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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.08.1914
Umfang: 4
K 1*70, vierteljährig K 6*10, halbjährig K 10*20. — Einzelnzusendung durch die Post für Oesterreich: Monatlich l< 2*—, vierteljährig K 6 —, halbjährig K 12 —. — Für Deutschland monatlich K 2*20. — Für die Schweiz monatlich K 2*70. — Nr. 192 Innsbruck, Mittwoch, 26. August 1914 22. Jahrg. Erscheint an allen Wochentagen um 5 Uhr abends. "MB Siegreicher Midro der Jeutschro durch Selgiro. Erfolgs der Sestmeicher im Ssten. Der Kampf um Namur. — Lleberlegenheit der deutschen Artillerie. Dreitägige siegreiche Schlacht

ist. Man hat, wie aus zu Beginn des Krieges laut gewordenen Aeußerungen der belgischen und französischen Presse hervorgeht, gerechnet, daß die Ueberwindung Lüttichs eine wochenlange Belagerung, die Erstürmung Namurs aber einen vielwöchentlichen Kampf erfordern werde, daß es also, wenn die Deutschen überhaupt in die Lage kommen, eine Offensive durch Belgien gegen Frankreich zu unternehmen — man rechnete be kanntlich im französischen Generalstab, daß die Fran zosen durch das Elsaß und durch Belgien nach Deutschland

Artillerie erklärt. Ein Telegramm meldet heute, daß die deutschen Be lagerer Geschütze aufgestellt haben, die Geschosse von 42 em Durchmesser gegen dieFestungsmauern schleu derten. Unter der ungeheuren Wucht dieser mit den stärksten Sprengstoffen gefüllten Geschosse seien die stärksten Betonmauern zusammengebrochen. Die Forts wurden buchstäblich in Schutt geschossen. Deutschland besitzt, das zeigt schon die Beschießung von Lüttich, und das beweist vor allem der Kampf um Namur, eine den Feinden weit

nis hatte, daß Deutschland so gewaltige Kanonen besitzt. Die vielen Spione, die Frankreich, Rußland und England nach Deutschland entsendeten, scheinen demnach wenig auszukundschaften in der Lage ge wesen zu sein. Vom östlichen Kriegsschauplatz kommt heute ein Telegramm, das von einer dreitägigen Schlacht bei K r a s n i k berichtet. Die Russen seien auf der ganzen 70 Kilometer langen Linie, über die sich die Schlacht ausdehnte, geschlagen worden und flüchte ten sich gegen Lublin zurück. Es handelt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
Menge eingebracht. Deutschland und Russland. Russische Niederlagen. Berlin, 25. August. Während auf dem westlichen Kriegsschauplatz die Lage des deutschen Heeres durch Gottes Gnade eine unerwartet günstige ist, hat auf dem östlichen Kriegsschauplatz der Feind deutsches Ge biet betreten. Zahlreiche russische Kräfte sind in Richtung der Angerapv und nördlich der Eisenbahn Stallupönen — Insterburg vorgedrungen. Das 1. Armeekorps warf den gegenüberstehenden Feind siegreich zurück, machte 8000 Gefangene

eingedrungen sind. Deutschland und velglen. Der LütticherKriegsschatz erbeutet. Berlin, 24. August. Aus zuverlässiger Quelle erfährt der Korrespondent des „Lokal -Anzeigers" aus Aachen, daß in Lüttich unter anderem zwei große Geldschränke erbeutet wurden, die den Lütticher Kriegs schatz von 5 1 /* Millionen Franks enthielten. Deutschland und Srankreicfc. Der Sieg in Lothringen. Nachdem die französische Armee vergeblich versucht hatte, bei Mülhausen i. E. einzudringen und geschla gen zurückflpten mußte

gewaltsam an Bord des französischen Kreuzers „Caffard" geschafft, um sie nach Palermo zu transportieren. Dieser brutale Ueberfall der internationalen Zone Marokkos, bedeutet seitens Marokkos und Frankreichs einen derartig uner hörten Bruch des Völkerrechtes, wie er in der Ge schichte ärger kaum vorgekommen sein dürfte. Deutschland und England. Die innere Lage Englands. Mit dem Dampfer „Reschid Pascha" sind in Kon stantinopel mehrere ottomanische Untertanen und Studenten angekommen, die England

unterdrückten Ausbrüchen geführt hat. Türkische Emissäre bereisen das Land und finden überall in der Bevölkerung begeisterte Aufnahme. Die Regierung ist nicht imstande, die von London geforderte Entsendung von britischen Truppen aus Ostindien nach Aegypten durchzuführen, da alle Streit kräfte im Lande dringend benötigt werden. Deutschland und Japan. Die deutsche Antwort an Japan. Berlin, 24. ds. Auf das japanische Ultimatum hat die deutsche Regierung keinerlei Antwort gegeben. Sie hat ihren Botschafter

