, das Lebenswerk des greisen Präsi¬ denten Porfirio Diaz zerstört und die glück¬ liche und ruhige Entwicklung Mexikos zum Still¬ stände gebracht. Unter Porfirio Diaz hatte sich Mexiko eine angesehene Stellung unter den Staaten erworben, und wenn Porfirio Diaz auch ein sehr energisches Regime inauguriert hatte, so nahm man doch allenthalben an, daß er endlich jener Mann sei, der das richtige Rezept für die von inneren Unruhen zerrüt¬ tete große
mittelamerikanische Republik gefun¬ den habe. Drei Jahrzehnte bestätigten diese Auf¬ fassung, und dann kam der „General" Madero, stürzte fast im Handumdrehen alles um, Por¬ firio Diaz mußte, ohne ernstlich Widerstand leisten zu können, flüchten und sein Neffe und Gefolgsmann Felix Diaz wurde gefangen gesetzt- - . Und gestern kam eine Meldung, daß den guten Mexikanern die Regierung des zum Präsiden¬ ten „gewählten" Madero nicht mehr behagte
wird berichtet: Felix Diaz hat sich zum Prä¬ sidenten der Republik erklärt und er nennt Madero einen Volksfeind. Der General Blan- q u e t t e marschierte mit 4000 Mann mexikani¬ scher Bundestrnppen vor den Palast der Stadt Mexiko, ln den sich Madero geflüchtet hatte, und ließ Madero mitteilen, er weigere sich, Diaz anzugreisen. Darauf entschloß sich Madero zu sofortiger Flucht. Er hat die Stadt anscheinend bereits verlassen und sein Aufenthalt
ist un¬ bekannt. Die allgemeine Erwartung ist, daß Felix Diaz im Lause der allernächsten Tage auch formell als Präsident ausgerufen werden wird. Madero betrachtete Blanquette als einzi¬ gen Heerführer, der „unbedingt zuverlässig" sei. Die Weigerung des Generals, Diaz anzugreifen, nahm dem Präsidenten die letzte Hoffnung. Der Sohn des Generals Rehes, der Sonntag gefallen ist, hat aus Verzweiflung Selbstmord begangen. Mexiko, 11. Febr. Die Brücken
zwischen Mexiko und Toluca sind verbrannt worden. Ueber die vorgestrigen Kämpfe wird noch gemeldet: Wäh¬ rend des Tages fanden vier Gefechte statt, von .denen das blutigste sich vor dem Palais in Mexiko abspielte und mit der formellen Uebevgabe der Truppen und der Artillerie¬ kaserne endete. Die meuternden Truppen, an deren Spitze die Schüler der Kriegsschule marschier- Leu, zogen dann zum Gefängnis, aus dem sie Felix Diaz befreiten. Madero erklärte