietrich das Wort. Dieser geißelte das Vorgehen der Kommandantschaft gegen feine Person mit scharfen Worten, aber wahrheits getreu, und erhielt dafür die lebhafteste Zustimmung der Versammelten. Hierauf erbat sich Herr Karl Dietrich, Obmann

, was bei den Versammelten einen wahren Bei fallssturm zur Folge hatte. Herr G o l l n e r führte aus, daß sich' die Bürger und insbesondere die .Haus besitzer am linken Jnnufer energisch dagegen ver wahren, daß die Drohung, die 3. Kompagnie auf zulösen, zur Wahrheit Len:acht werde. Hierauf er folgte die Neuwahl, welchje über Antrag des abge- tretenen Hauptmanns mittels Stimmzettel vorge nommen wurde. Ins Skrutinium Würden die Her ren Karl Dietrich!, Albert Gärtner und Josef Kn app mittels Zuruf gewählt. Das Ergebnis

der Wahl war, wie vorauszusehen, das gleich-e wie bei der im Dezember v. I. vorgenommenen. Herr Georg Dietrich, Metzgermeister, wurde wieder einstim- m i g zum Hauptmann gewählt. Herr Karl Dietrich ergänzte seinen früheren Antrag mit dem Zusatz, daß Redner und Herr Gollner unter Führung des - Blanddirektors in dieser Sache beim Bürgermeister persönlich vorstellig werden, wovon sich Redner in folge der Objektivität unseres verehrten Städtober- hauvtes das Beste verspricht. Nach einem von Herrn Karl

Dietrich auf den Branddirektor aus gebrach teil „Gut Heil" schloß letzterer die zeitweise sehr erregte Versammlung mit einem „Gut Heil" auf die 3. Kompagnie und begab sich hernach mit dem Herrn Schriftführer S a t t l e d e r zum Gasthaus „Kerber", wo Mitglieder der 2. Kompagnie auf das Resultat der Versammlung warteten. — Die Versammlung hat also ein, wie es scheint, an Herrn Georg Dietrich mit dessen Nichtbestätigung durch die Komman dantschaft begangenes Unrecht wieder gut gemacht. Gut Heil

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1932
Umfang: 8
der Diözese Trient weist 171 Seelsorgegemeinden mit einer Einwohnerzahl von 170.325 nach der amtlichen italienischen Volkszählung pon 1921 aus. Davon sind 144.238 Deutsche, 21.731 Italiener und 4351 Ladiner. Von dieser Gesamtbevölkerung umfassen die schulpflichtigen Kinder 20.359, von denen 17.820 = 87,5% Der blutende Berg. 21 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Am liebsten wäre Dietrich weitergegangen, aber sie hatten schon eine Nacht durchwandert, sie mußten ruhen. Nahe beisammen

und doch kameradschaftlich ferne schliefen sie lang. Am Morgen ftagte Gertraud: „Wohin gehen wir?" Mit ihrer Frage übergab sie sich ihm fürs Leben. Dietrich antwortete: „Hinaus!" Sie klommen ins Felsengewirr, ihre Hände wurden aufgerissen, und so enge stand Wand bei Wand, daß ihnen der Atem vergehen wollte. Sie stürzten sich in die Wilds- nis wie in ein verschlingendes Schicksal, ihnen ahnte beiden, daß es kein Entrinnen gab. Für ein paar Tage hattest sie zu essen, Wein hatten sie von der Kölner Hüfte mit.- genommen

. „Von hier aus geht kein Weg zur Tiroler Grenze!" sagte Dietrich im Klimmen. „Ich weiß es!" Was suchten sie hier oben? Sie hätten es beide nicht sagen können. Doch es lag wie ein Zwang auf Diettich: Er mußte den Rosengarten schauen, wo der Vogt von Bern mit dem Zwerge gerungen . . . Gerttaud hatte vergessen, was früher gewesen war, sie wußte nichts mehr von den Eltern, von der jüngeren Schwester, und sie dachte nicht des Kommenden. Willig ließ sie sich von dem Freunde hineinttagen in die fremde Welt. Dietrich

und Leben fort. Wendung, Umwendung, Kampf — und vielleicht Un terliegen. Wilder, gefährlicher wird das Leben. Seltenes Bodengrün zwischen abrollenden Steinen, zerborsten, rissig- scharf die roten Porphyrwände, das felserne Reich, und was von unten her wie blühende Rosen geleuchtet hat, das sind jetzt Zacken, um die unzähmbare Vögel schrillen. Nicht Dust von Blumen — Sturm, der den Atem vom Munde reißt, eine menschenfeindliche Wett . . . Plötzlich wußte Dietrich, daß er in den Tod ging. Sie erreichten

, die einst ein Rosengarten gewesen war. Das Gewitter verging in die Ferne. Jetzt zündeten sich. Ampeln im Gestein, die rosigen Zacken bräunten, liladunkel erlosch die Welt, schwarze Nacht vögel umsausten die höchsten Klippen. Wie Gertraud auf Dietriche sah, mußte sie erbeben. Seine Augen waren menschensremd Widerglanz von Ferne und Fels. Dietrich- lag mit offenen Augen, wurde berührt von den Sternen, war mitten hineingesetzt ins Geheimnis der Höhe. Er hatte die Freundin vergessen, war herausgerissen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 16.05.1919
Umfang: 8
in W.-Matrei-Mackt und für d'e Einleitung der wasserrechtlichen Verhandlungen durch die politische Behörde über die geplante Entwässerungs anlage, und es sind die entsprechenden Schritte nach beiden Seiten hin bereits unternommen, so daß vor aussichtlich im heurigen Herbste, mit der Durchfüh rung des so wichtigen Baues begonnen werden kann. Nach der Rentabilitätsberechnung des Landeskulturrates ergibt sich nach erfolgter Trocken legung bei Zugrundelegung von Friedenseinheitspreisen der Dietrich