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Abendausgaben
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Seite 1 von 2
Datum: 26.08.1914
Umfang: 2
des In« und Auslandes entgegen. monatlich: ohne Zustellung K mit Zustellung K mit Post . . . . K Vierteljahr.: ohne Zustellung K mit Zustellung K mit Post . . . . K halbjährig: ohne Zustellung K mit Zustellung mit Post . . . ganzjähr.: ohne Zustellung K 18.- mit Zustellung K 20.46 mit Post . . . . K 24- Linzelne Nummern 10 Heller. Reklamationen sind portofrei. ittmoch, 36. August 1914. XV. Das Ultimatum, welches Japan an Deutschland gerichtet, ist für Viele eine schmerzliche Ueberraschung

gewesen. Man hatte in diesen Kreisen gehofft, daß Japan eben dasjenige, was es gegen Deutschland ge tan, gegen Rußland tun würde. Ms sich bei Aus bruch des europäischen Krieges die Nachricht verbrei tete, daß auch Japan sich rüste, fanden in Berlin vor der japanischen Gesandtschaft, wie die Blätter zu melden wußten, begeisterte Ovationen statt. Der japanische Gesandte dankte dafür, aber der schlitz äugige Schlaumeier unterließ nicht, hinzuzufügen, daß er von Seite seiner Regierung ohne jede diesbezüg liche Information sei

auf Kriegsentschädigung fallen gelassen worden. Auf alle diese sanguinischen Hoffnungen mußte das Ultimatum, welches Japan an Deutschland ge richtet hat, wie ein kalter Wasserstrahl wirken. Wo man einen willkommenen Verbündeten erhofft, erhebt sich ein neuer Gegner. Die Preußen des Ostens han deln gegen ihre Lehrmeister ebenso undankbar wie heimtückisch. Es hat sich herausgeftellt, daß die in Deutschland zu Studien und anderen Zwecken sich aufhallenden Japaner schon vor dem Eintreffen des Ultimatums

und sonst Niemanden!" in den Satz variieren: „Die Deutschen haben außer Gott und die Oesterreicher sonst Niemanden." Es entsteht nun die Frage, welche Folge es haben wird, daß Deutschland das Ultimatum abgelehnt hat. Die englischen Offiziösen haben sich beeilt mit der Erklä rung, daß die Aktionen Japans auf keinen Fall über die ostasiatischen Gewässer hinausgreifen werden, und daß vom asiatischen Festlande bloß das deutsche Pacht gebiet davon betroffen wird. Diese Erklärung sollte offenbar in Washington

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
unaufhaltsam das wohlverdiente Schicksal eines Parteigängers der Tripelentente, der sich unter Ausbrüchen wilden Hasses gegen Deutschland und Oesterreich-Un.arn an die Seile der Beschützer Serbiens gestellt hat und jetzt zu spat erkennen wird, daß auch er, wie andere feiner Genossen, auf die „falsche Seite" geraten ist. Es ist nun ganz offenbar geworden, daß die Anfrage Englands wegen der belgischen Neutralität eine ganz gemeine Spiegelfechterei war. Abgekartet war vielmehr der Einfall der Franzosen

pedobootzerstörern auf größere Entfernungen. Zwei Zerstörer erlitten Beschädigungen. Dabei konnte ebenso wie bei der Erkundigungsfahrt eines Luft schiffes bis zum Skagerak neuerlich festgestellt werden, daß die deutsche Küste und die deutschen i Gewässer frei von Feinden sind und die neutrale . Schiffahrt unbehindert passieren kann. Englische Stimmen zum Kriege. ^ In einem Briefe eines in Berlin lebenden Engländers heißt es: Deutschland darf überzeugt ein, daß auch zahlreiche englische Herzen

für seinen ' unbeschränkten Erfolg schlagen, daß mancher Eng länder sich seines Vaterlandes schämt und die er- l presserische Aasgeierpolitik, die im Bündnis mit : der moskowitischen und gelben Rasse getrieben I wird, als das feigste und fluchwürdigste Blatt der * englischen Geschichte verdammt. j Ablehnung les japanischen j Ultimatums an Deutschland. ^ Berlin, 23. August. Das Wolffsche Bureau meldet: Auf das japanische Ultimatum an Deutsch- s land wurde dem hiesigen japanischen Geschäfts- , träge: heute vormittag

