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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 31.12.1937
Umfang: 20
. Die wahren Täter Der seit dem Jahre I960 im Landesreistbüro als Am Es sener mit einem Monatsgehalte von 200 8 angestellte Emil Dietrich hatte sich in der letzten Zeit durch Anschaffung von Lebensmitteln und Kleidern in größerem Umsänge des Diebstahles verdächtig gemacht. Eine bei ihm vorgenommene Hausdurchsuchung war zunächst erfolglos geblieben. Nachdem sich. .Dietrich äbermals einen sehr teuren Ra dioapparat gekauft hatte, wurde am 22. Oktober eine neuer liche Hausdurchsuchung vorgenommen. Im Bette

der Frau Hermine Dietrich wurden unter dem Keilpolster 3807 8 und 900 Lire gefunden. Sie gab an, daß sie Ende September oder anfangs Oktober von ihrem Mann 6000 bis 7000 8 erhal ten habe. Ihre Tochter Marie Linden thaler gestand, daß der Vater nach Mitteilung ihrer Mutter das Geld im Reise büro gestohlen habe. Anch 'der Schwager Dietrichs, Joses Praxmarer, gestand, daß er mit Dietrich mittels) Nach schlüsseln den Diebstahl verübt habe. Er gab weiters' an, daß er das Geld in zwei von ihm angesertigten

Dachst ützeu so wie in vier Hobeln versenkt hatte. In beiden Dachstützen war je eine herausziehbare Blechikassette eingebaut und mit dem Gelde angesüllt worden. Die Verstecke waren derart! raffi niert angelegt, daß sie trotz der zwei gründlichst durchgesühv- ten Hausdurchsuchungen nicht entdeckt werden konnten. Auch Emil Dietrich legte nunmehr ein Geständnis ab und gab überdies noch an. daß er die gestohlenen Schecks im Werte von 10.151 8 ver brannt habe. Er führte dann die Kriminalbeamten

selbst zu den Verstecken und äs konnten die verschiedensten, Valuten aus den Dachstützen entnommen werden. Bei Dietrich selbst fand man einen Barbetrag von 314 8, in einem großen Hobel waren 29.000 8, in einem kleineren 4170 8 versteckt; zwei ganz kleine Hobel bargen 120 und 400 8. Emil Dietrich befand sich- ständig in schwer bedrängter finanzieller Lage und hatte schon im Frühjahr 1937 den Plan gefaßt, sich durch einen Diebstahl im Landesreisebüro Erleichterung zu verschaffen. Er machte davon dem bei ihm' wohnenden

Schwager Joses Praxmarer Mitteilung, der sofort einverstanden war und sich bereit erklärte, nach Schlüsselabdrucken Nachschlüssel anzusertigen. Dietrich hat nun im Lause -der Zeit von den beiden Kasseschlüsselu und dem Tresorschlüssel, die sich im Besitze Hradeczkys befanden und vom Stecher, den ein anderer Beamter verwahrte, mit Plastelin genaue Abdrücke gemacht und diese Praxmarer übergeben, der die Schlüssel dann ansert'iigte. Nun über siedelte äber Direktor Hradetzky am 1. Juli in das Büro

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 30.12.1937
Umfang: 6
zu haben. Er leugnet auch nicht, von Emil Dietrich für feine Reife nach München am 11. Oktober vier Fünfmarkstücke und 4 8 mit den Worten erhalten zu haben: „Schau, daß du hinaus kommst und daß du Arbeit kriegst, das übrige ist im Koffer." Erst in München habe er im Koffer noch 180 Reichsmark vor- gefunden. Von dem Diebstahl seines Vaters habe er erst nach Zuerst wird der Haupttäter Emil Dietrich vorgerufen. Vorsitzender: Bekennen Sie sich schuldig, 93.693 8 in bar, 10.150 8 in Schecks und 500

8 vorher einmal in bar ge stohlen zu haben? Der Angeklagte, dessen Verantwortung sicher und gewandt ist, antwortet mit einem lauten „Za!" Aus der Geschichte des Lebenslaufes ist zu entnehmen, daß Dietrich vor und während dem Kriege beim Militär gedient und im Jahre 1916 an der Front eine dreifache schwere Verwundung erlitten hatte. Rach dem Kriege betrieb Dietrich in Stams mit wenig Erfolg eine Landwirtschaft; er führte später eine Ausspeiserei in Innsbruck und trat dann in die Dienste

des Bezirksgerichtes Innsbruck als Amtsdiener, wo er 1924 wegen Veruntreuung von 400.000 Kronen entlassen wer den mußte. Dietrich versuchte sich dann wieder als Landwirt im Stubai, war von 1925 bis 1928 Nachtportier im Hotel „Sonne", wel chen Dienst er aber wegen seiner Invalidität aufgeben mußte. 1930 trat Dietrich in die Dienste des Landesverkehrsamtes, bzw. des Landesreisebüros. Vorsitzender: Wieviel verdienten Sie dort? Angeklagter: Monatlich 200 8, aber ausbezahtt habe ich rrur 170 8 bekommen

, da ich Exekutionsabzüge hatte. Im Jahre 1935 erwarb Dietrich in der Neustädtersiedlung ein Wohnhäuschen, für das er einen monatlichen Amorti sationsdienst von 37 8 zu leisten hatte. Vorsitzender: Für wieviel Personen mußten Sie sorgen? Angeklagter: Eigentlich für alle, die heute hier sitzen (es find im ganzen sieben Angeklagte), und da hat es halt hinten und vorn nicht mehr gereicht. Vorsitzender: Wann kam Ihnen eigentlich der erste Ge danke zu dem Einbruchsdiebstahl? Angeklagter: Es war im Frühjahr 1937, da besprach

ich mit meinem Schwager Praxmarer auf einem Spaziergang nach Kranebitten die Möglichkeit, sich durch einen Einbruch in die Kasse des Landesreisebüros mit einem Schlage aller Sorgen zu entheben. Praxmarer erklärte sich damals einver standen, die Nachschlüssel anzufertigen. Vorsitzender: Wie haben Sie überhaupt die Möglichkeit ge funden, einen Abdruck herzustellen? Dietrich erzählt: An Sonntagen haben immer andere Her ren im Landesreisebüro Dienst gemacht (also nicht Direktor Hradeczky). Diese Herren haben am Sonntag

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 06.01.1938
Umfang: 16
. Der Dieb war der Amtsdiener Emil Dietrich. Die Kassen schlüssel hatte er sich von seinem Schwager Josef Prar marer nachmachen lassen. Als Dietrich den Einbruch be ging, paßte Prarmarer vor dem Landhause, in dem das Reisebüro untergebracht ist, auf. Das gestohlene Geld wurde im Hause Dietrichs in der Neustädter-Siedlung in vier Hobeln und in zwei Dachstühen „kunstgerecht" ver steckt. 3867 Schilling und 900 Lire verbarg Frau Hermine Dietrich unter ihrem Keilpolster. Anfangs Oktober wurde die Beute

geteilt. Dietrich bekam 41.000 Schilling, Prar- marer 35.000 Schilling. Dis Schecks hatte Dietrich ver brannt. Später beklagte sich Prarmarer bei seinem Neffen, daß ihm Dietrich mindestens 25 Stück 50-Schilling-Noten aus seinem Versteck gestohlen habe. Der Neffe nahm Diet rich 1400 Schilling heimlich wieder weg. Seinem Onkel gab er 1250 Schilling, den Nest behielt er selbst. Am 22. Oktober 1937 wurde neuerdings bei Dietrich eine Haus durchsuchung — die erste war erfolglos gewesen — vor genommen

und das gestohlene Geld aufgefunden. Am Donnerstag, den 30. Dezember, standen die Ein brecher und ihre Nutznießer vor den Schöffen. Vorsitzender zum Angeklagten Dietrich: Sie waren auch beim Bezirksgericht angeftellt. Warum sind Sie entlassen worden? Dietrich: 1924 habe ich 400.000 Kronen unter schlagen. 1930 wurde ich Amtsdiener im Landesreisebüro. Vorsitzender: Mit ihrem Monatsgehalt von 200 Schilling hätten sie doch auskommen können? Dietrich: Ich bekam nur 170 Schilling auf die Hand. Meine große Familie

