erschienen, in welchem ,>5 folgendermaßen heißt: „Engländer, tut eure Pflicht! Haltet euer Land fern von einem schmählich e n und unsinnigen Krieg! Eine llcine, aber mächtige Clique will euch in den Krieg treiben. Ihr müßt diese Verschwörung vernichten, oder es wird zu spät sein! Fraget euch selbst: War um sollen wir in den Krieg ziehen?! Die Kriegs partei sagt: Wir müssen das Gleichgewicht der Kräfte aufrechterhalten, denn wenn Deutschland Holland oder Belgien annektiert, wird es so mächtig
gegen den Krieg. Die Unterfertigten des Aufrufes erklä ren, in Deutschland das Volk zu erblicken, das führend in Künsten und Wissenschaften sei. Mr alle — heißt es weiter — haben von deutschen Forschern gelernt und lernen noch immer von ihnen. Ein Krieg gegen Deutschland in Serbiens und Rußlands Interesse ist eine Sünde gegen die Gesittung. Sollten uns uiiseligerweise Verpflichtungen in den Krieg hinein gehen. so würde die Vaterlandsliebe uns den Mund verschließen. Augenblicklich protestieren mir aber ge gen
Interessen z u s a m meng e höre n und z u- sa m m e n a r b e i t e n sollten, um dem Frieden Europas für alle Zeiten ein festes Bollwerk zu sein. Deutschland ist nicht Englands Feind, aber Eng lands natürlichster Feind ist Rußland. Möge Gott Kaiser Franz Joseph segnen in diesen schweren Tagen, möge Oesterreichs gerechter Kampf von Sieg gekrönt sein!' Ein italienisches Urteil über Englands Haltung. Das „Giornale d'Jtalia' schreibt unter der Überschrift „Und England ?' folgendes: Die Kriegs erklärung
Englands an Deutschland hat in Berlin keinen Menschen überrascht. Man wußte, daß Eng land die erste Gelegenheit zur Zerstörung der deut- schen Flotte ergreisen werde. Das Endziel Englands aber ist zunächst, in Persien und im Persischen Meer busen sreie Hand zu bekommen und so kämpft es setzt nur scheinbar für einen russischen Erfolg. Aber so sagt man sich in Berlin mir Recht — England hosft dabei, daß Rnßland unterliege, daß zugleich Deutschland seine Flotte nnd seine Kolonien verliere
und daß sein Handel zerstört werde. So hätte England dann auf einen Schlag zwei Fliegen getroffen. „Die Sache', meint das „Giornale d'Jtalia', „kann ja allerdings so kommen. Aber die Deutschen werden sich dadurch nicht ins Bockshorn .jagen lassen; sie glauben mit Recht, es hänge doch zunächst alles vom Landkrieg und nicht vom Seekrieg ab. Und da sie zu Land sicher Sieger werden, so ivird das Endergebnis siir Deutschland immer günstig sein, mögen sie jetzt auch Ver luste erleiden.' TagesneulgkeiLen. 5 Fort