gebrachten Nachrichten über eine Störung in den Beziehungen Italiens zu den verbündeten Staaten Deutschland und Oesterreich-Ungarn jeder Grund lage entbehren. Horn, 23. lug. eine offtiöfe Dole bejeidinel Oie an mandset Stelle gesicherte BeMtung oon s einet fmntöriidi-engliidien Inion am OeffaOe öet Mitin als unöegtünoet. Diese Offiziöse finnogeöung beftöffigt nofflmais Den Willen bet italieniliSen >e- I gietnng. an Der rientwIilSl unfet Wobtung bet ifaiienifdien 3nteteffen zom Woche jtoliens onb Cutopas

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.08.1914
Umfang: 6
in deutscher Sprache. Bundestreue auch im fernen Offen Oefterreich kämpft gegen Japan « Me diplomatifchen Beziehungen zwilchen beiden Staaten abgebrochen. Berlin, 26. August. Oesterreich-Ungarn ließ am Hiesigen Hofe erklären, daß es infolge des Verhaltens Japans gegenüber Deutschland die diplomatischen Beziehungen zn Japan ab gebrochen habe und daß an Seiner Majestät Schiff „Kaiserin Elisabeth" der telegrafische Befehl ergangen sei, in Tsingtau an der Seite der deutschen Flotte mitzukämpfen. Wien, 26. Aug

. Dem kaiserlich japa nischen Botschafter am Wiener Hofe Aimiro Sato wurden gestern mittags die Pässe zuge stellt. Der k. u. k. Botschafter in Japan Freiherr von Müller in Tokio wurde ab berufen. Zur Charakter;fierung Japans seien hier folgende historische Tatsachen wi dergegeben : Die von der deutschen Regierung so lange gehätschelten Japaner haben am 13. Aug. noch von Berlin ein Rundschreiben „an die Japaner in Deutschland" ergehen lassen, in dem sie zu Spenden für das deutsche Rote Kreuz aufforderten

als Dankesbeweis für die erwiesene Gastfreundschaft! Acht Tage vorher und just zu der Zeit, als in den Berliner Straßen Deutsche ihre überpatriotischen Gefühle durch Umarmung von Japanern dartaten, war die Forderung Japans an Deutschland schon beschlossene Sache. Wenn sie nicht gleich in aller Form gestellt wurde, so ist das wohl auf Japans Zuhälter, auf das Londoner Kabinett, zurück zuführen. Wäre die deutsche Presse nicht so von aller Welt abgeschnitten gewesen, so hatte sie schon vor zehn Tagen wissen müs

sen, wohin die Tokioer Regierung steuert. Am 8. August brachten die Petersburger Blätter folgendes aus Tokio stammende Te legramm: „Die Blätter äußern sich für die unverzügliche Kriegserklärung an Deutsch land und für die Belagerung Kiautschaus von der Landseite aus. Sie erklären dabei, Deutschland müsse Kiautschau für immer ver lieren; es sei notwendig, den steien Ver kehr mit Wladimostock sicherzustellen, das der einzige Ausgang Europas im fernen Osten sei." Daß diese Meldung nicht die Privatmei

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 26.08.1914
Umfang: 6
-Ungarn ließ am hiesigen Hofe erklären, daß es infolge des Verhaltens Japans gegenüber Deutschland die diplomatischen Beziehungen zn Japan ab gebrochen habe und daß an Seiner Majestät Schiff „Kaiserin Elisabeth" der telegrafische Befehl ergangen sei, in Tsingtau an der Seite der deutschen Flotte mitznkämpfen. Wien, 26. Aug. Dem kaiserlich japa nischen Botschafter am Wiener Hofe Aimiro Sato wurden gestern mittags die Pässe zuge stellt. Der k. u. k. Botschafter in Japan Freiherr von Müller in Tokio

wurde ab berufen. Zur ßbarakterilierung Japans seien hier folgende historische Tatsachen wi dergegeben : Die von der deutschen Regierung so lange gehätschelten Japaner haben am 13. Aug. noch von Berlin ein Rundschreiben „an die Japaner in Deutschland" ergehen lassen, in dem sie zu Spenden für das deutsche Rote Kreuz aufsorderten als Dankesbeweis für die erwiesene Gastfreundschaft! Acht Tage vorher und just zu der Zeit, als in den Berliner Straßen Deutsche ihre überpatriotischen Gefühle