Gedanken . . . Vorsitzender: Wo waren Sie von 7 bis 8 Uhr, bis niemand im Büro mehr da war? Dietrich: Ich stellte mich hinter die Glastür und wartete, bis der Direktor ging. Nach dem Diebstahl suchte ich den Abort im ersten Stock auf, und als der Portier jemanden herein ließ, machte ich mich mit einem „Gute Nacht" davon und fuhr heim. Der zweite Angeklagte Josef Prarmarer sowie sein Neffe Erich Dietrich waren vollkommen geständig. Diet richs kranke Frau Hermine durfte sich sitzend verantworten

doch von der diebischen Herkunft des Geldes. Angeklagte (frech): Hätte ich vielleicht meinen Vater anzeigen sollen? Die letzten zwei Angeklagten Paula Dietrich und Rudolf Köll, die ebenfalls Nutzen aus dem Diebstahl ge^ zogen hatten, wollen von der Herkunft des Geldes nichts gewußt haben. Das Schöffengericht kam zu folgendem Urteil: Emil Dietrich drei Jahre, Josef Prarmarer 18 Monate schweren Kerker, Hermine Dietrich sieben Monate Kerker, Marianne Lindenthaler zwei Monate, Erich Dietrich sechs Monate, Paula Dietrich

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 4
Datum: 17.06.1919
Umfang: 4
weiter. Dietrich bot <0000 Taler. „Ihn sitzen lassen auf dem Gebote!" Msterte einer der Kaufleute dem anderen zu; er kanns doch nicht bezahlen!" „Also 9000 Taler ein- Mall Niemand besser als 9000 Taler?" Der No- chrr rückte die Brille zurecht, lehnte sich in seinen Stuhl und besah sich den Dietrich mit einigem Be fremden. Der zitterte am ganzen Leibe vor inne rer Aufregung und der Schweiß stand ihm tropfen weise aus der Stirn. „9000 Taler einmal! 9000 Taler zweimal! Niemand besser als 9000 Taler?" Der Ausrufer

blickte um, ob niemand weiter biete. Den Dietrich überlies es kalt und warm, der Ma gister Kander trippelte aus einer Ecke in die an dere, Klaus stand leichenblaß in der Ecke, selbst die Bauern standen unruhig umher; nur die Kauf leute weideten sich schadenfroh an der Aufregung Dietrichs. „Also 9000 Taler einmal! 9000 Taler zweimal! Niemand besser als 9000 Taler!" — Eine bange Dause entstand, daß man das Herzklopfen Dietrichs hören konnte. — „9000 Taler dreimal!" Der Aus rufer schlug mit dem hölzernen

Hammer gewaltig auf den Tisch; der Notar blies das Licht aus, — der Kauf war geschehen. Dietrich atmete auf, eine Feuerglut goß sich ihm über das Gesicht, er drehte sich um zum Magister Kander, der ihn hertffckst be glückwünschte. Klaus war zu sehr aus dem Häus chen, als daß er sich hätte fassen können. „Nun, wie haltet Jhrs mit den Bedingungen?"" einem weit kleineren Interessentenkreis schon längst die Tore schließen. Daß man keine „kostspieligen Experi» mnte" macht, dafür haben eben gewissenhafte

Pllr den liquidierenden Nationalrat das Bezirkes Lienz: Ssiske. Für die d.-ö. Matertelvefwertungssft Innsbruck, Zweigstelle Lienz: Komm. Besdischek. geh tat „Habt Ihr auch fragte halb verblüfft der Notar, einen tauglichen Bürgen?" „Den besten!" rief Dietrich ftohlockend aus; „wenn die Herren einen Augenblick warten wollen, sollen sie ihn sehen!" „Und der wäre?" fragte mit einigem Grimme Herr Strik, den es bitter, ärgerte, daß der Weber sie sollte übertölpelt haben. — „Lieber Magister! nehmt

hier meinen Weber Franz mit und beeilt euch!" bat der Dietrich. Der Magister war mit dem Weber schon unter der Tür. „So, Herr Notar! nun setzen Sie den Kaufakt nur gleich aus; der Bürge wird sogleich da sein, und ich denke, Zeugen für seine Gültigkeit sind hinrei chend anwesend." Dümmer haben die vornehmen Herren nie dreingeschaut, als be so getaner Rede des Dietrich. Die Weber und Bauern aber hatten ein unmenschliches Vergnügen an dem Dietrich und drückten ihm die Hand ein über das anderemal. Bald darauf

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 06.01.1934
Umfang: 12
von Dietrich Die Familie Dietrich ist ein altes Lermoofer Ge schlecht, das dort einen Edelsttz, „Dietrich.bürg" ge nannt, besaß. Der Freigewerke zu Roßbach (bei Nas- sereith), I n g e n u i n (Ienewein) Dietrich wurde von Karl VI. am 13. September 1721 in den A d e l st a n d er hoben. Peter von Dietrich erhielt am 11. Juni 1766 den Adel mit dem Prädikate „von Dietrichsberg". Johann von Dietrich wurde am 4. Juni 1809 zum Kommandanten der Gebiete von Lermoos und Ehrwald ernannt und erhielt die Charge

eines Majors. Am 27. Juli 1809 sollte er als Kommandant der 3. Ko lonne (6 Kompagnien) der Tiroler Schützen und einer Abteilung österreichischer Jäger einen Ausfall nach Bayern machen, doch mißlang diese Expedition, da der Feind früher davon Kenntnis erlangt hatte. Vom 29. Mai bis 31. Juli 1809 stand Dietrich mit 123 Mann Lermoosern bei den Ehrwalder Schanzen. Zn dem Manifest des Marschalls Lefebvre vom 1. August 1809 wurde Dietrich zur persönlichen Stellung und Rechtfer tigung nach Innsbruck vorgerufen

, erschien aber nicht. Johann Nepomuk von Dietrich war damals Postmei ster und Salzfaktor in Mieming, sehr patriotisch ge sinnt und beteiligte sich an allen größeren Kämpfen. Er erhielt dafür nach dem Kriege die große goldene Zivil-Verdienft-Medaille und wurde mit seinen Ge schwistern am 14. Sept. 1813 in die bayerische Adels- matrik ausgenommen. Sein Bruder Alois von Diet rich, Färbermeister in Lermoos, betätigte sich auch als Freiheitskämpfer im Jahre 1809 und stand als Kom mandant einer Lermoofer

Kompagnie vom 16. Mai bis 24. Juli 1809 mit 133 Mann bei der Ehrwalder Schanze. Er flüchtete nach Kriegsende (1810) nach Wien; nach Tirol zurückgekehrt, wurde er, da er sich durch Briefe wie auch durch Beziehungen zu österreichischen Emissä ren verdächtig gemacht hatte, vom Landgerichte Weil- heim (in Bayern) aufgegrisfen und nach Ingolstadt ab geschoben. (2. September 1813). Alois von Dietrich starb am 7. Oktober 1816 mit Hinterlassung einer Witwe, Viktoria von Dietrich, geborene Grießer, und zwei

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1932
Umfang: 8
! Aber — wenn Sie es hier gar nicht ertragen können - dann gehen Sie fort — nach Oester reich!" „Vielleicht tue, ich es! Sie sind immer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen." Sie schüttelten einander die Hände, beit' Orto ließ Dietrich bei de,n Obstbuden stehen und ging. Wie. anders war es hier als in dyn herben, harten Tälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat, die von Eishöhen bis ins fruchtüberquellende Etschland reichte, durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein

in den Farbenbrand: die Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen ! und Früchten und- Wein. Da lagen P'firsische, purpun in I das Gold des Terlaner Weins rinnend; Pflaumen häuf ten sich zu kleinen Bergen, noch bereift überm dunkeln Violett, anders waren aus durchscheinendem Honig ge ronnen, groß wie schmale- Calvilleäpfel; gelbe Birnen, Sommerzitronen geheißen, barsten, überreif in ihrem Sastz Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochten an Hängen und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger

Rechtsbegriff bezeichnej I werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre, wenigen Dinge zu Mark gebracht hakte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!" — Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte, ßaß diese armen Frauen stundenweit von: Berg

herunterkoinmen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier, fort?" fragte er stuf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte bas bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen Soldo hat sie den Höchstpreis überschritten!" Dietrich sagtze ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!" donnerte die Obrigkeit und machte Miene, mit 'dem Eierkorb zu ver schwinden

. Dietrich sagte drohend: „Gehen Sie ihn der Frau zurück!" „Wer sind Sie denn? Was mischen Sie sich denn ein?" „Geben Sie den Korb zurück!" „Sie hergelaufener Frechling!" Dietrich wollte den Korb fassen, aber mit unbegreif licher Geschwindigkeit war dier einem andern in die Hände geglitten. Sie machen gemeinsame Sache, merkte Dietrich, und er schrie wütend: „Es ist unerhört, was Sie dir treiben!" Der Polizist faßte ihn am Arm. — „Sie kommen mit mir!" Dietrich rang sich los, stieß den Mann vor die Brust

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 20.06.1919
Umfang: 8
. Der hatte noch kurz vorher seine brave Tochter mit der Moosburg in Wollheim gequält und ihr es dick auss Brot geschmiert, daß er nichts Sonderliches von dem Dietrich halte, weil er sich gar so wenig rühre. Auch hatte er wieder neue Freier ins Haus geschleppt, und die Margreth hat hin und wieder nachts die Kissen naß geweint. Da zog das Gerücht wie Heerrauch übers Land, was der Händler Dietrich für ein unmenschlich rei cher Kerl sei. und wie er die große Fabrik des Herrn Flaus gekauft und bar bezahlt

habe, und wie er jetzt auf großem Fuße lebe, nächstens Kutsche und Pferde halten und alle Fabrikanten von Woll- heim kaput machen werde. Dieses Gerücht fand seinen Weg auch nach dem Poppelhofe, mn so leichter, als man von der Liebe des Dietrich zu Margreth auch schon manches erzählt hatte. Der V.auer aus dem Poppelhose schaute gewaltig auf, wollte, was er hörte,, anfänglich nicht glauben mußte aber endlich, denn alle Welt bestätigte es. Aber warum kam denn der Dietrich nun nicht nack? dem Vovpelhose? Das wurmte

ihn und er hätte fast Lust gehabt, sich zum ersten Male in seinem Le hen selbst wegen begangener Torheiten die Leviten zu lesen. Die Margreth hatte Ruhe, aber die gute Margreth blieb auch selber ruhig und machte ^em Vater nicht den leisesten Vorwurf, auch als der Dietrich richtig über sechs Wochen ausblieb und während dessen kein Sterbenswörtchen von sich hören ließ. Der Bauer war mittlerweile selbst nach Wollheim gereist und hatte sich mit eigenen Augen überzeugt, und hatte nur Gutes vom Dietrich ver- nomnren

. mußte aber die Erfahrung machen, daß dieser nichts weniger im Schilde führe, als ihm nachzulausen. Auch als der Dietrich erfuhr, Mar- grethens Vater sei in Wollheim, suchte er ihn nicht auf. „Der Dietrich hat seinen Kopf", sagte der Bauer zu sich selbst, „und du Haft den deinen ge habt!^ Damit reiste er wieder nach dem Poppel hose. um vieles klüger, als er gekommen war. Um sein Kind, das Jahre lang in treuer Liebe dem Dietrich angehangen, tat es ihm sehr leid: denn daß der Poppelhof sich eigentlich

doch nicht recht zu dem kleinen Palaste in Wollheim schicke, der Dietrich nun wohl noch ein reicheres Mädchen haben könne, schien ihm ganz klar. „Du hattest den Händler nicht so vor den Kopf stoßen sollet warf die besorgte Mutter ein. Der Bauer B | die Schultern und ging mißmutig ins Feld. Nicht lange ist er fort, da kommt ein junger sÄ licher Mann rüstig hinter den Gartenhecken ha« schritten, auf den Poppelhof zu. Der bog links n den Torweg, sah sich nach allen Gegenden urnM sprang

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 17.06.1919
Umfang: 4
MikNZeitungsgewerbe seine Folgen haben. So Ende.' | ttmert, l recht ü ihm aber drau- ttb sab !tt ihm daW tft vei< iander» schaut« ölte er th aub ht an ckte de den« ganze« minie« ls m« cg $0« th Pak ich iM ade meiue ll. ni^ seilst ganß^ Mgeik Der Dietrich ist schon am anderen Tage wieder ms den Handel gegangen, und was er trieb, sagte a keinem Menschen, selbst dem Klaus nicht. Fin der und mürrisch ist er nicht geworden, denn jeden Argen ging er herzhaft in die Kirche, doch ernst «md gesetzt. Hatte sein Humor

auch Schaden gelit ten, seine fromme Rechtschaffenheit nicht im gering en. Ans Todschießen, ans Aufhängen — oder 3M eine andere zu nehmen, hat er nicht gedacht, «ber wohl, wie er es ehrlich anstelle, die Margreth W Hausfrau zu erwerben. Es dauerte eine gute Alle, und der Klaus hat währenddessen richtig A Schwägerin vergessen. V. Ar weiß. w-s er will — ist schon halb am Ziel. »Wie stehts mit der Flaus'schen Geschichte?" Agt^der Dietrich eines Abends seinen Bruder Aaus, als er eben sein Abendbrot genossen

und t»ie nachdenklich in der Weberei herumtrat. „Nun", nivrderte Klaus, „die Familie will die ganze Fa brik verkaufen, damit sie die Schulden bezahlen mn. Es hat dem Herrn Flaus noch eben ausgö- mten; aber wo er tot ist, sitzt die Familie tief in Dulden. Hätte der Hitzkopf besser an seinen ar- ^n Webern gehandelt, so dürfte die Sache besser sichen." „Lassen wir Gott im Himmel richten!" ^hnte Dietrich und ging schweigend auf und nie- Dem Klaus kamen allerlei Gedanken. „Du ^rst doch die Fabrik des Herrn Flaus

nicht kaufen Men?" warf er scherzend seinem Bruder U: den '% „Und wenn ich sie kaufte?" versetzte ernst m Dietrich, „wirst du dann aus diesem Häns- sM stehen?" „Nein!" sagte lachend der Klaus, »hier bleibe ich wohnen." Er meinte wirklich, sein hat einmal ein Kasehändler erfahren, daß' das Wort „Drama" auf Deutsch Handlung heißt. Er gmg dann hin und offerierte in einem Winkelblätt chen sein „Milch-, Käse- und Butter-Drama"! Eines Tages kam eine Krämerstochter vom Lande in die Stadt und trat dort in ein Kauf

Humor die Zügel schießen. Ihm reiht sich Felix Janoske mit einer ebenfalls humvorvollen Erzählung „Jogel im Lazarett" an, ferner Hans Bauer mit einer lustigen Betrachtung: „Sage mir, wie du aussteigst..." Der Herausgeber Paul Kel ler bietet eine politisch-satirische Fabel „Die Mai käfer". Der prächtige Wiener Roman von Anna Hilaria v. Eckhel: „Nanni Gschaftlhuber" nimmt Bruder halte ihn nur zum besten. „Wir können aber allen Bestellungen nicht mehr genügen," fuhr der Dietrich fort. „Was meinst