aus. was selbst unsromme Menschen respek tieren und hochschätzen müssen. Diese Gottesfurcht hielt sein Herz frei von der Ungerechtigkeit und -Schuld. Nun aber ist ein solches Herz von Natur aus leicht und frei und kann so ans tiefem,Grunde fröhlich sein. Das war der Dietrich nun auch in reichem Maße. Nie sah man ihn saner und ver drießlich, immer wußte er mit heiteren Worten den Leuten ein Lächeln abzulocken oder mit fröh lichem Zuspruch Betrübte aufzurichten. Ging er allein seines Weges .dann pfiff oder sang

er vor sich her allerlei Weisen und Lieder, wie sie das fröhliche Herz ihm eingab. Dabei nun noch, daß der Dietrich ein Muster von Nüchternheit war und blieb, nicht leicht einen Tag bcn Gottesdienst ver säumte und sich überall als ein heiterer, aber ver ständiger Mann zeigte und behauptete. Als er merkte, daß sein selbstgewebies Tuch nicht aus- reichre für seine sich tmmc. mehrenden Kunden, ließ er zuerst des Nachbars Fritz für sich weben» — ein eine Ertragssteigerung von 860 Kronen pro Hektar und Jahr

, da sie sehen, daß ihre Verbün deten deutlich von ihnen abrückcu, sic in den ihnen aflg'.t» .ül!L';J—JLl'JIBJ!.. gl ■LJÜil'J" U ! 1 ■■■'■)..!■ ■' ■!■■■ ■ M>!»>» '»Li geschickter Weber, aber ein schlechter Handelsmann. Dann setzte er bald noch einen zweiten Weber an. aber damit war das Häuschen auch besetzt. Die Nebenlammer war schon durchgcbrochen. und der Dietrich und der Klaus schliefen in einem Dach- ' kämmerchen schon seit ein paar Jahren. Was war zu machen? Da er nur unter Aussicht des Klaus

. Nur hatte er sich die sehr löbliche Gewohnheit zu eigen gemacht, seinen Gewinn vollständig zu zehnten, diesen Zehnten dann zur Ehre Gottes und zur Hilfelei stung der Armen zu verwenden. Das geschah aber so still und geheim, daß man in Wollheim gar nicht darauf riet, daß so viele Wohltaten durch den Dietrich den Armen zngewcndet würden. Auch aus der Wanderschaft besuchte er wohl die Orts- gcistlichen. um ihnen Almosen für die Hausarmen einzuhändigen. Das bat dem jungen Handels manne nach keiner Seite hin geschadet

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 18
Datum: 03.07.1914
Umfang: 18
verbracht werden. — Der Tod des Löwenbändigers. In einem Frachtenmagazin der Santa Fee-Eisen bahn in Chicago hat sich ein grauenhafter Vorfall zugetragen. Emeson Dietrich, der Sohn eines millionenreichen New-Dörfer Architekten, hatte sich nach Absolvierung philosophischer Studien in eine j junge, bildschöne, spanische Varietee-Artistin, Adda Castillo verliebt, die gerade mit einer Gruppe von Löwen in New-Iork auftrat. Der junge Mann ließ seine ganze Karriere dem Mädchen zuliebe im Stich und nahm

den Posten eines Reklame- agenten bei der Tierbändigerin an, um später selbst Dresieur zu werden. Dieser Tage sollte nun Miß Castillo in Chicago auftreten, und die Tiere wurden unmittelbar nach der Ankunft des Zuges provisorisch in ihrem großen, käfigartigen Wagen im Frachtmagazin der Bahn gelassen. Der Wärter hatte sich eben entfernt, als Dietrich, der die Löwen sehr gern hatte, zum Wagen trat. Die Bestien waren miteinander in Streit geraten, obwohl sie eine aus Mutter und vier Jungen be stehende

Familie bilden, und schlugen gewaltig auseinander ein. Dietrich betrat, nur mit einem Besen bewaffnet, den Wagen, um die Tiere aus einanderzutreiben. Als der jüngste Löwe, „Teddy", den Kommandoruf Dietrichs vernahm, entfernte er sich auch von den raufenden Tieren, aber er duckte sich zum Sprung gegen den jungen Mann. In diesem verhängnisvollen Augenblick beging Dietrich den großen Fehler, sich umzudrehen, um ein an der Wagenwand befestigtes großes gabel- ähnliches Instrument zu ergreifen. Sofort

sprang „Teddy" ihm an die Schultern und warf ihn zu Boden. Und nun spielte sich eine ebenso seltsame als entsetzliche Szene ab. „Trilby", die Mutter der jungen Löwen, sprang mit einem riesigen Satz hinzu, nicht etwa, um den Mann ebenfalls anzu greifen, sondern um ihn zu retten. Sie schlug mit furchtbaren Prankenhieben „Teddy" beiseite und stellte sich schützend über den auf dem Boden j liegenden und blutenden Dietrich. Nun brach unter den jungen Löwen, die Blut gerochen hatten, eine vollständige

Revolte aus. Sie warfen sich auf ihre Mutter, schlugen auf sie ein und bissen ! sie in den Rücken und die Flanken, so daß die sich ! schließlich heulend in eine Ecke zurückzog, den jungen ! Mann seinem Schicksal überlassend. Als der i Wärter mit Spieß und Gabel zu Hilfe eilte, war es zu spät. Die jungen Bestien hatten sich in Dietrich förmlich verbissen und ihn in Stücke ge rissen. Erft als man auf die zerfetzten Leichenteile Formalhydehd spritzte, ließen sie von ihnen ab. Die Tierbändigerin