an Deutschland schon beschlossene Sache. Wenn sie nicht gleich in aller Form gestellt wurde, so ist das wohl auf Japans Zuhälter, auf das Londoner Kabinett, zurück zuführen. Wäre die deutsche Presse nicht so von aller' Welt abgeschnitten gewesen, so hätte sie schon vor zehn Tagen wissen müs sen, wohin die Tokioer Regierung steuert. Am 8. August brachten die Petersburger Blätter folgendes aus Tokio stammende Te legramm: „Die Blätter äußern sich für die unverzügliche Kriegserklärung an Deutsch land

und für die Belagerung Kiautschaus von der Landseite aus. Sie erklären dabei, Deutschland müsse Kiautschau für immer ver lieren; es sei notwendig, den freien Ver kehr mit Wladimostock sicherzustellen, das der einzige Ausgang Europas im fernen Osten sei." Daß diese Meldung nicht die Privatmei nung irgend eines Tokioer Redakteurs ist, dafür bürgt die Abhängigkeit der japanischen Presse; ohne die Zustimmung der Regierung hätte die Meldung weder den Weg in die japanische Oesfentlichkeit, noch zur Peters burger

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Meraner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 26.08.1914
Umfang: 12
Seite 10. Nr. TS .Aleraner Zell»«»' Mittwoch, 26.Augush 1914 werden ^oll. Er hat jetzt den rechten Augen blick für gekommen erachtet, um den Knoten zuzuziehen und den natürlichen Todfeind Englands, das flavische Rußland, als Spieß«, gesellen zur Ermordung des verhaßten Deutschland zu benutzen. Indessen ist ja Sir Edward Grey nur der Testamentsvollstrecker des verstorbenen Königs Eduard VII., jenes fluchwürdigen Fürsten deutschen Ge blüts, dessen wichtigste Tätigkeit während seiner ganzen

Regierungszeit in der vollstän digen „Einkreisung Deutschlands' bestand. Viele Jahre hindurch wendete dieser Kvburger Fürst alle Mittel an, um die Koalition gegen das verhaßte Deutschland zustande zu brin gen; und dabei war er der Bruder der deut schen Kaiserin Friedrich und der Neffe jenes Herzogs Ernst II. von Koburg, der sich, vor 50 Jähren vielfache Verdienste um die Grün dung des Deutschen Reiches erwarb und 1860 beim ersten deutschen Turnfest als „Schützen könig', ja sogar -als Anwart auf den deutschen

Kmserthron gefeiert wurde.' Ueber den „Westeuropäischen Kontinental- Bund' macht Haeckel folgende Ausführungen: „Am Schlüsse der denkwürdigen, an jesui tischen Trugschlüssen und Entstellungen der historischen Tatsachen reichen Rede, in welcher am T. August Sir Edward Grey seine Kriegs-? erklärung vor dem englischen Parlament zu rechtfertigen suchte, hat er offen einen der tieferen Gründe seiner niederträchtigen Po litik ausgesprochen. Er fürchtet, daß in diesem Kriege Deutschland und OesterreichMngarn

, da die deutschen Wafsen-- ersolge Europa in Spannung erhielten, mach ten sich in England vielfach französische Sym pathien geltend; man bemitleidete die Unter liegenden, zumal wegen des bevorstehenden Verlustes von Elsaß-Lothringen. „Da glaubte' — so heißt es in Professor Paul Hensels vortrefflichem Buche über Carlhle (Frommans Klassiker der Philosophie, Stuttgart 1901) — „Carlhle, daß nun für ihn die Zeit zu reden gekommen sei. Sein alter Wunsch, daß Englmrd und Deutschland sich verstehen lernen möchten

, dieser Wunsch, welcher in gewissem Sinne das Leitmotiv seines Lebens bildete, veranlaßte ihn zu sei nem berühmten Brief an die „Times' im November 1870, in dem er den Engländern zeigte, wie Elsaß und Lothringen einst für Deutschland verloren gingen, und weshalb es billig und gerecht sei, daß sie nun zum Mutter lande zurückkehrten. Seine Stimme verhallte nicht ungehört; an dem Umschlag der öffent lichen Meinung zugunsten Deutschlands hat Carlyle feinen reichlichen Anteils gehabt. Der Veteran