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 21.08.1944
Umfang: 4
die laufenden Angelegenheiten der verschiedenen Arbeits gebiete und erläuterte dann die Aufgaben des Blockleiters sowie die unbedingte Notwendigkeit und den Wert der NSV.-Arbeit. Er betonte hierbei, die NS.-Volkswohlfahrt sei gewissermaßen das soziale Gewissen der Partei, jeder Berufstätige habe daher die Pflicht, diesem großen Eemeinschaftswerk des deutschen Volkes anzugehören. (18. Fortsetzung.) Sie sah ihn ver^ ° nislos an. Was war denn in ihren so gleich mäßigen und itn: .. >reundlichen Dietrich

gefahren? Was konnte diesen Mann, der mit seinem trockenen Humor bewaffnet dem Leben in unerschütterlicher Ruhe entgegensah, so aus dem Geleise gewor fen haben? „Aber Dietrich, was ist denn?" fragte sie ganz erschrocken. ,Iöas geht denn nicht mehr so weiter?" „Das fragen Sie noch, Renate?" Er sah sie lange an. Plötzlich packte er sie bei beiden Armen, seine Hände preßten ihre Arme, daß sie vor Schmerz leicht aufschrie. „Mußt du noch immer fragen, Mädel? ..." „Dietrich ...! Was tun Sie?!" Er gab

sie im gleichen Augenblick frei. „Keine Bange. Renate!" lächelte er schwach. „Ich... habe mich ein wenig vorbeibenommen. Aber ich wollte es. Ich wollte eine Entscheidung. Wollen Sie meine Frau werden, Renate?" „Dietrich ... aber liebster... bester Freund... das ist doch lln- Rnn.. Dietrich sah den Schreck in ihren Augen und wußte genug. Dieses Mädchen erblickte in ihm also nur den Kameraden... „Unsinn?" fragte er langsam. „Rein, Renate, das ist niemals Unsinn, wenn ein Mann so fragt

wie ich. Das ist eine sehr ernste Frage. Darüber sollte man nicht spotten." „Ich spotte doch auch gar nicht, Dietrich...? Ach, wenn Sie mich doch nur verstehen wollten!" Renate war dem Weinen nahe. „Ich bin Ihnen doch gut Freund! Sind wir nicht die besten Kameraden, Dietrich? Habe ich nicht an Ihnen meine stärkste Stütze? Sie sind boch immer wieder meine Zuflucht gewesen!" ,„Das ist es ja eben!" gab er bitter lächelnd zur Antwort. „Wenn eme Frau das sagt, dann ist sie dem Mann nur freundschaftlich ge sinnt

in der Oberen Sparchen 3. Die Jubilarin ist eine arbeitsame und stets hilfsbereite Frau. Beste Glückwünsche! < (e) nur, wenn sie überlegen mutz, und eine Frau, die überlegt, hat ja eigentlich schon „Rein" gesagt." Er schwieg und sah still vor sich nieder. Renate hatte den Kopf auf den Tisch gelegt und weinte. Langsam stand Dietrich auf, trat an sie heran und strich ihr übers Haar. „Schade", sagte er leise, „aber diesmal kann ich dich nicht trösten, Renale —" „Und wenn wir das alles vergessen, diese dumme

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 17.06.1919
Umfang: 4
. Während dessen hatte der Dietrich den Anbau zmn Hause gefügt, neue Weber angenommen, seinen Handel weit und breit ausgedehnt, sein Hauswesen aber um kein Haar breit geändert. Ja, sogar zum Magister Kander ist er gegangen, um in den weni gen Freistunden sich im Schreiben und Rechnen zu üben, damit er seiner Sache nicht weniger vorstehen könne draußen, als der Klaus daheim. Gesagt hat er von seinem Herzensplane keinem Menschen eine Silbe. Auch nach dem Poppelhofe ging er nicht mehr — an drei Jahre. Die Margreth

hatte er nur einmal während dessen gesehen, aber Grüße schickten sich die beiden und das war genug. End lich glaubte der Dietrich wieder einmal nach dem Hofe gehen zu müssen. Also warf er sich in seinen besten Staat, nahm einige Warenmuster mit, — seit drei Jahren ließ er die verschiedensten Zeuge weben — und ging nicht ohne einige Beklemmung zum Poppelhofe. Die Margreth ist freudig er schrocken, die Mutter aber in eine wahre Angst ge raten, als der Dietrich aus einmal wieder erschien. Man sah es ihm an, er war zu einem tüchtigen Manne

berufen. Da nunmehr auch die Finanzwache durch Herrn Oberrefpizienten Kirn vernahm mit ungeheuchelter Freude von dem Wohlstände des Händlers. Als aber der Dietrich Gelegenheit suchte, mit ihm allein zu reden, und nun — nicht förmlich um Margreth anhielt, son dern auf geradem, ehrlichem Wege wissen wollte, ob er sich das Jawort der Eltern verdienen könne, da hat der Bauer, dem das im Traume nicht einge fallen war, gar düster und finster dreingeschaut, den Dietrich von dem Kopf bis zu den Füßen gemessen

, zwischen den Zähnen etwas von windigem Han- delsvolk gebrummt — im ersten Eifer — dann aber die Margreth herbeigerusen und ein Examen be gonnen^ das bitterscharf aussiel und dem guten Mädchen viele Tränen kostete, die vorderhand nichts fruchteten. Der Dietrich hat dabei gestanden, nicht wie ein Tropf, sondern wie ein Mann und hat zum Frieden geraten. Er wolle Margrethens Glück nicht zerstören, auch mit den Eltern im Frieden fertig werden, doch müsse er sagen: entweder werde die Margreth in Ehren sein Weib

, oder er nehme gar keine. Da hat die Margreth ausgeschaut und ihm dankbar zugenickt, die Mutter hat das Weinen nicht lassen können, und der Bauer ist in Zorn ge raten, aber nicht lange, denn er war wohl heftig, hat aber, weil er selbst ein Mann war, Respekt vor dem Manne Dietrich gehabt. „Mein Kind heiratet nach meinem Willen nicht aus ihrem Stande her aus," hat er gesagt; „der Poppelhof wäre zu gut, um im Handel verpufft zu werden. Dank sei er ihm schuldig, aber die Tochter Nicht. Wenn er ein mal Haus

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 27.05.1919
Umfang: 4
schon alles geschehen sei und wie 1 iforisetzung.) Handel und Wandel. Von Adolf K o l p i n g. Eines Samstag abends kehrte der Dietrich wie- tr von der Handelsreise zurück, und zwar später 13 gewöhnlich. Die Weber waren schon zu ihren rAilien gegangen, und in der Stube stand bereits Ees auf seinem Sonntagsplatze. Der Klaus lag E>en über der halbgebrochenen Tür, die baumwol- ^ Zipfelmütze aufs linke Ohr gerückt, und pfiff *>> fröhliches Lied vor sich hin. Ob er sich der ikianen Arbeit der Woche

freute, oder ob die er* Artete Ankunft des Bruders ihn heiter stimmte, r befand sich in einem Zustande der Behaglichkeit, to man wohl glücklich nennen kam;. Die alte saß aus dem Schemel am Herde und hielt ^ bereits fertige Abendbrot warm. Da kommt ^ Dietrich hcrangeschritten, langsam, wie traurig, w er es sonst gar nicht gewohnt war. Der Klaus Me ein scharfes Gesicht, ihm entging nickst, daß toi Bruder etwas Absonderliches müsse begegnet to- Der aber grüßte rhu, wie zerstreut, ging zur ihr die Hand

zu reichen, hielt sie eine in der seinen fest, sagte aber nichts. Dafür ^iies rine dunkle Glut sein Gesicht — mit kampfie er seine Bewegung nieder. Die merkte wohl, daß es mit dem Dietrich nicht die Vertreter Tirols aus der Friedenskonferenz mit den weitestgehenden Vollmachten ausgestattet seien. Lkndesrat Dr. Hörmann gab * als Vertreter der deutschfreiheitlichen Partei seiner Freude Ausdruck über die geradezu rührende Anhänglichkeit des äußersten Zipfels von Tirol, gab wertvolle Er klärungen

