. Während dessen hatte der Dietrich den Anbau zmn Hause gefügt, neue Weber angenommen, seinen Handel weit und breit ausgedehnt, sein Hauswesen aber um kein Haar breit geändert. Ja, sogar zum Magister Kander ist er gegangen, um in den weni gen Freistunden sich im Schreiben und Rechnen zu üben, damit er seiner Sache nicht weniger vorstehen könne draußen, als der Klaus daheim. Gesagt hat er von seinem Herzensplane keinem Menschen eine Silbe. Auch nach dem Poppelhofe ging er nicht mehr — an drei Jahre. Die Margreth
hatte er nur einmal während dessen gesehen, aber Grüße schickten sich die beiden und das war genug. End lich glaubte der Dietrich wieder einmal nach dem Hofe gehen zu müssen. Also warf er sich in seinen besten Staat, nahm einige Warenmuster mit, — seit drei Jahren ließ er die verschiedensten Zeuge weben — und ging nicht ohne einige Beklemmung zum Poppelhofe. Die Margreth ist freudig er schrocken, die Mutter aber in eine wahre Angst ge raten, als der Dietrich aus einmal wieder erschien. Man sah es ihm an, er war zu einem tüchtigen Manne
berufen. Da nunmehr auch die Finanzwache durch Herrn Oberrefpizienten Kirn vernahm mit ungeheuchelter Freude von dem Wohlstände des Händlers. Als aber der Dietrich Gelegenheit suchte, mit ihm allein zu reden, und nun — nicht förmlich um Margreth anhielt, son dern auf geradem, ehrlichem Wege wissen wollte, ob er sich das Jawort der Eltern verdienen könne, da hat der Bauer, dem das im Traume nicht einge fallen war, gar düster und finster dreingeschaut, den Dietrich von dem Kopf bis zu den Füßen gemessen
, zwischen den Zähnen etwas von windigem Han- delsvolk gebrummt — im ersten Eifer — dann aber die Margreth herbeigerusen und ein Examen be gonnen^ das bitterscharf aussiel und dem guten Mädchen viele Tränen kostete, die vorderhand nichts fruchteten. Der Dietrich hat dabei gestanden, nicht wie ein Tropf, sondern wie ein Mann und hat zum Frieden geraten. Er wolle Margrethens Glück nicht zerstören, auch mit den Eltern im Frieden fertig werden, doch müsse er sagen: entweder werde die Margreth in Ehren sein Weib
, oder er nehme gar keine. Da hat die Margreth ausgeschaut und ihm dankbar zugenickt, die Mutter hat das Weinen nicht lassen können, und der Bauer ist in Zorn ge raten, aber nicht lange, denn er war wohl heftig, hat aber, weil er selbst ein Mann war, Respekt vor dem Manne Dietrich gehabt. „Mein Kind heiratet nach meinem Willen nicht aus ihrem Stande her aus," hat er gesagt; „der Poppelhof wäre zu gut, um im Handel verpufft zu werden. Dank sei er ihm schuldig, aber die Tochter Nicht. Wenn er ein mal Haus