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Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 06.05.1944
Umfang: 8
Dietrick» von Berne in Geschichte, Kunst und Sage der Alpenvöiker Von Kar! Felfx Wolff (Fortsetzung aus Nr. 104), fifls die Säge eine Zeitlang weiter ge leiht,. 3) La Dietrich den Zwerg -. nicht scheu kann und immer mchr in Nachteil gerät, so gibt ihm Hildebrant Len dritten Ratschlag, nämlich auf die Bewegungen im Grase zu achten; nun erst vermag Dietrich den Zwerg zu fassen, ihm den Gürte! Ewiges Deutschland _ r ge. K« Kennzeichnung Dietrichs und Lau- «* Er webt hatte, mußte Laurin

auch zum rms. Die Zuhörer mußten für Dietrich ™ König der Zwerge werden; denn die begeistert und gegen Laurin eingenom- ^ ?n dieFelsivand geworfen Zcherge veranschaulichen in der Sage im- men werden. ' ^ ^ ]t 1 f() mer die ältere Bevölkerung, die sich in Dies ist dem Dichter nur-halb gelun- das wildeste Hochgebirge zurüchneht, ^. Zwar hat er Laurin und feine roße Schwierigkeiten betreffs der feeCi- zu zerreißen und ihn zu üSerwäl- Die Erzählung beginnt damit, daß Dietrich in den Rosengarten einbricht

: nicht Dietrich beschädigt^ den « der Erzähler damals ganz- auf feiten eins waren. Trotzdem muß die Wirkung Rostngarten, sondern dresp peinliche Tat ‘ LourinL standen. Er war der.einheimische des ersten Dietrich-Laurin-Liedes, dank J^ n Eltern ^'itege ^abgeschw ' Held und Mutzte durch die rohe Gewalt der Volkstümlichkeit beider Namen, lehr ^en? ^er Kampf >m Rosengarten endigt feindlicher Eindringlinge leiden. Diese stark gewesen sein. Müllenhoff erwähnt auch nicht nnt Laurms Toi^ sondern selbstverständliche

Laurin, der da. Mist, die, ähnlich wie die sog. Klingen- Märchen - G «da nk e n ^ wm .dem ' Mals vüm Jnntal. bis in die Po-Ebene berger, noch deutlicher auf den Laurin m ,,rin hinein als Personenname gebräuchlich hinweist — mit den bergen sn dem rosen- Er „ !?; n Ö ««r?,vr?rn ß rnirh' gewesen fein muß, etwa so wie bei uns garten, davon die pauren singen und sa-' . kieEMen w, d der Name Siegfried.' . gen. davon kein Meister schreibt». , ,Ä r sl° B SÄ,,!? -Wie kam nun Dietrich in 'die Laurin

und^ Är ?e»rin^erschlen Dietrich gewiß äls mäck>- Zauberwaffen ausgestatteten Zwergen- Mädckenraub sind zuviel- iene<^ bestimmt tiger Fürst mit. dem Sitz in Berne und könig und dem arglosen Dietrich, der un- L,m«uchnur den ttlttn TeildieiesbU als Freund und Beschützer des Alpen- terlegen wäre, wenn ihn nicht sein ge- ^'denEinsätz m einem zweiten der der vottes/ sp^erer Dichter und zwar treuer Hildebrant mit guten Ratschlägen der Jungfrau ailt Das -mutet wahrscheinlich , ein Cisacktüler (dem. die unterstützt

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 01.08.1933
Umfang: 8
bis in König Etzels Burg getrieben wird und dort in dem Kreis der edlen Recken einen Kämpfer sucht, um für sie gegen den wilden Riesen zu kämpfen. Die trich von Bern nahm den Kampf für sie gegen den Unhold auf, 9 Stunden dauerte das wilde Ringen, bis der Riese fiel. Da war großer Jubel unter dem Mriegsvolk. Als Dietrich von Bern mit seinen Recken viele Jahre später einmal durch die Berge zog, ließ ihn Frau Saelde zu Gast laden: Neun Wochen lebten sie dort und zum Abschied wollte Frau Saelde Dietrich

aus Dankbarkeit drei Wünsche ge währen. „Aber bedenke dich wohl, sobald sie ausgesprochen sind, werden sie gewährt und können nicht mehr rückgängig gemacht werden." Dietrich von Bern besann sich ein Weniges und sagte dann: „Nordischer Männer Kraft hat dies schöne Land mit all seinen Bergen und Tälern,, Quellen und Flüssen, Wäldern und Auen finsteren Gewalten abgerungen. Nordischer Männer Schwert wird es zu beschützen wissen. Nimmer vermöge welsche Hand dies Kleinod unter allen Ländern zu behaupten