fast sämtliche Spitäler Ti rols aus dem Bergungsmateriale der ehemaligen ! ganz gut sein müsse, aber sie begnügte sich schon mit der Ausrede, daß die Entfernung ihm dies mal so schwer vorgekommen. Man setzte sich zu Tische und aß; Dietrich schien bereits gesättigt zu sein. Dem Klans entging nichts von allem dem, und in seinem Innern stiegen schon allerlei Vermu tungen auf. Doch laut werden ließ er nichts. Die beiden Brüder waren gewohnt, alle verdrießlichen oder arah nur schwierigen Dinge

vor der Mutter geheim zu halten. War diese zu Bette, dann be gannen sie erst ihre absonderlichen Beratungen darüber. Während Dietrich nach den Webstühlen ging, um den Stand der Arbeit zu überschauen, hatte Klaus den Tisch abgenommen und der Mut ter das Schlafengehen schon erleichtert. Kaum war diese in der Schlafkammer. als der Klaus in die Weberei eilte, um über die Verstimmung seines Bruders Auskunft zu heischen. Er traf ihn mit verschränkten Armen am Fenster stehen, stumm in den gewitterschwülen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1938
Umfang: 8
fordert Ablösung der alten Politiker- Generation durch junge, unverbrauchte Kräfte, die den Aufbau der zweiten Republik mit Erfolg durchführen könn ten. Von der Sokolgemeinde wird eine Bereinigung der Judenfrage verlangt. Außerdem sollen die neuen Grenzen des Staates streng nach CV -VlH SelbsEest"n- mungsreckts gezogen werden f reffe als Dienst am Volk fo. Der Reichspressechef der NSDAP., Reichsleiter Dr. Dietrich, stattet Wien heute einen ersten offiziellen Besuch ab, um mit der Presse rn der Ostmark

engere Fühlung zu nehmen. Dem Besuch des Reichspressechess kommt naturge mäß besondere Bedeutung zu. Dle innere Gestaltung und Form der Presse im nationalsozialistischen Deutschland iit aufs engste mit dem Wirken des Reichspressechess verknüpft. Es ist kennzeichnend für die Entwicklung, daß Dr. Dietrich, der die nationalsozialistische Presse als Reichspressechef der NSDAP, zum Aufstieg geleitete, später auch das Amt des Pressechefs der Reichsregierung übernahm. In seiner Hand sind also die höchsten

pressepolitischen Aemter, die der Partei und des Staates, vereinigt. Die breite Oeffentlichkeit des deutschen Volkes kennt Dr. Dietrich aus seinem umfangreichen journalistischen Schaffen, das als besonderes Kennzeichen die politische Ak tualität im besten Sinn des Wortes trägt. In seinem Buch „Mit Hitler in die Macht" gestaltet Reichspressechef Dr. Dietrich den Kampf des Nationalsozialismus um die Macht in Deutschland, ein Werk, das zu einem eindrucks vollen Bild der Persönlichkeit Adolf Hitlers geworden

ist. Die mit unerbittlicher Schärfe und einem klaren Blick für die Notwendigkeiten des Augenblickes geführten Aus einandersetzungen des Reichspressechess mit der internatio nalen Lügenhetze gegen das Dritte Reich haben die einmü tige Zustimmung des gesamten deutschen Volkes gesun. den. Das war zuletzt am Reichsparteitag 1938. Schon früher hatte Dr. Dietrich in einer Broschüre „Weltpresie ohne MaUe" die internationalen Schwindelmethoden der inter nationalen vügeapresse erbarmungslos bloßgestellt. Die an Hand eines reichen

Verdienst des Reichspressechefs Dr. Dietrich, die wechselseitigen Beziehungen zwischen Politik und Volk im Spiegel der Zeitung fest Umrissen und damit der deut schen Presse ihre Aufgabe zugewiesen zu haben. Politik ist im neuen Deutschland nicht mehr die Kunst des Möglichen, so sagt Dr. Dietrich, sondern sie ist für den Nationalsozialls. mus gerade umgekehrt die Kunst, das unmöglich Erschei nende möglich zu machen. Das sind klare Ausführungen, d'e Dr. Dietrich am 20. Februar 1934 im Rahmen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 28.10.1937
Umfang: 16
gehabt hätte. Jetzt ist aber seine Unschuld erwiesen. Er befindet sich bereits wieder im Dienst. Den Einbruch hat der Diener des Reisebüros Emil Dietrich mit Hilfe seines Schwagers Josef Prar- maver begangen. Prarmarer ist von Beruf Binder, aber auch im Mechaniker-, Tischler-, Schlosser-, Maurer- und Zimmermannsgewerbe gut bewandert. Dietrich hatte sich Abdrücke von den Kanzlei- und Kassenschlüsseln besorgt und Prarmarer hatte sie ihm nachgemacht. Dreimal wur den die Schlüssel ausprobiert. Erst

das drittemal — es war am 20. August — sperrten sie auf. Dietrich nahm damals 500 Schilling aus der Kasse. Dieses Geld mußte dann Direktor Hradetzky ersetzen. Den Einbruch machte Dietrich am 27. August abends. Prarmarer paßte vor dem Landhaus auf. Seine Beute, etwa 18 Kilo schwer, tat Dietrich in einen Rucksack und schaffte sie mit dem Fahrrad heim. Das Geld wurde so geschickt versteckt, daß es die Polizei bei der ersten Hausdurchsuchung am Tag nach dem Einbruch nicht finden konnte. Prarmarer und Dietrich

hatten zwei Dachsparren ausgehöhlt, darin zwei Blechwannen eingebaut, das Geld hineingesteckt und das Dachgebälk wieder so kunstvoll zusammengefügt, daß nie mand etwas merkte. Kleinere Beträge wurden in einen Vinderhobel, in einer Rauhbank und in zwei Tischler hobeln untergebracht. In den letzten Tagen machten sich Dietrich und seine Familie durch größere Ausgaben ver dächtig, so daß ihnen die Polizei nochmals das Haus durchsuchte. Die Familie Dietrich und Josef Prarmarer wurden zuvor verhaftet

. Unter dem Keilpolster der Frau Dietrich fand man 3800 Schilling und zwei Geldschleifen mit dem Aufdruck „Tiroler Hauptbank" und „Oesterrei- chische Nationalbank". Frau Dietrich legte ein Teilge ständnis ab. Dadurch wurde es der Polizei möglich, das Versteck ausfindig zu machen. Verdächtige Holzgeschäfte. Die Polizeikorrespondenz meldet: Die Kriminal- polizei verhaftete den mehrmals vorbestraften, unbefugten, 53jährigen Holzhändler Nikolaus Greinhofer, zuständig nach Schlaiten in Osttirol. Greinhofer

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Tiroler Wastl
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Seite 18 von 20
Datum: 01.12.1920
Umfang: 20
, an denen die Dichter früherer Tage vorüber gegangen sind. Dem Grgerrwartsdichter ist also die Bergangenheit noch nicht.„abgebaut". Das vor!:egen,de feine Buch ist ein neuer Beweis dafür. Marx Sittich, der Erbauer des Lust schlosses Hellbrunn (Salzburg) und fein Oheim Wolf Dietrich, der -fünf Jahre auf der Feste Hohensalzburg g.fangen saß, sind in Hi storienbüchern oft geschildert worden, doch, noch nie wurden sie als Hintergrund für'eine bürgerliche Begebenheit gewählt,\ noch nie mals wunde

die mögliche Wirkung ihrer Ha.tdlung auf den ein fachen Mann auch nur wwogen. Matthias Grandegger, Aktuarius im Urbarisnamt Salzburgs, der kurze Stunden Äs Schreiber, dem gefangenen. Wolf Dietrich diesen soll, wird durch rpenige Wortl Die ses klugen Politikers 'sö sehr aus dem Gleichgewicht gebracht daß er fast jedes -Glückes verlustig wird, einem Leben nachstrebt, das seinem. Stande nicht angemessen ist und einem selbstbetrügeriichen Traum all s opfert. Erst d,e -herbe Ertenntnis, daß-seine beiden