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
wieder, mit welcher frivolen Sicherheit Rußland auf den Krieg zu- steucrte. Die 45.000 gestellungspflichtigen Ernte- arbciter bedeuten für Rußland den Verlust beinahe eines Armeekorps, für Deutschland aber eben — ebcnsoviclc Erntearbeiter. Die russische Kaiserfamilie von Moskau abgereist. Moskau, 22. Aug. Die kaiserliche Familie ist nach Zarskoje-Sclo im Gouvernement Petersburg abgcrcist. Gedrückte Stimmung in Paris. London. Ein Bericht des Daily Telegraph aus Paris schildert die dumpfe Stimmung auf den Boulevards

der gegenwärtigen Lage vorausgesetzt, bis dahin dem Export nach Deutschland keine wesentliche Schwierig keiten erwachsen dürsten. Gänzlich entfallen dürste freilich der Export nach Rußland, der wohl aus schließlich Kistenware und etwa 10—15 Prozent unseres gesamten Obstexportes umfaßt. Im Jahre 1912, dem letzten nichttragenden Jahre, wurden nach den offiziellen Ausweisen der Südbahn in der Station Bozen 840 Waggon Obst aufgegeben, wovon 550 nach Deutschland und 94 nach Rußland gingen. Der Transitverkehr

fcheilien ihr jedoch für unscreu Weinexport gerade infolge der gegenwärtigen Brr hältnisse von förde rüdem Einflüsse zu sein. Unsere Hauptexpvrtgcb'ctc sind Deutschland und die Schweiz. Es ist kein Grund anznnchnien, daß unser Export nach dem letzteren Lande eine Schmälcrung wegen des Krieges erleiden dürfte; cs kann im Gegenicile angenommen werden, daß der Schweizer Import aus Frankreich etwas Nachlassen dürfte, namentlich dann, wenn die deutsche Ostschweiz sich aus natio nalen Gründen eher

an einen deutschen als einen französischen Lieferanten wendet. Von der Schweizer Einfuhr, die in den Jahren 1910, 1911 und 1912 durchschnittlich 1,500.000 hl betrug, entfielen etwa 250.000 hl auf Frankreich. WaS aber Deutschland betrifft, so Hat cs in de» Jahren 1910, 1911 und 1912 im Durchschnitte 400.000 hl Wein, also mehr als ein Drittel leines ganzen Importes, aus Frankreich bezogen. Dieser Import wird zweifellos zum größten Teile aushörcn und wenn man auch anneh>nen muß, daß der Weinkonsum in Deutschland

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
Kr. 3.K0. - Anzeigen billigst nach Tarif. JedeS solide Annoncenbnreau nimmt Austrage entgegen. Ar. > Mittwoch, den 36. August 1914. 1-1 »hr, England und Japan. Ein gefährlicher Bundesgenosse. Das englische Reich hat sich nicht gescheut, Japans Hilfe gegen Deutschland anzurufen. England treibt also heute, im Jahre 1914, die gleiche Politik wie in den Tagen, da eS auf allen Seiten Bundesgenossen warb, um die kontinentale . Hegemonie niederzuwerfen, die Ludwig XIV. und später der erste Napoleon aufrichtet

der beiden sranzojischen Herr scher Stellung zu nehmen. Der Gegner aber, gegen den England heute in die Schranken tritt, hat sich nie mit Er oberungsabsichten getragen und am allerwenigsten ist dies in diesem Krieg der Fall, den Deutschland nur notgedrungen auf sich genommen hat Freilich, wenn man den Dingen auf den Grund geht, steht man, daß es gerade die von Erfolg gekrönte Politik der sneouchen Arbeit ist, die England be kämpft. Dä liegt das wahre Verbrechen des modernen Eng land

, daß es sich vor der Ueberlegenheit des Deutschen Rei ches fürchtet, die dieses auf friedlichen Bahnen erringen konnte. Das ist der Grund, warum England den Frieden gebrochen hat, warum es beute gegen Deutschland eine Welt m Waffen erstehen, laßt Als vor einem Jahrhundert Pitt den Kontinent gegen Frankreich zu koalieren suchte, fühlte sich England selbst in seiner Existenz bedroht und wie be- rechtigt diese Befürchtungen Waren, zeigte sich alsbald, als' ^apoleon gegen England die Kontinentalsperre verfügte. Heute dagegen

will England mit dem Schwert die. Resultate des friedlichen Wettbewerbes Deutschlands zerstören. > Aber ebenso wie Großbritanien in der Theorie Unrechr hat, geht es auch in cher Praxis unrichtig vor, wenn es nun mehr die Japaner gegen Deutschland aufbietet. Denn man sich vor allem fragen, ob dieses abscheuliche Hinein ziehen eines asiatischen Staates in europäische Händel auch nur die Entschuldigung hätte, daß sie die Entscheidung im Mieden herbeiführen könnte. Die Resultate der japanischen Utlon, soweit

sie sich gegen Deutschland richtet, sind im. umschrieben.- Die Japaner können den Deut-. Wen höchstens — das ist aber auch alles — Kiautschau neh men und die vier Schiffe bei-Tsingtau in den Grund bohren. 4>er materielle unmittelbare Schaden ist ein begrenzter, aber der moralische Schaden ist ein schwerwiegender — für Eng-' land. Den Japanern wird nämlich Gelegenheit geboten, ein Stü^k. europäischen Besitzes an sich zu reißen. Es soll sich die Ungeheuerlichkeit vollziehen, daß England einem asiatischen Staat