. Das ist mein erster Wunsch." Frau Saelde nickte Gewährung. Der alte Hildebrandt aber war mit seines Herrn Wunsch keineswegs zufrieden, sondern sprang vor und rief: „Was faselst du gleich einem Kinde, Dietrich? Schön ist dieses Land, aber es nährt schlecht. Was haben wir von seinen Schrofen und Schründen, Felsen und Klüften, Urwäldern und Sümpfen? Unsere Kinder und Enkel werden hier nicht bleiben wollen, sondern das Lano frei willig räumen." Da erwiderte Dietrich: „Nun gut. wenn du das glaubst

und Pfifferlinge, während die Herren Gatten Scholle ihrer Väter vergessen lassen. Das ist mein zweiter Wunsch." Wieder nickte Frau Saelde Gewährung. Meister Hildebrand aber schoß wieder zornentbrannt in die Höhe und schrie: Du bist ein Narr, Dietrich! Den dritten Wunsch laß mich tun, damit nicht lauter Unsinn gesprochen wird.!" Dietrich lachte: „Gut, der dritte Wunsch sei Dein!" Da ries Hildebrand mit strahlenden Augen: „Gewähre, Frau Saelde, daß das Volk der Ostergoten allezeit den Heldenmut der Väter wahre

des Gotenreiches im 6. Jahrhundert dahin flüchteten. Hier hat sich auch der ostgotische Sagenkreis besonders stark erhalten, denken wir nur an die Sagen von König Laurin, der im Schlern und im Rosengarten hauste, von Wieland dem Schmied und von Dietrich von Bern. Die bayerische Einwanderung dauerte auch noch die nächsten Jahrhunderte an. Abseits vom Verkehr, in den schwer zugänglichen Dolomitentälern haben sich Reste der Urbevölkerung, die Ladiner, erhalten. In den vier Tälern des Fassa, Gröden^ Enneberg

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 8
Datum: 01.05.1934
Umfang: 8
Der Südtiroler" Innsbruck. 1. Mai 1934. Seite 8. Folge 9. sei erinnert und die Gralsidee, an Walther van der Bogelweide und die Träger der deutschen Epen: Hagen und Dietrich von Bern." Und das ist ja das Eigenartigste unserer Landschaft, daß ihre gotischen Züge auch das Gefühl aufkommen lassen,, es könne sich bei der Gotik Südtirols um eine solche in: bodenständigsten Sinne han deln. Daß nämlich der gotische Geist, der sich in so wunderbarer Weise in den gotischen Sagen des Rosengartens äußert

vergleichbar se Blutsbeimischuno, die ja wohl vorhanden ist. Eines jedenfalls steht fest: Der Rosengarten ist vorhanden und weist mit seinen Sagen ins Ge meingermanische. Es ist die Sage vom Helden des Lichtes, der den Zwerg besiegt, der mit der Tarnkappe kämpft. Und dieser Held heißt in deutschen und skandinavischen Landen bis hinauf nach Island einmal Siegfried, das andere Mal Dietrich von Bern und der Zwerg mit der Tarnkappe Alberich oder Laurin. Uraltes germa nisches Sagengut hat sich in den Dolomiten

sich gotische Namen gegeben haben, um die Begeisterung der Südtiroler für das Heldenvolh, dessen Blut sie in sich spüren und an das ihre schönen Sagen erinnern, zu begrei fen. Und wenn wir von den Sagen sprechen, so sei auf die Söllerwand des Sommerhauses auf Schloß Runkelstein hingewiesen, auf die Dar stellung der drei besten Schwerter: Dietrich von Bern mit „Sachs", Siegfried mit „Balmung", Dietleib v. Sieger mit „Weitung". Und an den Zy klus von Tristan und Isolde in den Sälen. Inder- Bibliothek

des Schlosses Montani bei Goldra'n wurde auch eine Nibelungenhandschrift aufgefun den,, die sich jetzt in Berlin befindet. Im Nibe lungenlied einer gemeingermanischen Sage, oie bei uns in einer jüngeren Zeit ausgezeichnet wurde, kommt auch Dietrich von Bern, hier je doch neben Siegfried vor. Und der Südtiroler darf nicht vergessen, welche Bedeutung seinem heimischen Helden im Nibelungenlied beigemef- sen ist. Wie Walther von der Vogelweide an den Hof der Babenberger nach Wien, an die Do nau, ging

, die Eigenart der Landschaft Südtirols mit dem Ausdruck „Go tisch" zu bezeichnen. Der Kern dieser Landschaft liegt in der Gegend um Bozen und Meran, von hier strahlt sie nach allen Seiten aus, in chren Hausbautey, zum Beispiel nach Nordtirol, wo ja auch in Innsbruck in der Hofkirche, mag sein zufällig, Dietrich von Bern steht. Die Abgren zung wird man in der Weise vornehmen, daß man bei den Häusern auf die Erker, die, wie be reits betörst, die vertikale Richtung zeigen, Rück sicht nimmt, also auf Bauten

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1933
Umfang: 8
eine völlig falsche Deutung unterlegt, fordert er in längeren Ausführungen dessen Entfernung und ebenso die des Denkmales Walter von der Vogelweide. # Dietrich — dicevano i letterati del pangermanesimo prebellico — Dietrich ci porta fino alle sponde deliziöse del Garda e ai colli di Verona. Ma la marcia pangermanista e fallita. Fallita a Verona, fallita sul Garda, fallita a Trento, dove s’erge Dante nel Bronzo. ... Fallita a Bolzano, dove sta per sorgere Druso. „Dietrich", schließt Tolomei, „so sagen

. Wir Südtiroler kennen diese Genossen Macchiavellis genugsam, uns überrascht die Zertrümmerung des marmor nen Dietrich nicht. Aber es gibt noch immer Leutze, die sich von den Italienern bluffen lassen und mit erstaunlichem Ernste das groteske Wort von der Freundschaft Italiens gebrauchen. Ihnen wollen wir kurz versichern, daß die Zerstörung des Laurinsdenkmals auf das Konto der italie nischen Behörden gebucht werden muß. Es wird zwar nicht möglich sein, den Nachweis eines Auftrages zu erbringen, zu geschickt

auf die Reinwaschung legen sollte, wäre diese eine Selbstverständlichkeit. Unsere Forderung geht weiter: Wiederum zeigt sich, daß die Auslieferung Süd- t i r o l s an Italien ein schweres Unrecht war. Ange sichts der Zerstörung des Laurinsdenkmales verlangen wir die Wiedergutmachung jenes Unrechtes: Revision der Brennergrenze, Selbstbestimmung für Südtirol! * Die Laurinssage. Dietrich von Bern —das klingt wie Osterglocken Don Türmen einer längst versunknen Stadt. Verwehte weiße Flocken stürmen nieder