, er wählten Vorbilder, Wolf Dietrich und Marx 'Sittich, !p ihrem In nersten moralisch krapt und glücklos find, führt Grandegger dazu, sich aus feiner Amtstätigkeit dadurch Befriedigung zu schaffen, daß er die chttz gegebene Macht tvillkürlich nützt, wie. es die Landesher ren -mit ihren starken Gewalten tun. Die Entwicklung des Charak ters dü'sts. hürgc.rüchen .Sonderlings, den Einfluß von Erlebtem, wie das Fest in Hellbrunn. das Wasferfpiel, der Büuerntanz, die zweite Gefangennahme des erttfprungen

-en Wolf Dietrich und die' Begegnung mit Salzburgs großem Baumeister Solar:, wird knapp, ober psychologisch genau beschrieben und her Versuch gemacht, d m Leser die Kunstwerke Salzburgs, Gaffen und Wohnungen so zu schildern, wie sie warcnj, als manche von. ihnen erst entstanden, aste aber ihrem wirklichen Zweck dwnien und nicht als hohe angestaubte Denkmale der Vergangenheit ragten. Ein wirklicher Bürger der großen Bifchofsizeit führt -uns durch die Pracht und die Sellfam- teiten des frühbarocken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 11.02.1953
Umfang: 6
am 10., 11. und 12. Februar ab 14.30 Uhr hei Radio Moser INNSBRUCK. MQLLERSTRASSE 6 Inserieren Inder »Volkszeitung“ bringt Erfolg! Tretet der Feuerbestattung bei! Innsbruck, Salurncr Straße 2/1./J8 »- Telephon 7.23.2t' Es lat uns eine traurige Pflicht, davon Kenntnis zu geben, daß unsere sehr verdienten Mitarbeiter, Herr Dr. Jur. Hermann Dietrich Leitender Sekretär der Dienstnehmersektion-Landarbeiterk ammer und Herr Ernst Sattler Melklehrer am 8. Februar in unseren Bergen den Tod gefunden haben. vis Beerdigung

für Dr. Hermann Dietrich findet am Donnerstag, den 12. Februar, um 15 Uhr am städtischen Westfriedhof, für Herrn Emst Sattler am gleichen Tage um 15.30 Uhr am städtischen Westfriedhof statt. Dm Requiem für unsere beiden toten Mitarbeiter wird am Freitag, den 18. Februar, um 8 Uhr früh in der St.-Jakobs-Pfarrkirche abgehalten. Sie waren unermüdliche, tüchtige Ratgeber und Helfer, denen die Land wirtschaft — Dienstnehmer und Dienstgeber — außerordentlich viel Hilfe und Erfolg zu danken hat, und sie waren beste

Kameraden, die unvergeßlich bleiben. Landeslandwirtsobaftokammer für Tirol Der Kammeramtedirektor: Der Präsident: leg. Dr. Lechner Oek.-Rat Mulgg Der Vorstand der Landarbeiterkamnier für Tirol gibt hlemlt die traurige Nachricht, daß ihr leitender Sekretär Dr. jur. Hermann Dietrich am 8. Februar 1953 im Alter von 31 Jahren einem Lawinemmghiek »um Opfer gefallen ist. Die Beerdigung findet am Donnerstag. 12. Februar, um 15 Uhr im städtischen Westfriedhof, der Sterbegottesdienst am Freitag, den 13. Februar

, um 8 Uhr früh in der Pfarrkirche St. Jakob statt. Dr. Hermann Dietrich hat sich schon ln der kurzen Zeit seiner Tätigkeit als Sekretär der Landarbeiterkammer durch fachliches Können, unermüdlichen Arbeitseifer und sein stets heiteres Wesen in weiten Kreisen Achtung und Ansehen erworben. Mit seiner Tätigkeit ist der ausschlaggebende Aufbau und Erfolg der Landarbeiterkamnier untrennbar verbunden. Sein Tod bedeutet für sie einen kaum ersetz baren Verlust. Möge der Herrgott ihm geben, was die Welt zu geben

nicht vermag. Innsbruck, 10. Februar 1953. Der Obmann: l„-Abg. Dr. Praus WtkMf Der Vorstand der Landwirtschaftskranikenkasse für Tirol erfüllt die schmerzliche Pflicht, Nachricht zu geben, daß sein Mitglied und 3. Obmann, Herr Dr. Hermann Dietrich am 8. Februar 1953 in seinen geliebten Bergen den Lawinentod ge funden hat. Die Landwirtschaftskrankeilkasse verliert an Herrn Dr. Dietrich einen hervorragenden Kenner und Verfechter der landwirtschaft lichen Sozialversicherung und einen bewährten Mitarbeiter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 23.10.1937
Umfang: 12
Kriminal polizei unter LeitunA des Pol.-Ob-erkommissärs Dr. Ataier weiterhin andere Spuren verfolgt unid eine Reihe von Per sonen unauffällig beobachtet. Zu diesen zählte -auch der Diener des La mb e-srei sebüros Emil Dietrich in Hötti-ng, Neustädter«Siedluug 4l. Bereits am Tage nach dem- Kasseneinb-ruch hat die Polizei in seinem Siedlungshaus« -eine gründliche Durchsü-chung vorgenommen, doch konnte «damals noch nichts Belastendes zutage -gefördert werden. Inzwischen konnte llstgestellt

werden, daß Dietri-ch i-n der fraglichen Nacht sich -durch kurze Ze-it -im «Landhaus aufgie- halten hat, do-ch konnte er dafür eine einleuchtende Be gründung Vorbringen, die ursprünglich nicht widerlegt werden konnte. Da «der Verd-acht gegen- ihn weiterhin ge geben war, w u r d-e so lv ohl er, als a-ukch seine F-a- mi kie gä-nz l'i ch unauffällig! vo-n der Kri minalpolizei überwacht. Dietrich ist -seit siebeu- Jahren beim« Landesreifebüro «bed-ienstet, hatte ein beschei denes- «Gehalt und, ivie man bald

das Tiro ler La-ndesreis-ebüro seinen Geldverkehr ad. Nunmehr wurden alle Verhafteten einem scharfen Verhör und gleichzeitig das Haus einer nochmaligen- ganz gründlichen Untersuchunig unterzogen. Fpau Dietrich grsffht Die Verhafteten leugneten zuerst und nur die Frau Dietrichs beguemte sich nach längerem- Verhör- zu- einem Teilgeständnis«. Auf Grund der nunmehr gewonnenen An haltspunkte gelang es der Polizei, nunmehr das äußerst raffiniert angelegte Versteck des- Geldes ausfindig zu ma chen

, hat ihm nicht beh-agt und so- kam er wieder zurück und zog zu seinem ««Schwager. Mit Praxmarer -hat Dietrich den Ein. -bruch von langer Hand vorbereitet. In Prarmarers Kops 'dürfte auch -die Idee der Anlegung, des äußerst r af fin ierten Verstecks! entstanden sein. Sie höhlten n-ämli-ch zwfti Dachsparren, ungefähr zwei Meter lang aus- -und bauten darin zwei Blechwa-nnen ein. Das Ganze wu-rd-e wieder kunstvoll Zu-- sammengefügt und in das Dachgebälk eingebaut, so daß auch bei- genauester Durchsuchung äußerlich

rein gar nichts bemerkt werden konnte. Ans diesem Grunde verlies -auch die erste Hausdurchsuchün-g ergebnislos. Weitere kleinere Beträge wurden in einen zwei Meter langen Bind-erhobel, in- eine Rauhbank, und i-n zwei gewöhnliche Tis-ch-lerhobel ebenfalls außerordentlich kunstvoll „eingebaut". I-n die sen Verstecken hat die Kriminalpolizei nunmehr fast «die ganze «Beute, Noten, Hartgeld, fremde Valuten, Reise schecks- u-sw., gefunden. Wi«e sie re« Diebstahl v-drübten Den Einbruch hat Dietrich verübt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 12.02.1953
Umfang: 14
und Landesfortbäldungsscbul- inspektor Peintner verdient gemacht. Im Landtag waren Landesrat Wallnöfer, Abg. Blaßnig, Landes rat G am per und Abg. KrüiJ als Sprecher für dieses Gesetz aufgetreten. (Näheres über das landwirt schaftliche Berufsschulgesetz auf Seite 4.) Dr. Hermann Dietrich Ernst Sattler Dr. Hermann Dietrich und Emst Sattler t Gottes unerforschlicher Ratschluß hat es gewollt, daß Dr. Hermann Dietrich, Se kretär der Landarbeiterkammer Tirol, einen Tag vor seinem 31. Geburtstag, und Ernst Sattler, Melklehrer, im Alter