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 26.08.1914
Umfang: 12
Staatsguthaben, die bei deutschen Banken deponiert waren, beschlag nahmt und eingezogen. WM Zu dem Telegrammwechset zwischen Berlin und London schreibt die „Voss. Ztg.': „Es war in der Tat ein Mißverständnis, daß England den Krieg zwischen Deutschland und Frankreich hätte verhindern wollen, ein Mißverständnis, daß es beabsichtigt hätte, Frankreich zur Neu tralität zu bestimmen und gar diese Neutralität sicherzustellen. Grey hat sich darum gar nicht bemüht: er hat vielmehr den Krieg zwischen Deutschland

und Frankreich gewünscht uns be trieben. Äas Ergebnis ist: Deutschland hat den Frieden mit Rußland gewollt und dazu geeig nete Vorschläge gemacht; Rußland hat diese Be mühungen vereitelt und die Kriegsfurie ent fesselt. Deutschland hat den Krieg mit Frank reich verhindern wollen um den Preis der ge währleisteten Neutralität,' England hat es ab gelehnt, eine französische Neutralitätserklärung auszuwirken und zu verbürgen. Wer ist schuld am Krieg? In erster Linie England.' Ein Neulraliläiskomitee in London

. Nach einer Londoner Meldung hat sich in England ein Neutralitätskomitee gebildet, um die Teilnahme Englands am Kriege zu ver kürzen. Zu den leitenden Persönlichkeiten gehören der Lordmajor von Manchester, die Bischöfe von Lincoln und Hereford, zahlreiche Politiker und Gelehrte großen Rufes. Im Aus rufe dieses Ausschusses wird erklärt, ein Sieg der vereinigten Feinde über Deutschland und Oesterreich würde Rußland zum Herrn in Europa und Asien machen. Keine britischen Interessen zwängen England, gegen Deutsch land

zu kämpfen. Proteste von Engländern gegen den Krieg. Aus München wird gemeldet: Eine An zahl hier lebender Engländer übermittelte dem Roten Kreuz einen Geldbetrag mit einem Begleitschreiben, worin die Spende als Protest gegen die schmachvolle Politik Englands und gegen den ruchlosen Krieg erklärt wird, der ihre Hoffnungen zerstörte, daß Deutschland und Eng land gemeinsam die abendländische Kultur gegen den Ansturm der asiatischen Barbarei verteidigen würden. BW MgWllM U See. Wien, 23. Aug. Laut

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2. Abendausgaben
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Seite 4 von 4
Datum: 26.08.1914
Umfang: 4
Ton putsch au vorläufig aus 99 Jahre an Deutschland pachtweise überlassen werden. Me chinesische Regierung wird während der PachOauer im verpachteten GBiete Hoheits¬ recht nicht ausW*n. Sollte Me Bucht vcn Ablauf der Pachtet von Deut "hland zurück, gegeben werden, so verpflichtet sich China, die gemachten Aufwendungen — in den sechzehn Jahren deutscher Verwaltung ist das Gebiet mit der Hauptstadt Tsingtau zu erstaunlichem AnMLhen gelangt

— zu ersetzen und einen mehr noch geeigneten Platz an Deutschland zu gewähren. Eine formelle Abtretung des frag¬ liches Gebietes ist also nicht erfolgt, sondern eine Art Servitut bestellt worden, wie sie zwar in den neueren Lehrsystemen des Völkerrechtes geleugnet, durch die englische Praxis wieder in dasselbe eingeführt wurde, wenn überhaupt der¬ malen von einem Völkerrecht noch die Redo sein kann. Auch das chinesische Liegenschaftsrecht kennt