. Schwertschläge dröhnen .Nachtigallen locken. Verwehte Lieder Wahrlich alt und matt Sind wir geworden, daß wir sie vergaßen. Und findet sie das deutsche Volk nicht wieder, Dann ist es aus. Dann laß zum Ende blasen. Im Geist der Alten schläft der Zukunft Keim. Wir haben nichts im Heunenland erstritten, 9tur tausendfältig bittres Leid erlitten. Dietrich von Bern —führ du uns wieder heim! Gegen Ende des 12. Jahrhunderts war es Mode ge worden, daß die Lieder fahrender Sänger und Spielleute von den gelehrten

geschichtlicher Personen, wie die des Goten königs Dietrich von Bern, sozusagen eingewoben und trauen zu zerstreuen und Interesse für den kommenden Kampf um die Heimat zu wecken. Natürlich erfuhren die Italiener durch ihre Spitzel gar bald von diesen Vorgängen und der Krämer Vincenti er klärte öffentlich: „Dieser blinde Zarglero ist noch viel gefährlicher als es der sehende gewesen ist!" Der Maresciallo besprach sich mit dem faschistischen Kommissär Moscambruno, der bis zur endgültigen Rege lung die Stelle

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 11.11.1926
Umfang: 8
in Hotelbüro. Deutsch, Italienisch, Maschinschreiben. Gute allgemeine Bildung. Offerte erbeten unter „Merkur' an Dietrich, Bolzano. 2210 HokelslubenmSdchen mit guten Iahresreferenzen, beider Landessprachen kundig, sucht ehestens Stelle, womöglich in Italien. Adresse beì Dietrich, Bolzano. 2207 Suplente postale, Praxi» in sämtlichen Dienst» zweigen, sucht Stelle in Ricevitoria, besorgt Urlaubsvertretungen. Zuschriften unt. „4200' an Dietrich, Bolzano. 21VS Geprüfte Krankenpflegerin sucht passende Stelle

. Zu erfragen Poststraße 4, 4. Stock, Bolzano.- 2193 Herrenfriseur sucht Dauerposten. Schriftliche Angebote unter „Bolzano' an Dietrich, Bol» Mädchen aus gutem Hause, mit Näh- u. Koch kenntnissen, Servieren u. dgl., sehr kinder» liebend, sucht Stelle. War bisher in elterlichem Geschäftshause tätig. Offerte unter „340' an Dietrich, Bolzano. 2236 ZW /»»» zo so «at Alte Gebisse, Brennstifte kauft wieder Demattè, Via Merano 282, 2. Stock, nächst der Talfer- brücke, Gries-Bolzano, oder Adresse einsenden, kom

me i ns Haus. 2200 Z Zimmer mit je 2 Betten sofort zu vermieten. Pfannenstlelweg L, Viehweiderhaus, Bolzano. 2201 Elegantes, sonniges Südzimmer an soliden Herrn oder Dame zu vermieten. Adresse beì Dietrich, Bolzano. L1V7 Großes, hohe», trockene» Magazin» im Zentrum der Stadt, ab 1. Dezember zu vermieten. An» geböte unter „Magazin 200' an Dietrich, Bolzano. 2l9ö Schön möblierte Kanzlei, »vent. mit anschließen dem Zimmer, im Zentrum der Stadt, zu ve» mieten. Offerte unter „999' an Dietrich, Wal therplatz

, Bolzano. 2196 AS Look /77/ete/7 /»»V ^o Tüchtiger Spengler findet dauernde Stellung in Merano. Adresse in der Verw. 3897 Tüchtiges Hausmädl wird gesucht. Lohn 130 Lire. Bahnhosstraße 17, Bolzano. 2171 Mchtenec, ver Z Frauen suchen Wohnung mit 2 oder S Zim mer. Adresse zu hinterlegen bei Dietrich, Bol zano^ 2217 Leere» Zimmer in zentraler Lage, gegen gute Bezahlung zu mieten gesucht. Offerte unter ^ ' h, Bolzano. „S. M.' an Dietrich, Schuhmachergehilse wird sofort aufgenommen ge gen guten Lohn. Johann

Kugler, sen., Dob- biaco kl. 2209 Stubenmädchen, Kindermädchen, Köchinnen, für Privat ständig gesucht. Pedrolli, Appiano (Trento). Jeden Samstag von 4 bis 7 Uhr nachm., Loretto 9, 3. Stock. 2203 Kutscher zu einem Pferd, nicht über 35 Jahre, welcher in Keller und Landwirtschaft mithilft, gesucht. Adresse bei Dietrich, Bolzano. 2205 Ginfaches, braves Lehrmädchen wlrd aufge nommen bei Lina Rosanelli, Damenfriseurin, Goethestraße L, 1. Stock, Bolzano. 2202 Lehrmädchen oder Bub wird aufgenommen