Stunden der Entspan nung von der unermüdlichen Arbeit der Woche finden — und sind diesmal nicht mehr zurückgekehrt. Dr. Dietrich war im ganzen Land be kannt. Unermüdlich war er in seinem Wirken für die Landwirtschaft, im beson deren für die Land- und Forstarbeiter. An der Gründung und am Aufbau der Land arbeiterkammer Tirol war er maßgeblich beteiligt und hat sich in seiner Arbeit für die Land- und Forstarbeiter unvergeßliche Verdienste erworben. Was Dr. Dietrich für die Landwirtschaft Tirols

, im besonderen aber für die Land- und Forstarbeiter, durch sein Können war, das war er durch sein sonniges Wesen und durch seine hu morvolle Art für uns Freunde, am meisten jedoch für seine Familie, der er ein bei spielgebender Vater war. Wir teilen unse ren Schmerz mit den Angehörigen des Dr. Dietrich, im besonderen mit seiner jungen Frau Mela, der auf so tragische Weise der Gatte und Vater ihres Kindes genommen wurde. Unsere Anteilnahme wendet sich im gleichen Maße auch der Mutter des Ernst Sattler

zu, dessen einziger Bruder im Jahre 1947 ebenfalls das Opfer eines tödlichen Unglückes wurde — und das ein zweites- mal zu erleben, die schwergeprüfte Mutter neuerdings auf sich nehmen mußte. Sattler war bei der Landeslandwirtschaftskammer als Melklehrer tätig und hat durch seine Arbeit vielen jungen Menschen in der Landwirtschaft die gerade auf diesem Ge biet notwendigen Fachkenntnisse mit be stem Erfolg vermittelt. Am Donnerstag, den 12. Februar, wird Dr. Hermann Dietrich um 15 Uhr und Ernst Sattler um 15.30

Uhr auf dem West friedhof in Innsbruck der geweihten Erde übergeben. Das Requiem für beide wird am Freitag, den 13. Februar, um 8 Uhr, in der St.-Jakobs-Pfarrkirche abgehalten. Anmerkung: Der Bericht von diesem tra gischen Unglück befindet sich an anderer Stelle und eine ausführliche Würdigung der Verdienste von Dr. Dietrich und Ernst Sattler erfolgt in der nächsten Nummer der „Tiroler Bauernzeitung“.

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 6
Datum: 18.08.1944
Umfang: 6
. (g) Vreitenbach. Todesfall. Gefreiter in einem Gebirgs jäger-Regiment Adolf Ortner, Bauernsohn zu Aigen in Breitenbach, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, ver unglückte am 17. August in Wörgl tödlich. Er war stets ein hilfsbereiter und vorbildlicher Kamerad, (e) Kundl. Todesfälle. Am 15. August starb Volks genosse Michas D e ß l, Besitzer beim Siglbauer, im Alter (17. Fortsetzung.) Dietrich Schotte stand auf und reckte sich, so lang er war. Die ge schwätzige Erzählerin fuhr herum, tat überrascht

und streckte ihm mit bezauberndem Lächeln die Hand entgegen. „Ah... Herr Schotte! Sie haben viel freie Zeit jetzt? Denke dir, Liebste, Herr Schotte hatte es sich in den Kopf gesetzt, mich zu hei raten! Entzückend, nicht? Aber wollen Sie nicht Platz nehmen an anserm Tisch?" Dietrich sah Tilla Metzner mit einem Blick an, der sie im Augen blick verstummen ließ. „Danke!" lehnte er eisig ab. „Schade, daß Sie kein Mann sind, Fräulein Metzner?" „Oh... warum?" versuchte sie das Gespräch ins Harmlose zu ziehen

. „Meinen Sie nicht, daß ich auch als Mann Erfolge hätte?" „Bestimmt!" versicherte Dietrich mit ingrimmigem Lachen. „Ich hätte Ihnen dann nämlich jetzt rechts und links eine Ohrfeige ge geben, die zum Herzen aebt. Als Belohnung für Ihre ekle Nieder- trächtiake^ " „Herr Schotte...!" „So bleibt mir nur zu bedauern übrig", fuhr er unberührt fort, „daß Ihr Herr Vater versäumt hat, vor zehn Jahren diese Aufgabe zu erfüllen. Guten Morgen, meine Damen?" Ohne sich umzusehen, ging er davon. Es war ein Gefühl reinen Glücks in ihm. Er wäre

allein gehörte. Sie versäumte es kaum, an einem ihrer freien Montage ins Theater zu gehen oder in die Oper oder in ein gutes Konzert. Und immer war Dietrich Schotte ihr treuer Begleiter. Er hatte sich ge freut wie ein Schuljunge, als er sie damals entdeckte. „Jetzt werden Sie mich nicht wieder los!" hatte er versichert und lachend die Zähne gezeigt. „Diese Stadt ist verdammt groß, wenn man einen Manschen sucht — und ich habe keine Lust, noch einmal solche Angst Ihretwegen auszustehen." „Angst

gegessen. Aber da Renate die Vor mittage frei hatte, nahm sie eines Tages kurzentschlossen die Ein kaufstasche unter den Arm, ging zum Fleischer, zum Gemüsehänd ler, ins Kolonialwarengeschäft und kam sich wie eine richtige kleine Hausfrau vor. 'Als Dietrich das erfuhr, legte er die Zigarre bei- i feite und sah sie an, als fei er aus den Wolken gefallen. ! „Ist Ihnen schlecht, Dietrich", fragte Renale belustigt, „oder setzt i Sie das so in Erstaunen? Schließlich bin ich doch ern weibliches I Wesen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 21.01.1933
Umfang: 4
nimmer, er stürmt den Torweg hinunter, voran der schwarze Dietrich, ihm nach die Söldner, alle schwer gewaffnet. „Auf das Tor!" Da schreit der Severin von der Mauerlucke: „Sie zielen auf ihn — ein Speer . . ." Dietrich brüllt auf. „Tutilo! Weg da!" Draußen steht Starkhand, frei in der Son ne. Ein Speer liegt zu seinen Füßen, ir P gend einer, dem zu viel geredet ward, hat ihn geworfen. Es war ein zögernder Wurf gewesen. Er war nicht durch und durch ge drungen, der matte Speer, da lag er. Der Severin

ruft: „Sie ziehen ab! Der Landgraf will herein." Das Tor gebt auf. Mit brennenden Augen sieht Dietrich den Landgrafen an. „Warum hast du mir das getan?" Starkhands Antlitz überfliegt ein Lä cheln. „Das habe ich dir getan, mein wilder Dietrich, auf daß du nicht wirklich zum Ver räter wirst und dein Schwert entehrst." Er schwankt. Seine Lippen werden blau. Er legt die Linke auf des Freundes Schulter. Sie gehen den Torweg hinauf. Blutstropfen fallen nieder, kreisrund. Dann sitzt Starkband