, mit Ausnahme der Chinesen. Diese sind und bleiben chinesische Untertanen, was nicht der Fall wäre, wenn es Deutschland auf eine förmliche Abtretung abgesehen hätte. Hingegen soll auch die im Pachtgebiete wohnende chine¬ sische Bevölkerung, vorausgesetzt, daß sie sich den Gesetzen und der Ordnung entsprechend verhält, jederzeit den deutschen Schutz genießen. Nicht der mindeste Anlaß liegt somit vor, der es rechtfertigen könnte, daß Japan

des Fürsten stark vermindert ist. In Durazzo er¬ wartet man die baldige Abdankung des Fürsten. Sei : Kinder sind -ekanntlich schon nach Deutschland urückgebracht vordem Rom, 2C„ Aug. (K. ». Korr.-Bur. Der „Messaggero" meldet aus San Giovanni die Medua: Nach Mitteilungen der Offiziere des Skutaridetachements herrscht dort Ruhe. Die Stadt wird von Konsuln verwaltet, wobei der österreichisch-ungarische Konsul den Vorsitz führt. Die Montenegriner hätten

Politik, ein Vorläufer zur Aneignung, des Bel- genreiches, die früher oder später doch erfolgt wäre. Diese ist um so unberechtigter, als Belgien sowohl seinem Sprachcharakter nach wie als Wirt¬ schaftsstaat zu Deutschland viel engere Beziehun¬ gen hat als zu Frankreich. Kleine Bilder vom Tage. Vor einigen Tagen wurde die Wiener Polizei in Kenntnis gesetzt, daß der Franzose Gabriel Beaumont, der beim englischen Botschafter Bimsen als Küchenchef

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
k 10'—. Für Deutschland ganzjährig X 13'—: für die übrigen Länder de» ' 'ne» ganzjährig ^ 1k'—. Einzelne Na««« IS k. Kie Avnstßm» de» sot«»ge eine «»«drüartiche K«»viga»s d«Of»U»e» «ich< erf»tOt» --lÖ'j»»«x»e«tO»»rpUi<ht»»G. Nr. 68 Bozen, Mittwoch, 26. August 1914 53. Jahr '.ang Papst Pius X. -j-. Die Porbereitnng zur Leichenfeier. In diesen Taaen finden die Borarbeiten zur Leichenfeier deS Papstes statt, welche in der St. PeterSkirche abgehalten wird. Der Papst hatte angeordnet, daß er in der Gruft der St. PeterS

, die fich auf den politischen Meinungsaustausch zwischen Deutschland und Eng land unmittelbar vor dem Kriegsausbruch beziehen. ES ergibt fich aus diesen Mitteilungen, daß Deutsch, land bereit war, Frankreich zu schonen, falls Eng land neutral bliebe und die Neutralität Frank reichs gewährleistete: Telegramm S. Kgl. K. des Prinzen Keinrich an de« König von ßngtand vsm 30. IM 1914. Bin seit gestern hier. Habe das, waSDu mir so sreundlich im Buckhivgham PalaiS am Vorigen Sonntag gesagt hast, Wilhelm

^ und vielleicht einzige Möglichkeit, den Frieden zu erhalten. Ich möchte hinzufügen, daß jetzt mehr denn je Deutschland und England fich gegenseitig unterstützen sollten, um ein surchtbareS Unheil zu verhindern, das sonst unabwendbar erscheint. Glaube mir. daß Wilhelm in seinen Besprechungen um die Aufrechlhaltung deS Friedens von der größten Aufrichtigkeit ist. Aber die Militärischen Vorbereitungen seiner beiden Nachbarn können ihn schließlich zwingen, sür die Sicherheit seines eigenen Landes, das sonst wehr

feinen großen Einfluß anwenden wird, um Oesterreich zu einer Annahme dieses Vor schlages zu bewegen. Dadurch würde er beweisen, daß Deutschland und England zusammenarbeiten, um zu verhindern, waS eine internationale Kata strophe sein würde. Bitte versichere Wilhelm, daß ich alles tue und auch weiter tun werde, was in meiner Macht liegt, um den europäischen Frieden zu erhalten. Gez.: Georg. Tetegramm S. W. des Kaifers an de« König vo« England am 31. AM 1914. Vielen Dank für Deine freundliche

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 26.08.1914
Umfang: 12
der ge genwärtigen Lage vorausgesetzt, bis dahin dem Export nach Deutschland keine wesentlichen Schwierigkeiten erwachsen dürften. Gänzlich entfallen dürfte freilich der Export nach Ruß land, der wohl ausschließlich Kistenware und etwa 10 bis 15 Prozent unseres gesamten Obst exportes umfaßt. Im Jahre 1912, dem letzten nichttragenden Jahre, wurden nach den offi ziellen Ausweisen der Südbahn in der Station Bozen 849 Waggon Obst aufgegeben, wovon 550 nach Deutschland und 94 nach Rußland gingen. Der Transitverkehr