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 01.06.1932
Umfang: 8
Person S. M. des Königs Viktor Ema- nuel III. und gegen unseren gelebten Duce, Exz. Benito MussoAm, welche unserem Vaterlande wieder Kraft und Größe gegeben haben. In diesen Worten der Treue und der Liebe mögen Ihre königlichen Hoheiten den untertänigsten Willkommgruß der Stadt Merano und ihrer Bevölkerung erblicken." 25. An dem Nachmittag ging Dietrich ruhelos durch die Straßen, wie auch draußen der Frühling warb. Hoffte er Gertraud zu begegnen? Er gestand sichs

nicht ein. Und doch war ihm,, als müßte er immerfort zu ihr gehen» immer fort zu suchen, endlich sie finden. — Ich danke Ihnen! — das hatte sie ihm gesagt;, das sang ln ihm und er fühlte den Druck ihrer Hand. Die Hitze war plötzlich gekommen. Dietrich trat in die kühle Kirche der Franziskaner, sah die doctores an den Wänden, er sah sie heute zum erstenmal. Vor dem Marien altar kniete lang und regungslos eine junge Frau, dann erhob sie sich, trug ihr Kind aus dem Dunkel, neigte es zum Weihwasserbrunnen. Mit ernster Miene netzte

das zweijährige Mädchen den Finger, rührte sich Stirn und Lippen und Brust. Und dann feuchtete es noch einmal die Hand, die Mutter mit dem Mal des Kreuzes zu zeichnen. Die bleiche Frau drückte das Kind fester an, trug es mit einem langen Kuß hinaus, in den Garten des Kreuze ganges. Dietrich hatte keinen Blick von ihr abgewandt. Er mußte an die kleine Schwester zu Hause denken. Und wieder einmal fühlte er, was er hoch schon wußte: daß ihm der Glaube geschwunden war, der seiner Kindheit selbstverständ lich

ist. Mit der Angliederung Südtirols an Italien trat an das Museum eine unerwartet selbständige und schwierige Aufgabe zugunsten der ganzen neuen Provinz heran. > Blüten. Ueber Mauern und Säulchen zog seine Girlanden der südliche Trompetenstrauch. Eine Amsel trank am kleinen Wasserbecken, das fast zugeblüht war. So muß es im Urwald sein oder im Dschungel, dachte Dietrich — und plöllch mertte er, daß er mit Herzklopfen hineinschaute, ob nicht aus grünem Drang ein Mädchen stieg. . . . Immer unruhiger wurde er. Im Vorhof

stand die alte Zypresse umrankt und völlig eingeschlungen, so daß nur chr Gipfel überm Eseubaum erschien. Dunlle Blätter legten einen Kranz ums Kruzifix. Dietrich' stand auf der Straße, ein Schulkamerad be gegnete ihm, ein prahlerischer Bursche^ der von seinen Heldentaten zu erzählen niemals satt wurhe. Jetzt behaup tete er, daß er an der Bahnhofskafse eine Fahrkarte nach Sottopolenta verlangt hätte anstatt nach Untermais. Der Beamte hatte einen Karabiniere gerufen, aber da war der Kühne schon

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Tiroler Grenzbote
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Seite 12 von 12
Datum: 07.07.1928
Umfang: 12
den Schluchten bedrohten es Drachen und giftiges Gewürme und die riesigen Hellen Berghäupter waren ihm ragende Heldengestalten. Und dann stak in diesem Lande, dessen Sonnen glut und Früchtereichtum dem Sohn des Nordens ein Wunder schien, schon eine germanische Ueber lieferung. Das große Volk der Goten war schon früher eingezogen, es hatte den Mut des Ent deckers dieses Wunderlandes zuerst gehabt und um die Tage seines Einmarsches und die bestandenen Kämpfe hatte bereits die Sage zu ranken be gonnen. Dietrich

des größten deutschen Helden der deut schen Sage ist, wie tiefverwurzelt ist doch die deutsche ^Art in Salurn, denn über alles alt ist ja die ^age! Wie Dietrich, so sind viele Gestalten seines Sa-. Senkreises in Südtirol zu Haufe. So vor allem Hertnid. Er erscheint in Dietrichs Flucht als Kämpe Etzels, im Rosengarten und im Anhang des Heldenbuchcs heißt er Hartung. Er saß am Garda see und lebte viel in Oberitalien. Er wird als Mutterbruder Dietrichs auch ausgegeben, nach Art der Feenmärchen

ist er dann wieder Sohn des Zwerges Alberich und und in Drachenkämpfe ver wickelt. Neben Hertnid steht Ecke als Drachenkämpfer. Er wohnt bei Jockgrim am Rhein, dem Kö- ginnenschlosse, und zieht von dort nach Nones (Nons- berg) in Tirol. Auf dem Wege zum Nontal nach dem Grimmjoch muß Dietrich mit dem Fasold den Fluß wieder überschreiten: dies tut er bei der Burg des Zwerges, von dem es heißt: „der kanel der was aller sin von Klamme unz hin zu Klüse": am Eingang der Berner Klause liegt Jncanale! — Von hier gelangt

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1932
Umfang: 8
, den das Deutschtum Südtirols durchmachen mußte und der ihm jegliches Recht „Nicht so denken! Aber wenn Sie es hier gar nicht , ertragen können dann geben Sie fort nach Oester reich!' „Vielleicht tue ich es! Sie sind iminer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen' Sie schüttelten einander die Hände, öeü'jCrto ließ Dietrich bei den Obstbuden stehen und ging. Wie anders war es hier als in dein herben, harten Kälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat

, die von Eishöhen bis ins fruchtüberguelleude Etschlaud reichte, I durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein in den Farbeubrand: die^ Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen, und Früchten und Wein. Da lagen Pfirsische. purpun in • das Gold des Terlaner Weins rinnend: Pflaumen häuf . ten sich zu kleinen Bergen, noch bereist überm dunkeln , Violett, andere waren aus durchscheinendem >?omg ge- ! rönnen, groß wie schmale CalviUeäptel: gelbe Birnen. Zommerzitrouen geheißen, barsten, überreif

in ihrem H-astz > Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochren an Zangen ! und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger, er kau,ie ; sich Feigen, giftgrün und doch schon reis im rötlichen ; Fleische quellend, er kaufte sich von den schwarzen Wein- ; trauben, die am Placheuzelr wie aus Holzleisten wuchsen neben glasroten und sumpigrünen, von Gärten, von -öän gen, von sonnigen Wänden waren sie der Ltadt zugereist. Und da er an einer Mauer lehnte und schauend aß, da wich die Oual, die ihn so lang schon gewürgr

, die, wenn sie sich im Privatleben ereignen würde, mit einem ganz besonderen Rechtsbegriff bezeichnet werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre wenigen Dinge zu Mark gebracht hatte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!' Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte

, daß diese artnen Frauen stundenweit vom Berg herunterkommen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier fort?' fragte er auf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte das bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen! Saldo hat sie den Höchstpreis überschritten!' Dietrich sagte ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!' donnerte die Obrigkeit und machtp

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.01.1932
Umfang: 8
Menschen; sie tranken Kaffee miteinander und lächelten sich an. Walpurg war ihr auf den Schoß gekrochen und Elenaj küßte sie immer wieder. Der Vater kam, sah mit Verwunderung die Fremde, sprach kein Wort. Aber dann, wie er hörte, daß sie ihm seine Wakpurg nach Hause gebracht hatte, da drückte er ihr dankbar 'die Hand. In diesem deutschen Bauernhaus hatte Elena nach län gerer Zeit wieder ein bißchen heimatliche Wärme gefunden. 9. Dietrich Tscholl kam .auf Weihnachtsferien nach Hause. Niemals

war er wie sein jüngerer Bruder Valentin übermütigen Streichen geneigt gewesen, jetzt gar blickte er aus seinen großen dunklen Augen ernst, fast mit Trauer in die Welt. In Bozen war er gezwungen worden, bei faschistischen Festen mit der ganzen Schule im schwarzen Hemd auszurücken, Vor träge anzuhören, die Italien als Erlöserin vom Sklavenjoch feierten. Dietrich war reif geworden dort unten in der schönen Stadt, jede Beleidigung, die einem Tiroler angetan wurde, empfand er im eigenen Herzen wie einen Stich

, und jeder Stich ließ eine Wunde. Als er jetzt hejmkam und las, wie Men schen und Dörfern, wie altheiligen Gletschern gar die Namen gestohlen wurden, da stand er lahm. Die da obe::> der Schwarzen stein, das Trippacherkees, die Floitenspitze, der Löffler, der Frankbachferner! Und jetzt sollte:: sie Sasso Nero, und Vedretta Casa Vecchia, Monte Magro, Lima Lovelle und gar Bette d'Jtälia heißen? Haben denn Menschen Gewalt über die da oben? Dietrich stand ohne Regung, kalt durchrann

es ihn vor solchem Menschenfrevel. Und dann mußte er den Blick nieder senken vor denen da oben, wie mitschuldig fühlte er sich mit einem Male, auch er war ja ein Mensch. Dietrich hatte seinen Fr und aus der Kinderzeit, den Andexer Sepp, der schon de:: Käufmannsladen des Vaters übernommen hatte und auf dem Schild jetzt Giuseppe heißen mußte, in Kematen besucht. Er ging heim nach Luttach. Anders als sonst sprachen ihm die Stimmen der Heimatwelt, der er durch Monate fern gewesen war. Dunkelbraun dröhnte das stürzende Wasser

in seinen übermoosten Klüften, es riß auf in weißen Brand, zerlöste sich strähnig und schäumig, ewiges Getön überm Tal, dem Menschenrede erlischt. Der Kurat Schoderböck, den die Kinder liebten, und Vater nannten, kam des Weges. Er war ein hoher, schöner Mann von kaum vierzig Jahren, und so klar war sein Auge, daß man hindurch schauen konnte in die lautere Seele. Pater Christian Schoderböck hatte vor Jahren den Gwercher beredet, daß der Dietrich in Bozen studieren dürfte, und er forderte

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 02.02.1938
Umfang: 6
bester Mittelstürmer, Dok- ior Sara fr, schwer verletzt. Knopp von Spielerrüe stieß er mit einem Verteidiger von Ujpest zusammen mtö blieb bewustlos liegen. Sarosi wurde ins Spital überführt, wo die Aerzte. einen zweifachen Rippenbruch und eine Gehirnerschütterung fesfftemen. Dr. Sarosi ist jedenfalls stir lange Zeit kampfunfähig. SümdNMsMlasL wegen Nmumömg. Innsbruck, 2. Febr. Der Privatbsamte Dr. Adolf Dietrich und der Zahntechniker Hans Sprenger wurden, wie wir seinerzeit be richteten, mit Urteil

des üarrdesgsrichtes Innsbruck vom 3. Juni 1932 wegen des Verbrechens des Betruges zu schweren Kerkerstraftn ver urteilt. Die gegen dieses Urteil von Dr. Dietrich Angebrachte Nichng- kettsLeschwürde wurde vom Obersten Gerichtshof verworfen. Der «chukdspruch gegen Dr. Dietrich wegen des Verbrechens des Betruges gründete sich vornehmlich auf die Behauptung des Mitangeklagten Sprenger, er habe von Dr. Dietrich am 18. April 1934 in Innsbruck den Auftrag erhalten, den Landwirt Noggler um 7000 Lire zu prellen