in seinem hohen Eichenstuhl und Dietrich wirft sein Schwert auf den Boden, daß der gleißende Stahl wie eine Schlange am dunklen Estrich hinschwellt. „Fahr zum Teufel, ich will kein Schwert mehr in der Faust schwingen! Alles ist ver- Jn den Turnrat wurden gewählt: Obmann Dr. Viktor Schumacher, Obmannstellvertre- ter Hauptschullehrer Wendelin Rief, die Turner Alois Arnold, Mar Bruch, Karl Farbmacher, Robert Ebenbichler, Robert Ereußing, Iosef Hofler, Lorenz Kirchebner, Rudolf Pichler, Franz Wälder, Wilhelm

verfaßt worden waren. So manches Herz der Anwesenden wurde loren — Name und Ehre, und es gibt kei ne Ritter mehr." Starkhand winkt matt: „Gib mir dein Schwert!" Dietrich gehorcht und Starkhand lehnt das Verstoßene an seine Knie. — * * * Im Hof der Fuchsburg hält ein schnaubender Gaul. „Wido!" Oben schlägt ein Fenster. „Du bists, Ulrich." Zwei Minuten später weiß er es. „Wir müssen zum Kaiser, Wido. Er ist heute morgens von Worms abgeritten, auf der Straße nach Köln. Bei der Burg Staufeneck

auszustellen. Ich kenne ihn. er soll mit dem Schrecken davon kommen!" Der Landgraf liegt im Sterben. Vor ihm die Seinen, darunter Dietrich, in ohn mächtiger. schmerzender Wut. „Ich vererbe die Landgrafschaft Tann berg mit allen Rechten dem Ritter Dietrich von Kuenring. Ich bitte den Kaiser als dadurch zu tiefst getroffen und m<mdi* liche Träne rollte dabei über ein «Sr* Antlitz. Jetzt nun sprach der VurÄ^ die Weihnachtsrede, in welcher er festgedanken säuberlich zerpflückte unb !■ wies auf die Schönheit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 31.12.1937
Umfang: 20
dann zu meiner Schwester in die Schweiz aus Besuch und nahm Erich mit. Erich Dietrich war in vollem Umfange geständig. Er habe immer Ar'beit gehabt und von seinem Lohne von wö chentlich 35 8 immer 20 bis« 2)5 S der Mutter gegeben. Dann sei er arbeitslos geworden. Ms chm sein Onkel Praxmarer sagte, daß er bestohlen worden sei, habe er sich „zur Scha- densguttnachung" herbeigelassen. Run wurde die Frau Dietrich vernommen Mit Rücksicht auf ihren Zustand —sie tonnte sich kaum aus den Füßen halten

Diebstahlsteilnahme. — Vors.: Sie wußten doch von der diebischen Herkunst des Geldes; hat Sie das nicht 'bedrückt? Angekl. (frech): Hätte ich vielleicht meinen Vater an- zeigen sollen? — Vors.: Zumindest nicht das Geld anneh men. — Angekl. (achselzuckend): Na ja, das hätte ich tun können. Die beiden anderen Angeklagten — Paula Dietrich und Rudolf Köll — gäben zu, teils Kleider, teils Geld erhalten zu haben; nur will Köll von der Herkunft des Geldes nichts gewußt haben. Die Plädoyers Staatsanwalt Dr. Huber verwies

aus die Geständ nisse aller Angeklagten mit Ausnahme der Frau, die heute alles abzuschwächen versuchte. Als erschwerend komme in Betracht, daß ein Unschuldiger in Hast gekommen sei. RA. Dr. Ie sch e na gg sah die Ursache der Tat seiner Mandanten Dietrich und Praxmarer in der großen Not und in der günstigen Gelegenheit zum Ausüben des Diebstahls. RA. Dr. C a s p a r verlangte bedingte Verurteilung des Erich Dietrich, der ja eigentlich zum Diebstahl aus dem Ver stecke seines Vaters durch seinen Onkel verleitet

worden sei. RA. Dr. Peßler gab seiner Freude Ausdruck, daß es gelungen sei, die wahren Täter des Einbruches zu erwischen und so die Ehre eines verdienten Beamten und tapferen Kaiserjägeroffiziers wieder herzustellen. In Vertretung des Landesreisebüro verlangte er 9473 8 Ersatz. Das Urteil ! Der Schöffensenat fällte folgendes Urteil: Emil Dietrch drei Jahre und Joses Praxmarer 18 Monate schweren Ker kers, verschärft mit einem harten Lager vierteljährlich; HAr mine Dietrich sieben Monate Kerker

; Marianne Linden- thaler zwei Monate, Erich Dietrich sechs Monate, Paula Dietrich einen Monat und Köll Rudolf zwei Monate stren gen Arrests, alle vier bedingt aus drei Jahre. Dietrich und Praxmarer hüben dem Reisebüro zur ungeteilten Hand 9423 8 zu ersetzen; ebenso müssen Erich Dietrch an das Büro 60 8 und Köll 220 RM. zahlen. Mit den Mehr ansprüchen wurde das Landesreisebüro auf den Zivilrechts weg verwiesen. Aus VaxoMex® Der Voranschlag der Stadtgemeinde Bregenz Bregenz, 30. Dezember. Mittwoch abends

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1937
Umfang: 8
er es. Daher wunderte sich auch sein Freund Dietrich, als «cr ihm einmal seinen Entschluß mitteilte, sich diese Leidenschaft radikal abzugewöhnen — und ihm be kanntgab, daß er sich zu diesem Zweck sogar einen eigenen Plan zurechtgelegt hatte. „Du kannst es dir doch leisten, Petersen!" erwiderte Dietrich. „Was anderes wäre, wenn du das Gelb nicht hättest, Schulden machtest und dadurch in Verlegenheit kämst!" „Ja, siehst du — darin liegt eben die Unmoral dieser ganzen Sache!" entgegnete Petersen

! ich eben will. Ist aber deshalb diese Leidenschaft vielleicht weniger verwerflich — verdiente ich nicht ebenso eine Strafe wie jeder andere Mensch?" Dietrich gab keine Antwort, «denn ganz so unrecht hatte Petersen nicht. Er war daher neugierig auf den Plan, den mein Freund sich zurechtgelegt, aus die Maßnahmen, die er vorgenommen hatte — und Petersen führte ihn in seine elegant eingerichtete Wohnung, um seine Neugier zu stillen. Der Nachmittag war schon etwas vorgeschritten, und Dietrich knipste

, gleichsam, als ob er seine Gedanken erraten hätte. „«Die Lampe fehlt, das Rauch tischchen, zwei Teppiche und«die Vitrine. Uebrigens auch einige Bilder!" Dietrich schaute ihn fragend an. „Um« mir moralische Zügel anzülegen", sagte Petersen, „habe ich mir prinzipiell' vorgenommen, das Geld für meine Wettpassion mir auszuleihen — und zwar bei mir selbst. Um aber die Gewißheit zu haben, daß ich mir das Geld auch zurückzahlen werde, verpfände ich für jede Summe, die ich mir bei «mir ausleihe

. Petersen warf einen schüchternen« Blick hin. „Sichst du — die Uhr fehlt am« meisten!" sagte er melancholisch „Ich habe nämlich meine sämtlichen Uhren schon versetzt — dort liegen sie alle und jetzt komme ich« zu jedem Stelldich ein zu spät —" Dietrich war sprachlos. „Und wie «machst du das", fragte er ernst, „daß du dich beim Einschätzen des Wertes nicht übervorteilst? Er leidest du als Anleihegeber — ohne als Anleihenehmer kei nen Schaden?" „Das ist sehr einfach. Die Summe, die ich an mich verleihe

, beträgt immer zehn Prozent des Kaufpreises. Als Anleihenehmer und Anleihegeber bin ich mit diesem Pro zentsatz einverstanden — und 'so kommt es zwischen diesen beiden juristtschen« Personen niemals zu Stteitigkeiten — geschweige denn« zu einem Prozeß." Ein Monat war seit diesem« Tag vergangen — da tra fen «sich die beiden Freunde wieder. Petersen strahlte vor Freude. „Nun?" fragte Dietrich. „Was macht dein Leihamt? Hast du schon etwas ausgelöst? Die langvermißte Uhr — oder was anderes?" Petersen

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