wird, einzelne Umstände scheinen ihr! jedoch für unseren Weinexport gerade infolge der, gegen wärtigen Verhältnisse von- förderndem Ein flüsse zu sein. Unsere Hauptexportgebiete sind Deutschland und die Schweiz. Es. ist kein Grund anzunehmen, daß unser Export nach dem letz teren Lande eine Schmälerung wegen des Krie ges erleiden) dürfte: es kann - im Gegenteile angenommen werden, daß der Schweizer Im port aus Frankreich, etwas nachlassen dürfte, namentlich dann, wenn die deutsche Ostschweiz

sich aus nationalen Gründen eher an einen deutschen als einen französischen Lieferanten wendet. Von der Schweizer Einführ, die in den Jahren 1910, 1911 und 1912 durchschnittlich 1L00.000 Hektoliter betrug, > entfielen etwa ^ 250.000, Hektoliter auf Frankreich: Was aber Deutschland betrifft/hat es in den Jahren 1910, .1911 üyd 1912 im Durchschnitte 400.000 Hekto liter Wein,! also mehr, als ein Drittel/ seines ganzen. Importes- aus' Frankreich bezogen.

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
, der auf so vielen Kriegsschauplätzen zur Austragung kommen wird, hat vorerst zwischen Deutschland und Frankreich zu großen Zusammenstögen geführt. Serbien wird als Nebenaktion betrachtet und die Entscheidungskämpfe werden in Lothringen und in Russisch-Polen geführt werden. Seit Ende der letzten Woche hat in Lothringen von Metz bis Epinal, also auf einer Strecke von über 100 Kilometern, ein ge- waltiger Kampf zwischen den deutschen und fran zösischen Truppen eingesetzt, wobei eine Million gegenseitiger Kämpfer

wird nicht nervös werden. Die Truppen an meiner Grenze werden gerade telegraphisch und telephonisch abgehalten, die französische Grenze zu überschreiten. Gez.: Wilhelm. Telegramme des Hleichskauzlers an den Kaiser- lichen Botschafter in London vom 1. August 1914. Deutschland ist bereit, auf den englischen Vor- schlag einzugehen, falls sich England mit seiner Streitmacht für die unbedingte Neutralität Frank reichs im deutsch russischen Änflikt verbürgt. Die deutsche Mobilmachung ist heute auf Grund

.: LichnowSki. Der Schwerpunkt der von Deutschland ab gegebenen Erklärungen liegt in dem Telegram« Kaiser Wilhelms an den König von Englaad. Auch wenn ein Mißverständnis in bezug auf den eng- tischen Vorschlag vorlag, so bot doch daS Aner bieten Seiner Majestät England Gelegenheit aus- richtig seine Friedensliebe zu bewähren und den deutsch-französischen Krieg zu verhindern.

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Volksblatt
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Datum: 26.08.1914
Umfang: 8
Khuen-Hedervary, dürften wir in dem kurzen Zeit räume von wenigen Monaten Zeugen vonEreignissen fein, die jeder Vorhersage und Berechnung spotten. Ministerpräsident Kalandra vo» Italien hat neuerdings die unbedingte Neutralität Italiens allen Staaten gegenüber feierlich betont. ES können also alle Nachrichten ausländischer Blätter von einer Störung der Beziehungen Italiens zu den Verbündeten Deutschland und Oesterreich-Ungarn neuerdings als „Tratsch' bezeichnet werden. Im übrigen

wird behördlicherseits neuerdings folgendes Verlautbart: Anknüpfend an die Erklärungen des italienischen Ministerpräsidenten Salandra wird von berufener Seite mitgeteilt, daß die von ausländischen Blättern gebrachten Nachrichten über eine Störung in den Beziehungen Italiens zu den Verbündeten Staaten Deutschland und Oesterreich-Ungarn jeder Grundlage entbehren. Die wahren Gründe für die Haltung Italiens. Bon A. L. Wottottni. Der Grazer „Tagespost' vom 22. d. M. ent nehmen wir die nachsolgenden, fchr interessanten

, heimgekehrt find, so kann man fich vorstellen, welche Wirkungen die Auflage einer Kriegssteuer auf das Volk haben müßte. Diis find die Gründe, die Italien feine Hal tung aufgezwungen haben. Eine freundschaftliche Neutralität Italiens hat schon Fürst Bismarck als via t minder vorteilhaft für Oesterreich Ungarn und Deutschland bezeichnet, als ein aktives Eingreifen! Diese Gründe für Italiens Haltung find natürlich nur dem mit der innerpolitifchen Lage des Landes Vertrauten bekannt. Um so lächerlicher

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