. Nach seiner Rückkehr habe er am Ä. April 1934 den: Doktor Dietrich aus der Beute des verabredeten Betruges den Betrag von 2000 Lire und 700 Schilling ausgefolgt. Dr. Dietrich beteuerte immer und immer wieder seine Unschuld, erreichte die Wiederaufnahme des Strafverfahrens mtö erstattete gegen Sprenger die Strafanzeige wegen des Verbrechens der Verleumdung. Tatsächlich wurde das tvicderaufgenommene Strafverfahren mit Be schluß des Landesgerichtes Innsbruck eingestellt. Dr. Dietrich brachte nur: beim Landesgericht

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 28.09.1920
Umfang: 6
im kühlen Bereich einer ur alten. moosbärtigen Fichte. Sie wachte vor ihrem Schatten wie ein trotziger Schild und wehrte der dräuenden Mittags- glut. Der oielftündige Ritt durch den Hochwald, oft nur auf kümmerlichem Iägerfteig oft durchs Dickicht kreuz und quer, hatte Herrn Walther ermüdet. Aber er liebte den Wald und vergaß die Zeit, indes er seinen Stimmen lauschte. Auch hatte ihn. zu seiner innigsten Freude, nebst seinem Knappen Dietrich ein wunderlicher Weggesell begleitet, ein kleines

, un scheinbares graues Böglein. das ihn unentwegt von Ast zu Ast vorangeflogen war. Es war das Böglein Tandaradei. Herr Walther war vom Roß gestiegen und band es an den Baumstamm fest. Er warf sich ins Gras und hielt das Kinn mit aufgestülpten Armen hoch. So sah er eine Weile ins glühende Mittagsland hinaus. Dann aber rief er: „Diet rich! Wo steckst du. Dietrich!' Es raschelt im Laub, und der Knappe trat hervor, ein junger Mensch mit freundlichen Augen, doch mit Entschlossen heit und wegtrotzigem Ernst

um den schmalen Mund. „Mich'hungert.' sagte Herr Walther: „bring, was du : hast!' Dietrich holte den Schnappsack hervor. Er trug ihn son- ! der Mühe mit zwei Fingern der rechten Hand. „Ein Stück vom Reh ist noch da.' meinte er stockend, ! „und vom Köhler das Roggenbrot, und' — er brach in ein ; breites Gelächter aus — „das Wasser aus Tegernsee.' Nun lachte auch Herr Walther.' i „Du siehst, o Dietrich, es tut nicht gut. Herrn Walthers Iunkherr zu sein. Nun lassen uns auch die Pfäfflein dürsten -k. o Wehl

hat. seien die Aspirationen, die Kämpfe und Opfer der Trentiner gekrönt worden. Der Ministerpräsident Giolitti dankt dem Senator Zippel für seine warm empfundenen patriotischen, Worie. welche auch die Regierung teile, und betrachtet es als die erste Pflicht, den Gedanken jener Bevölkerung zuzuwenden, welche mit diesem Gesetze dem italienischen Staate einver leibt werden und gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß sie „Mir sagte der Pater Kellermeister.' versetzte Dietrich, „es sei kein Tröpfen im Keller

, und so lange der Bozner Wein nicht komme —' „Da könnten wir noch lange wartenl' lächelte Herr Walther. Der Pater Kellermeister meinte, der Kaiser habe sein Wort gegeben am Hoftag zu Nürnberg —“ «Schweig mir von des Kaisers Wort!' Herr Walther lächelte nicht mehr. „Die Pfäfflein können noch lange war ten auf ihren firnen Bozner Wein. Herr Otto.von Balat ist ein schlauer Fuchs und gibt ihn nicht wieder heraus. Du aber. Dietrich, bist ein großes Kind. Es liegt, das magst du mir glauben, noch manch ein kühles

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1932
Umfang: 8
Strich zog er die Furchst und wie sie ans Ende gekommen waren, standen dis Pferde, und der ! Knecht hob den Flug auf und lehrte ihn um, weite«» die ! Erde zu erwecken. Dietrich kam herauf geftiegest sagten „Latz mir!" und ! faßte den Griff und zwang das Eisen in den 'Grund ein - hinter den ziehenden Pferden. Feucht und schwer ballte ! es sich um seine Stiefel, und chm war zumut, als wärp ' er nie wo anders gewesen als unter den blendenden Fir- j neu, als hätte er nie anders getan als hinterm Pfluge

, die seine Ahnen barg, und' er wußte, daß kein anderer Platz ihm auf Erden bestimmt war als dieser. Der Bauer kam vom Hause her, führte die kleine Walpurg. Sie hatte ein paar goldgelbe Dotterblumen und ein paar röklichvioletke Storchschnäbel gesundest und' lachte laut und lustig. Froh sah der Gwerchpr seinen studierten Sohm hinterm Pfluge gehen. Wir lassen nicht von . der Erde! Der Dietrich wird Bauer nach mir, wenn er es haben will! Der Valentin ist doch, ein Nichtsnutz! Dietrich war ans Ende des Ackers

Erde zwi schen die Finger. Die Pferde wieherten, zogen am' Strang: plötzlich, der grausige Schrei. Walpurg war umgerissen worden, ins Eisen gefallen. Durchs Kleidchen preßte sich Blut. Mit schlotternden Knien trug sie der Vater, siv winselte leise, noch hielt das Händchen krampfenh die Blumen fest. Hinter ihnen eine Blutsurche im Acker. Dietrich tat große Sätze, zum Postamt, um den Doktor telephonieren! Der Antoniacomi, der scheinbar überall zu gleicher Zeit selin konnte, stand n,eben ihm, spitzte

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